Wie lange dauert Gürtelrose bei älteren Menschen

Gürtelrose (Herpes zoster) betrifft vorwiegend Ältere, kann jedoch auch bei jüngeren Menschen auftreten – vor allem, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Wieso eine Impfung gegen Gürtelrose helfen kann und welche Symptome Warnsignale sind, erfahren Sie hier.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

  • FAQ: Fragen und Antworten rund um Gürtelrose
  • Überblick
  • Ansteckung
  • Impfung
  • Anzeichen und Symptome
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Behandlung
  • Dauer und Verlauf

FAQ: Fragen und Antworten rund um Gürtelrose

Ist Gürtelrose ansteckend für Partner*innen?

Ja, Gürtelrose ist grundsätzlich ansteckend, jedoch nicht so infektiös, wie es Windpocken sind. Ein besonders hohes Risiko besteht für Personen, die direkten Kontakt mit dem Bläscheninhalt haben. Grundsätzlich gelten Infizierte als so lange ansteckend, bis die letzten Bläschen Krusten gebildet haben. 

Darf ich mit Gürtelrose einkaufen gehen?

Sofern es der Gesundheitszustand erlaubt, können Menschen mit Herpes zoster einkaufen gehen. Die Infektionskrankheit ist weder meldepflichtig, noch besteht eine Pflicht zur Isolierung. Dennoch sollten Betroffene unbedingt auf entsprechende Hygienemaßnahme achten und Abstand zu anderen Personen einhalten – insbesondere zu Kindern und Schwangeren.

Darf ich mit Gürtelrose arbeiten?

Da sich Menschen mit Gürtelrose ausreichend Ruhe gönnen sollten, erhalten sie in der Regel eine Krankschreibung. Stress sollte möglichst vermieden werden. Wann Betroffene wieder arbeiten dürfen, entscheiden Ärzt*innen individuell. 

Kann man Gürtelrose öfter bekommen?

Ja, eine Gürtelrose kann wiederholt auftreten. Menschen, die bereits Herpes zoster hatten, können jedoch mit einer Impfung einer erneuten Erkrankung vorbeugen.

Was ist Gürtelrose?

Gürtelrose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst wird. Bei etwa zehn bis 20 Prozent der Infizierten entwickelt sich im Verlauf eine Gürtelrose (auch Herpes zoster oder nur Zoster genannt). Voraussetzung hierfür ist, dass Betroffene bereits in der Vergangenheit Windpocken hatten – da auch für diese Krankheit das VZV verantwortlich ist. Diese Viren verbleiben nach einer Erstinfektion inaktiv im Körper, genauer gesagt in Nervenknoten, und können auch nach vielen Jahren wieder reaktiviert werden und eine Gürtelrose auslösen. 

Warum genau es zur Reaktivierung der schlummernden Varizellen kommt, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Auffällig ist jedoch, dass ältere Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem häufiger Gürtelrose bekommen. Allerdings können auch jüngere Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche, die ansonsten völlig gesund sind, eine Gürtelrose entwickeln.

Gürtelrose: Wie ansteckend ist die Krankheit?

Auch wenn Windpocken und Gürtelrose durch dieselben Erreger entstehen – das Risiko einer Ansteckung ist bei Herpes zoster geringer. Anders als bei Windpocken, die sich etwa durch Tröpfcheninfektion (zum Beispiel durch Husten oder Niesen) übertragen, ist Gürtelrose nur ansteckend, wenn es zu direktem Kontakt mit dem Inhalt eines Bläschens kommt (Schmierinfektion).

Allerdings ist Gürtelrose nur für diejenigen ansteckend, die sich vorher noch nie mit Varizella-Zoster-Viren infiziert haben. Eine solche erste Infektion mit Varizellen verursacht zunächst Windpocken. Wer bereits Windpocken hatte, steckt sich demnach selbst bei engem Kontakt zu infizierten Menschen nicht zwangsläufig an – der Kontakt zu den Bläschen sollte jedoch vermieden werden.

Wie lange ist Gürtelrose ansteckend?

Bei Gürtelrose besteht Ansteckungsgefahr, solange die Bläschen mit Flüssigkeit gefüllt sind. Dieser ansteckende Bläscheninhalt ist anfangs klar oder weiß. Nach zwei bis fünf Tagen beginnen die Bläschen auszutrocknen: Die Flüssigkeit wird trüb und eitrig, dann bildet sich eine gelbliche Kruste. Sobald die Bläschen ausgetrocknet und verkrustet sind, ist Gürtelrose nicht mehr ansteckend. Nach etwa zwei bis drei Wochen ist die Haut in der Regel vollständig abgeheilt.

 

Gürtelrose: Wie lange ist die Inkubationszeit?

Für Gürtelrose lässt sich keine Inkubationszeit angeben: Wie viel Zeit von der ersten Ansteckung mit Varizellen bis zum Ausbruch der Krankheit vergeht beziehungsweise, ob sich überhaupt jemals ein Herpes zoster entwickelt, ist nicht vorhersagbar.

Wer sich allerdings bei einem Menschen mit Gürtelrose oder Windpocken zum ersten Mal mit Varizellen ansteckt, bekommt in der Regel nach 14 bis 16 Tagen Windpocken. Die Inkubationszeit kann aber auch nur acht Tage oder bis zu 28 Tage dauern.

 

Gürtelrose in der Schwangerschaft: Ein Risiko fürs Baby?

Für die Schwangere und das Ungeborene ist eine Gürtelrose an sich ungefährlich, aber unangenehm. Ist die Schwangere nicht gegen Varizellen immun, etwa weil sie nie Windpocken hatte und auch keine Impfung erhalten hat, kann sie Windpocken bekommen. In diesem Fall kann die Infektion auch gefährlich für das Ungeborene werden, da die Viren über die Plazenta das Baby infizieren können. 


Mögliche seltene Folgen sind Fehlbildungen, neurologische Erkrankungen und Organstörungen. Steckt sich das Kind kurz vor oder nach der Geburt an, ist mitunter mit lebensbedrohlichen Folgen zu rechnen – etwa 30 Prozent der Kinder sterben. Darum sollten infizierte Menschen engen Kontakt zu schwangeren Frauen vermeiden, wenn eine Ansteckungsgefahr nicht sicher auszuschließen ist.

Gürtelrose: Für wen ist eine Impfung sinnvoll?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt einigen Personengruppen, sich mit einem Totimpfstoff impfen zu lassen, um einer Gürtelrose sowie länger anhaltenden Nervenschmerzen (Post-Zoster-Neuralgie oder postherpetische Neuralgie)  vorzubeugen. Die Impfung ist empfohlen für: 

  • Alle Personen ab 60 Jahren
  • Personen ab 50 Jahren mit einem geschwächten Immunsystem, etwa durch Krankheiten, nach einer Organ- oder Knochenmarktransplantation sowie bei immunsuppressiver Therapie)
  • Personen ab 50 Jahren, die eine schwere Grunderkrankung haben wie chronische Erkrankungen der Lunge (COPD), des Darms oder der Nieren oder des Darmes sowie systemischer Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis

Der Totimpfstoff wird für den vollständigen Impfschutz zweimal in einem Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht. Etwa 92 Prozent der Geimpften erkranken in den nächsten vier Jahren nicht an einer Gürtelrose – bei 82 Prozent kommt es nach der Impfung zu keinen Nervenschmerzen. 

Auch für Menschen, die schon einmal Gürtelrose hatten, kann die Impfung sinnvoll sein, um eine erneute Erkrankung zu verhindern. Der Herpes-zoster-Impfstoff kann jedoch nicht den Varizellen-Impfstoff gegen Windpocken ersetzen.

Gürtelrose: Geht die Impfung mit Nebenwirkungen einher?

Die Impfung gegen Gürtelrose gilt als sicher – mit schweren Nebenwirkungen ist nicht zu rechnen. Vorübergehende Impfreaktionen kommen allerdings oft vor. Sie sind aber nur von kurzer Dauer – nach ein bis zwei Tagen verschwinden sie von selbst. Typisch sind:

  • örtliche Impfreaktionen wie Schmerzen, Juckreiz und Rötung an der Einstichstelle
  • systemische Reaktionen wie Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen
  • gelegentlich kann es zu geschwollenen Lymphknoten sowie Gelenkschmerzen kommen

Zwei bis drei Tage nach der Impfung gegen Gürtelrose kann es mitunter durch die Nebenwirkungen Müdigkeit und Unwohlsein zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienung von Maschinen kommen. 

Wie gefährlich ist Gürtelrose für ältere Menschen?

Gürtelrose trifft meistens ältere Menschen Trifft die Kinderkrankheit ältere, kann das zu einer Erkrankung mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen führen. "Bei älteren Patientinnen und Patienten kann es dazu kommen, dass der Schmerz bleibt, selbst wenn die Hauterscheinungen verschwunden sind.

Was sollte man bei Gürtelrose nicht tun?

Der an Gürtelrose Erkrankte sollte die Hautläsionen abdecken und die Händehygiene strikt beachten, insbesondere nach Berührung der Hautläsionen, um eine Schmierinfektion zu vermeiden. Solange der Bläschenausschlag besteht, sollte der Kontakt zu abwehrgeschwächten Personen und Schwangeren unbedingt vermieden werden.

Wie lange dauert es bis Gürtelrose weg ist?

Nach dem Aufplatzen trocknen die Bläschen innerhalb von zwei bis zehn Tagen aus. Dabei bilden sich oft gelbliche Krusten, mit deren Abfallen der Ausschlag schließlich verschwindet. Insgesamt dauert es im Allgemeinen zwei bis vier Wochen, bis die Hautveränderungen einer Gürtelrose wieder verschwunden sind.

Wie lange dauert die akute Phase bei Gürtelrose?

Die Patienten entwickeln in dieser Phase häufig leichtes Fieber. Sie fühlen sich müde, abgeschlagen und grippig. Dazu kommen brennende Nervenschmerzen, ein unangenehmes Hautkribbeln, Kopf- und Gliederschmerzen. Diese Symptome dauern meist drei bis fünf Tage an.