Wie kann man feststellen ob man Gürtelrose hat?

Erste Anzeichen

Die für die Gürtelrose typischen brennenden und bohrenden bis schneidenden Schmerzen, die auch Schwankungen in ihrer Stärke aufweisen, können sich bereits Tage vor der Bläschen-Bildung bemerkbar machen. Jucken und Berührungsüberempfindlichkeit im betroffenen Hautareal sind häufig auch vorhanden. Begleitend können Krankheitsgefühl, Fieber und Abgeschlagenheit auftreten.

Symptome bei Gürtelrose

Akute Hauterscheinungen

Im Bereich der schmerzenden Hautpartie entwickeln sich zeitgleich mit den ersten Schmerzen oder bis zu 7 Tage später rötliche Hautausschläge (Flecken, Papeln), die sich alsbald in flüssigkeitsgefüllte Bläschen umwandeln. Sie stehen typischer Weise in kleinen Gruppen zusammen.

Grundsätzlich kann die Herpes-zoster-Erkrankung jede Nervenwurzel befallen. Neben dem häufigsten Vorkommen am Rumpf sind Arme, Beine, Hals und Gesicht betroffen. Beim Befall des so genannten Nervus trigeminus (Trigeminusneuralgie) werden Auge, Nase, Stirn und die behaarte Kopfhaut einer Gesichtshälfte in Mitleidenschaft gezogen. Es kann dann zu einer Entzündung der Bindehaut (Conjunctiva) und der Hornhaut (Cornea) des Auges oder selten auch des Sehnervs mit Sehstörungen kommen. Ist der Gehörgang betroffen, spricht man von Zoster oticus, wobei eine Gesichtslähmung, Schwindel und Hörprobleme auftreten können. Tritt die Erkrankung im Gesichtsbereich auf, ist in jedem Fall ein therapeutisches Eingreifen sinnvoll.

Ansonsten heilt die Gürtelrose ähnlich wie die Windpocken bei einem normalen Verlauf nach 2-4 Wochen ab. Eine frühzeitige Behandlung ist allerdings in den meisten Fällen - vor allem bei Schmerzen - ratsam. Die flüssigkeitsgefüllten Bläschen dürfen wie bei Windpocken nicht aufgekratzt werden, damit keine bakteriellen Entzündungen auftreten und unter Umständen Narben zurückbleiben.

Komplikationen

Die Gürtelrose kann auch in mehreren Hautarealen nebeneinander auftreten. In ganz seltenen Fällen kommt es neben der Gürtelrose auch zu Entzündungen der Hirnhäute und des Gehirns. Bei immungeschwächten Personen wie Krebs-Patienten, Aids-Patienten oder Organtransplantierten können sich die Viren unkontrolliert ausbreiten und lebensbedrohliche Verläufe verursachen, bei denen auch Organe wie das Gehirn, die Lunge und die Leber befallen sind. Die Gürtelrose kann bei diesen Patienten sogar am ganzen Körper auftreten, sie kann dann nicht von einer primären Windpockenerkrankung unterschieden werden.

Post-Zoster-Neuralgie (PZN)

Einige Menschen verspüren monatelang in dem bereits abgeheilten Hautbereich Schmerzen. Die Beschwerden rühren von einem Nervenschaden in dem peripheren Nerv her, der vorher von der Gürtelrose betroffen war. Vor allem ältere Patienten sind gefährdet, 50-75% der Betroffenen sind zwischen 60 und 70 Jahre alt.

Der Schmerz entwickelt häufig erst nach dem Abheilen der Bläschen größere Intensität und kann mit der Zeit schlimmer werden. Den Schmerz (griech.: „algos") nach (lateinisch:„post") Abklingen des Zosters bezeichnen Ärzte als Post-Zoster-Neuralgie (PZN).

Beim PZN-Schmerz unterscheiden Ärzte drei Formen:

  • einen brennenden, bohrenden Dauerschmerz
  • kurze, einschießende Schmerzattacken
  • heftigste Berührungsschmerzen. Die Schmerzen breiten sich häufig in benachbarte Hautregionen aus, die nicht von der Gürtelrose befallen waren.

Fast alle PZN-Patienten haben einen hohen Leidensdruck und sind verzweifelt. Ihre Schmerzen belasten meist sehr.

Literatur:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin in 2 Ordnern; Hrsg.: J. Meyer et al. ; Elsevier, 5/2018

Wie wird festgestellt ob man Gürtelrose hat?

Direkter Nachweis: Das Virus lässt sich anhand eines Wund-Abstrichs direkt nachweisen, etwa mit Hilfe der sogenannten PCR (Polymerase Kettenreaktion) oder einer Zellkultur. Indirekter Nachweis: Das Blut des Patienten wird auf spezifische Antikörper gegen das Varizella-Zoster-Virus untersucht.

Kann der Hausarzt Gürtelrose feststellen?

Bei ersten Anzeichen zum Arzt Auch wenn die Erkrankung meist folgenlos ausheilt, suchen Sie bei ersten Anzeichen einer Gürtelrose zeitnah Ihren Hausarzt oder Dermatologen (Hautarzt) auf. Er erkennt mitunter schon auf den ersten Blick, ob das Windpocken-Virus als Ursache für Ihre Beschwerden infrage kommt.

Kann man testen ob man Gürtelrose hat?

Die Gürtelrose ist eine klassische Erkrankung für eine Blickdiagnose: Üblicherweise stellt der Arzt die Diagnose anhand der Untersuchung des Hautausschlags. Außerdem weist eine frühere Windpocken-Erkrankung auf die Möglichkeit einer Gürtelrose hin.

Wie sieht eine Gürtelrose aus im Anfangsstadium?

Eine Gürtelrose äußert sich in der Regel in Form eines rötlichen Hautausschlags, der sich auf einer Körperhälfte oder halbseitig im Gesicht ausbreitet. Der Ausschlag schmerzt stark und bildet Bläschen.