Wie kann ich den Kaliumwert senken?

Kalium sorgt dafür, dass Herz, Muskeln und Nerven funktionieren. Ein zu niedriger Wert ist schädlich, ein zu hoher aber auch.

Wie kann ich den Kaliumwert senken?
Zu hohe oder zu niedrige Kaliumwerte im Blut können zu Herzproblemen führen.© iStock.com/janulla

Im Überblick:

  • Funktionen
  • Kaliumwert bestimmen
  • Normwerte und Zufuhrempfehlung
  • Kaliumwert zu hoch
  • Mangel

Die Hitliste der besten Kaliumquellen

Wie kann ich den Kaliumwert senken?

Welche Funktionen hat Kalium?

Kalium ist ein Mineralstoff und wichtiges Elektrolyt im menschlichen Organismus. Das Metall kommt im Körper in gelöster Form als positiv geladenes Ion vor, abgekürzt wird es oft mit K. Es ist zusammen mit anderen Elektrolyten, besonders Natrium (Na) an vielen physiologischen Vorgängen im Körper beteiligt. Mit seiner positiven Ladung baut das Kalium-Ion eine elektrische Spannung zwischen dem Zellinneren und der Zellmembran auf. Dadurch können Signale von Nervenzellen zu den Muskelzellen weitergeleitet werden.

Kalium regelt so unter anderem den Flüssigkeitsgehalt und die Erregbarkeit der Zellen. Vor allem für das Funktionieren des Herzmuskels und den Blutdruck spielt es eine entscheidende Rolle, das Elektrolyt wirkt aber auch an der Regulierung des Säure-Basen-Haushalts, des Knochenstoffwechsels und der Insulinproduktion mit.

Wann und wie bestimmt der Arzt den Kaliumwert?

Besonders der Herzmuskel reagiert auf schwankende Werte der Kaliumionen. Der Kaliumwert wird deshalb oft zur Erstdiagnose und Kontrolle bei Herzrhythmusstörungen, Muskelproblemen wie Muskelschmerzen oder Empfindungsstörungen gemessen.

Ausgeschieden wird Kalium über die Niere, zu einem kleinen Teil auch über den Darm. Sinnvoll ist die regelmäßige Kontrolle des Kaliumgehalts im Blut deshalb auch bei:

  • schweren Durchfällen

  • Essstörungen

  • der Einnahme von abführenden und harntreibenden Mitteln

  • Erkrankungen der Nieren

  • abweichenden Werten der anderen Elektrolyte (Natrium, Kalzium, Magnesium, Phosphat)

  • künstlicher Ernährung

  • intensivmedizinischer Behandlung

Der Kalium-Wert wird je nach Diagnoseziel im Blutserum, im Blutplasma oder im Urin (24-Stunden-Urin) bestimmt.

Normalwerte, Bedarf und Zufuhrempfehlung für Kalium

Der Körper reguliert den Kaliumgehalt in einem sehr engen Rahmen. Die Kaliumkonzentration im Körper wird hauptsächlich vom Hormon   Aldosteron gesteuert. Bei einem erwachsenen Menschen liegt ein Kaliumwert von 3,6 bis 5,2 mmol/l (Millimol pro Liter) im normalen Bereich. Sowohl ein Kaliummangel als auch ein Kaliumüberschuss jenseits dieser Grenzen sind gesundheitsgefährdend.

Wichtig zu wissen: Labore weisen eigene Referenzwerte für ihre Untersuchungen aus. Diese können abweichen und müssen bei der der Interpretation der Blutwerte beachtet werden.

Der Kaliumbedarf des Körpers ist nicht genau bekannt. Aufgenommen wird Kalium über die Nahrung. Um chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Schlaganfall: Was ist ein Apoplex?, aber auch Osteoporose: Symptome, Diagnose und Behandlung vorzubeugen, werden bis zu 4,7 Gramm pro Tag empfohlen. Einen hohen Kaliumgehalt weisen vor allem Kalium: Mangel-Symptome und welche Lebensmittel davor schützen auf.


Kalium zu hoch? Ursachen für erhöhte Werte im Blut

Liegen die Kaliumwerte über dem Normalbereich, so nennen Mediziner dies Hyperkaliämie. Zu hohe Werte können ganz unterschiedliche Ursachen haben:

  • Störung der Nierenfunktion durch akute oder chronische Nierenschwäche oder aber Tumoren. Die Niere scheidet dabei zu wenig Kalium aus.

  • Medikamente: harntreibende Mittel (Diuretika), Antibiotika, ACE-Hemmer, entzündungshemmende Mittel

  • Übersäuerung des Blutes (zum Beispiel bei Diabetes)

  • Hormonstörungen

  • Insulinmangel (bei Diabetes oder Mangelernährung)

  • Zerstörung von Zellen und/oder roten Blutkörperchen (Erythrozyten), zum Beispiel durch Verletzungen, Gifte, bei Tumorbehandlung, bei erblich bedingten Blutkrankheiten

ACE-Hemmer: Wirkung und Nebenwirkungen

Dr. Heart / Expertenteam

Eine zu hohe Kaliumzufuhr über die Ernährung gleicht ein gesunder Körper in der Regel gut aus. Die Niere scheidet in diesen Fällen den Kaliumüberschuss mit dem Harn aus.

Falsch-hohe Werte können auch durch eine fehlerhafte Blutentnahme verursacht sein. Deshalb sollte ein einmalig zu hoher Kaliumspiegel durch eine zweite Blutuntersuchung kontrolliert werden.

Was bei einem zu hohen Kaliumspiegel zu tun ist, richtet sich nach der jeweiligen Ursache für den erhöhten Wert.

Mangel: Ursachen für einen zu niedrigen Kaliumspiegel

Ein zu niedriger Kaliumwert im Blut wird Hypokaliämie genannt. Eine niedrige Konzentration deutet auf hohen Flüssigkeitsverlust hin, wie er zum Beispiel bei Durchfall und Erbrechen auftreten kann. Die Einnahme von Abführmitteln über einen längeren Zeitraum führt überdies häufig zu Kaliummangel. Medikamente, die harntreibend sind, können ebenfalls einen zu niedrigen Wert herbeiführen.

Lakritze senkt den Kaliumspiegel

Was viele nicht wissen: Der übermäßige Verzehr von Lakritze kann den Mineralstoffhaushalt des Organismus stören. Bestimmte Stoffe in echter Lakritze beeinflussen die Ausschüttung von Hormonen in der Nebenniere, welche wiederum die Ausscheidung von Kalium ankurbeln und dessen Konzentration im Blut senken. Das kann zu einem Kaliummangel mit Ansteigen des Blutdrucks, Herzproblemen, Schwächeanfällen und Wassereinlagerungen führen. 

Menschen mit hohem Blutdruck oder Herzschwäche sowie Patienten, die kaliumsenkende Medikamente einnehmen, sollten deshalb den Verzehr von Lakritze und Süßholzwurzelprodukten einschränken.

Blutbild: Wichtige Werte und was sie bedeuten

Wie kann ich den Kaliumwert senken?

Wie kann man einen zu hohen Kaliumwert senken?

Bei einem leichten Kaliumüberschuss kann eine Reduktion des Kaliumkonsums oder das Absetzen von Medikamenten, die die Nieren an der Ausscheidung von Kalium hindern, ausreichend sein. Wenn die Nierenfunktion normal ist, kann auch ein Diuretikum verabreicht werden, das die Kaliumausscheidung erhöht.

Welche Lebensmittel senken den Kaliumwert im Blut?

Besonders reich sind Nüsse, Gemüse, Kartoffeln, Bananen und Vollkornprodukte. Kaliumarm dagegen sind stark verarbeitete Lebensmittel wie Fette, Öle, Zucker, Weißmehl, polierter Reis und Teigwaren, Trink- und Mineralwasser enthalten sehr wenig Kalium.

Wie schnell kann man den Kaliumwert senken?

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Zirconium-Cyclosilikat innerhalb von einer Stunde den Kaliumwert im Blut senken kann.

Was neutralisiert Kalium?

In den Zellen ist Kalium ein effektiver Basenbildner. Als wichtigster Mineralstoff reguliert er dort den pH-Wert und den Säure-Basen-Haushalt. Kalium kann überschüssige Säuren auffangen und neutralisieren.