Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden?

Beobachtung des Zervixschleims

Der Zervixschleim gibt Aufschluss über die fruchtbaren Tage

Eine weitere Methode, mit deren Hilfe du deine fruchtbaren Tage bestimmen kannst, ist die Beobachtung des Zervixschleims, also des Schleims des Gebärmutterhalses. An Tagen, an denen du nicht empfängnisbereit bist, ist dieser Schleim trüb und zäh. Er verschließt den Gebärmutterhals, sodass Spermien nicht eindringen können. An den fruchtbaren Tagen jedoch verändert sich die Beschaffenheit des Zervixschleims. Das kannst du an deinem normalen Ausfluss beobachten: Er wird klar, flüssiger und "spinnbar", das heißt, zwischen Daumen und Zeigefinger zieht er Fäden, ähnlich wie rohes Eiweiß. In diesem Zustand können die Spermien des Mannes ihn passieren. Der Zervixschleim schützt die Spermien sogar vor dem sauren Scheidenmilieu und verlängert so ihre Lebensdauer. Nach dem erfolgten Eisprung sorgt das Progesteron dafür, dass der Schleim wieder zähflüssig und undurchdringbarer wird: Das Fruchtbarkeitsfenster hat sich geschlossen.

Um deine fruchtbaren Tage zuverlässig bestimmen zu können, solltest du die Temperatur- und die Zervixschleimmethode kombinieren.

Es gibt Frauen, die den Zeitpunkt des Eisprungs körperlich spüren können. Sie empfinden etwa um den 14. Tag ihres Zyklus einen ziehenden Schmerz, der "Mittelschmerz" oder Intermenstrualschmerz genannt wird. Auch diesen solltest du in deinem Fruchtbarkeitskalender eintragen, denn je genauer du deine fruchtbaren Tage bestimmen kannst, desto größer ist deine Chance, schon bald schwanger zu werden.

Hier kannst du einen Fruchtbarkeitskalender herunterladen und ausdrucken. 

Ein Kinderwunsch und schwanger werden mit 40 oder 45 ist für viele Frauen heute nichts Besonderes mehr. Tatsächlich sind Frauen in diesem Alter heute körperlich weit fitter als in vorangegangenen Generationen. Dennoch lässt sich Mutter Natur nicht überlisten: Wenn Frauen mit über 35 Jahren schwanger werden, gehören sie zu den "Spätgebärenden", bei denen die Schwangerschaft mit besonderen Risiken verbunden ist.
Ab dem 30. Lebensjahr setzt die natürliche Alterung des Körpers ein, die auch vor den Reproduktionsorganen nicht Halt macht. Zudem ist die Zahl der Eizellen im weiblichen Körper begrenzt: Ein junges Mädchen verfügt zum Zeitpunkt der ersten Menstruation über etwa 400.000 Eizellen, doch bis Mitte 35 sind davon nur noch 35.000 übrig, und es kommt häufiger zu Zyklen ohne Eisprung. Eine Schwangerschaft mit 45 oder 50 ohne zusätzliche Fruchtbarkeitsbehandlung ist biologisch nur noch selten möglich – kann aber vorkommen.
Frauen, die mit 40 Jahren schwanger werden, riskieren Komplikationen während der gesamten Schwangerschaft. Dazu steigt das Risiko von Chromosomenstörungen beim Fötus, weil die gealterten Eizellen nicht mehr so "frisch" sind wie bei einer Frau von 20 oder 25 Jahren. So liegt das Risiko, ein Baby mit Down-Syndrom zur Welt zu bringen, bei 25-jährigen Müttern bei 1:1500 und bei 35-jährigen Müttern bei 1:400. Wer schwanger mit 40 wird, hat bereits ein Risiko von 1:109, und wer schwanger wird mit 45 sogar von 1:32. Weiterhin steigt das Risiko für Frühgeburten und Fehlbildungen.

Schwanger über 40: die gesundheitliche Vorsorge

Die Krankenkassen sprechen ab 35 Jahren von einer Risikoschwangerschaft. Ab diesem Zeitpunkt übernehmen sie die Kosten für zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen, auch wenn die Mutter vollkommen wohlauf ist. Grundsätzlich gilt: Auch wenn der Begriff “Risikoschwangerschaft” bedrohlich klingt, solltest du dir keine Sorgen machen, wenn du gesund bist. Das Risiko ist rein theoretisch, führt aber zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse für folgende Leistungen:

  • Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen bei Bedarf
  • Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen
  • Chorionzottenbiopsie (Untersuchung auf genetische Besonderheiten und Stoffwechselerkrankungen)
  • Bei Bedarf Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung)
  • Ggf. Nackenfaltenmessung (Untersuchung auf genetische Besonderheiten sowie Herz- und Skelettfehler)
  • Kardiotokographie (Wehenschreiber, zeichnet Herztöne des Ungeborenen ab der 25. Schwangerschaftswoche auf)

Die zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen sind nicht verpflichtend, können aber sinnvoll sein, um zu überprüfen, ob es Mutter und Kind gut geht.
Frauen, die mit 40 schwanger werden, haben ein weit größeres Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Bluthochdruck (Gestationshypertonie)
  • Schwangerschaftsdiabetes
  • Blutungen
  • Anämie
  • Gestose

Je häufiger du an Vorsorgeuntersuchungen teilnimmst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Komplikationen früh entdeckt und behandelt werden. Dies ist wichtig, um schweren Komplikationen wie einer Präeklampsie vorzubeugen. Charakteristika dieser sind ein erhöhter Blutdruck, Wassereinlagerungen und eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin, und bei einem Verdacht auf eine Präeklampsie sind engmaschige Kontrollen beim Gynäkologen erforderlich, damit die Gesundheit von Mutter und Baby gewährleistet ist.

Kommt es zu einer Schwangerschaftsdiabetes, bei der der Blutzuckerspiegel der Mutter erhöht ist, kann dies schwere Folgen für das Kind haben. Es kann zu Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen oder sogar zu einer Totgeburt kommen. Je früher eine Schwangerschaftsdiabetes erkannt wird, desto schneller können Gegenmaßnahmen zur Senkung des Blutzuckerspiegels ergriffen werden. Begünstigt wird eine Schwangerschaftsdiabetes durch eine kohlenhydratreiche, ungesunde Ernährung.

Schwangerschaft mit 50: Ja oder nein?

Schwanger mit 40 ist heute weitgehend gesellschaftlich akzeptiert. Vielen Frauen bleibt keine andere Wahl, wenn sie zunächst studieren und eine Karriere aufbauen wollen oder wenn der richtige Partner auf sich warten lässt. Schwanger mit 50 Jahren zu werden, ist dagegen umstritten. Sicher gibt es auch Zufälle, zum Beispiel, wenn die Frau mit Beginn der Menopause die Verhütungsmittel absetzt im Glauben, es könne nichts mehr passieren.

Es gibt jedoch auch Frauen, die sich vielleicht auf den "letzten Drücker" noch einen Kinderwunsch erfüllen möchten. Vielleicht belastet sie die Einsamkeit, weil der erwachsene Nachwuchs ausgezogen ist, vielleicht möchte sie die letzte Chance auf ein Kind nutzen oder wünscht sich mit einem neuen Mann in ihrem Leben eine gemeinsame Familie.

Für eine gesunde Frau stellt die Schwangerschaft bei guter Betreuung körperlich kein Problem dar. Das Risiko für Komplikationen, Fehlgeburten und Gendefekte nimmt bei Schwangeren über 45 eher noch zu, doch auch in diesem Alter gebären die meisten Frauen gesunde Kinder.

Ob eine Schwangerschaft mit 50 noch angestrebt werden sollte, ist umstritten. Viele ältere Frauen sind selbstsicherer, sind finanziell besser gestellt und können ihren Kindern mehr Aufmerksamkeit schenken als junge Frauen. Allerdings werden sie sich mit Mitte 60 meist schwerer tun, die Stürme der Pubertät noch einmal durchzumachen. Auch solltest du daran denken, dass selbst wenn Frauen heute das durchschnittliche Lebensalter von 82 Jahren erreichen, das Kind seine Mutter häufig bereits mit um die 30 Jahre verliert.

Schwanger mit 40: die Vorteile

Allen Unkenrufen zum Trotz: Jede Frau muss für sich selbst entscheiden, ob und wann sie sich ihren Kinderwunsch erfüllt und schwanger wird. Gerade wenn du auf natürlichem Weg mit 40 oder gar 45 schwanger wirst, solltest du dich beglückwünschen und auf das Kind freuen, denn Mutter Natur hat dir ein spätes Geschenk gemacht. Achte auf deine Gesundheit, auf eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung und nimm alle Vorsorgeuntersuchungen wahr. Dann hast du gute Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft.

Eine späte Schwangerschaft bietet einige Vorteile: Ältere Mütter sind beruflich meist etabliert und können leichter eine längere Mutterschaftspause einlegen. Sie verfügen auch eher über die finanziellen Mittel einer guten Kinderbetreuung, wenn sie schnell in den Beruf zurückkehren möchten. Alleinstehende, gut situierte Frauen, die nie den passenden Partner gefunden haben, entscheiden sich heute zunehmend für eine späte Schwangerschaft, um sich selbst den lang gehegten Kinderwunsch zu erfüllen. Paare, die sich erst nach vielen Jahren der Zweisamkeit für ein Kind entscheiden, "ehe es zu spät ist", können sich außerdem auf ein stabileres Beziehungsgerüst stützen und dem Kind beim Aufwachsen ein harmonisches Familienleben bieten.

Dies alles trägt dazu bei, dass ältere Mütter ihre Schwangerschaft gelassener und optimistischer angehen und weniger unter Stress leiden. Davon profitiert wiederum das Kind im Mutterleib.

Wie wahrscheinlich ist es in den unfruchtbaren Tagen schwanger zu werden?

An den unfruchtbaren Tagen ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sehr gering. An allen anderen Tagen ist zusätzlicher Schutz, etwa durch Kondome, erforderlich. Für die Bestimmung der fruchtbaren Tage innerhalb des weiblichen Zyklus gibt es mehrere Verfahren.

Warum ist die Wahrscheinlichkeit so gering schwanger zu werden?

Bei Frauen ab 30 Jahren hat auch das Alter des Partners einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Ist er mehr als 5 Jahre älter als sie, ist die Chance auf eine Schwangerschaft schon wesentlich reduziert. Der Grund: Auch beim Mann nimmt der Anteil der weniger beweglichen Spermien mit seinem Alter zu.

Wie viel braucht es um schwanger zu werden?

Das Sperma eines Mannes, der ein Kind zeugen will, sollte pro Milliliter mindestens 15 Millionen Spermien enthalten, denn nicht alle von ihnen sind befruchtungsfähig. Oft ist etwa die Hälfte nicht vollständig entwickelt und nicht ausreichend beweglich.