Wer regierte deutschland nach dem 1. weltkrieg

Die Versorgungslage verschärfte sich mit zunehmender Kriegsdauer. Spätestens ab 1916 war der Mangel allgemein spürbar. Die ländlichen Regionen konnten sich noch selbst versorgen, doch insbesondere in den Städten hungerten die Menschen. Der berühmte Steckrübenwinter 1917 schwächte die Menschen zusätzlich, Hamsterkäufe und das Tauschen von Nahrungsmitteln bei Bauern gegen Wertgegenstände half nun auch nicht mehr. Weil Brennstoffe wie Kohle, Holz, von Kraftstoffen ganz zu schweigen, äußerst knapp waren, lief man Gefahr zu erfrieren.

Die Jahreswende 1917/18 brachte keine Besserung. Der Stellungskrieg in Frankreich war nicht mehr zu gewinnen. Die Chance, mit den Alliierten einen Verhandlungsfrieden zu erreichen, war nach vielversprechenden Versuchen 1916/17 praktisch auf Null gesunken. Der U-Boot-Krieg, der seit 1917 „uneingeschränkt“ geführt wurde und sich gegen alles richtete, was schwamm, zeigte keine Erfolge, sondern hatte nur zum Kriegseintritt der USA geführt. Nur im Osten sah es aus deutscher Sicht besser aus: Das Zarenreich hatte kapituliert und im Frieden von Brest-Litowsk Waffenstillstand und Gebietsabtretungen zugestanden. Russland widmete sich nun seinen innenpolitischen Problemen infolge der Oktoberrevolution. Durch das Ausscheiden Russlands war der Zweifrontenkrieg endlich aufgelöst worden. Langfristig hatte Deutschland aber den verstärkt agierenden Amerikanern in Anzahl der Soldaten und dem nach Europa verschifften Kriegsmaterial nichts entgegenzusetzen.

Ebenso wie schon in Russland im Jahr zuvor nahm nun auch im ausgehungerten Deutschland die Kriegsmüdigkeit zu. Immer wieder kam es zu Streiks und Meutereien. Es regte sich auch immer größerer innenpolitischer Widerstand. Um die Ehre der Armee zu retten, schoben die Generäle die Verantwortung zuletzt den Politikern zu und überließen es ihnen, um Frieden nachzusuchen. Dem Kaiser legten sie den Heldentod oder die Abdankung nahe. Doch Wilhelm II. floh nach Holland ins Exil.

Kaiser Wilhelms Reichskanzler Prinz Max von Baden verkündete am 9. November 1918 das Ende der Monarchie und ernannte den Sozialdemokraten Friedrich Ebert zum neuen Reichskanzler. Zwei Tage später, am 11. November 1918, unterzeichnete die neue deutsche Regierung, vertreten durch Staatssekretär Matthias Erzberger, im Wald von Compiègne (nördlich von Paris) einen Waffenstillstand. Dieser Vertrag kam einer bedingungslosen Kapitulation gleich, d. h., das Deutsche Reich erkannte seine Niederlage an und ergab sich, ohne irgendwelche Bedingungen zu stellen.

Wilhelm II. neigte zunächst dazu, als Kaiser abzudanken, aber preußischer König zu bleiben. Als sich jedoch die revolutionäre Situation im ganzen Reich immer stärker zuspitzte, erklärte Reichskanzler Prinz Max von Baden am 9. November ohne vorherige Rücksprache mit Wilhelm II. dessen Thronverzicht und ernannte - ohne über die dafür notwendigen verfassungsmäßigen Kompetenzen zu verfügen - Friedrich Ebert als Führer der stärksten Reichstagspartei zum neuen Reichskanzler. Obwohl auch Ebert die Monarchie mit Hilfe einer Regentschaft zunächst erhalten wollte, brach das monarchische System in allen deutschen Staaten nach dem enttäuschenden Kriegsausgang zusammen.

Am 11. November, dem Tag der Unterzeichnung des Waffenstillstands, ging Wilhelm II. ins Exil in die Niederlande. Erst am 28. November fertigte er eine offizielle Abdankungsurkunde aus. Er verzichtete darin auf die Kaiserwürde und legte auch die preußische Krone nieder. Gleichzeitig entband er die Angehörigen des Heers und die Beamten von dem ihm geleisteten Treueid und forderte sie auf, die neuen Inhaber der politischen Macht bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der Sicherstellung der Versorgung mit Lebensmitteln zu unterstützen. Am 1. Dezember erklärte auch Kronprinz Wilhelm den doppelten Thronverzicht.

In Kreisen hoher deutscher Militärs zeigte man sich seit Ende 1912 von der Unabwendbarkeit eines gesamteuropäischen Krieges überzeugt, dessen Auslöser schließlich das Attentat in Sarajevo vom 28. Juni 1914 wurde. Der Mordanschlag löste zunächst diplomatische, dann militärische Aktivitäten aus, die zunehmend auf die bewaffnete Konfrontation hochgerüsteter Staaten zusteuerten. Nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien griffen innerhalb weniger Tage alle Bündnisvereinbarungen. In den großen deutschen Städten wurde der Beginn des Krieges am 1. August 1914 nur zum Teil mit offener Begeisterung aufgenommen. Es überwogen in sich gekehrte Nachdenklichkeit und Sorge über die Unkalkulierbarkeit der kommenden Auseinandersetzung, vor allem aber Zuversicht über einen glücklichen Ausgang des Kriegsgeschehens und der Glaube an den Sieg.

Zeitungen und vaterländische Publikationen schürten eine über alle Maße der Vernunft hinausgehende Siegesgewissheit - und schon vom ersten Tag der Kampfhandlungen an schrieben sie von einem "Weltkrieg": von einer Konfrontation, die in ihren Auswirkungen das Gesicht der Welt verändern werde. Der Zweifrontenkrieg, den Deutschland zu führen hatte, war angesichts der sich gegenüberstehenden Bündnisse unvermeidlich geworden. Im Osten gelang es deutschen Truppen, tief nach Russland vorzudringen und die Front von der Heimat fernzuhalten. Im Westen hatte sich der deutsche Vormarsch im September 1914 festgerannt und sich in einen mörderischen Stellungskampf verwandelt. Schon nach wenigen Monaten entsprach der Krieg in Frankreich und Belgien in keiner Weise mehr den Vorstellungen eines kurzen und entschiedenen Waffenganges oder gar den überkommenen soldatischen Idealen eines heldenhaften Kampfes Mann gegen Mann. Dieser Krieg brachte eine bis dahin weitgehend unbekannte technische "Modernisierung" und Totalisierung mit sich. Durch Materialschlachten und den Einsatz modernen Kriegsgerätes setzte an der Westfront ein bis zu diesem Zeitpunkt beispielloses Töten ein. Die Steigerung der Gewalt im Verlauf des Krieges zum industrialisierten Massentod, die Brutalisierung des Kampfes und die Erfindung immer neuer Techniken des Tötens und Verletzens mittels Giftgas, Flammenwerfer oder durch den Luftkrieg prägten nicht nur nachfolgende Kriege, sondern auch das Denken fast eines jeden Soldaten.

Wer regierte Deutschland nach 1918?

Am 11. Februar wählte die Nationalversammlung Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten, der am 13. Februar das Kabinett Scheidemann ernannte. Die Weimarer Reichsverfassung trat am 14. August 1919 in Kraft. Sie konstituierte das Deutsche Reich als föderative Republik.

Wer regierte Deutschland 1917?

Blick in den Plenarsaal des Reichstagsgebäudes während der Antrittsrede von Reichskanzler Georg Michaelis am 19. Juli 1917.

Was passiert mit Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg?

Am 31. Juli 1919 verabschiedete die Nationalversammlung in Weimar die Verfassung der neu gegründeten deutschen Republik. Die Weimarer Republik in Deutschland gilt als kurze demokratische Zwischenphase in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933.

Wer besiegte Deutschland im 1 Weltkrieg?

Am Ende sind Deutschland und Österreich besiegt, weil das Kaiserreich sich mit zu vielen Gegnern angelegt hat. Vier Jahre dauert dieser Krieg gegen Frankreich und Großbritannien schon. Nun ist ein neuer Feind aufgetaucht: die Amerikaner.