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Einschaltquoten in der Zielgruppe sowie vgl. ProSieben-Schnitt[171] Die Pilotfolge wurde in den Medien unterschiedlich aufgenommen. Arno Frank von Spiegel Online bezeichnete sie als „bemüht“ und „müde“. Von den „genau zwei gelungenen Witzen dieser Sendung“ habe den einen Oliver Pocher und den anderen Wolfgang Lippert gemacht, während Winterscheidt und Heufer-Umlauf „eigentlich gar nichts“ gemacht hätten.[172] Karin Janker bezeichnete die Sendung auf Sueddeutsche.de als „billige Kopie der Vorgängersendung“, in der jedoch durch das „Korsett aus Einspielern, Studio-Talk, Werbepause und Musiker-Auftritten […] kaum Raum blieb für die oft witzigen Wortgefechte zwischen Joko und Klaas, wie man sie noch von „MTV Home“ und „neoParadise“ in Erinnerung hat“. Zu loben sei „vor allem das, was die Show von ihren Vorgängern auf ZDFneo und MTV übernimmt“.[173] Alexander Krei von DWDL.de kam zu einem positiveren Fazit und lobte unter anderem die Ähnlichkeit zum Vorgänger neoParadise mit den „gewohnt kuriosen Bauchbinden“ und einem „fabelhaften Bericht von Olli Schulz“. Es handle sich nicht um Mainstream-Unterhaltung, aber um „eine Sendung, der man die Leidenschaft ihrer Macher anmerkt“, wodurch es ProSieben „wieder ein gutes Stück des zuletzt etwas verloren gegangenen Profils“ verschaffe.[174] Christian Spolders von RP Online bewertete auch die zweite Ausgabe wie schon die erste negativ.[175] Nach der vierten Episode konstatierte er einen Aufwärtstrend.[176] Die Kommission für Jugendmedienschutz beurteilte die siebte Episode der zweiten Staffel als entwicklungsbeeinträchtigend für Jugendliche unter 18 Jahren. Grund war die Rubrik Dawn of the Gag. Die Protagonisten, die als Sympathieträger und Identifikationsfigur dienen könnten, hätten Alkohol als Spaßmacher eingesetzt, ohne dass relativierend auf Gefahren des Alkoholkonsums hingewiesen worden sei.[177] Arno Frank von Spiegel Online rezensierte im Oktober 2014 eine Sendung mit dem Fazit: „Ihre Witze sind albern, ihre Fragen kümmerlich – und ihre Show ist trotzdem unterhaltsam.“ Er lobte insbesondere die zahlreichen Insider-Gags und versteckten Anspielungen: „Wer [sie] aber erkennt, darf sich gebildet und zugleich gut unterhalten fühlen.“[178] Kritisiert wurde teilweise, dass die Show Inhalte aus der Sendung Jimmy Kimmel Live! kopiert hat. So durfte Matthias Schweighöfer in der ersten Folge der dritten Staffel die Garderobe bis kurz vor Ende der Show nicht verlassen. Die gesamte Aktion inklusive der Live-Schalten in die Garderobe und das Betteln Schweighöfers, ihm wenigstens eine Frage zu stellen, was durch ein unerwartetes, plötzliches Ereignis verhindert wurde, war bereits kurz vorher bei Jimmy Kimmel Live! zu sehen, dort jedoch mit Matt Damon als Opfer.[179] Kritik gab es ebenso für die Parodie eines Edeka-Werbespots im Dezember 2015. Udo Walz übernahm darin die Rolle des Großvaters und wurde durch einen Kopfschuss von Oma Violetta getötet. Anders als im eigentlichen Werbespot wurde Walz zuvor von allen Darstellern in der Parodie scharf beschimpft, weil dieser seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte. Die Parodie endet wie der eigentliche Spot mit einem Abendessen, bei dem der Großvater allerdings tot neben dem Tisch liegt, während er in der Edeka-Werbung zu den Feiernden gehört.[180]
In der Urteilsbegründung für den Grimme-Preis 2014 bezeichnet die Jury die Grenzüberschreitung als Markenzeichen Heufer-Umlaufs und Winterscheidts. Sie befindet, es sei „zumindest im Programm der großen Sender […] weit und breit niemand in Sicht, der ihnen das Wasser reichen könnte“ und bezeichnet die Show als „witzigste Wundertüte der deutschen Fernsehunterhaltung“. Besonderes Lob erhält die Sendung für die Tatsache, dass sie sich seit MTV Home weiterentwickelt habe und sich nicht mehr ausschließlich auf die „Hassliebe“ zwischen Heufer-Umlauf und Winterscheidt konzentriere.[191]
Im satirischen Kinofilm Er ist wieder da von 2015 führen Joko und Klaas im Circus Halligalli-Studio ein Interview mit Adolf Hitler (Oliver Masucci). |