Was passiert wenn man eine warze nicht behandelt

Warzen entfernen: selbst oder lieber zum Arzt?


Was ist wirklich besser?

Liebe Patienten und Patientinnen,

es gibt viele Dinge, die ich am Sommer liebe! Eines davon ist das herrliche Gefühl, wenn der Wind meine Zehen kitzelt. Und den meisten meiner Patienten geht es ebenso: Endlich dürfen unsere Füße raus aus den Socken und an die frische Luft. Leider bringt die neue Freiheit oft auch Unschönes ans Licht – etwa Warzen. Im Internet kursieren viele Tipps zur Warzenbehandlung. Und in der Apotheke erhalten Sie ebenfalls genügend Mittel, mit denen man Warzen selbst entfernen kann. Doch was hilft wirklich? Und wann sollten Sie bei Warzen doch lieber zum Arzt? Das verrate ich Ihnen heute!

Warzen: Wegmachen oder in Ruhe lassen?

Fast jeder hat sie schon gehabt, und oft verschwinden sie wieder von selbst: Warzen sind zwar unschöne, in der Regel aber gutartige Hautwucherungen. Sie können sich an ganz verschiedenen Körperstellen bilden. Also nicht nur an den Füßen, sondern auch an den Fingern oder am Handrücken sowie an den Genitalien.

Warzen werden fast immer durch Viren verursacht. Die Hauptrolle spielen dabei verschiedene Mitglieder der Familie der Humanen Papillomaviren (HPV). Diese HP-Viren dringen über kleine Wunden in die Haut ein und regen dort eine unkontrollierte Zellvermehrung an. Papillomaviren können über Türklinken, Fußböden, Handtücher sowie direkten Hautkontakt übertragen werden. Oft infizieren sich Menschen im Schwimmbad mit Warzen: Die Erreger lauern auf Böden und im Wasser und können durch die aufgeweichte Haut leichter eindringen. Das Immunsystem spielt ebenfalls eine Rolle: Menschen, die ein schwaches Immunsystem haben, oder deren Haut durch Krankheiten wie Neurodermitis gereizt ist, bekommen häufiger Warzen.

Auch wenn sie in der Regel ungefährlich sind, sollte man durch Viren verursachte Warzen unbedingt wegmachen – denn sie sind ansteckend. Wer eine Warzenbehandlung scheut, kann andere infizieren. Und er riskiert, dass sich die Warzen durch Selbstansteckung auf andere Körperstellen ausbreiten. Das Problem wird also größer und die Behandlung schwerer.

Papillom selbst entfernen: Tipps zur Warzenbehandlung

Im Internet kursieren viele Tipps zum Thema „Warzen selbst entfernen“ oder „Papillom selbst entfernen“. Ein beliebter Tipp zur Warzenbehandlung ist zum Beispiel Apfelessig. Es wird empfohlen, die Warze damit zweimal täglich einzureiben. Durch den hohen Säuregehalt des Essigs und seine antiseptische Wirkung soll sich die Warze nach einiger Zeit ablösen und verschwinden.

Auch Knoblauch wird nachgesagt, dass man damit Warzen selbst entfernen kann, da er desinfizierend wirkt. Allerdings dauert die Warzenbehandlung  mehrere Wochen. In dieser Zeit soll man die Warze mit frisch geschnittenem Knoblauch einreiben oder über Nacht eine Scheibe davon auf der Warze fixieren.

Ein weiterer Tipp zur Warzenbehandlung ist das Entfernen mit Klebeband. Die Idee dahinter ist simpel: Das Abkleben der Warze schnürt den HP-Viren den Sauerstoff ab und lässt sie absterben. Möchte man auf diese Weise Warzen selbst entfernen, sollte man allerdings nicht den ganzen Fuß oder die ganze Hand fest umwickeln. Sonst kann das Blut nicht weiter zirkulieren. Durch den fehlenden Sauerstoff kann die Haut um die Warze herum zudem aufweichen und anfälliger für Infektionen oder Pilze werden.

Abgesehen davon, dass die Knoblauchvariante für mich schon wegen des Geruchs keine Option wäre: Ob diese Hausmittel tatsächlich gegen Warzen helfen oder nicht, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Es gibt immer mal wieder Studien, die einen Effekt nahelegen. Und dann aber gleichzeitig Studien, die das Gegenteil zeigen.

Fazit: Hausmittel helfen in einigen Fällen offenbar gut, in anderen bleiben sie wirkungslos. In jedem Fall ist diese Methode der Warzenbehandlung ein langwieriger Prozess, der viel Geduld und Konsequenz erfordert. Mein Rat: Vertrauen Sie lieber auf Mittel, deren Wirkung nachgewiesen ist!

Warzenbehandlung mit Salicylsäure

Eine andere Möglichkeit, Warzen selbst zu entfernen, sind Präparate aus der Apotheke. Es gibt eine ganze Reihe von rezeptfreien Mitteln für die Warzenbehandlung zu Hause. Die meisten dieser Lösungen, Tinkturen und Pflaster arbeiten mit Salicylsäure oder Milchsäure. Beide weichen die Warze auf. Mit einer Feile oder einem Bimsstein können Sie die oberen Hautzellen, die mit dem Papillomavirus infiziert sind, dann vorsichtig abtragen.

Salicylsäure oder Milchsäure?

Mein Tipp, wenn Sie zur Warzenbehandlung  eine Lösung oder Tinktur mit Salicylsäure nutzen: Tragen Sie eine fetthaltige Creme oder Vaseline rund um die Warze auf! Das schützt die umliegende Haut und Sie können vermeiden, dass die Lösung gesunde Hautpartien schädigt. Milchsäure wirkt übrigens milder: Sie eignet sich deshalb besonders für extrem trockene oder für zarte Kinderhaut. Bei normaler, robuster Erwachsenen-Haut ist Salicylsäure effektiver.

Fazit: Salicylsäure ist eine der beliebtesten Methoden, um Warzen selbst zu entfernen. Selbst bei täglicher Anwendung ist die Behandlung jedoch relativ langwierig. Es kann Wochen dauern, bis sich erste Erfolge zeigen. Vollständig entfernt ist die Warze meist erst nach zwei bis drei Monaten. Und ob eine Warze überhaupt auf die Behandlung anspricht, hängt von der Tiefe und der Flächenausbreitung ab.

Warzen selbst entfernen: Die häufigsten Fehler

Warzen dürfen nicht aufgekratzt werden!

Ganz gleich, mit welcher Methode Sie Warzen selbst entfernen möchten. Es gilt der Grundsatz: Warzen dürfen auf keinen Fall aufgekratzt werden! Durch die Blutung können sich Viren und infizierte Zellen nämlich auf andere Hautstellen verteilen und die Bildung weiterer Warzen begünstigen.

Warzen müssen frühzeitig behandelt werden!

Manchmal verschwinden Warzen tatsächlich von alleine wieder. Doch was, wenn nicht? Je länger eine Warze existiert, desto schwieriger und langwieriger ist es, sie wieder loszuwerden. Warten Sie deshalb nicht zu lange mit der Warzenbehandlung!

Meine Empfehlung lautet: Lassen Sie auf jeden Fall kurz einen Arzt draufschauen! Er oder sie kann feststellen, um welche Warzenart es sich handelt, und Ihnen sagen, mit welcher Methode Sie die lästigen Quälgeister am besten loswerden. Das erspart Ihnen einen längeren Leidensweg und Fehlschläge. Schließlich wollen Sie sich nicht den ganzen Sommer mit dem Thema Warzenbehandlung rumärgern!

Außerdem stehen Ihrem Hautarzt ein paar Methoden mehr zur Verfügung, als die Präparate, die Sie rezeptfrei in der Apotheke bekommen. Er oder sie kann Ihnen zum Beispiel Tinkturen verschreiben, mit denen Sie auch schwer therapierbare Warzen selbst behandeln können. Etwa den Warzenentferner Verrutop® von ISDIN, den ich zum Beispiel gerne empfehle, weil er bei Hautwarzen eine Heilungsrate von 90% hat. Hartnäckige oder tiefe Warzen können in der Hautarzt-Praxis außerdem durch Vereisen (Kryotherapie) oder per Laser erfolgreich behandelt werden. Und das Wichtigste ist: Auch wenn Warzen fast immer gutartig sind, kann eine Warze auch mal entarten – beispielsweise, wenn sie lange nicht behandelt wird.

Warzenbehandlung mit Laser: Das sollten Sie davor beachten

Was passiert wenn man eine warze nicht behandelt

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Herzliche Grüße und alles Gute,

Ihre

Dr. Marion Moers-Carpi

Kann eine Warze gefährlich sein?

Effektiv und unkompliziert ist die Behandlung mit Lösungen oder Pens aus Ihrer Apotheke. Warzen sind gutartige Neubildungen der Haut mit einer verhornten Oberfläche, die durch Viren ausgelöst werden. Sie sind nicht gefährlich, werden aber doch meist als störend empfunden.

Wie lange bleiben Warzen ohne Behandlung?

In jedem Fall empfiehlt es sich, vor der Selbstmedikation vom Arzt abklären zu lassen, um welche Art von Warzen es sich handelt. Die gutartigen Hautwucherungen sind in der Regel selbstlimitierend. Etwa die Hälfte heilt nach rund zwei Jahren ohne Behandlung spontan ab.

Kann eine Warze von alleine verschwinden?

Warzen sind fast immer harmlos und verschwinden nach Wochen oder Monaten in der Regel von selbst. Sie können aber störend und unansehnlich sein und vor allem an den Füßen auch schmerzen. Verschiedene Behandlungen können helfen, Warzen schneller wieder loszuwerden.

Kann aus einer Warze Hautkrebs werden?

Plattenepithelkarzinome gehören zu den bösartigen Krebserkrankungen Dass eine Dornwarze zu einem Hautkrebs mutiert, ist ein seltener Fall. Er belegt aber die bittere Tatsache, dass alle Warzentypen durchaus zu einem Krebs entarten können. Und Infektionen mit Warzenviren sind sehr häufig.