Was passiert wenn man 4 Wochen kein Alkohol trinkt?

Bei solchen Anlässen ist der Druck, mit den anderen Alkohol zu trinken, meist am größten. Es erfordert ein bisschen Übung, hier Alkohol abzulehnen. Bleiben Sie freundlich, aber bestimmt. Trinken Sie langsam oder lassen Sie einen Rest im Glas – besonders in Runden, in denen das Trinktempo hoch ist und niemand vor einem leeren Glas sitzen darf. So lange in Ihrem Glas noch etwas drin ist, versucht niemand, Ihnen ein neues Getränk aufzudrängen. Ihre Freunde sind trotzdem hartnäckig und wollen Sie zu einem Bier oder einem Schnaps überreden? Drehen Sie den Spieß um und fragen Sie, warum es so wichtig ist, dass Sie Alkohol trinken. Und wenn Sie das Diskutieren leid sind: Lassen Sie sich an der Bar ein Wasser on the Rocks einschenken. Sieht aus wie Wodka pur. Dass es kein Alkohol ist, wissen nur Sie.

Generell gilt: Lassen Sie sich nicht beirren und behalten Sie Ihre gute Laune. In der Regel sind es nicht die Getränke, die Ihnen von einem gelungenen Abend in Erinnerung bleiben, sondern die Gespräche, die Menschen oder die Zeit auf der Tanzfläche. Sie selbst geben die Party? Dann ist das Ihre Chance, Ihre Gäste mit tollen neuen alkoholfreien Cocktails zu überraschen. Und sie vielleicht von einem neuen Lifestyle zu überzeugen.

Auf Partys trinke ich Cola oder Säfte. Ich lasse mich nicht unter Druck setzen, auch wenn ich der Einzige bin, der keinen Alkohol trinkt. Da stehe ich darüber.

Von einem Alkoholverzicht profitieren unter anderem Magen und Herz, auch die Leberwerte sinken nach nur einem Monat. Was bringt die Abstinenz beim Abnehmen? Und wie viel Alkoholkonsum ist unbedenklich?

Einen Monat auf Alkohol verzichten - das nehmen sich viele Menschen zum Jahreswechsel vor. Alkohol hat nicht nur viele Kalorien, er kurbelt auch den Appetit an und verschlechtert den Fettstoffwechsel. Da Alkohol ein Gift ist, das viele Organe und Funktionen des Körpers belastet, führt eine Abstinenz zu einem gesünderen, fitteren Körper. Denn viele Organe können sich über kurz oder lang wieder regenerieren.

Vor allem in Großbritannien ist der gute Vorsatz beliebt: Rund vier Millionen Briten machen mit beim „dry january“, dem trockenen Januar. Was ein vierwöchiger Alkoholverzicht bringt, haben Forscher der Universität Sussex untersucht. Die Teilnehmer der Studie gaben an, dass sie besser schliefen, mehr Energie besäßen, Gewicht verloren hätten und sich der Zustand ihrer Haut verbessert hätte.

Alkoholverzicht: So profitieren Magen, Herz und Leber

Alkohol schädigt nicht nur Leber, Bauchspeicheldrüse, Darm und Co. - er kann auch das Krebsrisiko steigern, denn Abbauprodukte von Alkohol dringen tief in die Zellen, bis in den Zellkern, ein und führen zu Schäden an der Erbsubstanz DNA - das bedeutet Krebsgefahr. Bei Alkoholverzicht, wenn also keine Alkoholmoleküle mehr wirken, können die körpereigenen Reparaturprozesse solche Schäden wieder heilen. Diese Auswirkungen hat Alkoholverzicht von nur einem Monat auf einige Organe:

  • Im Magen regt Alkohol die Bildung von Magensäure an. Passiert das ständig, entzündet sich die Magenschleimhaut. Doch selbst nach einem langen und regelmäßigen Alkoholkonsum erholt sich der Magen bereits bei einer Abstinenz von ein bis zwei Monaten.
  • Auch das Herz profitiert vom Alkoholverzicht. Eine Untersuchung mit 3.000 Biertrinkern hat gezeigt, dass ab 0,8 Promille Alkohol im Blut jeder Dritte Herzrhythmusstörungen bekommt und jeder Vierte unter Herzrasen leidet. Doch schon nach einer Erholungszeit von einem halben Tag normalisiert sich der Herzschlag wieder. Gerade Menschen, die zu Herzrhythmusstörungen neigen, profitieren von einem alkoholfreien Monat: Das Herz kann wieder in den richtigen Takt kommen und auch der Wasserhaushalt normalisiert sich. Die Betroffenen fühlen sich insgesamt fitter.
  • Am meisten profitiert die Leber von einem einmonatigen Alkoholverzicht. Sie leidet am meisten unter zu viel Alkohol, weil sie für die Entgiftung des Körpers und die Energieverteilung zuständig ist. Wenn sie aber ständig Alkohol abbauen muss, lagert sie ihn in Form von Fett ein und wird zu einer sogenannten Fettleber. Die kann bis auf das Doppelte der normalen Größe anwachsen und führt häufig zu Diabetes und Übergewicht. Doch eine Fettleber kann sich auch wieder zurückbilden. Schon nach einem Monat lässt sich diese Entwicklung gut an den Leberwerten im Blut erkennen.

Genussvolle Abstinenz: Cocktails ohne Alkohol

Bereits eine relativ kurze Zeit von einem Monat ohne Alkohol ist eine Wohltat für den Körper - und die Auswirkungen sind deutlich zu spüren. Viele trinken auch nach der Abstinenz weniger als sonst. Wer keinen Alkohol konsumiert, muss deshalb nicht auf leckere Getränke verzichten - es gibt zum Beispiel viele alkoholfreie Cocktails und auch Spirituosen wie Gin, Aperol, Martini sowie Wein und Sekt sind inzwischen ohne Alkohol erhältlich.

Alkoholkonsum: Wie viel ist unbedenklich?

Viele Menschen schätzen die "normalen", also gesundheitlich unbedenklichen Grenzen des Alkoholgenusses falsch ein:

  • Ärzte empfehlen für Frauen nicht mehr als 12 Gramm reinen Alkohol pro Tag - und das an maximal fünf Tagen pro Woche. Das entspricht pro Tag 100 Milliliter Wein oder einem kleinen Bier.
  • Für Männer ist die Grenze etwa doppelt so hoch, also pro Tag maximal 200 Milliliter Wein oder zwei kleine Gläser Bier.

Wer mehrere Tage in der Woche überhaupt keinen Alkohol zu sich nimmt und am Wochenende zum Essen oder mit Freunden zwei bis drei Gläser Bier oder Wein trinkt, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Wer aber bereits nervös wird, wenn er auf sein Feierabendbier verzichtet, sollte seinen Alkoholkonsum ernsthaft überdenken.

Alkohol hilft nicht bei Problemen

Alkohol wird zum Risiko, wenn er als Problemlöser eingesetzt wird - zum Beispiel, wenn man früh gelernt hat, dass Alkohol hilft, Gefühle zu regulieren, zu entspannen und soziale Ängste zu überwinden. Suchtberatungsstellen helfen beim Umgang mit Alkohol - auch dann, wenn noch keine Abhängigkeit besteht. Im Internet gibt es Fragebögen, mit denen man sein eigenes Risiko bestimmen kann.

Expertinnen und Experten zum Thema

Univ.-Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, Medizinische Hochschule Hannover

Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie
Zentrum für Innere Medizin
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
www.mhh.de/kliniken-der-mhh

Prof. Dr. Benjamin Maasoumy, Medizinische Hochschule Hannover

Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie
Zentrum für Innere Medizin
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
www.mhh.de/kliniken-der-mhh

Dr. Robert Stracke, Fachkrankenhaus Hansenbarg der Alida Schmidt-Stiftung

Leitender Arzt
Franz-Barca-Weg 36
21271 Hanstedt / Buchholz in der Nordheide
www.hansenbarg.de

Roman Kipp, Beratungsstelle KODROBS Eimsbüttel

Grindelallee 41
20146 Hamburg
(040) 422 90 86
https://jhj-hamburg.de/angebote/beratungsstellen/kodrobs-eimsbuettel/

 

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Nach nur 2 Wochen Alkoholpause beginnt die Leber, sich zu regenerieren. „Innerhalb von 4 bis 8 Wochen kann sich die Leber vollständig erholen", so Dr. Ramskill. Es hängt nur davon ab, wie viel du trinkst und in welchem Ausgangszustand sich die Leber befindet.

Wie lange braucht man um sich vom Alkohol zu entgiften?

Die körperliche Entgiftung Dabei ist die Dauer der körperlichen Entgiftung ganz unterschiedlich und hängt zum Beispiel vom Ausmaß des bisherigen Alkoholkonsums ab. Im Durchschnitt dauert es aber 3-7 Tage, bis die körperlichen Entzugssymptome ganz abgeklungen sind.

Was passiert wenn man 1 Monat kein Alkohol?

Nach einem Monat wird die Haut besser, man fühlt sich fitter und der Blutdruck ist niedriger als vorher. Nach sechs Wochen ohne Alkohol können sich die Blutwerte enorm bessern. Die gesamte körperliche und auch die psychische Gesundheit ist besser.