Was ist der unterschied zwischen tropischen und feuchten äquatorialen wäldern

Für das eigenartige Nebeneinander von Bäumen bzw. Sträuchern und Gräsern in den Savannen gibt es folgende Erklärungsversuche:

  • Bäume und Gräser haben unterschiedliche Durchwurzelungstiefen. Dadurch ergänzen sie sich bei der Ausschöpfung unterschiedlich tiefer Feuchte- und Nährstoffreserven im Boden, sind also keine „Nahrungskonkurrenten“ (Bild 4).
     
  • Gräser profitieren durch die unmittelbare Nachbarschaft von Bäumen sowohl von der geringeren Transpirationsbelastung in ihrem Schatten als auch von den Nährstoffen aus dem Blattfall der Bäume, die wiederum die Nährstoffe aus Bodentiefen heraufgeholt haben, die für Gräser nicht erreichbar sind.
     
  • Die Savannenbrände führen langfristig zu einer Zurückdrängung der Bäume und zu einer Bevorzugung von Gräsern bis zur Etablierung eines gewissen feuerverträglich „optimalen“ Verhältnisses von Baum und Strauch.

In der Savanne sind trockenzeitliche Savannenbrände häufig, die meist die Grasflächen, aber auch Sträucher und Bäume erfassen. In der Dornsavanne sind die Brände seltener. Meist werden sie bewusst von den Menschen angelegt, um die Weideflächen zu erhalten und zu verbessern, um Wald- und Buschflächen für eine Ackernutzung zu roden und zu düngen, um das Wild fern zu halten und um Ungeziefer, z. B. Schlangen, zu vernichten.
Die „Savannifikation“, d. h. die Ausbreitung der Trocken- und Dornstrauchsavannen, kann also ähnlich wie bei der „Desertifikation“ (Wüstenausbreitung) als durch den Menschen ausgelöster, anthropogener Prozess angesehen werden.

Ein Monsunwald, auch Passat-, oder regengrüner Feuchtwald genannt, ist die charakteristische Vegetationsform eines sommerfeuchten Monsunklimas.

Typische Merkmale

Monsunwald setzt sich überwiegend aus laubabwerfenden Bäumen zusammen. Er besitzt zwei Baumschichten. Die obere Etage erreicht etwa 25 bis 35 Meter Höhe. Während der Trockenzeit stellt sich hier gewöhnlich eine völlige Entlaubung ein. Die Strauchschicht ist immergrün und häufig von Bambus durchwachsen.[1]

Klimatische Voraussetzungen und Anpassungen

Das Vorkommen von Monsunwäldern ist an das charakteristische Monsunklima gebunden, das vom regenbringenden Sommermonsum der äquatorialen Westwindzone gekennzeichnet ist. Der über erwärmte Meeresflächen gezogene Wind kommt feucht-warm bei den Monsunwäldern an und trägt enorme Niederschlagsmengen heran. Der Laubabfall, die relativ kleinen Blattflächen sowie die geringe Baumhöhe wird als Anpassung an ungünstige Wasserverhältnisse während der Trockenzeit gedeutet.

Liegt die Niederschlagsmenge unter 1500 mm/J. und dauern Trockenperioden länger an, wechselt die Vegetationsform Monsunwäld allmählich zu (sub-)tropischen Grasländern.[1]

Unterschiede zum Vegetationstyp des Feuchten Regenwaldes

Er unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht vom anderen Typ des feuchten tropischen Waldes, dem tropischen Regenwald: Jener teilt sich in verschiedene vertikale Stockwerke auf. Der Monsunwald ist hierbei jedoch insgesamt niedriger und sein Kronendach ist dünner, was ein ausgeprägteres Unterholz zur Folge hat. Die einem Monsunwald innewohnende Artenvielfalt ist spürbar geringer als in einem tropischen Regenwald. Der Waldboden ist wesentlich trockener und zeigt im Gegensatz zum tropischen Regenwald auch eine ausgeprägte Trockenperiode von vier bis fünf Monaten auf, was sich jedoch sehr stark nach den jeweiligen lokalen Gegebenheiten richtet. Als Folge dessen handelt es sich bei Monsunwäldern in der Regel nicht um immergrüne Wälder, da sie ihr Laub überwiegend in dieser Trockenperiode abwerfen.[2] Die Blütezeit liegt für viele Arten am Ende der Trockenperiode oder zu deren Beginn.

Die Artenzusammensetzung der Monsunwälder ist regional unterschiedlich, jedoch zeigen sich in einigen Regionen besonders charakteristische Arten, welche den entsprechenden Wäldern oft auch ihren Beinamen geben. Es handelt sich dabei beispielsweise um die Salwälder Indiens (Salbaum), die Teakwälder Myanmars und Thailands (Teakbaum) und die Eukalyptuswälder Nordaustraliens (Eukalyptus).

Verbreitung

Ihre ursprünglich größte Ausdehnung erreichten die Monsunwälder in Hinterindien und auf dem indischen Subkontinent. Monsunwälder größeren Umfanges lassen sich heute im Wesentlichen nur noch in Indien, Myanmar, Thailand und mit kleineren Beständen in Nordaustralien finden. Weite Flächen des ehemals existierenden Bestandes, wie in Westafrika wurden großflächig abgeholzt und in Kulturland, Dornensavanne oder anthropogen verursachte Halbwüste überführt.[1] Doch auch in diesen Regionen hinterlässt das starke Bevölkerungswachstum und der damit verbundene Brennholz- und Flächenbedarf seine Spuren. Nicht zuletzt trägt aber auch der große Bedarf des internationalen Holzmarkts zum zunehmenden Verschwinden der Monsunwälder in vielen Regionen der Erde bei.

Einzelnachweise

  1. ↑ 1,0 1,1 1,2 Wolfgang Frey, Rainer Lösch: Geobotanik. Pflanze und Vegetation in Raum und Zeit. 3. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2335-1, S. 415 ff.
  2. Monika Losert: Die Vegetation der tropischen halbimmergrünen Regenwälder und Monsunwälder. Grin Verlag, München 2009, ISBN 978-3640378791, S. 9.

    Was ist der Unterschied zwischen tropischen Regenwald und Regenwald?

    Tropenwälder (grün) liegen in der Klimazone der Tropen zwischen den Wendekreisen (rot). Der Bereich entlang des Äquators (Mittellinie) ist tropischer Regenwald. Regenwald nennt man Wald, in dem es feucht ist und viel regnet - also ein Wald mit hoher Niederschlagsmenge.

    Was sind tropische Trockenwälder?

    Tropische Trockenwälder Hier wachsen vor allem dornige Sträucher und Bäume, sowie Sukkulenten. Die Blätter der Bäume sind fieder- bzw. robinienförmig und die Bäume haben breite Schirmkronen vom Akazientyp, sind weitgehend feuerfest und haben Wurzeln, die bis zum Grundwasser gehen (bis zu 40 m).

    Wie heißen die beiden Arten von Regenwald?

    Es gibt zwei Arten von Regenwäldern: tropische und gemäßigte. Tropische Regenwälder befinden sich näher am Äquator, wo es warm ist. Gemäßigte Regenwälder finden sich in der Nähe der kühleren Küstenregionen weiter nördlich oder südlich des Äquators.

    Welche tropische Wälder gibt es?

    Mit 13,4 Millionen km2 liegen die meisten davon drei großen Regenwaldregionen der Erde, das sind das Amazonasbecken, das Kongobecken und Südost-Asien. Weitere tropische Regenwälder gibt es in Mittelamerika, auf Madagaskar und im indopazifischen Raum.