Was ist der unterschied zwischen eine hand und fledermaus

Die Fledermaus (lat. Microchiroptera) gehört zur Ordnung der Fledertiere, die als einzige Gruppe der Säugetiere die Fähigkeit haben zu fliegen. Für Säugetiere ihrer Größe haben die meisten Fledermausarten eine recht lange Lebensdauer, so können sie bestenfalls zwischen 20 und 30 Jahre alt werden. Tatsächlich erreichen jedoch nur wenige Fledermäuse dieses Alter: Die meisten Fledermausarten in Europa sind in ihrem Bestand gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht, da der Mensch ihre natürlichen Lebensräume mehr und mehr zerstört.

Inhaltsverzeichnis

  • Die Fledermaus ist (fast) überall zuhause
  • Anatomie und Aussehen der Fledermaus
  • Der Speiseplan der Fledermaus
  • Fledermäuse sind schnelle Langstreckenflieger
  • Fortpflanzung der Fledermaus
  • Fledermäuse sind friedliebend und sozial
  • Die Fledermaus und ihre Feinde

Die Fledermaus ist (fast) überall zuhause

Fledermäuse sind mit Ausnahme der Antarktis und anderer Polarregionen in allen Teilen der Welt verbreitet. Sowohl in ebenen Gebieten als auch in strukturreichen Regionen finden sie geeignete Lebensräume, einzige Voraussetzung ist ein ausreichendes Nahrungsangebot. Da Fledermäuse ein warmes Klima bevorzugen, sind die meisten der weltweit rund 950 Arten in den tropischen Klimazonen beheimatet. Während die Tiere auf einigen Inseln überhaupt nicht vorkommen, waren sie auf anderen die einzigen Säugetiere, bis der Mensch sich dort niederließ. In Mitteleuropa kommen etwa 30 Arten vor, 25 davon leben auch in Deutschland.

Anatomie und Aussehen der Fledermaus

Fledermäuse haben ein sehr dünnes und zartes Skelett, was für ein geringes Gewicht sorgt und somit nützlich ist, um sich schnell und lautlos durch die Luft zu bewegen. Das auffälligste äußere Merkmal der Fledermaus ist die von den Hand- bis zu den Fußgelenken reichende Flughaut, die zum aktiven Flug befähigt. Die Hinterbeine sind mit fünf bekrallten Zehen ausgestattet, an denen sich die Tiere in ihrem Quartier kopfüber aufhängen, um zu ruhen. Das Fell der Fledermaus ist sehr dicht und bei den meisten Arten gräulich bis bräunlich gefärbt. Einige Arten haben aber auch tiefschwarzes, weißes oder gemustertes Fell. Unabhängig von der Art hat allerdings jede Fledermaus auf dem Rücken dunkleres Fell als auf dem Bauch.

Die kleinste Fledermausart ist die Schweinsnasenfledermaus, die mit einem Gewicht von nur zwei Gramm und einer Länge von drei Zentimetern zu den weltweit kleinsten Säugetieren zählt. Die größte Art, die Australische Gespensterfledermaus, erreicht eine Länge von 14 Zentimetern und ein Gewicht von 200 Gramm, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 60 Zentimeter. Neben Größe und Gewicht weisen auch die Köpfe der einzelnen Arten große Unterschiede auf, insbesondere Gesichtsform und Ohrengröße variieren stark. Das Gebiss der Fledermaus besteht in der Regel aus 32 bis 38 Zähnen. Dabei sind die Eckzähne stark ausgeprägt, denn diese benötigt die Fledermaus zum Festhalten der Nahrung und auch, um Insektenpanzer aufzubrechen. Je nach Ernährungsweise verfügen einige Arten über deutlich weniger Zähne, so besteht das Gebiss des Gemeinen Vampirs beispielsweise nur aus 20 Zähnen. Die kleinen, schwarzen Augen der Fledermaus spielen für das Sehen nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr sehen die Tiere mit ihren Ohren, indem sie Ultraschallwellen aussenden und sich an den zurückkehrenden Informationen orientieren.

Der Speiseplan der Fledermaus

Seit Jahrhunderten kursieren Legenden, nach denen die Fledermaus Menschen angreift, um sich von deren Blut zu ernähren. Diese grausige Vorstellung hat mit der Realität jedoch nichts gemein: Fast alle Fledermausarten sind Insektenfresser, bei größeren Exemplaren stehen zudem kleinere Nagetiere und Vögel sowie Frösche und Fische auf dem Ernährungsplan. Lediglich die Gruppe der Vampirfledermäuse, zu denen drei Arten zählen, ernährt sich vom Blut anderer Tierarten – Menschen zählen jedoch nicht dazu. In tropischen und subtropischen Gebieten gibt es sogar zahlreiche Vegetarier unter den Fledermausgattungen, die vorwiegend Früchte und Nektar zu sich nehmen. Sie sind auch für die Bestäubung der Blüten und für die Verbreitung von Pflanzensamen von Bedeutung. Die Fledermaus jagt mithilfe eines Echoortungssystems, durch das sie sich mühelos in der Dunkelheit bewegen kann. Sie sendet dabei Ultraschallwellen aus, die wiederum von Objekten oder Lebewesen reflektiert werden, sodass die Fledermaus ihre Beute genau zu lokalisieren weiß.

Fledermäuse sind schnelle Langstreckenflieger

Das Fliegen dient der Fledermaus als Hauptfortbewegungsart, aber auch auf dem Boden können sich einige Arten sehr schnell und geschickt bewegen. Wenige Arten können sich sogar im Wasser fortbewegen, indem sie ihre Flughäute zum Schwimmen einsetzen. Die Flugweisen der verschiedenen Gattungen unterscheiden sich je nach Lebensraum: In offenem Gelände lebende Fledermäuse verfügen über schmalere Flügel, durch die sie sehr schnell fliegen können. In Gebieten mit vielen Bäumen oder Felsen sind eher Arten mit breiten Flügeln beheimatet, die sich deutlich langsamer durch die Luft bewegen. Während des Fluges schlägt die Fledermaus ihre Flügel in einer Rotationsbewegung und setzt die Flughaut des Schwanzes zum Lenken und Abbremsen ein. Arten, die in kühleren Regionen leben und ihre Winterquartiere in wärmeren Gebieten beziehen, legen dabei zum Teil Strecken von mehreren 100 Kilometern zurück. Je nach Gattung kann die Fledermaus im Flug eine Geschwindigkeit von bis zu 35 Kilometern pro Stunde erreichen.

Fortpflanzung der Fledermaus

Im Gegensatz zu den meisten anderen Säugetieren dieser Größe, hat die Fledermaus eine sehr geringe Fortpflanzungsrate: In der Regel haben Fledermäuse nur einmal jährlich Nachwuchs, der meist nur aus einem einzigen Jungtier besteht. Die in Europa beheimateten Fledermäusen paaren sich in ihren Winterquartieren, wo die Tiere in Gruppen hängend schlafen. Die paarungsbereiten Männchen umklammern die Weibchen und wecken sie mit einem Biss in den Nacken auf. Meist findet die Begattung statt, während die Weibchen noch nicht vollständig erwacht sind. Da der Samen der Männchen bis zu mehreren Monaten in den Fortpflanzungsorganen der Weibchen aktiv bleibt und es erst nach dem Winterschlaf zu einer Befruchtung kommt, sind mehrere Paarungsakten mit verschiedenen Partnern keine Seltenheit. Gegen Ende März ziehen die Tiere in ihre Sommerquartiere um. Die Weibchen tragen dort nach 40 bis 70 Tagen ihre Jungtiere aus und ziehen diese in Gruppen gemeinsam groß. Diese so genannten Wochenstuben setzen sich aus 20 bis 50 Muttertieren zusammen, die sich jedes Jahr erneut zusammenfinden. Etwa Ende August verlassen die Muttertiere ihre Jungen, die sich schließlich eigene Winterquartiere suchen.

Fledermäuse sind friedliebend und sozial

Die meisten Fledermausarten leben in großen Gruppen zusammen, einige wenige leben aber auch als Einzelgänger. Am Tag schlafen Fledermäuse kopfüber hängend an dunklen, geschützten Plätzen wie Höhlen, Bäumen, Felsspalten, Scheunen oder Dachböden. Wichtig ist, dass sie dort Ruhe haben und nicht mit ständigen Störungen rechnen müssen. Europäische Fledermäuse orientieren sich stark an den Jahreszeiten und beziehen im Sommer andere Quartiere als im Winter, wenn Kälte und Nässe mehr Schutz erfordern. Teilweise begeben sich die Tiere, die in kühlen Regionen leben, im Winter in den wärmeren Süden. Teils bleiben sie aber auch und halten Winterschlaf.

Insgesamt gilt die Fledermaus als sehr soziales Tier, das mit seinen Artgenossen eng zusammenlebt. In ihren Unterkünften schließen sie sich zu Verbänden zusammen und schlafen dicht an dicht, sodass Fledermauspulke entstehen. Durch den engen Körperkontakt verbrauchen die Tiere weniger Energie, um ihre Körpertemperatur konstant zu halten. Die einzelnen Fledermausarten leben nicht strikt voneinander getrennt, häufig leben zwei bis drei verschiedene Arten gemeinsam in einem Quartier. Fledermauskolonien können durchaus aus mehreren Millionen Tieren bestehen, so leben in der Bracken-Höhle in Texas schätzungsweise 20 Millionen Fledermäuse in einem Verband.

Ähnlich wie Vögel neigen Fledermäuse auch in der Luft zu Schwarmverhalten: Die Tiere fliegen gemeinsam ab und bleiben im Flug beieinander. Gleiches gilt für das Putzverhalten, denn auch die Fellpflege geschieht meist im Pulk, wobei allerdings jede Fledermaus nur das eigene Fell säubert. Eine Ausnahme bilden dabei nur die Muttertiere, die ihre Jungen nach der Geburt noch einige Tage putzen. Ob innerhalb der Verbände eine Rangordnung besteht, ist noch nicht ausreichend erforscht. Bekannt ist aber, dass männliche Fledermäuse ihre Rivalen während der Paarungszeit aus ihren Revieren vertreiben. In Konfliktsituationen droht die Fledermaus mit weit aufgerissenem Maul und gibt zeternde Laute von sich. Bei einigen Arten ist zudem die so genannte Schreckstarre zu beobachten: Die Tiere pressen sich auf den Boden und verharren in einer Schreckstellung, bei größeren Gefahren stellen sie sich sogar tot.

Die Fledermaus und ihre Feinde

Die Fledermaus steht auf dem Speiseplan von Greifvögeln, Eulen, Marder und Katzen. Besonders, wenn sie sich am Boden aufhält, muss sie sich vor diesen Feinden in Acht nehmen. Einige große, fleischfressende Fledermausarten erbeuten kleinere Fledermäuse, wenn sich die Gelegenheit bietet. Parasiten wie Zecken oder Flöhe stellen in der Regel nur für kranke und geschwächte Tiere eine Bedrohung dar. Wie für die meisten Tierarten gilt allerdings auch für die Fledermaus: Ihr größter Feind ist der Mensch. Indem er ihre Lebensräume zerstört, beispielsweise durch Bebauung oder den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, sorgt der Mensch dafür, dass die Fledermaus keine Nahrung mehr findet. Zudem kommt es immer wieder vor, dass Winterquartiere absichtlich oder unabsichtlich zerstört werden. Ebenfalls fatale Auswirkungen kann das eigentlich gut gemeinte Aufhängen von Nistkästen für Fledermäuse sein, denn die Tiere fliegen zwar problemlos hinein, finden aber an den glatten Innenwänden keinen Halt, um wieder hinauszugelangen. Der starke Eingriff des Menschen in die Natur ist letztlich dafür verantwortlich, dass fast alle in Deutschland lebenden Fledermausarten auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten stehen.

Haben Fledermäuse Hände?

Fledermäuse fliegen quasi mit den Händen. Sie sind die einzigen Säugetiere, die sich in die Lüfte schwingen können! Zwischen den verlängerten Fingerknochen spannt sich die sogenannte Flughaut bis zum Hals und zu den Hinterbeinen und darüber hinaus bis zum Schwanz.

Wie viele Finger hat die Fledermaus?

Alle Fledermäuse fliegen eigentlich mit den Händen: Betrachtet man einen Flügel genauer, sieht man deutlich die fünf Finger, die von einer Flughaut umspannt werden. Der Daumen ragt über die Flughaut hinaus, besitzt eine Kralle und dient der Fledermaus als Halt beim Klettern.

Warum heißt es Fledermaus?

Fledermaus. Herkunft: seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; von mittelhochdeutsch: vledermūs, althochdeutsch: fledarmūs; eigentlich „Flattermaus“, zu flattern und Maus gebildet.

Hat eine Fledermaus Arme?

Zwei auffallende Unterschiede zwischen dem Arm des Menschen und jenem der Fledermäuse sind: • Der Unterarmknochen ist beim Fledermausflügel viel länger als der Oberarm. Die Mittelhandknochen sind beim Fledermausflügel stark verlängert. Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können.