Was ist der unterschied zwischen d6 und c30

Je nach gewünschter Wirkung sind in der Homöopathie Mittel in verschiedenen Potenzen (Potenzierungsgraden) erhältlich. Je höher die Zahl hinter dem Namen des Arzneimittels (C 3, C 30, C 200), desto häufiger wurde der Potenzierungsvorgang durchgeführt. Die unterschiedlichen Abkürzungen auf der Verpackung (D, C, Q-/LM-Potenzen) geben das Verdünnungsverhältnis (1:10, 1:100 oder 1:50.000) von Ausgangsstoff zu Trägerstoff für die einzelnen Potenzierungsschritte an.

Für eine D-Potenz gilt etwa das Verdünnungsverhältnis 1 zu 10 (1:10). Das heißt: Ein Tropfen der Urtinktur wird mit neun Tropfen Alkohol verdünnt und verschüttelt. Das Ergebnis ist ein Mittel der Potenz D1.

Die Zahlenangabe hinter dem Buchstaben gibt an, wie oft der Hersteller den Potenzierungsvorgang durchgeführt hat. Ein Beispiel: Für ein Mittel mit der Potenz D6 verdünnt der Hersteller zunächst die Urtinktur im Verhältnis 1:10 und verschüttelt das Produkt (= Potenz D1). Mit der daraus entstehenden Lösung wiederholt er diesen Vorgang weitere fünf Male (= Potenz D6).

Neben den in Deutschland häufig verwendeten D-Potenzen findet man in der Homöopathie außerdem C-Potenzen mit einem Verdünnungsverhältnis von 1:100 und Q- oder LM-Potenzen. Historisch bedingt gelten diese beiden Abkürzungen für das gleiche Verdünnungsverhältnis, nämlich 1:50.000.

Welche Homöopathie Konzentration wird für welchen Zweck eingesetzt?

Nach der Lehre der klassischen Homöopathie beeinflussen die Potenzen, wie lange und wie stark ein Mittel wirkt. Demnach ist die Wirkung von höheren Potenzen stärker als von niedrigen. Für die Selbstbehandlung kommen hauptsächlich niedrige C-Potenzen (C3, C6, C12) und D-Potenzen (D2, D4, D6, D12) zum Einsatz. Oft werden Globuli in der D6 oder D12 verwendet. Q-Potenzen (LM-Potenzen) sind für die reine Selbstmedikation nicht vorgesehen. Die Wirkung höherer Homöopathie Potenzen soll länger anhalten, weshalb diese vor allem bei chronischen Erkrankungen eingesetzt werden. Dabei kommen etwa Globuli in der C30 oder C200 zum Einsatz. Mittel mit hohen Potenzen und die Q-Potenzen sollten nur von erfahrenen Homöopathen verordnet werden. Ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung ist aber in erster Linie die Gabe des passenden Mittels und erst in zweiter Linie die gewählten Homöopathie Potenzen.

Quellen:

Welche Potenzen für welche Krankheitssituation?, in: homoeopathie-online.info

Was bedeuten die Potenzierungen?, in: homoeopathie-online.info

Homöopathische Arzneimittel und die Potenzen, in: vkhd.de

Elies, M., Wiesenauer, M. (2013): Praxis der Homöopathie: Eine praxisbezogene Arzneimittellehre. Stuttgart: Haug.

Die Arzneimittelhersteller machen es uns eigentlich leicht. Denn wenn ein Medikament stärker wirken soll, mit anderen Arzneistoffen kombiniert ist oder allgemein anders wirken soll, drucken sie beispielsweise Abkürzungen wie „forte”, „extra”, „mono”, „comp”, „mite” oder „plus” prominent auf die Verpackung. So fällt der Unterschied im Apothekenalltag schnell auf und auch Kunden können häufig mit diesen Bezeichnungen was anfangen. Trotzdem sind die Kunden auch manchmal von den Packungsaufschriften irritiert, beispielsweise warum sie Ibuprofen 684 mg rezeptfrei bekommen können, für die 600 mg jedoch eine ärztliche Verordnung benötigen. „In meiner Apotheke bekomme ich die 600-er immer ohne Rezept!” Das kennen wir doch alle. Und bei Homöopathika läuft das alles nochmal ganz anders ab.

Diese Woche kam eine Kundin in die Offizin, ich schätze Mitte 30.
Frau: „Ich werde bald operiert und soll vorher Arnica-Globuli nehmen.”
Ich: „Welche hätten Sie denn gerne, D6 oder D12?”
Frau: „Geben Sie mir die, bei denen mehr Arnica drin ist und besser wirkt.”
Sie ergänzt: „Geben Sie mir die Stärkeren!”

Irgendwie musste ich lachen, kam er aber auch ins Stottern. Na was denn nun? Sollen in den Globuli jetzt mehr Arnica-Moleküle drin sein und gleichzeitig auch stärker wirksam sein? Das mag ja in der Schulmedizin so klappen, Samuel Hahnemann ist da aber anderer Meinung. Ich habe mich in diesem Moment wie dieser nachdenkliche Whatsapp-Smiley gefühlt. Die Aussage der Kundin hat mir gezeigt, dass sie ein Neuling im Gebiet der Homöopathie ist. Hoffentlich wird sie künftig nicht Opfer der Schwurbel-Mafia.

Die Chance für mich, sie aufzuklären.
Ich: „Nach der Lehre der Homöopathie ist in den D12-Globuli weniger Arnica drin, es ist aber wirksamer beziehungsweise stärker.”
Die Kundin schaute mich verwundert an: „Hä? Wie jetzt? Wenn weniger drin ist, wie kann es dann stärker wirken?”
Ich: „Die Verdünnungsschritte heißen Potenzen und mit jedem Schritt werden die Moleküle energetisiert und wirken dann stärker. So zumindest die Lehre. Allerdings ist das nicht bewiesen und wissenschaftlich nicht haltbar.”

Sie schaute mich etwas verwundert an. Ich habe gehofft, dass sie sich umentscheidet.
Ich: „Wollen Sie es trotzdem?”
Kundin: „Ja, ich habe es empfohlen bekommen. Aber eigentlich weiß ich auch nicht so. Ich nehme jetzt einfach mal die D12-er Stärke mit.”
Naja, von Stärke würde ich ja nicht sprechen, aber das ist Interpretationssache. Ich verkaufe ihr die Kügelchen und wünsche ihr schonmal alles Gute für die OP.

Nach dem sie die Apotheke verlassen hat, habe ich mal Dr. Google dazu befragt. Und man könnte sogar meinen, ich hätte falsch beraten. Auf einer Seite steht nämlich, dass man vor Operationen D6 nehmen sollte. Eine andere Seite rät: „Direkt vor der Operation können Sie das bewährte klassische homöopathische Verletzungsmittel Arnica C30 (5 Globuli) einnehmen.” Aber zum Glück habe ich nicht zu Arnica C200 geraten, das könnte ja fatale Folgen haben! Man bedenke: „Höhere Potenzen sollten möglichst nur nach Verordnung durch einen erfahrenen Homöopathen eingesetzt werden”. Viel wichtiger: „Bei Arnica vor Operationen scheiden sich die Geister.” Ok, dann bin ich ja beruhigt.

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Welche Globuli sind stärker D oder C?

Im Falle der Autonosoden gilt es durchaus als gesichert, dass es keinen großen Unterschied in der Wirkstärke von D und C potenzierten Nosoden der gleichen Potenz gibt (z.B.: D6/C6). Für beide Potenzarten gilt jedoch der Grundsatz der Homöopathie- je höher die Potenz desto stärker ist die Wirksamkeit.

Wann nimmt man C30 Potenzen?

C30 wirken tief und lange und werden in der Regel bei chronischen Krankheiten angewendet, sind also besser der ärztlichen Behandlung vorbehalten. Daher lautet die Empfehlung für die Hausapotheke: Die C12 – eventuell auch die D12 – ist die geeignete Potenz für die Selbstbehandlung.

Was bedeutet C 30 Globuli?

Die Zahlen geben an, wie oft hintereinander die Potenzierung erfolgte. Die Angabe „D6“ heißt also, dass die Ursubstanz 6-mal hintereinander im Verhältnis 1:10 verdünnt und verschüttelt (potenziert) wurde. Eine „C30“ ist 30-mal nacheinander im Verhältnis 1:100 potenziert.

Was ist besser C30 oder D12?

Die Potenz D12 ist 12 mal potenziert und die C30 ist 30 mal potenziert (verrieben oder verschüttelt). Damit wirkt die Potenz C30 stärker, als die D12.

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