Zu Beginn des Beitrags sollten erst einmal die Bezeichnungen Dauerbrandofen und Zeitbrandofen geklärt werden. Immer wieder wird die falsche Annahme getroffen, dass ein Dauerbrandofen lange Zeit befeuert werden kann, und ein Zeitbrandofen lediglich über einen gewissen Zeitraum. Das stimmt so allerdings nicht!
24 Stunde befeuern = Dauerbrandofen?
Wenn ich einen Dauerbrandofen habe, kann ich den bestimmt 24 Stunden am Stück befeuern, oder? Nein, ob ein Ofen als Dauerbrand- oder Zeitbrandofen bezeichnet wird, steht nicht in Verbindung mit der Belastbarkeit auf einen längeren Zeitraum. Es kann sowohl ein Dauerbrand- als auch ein Zeitbrandofen 24 Stunden am Stück befeuert werden, sofern dieser mit der Kennzeichnung: „Dauerbetrieb“ ausgestattet ist.
Wo liegen dann die Unterschiede?
Nun stellt sich natürlich die Frage, wo denn genau die Unterschiede zwischen einem Dauerbrand- und Zeitbrandofen liegen. Die beiden Kategorisierungen beschreiben, wie lange der Ofen die Glut und Nennwärmeleistung im Brennraum halten kann.
Zeitbrandofen im HolzscheitbetriebDauerbrandofen im KohlebetriebMindestens 45 MinutenMindestens 4 StundenHierbei sind Dauerbrandöfen meist auf den Betrieb mit Kohlen und Zeitbrandöfen auf den Betrieb mit Scheitholz optimiert. Die Optimierung auf einen Brennstoff schließt jedoch Weitere nicht aus. So kann, sofern vom Hersteller freigegeben, auch ein Dauerbrandofen mit Scheithölzern und ein Zeitbrandofen mit Kohlen befeuert werden.
Der unterschiedliche Ofenaufbau
Der Aufbau eines Dauerbrandofens unterscheidet sich meistens nur ein wenig von dem eines Zeitbrandofens. Da ein mit Kohlen betriebener Dauerbrandofen eher die lang anhaltende Wärme und weniger die Ästhetik des Feuers im Brennraum fokussiert, befindet sich das Ascherost bei Ihnen in einer Art „Mulde“. Die klassischen Scheitholz-Zeitbrandöfen hingegen weisen in den meisten Fällen einen ebenen Brennraum auf.
Bereits diese Mulde lässt in vielen Fällen auf einen Dauerbrandofen schließen. In ihr kann sich der Brennstoff sammeln und die erzeugte Hitze lange Zeit gespeichert werden.
Die Ofennorm: DIN EN 13240
Damit einer dieser Öfen hierzulande befeuert werden darf, muss er einige Prüfungsnormen erfüllen. Eine davon ist die DIN EN 13240, bzw. auch DIN EN 18891. Ob Ihr Kaminofen diese und weitere Normen erfüllt, können Sie dem Typenschild auf der Rückseite des Ofens entnehmen. Auf dem Typenschild stehen alle wichtigen Normen und Daten des Ofens.
SchattenparkerBeiträge: 17Registriert: 17. Aug 2020, 15:03
Dauerbrand oder Zeitbrand mit Speicherstein?
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Beitrag von Schattenparker » 29. Nov 2020, 15:03
Ich stehe vor der Entscheidung einen Dauerbrandofen zu kaufen (Justus Usedom 5D) oder einen Zeitbrandofen mit speicherstein (Justus Usedom 5W+).
Briketts brennen im Dauerbrandofen 4h (aber danach ist er sicher nicht sofort ausgekühlt), im Zeitbrandofen 1h, aber dort hält der Speicherstein noch 4h die Wärme.
Welcher Ofen könnte nach einmaligem Brennvorgang nun länger die Wärme halten? Der Hersteller verweist immer wieder auf obige Daten, kann mir aber letztlich nicht weiterhelfen.
Ich verstehe nicht, warum man nicht gleich Dauerbrand mit Speicherstein kombiniert? Das sollte dann doch am längsten die Wärme halten? Ein solches Modell gibt es leider nicht.
Der zusätzliche Speicherstein wiegt 35kg, das Haus ist ein Fertigteilhaus in Holzständerbauweise, speichert also selbst kaum Wärme. Eine Brennraumauskleidung und Sandsteinverkleidung haben beide Öfen, bis auf den Speicherstein dürfte es also keinen Unterschied geben im Wärmespeichervermögen.
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sicherer-ofenkauf.deBeiträge: 1105Registriert: 13. Nov 2016, 08:44
Re: Dauerbrand oder Zeitbrand mit Speicherstein?
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Beitrag von sicherer-ofenkauf.de » 30. Nov 2020, 10:23
Nochmals
Ein Dauerbrandofen ist auch für Braunkohle zugelassen oder es handelt sich um eine Ofen NUR für Kohle wie auch Steinkohle.
Aber in einem Land wie Deutschland das aus der Kohleverstromung aussteigt sollte man nicht mehr mit einem Ofen Kohle heizen. Zumal ein Ofen nicht über ein Abgasreinigungssystem verfügt wie ein Kraftwerk das Stein- oder Braunkohle verbrennt.
Ein Ofen der NUR mit Holz/ Holzbriketts geheizt werden kann bezeichnet man in der EU als Zeitbrandfeuerstätte und hat keine Zulassung für Kohle. Weil Holz kein Dauerbrandstoff ist der über Stunden brennt.
Öfen die über Speichermasse verfügen zum Speichern der Wärme gibt es seit Jahrhunderten und heißen KACHELÖFEN oder GRUNDOFEN.
Wenn Sie einen Dauerbrandofen nur für Holz haben möchten dann sollten Sie einen Kachelofen installieren. Die gibt es aber nicht für 1.000 €. Oder einen Pelletofen. Die sind im Dauerbetrieb zu betreiben und effektiver und emittieren weniger Emissionen wie CO, Feinstaub, Stickoxide, etc.
MfG Dieter klaucke
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SchattenparkerBeiträge: 17Registriert: 17. Aug 2020, 15:03
Re: Dauerbrand oder Zeitbrand mit Speicherstein?
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Beitrag von Schattenparker » 30. Nov 2020, 11:47
Vielen Dank! Beide Kaminofen sind für Holz und Braunkohlebriketts gleichermaßen geeignet, wenn es einmal auf lange Brenndauer ankommt, würde ich natürlich mit Braunkohlebriketts heizen. Habe jetzt sogar eine Kennlinie für die Variante mit Speicherstein gefunden. Es ist ja nicht nur von Interesse, wie lange der Ofen die Wärme speichert, sondern auch wie warm er dann noch ist, in dem Fall hätte er nach 15h noch etwa 50 Grad:
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Der Dauerbrandofen kann mit Braunkohlebriketts in der Regel 4h betrieben werden, es gibt aber auch Angaben mit "bis zu 12h". Danach brennt er nicht mehr, sondern kühlt langsam aus. Mir ist eben unklar, warum man nicht gleich einen Dauerbrandofen mit Speicherstein kombiniert. Ein Kachelofen ist mir zu schwer und zu teuer. Das ist für das kleine Zimmer nicht erforderlich. Außerdem wäre der Dauerbrandofen billiger und leichter. Wenn der wirklich 12h brennt/nachglüht und dann vielleicht noch 3h langsam die Restwärme abgibt, wäre das effektiver.
Da beide Kaminöfen die neuesten Abgasvorschriften erfüllen, mache ich mir um die Abgaswerte keine Gedanken. Der Ofen wird ohnehin nur selten benutzt, sollte dann aber die Wärme möglichst lange halten. Wenn unsere Regierung natürlich in Zukunft das sauber verbrennende Gas langsam unbezahlbar macht, wird damit verstärkt zugeheizt. Ist scheinbar so gewollt.
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