Was hat das zu bedeuten wenn man extremen haarausfall

Kreisrunde kahle Stellen, Geheimratsecken oder starke Ausdünnungen – Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich. Wir fassen die vier häufigsten Formen von Haarausfall für Sie zusammen.

Die Expertin zum Thema

Deniz Moday

Fachärztin für Dermatologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Erblich bedingter Haarausfall

Ein echtes „Männerproblem“ – die Schuld trägt ein körpereigenes Hormon.

Diese Form ist die häufigste Art des Haarausfalls. Drei Viertel aller Männer sind davon betroffen. Die Krankheit verläuft in verschiedenen Stadien: Erst weicht der Haaransatz zurück (Geheimratsecken). Dann lichtet sich das Haar am Hinterkopf. Typisch ist, dass die Haare an den Schläfen und am unteren Hinterkopf erhalten bleiben. Es kommt bei erblichem Haarausfall also nie zur völligen Kahlheit. Ursache für den Haarausfall: eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegen das körpereigene Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das im Körper aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron gebildet wird. DHT schädigt die Haarwurzeln, sodass sie schrumpfen und ausfallen.

Kreisrunder Haarausfall

Bei dieser Autoimmunerkrankung fallen die Haare fleckenweise aus.

Er kann bei Frauen und Männern jeden Alters vorkommen, tritt aber gehäuft bei jungen Menschen auf. Die Haare fallen zumeist in scharf umgrenzten Flecken aus. Über

80 Prozent der Betroffenen haben nur einzelne kahle Stellen, die häufig von selbst wieder zuwachsen. Typisch für den kreisrunden Haarausfall ist, dass die Haare zuerst wieder im Zentrum der Kahlstelle wachsen, also an der Stelle, wo sie auch zu Beginn verloren gingen. Ursache für diese Form des Haarausfalls ist eine Autoimmunerkrankung. Die Haarwurzeln entzünden sich, weil der eigene Körper sie plötzlich als fremd betrachtet. Aber auch die Psyche kann eine Rolle spielen. Studien ergaben, dass der Haarausfall meistens zwei bis drei Monate nach einem belastenden Ereignis einsetzte.

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Diffuser Haarausfall

Die Haare werden dünn und fallen über den gesamten Kopf verteilt aus.

Er kann in jedem Alter auftreten. Frauen sind häufiger von diffusem Haarausfall betroffen als Männer. Die Haare fallen über den ganzen Kopf verteilt aus. Dabei nimmt die Haardichte zunehmend ab, sodass die Kopfhaut durchscheint. Zum Glück führt diese Form aber nie zu einer völligen Glatze, einzelne Haare bleiben über den Kopf verteilt erhalten. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich: Besonders häufig sind Eisenmangel, Schilddrüsenerkrankungen, Crash-Diäten oder Nebenwirkung von Medikamenten. Auch nach schweren Infektionskrankheiten wie Typhus oder Scharlach sowie nach größeren Operationen kann diffuser Haarausfall auftreten.

Hormoneller Haarausfall bei Frauen

Besonders in den Wechseljahren kann die Hormonumstellung Haarausfall hervorrufen.

Die häufigste Ursache für Haarausfall bei Frauen ist hormonell bedingt. Jede Dritte ist im Laufe ihres Lebens betroffen, besonders häufig tritt der hormonelle Haarausfall während und nach der Menopause auf. In dieser Zeit sinkt der Östrogenspiegel. Hinzu kommt, dass der weibliche Körper mehr männliche Sexualhormone produziert – und diese können dann den Haarausfall hervorrufen. Das Erscheinungsbild des Haarausfalls ist jedoch anders als bei Männern: Nach und nach kommt es von der Kopfmitte ausgehend zu einer Verdünnung des Haares, wobei der vordere Haaransatz immer bestehen bleibt. Die Kopfhaut schimmert anfangs nur im Bereich des Scheitels durch, mit zunehmendem Verlauf des Haarausfalls ist das auf dem gesamten Haupt der Fall. Der Haarverlust verläuft schubweise über Jahre hinweg.

Letzte Änderung: 05.10.2020

Hormonell bedingter Haarausfall

Bei hormonell bedingtem Haarausfall, der plötzlich auftritt, ist die Balance zwischen dem weiblichen Sexualhormon Östrogen und den männlichen Hormonen wie Testosteron aus dem Gleichgewicht. Die Hormone im Körper beeinflussen sowohl die Teilungsaktivität der Haarfollikel sowie die Dauer des Haarzyklus. Schon kleinste Schwankungen im Hormonspiegel können sich deshalb auf das Haarwachstum auswirken und zu einem Verlust der Haare führen. Vor allem bei Frauen können eine Schwangerschaft, hormonelle Verhütungsmethoden wie die Anti-Baby-Pille oder die Wechseljahre hormonell bedingten Haarausfall begünstigen.

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Haarverlust durch ungesunden Lebensstil

Auch Stress, ein ungesunder Lebensstil, einseitige Ernährung oder ein aggressiver Umgang mit der Kopfhaut und den Haaren, zum Beispiel durch starkes Kämmen, Ziehen, Kratzen oder häufiges Färben, kann zu einem Haarverlust führen. Stress wirkt sich negativ auf den Hormon- und Nährstoffhaushalt aus und eine ungesunde Ernährung kann zu einem Vitaminmangel führen. Dann werden die Haarwurzel und Follikel nicht mehr richtig durchblutet und mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Hier können eine Umstellung des Lebensstils sowie Stressabbau das Wachstum der Haare wieder anregen.

Erblich bedingter Haarausfall

Die meisten Betroffenen leiden an erblich bedingten Haarausfall, einer sogenannten androgenetischen Alopezie oder Alopecia androgenetica. Fast jeder zweite Mann ist im Laufe seines Lebens betroffen. Der Haarausfall reicht von Geheimratsecken bis zur ausgeprägten Glatze. Auch bei Frauen ist die androgenetische Alopezie die häufigste Form des Haarausfalls. Etwa jede Fünfte leidet darunter.

Allerdings unterscheidet sich der erblich bedingte Haarausfall bei Männern und Frauen. Bei Frauen werden meistens die Haare der Scheitelregion dünner und weniger. Die für Männer typische Halbglatze und Vollglatze, findet sich nur in wenigen Fällen. Meistens verursacht bei androgenetischer Alopezie das vererbte Gen eine Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT) und löst so Haarausfall aus.

(Quelle: getty-images-bilder)

Kreisrunder Haarausfall

Auch kreisrunder Haarausfall, Alopecia areata genannt, kann die Ursache für den Haarverlust sein. Er äußert sich in einzelnen kahlen und runden Stellen am Kopf oder anderen Körperregionen wie dem Bart-, Brust-, Bein- oder Armbereich. Auslöser können eine Autoimmunreaktion oder eine Entzündung sein. In vielen Fällen wachsen die Kopfhaare ohne Therapie nach einigen Monaten wieder nach, Rückfälle sind allerdings häufig.

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Was ist ein diffuser Haarausfall?

Eine weitere, eher seltene Form des Haarausfalls ist der diffuse Haarausfall. Dabei fallen die Haarwurzeln der Kopfhaut gleichmäßig und nicht nur an einer Stelle aus. Grund dafür können Krankheiten wie etwa eine Schilddrüsenfehlfunktion oder Eisenmangel sein. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, eine Chemotherapie oder aber auch Alltagsphänomene wie Stress bedingen diffusen Haarausfall.

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Welche Krankheit verursacht starken Haarausfall?

Alopecia areata entstehen plötzlich normalerweise runde, unregelmäßige, kahle Stellen. Es kann auch zu stärkerem Verlust von Haupt- und Körperbehaarung kommen. Diese Störung geht vermutlich auf eine Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems zurück, bei der der Körper eigenes Gewebe angreift (Autoimmunreaktion).

Warum verliere ich plötzlich so viele Haare?

Verschiedenste Faktoren können vorübergehend zu vermehrtem Haarverlust führen. Stress, Krankheiten, Nährstoffmangel und Medikamente sind nur einige Beispiele. In den allermeisten Fällen sind aber die Gene schuld, wenn mit der Zeit die Kopfhaut durchschimmert.

Was bedeutet starkes Haarausfall?

Haarausfall betrifft alle Menschen. Ein leichter Haarausfall bis zu 100 Haaren pro Tag gilt noch als normal. Fallen täglich mehr als 100 Haare aus, spricht man von krankhaftem Haarausfall (Alopezie). Solch starker Haarausfall sollte untersucht und behandelt werden.

Was fehlt dem Körper bei starkem Haarausfall?

Vitamin D ist wichtig für den reibungslosen Ablauf des Haarwachstums. Ein Mangel an Vitamin D führt zu Haarausfall (Alopezie). Zusätzlich ist auch ein Mangel der B-Vitamine (z.B. Vitamin B12) und von Vitamin H (Biotin) mit Haarverlust und Funktionsstörungen der Haut verbunden.

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