Hat die warme Jahreszeit begonnen und der Schneeschimmel sich zurückgezogen, gewährt Mutter Natur dem leidgeprüften Gartenfreund keine Atempause, denn sie hat noch weitere Pilzarten im Köcher.
Brown Patch (Rhizoctonia solani) und Yellow Patch (Rhizoctonia cerealis)
Rhizoctonia solani mag warme Temperaturen zwischen 25° und 30° Celsius. Er verunstaltet die Rasenfläche mit fauligen,
hellbraunen bis rötlichen Flecken. Bei kühlerer Witterung löst ihn die Pilzart Rhizoctonia cerealis ab, was an gelb-braunen Stellen zu erkennen ist. Da beide Pilzarten ein feucht-warmes Klima bevorzugen, gerät der Gartenfreund in die Zwickmühle.
In Trockenphasen muss der Rasen beregnet werden, damit er nicht vertrocknet. Erhält er indessen zu viel Feuchtigkeit, fördert dies die Ausbreitung der gelben und braunen Pilze. In Ermangelung zugelassener Fungizide, kommen folgende prophylaktische Methoden infrage:
- Nur so viel wässern, wie unbedingt nötig.
- Wiederholt den Rasen lüften.
- Nach dem Vertikutieren das Areal sanden.
- Präparate zur Gräservitalisierung verabreichen.
- Keinen N-Einzeldünger (Stickstoff) ausbringen.
Da die Forschung zu immer neuen Erkenntnissen kommt, auch hinsichtlich Präparaten, die im Hausgarten anwendbar wären, sollte die Pflanzenschutzdatenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ab und zu konsultiert werden.
Schädlinge
Rasenprobleme sind nicht zwangsläufig auf unterlassene Pflegearbeiten oder Pilzinfektionen zurückzuführen. Dem Kreis der Verdächtigen gehören zudem verschiedene Schädlinge an. Zu erwähnen sind Gartenlaubkäfer, die Wiesenschnake, Purzelkäfer und Maikäfer. Deren Larven ramponieren mit ihrer Gefräßigkeit den Rasen ungemein.
Wie bei den Pilzinfektionen, so sind zwar in diesem Fall ebenfalls keine chemischen Präparate zur Bekämpfung erlaubt; diesen Umstand gleicht Mutter Natur wieder aus, indem sie dem geplagten Gartenfreund Kampfgefährten zur Seite stellt. Die Rede ist von winzig kleinen Fadenwürmern, Nematoden genannt, die jede Larve, derer sie habhaft werden, gnadenlos attackieren. Die Gattung Heterorhabditis (HM Nematoden) hat sich auf die Engerlinge spezialisiert.
- Im Fachhandel die HM Nematoden erwerben.
- Der Rasen wird angefeuchtet, ohne Pfützen zu verursachen.
- Die Grasfläche liegt nicht unter direkter Sonneneinstrahlung.
- Die Nematoden exakt nach Dosierungsvorgaben verteilen.
- In der Folge den Rasen 2 Wochen permanent feucht halten.
Ist der Rasen bereits stark geschwächt, wird eine einmalige Anwendung von Nematoden noch nicht den Durchbruch erzielen. Daher empfehlen Experten, im Abstand von 14 Tagen die Fadenwürmer wiederholt zu verteilen.
Vorbeugung
gegen Schädlinge
Erfahrungsgemäß ist es nicht der Rasen, den die Käfer ursprünglich im Visier hatten. Vielmehr werden sie angelockt von den verschiedensten Gartenpflanzen und machen sich über den Rasen eher im Vorüberfliegen her. Eine effektive Vorbeugung gegen die geflügelten Schädlinge sind dichte Netze, die über die Beete gespannt werden und den Insekten signalisieren, dass sie hier nicht willkommen sind. In Ergänzung dazu ist es empfehlenswert, während der Flugzeit im Frühjahr
in der Dämmerung und bei Nacht keine Lampen einzuschalten.
Häufig gestellte Fragen
Wie dünge ich meinen Rasen am besten, damit es zu keinen Problemen kommt?
Ein normal beanspruchter Zierrasen sollte drei Mal im Jahr gedüngt werden. Spezielle Rasendünger enthalten eine exakt aufeinander abgestimmte Mischung aus Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Die erste Düngung erfolgt im März/April mit 100 g/m². Mai/Juni
folgt die zweite Düngung mit 50 g/m². Zum dritten Mal erhält der Rasen Nährstoffe im Juli/August mit 50 g/m². Wichtig zu beachten ist, dass nicht unter praller Sonne gedüngt wird. Wenn es am nächsten Tag nicht regnet, kommt der Rasensprenger zum Einsatz.
In meiner Nachbarschaft sind drei Hunde, die auf meinem Rasen ihr Bein heben, und zwar immer an den gleichen Stellen. Dort haben sich hässliche braune Flecken gebildet. Ärger mit den Nachbarn will ich vermeiden. Gibt es ein Mittel
gegen diese Verfärbungen?
Es liegt im Instinkt der Hunde, stets dort zu urinieren, wo ihre Artgenossen sich bereits erleichtert haben. Wenn Sie sogleich einen Eimer Wasser über die Stelle gießen, verteilt sich der Duftstoff des Urins. Zusätzlich ist es ratsam, Hundefernhaltemittel mit der Gießkanne auf dem Rasen zu verteilen.