Warum tun meine Beine weh beim Gehen?

Wenn die Beine kribbeln, anschwellen und sich schwer anfühlen, sollte man das ernst nehmen. Denn dahinter können Durchblutungsstörungen der Arterien und Venen, aber auch eine Verengung des Rückenmarkkanals stecken.

Plötzlich werden sie warm und schwer, fühlen sich prall an und ziehen: Gerade an den Beinen habe viele immer mal wieder unspezifische Schmerzen. Das kann ganz harmlos sein. Es können aber auch ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken.

Die Ursachen können vielfältig sein, denn die Beine sind mit mehreren Gelenken verbunden und von zahlreichen Nerven, Muskeln und Blutgefäßen durchzogen. „Zum Beispiel sind die Arterien an den Beinen im Vergleich zu denen am Herz und Hals viel länger, so dass sich hier mehr Ablagerungen ansetzen können“, erklärt Prof. Hermann Josef Steinkamp vom Gefäßzentrum Angioclinic in Berlin. Ein Überblick:

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)

„Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) verengen sich die Becken-, Oberschenkel- und Unterschenkelarterien durch Ablagerungen, so dass die Beinmuskeln schlechter durchblutet werden und weniger Sauerstoff erhalten“, sagt Steinkamp. Betroffene merken die Arterienverengung vor allem beim Gehen.

„Oft bekommen sie bereits nach weniger als 200 Metern so starke Krämpfe im Gesäß, der Oberschenkel oder Wade, dass sie nicht mehr weiterlaufen können.“ Damit das Blut wieder ungehindert fließen kann, kommt oft ein Ballonkatheter zum Einsatz. Aber bei sehr festen Ablagerungen droht der Draht nicht mehr hindurchzukommen. Lange Zeit blieb dann nur die Amputation. Heute können solche Verschlüsse mit energiereichem Laserlicht verdampft werden, erklärt Steinkamp.

Spinalkanalstenose

Neben Rückenschmerzen treten Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Beinen auch bei der Spinalkanalstenose auf. Ursache sind hier aber keine Durchblutungsstörungen, sondern unter anderem die fortschreitende Abnutzung der Wirbelsäule mit zunehmendem Alter. „Der Rückenmarkskanal im Bereich der Lendenwirbelsäule verengt sich, so dass die Rückenmarksnerven unter Druck geraten.

Dabei wird der Fluss von Nerveninformationen gestört, was sich dann in Beinschmerzen äußert“, sagt der Orthopäde Nicolas Gumpert aus Frankfurt am Main. In der Regel wird eine Spinalkanalstenose zunächst mit Medikamenten und Physiotherapie behandelt.

Tiefe Beinvenenthrombose

Neben Arterien und der Wirbelsäule führen oft auch die Venen zu Beinbeschwerden: Und zwar in Form einer Thrombose in den tiefen Venen. „Ein Blutgerinnsel behindert dabei den Blutrückstrom vom Fuß über das Knie und die Leiste bis zum Herzen“, sagt Norbert Frings von der Capio Mosel-Eifel-Klinik für Venenerkrankungen in Bad Bertrich. Das Bein schwillt an, wird schwer und ungewöhnlich warm. „Das Gerinnsel kann zunächst aber auch ohne Symptome bleiben.“

Das ist tückisch, weil eine unbehandelte Beinvenenthrombose zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führen kann. „Ein Stück des Gerinnsels kann sich lösen und in ein Gefäß der Lunge gespült werden, so dass akutes Herzversagen droht“, sagt Frings. Behandelt wird in der Regel mit Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen. Außerdem sollte man sich regelmäßig bewegen.

Wenn die Beine, vor allem die Unterschenkel, beim Gehen immer wieder zu schmerzen anfangen, kann ein Herzinfarkt bevorstehen. Eine unverzügliche ärztliche Abklärung ist also angeraten.

Viele ältere Patienten neigen dazu, es als unvermeidliche Begleiterscheinung des Alters anzusehen, wenn beim Gehen schmerzbedingt immer wieder Pausen eingelegt werden müssen. Diese Symptomatik ist auch als „Schaufensterkrankheit“ bekannt und geht auf eine Arteriosklerose in den zuführenden Blutgefäßen zurück. Die Schmerzen sind jedoch weder unvermeidlich noch folgenlos – vielmehr können sie ein Warnzeichen vor einem Herzinfarkt sein.

„Bei der Arteriosklerose haben Ablagerungen in den Blutgefäßen eine Durchblutungsstörung zur Folge“, erläutert der Herzmediziner Peter Hoffmann, der in Berlin-Prenzlauer Berg praktiziert. „In der Regel tritt diese sogenannte ‚Arterienverkalkung‘ nicht nur in einer Körperregion auf. Wenn sie sich in den Beinen durch die Schmerzen bemerkbar macht, ist das ein Hinweis darauf, dass auch andere Bereiche schon länger betroffen sind. Vor allem die Herzkranzgefäße sollten dann genau untersucht werden, denn mit großer Wahrscheinlichkeit liegt eine koronare Herzkrankheit vor.“

Statistisch beträgt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, für Patienten mit Arteriosklerose in den Beinen rund 75 Prozent. Diese Zahl verdeutlicht, dass beim ersten Gewahrwerden der einschlägigen Schmerzen bestenfalls keine Zeit verloren werden sollte, bis man einen Herzspezialisten aufsucht. Das gilt auch, wenn diese nicht wie meistens in den Waden, sondern in den Oberschenkeln auftreten.

Was tun gegen Arteriosklerose?

Wie bereits an dieser Stelle berichtet, sollte den Schmerzen nicht mit Schonung begegnet werden, sondern mit gezielter Bewegung. Darüber hinaus ist gesunde Ernährung bei Arteriosklerose ein wichtiger Faktor, insbesondere bei Übergewicht. Dass Rauchen (nicht nur) für die Herz-Kreislauf-Gesundheit Gift ist, muss kaum extra erwähnt werden.

Daneben sollte auch der Blutdruck im Blick behalten werden. Liegt eine Hypertonie – also Bluthochdruck – vor, so kann sie medikamentös behandelt werden. Andernfalls drohen ungünstige Auswirkungen auf die (Bein-)Arterien. Ebenfalls in den Behandlungsfokus gehören die Blutfettwerte, die sich wie der Blutdruck mit Medikamenten beeinflussen lassen. Empfehlenswert ist es immer, vor einer medikamentösen Therapie den Lebenswandel gegebenenfalls umzustellen, damit nicht mit Medikamenten gegen die Ernährung angekämpft wird.

Hauptsache aber ist es, sich ärztlichen Rat zu holen. Denn wie weit eine Arteriosklerose tatsächlich fortgeschritten ist, kann nur ein Fachmann oder eine Fachfrau sicher beurteilen.

Was fehlt dem Körper Wenn die Beine Schmerzen?

Wenn Sie jeden Abend Schwellungen beobachten und Schmerzen in den Beinen haben, kann es sein, dass Ihr Venensystem geschwächt ist. Besonders gefährdet sind Schwangere und Übergewichtige sowie Personen, die zu wenig trinken und sich zu wenig bewegen. Schwere, schmerzende Beine kommen häufig in der Schwangerschaft vor.

Was tun bei Schmerzen beim Gehen?

Schmerzen unter dem Fuß werden häufig durch eine Plantarfasziitis verursacht. Wenn Schonen, Kühlen, Dehn- und Kräftigungsübungen die Beschwerden nicht ausreichend lindern, kommen Kortisonspritzen oder eine Stoßwellentherapie infrage. Meist verschwinden die Schmerzen auch ohne Behandlung innerhalb einiger Monate.

Welche Krankheit bei Schmerzen in den Beinen?

Die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) sorgt für besonders starke Beinschmerzen. Gerade ältere Menschen oder Menschen, die sich nicht viel bewegen, weisen ein erhöhtes Risiko auf, eine arterielle Verschlusskrankheit zu bekommen.

Was kann man tun gegen Schmerzen in den Beinen?

Wenn der Schmerz zu stark ist, verschaffen absolute Ruhe und Kühlung schnelle Abhilfe. Lege ein Kühlkissen oder Eiswürfel so lange es dir gut tut, aber maximal 10 Minuten, auf die betroffene Stelle. Pausiere danach für mindestens 20 Minuten..
Leichte Bewegung..
Kompressen..
Zwischendurch die Beine hochlegen..