Wann schreibt man das oder dass nach dem Komma?

In diesem Blogartikel beantworte ich dir die Frage „dass oder das?“ bzw. genauer gesagt „Wann schreibt man das mit einem s und wann mit zwei s?

Ich gebe dir nicht nur alle wichtigen Regeln, sondern auch Merksätze und Tipps mit an die Hand. Wendest du diese an, wirst du in Zukunft beim Schreiben nicht mehr so viel Zeit mit Grübeln verschwenden und weniger Fehler machen.

Wann schreibt man das mit einem s?

Es gibt drei Fälle, in denen das mit einem s geschrieben wird.

1) das = bestimmter Artikel

Das mit einem s schreibt man zunächst immer dann, wenn es sich um den bestimmten Artikel das handelt.
Der bestimmte Artikel das steht vor sächlichen Substantiven (Nomen) und wird im Nominativ und im Akkusativ verwendet.

Falls du dich fragst, was ich mit Nominativ und Akkusativ meine, hier eine kurze Erklärung:
Nominativ bedeutet: Wir fragen nach „Wer?“ oder „Was?“.
Akkusativ bedeutet: Wir fragen nach „Wen?“ oder „Was?“.
(Bestimmte Artikel (im Nominativ und Akkusativ) sind der, die und das, unbestimmte Artikel ein, eine, ein.)

Ein paar Beispielsätze:

Das Produkt ist neu.
(Frage: Was ist neu? Das Produkt.)

Das Programm funktioniert nicht.
(Frage: Was funktioniert nicht? Das Programm.)

Er füllt das Formular aus.
(Frage: Was füllt er aus? Das Formular.)

Sie liest das Buch.
(Frage: Was liest sie?)

Ein Merksatz lautet hier:

Ich verwende „das“, wenn ich „das“ durch „ein“ ersetzen kann.

Machen wir die Probe:
In allen Beispielsätzen kann ich den bestimmten Artikel „das“ durch den unbestimmten Artikel „ein“ ersetzen.
Ja, ich weiß, die Aussage ist dann natürlich eine andere. Theoretisch ist die Ersetzung aber möglich und wenn dies der Fall ist, verwendest du das mit einem s.

Ein Produkt ist neu.
Ein Programm funktioniert nicht.
Er füllt ein Formular aus.
Sie liest ein Buch.

Ein weiterer Merksatz lautet hier:

Ich verwende „das“, wenn ich „das“ durch „dieses“ ersetzen kann.

Machen wir auch hier die Probe:
In allen Beispielsätzen könntest du genauso gut „dieses“ verwenden. Auch wenn der jeweilige Satz dadurch natürlich wieder eine andere Aussage bekommt, weil du das Subjekt bzw. Objekt betonst. Es ist aber generell möglich, „das“ durch „dieses“ zu ersetzen. Und ist dies möglich, schreibst du das mit einem s.

Dieses Produkt ist neu.
Dieses Programm funktioniert nicht.
Er füllt dieses Formular aus.
Sie liest dieses Buch.

Tipp: Notiere dir die Regel und den Merksatz, der dir am besten gefällt.

2) das = Relativpronomen

Das schreibt man außerdem immer dann mit einem s, wenn es sich um ein Relativpronomen (bezügliches Fürwort) handelt.
Das Relativpronomen bezieht sich auf das Substantiv (Nomen) im Hauptsatz. Es leitet den Nebensatz (Relativsatz) ein.
Das Relativpronomen das wird dabei wiederum im Nominativ und im Akkusativ verwendet.

Ein paar Beispielsätze:

Das ist das neue Produkt, das ich mir morgen kaufen werde.
Das Programm, das ich gestern installiert habe, funktioniert nicht mehr.
Er füllt das Formular aus, das die Behörde benötigt.
Sie liest das Buch, das ihr eine Freundin empfohlen hat.

Ein weiterer Merksatz lautet hier:

Ich verwende „das“, wenn ich „das“ durch „welches“ ersetzen kann.

Machen wir auch hier die Probe:
Das ist das neue Produkt, welches ich mir morgen kaufen werde.
Das Programm, welches ich gestern installiert habe, funktioniert nicht mehr.
Er füllt das Formular aus, welches die Behörde benötigt.
Sie liest das Buch, welches ihr eine Freundin empfohlen hat.

Für manche ist dieser Merksatz vielleicht nicht so gut geeignet, da sie das Relativpronomen welches nur selten verwenden. In der Umgangssprache und in Internettexten wird welches zum Beispiel kaum noch verwendet.

Wichtig:

Ein Relativsatz wird immer mit einem Komma vom Hauptsatz getrennt.
Im zweiten Beispiel steckt der Relativsatz im Hauptsatz. Hier müssen sogar zwei Kommas gesetzt werden, die den Relativsatz einschließen.
Vor dem „das“ steht in diesem Fall (das = Relativpronomen) also immer ein Komma. Dies gilt auch für alle anderen Relativpronomen (wie z. B. der, die).

Tipp: Notiere dir die Regeln und auch den Merksatz, falls er dir weiterhilft.

3) das = Demonstrativpronomen

Wir verwenden „das“ immer dann, wenn „das“ ein Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort) ist.

Auch hierzu ein paar Beispiele:

Was heißt das?
Was bedeutet das?
Das heißt, dass wir heute nicht öffnen können.
Das bedeutet, dass wir uns erst morgen bei Ihnen melden können.
Sie hat uns das noch nicht mitgeteilt.
Das hilft mir dabei, zur Ruhe zu kommen.
Das sagt man so.
So machen wir das.
Das kann doch nicht wahr sein.

Und jetzt fragst du dich sicher: „Und wann schreibe ich nun überhaupt dass?“

Wann schreibt man dass?

„Dass“ schreibt man nur dann, wenn es sich um eine Konjunktion handelt. Eine Konjunktion ist ein Bindewort, das zwei Sätze miteinander verbindet.

Oben haben wir schon zwei Beispiele verwendet, die sich auch hier nutzen lassen:

Das heißt, dass wir heute nicht öffnen können.
Das bedeutet, dass wir uns erst morgen bei Ihnen melden können.

Ein paar weitere Beispiele:

Schön, dass du dabei bist.
Ich finde es praktisch, dass der Kurs abends stattfindet.
Es ist eine Tatsache, dass es immer mehr Fälle von Burnout gibt.
Die Auswertung zeigt, dass die Klickraten gestiegen sind.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir das Projekt heute abschließen werden.
Ich unterstütze dich dabei, dass du die passenden Kundinnen findest.
Ich hoffe, dass dir das Webinar gefallen hat.
Hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich keine weiteren Mails mehr von Ihnen erhalten möchte.

„Dass“ wird dementsprechend auch dann verwendet, wenn wir beide Satzteile umdrehen können:

Dass der Kurs abends stattfindet, finde ich praktisch.
Dass es immer mehr Fälle von Burnout gibt, ist eine Tatsache.
Dass die Klickraten gestiegen sind, zeigt die Auswertung.
Dass wir das Projekt heute abschließen werden, ist sehr unwahrscheinlich.

Die Konjunktion dass wird häufig mit der indirekten Rede verwendet:

Sie hat mir gesagt, dass sie nächste Woche im Urlaub ist.
(oder mit Konjunktiv: Sie hat mir gesagt, dass sie nächste Woche im Urlaub sei.)

Er schreibt, dass er heute nicht teilnehmen kann.
(oder mit Konjunktiv: Er schreibt, dass er heute nicht teilnehmen könne.)

Beginnt der Nebensatz mit „dass“, wird dieser mit einem Komma vom Hauptsatz getrennt. Vor dem „dass“ steht in diesem Fall (das = Relativpronomen) also ein Komma.

Ausnahmen:
Beginnt der Nebensatz nicht mit „dass“, sondern mit den Konjunktionen „außer dass“, „ohne dass“ usw., dann steht das Komma vor außer, ohne usw. und nicht vor dem „dass“.
Handelt es sich um eine Aufzählung (mit und/oder), wird nur ein Komma gesetzt.
Beispiel: Ich hoffe, dass ich dir weitergeholfen habe und dass du das Gelernte umsetzen kannst.

Hinweis: Diese Regeln gelten auch für „sodass“ (oder „so dass“, beide Schreibweisen sind möglich), „auf dass“, „bis dass“. Die Schreibweisen sodas/so das, auf das, bis das sind also nicht korrekt.
Hierbei handelt es sich ebenfalls um Konjunktionen. Sie werden auch mit einem Komma vom Hauptsatz getrennt.

Tipp: Geh nach dem Ausschlussprinzip vor!

Du kannst bei der Verwendung von „dass“ auch nach dem Ausschlussverfahren vorgehen.
Das bedeutet: Ist dein „dass“ eine Konjunktion, treffen die Regeln, die für „das“ gelten, NICHT zu.
Mit anderen Worten: Handelt es sich bei deinem „dass“ um eine Konjunktion, kannst du das „dass“ nicht durch „ein“, „dieses“ oder „welches“ ersetzen.

Oder umgekehrt: Ist dein „dass“ keine Konjunktion, wird es mit einem s geschrieben!

Was du tun kannst, um Fehlern in neuen Texten vorzubeugen

Aktiviere in Word (oder einem anderen Textverarbeitungsprogramm) nicht nur die Rechtschreibprüfung, sondern auch die Grammatikprüfung. Die Rechtschreibprüfung findet „dass“-Fehler und „das“-Fehler meist nicht, da diese als Grammatikfehler gelten. Ist die Grammatikprüfung aktiviert, wird dir angezeigt, wo ein „dass“ oder „das“ falsch verwendet wurde. So kannst du deinen Text ganz leicht korrigieren.

Schreibst du deine Texte im Browser, aktiviere ein Add-on für die Rechtschreibung in Chrome oder Firefox. Es kann aber sein, dass dieses nicht alle Fehler findet.
Du kannst alternativ auch auf kostenlose oder kostenpflichtige Online-Grammatiktools zurückgreifen. Ein beliebtes Tool ist zum Beispiel das LanguageTool.
Da ich selbst keine Online-Grammatiktools nutze, kann ich dir hierzu leider keine konkreten Tipps geben.
Der einfachste Weg ist meiner Meinung nach, all seine Texte in Word zu schreiben und die Rechtschreib- und Grammatikprüfung von Word zu nutzen.

So spürst du eventuell vorhandene Fehler ohne die Unterstützung von Programmen auf

Öffne deinen bereits verfassten Text erneut in Word (oder einem anderen Textverarbeitungsprogramm) und aktiviere mit Strg + F die Suche.
Nun suchst du zunächst nach allen „dass“ und dann nach allen „das“ (oder umgekehrt) und wendest die Regeln und Tipps an. Du korrigierst die Fehler manuell.

Diese Suchfunktion funktioniert auch im Browserfenster, also auch für Seiten und Beiträge, die du mit WordPress oder anderen Content-Management-Systemen erstellt hast.
Die Suche ist auch in PDF-Dokumenten möglich. Allerdings kannst du in diesem Dateiformat ggf. keine Bearbeitung vornehmen.

Wenn du mehrere „dass“ durch „das“ (oder umgekehrt) automatisch ersetzen möchtest, kannst du auch die Funktion „Suchen + Ersetzen“ nutzen. Diese rufst du in Word über Strg + H auf.
Hierbei solltest du aber nicht auf „Alle ersetzen“ klicken, sondern über die Schaltflächen „Weitersuchen“ und „Ersetzen“ bei jedem Treffer selbst entscheiden, ob du das Wort wirklich ersetzen möchtest („Ersetzen“) oder zum nächsten Treffer springen möchtest („Weitersuchen“).

Falls du dir nicht sicher bist, ob du vor jedes „dass“ ein Komma gesetzt hast, kannst du ebenfalls danach suchen. Dazu nutzt du wieder die Funktion „Suchen + Ersetzen“. Unter „Suchen“ gibst du „dass“ ein und unter „Ersetzen“ gibst du „, dass“ (mit Komma) ein. Nun gehst du wie beschrieben vor. An den Stellen, an denen das Komma fehlt, klickst du auf „Ersetzen“.

Auf diese Weise kannst du auch überprüfen, ob jeder Relativsatz, der mit „das“ (oder auch einem anderen Relativpronomen) beginnt, mit einem Komma vom Hauptsatz getrennt ist. Unter „Suchen“ gibst du „das“ ein und unter „Ersetzen“ gibst du „, das“ (mit Komma) ein. Nun gehst du wie beschrieben vor. An den Stellen, an denen das Komma fehlt, klickst du auf „Ersetzen“.

Noch mehr Tipps

Du wünschst dir weitere Tipps zur Vermeidung von Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehlern? Dann sieh dir meine Checkliste an. Du kannst sie auch kostenlos als PDF-Datei herunterladen.

Möchtest du deine Rechtschreibkenntnisse spielerisch testen? Dann mach mein Quiz. Das Quiz (und die Lösung) kannst du ebenfalls kostenlos als PDF-Datei herunterladen.

Ich werde die Fehlertypen aus dem Quiz nach und nach in weiteren Blogartikeln erklären.

Unterstützung beim Korrektorat

Du möchtest deine Texte doch lieber nicht selbst Korrektur lesen und einen Profi damit beauftragen? Ich unterstütze dich gerne. Schick mir deinen Text einfach unter Angabe deines gewünschten Liefertermins per Mail zu. Ich erstelle dir innerhalb von max. 2 Arbeitstagen ein individuelles Angebot.
Hier kannst du nachlesen, was ich alles bei einem Korrektorat prüfe und welche Vorteile dir ein Korrektorat bietet.

Wann das oder dass Beispiele?

Weitere Beispielsätze:.
Mein Hals tut so weh, dass ich zum Arzt muss..
Ich war so aufgeregt, dass ich nicht mehr still sitzen konnte..
Dass Scheiden wehtut, [das] habe ich erst am Bahnhof mitbekommen..
Das muss ich Dir nicht extra sagen, dass du so einen ganz schlechten Eindruck gemacht hast..

Wann dass oder das Eselsbrücke?

Das oder dassEselsbrücke Es ist manchmal kniffelig, wann das mit einem s oder ss geschrieben wird. Vielleicht hilft dir aber diese Eselsbrücke: Das s im das, es bleibt allein, passt dieses, jenes, welches rein.

Wann Komma vor und dass?

Normalerweise steht vordass“ ein Komma , denn es leitet Nebensätze ein. Durch die Konjunktion (Bindewort) „und“ entsteht jedoch eine Aufzählung von Nebensätzen. Diese Satzkonstruktion braucht im Deutschen kein Komma.