Wann hat Moses das Meer geteilt

Wissenschaftler aus den USA wollen den Beweis gefunden haben, dass die 3000 Jahre alte Geschichte, in der Moses nach Aufforderung Gottes mit einem Handzeichen das Meer teilte, um seinem Volk die Flucht zurück ins gelobte Land zu ermöglichen, tatsächlich wahr sei.

Wann hat Moses das Meer geteilt
Wann hat Moses das Meer geteilt

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mit einer naturgetreuen Simulationen haben zwei US-Forscher nach eigenen Angaben gezeigt, wie der in der Bibel beschriebene Auszug der Israeliten aus Ägypten vonstatten gegangen sein könnte. "Diese Untersuchung zeigt, dass sich die Darstellung eines sich teilenden Meeres tatsächlich eine physikalische Gesetzmäßigkeit hat", sagte Studienleiter Carl Drews vom Zentrum für atmosphärische Forschungen. Zusammen mit seinem Kollegen Weiqing Han gelang es ihn demnach darzulegen, unter welchen natürlichen Gegebenheiten ein stürmischer Ostwind das Rote Meer geteilt und Moses seine Gefolgschaft trockenen Fußes zur anderen Seite führen konnte, bevor die Fluten über die ägyptischen Verfolger wieder hereinbrachen.

Zuallererst machten sich die beiden Forscher auf die Suche nach einer geeigneten Wasserstelle, wie sie in ihrer Untersuchung beschrieben. Der Wasser musste dort einen gekrümmten Verlauf haben, nur in diesem Fall, so argumentieren Drews und Han, könnte ein starker Wind die Fluten wie im 2. Buch Mose beschrieben zu beiden Seiten auseinandertreiben. Früher bereits beschriebene Örtlichkeiten etwa am Golf von Suez oder bei Akaba im heutigen Jordanien schlossen die US-Forscher aus. Sie konzentrierten sich auf ein Gebiet im östlichen Nil-Delta, genauer auf die archäologische Stätte Tell Kedua nördlich des Suezkanals am Mittelmeer. An dieser Stelle könnten ein früherer Nil-Arm und eine Küstenlagune sich einst zu einer U-Form vereint haben.

Israeliten hatten vier Stunden Zeit

Mithilfe von Satelliten-Bildern fertigten die beiden Forscher ein Model von dem Gebiet und stellten eine Hypothese auf, wie es hier vor 3000 Jahren ausgesehen haben mag. Sie füllten Wasser ein und starteten ihren Wind-Versuch. Ein für zwölf Stunden mit gut 100 Stundenkilometer wehender Oststurm hätte demnach eine Schneise in ein etwa zwei Meter tiefes Wasser drücken können und so einen trockenen Übergang ermöglichen. Etwa vier Stunden, so mutmaßen Drews und Han, hätten die fliehenden Israeliten Zeit gehabt, sich in Sicherheit zu bringen und das hätte ihrer Ansicht nach genügen müssen. Als der Sturm dann aber nachließ, seien die in der Bibel beschriebenen "Wasserwände" über die ägyptischen Soldaten hereingebochen und hätten die Verfolger vernichtet.

"Die Simulation passt ziemlich genau auf die Beschreibungen in der Bibel", sagte Drews. Seiner Ansicht nach liefert dies einen Beweis, dass die 3000 Jahre alte Geschichte, in der Moses nach Aufforderung Gottes mit einem Handzeichen das Meer teilte, um seinem Volk die Flucht zurück ins gelobte Land zu ermöglichen, tatsächlich wahr sei.

Es ist eines der berühmtesten Wunder der Bibel: Das Meer teilt sich vor Moses und seinen Leuten und ermöglicht die Flucht vor den Ägyptern. Forscher haben nun herausgefunden, wie dies tatsächlich möglich ist.

Publiziert: 22.09.2010, 22:58

Wann hat Moses das Meer geteilt

Klimaforscher erklären das biblische Wunder mit dem Wind: Charlton Heston als Moses in «Die zehn Gebote» (1956).

Die Flucht der Israeliten durch das Rote Meer beim Auszug aus Ägypten ist eine Schlüsselszene der Bibel. Die als göttliches Wunder beschriebene Teilung der Wassermassen hält durchaus auch einer wissenschaftlichen Prüfung stand: Wie US-Klimaforscher im Online-Journal «PLoS One» berichten, konnten starke Ostwinde in der Region tatsächlich zeitweilig eine breite Furt freilegen. Möglich war dieses Szenario allerdings nicht im Roten Meer, sondern nördlich davon im Nildelta nahe der Mittelmeerküste.

Es ist eines der berühmtesten in der Bibel beschriebenen Wunder: Beim Auszug aus Ägypten versperrt das Rote Meer den von den Truppen des Pharaos verfolgten Israeliten den Fluchtweg. Daraufhin kommen in der Nacht starke Ostwinde auf, teilen die See und ermöglichen den Fliehenden den Zug durch das Meer. Die Verfolger dagegen ertrinken unter den zurückströmenden Wassermassen.

Ostwinde können trockene Passage freilegen

Mit Satellitenaufnahmen und archäologischen Daten orteten Wissenschaftler des Nationalen Zentrums für Atmosphärenforschung (NCAR) der Universität von Colorado in Boulder eine mögliche Stelle für das wundersame Naturspektakel. Demnach könnte sich das Szenario vor 3.000 Jahren im Nildelta nahe der Stadt Port Said abgespielt haben. Dort mündete damals vermutlich ein etwa zwei Meter tiefer Nil-Arm in einem langgezogenen Bogen in eine Küstenlagune, den See von Tanis.

Den Berechnungen der Forscher zufolge konnten an dieser Biegung Ostwinde einer Stärke von etwa 100 Stundenkilometern binnen zwölf Stunden eine trockene Passage freilegen. Diese etwa vier Kilometer lange und fünf Kilometer breite Furt war der Studie zufolge für rund vier Stunden begehbar. Beim Nachlassen des Sturms konnten die Wassermassen demnach recht abrupt zurückkehrten.

Das Wunder doch nur ein physikalisches Gesetz?

«Die Menschen waren von der Geschichte des Exodus immer fasziniert und fragten sich, ob sie auf historischen Fakten beruht», sagt Studienleiter Carl Drews. «Die beschriebene Teilung des Wassers basiert tatsächlich auf physikalischen Gesetzen und lässt sich mit Hilfe der Flüssigkeitsdynamik verstehen.»

dapd/ske

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Wann spaltete Moses das Meer?

Demnach könnte sich das Szenario vor 3.000 Jahren im Nildelta nahe der Stadt Port Said abgespielt haben. Dort mündete damals vermutlich ein etwa zwei Meter tiefer Nil-Arm in einem langgezogenen Bogen in eine Küstenlagune, den See von Tanis.

Hat Moses das Meer geteilt?

"Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließ es der HERR zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken und die Wasser teilten sich. Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.

In welcher Zeit hat Moses gelebt?

(1290-1224 v. Chr.)

Wem gehört das Rote Meer?

An diesem Meeresarm haben außer Ägypten und Saudi-Arabien auch Israel und Jordanien einen Zugang zum Roten Meer.