Sind Hibiskusblüten und Malven das gleiche?

Oft kennen wir den Malventee seit Kindertagen: Früchtetees im Kindergarten oder Jugendherberge enthalten reichlich Malve. Manchmal allerdings auch nicht: Dann ist der Malventee ganz oder teilweise aus Hibiskus hergestellt.

Heilpflanze Wilde Malve (Malva sylvestris) in Kürze

  • lindert Reizhusten, beruhigt Schleimhäute in Mund-Rachenraum, Hals, Magen und Darm, hemmt Entzündungen, leicht zusammenziehend (adstringierend)
  • Malventee enthält mitunter Hibiskus. Diese Mischungen sollten Schwangere wegen des Risikos von Gebärmutterkontraktionen nicht trinken.
  • keine Nebenwirkungen bekannt
  • nicht gleichzeitig mit anderen Medikamenten einnehmen, etwa 2 Stunden Abstand zwischen Teetrinken und Medikamenteneinnahme empfohlen
  • Anwendungsgebiete: Reizhusten, reizbedingte und entzündliche Erkrankungen in Mund, Rachen, Hals, Magen und Darm; leichter Durchfall.

Malventee aus Hibiskus: Gefährlich für Schwangere

Malve und Hibiskus sind Heilpflanzen mit ähnlicher Wirkung. Beide Pflanzen enthalten viel Schleimstoffe und Gerbstoffe. Daher sind sie beide bei trockenen Atemwegserkrankungen geeignet, mit Einschränkung auch bei Durchfall. Allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied: Hibiskus kann den Blutdruck senken und außerdem allem Anschein nach Kontraktionen der Gebärmutter begünstigen. Daher sollten Schwangere sicherheitshalber auf hibiskushaltige Früchtetees verzichten.

Malvenhaltige Präparate zur Hautpflege

Malventee ist die am weitesten verbreitete Anwendung der Wilden Malve. Medikamente mit Malve gibt es nicht. Auf dem Markt sind aber einige Haut- und Haarpflegeprodukte, die Malvenöl oder wässrige Auszüge der Malvenblüte enthalten.

Wirkstoffe in der Malve

Die Blüten und Blätter der Malve enthalten reichlich sogenannte Schleimstoffe. Das sind in diesem Fall langkettige Zuckermoleküle aus Traubenzucker (Glucose) und Galaktose. In den Blüten stecken darüber hinaus sogenannte Anthocyane wie das Malvin.

Wirkweise von Schleimstoffen und Malvin

Schleimstoffe bilden bei Kontakt mit Feuchtigkeit einen Film. Im Mund und Rachenraum entsteht so eine Art Schutzschicht auf den dortigen Schleimhäuten. Dies spüren wir vor allem beim Reizhusten. Der Schutzfilm beruhigt die Schleimhaut und lindert so den häufig quälenden und schmerzhaften Hustenreiz. Die schützende Wirkung erklärt auch den lindernden Effekt auf Halsschmerzen.

Eine schützende Schicht bildet sich auch auf den Schleimhäuten im Magen-Darm-Trakt. Menschen mit empfindlichem oder gereiztem Magen verspüren daher oft eine Linderung der Beschwerden nach dem Genuss von Malventee.

Außerdem sind durch den Schleimstofffilm geschützte Schleimhäute für entzündungsverursachende Erreger weniger leicht zu durchdringen. Das lindert die Symptomatik bei Reizhusten ebenso wie bei Entzündungen des Mund-Rachenraumes oder von Magen- und Darmschleimhaut.

Entzündungshemmende und adstringierende Wirkung

Zudem wirken der Farbstoff Malvin und weitere phenolische Verbindungen der Malve entzündungshemmend und unterstützen so die Wirkung der Schleimstoffe.

Den Wirkstoffen der Malve wird ferner eine leicht zusammenziehende (adstringierende) Wirkung nachgesagt. Dies kann die Linderung von Durchfällen erklären. Wenn sich die Schleimhäute des Darms zusammenziehen, gelangt weniger Flüssigkeit aus dem Körper in den Darm. Der Stuhl wird fester und der Durchfall stoppt.

Malve anwenden

Malve ist eine im Allgemeinen sehr gut verträgliche Heilpflanze. Nebenwirkungen sind bei den üblichen Trinkmengen für Malventee nicht zu erwarten. Auch die äußerliche Anwendung in der Hautpflege oder als Shampoo ist unkompliziert.

Schleimmittel verringern Aufnahme von Medikamenten im Darm

Eine Einschränkung ist allerdings zu machen: Schleimmittel wie in der Malve verlangsamen oder behindern mitunter die Wirkung von Medikamenten, die über den Darm in das Blut gelangen. Deshalb sollten zwischen dem Trinken eines Malventees und der Einnahme von Medikamenten wenigstens 120 Minuten liegen.

Malve sammeln

Wer Malve sammeln möchte, wird leicht fündig. Die Heilpflanze liebt sonnige Standorte an Wegrändern, auf Schutthalden oder an Mauern. Auch an Feld- und Wiesenrändern gedeiht die vergleichsweise genügsame Malve.

Beste Erntezeit ist die Blütezeit von Juni bis August. Die Blüten werden mit Kelch, aber ohne Stiel, gepflückt. Blüten und das Pflanzenkraut kann man leicht an der Luft und im Schatten trocknen. In einem geschlossenen und lichtundurchlässigen Gefäß hält sich die getrocknete Heilpflanze viele Monate.

Malventee frisch zubereiten

2 TL getrocknete Blüten oder Blätter (ganz nach Wahl) mit 250 ml lauwarmen Wasser übergießen und mindestens 6 Stunden ziehen lassen. Dann abgießen und nochmals auf Trinktemperatur erwärmen (nicht heiß). Bei Reizhusten und entzündlichen Erkrankungen des Mund-Rachenraumes sowie reizbedingten Magen-Darm-Beschwerden 2 bis 3 Tassen täglich trinken. Etwas Honig verbessert den Geschmack des Malventees. Diabetiker sollten auf den Honig aber verzichten.

Sind Malven und Hibiskus verwandt?

Hibiskus, der auf Deutsch auch Rote Malve oder Afrikanische Malve genannt wird, ist botanisch eine Pflanzengattung aus der Familie der Malvengewächse. Sie umfasst etwa 300 Arten und ist auf diese Weise auch mit der wilden Malve verwandt, mit Eibisch und den Stockrosen.

Ist Malventee gleich Hibiskustee?

Unter der Bezeichnung "Malventee" werden häufig zwei unterschiedliche Teesorten umgangssprachlich zusammengefasst: nämlich der erwähnte Malventee, der aus den Blüten der Wilden Malve (Malva sylvestris) hergestellt wird, und Hibiskustee, den man aus den Blütenkelchen der Afrikanischen Malve (Hibiscus sabdariffa) gewinnt ...

Ist Hibiskus eine Malvenart?

Malve oder Hibiskus? Malve, Stockrose, Eibisch und Hibiskus gehören alle zu den Malvengewächsen. Doch gehen die Namen oft ein wenig durcheinander. Unsere häufigsten einheimischen Malvenarten sind die Wilde Malve (Malva sylvestris) und die Weg-Malve (Malva neglecta), auch Gänse-Malve genannt.

Für was ist Malve gut?

Die Malve wirkt reizmildernd, entzündungshemmend, wundheilend und wegen ihres Gehaltes an Gerbstoffen auch zusammenziehend. Die getrockneten Blätter und Blüten helfen als Tee bei Katarrhen der Atemwege, Reizhusten, Heiserkeit, Halsentzündungen sowie bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum.