Was ist Mundfäule?Mundfäule entwickelt sich nach einer Infektion mit Herpesviren, genauer gesagt mit dem Herpes simplex Virus Typ 1 (HSV 1). Kennzeichnend für die Mundfäule sind Fieber und flüssigkeitsgefüllte, schmerzende Bläschen im Mund. Die Mundfäule befällt meist kleine Kinder zwischen dem zehnten
Lebensmonat und dem dritten Lebensjahr, die zum ersten Mal mit dem Virus in Kontakt kommen. Sie stecken sich durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion an. Nur sehr selten betrifft die Stomatitis aphtosa Erwachsene. Diese erkranken meist an Lippenherpes, wenn das HSV 1 wieder aktiv wird. Prinzipiell ist eine Stomatitis aphtosa bei Erwachsenen aber
möglich. Ärzte bezeichnen die Mundfäule auch als Stomatitis aphtosa (andere Schreibweise: Stomatitis aphthosa). Sie hat aber noch weitere Namen: Herpes-Gingivostomatitis, Gingivostomatitis herpetica, Stomatitis herpetica oder aphthöse Stomatitis. Show
Symptome der MundfäuleDie Mundfäule befällt meist kleine Kinder, obwohl mehr als 90 Prozent nach einer Erstinfektion mit dem Herpes simplex Virus Typ 1 keine Symptome entwickeln. Bei anderen zeigen sich folgende Symptome, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können:
Ursachen für MundfäuleDie Ursache der Stomatitis aphtosa ist eine Infektion mit dem Herpes simplex Virus Typ 1. Es zählt zur Familie der Herpesviren. Darunter fallen auch das Herpes simplex Virus Typ 2, das meist Genitalherpes verursacht, das Varizella zoster Virus (Windpocken, Gürtelrose), das Epstein Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber, Mononukleose) und das Zytomegalie-Virus. Allen Herpesviren gemeinsam ist, dass sie lebenslang im Körper verbleiben. Ein geschwächtes Immunsystem oder Krankheiten lassen das Virus wieder aktiv werden. Dann entwickelt sich meist ein unangenehmer Lippenherpes. Manchmal bricht der Herpes aber auch an anderen Stellen des Körpers wieder aus. Wie steckt man sich an?Als Ursache der Mundfäule gilt eine Übertragung Herpes simplex Virus Typ 1 durch Tröpfcheninfektion, meist über den Speichel. In den feinen Tröpfchen, die Menschen beim Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft katapultieren, befinden sich die Viren. Das Virus dringt in die Schleimhautzellen ein, zerstört diese und vermehrt sich so weiter. Herpesviren gelten als äußerst infektiös, vor allem wenn die Bläschen aufplatzen. Schon der geringste Kontakt mit den Viren genügt daher, um sich anzustecken. Kinder stecken sich mit dem Virus an, wenn sie engen körperlichen Kontakt mit infizierten Eltern, Geschwistern oder Spielkameraden pflegen. Auch über eine Schmierinfektion beim Kontakt mit verunreinigten Händen oder Gegenständen können sich Kinder anstecken, etwa durch gemeinsam verwendetes Essbesteck oder Trinkbecher. Wer sich einmal angesteckt hat, trägt den Erreger lebenslang in sich. Bei geschwächten Abwehrkräften, etwa aufgrund von Stress oder Krankheiten, wird das Virus reaktiviert und vermehrt sich. Nur sehr selten betrifft die Stomatitis aphtosa Erwachsene. Diese erkranken meist an Lippenherpes, wenn das Virus wieder aktiv wird. Prinzipiell ist eine Stomatitis aphtosa bei Erwachsenen aber möglich. Ob sich ein Mensch mit HSV 1 infiziert hat, lässt sich durch Antikörper im Blut feststellen. Da dieser Virustyp sehr leicht übertragbar ist, sind solche Antikörper bei einem Großteil der Bevölkerung (mehr als 80 Prozent) nachweisbar, auch wenn diese keine Symptome zeigen. Dauer und Verlauf der Stomatitis aphtosaZwischen der Ansteckung mit dem Herpes simplex Virus 1 und dem Ausbruch der Erkrankung vergehen im Schnitt zwei bis zwölf Tage. Dies ist die Inkubationszeit für Mundfäule. Sie kann aber auch deutlich kürzer oder länger sein. Erst danach zeigen sich die ersten Symptome wie Fieber und schmerzhafte Bläschen im Mund- und Rachenraum. Wie lange dauert die Mundfäule?Die Krankheitsdauer der Mundfäule ist individuell verschieden: Nach einer Woche bis etwa zehn Tagen sind die unangenehmen Symptome der Stomatitis aphtosa in der Regel überstanden. Manchmal dauert die Mundfäule länger. Kinder mit Mundfäule sollten zu Hause bleiben, bis das Fieber abgeklungen ist und die Bläschen abgeheilt sind. Patienten, die Symptome der Stomatitis aphtosa zeigen, können andere Personen so lange anstecken, bis alle Bläschen ausgetrocknet sind. Infektionsgefahr besteht aber auch schon einige Tage, bevor die Bläschen aufblühen. Wie verläuft die Mundfäule?Der Verlauf der Mundfäule ist in der Regel unproblematisch. Allerdings können die Bläschen eitern, wenn sich Bakterien und Viren in die offenen Wunden der geplatzten Bläschen einnisten. Auch verschleppen manche Menschen die Herpesviren auf andere Regionen des Körpers, zum Beispiel auf die Lippen oder in die Nase. Aufgrund der schmerzhaften Bläschen im Mund wollen viele Kinder überhaupt nichts mehr essen und trinken. Dadurch besteht die Gefahr der Austrocknung (Dehydrierung). Eventuell ist ein Aufenthalt im Krankenhaus unumgänglich. Kindern bekommen dort die lebenswichtige Flüssigkeit und Nahrung über eine Infusion oder zeitlich begrenzt über eine Nahrungssonde. So verhindern Ärzte, dass das Kind austrocknet. Sehr selten befällt das Herpes simplex Virus das Gehirn oder die Lunge und verursacht dort Entzündungen. Solche Komplikationen betreffen meist Personen, die als Erwachsene erstmals mit dem Virus in Berührung kommen. Ansonsten heilt die Stomatitis aphtosa meist ohne Komplikationen wieder aus. Die Viren wandern nach dem Abklingen der Stomatitis aphtosa in die Nervenknoten (meist des Trigeminusnerven im Gesicht) und fallen dort in eine Art "Tiefschlaf". Daher kommt auch der Name "Herpes": Der griechische Begriff "herpein" bedeutet übersetzt "kriechen". Unter bestimmten Bedingungen werden die Herpesviren wieder aktiv, zum Beispiel bei geschwächtem Immunsystem. Dann bildet sich keine erneute Stomatitis aphtosa, sondern in der Regel Lippenherpes. Auch andere Bereiche des Gesichts können die Herpesviren befallen. Die Behandlung von MundfäuleHat sich Ihr Kind mit Mundfäule angsteckt, suchen Sie immer als erstes den Kinderarzt auf. Eine ursächliche Behandlung der Stomatitis aphtosa, welche das Herpes simplex Virus 1 gezielt angreift und vernichtet, gibt es nicht. Auch eine Therapie, welche das Wiederaufflackern der Erkrankung verhindert, etwa als Lippenherpes, ist noch nicht gefunden. Aber die Symptome können Ärzte behandeln. Folgende Therapien setzen sie bei Mundfäule ein:
Hausmittel gegen MundfäuleNeben kalten Speisen und Getränken sind fiebersenkende Maßnahmen ein gutes Hausmittel bei Mundfäule. Die Körpertemperatur lässt sich mit kalten Wadenwickeln etwas herunterbringen. Lassen Sie Ihr Kind den Mund mit einer Kamillenlösung spülen; Kamille wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Es gibt fertige Kamillenlösungen aus der Apotheke, die Sie mit Wasser verdünnen. Ansonsten kochen Sie Kamillentee, lassen ihn aber vor der Mundspülung gut abkühlen! Patienten nehmen kleine Schlucke und schwenken die Lösung einige Sekunden im Mund hin und her - dann ausspucken! Essen und Trinken: Was Sie bei Mundfäule tun solltenKinder mit Mundfäule verweigern oft die Nahrungsaufnahme aufgrund der schmerzenden Bläschen im Mund. Mit folgenden Tipps unterstützen Sie die Therapie der Stomatitis aphthosa!
Mundfäule bei KindernMundfäule bei Kindern ist immer ein Fall für den Besuch beim Kinderarzt. Meist betrifft die Mundfäule Kinder zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr. Der Erstkontakt mit dem Virus führt zur Stomatitis aphtosa. Kleinkinder und Babys sind deshalb besonders oft von Mundfäule betroffen. Ist Ihr Kind an Mundfäule erkrankt, sollte es weder in die Kinderbetreuung noch zur Schule gehen, um eine Ansteckung anderer Kinder zu verhindern. Mundfäule bei Kindern vorbeugen - geht das?Es gibt keine Impfung als Schutz vor Herpesviren. Folgende Maßnahmen helfen, um Mundfäule vorzubeugen:
Schwangerschaft: Ist Stomatitis aphthosa gefährlich für Schwangere?Grundsätzlich bekommen Erwachsene sehr selten Mundfäule. Stomatitis aphtosa bildet sich, wenn ein Mensch zum ersten Mal in Kontakt mit den Herpes simplex Virus 1 kommt. Das ist meist in den ersten drei Lebensjahren der Fall. So haben auch Schwangere äußerst selten Mundfäule. Die Stomatitis aphtosa in der Schwangerschaft ist nicht gefährlich - weder für die werdende Mutter noch für das Ungeborene. Da Erwachsene das Virus aber lebenslang in sich tragen, erkranken sie später meist an Lippenherpes. Hier ist beim Kontakt mit Neugeborenen Vorsicht geboten, weil Eltern ihr Baby anstecken können. Wie hieß Hand Mund Fuß früher?Die Viruserkrankung ist auch unter "falsche Maul- und Klauenseuche" oder Hand-Fuß-Mund-Exanthem bekannt.
Ist Hand Mund Fuß ein Herpesvirus?Erreger. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) wird vorwiegend durch Enteroviren der Gruppe A (EV-A) verursacht. Hierzu gehören Coxsackie A-Viren (A2 - A8, A10, A12, A14, A16), Enterovirus A71 (EV-A71) und neuere Serotypen. Coxsackie A16-Viren sind die häufigste Ursache der HFMK.
Kann man Mundfäule 2 mal bekommen?Der erste Kontakt mit dem Virus verläuft glücklicherweise oft unbemerkt. Ist das junge Immunsystem aber noch überfordert, kann beim Kleinkind die typische Mundfäule auftreten. Diese Ausprägungsform tritt nur einmal auf. Erneuter Kontakt führt zu Infektionen an anderer Stelle, z.
Ist Herpangina das gleiche wie Mundfäule?Wichtig ist zudem, dass der Arzt die Bläschen der Mundfäule von gewöhnlichen Aphthen (kleine Entzündungen im Mund, die jedoch nicht ansteckend sind) unterscheidet und auch eine Herpangina (Infektionserkrankung des Rachens) ausschließt.
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