Ist es schlimm wenn Leinöl erhitzt wird?

Ernährungswissenschaftler und Mediziner sind sich einig, dass Nahrungsergänzungsmittel kein Allheilmittel sind, sondern eine gesunde und ausgewogene

Ernährung eine wichtige Grundlage zur Gesunderhaltung dienen. Leinsamenöl gehört dazu, denn es ersetzt die gesundheitsschädlichen industriell hergestellte Transfette, die, gerade wenn sie üppig genossen werden, schlimme Dickmacher sind und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen sollen. Besonders in Fast-Food-Gerichten werden vorwiegend Transfette verwendet.

Leinöl zum Braten geeignet? Das empfehlen Küchenchefs


Zunächst die schlechte Nachricht: Anders als Rapsöl, Distelöl oder Olivenöl ist Lein­samenöl nicht zum Braten geeignet. Die gute Nachricht: Leinöl eignet sich hervor­ragend in Salaten, als Brotaufstrich oder Dip. Bekannt ist die wohlschmeckende Ei­genschaft. Besonders beliebt ist Quark mit Leinöl auf Pell­kartoffeln. Dieses Gericht ist kalorienarm und gerade für die schlanke Küche geeignet.

Weiterhin rühmen Ernährungs­wissen­schaftler den gesundheitlichen Aspekt: Die vitamin- und mineralstoffreichen Kartoffeln enthalten viele Ballaststoffe, ein Plus für eine gesun­de Verdauung. Das im Quark enthaltene Cystein, eine schwefelhaltige Aminosäure, wird von unserem Stoffwechsel benötigt, um Glutathion zu erzeu­gen. Diesem wird wichtige Aufgaben bei der Zellteilung und der Reparatur unserer Erbsubstanz zuge­sprochen. Au­ßerdem soll es die Abwehrkraft unseres Immun­systems stärken und als natürliches Anti­oxidanz wirken. Die Kombination mit Quark ist deshalb sehr em­pfehlenswert. Leinöl sollte immer frisch gepresst sein, damit es alle Nährstoffe voll entfalten kann und zu­dem seinen nussigen Geschmack beibehält. Allerdings ist die Aufbewahrungszeit be­grenzt, weil das Öl licht-, wärme-und sauerstoffempfindlich ist.

Leinsamenöl kaufen — Was ist zu beachten?


Leinsamenöl gibt es im Reformhaus und bei den meisten Bioläden vor Ort. Selbstverständlich ist es auch über den Online-Handel kostengünstig zu beziehen. Beim Kauf ist besonders auf Nachhaltigkeit bei der Herstellung zu achten und ob der Flachs als liefernde Pflanze für den Leinsamen nach ökologischen Gesichtspunkten angebaut und geerntet wurde. Der Einsatz von Pestiziden und Insektiziden ist ein absolutes NoGo.

Auch eine Beimischung von fragwürdigen Substanzen sollte von einer Kaufabsicht fern halten. Hier sollte man unbedingt nachfragen, wenn es aus dem aufgeklebten Etikett nicht hervorgeht. Frisch gepresstes Leinöl sollte es auf jeden Fall sein. Ein Grund ist nicht nur der nussige Geschmack, der bei frisch gepresstem Leinöl am besten zur Gel­tung kommt. Die in einem hohen Anteil enthaltene und als in der Regel besonders ge­sund bezeichnete alpha-Linolensäure ist sehr empfindlich. Hitze, Licht und Sauerstoff können ihr den Garaus machen. Wie erfahrene Leinöl-Konsumenten berichten, schmeckt das Öl bereits nach 10 Wochen bitter und soll einen Großteil seiner heilenden Wirkung verloren haben.

Es wird deshalb dazu geraten, das Leinöl nur in kleinen Mengen zu kaufen und es im Kühlschrank zu lagern. Kleine, für den ein­maligen Gebrauch gedachte Portionen, sind im Gefrierfach gut aufgehoben. Dort bewah­ren die Leinölschätze nach Angabe von Pro­fiköchen sogar noch einige Monate ihr Aro­ma und ihre Inhaltsstoffe.

Das Leinöl in Handwerk und Industrie


Das Handwerk hat sich auf die Verwendung von heiß gepresstem Leinöl kapriziert. Dieses dient als Konservierungs- und Bindemittel für Farbe. Es enthält noch viele Schleim- und Schwebstoffe. Auch raffiniertes Leinsamenöl, welches durch chemische Extraktion gewonnen wird, findet ausschließlich Verwendung im handwerklichen Bereich. Nach der Extraktion werden zumeist chemische Lösungsmittel eingesetzt, um das Leinöl vom Filtrat zu trennen. Sowohl bei der Heißpressung als auch bei der anschließenden Raffination gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Für die Ernährung oder pharmazeutische Zwecke ist dieses Filtrat dann nicht mehr geeignet.

Sonneneingedicktes Leinöl, das in der Fachsprache auch Standöl genannt wird, wird mit einem anderen Verfahren gewonnen. Der Leinsamen wird über mehrere Monate hinweg durch Sonneneinwirkung behandelt. Ähnlich ist auch die Herstellung vom geblasenen Leinöl, das im Gegensatz zum sonneneingedickten Leinsamenöl beim Umwälzen noch zusätzlich belüftet wird. Beide Verfahren haben gemeinsam, dass die Konsistenz des Öls zähflüssiger ist, es schneller aushärtet und das Volumen während der Aushärtungsphase verringert wird.

Sonneneingedicktes Leinsamenöl wird vorwiegend von Geigenbauern genutzt.Es trocknet schnell und verleiht dem bestrichenen Holz einen schönen Oberflächenglanz. Weiterhin soll es durch seine wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften zur Witterungsbeständigkeit beitragen. Geblasenes Leinöl findet hauptsächlich in der Gießerei- und Anstrichmittelindustrie als Kern­binde­mittel Verwendung. Auch die Druckfarbenindustrie benutzt geblasenes Öl zu Herstellung. Da diese Leinsamenöle aber sehr schnell aushärten, sind sie als Holzschutzmittel nicht geeignet. Der Grund: Sie können aufgrund ihrer schnellen Härteeigenschaften nicht tief genug ins Holz eindringen, weshalb die tiefer liegende Holzschicht nicht geschützt werden kann.

Leinölfirnis zur Behandlung von Holz


Neben klassischem Leinöl, zählt auch das sogenannte Leinölfirnis, zu den beliebtesten Mitteln bei der Behandlung von Holz. Im Gegensatz zum reinen Leinöl wur­den dem Leinölfirnis Trockenstoffe hinzugefügt, die den Trocknungsprozess beschleunigen. Im Vergleich: Reines Lein­öl hat eine Trocknungsdauer von mehreren Wochen während Leinölfirnis lediglich 24-48 Stunden benötigt.

Leinölfirnis eignet sich vor allem für gering beanspruchte Holzfläche im Innenbereich. Darunter fallen beispielsweise Möbel, Türen, aber auch Balken oder Ver­kleidungen. Zudem findet Leinölfirnis Anwendung bei der Restauration alter Möbel oder Musikinstrumente.

Um ein möglichst ebenmäßiges Ergebnis bei der Anwendung von Leinölfirnis zu erhalten, sollte der Untergrund trocken, sauber und fett­frei sein. Das Leinöl bzw. Leinölfirnis kann entweder mit einem Pinsel oder einem Tuch aufgetragen werden. Überschüssiges Öl kann nach einer kurzen Einwirkzeit abgezogen werden.

Leinöl – Gesundheit von Hund & Pferd fördern


Leinöl hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die menschliche Gesundheit, sondern kann auch für Tiere wie Hunde und Pferde för­derlich sein. Die im Leinöl ent­haltenen Omega-3-Fettsäuren unterstützen auch bei Vierbeinern das Immunsystem und sorgen für ein kräftiges Fell.

Leinöl für Hunde


Um einem Nährstoffmangel bei Hunden vorzubeugen, können Besitzer ihren Tieren Leinöl verabreichen. Aufgrund der vielfältig ent­haltenen Nährstoffe wird die Ge­samtgesundheit des Tieres gefördert. Eine Hinzugabe zum regulären Futter ist vor allem in Bezug auf Omega 3 förderlich. Denn ähnlich wie beim menschlichen Körper kann auch der Hundekörper die essentielle Fettsäure nicht selbst herstellen. Neben klassischem Öl gibt es daher mittlerweile auch Hundefutter mit Leinöl-Anteil.

Bei der Hinzugabe von Leinöl sollten Hundebesitzer auf die Qualität des Öls achten. Herkömmliche Öle sind häufig mit Schadstoffen belastet, daher lohnt sich der Griff in das Bio-Regal. Wie viel Leinöl verabreicht werden sollte, hängt von der Größe des Hundes ab. Im Allgemeinen gilt: Hundebesitzer sollten sich bei der Menge langsam herantasten, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Als Maßstab dient ungefähr 1 Teelöffel bei kleineren Hunden unter 5 Kilogramm. Die Anzahl an Tee­löffeln kann auf maximal 4 Teelöffel für Hunde mit einem Gewicht zwischen 30 und 45 Kilogramm erhöht werden.

Wie heiß darf man Leinöl machen?

Die Erhitzbarkeit kaltgepresster Speiseöle/Fette.

Kann man Leinöl zum Kochen verwenden?

Leinöl gilt als sehr hochwertiges Pflanzenöl, da es reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Diese Fettsäuren vertragen aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung keine hohen Temperaturen. Daher ist Leinöl nicht zum Braten geeignet und am besten in der kalten Küche zu verwenden, z.B. für Salat- und Rohkostdressings und -dips.

Wann ist Leinöl schädlich?

Leinöl ist nicht gesundheitsschädlich weder in kaltgepresster noch warm gepresster Form. Es ist sogar ungemein gesund, solange es nicht verunreinigt oder verdorben ist. Trotzdem ist es bei der Einnahme wichtig, auf das Verhältnis von Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren zu achten.

Was könnte passieren wenn das Öl zu heiß ist?

Hitze kann allerdings einen Teil der wertvollen Fettsäuren und Vitamine zerstören. Werden Fette und Öle zu hoch erhitzt, können zudem gesundheitsschädliche und zum Teil krebserregende Zersetzungsprodukte entstehen. Zum Dünsten und Kochen können Sie die bisher genannten Speisefette und -öle aber verwenden.