Ist Blut im Stuhl bei Kindern gefährlich?

Ist Blut im Stuhl bei Kindern gefährlich?

Blut im Stuhl beim Baby: Nicht immer ein Grund zur Sorge

Ihr Baby hat Blut in der Windel? Dafür kann es zahlreiche Auslöser geben, die in vielen Fällen harmlos bleiben. Verantwortlich sind zum Beispiel ein Magen-Darm-Infekt oder entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut, beispielsweise aufgrund einer Kuhmilchallergie. Weitere mögliche Ursachen und was Sie tun können, um Ihrem Baby zu helfen, lesen Sie hier.

Mögliche Ursachen für Blut im Stuhl beim Baby

Finden Sie Blut in der Windel, ist der Schock zunächst wahrscheinlich groß. Versuchen Sie dennoch erst einmal ruhig zu bleiben: Es gibt viele unterschiedliche Gründe, die bei Babys Blut im Stuhl nach sich ziehen können. Manchmal verschlucken die Kleinen beim Stillen geringe Mengen Blut, das sie dann wieder ausscheiden. Dies passiert zum Beispiel aufgrund kleiner Risse an einer Brustwarze der Mutter oder aber durch das Zahnen.

Häufig können auch Einrisse in der Anal- oder Darmschleimhaut (Fissuren) für das Blut im Stuhl der Babys verantwortlich sein. Die Verletzungen entstehen wiederum manchmal, wenn das Kleine unter Durchfall oder aber Verstopfung leidet.

Darüber hinaus können folgende Faktoren Blut in der Windel des Babys bedingen:

  • Nebenwirkung einer Impfung
  • Infektionen des Magen-Darm-Traktes
  • Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber Lebensmitteln

Es ist also empfehlenswert, dass Sie den Kinderarzt aufsuchen, damit er die tatsächliche Ursache diagnostiziert.

Haben Sie’s gewusst?

Auch Babys können unter einer Kuhmilchallergie leiden. Dabei reagieren sie allergisch auf das in der Säuglingsnahrung oder der Muttermilch (sofern die Mutter Milchprodukte zu sich nimmt) enthaltene Eiweiß, was neben anderen Symptomen unter Umständen auch zu einer Entzündung der Darmschleimhaut und schließlich zu Blut im Stuhl führt.

Blut in der Windel beim Baby? Vorbeugung und Behandlungen

e nachdem, was den blutigen Stuhl Ihres Kindes verursacht, bestimmt der Arzt eine entsprechende Therapie. Hat Ihr Baby aufgrund kleiner Einrisse in der Darmschleimhaut Blut im Stuhl, so ist es wichtig, den Stuhlgang zu regulieren, um so Durchfall oder harten Stuhl zu verhindern. Meist rät der Experte zu einer Ernährungsanpassung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Gegebenenfalls verschreibt er im Falle eines Magen-Darm-Infekts zusätzlich Medikamente oder versorgt das Kind mit Flüssigkeit, zum Beispiel über eine Infusion.

Leidet Ihr Baby unter einer Allergie, hilft oftmals schon das Weglassen des auslösenden Nahrungsmittels. Stellt der Kinderarzt beispielsweise die Diagnose „Kuhmilchallergie“, weist er die Mama darauf hin, dass sie entsprechende Produkte lieber vermeiden und keine Säuglingsnahrung mit Milchbestandteilen füttern sollten. Zumeist empfiehlt der Kinderarzt eine milchfreie Spezialnahrung für Ihr Baby. In der Regel ist durch das Einhalten dieser einfachen Behandlungsmaßnahmen Ihrem Kleinen schon deutlich geholfen und weiteren Beschwerden kann entgegengesteuert werden. Übrigens: Bei Kindern, die gestillt werden, sollte die Mutter ebenfalls auf Milchprodukte verzichten. Über die Muttermilch kann sie sonst allergieauslösende Bestandteile an das Kleine weitergeben.

Erste Hinweise auf eine Kuhmilchallergie kann Ihnen zudem der Test geben – allerdings ersetzt er keinen Kinderarztbesuch!

Kurzübersicht

  • Ursachen: Blutungen im Verdauungstrakt unterschiedlicher Ursache, z. B. Geschwüre, bestimmte Medikamente, Infektionen, chronische-entzündliche Darmerkrankungen, Veränderungen oder Wucherungen der Darmwand, Hämorrhoiden, Analfissuren
  • Diagnostik:Krankengeschichte (Anamnese), körperliche Untersuchung, Magenspiegelung, Darmspiegelung, spezielle Endoskopieverfahren, Ultraschall, Verfahren zur Gefäßdarstellung, Blut- und Stuhluntersuchung
  • Wann zum Arzt? Eine ärztliche Abklärung ist immer empfehlenswert. Das gilt vor allem bei zusätzlichen Bauchschmerzen, Schmerzen beim Stuhlgang, Übelkeit und Erbrechen, anhaltender Abgeschlagenheit oder Müdigkeit, ungewolltem Gewichtsverlust und/oder Nachtschweiß ohne andere Ursache.
  • Behandlung: Bei anhaltender Blutung Stoppen der Blutung meist durch Eingriff im Krankenhaus; ansonsten Behandlung der jeweils auslösenden Erkrankung
  • Vorbeugen: Angemessene Therapie von auslösenden Grunderkrankungen; angepasste Ernährung, die zur Darmgesundheit und einer gesunden Verdauung beiträgt, Nikotin, Alkohol und Stress meiden

Was bedeutet Blut im Stuhl?

Ist beim Stuhlgang helles oder dunkelrotes Blut sichtbar, bezeichnen Ärzte dieses Symptom als Hämatochezie. Es ist auch möglich, dass Blut nicht mit bloßem Auge erkennbar ist. Dann ist in der Fachsprache von "okkultem Blut im Stuhl" die Rede.

Grundsätzlich ist blutiger Stuhl ein Hinweis auf eine Blutungsquelle im Magen-Darm-Trakt. Je nachdem, wie das Blut aussieht, lassen sich häufig Rückschlüsse ziehen, aus welchem Abschnitt des Verdauungsapparates es stammt.

Rotes Blut im Stuhl (Hämatochezie) weist meist auf eine Blutungsquelle im mittleren oder unteren Magen-Darm-Trakt hin. Schwarzes Blut im Stuhl (Teerstuhl, Meläna) signalisiert meist eine Blutung im oberen Verdauungstrakt (zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm).

Welche Formen von Blut im Stuhl gibt es?

Blut im Stuhl zeigt an, dass irgendwo im Verdauungstrakt Blut austritt, das so in den Stuhl gelangt ist. Farbe und Beschaffenheit des Blutes geben oft bereits Hinweise auf die Blutungsquelle. So ist Blut im Stuhl nicht zwingend hell- oder dunkelrot, sondern mitunter auch schwarz.

Wie das Blut aussieht, hängt davon ab, wie stark die Blutung im Verdauungstrakt ist und ob das Blut mit Magensäure oder Bakterien in Kontakt gekommen ist oder nicht.

Ist Blut im Stuhl bei Kindern gefährlich?

Abhängig vom Ort und der Stärke der Blutung im Verdauungstrakt, lassen sich verschiedene Formen von Blut im Stuhl unterscheiden.

Rotes Blut im Stuhl (Hämatochezie)

Frisches Blut am After oder im Stuhl sieht meist hellrot aus. Auch dunkelrotes Blut, entweder dem Stuhl beigemischt oder streifenförmig aufgelagert, ist meist relativ frisch. Man nennt diese Art von Blut im Stuhl Hämatochezie. Die Blutungsquelle liegt meist im mittleren oder unteren Teil des Magen-Darm-Trakts (Gastrointestinaltrakt, GI-Trakt).

Ist der Stuhl gleichmäßig dunkelrot gefärbt, deutet dies möglicherweise auf eine stärkere Blutung im Dickdarm hin. Schwächere Blutungen hinterlassen eher geleeartige Spuren im Stuhl.

Hellrote Streifen gelten wiederum als Hinweis auf eine frische Blutung im Enddarm, wie sie etwa für Hämorrhoiden typisch ist.

Schwarzes Blut im Stuhl (Meläna, Teerstuhl)

Ist der Stuhl schwarz und glänzend, spricht man vom sogenannten Teerstuhl (Meläna). Dieser weist meist auf eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt hin, zwischen Speiseröhre und Zwölffingerdarm. Die Magensäure zersetzt den roten Blutfarbstoff Hämoglobin zu Hämatin und führt dazu, dass der Stuhl schwarz aussieht.

Leiden die Betroffenen zusätzlich unter Erbrechen, ist auch das Erbrochene kaffeesatzartig schwarz. Verantwortlich für Blutungen im oberen Verdauungstrakt sind oft Magengeschwüre.

Neben der Magensäure verwandeln Darmbakterien bei längerem Kontakt das Hämoglobin im Blut in Hämatin. Passiert der Darminhalt den Verdauungstrakt nur langsam, führen auch tiefer gelegene Blutungen zu Meläna.

Unter bestimmten Umständen führt eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt auch zu rotem (statt schwarzem) Blut im Stuhl, also zu einer Hämatochezie. Das ist mitunter etwa der Fall, wenn Medikamente die Produktion von Magensäure drosseln oder sehr viel Blut austritt, das den Darm schnell passiert.

Okkultes Blut im Stuhl

Ist zwar Blut im Stuhl vorhanden, jedoch nicht mit bloßem Auge sichtbar, sprechen Mediziner von okkultem Blut im Stuhl. Meist wird dies zufällig bei einer Grunduntersuchung entdeckt oder auf Verdacht bei bekannten Schleimhautschäden im Verdauungstrakt.

Nachweisen lässt sich okkultes Blut im Stuhl mit einem immunologischen Stuhltest, der selbst kleinste Blutmengen anzeigt. Bislang verwendete man dafür den Hämoccult-Test.

Mögliche Verwechslungen mit Blut im Stuhl

Einige Nahrungsmittel verfärben den Stuhl und täuschen so Blut im Stuhl unter Umständen vor. Rote Rüben etwa hinterlassen dunkelrote Spuren im Stuhl, was sich schnell mit Hämatochezie verwechseln lässt. Heidelbeeren und Lakritze dagegen färben den Stuhl schwarz, ähnlich wie bei einem Teerstuhl (Meläna).

Auch Medikamente wie Kohle- und Eisentabletten führen zu schwarzem Stuhl.

Was sind die Ursachen für Blut im Stuhl?

Blutiger Stuhl ist ein Anzeichen für Blutungen im Verdauungstrakt. Die Blutungsquelle ist an verschiedenen Orten möglich, vom Mund-Rachen-Raum, der Speiseröhre, Magen, über den Dünn- oder Dickdarm bis zum Afterbereich.

Blutungen im oberen Verdauungstrakt

Stammt das Blut im Stuhl aus dem oberen Verdauungstrakt, kommen folgende Ursachen in Betracht:

  • Magen-Darm-Geschwüre: Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwür sind die häufigste Ursache für Blutungen im oberen Verdauungstrakt. Ihr Auslöser ist oft eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori.
  • Medikamente: Verschiedene Arzneimittel gelten bei längerer Einnahmedauer als mögliche Auslöser von Blutungen im oberen Verdauungstrakt, beispielsweise das Schmerz- und Fiebermittel Acetylsalicylsäure (ASS).
  • Chronisches Sodbrennen: Wenn wiederholt aggressive Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt, kommt es zu einer Entzündung der Schleimhaut (Speiseröhrenentzündung oder Refluxösophagitis). Die angegriffene Schleimhaut blutet mitunter in der Folge.
  • Lebererkrankungen: Verschiedene Erkrankungen der Leber bewirken eine Umleitung des venösen Blutflusses, wodurch sich unter Umständen Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) bilden. Reißen diese, kommt es zu lebensgefährlichen Blutungen.
  • Heftiges Erbrechen: Ist die Speiseröhrenschleimhaut vorgeschädigt, besteht bei Erbrechen die Gefahr dass sie einreißt. Mediziner sprechen vom Mallory-Weiss-Syndrom. Es tritt oft bei Alkoholikern auf.
  • Magenkrebs: Ein bösartiger Tumor im Magen ist eine weitere mögliche Ursache für Blut im Stuhl.

Blutungen im mittleren und unteren Verdauungstrakt

Verschiedene Erkrankungen, die den mittleren und unteren Verdauungstrakt betreffen, gelten ebenfalls als Ursachen für Blut im Stuhl. Dazu zählen:

  • Tumoren im Dünn- oder Dickdarm: Sie sind die häufigste Ursache für Blutungen im mittleren und unteren Verdauungstrakt. Allerdings sind diese Tumoren nicht unbedingt bösartig (Darmkrebs). Es gibt auch gutartige Wucherungen im Darm, die für Blut im Stuhl verantwortlich sind.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Vor allem bei jüngeren Menschen kommen Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa als Ursachen für Blut im Stuhl infrage. Während bei Letzterer nur Dick- und Enddarm betroffen sind, sind bei Morbus Crohn Entzündungen im gesamten Verdauungstrakt möglich.
  • Darmpolypen: Das sind meist gutartige Schleimhautvorwölbungen des Dickdarms. Sie machen selten Beschwerden, bluten aber bei zunehmender Größe manchmal. Zudem besteht das Risiko, dass sich aus ihnen Darmkrebs entwickelt. Daher entfernen Ärzte Darmpolypen meistens. Nach einem solchen Eingriff sind Nachblutungen möglich.
  • Divertikel: Darmdivertikel sind Ausstülpungen der Darmwand (meist im Dickdarm). Das Krankheitsbild wird Divertikulose genannt und ist recht verbreitet. Wenn sich die Divertikel entzünden (Divertikulitis), bluten sie manchmal.
  • Infektionen: Von der gewöhnlichen Magen-Darm-Grippe bis zu schwerwiegenderen Erkrankungen wie Typhus oder Bakterienruhr gelten verschiedene Infektionen als mögliche Auslöser für Blut im Stuhl. Meist tritt zugleich Durchfall auf. Neben Blut befindet sich mitunter Schleim im Stuhl.
  • Pseudomembranöse Kolitis: Das ist eine Form von Dickdarmentzündung, die durch eine übermäßige Vermehrung bestimmter Darmbakterien (Clostridium difficile) entsteht. Auslöser ist meist eine längere Antibiotika-Therapie. Typische Symptome der Erkrankung sind starke Bauchschmerzen und Durchfälle, oft mit Blut im Stuhl.
  • Hämorrhoiden: Das schwammartige, gut durchblutete Gefäßpolster am After ist manchmal krankhaft vergrößert (Hämorrhoidalleiden) und reißt mitunter – vor allem bei hartem Stuhlgang – leicht auf. Dann findet man frisches, meist hellrotes Blut im Stuhl.
  • Mesenterialinfarkt: Darunter versteht man den akuten Verschluss eines Darmgefäßes. Betroffen sind meist ältere Menschen. In manchen Fällen der Erkrankung tritt Blut im Stuhl auf.

Seltener sind bestimmte gynäkologische Erkrankungen eine Ursache für Blut im Stuhl bei der Frau, beziehungsweise urologische Ursachen für Blut im Stuhl beim Mann.

Was macht der Arzt?

Um die Ursache für das Blut im Stuhl zu ermitteln, liefern Fragen zur Krankheitsgeschichte (Anamnese) wichtige Hinweise auf die Blutungsquelle. Beispielsweise fragt der Arzt den Patienten, ob er schon früher einmal Blut im Stuhl hatte und ob eine Vorerkrankung bekannt ist (wie Darmerkrankungen oder Hämorrhoiden).

Zudem erkundigt sich der Mediziner nach der Einnahme von Medikamenten, den Ernährungsgewohnheiten und dem Alkoholkonsum des Patienten (Alkoholismus als Risikofaktor für Magen-Darm-Blutungen).

Nach dem Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Je nach Verdacht folgen weitere Untersuchungen, um die Blutungsquelle zu orten. Eine der wichtigsten ist die Magen-Darmspiegelung. Zu den möglichen Untersuchungen zählen:

  • Magenspiegelung: Bei der Magenspiegelung (Gastroskopie) wird ein flexibler Schlauch mit eingebauter Optik (Endoskop) über den Mund bis in den Magen geschoben, um Speiseröhre, Magenwand und den oberen Teil des ersten Dünndarm-Abschnitts (Zwölffingerdarm) von innen zu begutachten.
  • Darmspiegelung (Koloskopie): Das Endoskop wird durch den Anus in den Enddarm und weiter in den Dickdarm eingeführt. Mit dieser Methode lassen sich viele mögliche Blutungsquellen identifizieren wie etwa Ösophagusvarizen, Geschwüre, chronische Entzündungen, Divertikel, Darmpolypen und andere Wucherungen.
  • Rektoskopie: Vermutet der Arzt Hämorrhoiden als Ursache für das Blut im Stuhl, reicht eine Spiegelung des Mastdarms aus (Rektoskopie).
  • Doppelballon-Enteroskopie (DBE): Die Untersuchung besteht aus zwei Schritten: Zunächst untersucht der Arzt den oberen Teil des Dünndarms über den Mund, anschließend den unteren Teil über den Anus. Dazu führt er ein Endoskop ein, an dem zwei kleine Ballons befestigt sind. Diese pumpt er abwechselnd auf, sodass sich das Endoskop in den Dünndarm vorarbeitet.
  • Videokapselendoskopie: Für diese Untersuchung schluckt der Patient eine Minikamera. Während diese den Verdauungstrakt passiert, macht sie in kurzen Zeitabständen Aufnahmen vom Inneren (besonders vom Dünndarm). Die Methode ist völlig schmerzfrei, allerdings zeitaufwändig. Zudem lässt sich die Blutungsquelle damit nicht immer eindeutig lokalisieren.
  • Ultraschalluntersuchung: Mittels Ultraschalluntersuchung über die Bauchdecke identifiziert der Arzt oftmals einen Verschluss eines Darmgefäßes (Mesenterialinfarkt) als Ursache für das Blut im Stuhl.
  • Nuklearmedizinische Verfahren und selektive Arteriografie: Bei diesen Untersuchungsmethoden lassen sich Gefäße mithilfe von Kontrastmitteln genauer darstellen, um so aktive Blutungen nachzuweisen.
  • Stuhl- und Blutproben: Damit lassen sich zum Beispiel Infektionen als Auslöser für das Blut im Stuhl identifizieren.

Wann zum Arzt?

Wenn Sie Blut im Stuhl bemerken, ist es generell ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Das gilt auch bei Blut im Stuhl ohne Schmerzen oder sonstige Beschwerden.

Meistens stoppt die Blutung zwar von selbst und die Ursachen sind oft harmlos. Dennoch ist es wichtig abzuklären, aus welcher Quelle das Blut stammt und ob eventuell eine ernstere Erkrankung dahinter steckt. Das gilt besonders dann, wenn weitere Symptome hinzukommen wie:

  • Magen- oder Bauchschmerzen
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Übelkeit und Erbrechen (eventuell mit Blut im Erbrochenen)
  • Anhaltende Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Deutlicher Gewichtsverlust in kurzer Zeit
  • Nachtschweiß
  • Kreislaufprobleme

Blutungen im Verdauungstrakt führen langfristig zu einer Blutarmut (Anämie) und bedürfen in jedem Fall einer ärztlichen Behandlung.

So behandelt der Arzt

Bei einer starken Blutung werden Patienten zur Erstbehandlung flach gelagert. Über eine Nasensonde erhalten sie Sauerstoff. Blutersatzmittel füllen das fehlende Volumen im Blutkreislauf wieder auf. Bei größerem Blutverlust erhalten die Betroffenen Bluttransfusionen.

Die weitere Behandlung richtet sich nach der Ursache der Blutung. Primär gilt es, die aktive Blutung zu stoppen. Außerdem ist es wichtig, die Ursache zu bekämpfen, um wiederkehrende Blutungen zu verhindern.

Um eine aktive Blutung im Verdauungstrakt zu stoppen, stehen in erster Linie verschiedene endoskopische Verfahren zu Wahl. Praktisch ist hierbei, dass sich die Blutungsquelle während einer Magen- oder Darmspiegelung gleich behandeln lässt. Dazu stehen dem Arzt verschiedene Möglichkeiten offen:

  • Hämoclip: Der Arzt verschließt die blutende Stelle mit einer Art Klammer, die das verletzte Gefäß zusammenpresst.
  • Adrenalinlösung oder Fibrinkleber: Alternativ unterspritzt der Arzt den Blutungsherd mit einer Adrenalinlösung. Dies bewirkt, dass sich die Gefäße an der entsprechenden Stelle zusammenziehen. Auch sogenannte Fibrinkleber dienen der Blutungsstillung. Fibrin ist ein Eiweiß, das für die Blutgerinnung wichtig ist.
  • Laser: Manchmal wird der Arzt die blutende Stelle per Laser veröden.
  • Umstechung: In anderen Fällen wird die Blutungsquelle minimalchirurgisch umstochen. Das heißt, um die verletzten Gefäße herum werden Nähte gesetzt, um die Blutung zu stoppen.
  • Gummibandligatur: Haben Ösophagusvarizen oder Hämorrhoiden die Blutung ausgelöst, nutzen Mediziner häufig die Gummibandligatur. Dabei werden die betroffenen Gefäße mit einem Gummiband abgeschnürt, sodass sie absterben.

Bei einer akuten Blutung im Gastrointestinaltrakt mit starkem Blutverlust ist es erforderlich, das verlorene Blut schnellstmöglich zu ersetzen. Sonst besteht die Gefahr eines lebensbedrohlichen Schocks.

Ist die Blutung gestillt, gilt es, die Ursache zu behandeln, um eine erneute Blutung zu vermeiden. Einige Beispiele:

  • Magengeschwüre: Da sie oft durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter bedingt sind, erhalten Patienten meist Antibiotika. Oft kommen magensäure-hemmende Medikamente wie Protonenpumpenhemmer (PPI) zum Einsatz, um die angegriffene Magenschleimhaut vor weiteren Schäden zu schützen.
  • Ösophagusvarizen: Sie entstehen, wenn der Druck in der Pfortader (bringt das Blut aus den Bauchorganen zur Leber) erhöht ist (Pfortaderhochdruck). Die Betroffenen werden deshalb unter anderem mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Sie werden mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Glukokortikoiden ("Kortison") behandelt.
  • Divertikulitis: Bei entzündeten Darmausstülpungen verschreibt der Arzt oft Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente. In schweren Fällen ist mitunter eine Operation nötig: Dabei wird der erkrankte Darmabschnitt entfernt.
  • Darmpolypen: Sie werden ebenfalls in der Regel chirurgisch entfernt.
  • Bösartige Erkrankungen wie Darmkrebs: Hier kommen vor allem Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie als Therapieoptionen infrage.

Manche Betroffene fragen sich, welcher Arzt bei Blut im Stuhl zuständig ist. Im ersten Schritt ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Je nach vermuteter Ursache sind Fachärzte wie Gastroenterologen, Proktologen, Gynäkologen und Urologen an der Diagnose und Behandlung von blutigem Stuhl beteiligt.

Blut im Stuhl: Vorbeugen

Wenn Sie Blut im Stuhl bemerken, konsultieren Sie immer einen Arzt, um die Ursache schnell abzuklären. Auch die Behandlung ist Sache des Mediziners. Unter Umständen lässt sich die Therapie aber durch eigene Maßnahmen unterstützen.

Wenn Sie etwa ein akutes Magengeschwür haben, ist es sinnvoll, möglichst alles zu meiden, was die Magenschleimhaut noch weiter reizt. Dazu zählen beispielsweise Kaffee, Nikotin, Alkohol, scharfe Gewürze und Stress. Fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie die schulmedizinische Behandlung am besten unterstützen.

Darüber hinaus gibt es einige Maßnahmen, um einer (erneuten) Blutung im Magen-Darm-Trakt – und damit Blut im Stuhl – vorzubeugen. Einen großen Einfluss hat die Ernährung. Wenn Sie die folgenden Tipps beachten, lässt sich Sie Ihr persönliches Risiko für Blutungen im Gastrointestinaltrakt senken:

  • Viel Obst und Gemüse: Setzen Sie regelmäßig Äpfel, Karotten & Co. auf Ihren Speiseplan. Eine pflanzenbasierte Nahrung senkt die Wahrscheinlichkeit von Magen- und Darmkrebs.
  • Weniger Fleisch: Essen Sie Ihrer Gesundheit zuliebe seltener Fleisch und Wurstwaren.
  • Ballaststoffreiche Kost: Verzehren Sie regelmäßig Ballaststoffe, wie sie etwa in Vollkornprodukten stecken. Sie fördern die Verdauung.
  • Fettreiche Nahrung: Meiden Sie fette Speisen, denn sie führen oft zu einem Überschuss an Magensäure, der wiederum als eine der Ursachen für Sodbrennen und Geschwüre gilt.
  • Kein Alkohol und Nikotin: Auch diese Genussmittel regen die Ausschüttung von Magensäure an. Deshalb ist es ratsam, auf sie zu verzichten.

Neben der Ernährung spielen psychische Faktoren eine Rolle: Dazu zählt zum Beispiel, Stress zu vermeiden oder Verhalten zur Stressbewältigung zu erlernen. Chronischer Stress gilt als Risikofaktor für viele Erkrankungen.

Was bedeutet Blut im Stuhl bei Kindern?

Blut im Stuhl kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören z.B. Infektionen, entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut, Ausstülpungen der Schleimhaut oder auch Analfissuren. Bei Letzteren reißt die empfindliche Schleimhaut im Analkanal ein und es kommt zu Blutungen.

Kann Blut im Stuhl auch harmlos sein?

Wer Blut im Stuhl bemerkt, ist meist besorgt. Oft stecken aber harmlose Ursachen wie Magen-Darm-Infekte, Darmpolypen oder Hämorrhoiden dahinter. In manchen Fällen sind jedoch schwerwiegende Erkrankungen der Grund für blutigen Stuhl. Daher gilt: Lassen Sie Blut im Stuhl immer ärztlich abklären.

Wann ist Blut im Stuhl ein Notfall?

Blut im Stuhl bedeutet nicht gleich Darmkrebs. Eine Abklärung ist dennoch immer zu empfehlen, auch wenn man selbst Hämorrhoiden vermutet oder ein Hämorrhoidalleiden bereits bekannt ist. Teerstuhl ist ein Notfall, der eine sofortige Behandlung im Spital erfordert, das gleiche gilt für grössere Blutabgänge im Stuhl.

Welche Krankheiten verursachen Blut im Stuhl?

Blut im Stuhl – Therapie Liegt eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung vor, werden in der Regel entzündungshemmende Medikamente wie zum Beispiel Glukokortikoide (Kortison)verordnet. Zu den beiden Hauptformen für chronisch-entzündliche Erkrankungen des Darms zählen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.