Geräusche im bauch nach dem essen

Ein knurrender Magen, peinliche Pupsgeräusche oder unkontrollierbares Niesen: Nicht immer sind Körpergeräusche harmlos

Quelle: pa

Ob Grummeln, Knacken, Pfeifen: Der Körper gibt viel unschöne Geräusche von sich. Sie sind zwar oft peinlich, aber meist harmlos. Doch manchmal kann dahinter auch eine Erkrankung stecken.

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Der Magen grummelt. Der Darm gibt Winde von sich. Aus dem Mund entweichen Rülpser, Nies- oder Hustenanfälle. Das Knie knackt. Der Körper gibt die unterschiedlichsten Geräusche von sich. Sie sind meist harmlos, aber oft unangenehm.

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„Aus Rücksicht auf die Umgebung sollte man immer versuchen, die Geräusche zu vermeiden oder zu reduzieren“, sagt Imme Vogelsang, Etikettetrainerin aus Hamburg. „Kommentiert oder entschuldigt werden sie jedoch nie.“

Stress kann den Magen grummeln lassen

Am mitteilungsfreudigsten ist der Verdauungstrakt. Die meisten akustischen Signale dort werden durch das Zusammenspiel von Luft und Flüssigkeit im Magen oder Darm verursacht. Magenknurren etwa entsteht, wenn jemand Hunger hat, und der Magen statt Essen verschluckte Luft bewegt. Zusammen mit dem Magensaft macht sie Lärm.

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„Auch die Säure im Magen und Belastung durch Stress spielen eine Rolle“, erklärt Christian Trautwein von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in Berlin. Da hilft nur Nachschub.

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„Vor einer Konferenz oder einer anderen längeren Veranstaltung sollte man vorsichtshalber eine leicht verdauliche Kleinigkeit zu sich nehmen“, rät Vogelsang daher. Das beruhigt den Magen, bindet die Säure und verhindert zudem Mundgeruch.

Falsche Ernährung kann Verdauungsgeräusche verursachen

Rülpser entwickeln sich, wenn jemand viel gegessen und zugleich viel Luft geschluckt hat. Der Schließmuskel des Magens öffnet sich, die überschüssige Luft entweicht durch die Speiseröhre.

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„Viel Luft gelangt dann in den Magen, wenn hastig geschlungen, nicht richtig gekaut oder gleichzeitig geredet wird“, erläutert Peter Walger vom Berufsverband Deutscher Internisten.

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Kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol, Nikotin oder bestimmte Medikamente können die Neigung zum Aufstoßen erhöhen. Wer häufig aufstößt, sollte also seine Essgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Die Lautstärke eines unvermeidbaren Rülpsers wird gedämpft, indem man den Mund geschlossen hält oder eine Serviette darauf presst.

„Wer vermehrt aufstößt, dabei einen sauren Geschmack im Mund und Schmerzen im Oberbauch hat, leidet möglicherweise unter einer Refluxerkrankung“, sagt Trautwein. Das sollte ein Facharzt abklären.

Blähungen: Wenn Darmbakterien die Nahrung vergären

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Die 24-jährige Giulia Enders kann etwas, dass vielen Frauen peinlich ist: Ganz offen über den Darm und seine Befindlichkeiten sprechen. Wie hier in dem Werbevideo zu ihrem Buch „Darm mit Charme“.

Quelle: Ullstein Verlag

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Blähungen sind ebenfalls die Folge von verschluckter Luft. Hinzu kommen Gase, die entstehen, wenn die Darmbakterien die Nahrung vergären und verdauen.

„Schwer verdauliche Hülsenfrüchte, aber auch Knoblauch oder Kohl führen zu vermehrter Gasbildung“, sagt Walger. Empfindliche Personen können die kritischen Zutaten sowie ballaststoffreiche Kost grundsätzlich meiden. Anis oder Kümmel wirken beruhigend. Kündigen sich dennoch gurgelnde Verdauungsgeräusche oder Pupse an, dann verlässt man am besten rechtzeitig den Raum.

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Auch bei Blähungen gilt: Sie können medizinische Ursachen haben. „Akute Infektionen, aber auch Erkrankungen wie etwa Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit führen zu regerer Darmtätigkeit“, zählt Trautwein auf.

Wer an sich selbst Veränderungen bemerkt und häufiger oder auch unabhängig von bestimmten Nahrungsmitteln unter Blähungen leidet, sollte einen Arzt fragen. Denn dies könne das erste Symptom einer chronischen Erkrankung sein.

Niesen und Husten: Meist eine Reaktionen auf lokale Reize

Niesen und Husten werden in der Gesellschaft eher akzeptiert als Verdauungsgeräusche. Doch auch sie können im Konzert, bei einer Lesung oder bei einer Bahnfahrt zur Plage werden.

Niesen ist häufig Teil einer chronischen Allergie oder wie Husten Teil einer Erkältung. „Es kann aber auch eine spontane lokale Reaktion der Nase sein – beispielsweise auf Umweltschmutz, einen intensiven Geruch oder auch einen starken Lichtreiz“, sagt Roland Laszig, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

Hatschi: So sieht es aus, wenn wir niesen!

Jedes Niesen ist eine Mini-Explosion. Wissenschaftler aus Massachusetts wollen mit einem Video herausfinden, wie sich die Viren verbreiten. Übertragbare Krankheiten sollen so besser bekämpft werden können.

Quelle: Die Welt-Wissenschaft

„Wenn man merkt, dass man gleich niesen muss, kann man mit dem Finger in den oberen Bereich der Vertiefung zwischen den beiden Hautfalten über der Oberlippe drücken und so versuchen, das Niesen zu unterdrücken.“

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Vom Nasezuhalten dagegen rät er ab: Das erzeuge einen erhöhten Druck im Kopf, der Bakterien in die Ohren und die Nasennebenhöhle pressen könne. „Kann man das Niesen nicht unterdrücken, sollte man den linken Handrücken oder die linke Armbeuge vorhalten.“

Gähnen: Gut gelüftete Räume beugen vor

Gähnen in Gesellschaft gilt als absolut unhöflich. „Gähnen ist eine über das Nervensystem gesteuerte, meist unwillkürliche und damit auch nicht unterdrückbare Reaktion“, erklärt Laszig.

Allerdings ist der Drang zum Gähnen in einem etwas kühleren, am besten frisch gelüfteten Raum deutlich geringer als in einem überheizten Zimmer. Vogelsang rät, im Ernstfall von Anfang an die Hand vor den Mund zu halten und möglichst keine Geräusche von sich zu geben.

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Gegen Angst und Stress

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Das Knacken von Knien und anderen Gelenken schließlich wird von der Umgebung selten als anstößig, eher als beunruhigend wahrgenommen. „Das Knie wird im Innern durch zahlreiche Weichteile stabilisiert. Wenn sich das Gelenk verkantet, können diese durchrutschen und schnalzen“, erklärt Fritz Niethard von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Treten jedoch zugleich Schmerzen oder Schwellungen auf, so kann das Knacken Ausdruck etwa eines Meniskusschadens sein.

Warum macht mein Magen nach dem Essen Geräusche?

Grund dafür ist, wie oben schon beschrieben, die Darmbewegung, die ständige Kontraktion der Magen-Darm-Wände. Durch die Bewegung wird der Nahrungsbrei durch den Verdauungstrakt geleitet und verdaut. Die Peristaltik kann also auch zu Geräuschen, wie dem Grummeln oder Knurren, führen.

Ist es schlimm wenn der Bauch Geräusche macht?

Darmgeräusche sind zwar lästig, zum Beispiel wenn man sich gerade in einem wichtigen Termin befindet, in den allermeisten Fällen aber harmlos. Macht der Darm hin und wieder Geräusche, muss man sich also keine Gedanken machen. Viele Darmgeräusche nehmen wir zudem gar nicht wirklich wahr.

Was tun wenn der Bauch immer Geräusche macht?

Natürliche Heilmittel zur Linderung von Darmgeräuschen.
Pfefferminztee. Trinke vor jeder Mahlzeit eine Tasse Pfefferminztee. ... .
Kamillentee. Etwa zwei bis drei Tassen Kamillentee pro Tag können nicht nur den Darm beruhigen und Darmgeräusche verringern, sondern wirken auch gegen Bauchschmerzen..
Apfelessig. ... .
Ingwer..

Was bedeuten starke Darmgeräusche?

Bei ständig hörbaren lauten Geräuschen spricht man in der Fachterminologie von Borborygmi. Sie sind Ausdruck verstärker Peristaltik ("Hyperperistaltik") und treten beispielsweise bei Gastroenteritis oder Malabsorption auf. Borborygmi können jedoch auch ein Hinweis auf einfachen Hunger sein ("Der Magen knurrt").