Ein fisch der auf dem rücken schwimmt

Ein Fisch, der auf dem Rücken schwimmt ist ein Drama aus dem Jahr 2020 von Eliza Petkova mit Nina Schwabe, Henning Kober und Theo Trebs.

Wenn ein Paar zusammenzieht, zeigen die Menschen oftmals erst ihr wahres Gesicht - wie im Fall von Ein Fisch, der auf dem Rücken schwimmt, als auch der Stiefsohn ein Auge auf die neue Mutter wirft.

Aktueller Trailer zu Ein Fisch, der auf dem Rücken schwimmt

Komplette Handlung und Informationen zu Ein Fisch, der auf dem Rücken schwimmt

Andrea (Nina Schwabe) ist Anfang 40, eine Frau ohne Vergangenheit und wird vom 50-jährigen Philipp (Henning Kober) geliebt. Sie sind seit einiger Zeit zusammen und treffen schließlich die Entscheidung, zusammenzuziehen. Doch auch Philipps 19-jähriger Sohn Martin (Theo Trebs) fühlt sich von der strahlenden Andrea angezogen, was ein verhängnisvolles Liebesdreieck aus Begehren, Erwartungen, Ängsten und Sehnsüchten ins Rollen bringt. (ES)

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Ein fisch der auf dem rücken schwimmt

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Andrea (Nina Schwabe) tanzt in der ersten Einstellung des Films im Garten im Regen. Das machen Filmfiguren so, wenn sie in einer bestimmten Art von metaphorisch angehauchtem Film auftauchen. Nicht, weil die Figur von sich aus sich so verhalten würde, sondern weil dieses Verhalten ein Statement des Regisseurs gegenüber den Zuschauern ist: Seht sie euch an, sie ist sinnlich, sie will das Leben in vollen Zügen greifen, sie ist voll Lebensfreude und zugleich allein, und ach, sie ist unkonventionell, genau wie mein symbolisch aufgeladener Film!

Im Folgenden sehen wir wie Andrea mit Kindern mit Down-Syndrom arbeitet, sie ist einfühlsam und zugeneigt; dann sieht man ihren Partner sich von ihr verabschieden, sie wünscht sich von ihm bei der Rückkehr, dass er eine Schildkröte oder einen Stein mitbringe – ja, das ist ihre Leichtigkeit! Und als Zuschauer denkt man zu dem Zeitpunkt noch, es könnte sich vielleicht um eine Aschenputtel-Variation handeln, unter umgekehrten Vorzeichen: Der Mann bringt keine Haselrute, sondern einen Stein mit, die Frau muss zuhause nicht arbeiten, sondern ist in Langeweile gefangen, und sie ist nicht die böse Stiefmutter, vielmehr ist der Stiefsohn trotzig und patzig… Auch gibt es Anklänge an das Thema von Hitchcocks Rebecca (1940): Die neue Frau im Haus, die im Schatten ihrer verstorbenen Vorgängerin steht und von der Haushälterin abgelehnt wird…

Derartige Spuren weiterzuverfolgen wäre interessant gewesen. Doch Regisseurin Eliza Petkova stürzt sich letztlich voll auf den guten alten Ödipus. Das merkt man irgendwann, bis dahin ist aber das Interesse ohnehin abgeflaut. Andrea langweilt sich, sie ist frisch eingezogen und frisch verliebt in Philipp (Henning Kober), dessen Sohn Martin (Theo Trebs) ist kratzbürstig und ablehnend: Er ist noch in Trauer um die verstorbene Mutter. Andrea streift durchs perfekt designte, adrett ausgestattete, sauber geputzte Haus, fuhrwerkt der Putzfrau Nadeshda (Anna Manolova) ins Handwerk, hat nichts zu tun, weil ihre Arbeit mit den Menschen mit Behinderung im Film keine Rolle mehr spielt, versucht es mit Smalltalk mit Martin, muss immer wieder Philipp verabschieden, der auf Geschäftsreisen geht. Aber ach, dann fotografiert Martin sie, wie sie im Badeanzug am Pool steht (ja: jeder Bungalow in derartigen Spät-Berliner-Schule-Epigonen scheint einen Pool haben zu müssen), und so läuft der Hase: Martin taut auf, redet mit ihr, sie albern beim Abendessen miteinander rum, dann massiert er ihren Nacken, Kuss, Sex. Und im schönen Haus lebt die Frau mit ihren zwei Liebesbeziehungen.

Auch das ist zunächst nicht aufregend. Was auch daran liegt, dass Petkova ihre Szenen ganz unverbunden aneinanderreiht. Da geht nichts ins andere über, sondern ruckhaft und fragmentarisch erschließt sich die Situation und dann so etwas wie ein Fortgang der Situation, was Handlung kaum zu nennen ist. Szenische Spannung gibt es nicht, und weil die Frau am Anfang im Regen getanzt hat und der Film sich dann auf Ödipus einschwingt und weil das alles so tun will, als sei es originell, es aber denn doch alles schon öfters vorgekommen ist im Film, bleibt nichts weiter, als auf eine Intensivierung zu hoffen.

Und tatsächlich: Etwa ab der Filmmitte hat Petkova es geschafft, das Dreiecksverhältnis in Richtung Obsession zu zwingen. Martin, das stellt sich nun heraus, ist besessen und zerfressen von Eifersucht, er will das Absolute in der Liebe und im Hass, er ekelt die Haushaltshilfe raus mit Lügen und Intrigen, und das rechtfertigt er gegenüber seiner heiß geliebten Andrea damit, dass die sie beim Küssen ertappt habe – tatsächlich aber haben wir auch gesehen, wie Andrea Nadeshda einen verletzten Finger verbunden hat. Wohl zuviel Nähe für Martin, der in allem ein*n Nebenbuhler*in sieht. Und allmählich merken wir, dass auch Andrea durchaus vielschichtig ist. Mit dem Auto unterwegs findet sie am Straßenrand eine verletzte Eule. Sie streichelt den Raubvogel, um dann mit Tränen in den Augen, aber entschlossen ihn vollends zu überfahren. Vielleicht ist sie nicht, was sie scheint? Vielleicht hat sie es doch – wie Martin in seiner Eifersucht raunt – lediglich hinter dem Reichtum des Vaters her? Vielleicht trügt unser Eindruck von ihr, die nichts von ihrer Vergangenheit preisgeben will, und – der Film lässt diese Deutung zu –  sie ist geldgeil und will sich nebenbei so viel (sexuellen) Spaß mitnehmen, wie’s geht? Vielleicht ist sie emotional rücksichtslos, will genau die eskalierende Situation, die eine Affäre mit dem Sohn des Geliebten nun mal mit sich bringt? Philipp ist der ruhende Pol in der mesalliance à trois, kriegt er nichts mit oder ist es ihm egal?

Ein Wochenendausflug in die Sächsische Schweiz bringt die Konflikte noch ein bisschen weiter, alle sind zwar erwachsen – Martin ja auch schon 20 oder so –, aber zugleich immer wieder Kinder: Versteckspielen am Felsenlabyrinth und verzagte „Papa, Papa“-Rufe eingeschlossen.

Gegen Ende wird es noch düsterer, aber zugleich zerfasert der Film wieder in seine irgendwie metaphorischen oder vielleicht auch nur unzusammenhängenden Einzelteile. Brüche mit dramaturgischen Regeln sind ja immer reizvoll, aber andererseits weiß man seit Tschechow: Wenn einer zu Beginn eines Films mit dem Samuraischwert trainiert, und es wird am Ende nicht eingesetzt, dann ist es nur noch ein leeres Symbol, ohne jede Bedeutung. Und wenn am Anfang eines der Kinder mit Downsyndrom ein Tier nachmacht, auf dem Rücken liegend und mit den Beinen fuchtelnd, und dies soll einen Fisch darstellen, auf dem Rücken schwimmend – dann ergibt das noch nicht einen sinnvollen Filmtitel, weil er trotz aller Metaphorik halt doch vor allem künstlich rätselhaft ist.