Baby schreit abends wie am Spieß

Baby schreit abends: Ohne Grund?

Etwa zehn bis 14 Tage nach der Geburt kommen viele Babys in ihre Schreiphase. Dabei schreien sie nachmittags oder abends zwischen einer oder zwei Stunden am Stück.

Im Gegenteil zu den Schreiphasen direkt nach der Geburt, die oft auf eine anstrengende oder traumatische Geburt zurückgeführt werden, gibt es hierbei keinen ersichtlichen Grund für das abendliche Schreien.

Viele junge Eltern sind erst einmal damit überfordert. Manche befürchten, dass es sich bei ihrem Kind um ein Schreibaby handelt.

Wir können dich beruhigen. Für die meisten Babys ist das nicht der Fall.

Hebamme Jana Friedrich erklärt auf ihrem Blog:

„Das abendliche Schreien ist in den ersten drei Lebensmonaten ein sehr häufig auftretendes Phänomen. Dabei werden 1,5 Stunden noch als normal erachtet. Von einem „Schreikind“ spricht man hingegen erst, wenn es mindestens drei Mal pro Woche, drei Stunden pro Tag und mehr schreit.“

Diese abendliche Schreistunde ist also eine normale Phase, die dein Baby durchläuft. Wie lange dein Baby abends schreit, ist sehr individuell. Bei den meisten Babys endet die abendliche Schreiphase zwischen dem zweiten und dritten Lebensmonat.

: Interessant

Wann hört das Schreien auf?

Ein Faktor dafür ist das Hormon Melatonin. Im dritten Lebensmonat deines Babys beginnt sein Körper Melatonin in ausreichender Menge herzustellen. Das Hormon ist für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich.

Doch auch, wenn es normal ist, dass dein Baby abends schreit, ist es umso wichtiger, dass du es beruhigen kannst. Dafür ist es hilfreich, mögliche Gründe zu kennen.

Auch wenn mittlerweile als ganz normal angesehen wird, dass dein Baby abends schreit, gibt es mögliche Gründe dafür.

  • Zu viele Reize

Dein Baby ist möglicherweise überreizt, denn für dein Baby ist alles neu! Jeder Tag enthält eine riesige Palette an Eindrücken und neuen Erfahrungen.

Das alles hinterlässt Spuren bei den kleinen Menschen. Genauso wie du nach einem langen Arbeitstag manchmal müde bist, ist auch dein Baby von dem Erlebten angestrengt.

Wenn ein Baby abends schreit, ist das sein Versuch seine täglichen Erfahrungen zu verarbeiten – eine andere Ausdrucksmöglichkeit hat es noch nicht.

  • Dein Baby ist übermüdet

Ein weiterer Grund für das abendliche Schreien kann der sein, dass dein Baby furchtbar müde ist. Weil sich dein Baby aber selbst noch nicht beruhigen kann, fängt es an zu schreien.

Jetzt ist es besonders wichtig, dass du selbst ruhig bleibst.

Um dein Baby rechtzeitig schlafen zu legen, solltest du auf diese Müdigkeits-Anzeichen achten.

  • Dein Baby hat Bauchweh/Blähungen

Wenn dein Baby abends Bauchweh oder Blähungen hat, wird es sich ebenfalls durch Schreien ausdrücken. Ein Anzeichen dafür ist, wenn dein Baby sich hin und her windet oder wiederholt seine Beinchen zu sich hinzieht.

  • Dein Baby hat einen Wachstumsschub

Wenn dein Baby sich in seinem Schreianfall von deiner Brust beruhigen lässt, ist das ein Anzeichen, für einen Wachstumsschub. Dein Baby möchte jetzt vermehrt gestillt werden, damit deine Milchproduktion sich anpassen kann.

Dein Baby schreit abends: Was tun? So kannst du es beruhigen!

Leider kannst du es grundsätzlich nicht ändern, dass dein Baby abends so aufgewühlt ist, denn das ist ganz normal. Du kannst nur für dein Baby da sein und ihm die Beruhigung anbieten, die sonst für euch funktioniert.

Versuch dein Baby an die Brust zu nehmen oder ihm den Schnuller anzubieten. Wenn alles nichts hilft, kannst du es nur halten und abwarten.

Grundsätzlich gilt:

Körperkontakt ist das beste Mittel, um dein Baby zu beruhigen. Wenn du es auf dem Arm hältst und hin und her schaukelst oder wippst, wird sich dein Baby früher oder später beruhigen. Auch wenn dein Baby weiter schreit, hilft ihm deine Nähe.

„Eltern, die ihre Babys halten und ihnen erlauben, sich auf diesem Weg auszudrücken, bemerken gewöhnlich, dass ihre Babys nach dem Weinanfall entspannt und zufrieden sind und in der Nacht besser schlafen.“, so die Entwicklungspsychologin Aletha Solter in ihrem Buch „Warum Babys weinen“.

Wenn das Baby scheinbar grundlos schreit, erinnern sich Eltern auch oft an den altbekannten Ratschlag „Schreien lassen stärkt die Lunge„. Aber: Sollten Eltern ihre Kinder manchmal wirklich weinen lassen?

Weitere Tipps, wie du dein Baby beruhigen kannst, haben wir in einem separaten Artikel für dich zusammengefasst.

  • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte: In den ersten Monaten schreien die meisten Babys sehr viel. In: Kinder- und Jugendärzte im Netz. Unter: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/in-den-ersten-monaten-schreien-die-meisten-babys-sehr-viel/ (letzter Aufruf: Mai 2021)
  • Jana Friedrich: Abendliche Schreistunden. In: hebammenblog.de
    https://www.hebammenblog.de/abendliche-schreistunden/ (letzter Abruf Juni 2019)
  • Ph. D. Aletha J Solter: Was tun, wenn dein Baby weint. In: Trostreich
    http://trostreich.de/Themen/Weinen/weinen.html (letzter Abruf Juni 2019)
  • Susanne Miera, Anja Constance Gaca: Mein Schreibaby verstehen und begleiten: Der geborgene Weg für High Need Babys, Gräfe und Unzer, München 2018
  • Christine Rankl: So beruhige ich mein Baby – Tipps aus der Schreiambulanz, Patmos Verlag 2016

Warum Baby schreit plötzlich wie am Spieß?

Schlafprobleme. Dein Baby wacht auf und schreit wie am Spieß, weil es vielleicht die falschen Schlafstrukturen besitzt. So können ein falscher Schlafrhythmus, Übermüdung oder Einschlafassoziationen die Ursache für das Aufwachen und Schreien in der Nacht sein.

Was tun wenn das Baby abends nur schreit?

Tipps, wenn das Baby abends schreit:.
Herumtragen: Viele Kinder beruhigen sich, wenn sie herumgetragen werden. ... .
Stillen: Auch Stillen ist eine Möglichkeit, Dein Kind zu beruhigen. ... .
Ruhiger Tagesablauf: Viele Kinder sind von den ganzen Eindrücken des Tages so überfordert. ... .
Pucken: Auch Pucken kann Euer Kind gut beruhigen..

Wann wird das abendliche schreien besser?

Die „Schreiphase“ beginnt etwa, wenn das Baby zwei Wochen alt ist, und lässt dann schließlich nach, wenn es drei bis vier Monate alt ist. In der Regel nimmt das Weinen nachmittags und abends zu. Fast jedes Baby schreit in den ersten Lebensmonaten besonders viel – auch wenn es kein „Schreibaby“ ist.

Was tun gegen abendliche Schreistunden?

Das Akzeptieren der Schreistunde und wie man mit ihr umgehen kann.
Das Allerwertvollste was du machen kannst, ist: Bewahre Ruhe und sei für dein Kind da. ... .
Werde auch bitte nicht wütend auf dein Kind. ... .
Versuche einen festen Tagesrhythmus einzuhalten. ... .
Trage dein Kind möglichst viel am Körper..