Wenn Babys - vor allem in den ersten Lebenswochen - abends im Halbstundentakt nach der Brust verlangen, kann das sehr anstrengend werden. Show
© GettyImagesViele Mütter fragen sich besorgt, ob ihr Baby beim Stillen überhaupt satt wird. Oder braucht es einen zusätzlichen Schoppen? Wenn das Baby ständig nach der Brust verlangt, heisst das aber nicht, dass die Milch zu dünn ist. Inhalt
Clusterfeeding regt die Milchbildung anGerade für Neugeborene ist es in den ersten Lebenstagen und -wochen ganz normal, wenn sie abends fast nicht mehr von der Brust zu trennen sind. Durch diese wichtige, aber kräftezehrende Phase wird die Milchbildung angeregt. Zwischen dem zweiten und vierten Lebenstag stellt die Brust vom Milcheinschuss auf die normale Milchbildung um. Kleine und häufige Mahlzeiten entsprechen der Grösse des kleinen Magens und regen bei der Mutter intensiv die Ausschüttung von Prolaktin (Milchbildungshormon) an, womit die Produktion der nächsten Mahlzeit sichergestellt wird. Durch das Saugen an der Brustwarze kommt es ausserdem zur kurzzeitig hohen Ausschüttung von Oxytocin, dies löst bei der Mutter den Milchspendereflex aus: Die Milch wird aus den Milchdrüsen in die Milchgänge gepresst. Die Milchbildung anregen Diese Tipps helfen Ihnen, die Milchbildung anzuregen.Zum ArtikelStillen Der Milchfluss Eine entspannte Atmosphäre ist wichtig für den Milchfluss.Zum ArtikelWarum ausgerechnet abends die Dauermahlzeit?Clusterfeeding betrifft meist die Abendmahlzeiten. Das Dauernuckeln an der Brust beruhigt das Baby und lässt es leichter in den Schlaf finden, wobei zusätzlich schlaffördernde Substanzen in der abendlichen Muttermilch die Nachtruhe verlängern sollen. Hat Ihr Baby aber nur ein Saugbedürfnis ohne wirklichen Hunger, können Sie versuchen, es zwischendurch mit einem Nuggi zu beruhigen. Das kann auch der Vater übernehmen, um Sie zu entlasten. Praktisch: Wenn es im Sommer sehr heiss ist, brauchen Stillbabys eher kurze und häufige Mahlzeiten mit der besonders durstlöschenden Vordermilch. Zusätzliches Wasser ist dann nicht nötig, weil sie über die Muttermilch ausreichend Flüssigkeit bekommen. Denken Sie daran, selbst genug zu trinken! Auch noch in der späteren Stillzeit verlangen Babys nach einem "Mehrgänger", oft in Verbindung mit einem Wachstumsschub. Nach einigen Tagen hat sich die Milchproduktion in der Regel erhöht und die normalen Stillabstände pendeln sich wieder ein. Stillen nach BedarfHäufigkeit und Dauer der Stillmahlzeiten werden vom Baby bestimmt - und jede Mutter muss mit ihrem Kind den eigenen Rhythmus finden. Absolute Empfehlungen wie "x-mal in 24 Stunden" oder "alle x Stunden" kann es deshalb nicht geben. Viele Kinder wollen in den ersten Lebenswochen acht- bis zwölfmal in 24 Stunden angelegt werden, andere weniger oder mehr. Auch das Stillmuster kann unterschiedlich sein und sich im Laufe der Wochen und Monate verändern. Manche Babys möchten rund um die Uhr regelmässig alle zwei bis drei Stunden trinken, andere über einen Zeitraum von zwei bis sechs Stunden stündlich trinken und dann länger schlafen. Manche Säuglinge verändern ihre Stillfrequenz und ihr Stillmuster, wenn sie älter werden, andere nicht. Der Stillrhythmus: Wie viele Stillmahlzeite? Stillen Sie nach Bedarf, wird Ihr Kind Ihnen zeigen, wie viel es benötigt.Zum ArtikelDauerstillen bedeutet nicht, dass die Milch zu dünn ist!Die meisten Mütter fragen sich, ob sie nicht genug oder zu nährstoffarme Milch produzieren, wenn ihr Baby scheinbar nicht satt zu bekommen ist. Diese Sorge ist völlig unbegründet. Sie haben nicht zu wenig Milch, Ihr Baby hat noch einen kleinen Magen! Die leicht verdauliche Muttermilch wandert sehr schnell vom Magen in den Darm - und schon ist Ihr Baby wieder hungrig. Auch später, wenn sich der Nährstoffbedarf erhöht (z.B. während eines Wachstumsschubs), müssen Sie für ein paar Tage öfters anlegen ("clustern"), damit die Milchproduktion stimuliert wird. Sie merken das daran, dass Ihr Kind beide Brüste leer trinkt und noch immer hungrig ist. Was Sie nicht tun sollten:
Erst wenn Babys Tag und Nacht ununterbrochen gestillt werden wollen und dabei nicht zunehmen oder sogar an Gewicht verlieren, sollte man den Arzt, die Hebamme oder eine Stillberatung konsultieren. Wieviel Muttermilch ist genug? Woran Sie erkennen, dass Ihr Baby genügend Milch bekommt und satt wird.Zum ArtikelDie Gewichtsentwicklung Woran Sie erkennen, ob Ihr gestilltes Baby gut gedeiht.Zum ArtikelGelassen bleiben
Wunde Brustwarzen Wieso Brustwarzen wund werden und was dagegen hilft.Zum ArtikelFAQHäufige Fragen zum ThemaIch stille momentan fast jede Stunde. Ist das zu oft? Starre Regeln für den Stillrhythmus, also wie oft Sie Ihr Baby pro Tag stillen, gibt es eigentlich nicht. Es wird immer Phasen geben, in denen ein Stillkind auch einmal jede Stunde angelegt werden muss, weil es schon wieder Hunger, Durst oder vielleicht auch Schmerzen hat. Vielleicht befindet es … Vollständige Antwort anzeigen Braucht ein voll gestilltes Kind bei heissem Wetter noch zusätzlich Tee oder abgekochtes Wasser? Eigentlich sollte die Muttermilch reichen, auch an heissen Tagen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Baby zuwenig Flüssigkeit bekommt, wenn es müde und apathisch wirkt, die Windel nicht mehr so oft nass und die Fontanelle eingesunken ist (Dehydrierung), kann ein wenig abgekochtes Wasser oder Tee … Vollständige Antwort anzeigen Wie lange geht es nach dem Stillen, bis sich wieder genügend Muttermilch in der Brust bildet? Das lässt sich pauschal nicht so einfach sagen, denn die Brust ist kein Reservoir für Milch, sondern eine Produktionsstätte. Schon kurze Zeit nach dem letzten Anlegen (z. B. schon nach 15 Minuten) könnten Sie erneut anlegen und es würde auch wieder recht viel produziert. Deshalb können … Was tun wenn Neugeborenes nur gestillt werden will?Am besten essen die stillenden Mamas viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt und bevor sie mit dem Stillen beginnen. Zudem kann es helfen, wenn sie es sich während des Stillens zum Beispiel mit einem Hörbuch bequem und gemütlich machen, da sie die nächste Zeit schließlich mit Stillen beschäftigt sein werden.
Kann man Neugeborenes zu oft Stillen?In der frühen Neugeborenen-Phase sollten Sie Ihr Baby so oft wie möglich anlegen. 10- bis 12-Mal innerhalb von 24 Stunden sind optimal. Hat Ihr Baby öfter Hunger oder zeigt es ein großes Bedürfnis nach Nähe, dann kann das gern auch öfter sein. Die Stillmahlzeiten selbst sollten nicht zeitlich begrenzt sein.
Wann hört das Clusterfeeding auf?Clusterfeeding kann auch nach der der ersten Lebenswoche auftreten. Oft erreicht das Kind danach neue Entwicklungsschritte. Clusterfeeding dauert meist etwa zwei oder mehr Tage und ist überwiegend in den Abendstunden zu beobachten.
Wie oft Stillen in der ersten Woche?Je häufiger das Baby in den allerersten Wochen saugt und die Brust stimuliert, desto mehr Milch wird gebildet. Mehr als vier Stunden Abstand sollten in der ersten Woche nicht zwischen zwei Stillmahlzeiten liegen – zumindest bis die Milchproduktion stabil ist.
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