Aktion gegen den hunger wieviel geld kommt an

Auf ein Jahr gesehen wäre das ein beträchtlicher Betrag. Im vergangenen Jahr hat das UN-Welternährungsprogramm insgesamt 8,4 Milliarden US-Dollar an Spenden gesammelt, Musks Spende würde diese Summe also fast verdoppeln. Bleibt jedoch die Frage, wo und wie das Geld genau eingesetzt würde. Genau das fordert Musk auch per Twitter von den UN-Organisatoren, die Verwendung seiner möglichen Spende transparent zu machen.

Was könnte die angekündigte Milliardenspende nachhaltig bewirken?

Auf längere Sicht gesehen, wäre sie wohl nur ein größerer Tropfen auf den heißen Stein. Nach Schätzung der Welthungerhilfe von Ende 2020 leiden weltweit fast eine Milliarde Menschen an Hunger und Mangelernährung oder sind davon bedroht.

Eine Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen kam im vergangenen Jahr zu dem Ergebnis, dass jedes Jahr 14 Milliarden Euro zusätzlich an Spenden nötig wären, um den weltweiten Hunger bis 2030 wirkungsvoll eindämmen zu können. Das wäre etwa eine Verdoppelung der aktuellen Spendensummen.

Welche Rolle spielen Geldspenden in der Hungerbekämpfung?

Sie helfen, um Ernährungsprogramme zu finanzieren und besonders bedrohte Regionen mit Lebensmitteln zu versorgen. Viele Probleme, die den weltweiten Hunger mit befördern, sind jedoch struktureller Art und lassen sich mit Geld kaum lösen. Zum Beispiel die zunehmenden bewaffneten Konflikte in Afrika oder dem Nahen Osten, die Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertreiben.

Ein weiterer Grund ist die ungleiche Verteilung von Land und Anbauflächen. Immer weniger Großgrundbesitzer besitzen immer mehr Land, oft zur Mais- oder Sojaproduktion für Tierfutter bzw. den Export. Das gefährdet die Existenzgrundlage von rund 2,5 Milliarden Menschen auf der Erde, vor allem Kleinbauern, die einen Großteil der globalen Nahrungsproduktion stemmen.

Funktioniert Hungerbekämpfung ohne Klimaschutz?

Ein wichtiger Punkt im Kampf gegen den Hunger wären außerdem mehr Maßnahmen für den globalen Klimaschutz. Zunehmende Extremwetterereignisse wie jahrelange Dürren, Starkregen und Überflutungen zerstören häufig landwirtschaftliche Flächen und damit die Lebensgrundlage vieler Betroffener. Das bedeutet, Geld müsste nicht nur in den von Hunger betroffenen Regionen, sondern auch in den Ländern investiert werden, die mit zum Klimawandel beitragen, unter anderem die Industrienationen Europas.

Aktion gegen den hunger wieviel geld kommt an

Notversorgung in Somalia : Bild: AFP

Kaum waren die ersten Meldungen über eine Lebensmittelkrise am Horn von Afrika um die Welt gegangen, von der angeblich bis zu zwölf Millionen Menschen bedroht sind, hagelte es Spendenaufrufe von Hilfsorganisationen. Darunter waren auch viele, die nur am Rande mit den Problemen besonders in Somalia befasst sind und mit der aktuellen Linderung der Lebensmittelknappheit aber auch gar nichts zu tun haben. Die Vereinten Nationen ließen verlauten, sie benötigten bis zu 1,6 Milliarden Dollar, um sich gegen die Krise zu stemmen. Auf welchen belastbaren Zahlen diese Hochrechnung allerdings beruht, war wie immer in solchen Situationen nicht in Erfahrung zu bringen. Doch das spielt keine Rolle. Alleine das Hinterfragen solcher Informationen lässt den Fragesteller angesichts von Bildern spindeldürrer Kinder als gottlosen Ketzer dastehen. Die niederländische Buchautorin Linda Polman, die fünf Jahre lang die Mechanismen der internationalen Hilfsorganisationen recherchierte, hat dafür den treffenden Begriff gefunden: „Die Mitleidsindustrie“.

Rund 370.000 Nichtregierungsorganisationen gibt es weltweit, und ein Großteil davon ist in irgendeiner Form in Hilfsprojekten engagiert. Wie viel Geld in dieser Industrie umgesetzt wird, entzieht sich in Ermangelung einer zentralen Koordinierung jeder Kenntnis. Die Zahlen schwanken je nach Quelle zwischen 100 und 150 Milliarden Dollar jährlich. Alleine in Deutschland liegt das Spendenaufkommen für Hilfsorganisationen, gemeinnützige Organisationen und kirchliche Organisationen nach Angaben des Deutschen Spendenrates bei rund 2,3 Milliarden Euro im Jahr und schnellt immer dann um bis zu 20 Prozent nach oben, wenn es irgendwo auf der Welt eine Katastrophe zu bekämpfen gilt. Das ist viel Geld, das entsprechende Begehrlichkeiten weckt.

Die Verwaltungskosten vor Ort werden als Projektkosten verbucht

Natürlich sind alle Hilfsorganisationen bemüht zu beweisen, wie viel ihres Spendenaufkommens tatsächlich in Hilfsprojekte fließt, weil diese Form der Transparenz sich direkt auf künftige Spenden auswirkt. Grob gesagt werden zwischen 10 und 15 Prozent jeder Spende für Verwaltungskosten verwendet, was wenig ist. Einige Hilfsorganisationen sind zudem so ehrlich ihre Marketingkosten für die Spendenaufrufe zu beziffern, und kommen dabei auf einen Anteil von 20 bis 25 Prozent. Rechnet man die beiden Höchstwerte zusammen, bedeutet dies, dass immer noch 60 Prozent jedes gespendeten Euro in ein Hilfsprojekt fließen. Das aber ist Augenwischerei, weil die Verwaltungskosten vor Ort als Projektkosten verbucht werden.

Die „Mitleidsindustrie“ ist längst zu einer Industrie geworden wie jede andere auch, in der es um Akquise geht und der Wettbewerb über Verdrängung läuft. Auf die gegenwärtige Lebensmittelkrise in Somalia übertragen sieht das so aus: Ein Generalunternehmen – entweder das Welternährungsprogramm (WFP) oder das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) – baut ein Flüchtlingslager und verpflichtet für dessen Bewirtschaftung andere Hilfsorganisationen als Subunternehmer. Diese buhlen um solche Aufträge, weil sie ihnen Medienpräsenz sichern, was wiederum Spenden generiert. Im größten Flüchtlingslager der Welt, dem Lager von Dadaab in Kenia, das vom UNHCR gemanagt wird, sind gegenwärtig mehr als 20 Hilfsorganisationen tätig, die wiederum nicht selten lokale Organisationen verpflichten, um die eigentliche Arbeit zu tun. Diese Praxis geht soweit, dass ein einziges Hilfsprojekt bis zu sieben Mal delegiert wird, wobei jedes Mal Gebühren einbehalten werden. Das führt im Extremfall dazu, dass von der ursprünglich vorgesehen Summe bestenfalls 10 bis 20 Prozent tatsächlich ankommen.

Wie seriös ist Aktion gegen den Hunger?

Nicht nur gibt es die Aktion gegen den Hunger bereits seit vier Jahrzehnten, sie ist es eine in Deutschland anerkannte Hilfsorganisation, die nach eigenen Angaben bereits mehr als 17 Millionen Menschen in über 50 Ländern unterstützt hat. Auch die positiven Bewertungen und Erfolgsgeschichten sprechen für die Seriosität.

Was machen Hilfsorganisationen gegen Hunger?

Im Jahr 2021 litten bis zu 828 Millionen Menschen weltweit an Hunger. CARE verfolgt daher das Ziel, Millionen Menschen weltweit darin zu unterstützen, nachhaltigen Zugang zu einer sicheren Ernährung zu bekommen und die Landwirtschaft an die veränderten Gegebenheiten des Klimawandels anzupassen.

Was macht Unicef gegen Hunger?

So bekämpft UNICEF mit Ihren Spenden den Hunger in Afrika Nahrung: Schwere Mangelernährung führt vor allem bei Kleinkindern schnell zum Hungertod. Deshalb versorgen wir hungernde Kinder in den betroffenen Ländern mit therapeutischer Milch und Erdnusspaste. Dank dieser Spezialnahrung kommen die Kinder wieder zu Kräften.

Wer hat Aktion gegen den Hunger gegründet?

Geschichte. Die Organisation wurde 1979 in Frankreich von französischen Intellektuellen als Antwort auf den Krieg in Afghanistan gegründet.