Ab wann mit Fieber zum Arzt Kleinkind

Ab wann Sie bei Fieber mit Ihrem Kind ins Krankenhaus gehen sollten, hängt von verschiedenen Umständen ab. Grundsätzlich ist es ratsam, bei Unsicherheiten immer einen Arzt aufzusuchen. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei Ihrem fiebernden Kind achten sollten und wann ein Gang ins Krankenhaus unumgänglich ist.

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Ab wann Sie Ihr Kind bei Fieber ins Krankenhaus bringen sollten

Kinder machen jährlich viele Infekte durch, da sich ihre Immunabwehr noch im Aufbau befindet. Auch fieberhafte Erkrankungen sind daher bei Kindern nicht ungewöhnlich. Es gibt jedoch Situationen, in denen Sie Ihr Kind unbedingt einem Arzt oder gar im Krankenhaus vorstellen sollten.

  • Bei Babys unter 3 Monaten sollten Sie bereits ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celsius einen Arzt konsultieren.
  • Bei älteren Kindern empfiehlt sich der Gang zum Kinderarzt bei einer Körpertemperatur über 39 Grad Celsius, die länger als drei Tage anhält und zudem ohne erkennbare Ursachen auftritt.
  • Hohes Fieber ab 40 Grad Celsius, das über zwei Tage hinausgeht, sollte ebenfalls durch einen Kinderarzt abgeklärt werden.
  • Beobachten Sie neben dem Fieber einen schlechten Allgemeinzustand bei Ihrem Kind, etwa anhaltende Schwäche, Müdigkeit oder Ess- und Trinkverweigerung, sollten Sie es ebenfalls zu einem Arzt bringen.
  • Bei weiteren Krankheitsanzeichen wie Durchfall, Erbrechen, Schmerzen oder Hautausschlägen ist der Gang zum Kinderarzt ebenfalls notwendig.
  • Auch, wenn fiebersenkende Maßnahmen und Mittel nicht helfen oder Sie sich unsicher sind, sollten Sie Ihr Kind von einem Arzt untersuchen lassen.
  • Notfall (112): Bei einem Fieberkrampf oder anderen schwerwiegenden Symptomen wie Luftnot, Apathie und starken Schmerzen müssen Sie umgehend mit Ihrem Kind ins Krankenhaus gehen oder den Rettungsdienst und Notarzt rufen.

Ab wann mit Fieber zum Arzt Kleinkind

Ab wann Sie mit Ihrem Kind bei Fieber ins Krankenhaus sollten, entscheiden Temperatur und Allgemeinzustand. imago images / Petra Schneider

Maßnahmen bei Fieber

Wenn Ihr Kind fiebert, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die Temperatur zu senken. Auf fiebersenkende Medikamente sollten Sie bei älteren Kindern erst ab einer Temperatur von 39 Grad Celsius zurückgreifen. Bei kleinen Kindern können Sie schon ab 38,5 Grad Celsius ein fiebersenkendes Mittel geben. Besprechen Sie sich dazu bitte mit dem behandelnden Kinderarzt oder mit Ihrem Apotheker!

  • Hausmittel: Die Temperatursenkung Ihres Kindes können Sie durch Wadenwickel und mit einem lauwarmen Waschlappen auf der Stirn unterstützen. Achten Sie außerdem auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Wechseln Sie Kleidung, Bettwäsche und Handtücher regelmäßig, falls Ihr Kind stark schwitzt.
  • Medikamente: Höheres Fieber können Sie auch mit Ibuprofen oder Paracetamol in den Griff kriegen. Die Wirkstoffe erhalten Sie in Zäpfchen-, Saft- und Tablettenform. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach der richtigen Dosierung, da diese entsprechend Gewicht und Körpergröße variiert.
  • Behandlung durch Ärzte: Der Kinderarzt wird Ihr Kind bei Fieber auf einen möglichen Infekt untersuchen und, falls nötig, fiebersenkende Medikamente oder zusätzlich eventuell ein Antibiotikum verschreiben. Im Krankenhaus wird man Ihrem Kind Fiebersenker, Flüssigkeit und bei Bedarf ein Antibiotikum per Infusion zuführen.
  • Maßnahmen bei einem Fieberkrampf: Sollte Ihr Kind einen Fieberkrampf erleiden, rufen Sie sofort den Notarzt. Bis zu dessen Eintreffen sollten Sie Ihr Kind mit Ruhe in die stabile Seitenlage legen, dafür sorgen, dass es weich liegt, um Verletzungen zu vermeiden und prüfen, ob die Atemwege frei sind.
  • Information: Die meisten Fieberkrämpfe sind in der Regel ungefährlich und führen nicht zwangsläufig zu späteren Leiden wie Epilepsie oder einer geistigen Beeinträchtigung. Dennoch sollten Sie im Akutfall schnell handeln und mit Ihrem Kinderarzt über vorbeugende Maßnahmen sprechen, sollte Ihr Kind zu Fieberkrämpfen neigen.

Was steckt hinter Fieber bei Säuglingen?

Bei etwa einem von zehn Babys liegt laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bei Fieber eine Harnwegsinfektion vor, die behandelt werden muss. Aber auch eine Lungenentzündung oder ein Magen-Darm-Infekt könnten das Fieber beim Baby auslösen. Eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung sei bei Säuglingen sehr selten möglich. Die Gefahr, dass sich die Bakterien im Blut übermäßig vermehren (Bakteriämie), sei für die jüngeren, weniger als 25 Tage alten Babys, etwas größer.

Wann müssen Eltern mit einem Fieber-Kind zum Arzt?

Handelt es sich um normales Fieber, muss das Kind nicht unbedingt zum Arzt, höchstens für die Krankschreibung. Ab einem gewissen Punkt ist eine Untersuchung aber doch nötig: etwa dann, wenn das Thermometer mehr als 39 Grad anzeigt, bei Babys im Alter unter drei Monaten ab 38 Grad. Zum Arzt gehen sollte man auch, wenn weitere Beschwerden wie Krämpfe, ein Hautausschlag, Erbrechen, Durchfall oder Atemprobleme hinzukommen.

Wie können Eltern ihrem Kind bei Fieber helfen?

Das Kind benötigt Ruhe, Flüssigkeit und Zuwendung. Eltern sollten schauen, dass ihr Kind genügend trinkt, und ansonsten auf seine Bedürfnisse eingehen. Manche Kinder haben zum Beispiel genaue Essenswünsche, andere fühlen sich fit genug, um zu spielen. So lange das nicht in eine wilde Toberei ausartet, dürfen Eltern auch das zulassen. In die Kita gehen darf ein Fieber-Kind wegen der Ansteckungsgefahr mit einer möglichen Erkrankung allerdings nicht.

Fiebersenkende Mittel braucht das Kind nur dann, wenn es sich sehr unwohl fühlt, oder wenn das Fieber über 39,5 Grad steigt. Die Wirkstoffe Paracetamol oder Ibuprofen stehen für kleine Kinder als Zäpfchen oder Säfte, für größere in Tablettenform zur Verfügung. Auf keinen Fall dürfen Eltern kleinen Kindern Acetylsalicylsäure (ASS) verabreichen. Diese kann unter Umständen das tödliche Reye-Syndrom, eine seltene Leber-Hirn-Erkrankung, auslösen.

Was können Eltern ansonsten tun?

Die Körpertemperatur im Auge behalten. Das bedeutet: drei Mal am Tag messen. Am zuverlässigsten geht das mit einem digitalen Thermometer im Po. Ohr- und Stirnthermometer sind Alternativen. Messungen im Mund oder unter der Achsel funktionieren erst bei Kindern ab vier Jahren.

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Zeigt sich dabei, dass das Fieber schubweise auftritt oder es trotz fiebersenkender Mittel länger als zwei bis drei Tage anhält, sollte man zum Arzt gehen, heißt es in den Empfehlungen des IQWiG.

Wie lange sollte man Kleinkind fiebern lassen?

Hohes Fieber: ab 39 °C. Wichtig: etwa alle 30 Minuten das Kind trinken lassen und die Temperatur regelmäßig kontrollieren. Bettruhe halten. leicht verdauliche Speisen anbieten.

Sollte man Kleinkinder fiebern lassen?

Außerdem besteht bei Kleinkindern die Gefahr von Fieberkrämpfen, weshalb besonders bei gefährdeten Kindern eine frühe Fiebersenkung empfohlen wird. Generell gilt: Bei einem Kind unter drei Monaten sollten Eltern schon ab einer Temperatur von 38°C den Arzt aufsuchen und mit ihm fiebersenkende Maßnahmen besprechen.

Wann wird Fieber bei Kindern gefährlich?

Von Fieber spricht man erst, wenn das Fieberthermometer 38 Grad Celsius anzeigt, und zwar nach dem Messen im Po (After). Ab 39 Grad Celsius hat ein Kind hohes Fieber. Lebensgefährlich kann es ab einer Temperatur über 41,5 Grad Celsius werden, denn dann werden die körpereigenen Eiweiße zerstört.

Wann Notarzt bei Fieber Kleinkind?

Wenn Ihr Kind seit mehr als drei Tagen fiebert. Wenn Husten oder Schnupfen länger als eine Woche unvermindert andauern, sich verschlimmern oder wenn sich plötzlich hohes Fieber entwickelt. Wenn Ihr Kind heiser wird, Atembeschwerden hat, schnell atmet oder über Schmerzen klagt.