Zu viel Ohrenschmalz im Ohr was tun

Wie entsteht ein Ohrenschmalzpfropf?

Ein Ohrenschmalzpfropf entsteht, wenn sich Ohrenschmalz im Gehörgang sammelt und diesen blockiert. Dadurch behindert er die Schallübertragung auf das Trommelfell, wodurch Betroffene schlechter hören. Weitere Symptome sind zum Beispiel ein dumpfes oder unangenehmes Gefühl im Ohr sowie Schmerzen oder störende Geräusche im betroffenen Ohr. 

Ohrenschmalz schützt und reinigt das Ohr

Das Ohrenschmalz ist das gelbliche Sekret von Talgdrüsen und Haarfollikeln des äußeren Gehörgangs und dient als Schutzfilm für die empfindliche Haut im Gehörgang. So wirkt es zum Beispiel antibakteriell und schützt vor dem Austrocknen und dem Eindringen von Wasser. Das Ohrenschmalz hilft auch der Selbstreinigung des Ohrs: Es umhüllt ins Ohr geratene Schmutz- oder Staubteilchen und transportiert sie mithilfe der Ohrhaare zur Ohrmuschel.

Was tun bei einem Ohrenschmalzpfropf? 

  • Sie können versuchen, den Ohrenschmalzpfropf mit lauwarmem Salzwasser vorsichtig aufzuweichen und herauszuspülen. Versuchen Sie aber keinesfalls, einen Ohrenschmalzpfropf mit einem Löffel, einem spitzen Gegenstand oder einer Pinzette selbst zu entfernen! Dabei könnten Sie das Trommelfell und den Gehörgang verletzen. In der Folge kann sich der äußere Gehörgang schmerzhaft entzünden. Auch Ohrenkerzen oder Mundduschen sind zur Reinigung des Gehörgangs ungeeignet. 
  • Gelingt es nicht, den Pfropf mit lauwarmem Wasser aufzulösen, konsultieren Sie Ihren Haus- oder HNO-Arzt. Er kann mithilfe eines Ohrenspiegels (Otoskop) das Trommelfell auf Schäden oder Infektionen untersuchen sowie den Ohrenschmalzpfropf erkennen. In der Regel spült der Ohrenarzt das Ohr mit einer Ohrspritze und entfernt so den Ohrenschmalzpfropf aus dem Gehörgang. Ein gezielter Wasserstrahl soll den Pfropf lösen. Sitzt er zu fest, weicht ihn der Arzt durch Ohrentropfen, die zum Beispiel Glycerol enthalten, vor einer erneuten Spülung auf. Unter Sichtkontrolle des Ohrmikroskops kann der Arzt das Ohrenschmalz auch mit speziellen Geräten wie Ohrküretten herausschälen oder absaugen.

Ist der Ohrenschmalzpfropf entfernt, bessern sich die Beschwerden meist sofort.

Tipps zur Vorbeugung

Um Ohrenschmalzpfropfen vorzubeugen, können Sie beim Duschen etwas Wasser in die Ohren laufen lassen. So halten Sie das Ohrenschmalz feucht und geschmeidig. Auch spezielle Ohrensprays aus der Apotheke wirken ähnlich sanft. Experten raten davon ab, das Ohr zum Beispiel mit Wattestäbchen zu reinigen, denn dabei besteht die Gefahr, das Ohrenschmalz bis vor das Trommelfell zu schieben, wo es eintrocknen kann. Außerdem könnten Sie damit den Gehörgang verletzen. 

Falls Sie schon häufiger Ohrenschmalzpfropfen hatten oder ein Hörgerät tragen, sollten Sie Ihre Ohren regelmäßig von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersuchen und reinigen lassen.  
 

Ohrenschmalz ist grundsätzlich etwas Natürliches und Notwendiges – wir haben es nicht ohne Grund entwickelt.

Ohrenschmalz ist ein natürliches Schmiermittel, das die empfindliche Haut im Gehörgang schützt. Zudem fungiert es als Barriere, die verhindert, dass Schmutz und Fremdkörper zum Trommelfell gelangen.

Ausserdem ist Ohrenschmalz ein Bestandteil des Selbstreinigungsmechanismus der Ohren. Die Haut im Gehörgang wächst nach aussen und transportiert das Ohrenschmalz mit sich. Da Schmutz und abgestorbene Hautpartikel am Ohrenschmalz hängenbleiben, werden sie so auf natürliche Weise zusammen mit dem Ohrenschmalz aus dem Ohr heraustransportiert.

Kauen und Gähnen helfen ebenfalls, das Ohrenschmalz aus dem Gehörgang zu befördern.


Wie soll ich meine Ohren reinigen?

Da Ohrenschmalz notwendig ist, sollten Sie Ihre Ohren nicht zu stark reinigen – denn das ist einfach nicht nötig. Sie können jedoch sichtbares, überflüssiges Ohrenschmalz mit einem feuchten Lappen abwischen. Aber … verwenden Sie bitte keine Wattestäbchen!

Tatsächlich sollten Sie gar nichts in den Gehörgang einführen.

Wattestäbchen sind eindeutig nicht zu empfehlen. Sie mögen weich aussehen, aber sie werden aus Kunstfasern hergestellt, die die empfindliche Haut im Gehörgang aufscheuern können, sodass sie sich entzündet. Dadurch können sich Infektionen bilden.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Gehörgang verstopft ist oder Sie zu viel Ohrenschmalz produzieren, müssen Sie einen HNO-Arzt aufsuchen, der eine professionelle Reinigung durchführt.


Ohrenschmalz kann das Ohr verstopfen

Das ist möglich. Paradoxerweise passiert dies häufig, wenn wir unsere Ohren reinigen wollen: Wir führen Gegenstände ein, die das Ohrenschmalz nach hinten ins Ohr schieben und es so verstopfen können. Wird das Ohrenschmalz zu tief ins Ohr geschoben, kann es hinter den Bereich gelangen, in dem die Haut nach aussen wächst. Dann bleibt es stecken. Mit der Zeit wird das Ohrenschmalz verdichtet, was Hörverlust verursacht.


Erhöhte Ohrenschmalzproduktion

In der Regel produzieren unsere Ohren genau so viel Ohrenschmalz, wie sie brauchen. Bei einigen Menschen ist die Ohrenschmalzproduktion jedoch erhöht. Ursache dafür kann übermässiges Reinigen sein: Dann produziert das Ohr mehr Ohrenschmalz, um die benötigte Menge wiederherzustellen. Es können jedoch auch medizinische Gründe vorliegen.

In einigen Fällen können Hörgeräte das Gefühl verursachen, dass man zu viel Ohrenschmalz produziert: Sie sitzen im Gehörgang und verhindern, dass das Ohrenschmalz auf natürliche Art und Weise herauskommt. Aus diesem Grund sind Hörgeräte mit Cerumenfiltern ausgestattet, die regelmässig ausgetauscht werden müssen.


Wie reinige ich die Ohren meiner Kinder?

Genauso, wie Sie Ihre eigenen Ohren reinigen: Minimal und ohne einen Gegenstand ins Ohr einzuführen. Manche Leute verwenden Wattestäbchen, die in speziellen Formen erhältlich sind: Dadurch wird verhindert, dass man sie zu tief in den Gehörgang einführt. Dennoch scheuern sie, weshalb wir sie nicht empfehlen.

Wir empfehlen Ihnen, das Ohrenschmalz nur mit einem feuchten Lappen aus dem Aussenohr zu wischen.

Was machen wenn man zu viel Ohrenschmalz hat?

Wie Sie dem Ohrenschmalz beikommen Oft reicht schon ein weiches Tuch, mit dem man die äußere Ohrmuschel nach dem Duschen auswischt. Erwärmtes Olivenöl, Mandelöl, oder einfach nur warmes Wasser helfen, größere Mengen Ohrenschmalz aufzuweichen, so dass es abfließen kann. Möglich ist auch eine Ohrspülung.

Warum habe ich so viel Ohrenschmalz?

Die meisten Menschen haben aber nur in Ausnahmefällen zu viel Ohrenschmalz im Ohr. Symptome sind dann ein dumpfes Hören und ein anderes Wahrnehmen der eigenen Stimme. Eine weitere Ursache für viel Ohrenschmalz kann eine vorangegangene Infektion, beispielsweise eine Erkältung, sein.

Wie kann ich mein Ohr sauber machen wenn es verstopft ist?

Babyöl, Olivenöl, Mineralöl, Glycerin und Wasserstoffperoxid weichen hartes Ohrenschmalz auf. Geben Sie ein paar warme Tropfen in den Gehörgang und halten Sie den Kopf dabei schräg, damit die Flüssigkeit 10 bis 30 Sekunden lang im Ohr bleibt. Beim Ablaufen sollte etwas Ohrenschmalz mit herausfließen.

Wie macht sich zu viel Ohrenschmalz bemerkbar?

Ein dumpfes, unangenehmes Gefühl im Ohr, ein plötzlich eingeschränktes Hörvermögen, manchmal auch Ohrenschmerzen - das können Anzeichen für einen Ohrenschmalzpfropf sein, auch Cerumen obturans genannt.

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