Windows 10 Updates aussetzen rückgängig machen

Kostenlose Tools treten an, den Windows Explorer zu ersetzen. Dabei sind sie obsolet: So einen qualitativen Dateimanager wie den Windows Explorer findet man selten.

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Der Windows Explorer erhält selten Lob, doch hat Microsoft viel Mühe investiert, um ihn reifen zu lassen. Hier soll das Bordmittel die ihm gebührenden Lorbeeren ernten.

Wenn Sie vernünftig am PC arbeiten wollen, gehört es bei einer frischen Windows-Installation zu den ersten Dingen, einen alternativen Dateimanager aufzuspielen – angeblich. Denn das in Windows integrierte Programm – der Explorer – sei geradezu unausgereifter Mist. Er würde funktional nur Basics bieten und vor allem fehlt ihm eine Zweifenster-Ansicht. Mit kostenlosen Alternativen aus dem Internet wären Nutzer um einiges besser bedient. Die Programme ersetzen (!) den Windows Explorer angeblich und seien ihm haushoch überlegen. Die alternativen Dateimanager schicken sich an, absolute Must-have-Programme zu sein. Und mancher denkt sicher, Microsoft sollte sich endlich ein Beispiel an den Ersatz-Tools nehmen und deren Tabs auch in seinen Explorer integrieren. Das Beschriebene ist mein Eindruck von der Situation, dass der Windows Explorer in Technik-Artikeln häufig schlecht wegkommt – und in den Besprechungen alternative Dateimanager mit Lobhudeleien überschüttet werden. Ich möchte in diesem Artikel die Gegenposition einnehmen und positiv Stellung zum Windows Explorer beziehen – und meine Abneigung hinsichtlich der diversen Alternativen dokumentieren.

Deutlich sei gesagt: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine persönliche Meinung. Einen neuen Dateimanager herunterzuladen, ist aus Sicht vieler Nutzer sinnvoll – da die Programme in Sachen Features einen Mehrwert bieten. Der Artikel-Autor gewinnt den Tools keinen solchen ab. Er weiß jedoch, dass zahlreiche Nutzer solche Programme mögen, und hat unterschiedliche Beiträge objektiv und subjektiv geschrieben. Im Windows-Explorer-Alternativen-Artikel finden Sie objektive Vorstellungen einiger der wichtigsten Dateiverwaltungs-Programme. Subjektiv geht es nachfolgend zu, womöglich erkennen Sie sich als Explorer-Befürworter in manchen Aussagen wieder:

Der beste Dateimanager ...

... ist in Windows schon eingebaut. Ich kenne Windows seit der Version XP – und habe spürbare Verbesserungen des Bordmittels in Windows Vista und 8 gegenüber den Pendants aus den jeweiligen Vorgänger-Betriebssystemen wahrgenommen. Ja, Microsoft könnte mehr für die Pflege seines Windows Explorers tun. So ist er in Windows 10 gegenüber dem Pendant in Windows 8.1 nur marginal geändert. Und ja, dem Windows Explorer fehlt eine Zwei-Fenster-Ansicht. Doch das alles stört mich nicht: Das Programm wurde im Laufe der Zeit an den richtigen Stellen verbessert. Windows Vista modernisierte die Explorer-Optik (und -Bedienung) und hievte sie auf einen Stand von Windows 7. Windows 8 führte Ribbons ein, der Windows-10-Explorer hat so ein Menüband noch immer. Von der Windows-Vista-/-7-Bedienerführung des Explorers ist unter Windows 8(.1)/10 wenig zu spüren, das neue Bedienkonzept samt optional mit Strg-F1 aktivierbaren Ribbons wirkt modern und noch immer durchaus frisch. Die fehlende Zwei-Fenster-Darstellung des Explorers ist häufig ein Argument für den Wechsel zu den diversen alternativen Dateimanagern. Jedoch ist das für mich kein Argument: Ich benötige keine Zweifenster-Ansicht. Und ich weiß auch nicht, was so umständlich daran sein soll, zwei Windows-Explorer-Fenster zu öffnen, wenn ich eine Datei von A nach B kopieren oder verschieben (oder zwei Ordner-Inhalte miteinander vergleichen) will. Die bei den wohl meisten Explorer-Alternativen vorhandene Zwei-Fenster-Arbeitsweise wird von Befürwortern dieser Programme oft genannt, dieses Merkmal fällt beim Betrachten der Programme nach der Installation oder bei deren Screenshots sofort auf – wenn das aber ein zentrales Highlight eines Dateimanagers sein soll, konnte er mich in diesem Punkt nicht überzeugen. Wenigstens etwas Ähnliches zu einer Zwei-Fenster-Ansicht hat der Explorer – was unspektakulär, nützlich und jahrelang bewährt ist: Im linken Bereich gibt es eine Baum-Ansicht. Nutzer wechseln darin per Klick schnell zu Ordnern, Favoriten und Bibliotheken sowie bei Windows 10 zum hier neu eingeführten Schnellzugriff. Das Ausbleiben einer Zwei-Fenster-Ansicht hat sogar den Vorteil, dass der Bordmittel-Explorer dadurch luftiger wirkt. Wenigstens komplett abgeneigt wäre ich einem Zwei-Fenster-Modus nicht, aber am besten mit Konfigurationsmöglichkeit; hierbei sollte der Nutzer auswählen können, ob er den klassischen Ein- oder einen neumodischen Zwei-Fenster-Look wünscht.

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Windows 10: Grundlagen-Tipps für Einsteiger

Tabbed-Browsing und üppige Funktionen

Ein echter Vorteil der alternativen Dateimanager sind Tabs. Registerkarten sind von Browsern jahrelang bekannt, ich nutze am PC länger Browser mit Registerkarten-Support als solche ohne. In den Windows Explorer hat das Bedienkonzept bislang nicht Einzug erhalten – und ich weiß nicht, ob und wann sich das ändert. Im Prinzip sind Explorer-Ersatz-Tools also doch interessant: Das nützliche Tabbed-Browsing-Feature ("durch das Dateisystem browsen") ist allgegenwärtig. Ich würde es begrüßen, wenn Microsoft hier nachzieht und inspiriert von den vielen guten Umsetzungen Vergleichbares in seinen Dateiverwalter einbaut. Bis dahin könnte ich also eine Explorer-Alternative nutzen, oder? Eher nur für Testzwecke und für Artikel-Recherchen, jedoch nicht dauerhaft – weder beruflich noch privat: Denn die Bedienung ist unangenehm. Die Explorer-Alternativen bieten vielfältige Funktionen und sind dem Explorer damit oft überlegen: Daraus ergibt sich eine überfrachtete Oberfläche und somit schlechte Übersichtlichkeit hinsichtlich der Features. Selbst wenn ich von denen nur einen minimalen Teil benötige, muss ich doch lernen und mitunter suchen, um das Benötige an möglichen Lieblingsfunktionen in den Menüs zu finden. Das erspare ich mir. Dem Windows Explorer gehört meine Sympathie auch deshalb, da er das viel bessere Design als all die ganzen Möchtegern-Explorer-Tools mitbringt. Vor allem die Ribbon-Oberfläche seit Windows 8 ist schön anzusehen. Und sie ist nicht nur schön, sondern praktisch: An einem großen Monitor nutze ich die Schaltflächen unter Windows 10 per Maus gern, ferner bediene ich mein Windows-RT-Tablet mit Windows 8.1 recht zielsicher per Touchscreen (hier sind die Ribbons keineswegs der Weisheit letzter Schluss, doch überflügeln sie das Explorer-Bedienkonzept bis einschließlich Windows 7 haushoch).

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Dateien managen: 25 Explorer-Alternativen

Dass Microsoft keine Tabs in seinen OS-Dateiverwalter einbaut, nehme ich den Redmondern nicht übel: Schön wäre es, wenn so eine Funktion kommt. Ich würde sogar gern eine Windows-Vorabversion mit einem Tabs-angereicherten Beta-Explorer testen – selbst wenn das alles viele Bugs hat, einen originalen Explorer mit Tabs auszuprobieren, wäre genial. Die Umsetzung wäre wohl Microsoft-typisch angenehm zu bedienen. Ach ja, dass der Windows Explorer mit Tabs so gar nichts am Hut hat, würde ich nicht unterschreiben: So kann man dessen Bordmittel-Fenster mit einer typischen (Browser-)Tab-Tastenkombination schließen – Strg-W. Das funktioniert bereits unter Windows 7. Womöglich würden sich die Ribbon-Reiter und potenziell irgendwann per Windows-10-Feature-Update nachgereichte Tabs bedientechnisch beißen; denkbar ist, dass es auch vor diesem Hintergrund bislang keine Tabs in den Windows Explorer schafften. Ich bin mir aber sicher, dass Microsoft hier eine Lösung finden wird, wenn es nur ernsthaft Registerkarten in seinen Explorer einbringen wollte. Sicher bin ich mir ebenfalls, dass zahlreiche Nutzer den Windows Explorer in dem Fall dennoch verschmähen würden: Wenn der Explorer hinsichtlich Tabs mit anderen Dateiverwaltern gleichzöge, wären die letzteren Programme noch immer funktionsreicher Wer ein Feature für sich findet, die er braucht, benötigt sicherlich so ein zusätzliches Programm. Ich reihe mich da nicht ein. Keineswegs will ich die Programmgattung der Dateimanager schmähen, nur konnte ich für mich bislang keine Vorteile entdecken, die das unzureichende Design und die lästige Bedienung kompensieren würden. Wenn Sie bereit sind, Kompromisse einzugehen: Schauen Sie doch mal in die Fotostrecke mit einigen Dateimanager-Tipps. Die Beschreibungen zu den Programmen in der Galerie habe ich (wozu ich mich jedem Artikel aus moralischen Gründen verpflichtet fühle) mit Mühe zur Neutralität geschrieben, da die Programme objektiv ihre Fans und funktionale positive Besonderheiten haben. Letztere kommen exemplarisch zur Sprache. Die funktionalen Vorteile überzeugen mich persönlich nicht, doch verhält sich das bei jedem Nutzer anders. Wer auch nur minimal technikinteressiert ist, sollte sich mit Dateimanagern auseinandersetzen und einige der Tools daraufhin testen, ob sie und die eigenen Bedien-/Feature-Ansprüche miteinander harmonieren.

Explorer ersetzen? Unsinn

Wie in der Artikel-Einleitung erwähnt, ersetzen Alternativen zum Explorer diesen angeblich. Tatsächlich aber ersetzen die Programme das Original nicht: Funktional lösen sie den Explorer nur ab. Ein Löschvorgang der Datei explorer.exe findet nicht statt. Diese Datei ist außer für den Dateimanager für die Windows-Oberfläche wichtig: Ohne dass ein Explorer-Fenster geöffnet sein muss, befindet sich die gleichnamige Datei im RAM. Wichtig ist sie unter anderem für die Anzeige von Taskleiste, Desktop-Symbolen und Startmenü. Ebenso ermöglicht eine im RAM präsente explorer.exe das Anwenden von Tastenkombinationen, um Desktop-Verknüpfungen aufzurufen. Würde ein Dateimanager bei der Installation oder im Betrieb hier die Löschkeule schwingen, würde das Windows stark beschädigen und instabil machen. Womöglich ermöglicht ein Dateimanager zumindest das Umleiten des Explorer-Aufruf-Hotkeys: Normalerweise erscheint mit Windows-E der Explorer, FreeCommander XE 2020 ermöglicht über die Menüleiste mit der Klickfolge "Extras > Win+E auf FreeCommander umleiten", künftig selbst anstelle des Windows Explorers über diese Tastenkombination zu laden.

Die meisten Dateimanager bieten eine Win-E-Hotkey-Umleitung nicht an. Somit ist die Aussage auf Webseiten und in Zeitschriften falsch, die selbiges anpreisen, um Ihnen einen "Explorer-Ersatz" vorzustellen. Im Übrigen sehe ich Berichterstattungen in den Medien zu Dateimanagern kritisch: Die Explorer-alternativen Tools kommen meist besser weg als Microsofts Tool. Das liegt daran, dass in der Regel kein Vergleichstest stattfindet, sondern dass ein Redakteur eine Software etwa auf einer Heft-CD beschreibt. Hier will er logischerweise das zusätzliche Tool rechtfertigen. Also wird es gelobt (was meist in Ordnung ist) und der Explorer im Vergleich kritisiert (manchmal unfair anmutend). Dessen Funktionsumfang ist dabei ein Dorn in Auge: Das Explorer-Bordtool böte – ähnlich wie manchmal zu vernehmen Windows – nur das Nötigste. Der Tenor ist, es sei wenig ausgereift und es handle sich um Murks. Doch in Wahrheit kann Microsoft es der schreibenden Zunft niemals recht machen: Angenommen, die Entwickler der Firma integrierten in den Explorer etliche aufgezählten vermissten Funktionen. In dem Fall würden rasch Stimmen laut, denen auch das nicht passt. Die Stimmung wäre nun, dass der Explorer nun ja viel zu überfrachtet sei – "so nicht, Microsoft". Hierfür gäbe es daraufhin wieder tolle Explorer-Alternativen. Und obgleich ich sie (aktuell) nicht brauche: Dass die Programme bereitstehen und immer mal wieder Thema von Berichterstattungen sind, ist gut. Manche Nutzer möchten so etwas ja nutzen. Wäre kein Bedarf da, würden Programmierer so etwas nicht jahrelang und noch immer entwickeln. Es erscheinen etwa vom Vier-Fenster-Dateimanager Q-Dir immer wieder kleinere Updates, wozu der Hersteller vorbildlich Changelogs veröffentlicht.

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Ersatz für angestaubte Windows-Bordmittel

Zugestehen will ich, dass es schön ist, dass manche Software neben Dateiverwaltung einen Zugriff auf die Windows-Registry bietet. Das ist für mich vornehmlich ein Goodie: Wenn ich die Windows-Registry bearbeiten will, verwende ich lieber den Windows-eigenen Registry-Editor regedit. Auch wenn die Einsicht und vor allem das Ändern der Datenbank per externem Tool keine Probleme verursacht: Mehr Möglichkeiten, zumindest die flüssigere Bedienung hat regedit. So manche Windows-Bordmittel muss man in neueren Windows-Versionen nicht ersetzen – zumindest viel weniger dringend als bei älteren Systemversionen. Weitere Beispiele, wo Microsoft seine Hausaufgaben gemacht hat, sind der Virenschutz Windows Defender (in Windows 8.1/10 mittlerweile gut) und die Kommandozeile (in Windows 10 schlägt sie die wohl meisten CMD-Alternativen, zum Beispiel das kostenlose Tool Console). Im Bereich Browser bin ich es gewohnt, eine Alternative zum Internet Explorer und zu Edge zu installieren. Der Windows Explorer bedarf dagegen keinem funktionalen Ersatz. Noch nicht einmal geschenkt würde ich ein kostenpflichtiges Produkt aus diesem Bereich nutzen wollen.

Der Explorer ist aktuell ziemlich gut

Ein Beispiel dafür, wie ein überfrachteter Windows-eigener Dateiverwalter aussehen könnte - falls Microsoft die größten Wünsche erfüllen würde: oben die Ribbons (Microsoft will sie nicht aufgeben), links und rechts die Zwei-Fenster-Ansicht (neu), links die Baumansicht (beibehalten) und oben Tabs (sie konkurrieren mit den Ribbons). Ich denke, hier wäre das Bedienkonzept nicht rund. Der Explorer würde ebenso durch das Einbauen etlicher weiterer Funktionen wie Prüfsummen-/Hashes-Bildung für Dateien überfrachten. Vielleicht ist es besser so, dass wir uns auf Explorer-Tabs bislang verzichten mussten – und auf andere Funktionen mehr. Microsoft liefert in der Regel gut bedienbare Softwareprodukte ab und hier würde es nicht passen, den Explorer durch Funktionszuwachs bei leidender Bedienung zu verschlimmbessern. Ich nehme den Explorer gern so, wie er derzeit ist: schlank, mit allem Nötigen ausgestattet, cool in der Optik, vor allem eingängig in der Bedienerführung sowie ausgereift und stabil.