Hitze in Deutschland
Erste Prognose: So warm wird der Sommer 2022
Svenja Strunz
Svenja Strunz
19.6.2022, 21:19 Uhr
© Pixabay/geralt Der Sommer 2022 dürfte zu warm ausfallen
Die Hitzewelle sorgt aktuell für extreme Temperaturen. Doch wie sieht es mit dem Rest des Sommers aus? Das sind die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes.
Es gibt neue dekadische Klimavorhersagen, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Deutschland, Europa und auch weltweit berechnet hat. Demzufolge könnte die mittlere Temperatur der Jahre 2022 bis 2028 in Deutschland verglichen mit dem vieljährigen Durchschnitt von 9,3 Grad der schon recht warmen Referenzperiode 1991 bis 2020 etwa 0,5 bis 1 Grad zu warm ausfallen.
Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des nationalen Wetterdienstes, betont: "Unsere Analysen zeigen, dass der Klimawandel Deutschland auch in den kommenden Jahren deutlich prägen wird". Auch im Hinblick auf den Niederschlag sagt der DWD für die Jahre bis 2028 meist trockenere Verhältnisse für Deutschland voraus.
Der Sommer 2022 dürfte zu warm ausfallen
Der Trend der immer weiter ansteigenden Durchschnittstemperaturen spiegelt sich auch in diesem Sommer in Deutschland wieder. Der DWD prognostiziert ein Temperaturplus von bis zu einem Grad im Vergleich zum vieljährigen Durchschnitt von 17,6 Grad im Zeitraum von 1991 bis 2020. Zudem sollen die Verhältnisse diesen Sommer im Vergleich trockener sein.
Der DWD weist jedoch daraufhin, dass die Vorhersagequalität nicht mit einer Wettervorhersage für die kommenden Tage vergleichbar ist und die somit vor allem beim Niederschlag Unsicherheiten aufweist.
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Die ersten, saisonalen Modellprognosen für den Sommer erlauben uns, einen Wetter-Blick in die bevorstehende Saison zu werfen!
Der heurige Mai war bislang schon frühsommerlich warm, wie bereits berichtet. Doch der tatsächliche Sommer steht uns noch bevor, er beginnt meteorologisch betrachtet schon am kommenden 1. Juni. Astronomisch gesehen starten wir hingegen wie üblich erst am Tag der Sommersonnenwende, also heuer am 21. Juni um 11.13 Uhr MESZ, in den Sommer.
Wie jedes Jahr am Ende des Frühlings wird uns nun immer öfter die Frage gestellt: Wie wird der Sommer? Meteorologen mögen solche langfristigen Tendenzen nicht, denn eine genaue, vertrauenswürdige Prognose – wie z.B. für das Wetter für die kommenden paar Tage – ist nicht möglich. In diesem Fall werden besondere, saisonale Modelle benutzt, die in der Regel eine 3-monatige Tendenz liefern. Für den Sommer wird also eine Gesamtprognose für Juni, Juli und August zur Verfügung gestellt. Häufig arbeitet man zudem mit Niederschlags- oder Temperaturanomalien. Die Hauptfrage lautet also: Wie kühl/warm oder nass/trocken wird es in diesen gesamten 3 Monaten im Vergleich zum langjährigen Klimamittel? Solche Tendenzen sind natürlich mit einer gewissen Unsicherheit behaftet und daher mit großer Vorsicht zu genießen, vor allem nicht gleich als genaue Prognose zu interpretieren.
Nach diesen Vorbemerkungen können wir nun versuchen, eine Tendenz für den Sommer 2022 zu geben. Denn heuer gibt es bei den meisten, saisonalen Modellen eindeutige Signale. Die Ableger von subtropischen Hochdruckgebieten sollten sich nämlich besonders häufig in Richtung Mitteleuropa ausdehnen. Im Zuge des Klimawandels ist nahezu überall ein zu warmer Sommer in Sicht, mit Temperaturanomalien meist zwischen +0.5 und +1 Grad. Aufgrund der Ausdehnung von Hochdruckgebieten subtropischen Ursprungs in Richtung Mitteleuropa ist aber vor allem von den Pyrenäen über den Alpenraum bis zu den Karpaten mit Abweichungen von bis zu +2 Grad auszugehen! Die mediterrane/nordafrikanische Hitze könnte uns also heuer häufiger als sonst heimsuchen.
Diese Großwetterlage würde wiederum besonders von den Iberischen Halbinseln über Norditalien bis zum Balkan für häufig trockene Bedingungen sorgen (wobei die oft trotzdem vorhandene Gewittertätigkeit im Bergland hier NICHT berücksichtigt wird). Im südöstlichen Mittelmeerraum sowie auch vom Ärmelkanal bis zur Nord- und Ostsee könnte es hingegen öfter zu Gewitterausbrüchen kommen.
Titelbild: Tendenz für den Sommer 2022 – UBIMET