Wie spricht man mit einem krebskranken

Wie spricht man mit einem krebskranken
Quelle: © Monkey Business - fotolia.com

Erkrankt jemand in der Familie an Krebs, sind nicht nur die Patienten betroffen. Auch Angehörige brauchen Unterstützung und eine Strategie. „Vor allem die Angehörigen sind sich dessen nicht bewusst. Sie glauben, dass Sie anspruchslos alle Belastungen schultern müssten und verlieren dadurch das Bewusstsein für ihre eigenen Bedürfnisse“, sagt Prof. Petra Feyer, Vorstandsvorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft. „Auf diese Weise entsteht für viele Angehörige eine Lebenssituation, mit der sie sich über kurz oder lang überfordert fühlen“, so Feyer. Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt die Berliner Krebsgesellschaft e.V. Angehörigen im Umgang mit dem Erkrankten und der Situation folgende Tipps:

1. Holen Sie sich Hilfe: Öffnen Sie sich einem guten Freund oder einem erfahrenen Psychoonkologen.

Ihnen macht die Erkrankung Ihres Angehörigen Angst und sie haben das Gefühl ihr Leben entgleitet Ihnen? Haben Sie den Mut, das was sie bewegt, auszusprechen. Suchen Sie sich jemanden, mit dem Sie offen über ihre Gefühle reden können. Das kann eine Person aus ihrem Freundeskreis oder auch ein psychoonkologisch geschulter Berater sein. Die 16 Landeskrebsgesellschaften mit ihren landesweit 128 Psychosozialen Krebsberatungsstellen bieten kostenlose Beratung und Unterstützung an. Mit einem Anruf vereinbaren Sie einen Termin.

2. Fragen Sie den Erkrankten nach seinen Wünschen und entlasten Sie sich dadurch.

Viele Krebspatienten fühlen sich bereits durch die Therapie fremd bestimmt. Dann wird ein gut gemeinter Rat – nach dem Motto „Tu dies nicht…, mach das…“ schnell als Bevormundung missverstanden. Betroffene möchten trotz allem „normal“ behandelt werden. Deshalb fragen Sie den Erkrankten, was er im Alltag selbst erledigen möchte bzw. wo er Hilfe braucht. Und wenn Sie sensible Themen ansprechen, formulieren Sie Ihre Wünsche in Ich-Botschaften (ich fühle mich…, ich wünsche mir…, ich frage mich…etc.), so beugen Sie Missverständnissen vor.

3. Nehmen Sie Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse ernst.

Natürlich sorgen Sie sich um das Wohl Ihres erkrankten Familienmitglieds. Aber verlieren Sie nicht Ihre eigenen Bedürfnisse in dieser Zeit aus dem Blick. Fragen Sie sich: Wie geht es mir? Was möchte ich? Was tut mir gut? Und wenn Sie darauf eine Antwort gefunden haben, dann gestatten Sie sich ohne schlechtes Gewissen das zu tun, was ihnen Freude und Entspannung bringt.

4. Nutzen Sie die gemeinsame Zeit sinnvoll.

Zeit ist zu einem kostbaren Gut geworden. Deshalb ist jede Stunde, die Sie mit Ihrem Angehörigen verbringen können, wertvoll. Überlegen Sie sich, wie Sie ihre gemeinsame Zeit zubringen werden und ob Sie noch etwas Freude hinzufügen könnten. Im Hier und Jetzt das Gute zu sehen, gibt Ihrem Leben und das ihres Partners Tiefe und Verbundenheit. Das kann Ihnen auch später niemand mehr nehmen.

5. Klären Sie drängende finanzielle Fragen.

Wenn Krebspatienten nicht mehr Vollzeit einen Beruf ausüben können, dann sind sie oft auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Ist der Lebensunterhalt für die ganze Familie gefährdet, sollten Sie als Angehöriger klären, wie es wirtschaftlich weitergeht. Krebsberatungsstellen wie die Berliner Krebsgesellschaft unterstützen Sie auch in finanziellen und sozialen Fragen.

Quelle: Pressemitteilung der Berliner Krebsgesellschaft zum Weltkrebstag 2017

Mehr zum Thema:

Wie spricht man mit einem krebskranken
Quelle: © Kzenon - fotolia.com

Mit Angehörigen und Freunden eine Krebserkrankung bewältigen

Ein offener Umgang mit der Krebserkrankung und ehrliche Gespräche mit Ihren Angehörigen können Ihnen helfen, mit einer Krebserkrankung umzugehen. 

Weiterlesen Mit Angehörigen und Freunden eine Krebserkrankung bewältigen

Wie spricht man mit einem krebskranken
Quelle: © Gina Sanders - fotolia.com

Mit Angehörigen und Freunden über Krebs reden

Der (Ehe-)Partner, Familienmitglieder und gute Freunde sind die Menschen, die dem Patienten am nächsten stehen. Ihre Zuwendung und ihre oft enorme praktische Hilfe trägt viel dazu bei, die seelische Not des Betroffenen aufzufangen. Ein aufrichtiger, offener Umgang miteinander schafft Vertrauen und hilft, Probleme zu klären.

Weiterlesen Mit Angehörigen und Freunden über Krebs reden

Wie kann man Krebskranken eine Freude machen?

Schenken hat etwas mit Empathie zu tun..
„Mutmachkarten“.
Selbstgemachtes unterschiedlichster Art..
Hör-CDs..
Ein Abo für die Lieblingszeitschrift..
Symbole-Geschenke wie ein Schmuckstück oder ein Schutzengel..
Eine weiche Mütze oder ein schönes Tuch..

Wie soll man sich gegenüber Krebskranken verhalten?

Die eigene Situation realistisch sehen, Belastungen benennen, eigene Grenzen erkennen und vor allem eigene Bedürfnisse und Wünsche wahrnehmen: Das alles kann helfen, eine dauerhafte Überforderung zu vermeiden. Ein offenes Gespräch, auch über die eigenen Ängste und Sorgen, kann sehr entlastend sein.

Wie mit Krebspatienten sprechen?

Psychologe Besseler sagt: „Ansprechen dürfen Sie jeden Bekannten, wenn Ihnen eine Veränderung auffällt. Es ist sogar besser als so zu tun, als wäre nichts. Wichtig ist nur, dass immer der Betroffene entscheiden kann, wie er reagiert und ob er über seine Situation sprechen will. “

Was wünscht man einem Krebskranken?

Kurieren Sie sich in Ruhe aus. Ich wünsche dir viel Kraft und Ruhe!.
Du hast ein Löwenherz. Ich bin mir sicher, dass du diese Krankheit ganz bald besiegst..
Bleiben Sie auch in dieser Situation so optimistisch, wie Sie immer waren..
Das ist jetzt einfach eine schwere Zeit. Aber ganz sicher schaffst du das!.