Wer bin ich wenn ich liebe

Es ist Februar, die Sonne hat sich die letzten Tage von ihrer schönsten Seite blicken lassen und der Valentinstag steht vor der Tür – und auch, wenn wir das ganze Brimborium völlig unnötig finden, starten wir diese Woche mit einer großen Portion Romantik. Wir haben mal wieder eine Frage der Woche an euch gestellt, und diesmal geht es um die großen Gefühle. Um das Größte, um genau zu sein.

Es geht um den einen Moment, in dem man zum ersten Mal spürt: Das mit diesem anderen Menschen und mir, das ist Liebe. Wenn man zum ersten Mal von diesem Gefühl überrollt wird, explodiert irgendetwas in einem, und man weiß überhaupt nicht mehr, wo einem der Kopf steht vor lauter Gefühlen: Glück, Angst, Ruhe, Angekommensein, Aufregung, Anziehung. Ein Mix, der sich absurder kaum anfühlen könnte und der doch einer der allerschönsten überhaupt ist.

Wir haben euch gefragt: Wann wusstet ihr, es ist Liebe? Hier kommen eure Antworten!

Ich habe das erste Mal „ich liebe dich“ gedacht, als wir zum ersten Mal in Paris waren. Ich hatte kein Buch dabei, um abends zu lesen, also hat er mir jeden Abend in unserem winzigen Apartment in dem winzigen Bett aus seinem vorgelesen – und es war das Allerschönste. Ich glaube, dass ich selten so verliebt war wie in diesem Moment.

Ich wusste, es ist Liebe, als ich gemerkt habe, dass es nicht kompliziert ist – und die Liebe mit ihm plötzlich einfach war.

Als wir gemeinsam beschlossen haben, von jetzt an füreinander da zu sein, egal bei was und egal was passiert. Und ich ab diesem Zeitpunkt immer wieder gespürt habe: Ich bin nicht mehr alleine.

Als ich weder schlafen, noch essen konnte und nur noch an ihn denken musste.

Ich habe gewusst, dass es Liebe ist, als mir das erste Mal der Gedanke, er könnte sterben, körperlich weh tat. Ich musste ganz unvermittelt weinen. Komisch, dass man manchmal erst eine Vorstellung von Verlust braucht, um Liebe zu erkennen, aber ich dachte: Das mit ihm, das ist meine Zukunft. So habe ich mir das immer vorgestellt.

Ich wusste, es ist Liebe, als ich nach langem Hin und Her zwischen uns einen Achterbahnkuss bekommen habe. Das hatte ich vorher bei keinem anderen gefühlt.

Ich wusste, es ist Liebe, als wir gemeinsam im Bett lagen und uns bis tief in die Nacht alberne, traurige, ernste und lustige Geschichten aus unserer Vergangenheit erzählten, uns unsere tiefsten Gedanken anvertrauten und von unseren komischsten Macken erzählten, obwohl wir längst schlafen wollten. 

Zum ersten Mal wusste ich es, als wir einfach Arm in Arm zusammen auf der Couch gesessen haben und ich gefühlt habe, das ist mehr – wie zu Hause anzukommen. Wenn ich mir seitdem wegen etwas den Kopf zerbreche und ganz unruhig bin, und er mich in den Arm nimmt und mich einfach mit seiner Nähe beruhigt. Wenn wir zusammen irgendwo hinfahren und ich so stolz bin, dass er an meiner Seite ist, dass ich es gern jedem erzählen würde: Das ist mein Freund! Bald mein Mann. Wenn wir uns stundenlang im Bett liegend über irgendein Thema unterhalten können und die Zeit so schnell vergeht, dass ich gar nicht weiß, wo sie geblieben ist. Wenn wir etwas erleben, sehen und im gleichen Moment dasselbe sagen. Oder ich etwas sage und er antwortet, das hätte er gerade auch im Kopf gehabt, dann sehen wir uns an und ich spüre diese Verbundenheit. Und immer, wenn wir so furchtbar albern miteinander sind, dass man denkt – wenn uns jemand hören könnte, würde der denken wir wären verrückt.

Ich wusste, es ist Liebe, als ich zum ersten Mal mit ihm aß.

Als wir „Fragebogen“ von Max Frisch interessiert und respektvoll zusammen durchdiskutierten.

Als ich neben ihm aufgewacht bin, ihn angeschaut habe und einfach nur glücklich war, dass es ihn gibt. 

Ich wusste, es ist Liebe, als mich kein anderer mehr interessiert hat.

Als ich am liebsten in ihn hineinkriechen wollte.

Dass es der Mann meines Lebens ist, habe ich recht schnell gemerkt, obwohl wir noch kein Paar waren und er noch in einer Beziehung mit meiner Vorgängerin war. Ich wusste, dass er zu mir gehört und ich nur noch ein wenig warten muss, damit er es auch spürt. Als wir dann tatsächlich ein halbes Jahr später zusammen gekommen sind und einen Film zusammen angeschaut haben, habe ich, statt die DVD, nahezu pausenlos meinen Freund ansehen müssen, weil ich von ihm und der Liebe zu ihm so sehr fasziniert war.

Als ich gespürt habe: Ich würde alles dafür tun, dass es diesem Menschen gut geht.

Es gab da so einen Moment ziemlich am Anfang unserer Beziehung. Wir waren gerade mal drei Wochen zusammen und er nahm mich schon mit auf einen Wochenendtrip mit seiner Familie. Ich musste mich ziemlich überwinden, denn ich fand das ganz schön früh, um die ganze Sippschaft kennenzulernen. Die Entscheidung dafür war richtig, denn das Wochenende brachte uns im Eiltempo ein riesiges Stück näher zusammen und wir stellten fest, dass es einfach passt. Als er am letzten Abend friedlich neben mir döste, während ich einfach nur die Nähe genoss, dachte ich zum ersten Mal: „Ich liebe dich. Ich weiß, es ist für diese drei großen Worte eigentlich viel zu früh – aber was bedeutet schon eigentlich? Ich liebe dich jetzt schon.“

Ich wusste, es ist Liebe, als ich gespürt habe: Er ist Teil meines Lebens und meine Zukunft.

Vielen Dank für eure Antworten!

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