Wenn pinguine einen partner gefunden haben

Felsenpinguine der Falklandinseln haben eine Art Endlos-Urlaubsromanze. Jeden Sommer treffen sich die gleichen Paare zum Sex. Dazwischen leben sie monogam und hunderte Kilometer voneinander entfernt.

2.500 Kilometer das ist etwa die Strecke Paris-Moskau. Mit dem Flugzeug keine so große Sache, wenn man das allerdings schwimmend zurücklegt, muss die Attraktion ziemlich groß sein. Herausgefunden, wie die Pinguine ihre Zeit (und Liebe) verbringen, haben japanische Wissenschaftler, indem sie die Pinguine mit GPS-Sendern und biochemischen Markern ausgestattet haben. So konnten sie die Wanderrouten der Tiere verfolgen: im Sommer zieht es sie zum Brüten in die Felsen der Falklandinseln, während sie im Winter zur wärmeren argentinischen Küste wandern. Gemeinsam verbringen sie nur den Sommer zum Paaren, Nisten und für ein wenig gemeinsame Aufzucht.

Sex im Sommer - sonst Funkstille

Warum sie nach dem sommerlichen Stelldichein wieder zwischen 600 und 2.500 Kilometer zwischen sich bringen, ist den Forschern jedoch ein Rätsel. Denn eigentlich mögen Männchen und Weibchen dieselbe Umgebung - und sich ja offenbar auch. Ob die Fernbeziehung bei Pinguinen ähnliche Gründe hat wie beim Menschen, bleibt also bloße Spekulation: Gibt es berufliche Verpflichtungen oder sind die Tiere einfach ein bisschen beziehungsgestört?

Pinguine sind im Übrigen nicht die einzigen monogam lebenden Tiere. Auch Schwäne, Elefanten, Schwertwale und Albatrosse schießen sich auf einen Partner ein, obwohl dies für eine optimale Vermehrung wenig vorteilhaft ist. Ganz genau mit der Treue nehmen es dabei jedoch längst nicht alle Tiere: Gibbons pflegen auch mal Dreiecks-Beziehungen und Schwänen wird das ein oder andere Kuckuckskind untergejubelt.

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Seepferdchen hingegen sind sehr treu und halten außerdem am Meeresgrund Händchen, beziehungsweise Schwanzspitzen. Und wer nun ganz romantisiert sein sollte, kann sich jetzt noch an diesen Liebesbildern von Pinguinen laben. Denn vielleicht stimmt es ja doch: Liebe kennt Grenzen.

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In der Welt der Tiere gibt es unglaublich viele Parallelen zu uns Menschen. Pinguine bieten dafür ein gutes Beispiel. Hat ein Pinguinpaar zusammengefunden, bleiben die Tiere ihr ganzes Leben zusammen. Sie lassen sich niemals „scheiden“. Eine Ausnahme zeigt sich nur dann, wenn sie es nicht schaffen, Kinder zu bekommen. Dann ist die Trennung vom Partner ausnahmsweise eine Option. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage, wie ist das bei uns Menschen?

Sind Pinguine ein Vorbild für uns Menschen?

Pinguine leben monogam. Sie bilden ein Brutpaar und bleiben sich, aus welchen Gründen auch immer, zeitlebens auch auf der Wanderschaft treu. Das Männchen wartet jedes Jahr am Nest auf sein Weibchen. Haben sich die beiden wieder gefunden, ziehen Sie ein Küken auf. Wurde ein Partner von der Robbe gefressen oder erscheint mit Verspätung am Brutplatz, sucht sich der wartende Partner einen neuen Partner. Tritt der frühere Partner dann doch noch auf den Plan, wird der neue Partner meist vertrieben. Das alte Paar findet wieder zusammen und brütet neu. Biologen haben jedoch beobachtet, dass sich Brutpaare dann, wenn sich ein Partner als nicht fruchtbar erweist oder das Brutpaar ein Küken nicht erfolgreich aufziehen kann, durchaus auch trennen und sozusagen die Scheidung vom Partner vollziehen.

Kinderlosigkeit als Scheidungsgrund in früheren Zeiten?

Wollte man das Verhalten der Pinguine auf den Menschen übertragen, wären die heutigen Scheidungsraten ungemein höher. Das Allgemeine Preußische Landrecht von 1794 kannte jedenfalls den Scheidungsgrund der Kinderlosigkeit. Dort hieß es in § 716: “Ganz kinderlose Ehen können aufgrund gegenseitiger Einwilligung getrennt werden“. Konkretisierend stellte der preußische Gesetzgeber fest, dass bei einer „unüberwindlichen Abneigung“ keine Nachkommenschaft aus der Ehe zu erwarten ist oder die „halsstarrige und fortdauernde Versagung der ehelichen Pflicht der böslichen Verlassung“ gleichgestellt ist und damit einen Scheidungsgrund darstellt.

In absolutistischen Staaten und auch im Nationalsozialismus war die Förderung der Bevölkerungsentwicklung zentraler Gesichtspunkt des Eherechts. Daraus ergab sich die vorrangige Zweckbestimmung der Ehe, nämlich die Erzeugung und Erziehung der Kinder. Konsequenz war, dass eine Scheidung immer dann denkbar war, sobald die Ehe die ihr zugedachte Funktion nicht erfüllte und so der Schließung einer neuen, dem Ehezweck möglicherweise eher dienlichen Ehe im Wege stand.

Ist Kinderlosigkeit auch heute noch ein Scheidungsgrund?

Das heutige deutsche Scheidungsrecht stellt auf die Zerrüttung der Ehe ab. Kinderlosigkeit kann kein anerkennungsfähiger Scheidungsgrund mehr sein. Es wäre vermessen, einem Partner, der aus naturgegebenen Gründen kein Kind zeugen oder gebären kann, Vorwürfe zu machen. Aber auch derjenige Partner, der sich aus freien Stücken entschließt, kinderlos zu bleiben, entscheidet in eigener Sache. Problematisch ist die Situation dann, wenn ein Paar heiratet und der Partner erst später offenbart, dass er oder sie keine Kinder wünscht. Ob sich daraus ein Scheidungsgrund in dem Sinne ergibt, dass die Ehe zerrüttet und damit gescheitert ist, muss jeder Partner für sich selbst entscheiden.

Der Fortpflanzungszweck im Dasein des Menschen ist in Anbetracht menschlicher Lebens- und Verhaltensweisen weitaus weniger ausgeprägt als im Tierreich. Dabei spielt natürlich auch der Aspekt eine wesentliche Rolle, dass nicht jedes menschliche Paar das Glück hat, Kinder in die Welt setzen zu können und die Kinderlosigkeit durchaus auch als Schicksal begreift. Wenn der eine oder andere Partner daraus einen Scheidungsgrund konstruiert und eine andere Lebensplanung in den Vordergrund stellt, ist das eine persönliche Entscheidung, die jeder vor sich selber rechtfertigen muss. Wir Menschen haben anders als die Pinguine allerdings den Vorteil, dass wir die von Natur aus vielleicht vorgegebene Kinderlosigkeit ausgleichen können, indem ein Ehepaar ein Kind adoptiert, ein Kind in Pflege nimmt oder das Kind des Partners aus einer anderen Ehe als Stiefkind akzeptiert.

Welche Erkenntnis ergibt sich aus dem Vergleich zwischen Pinguin und Mensch?

Pinguine und Menschen lassen sich trotz ihres aufrechten Ganges kaum vergleichen. Eheliche Treue ist ein hohes Gut. Kinder sind Geschenke der Natur. Wenn die Pinguine im Hinblick auf die eheliche Treue bei Kinderlosigkeit Ausnahmen in Anspruch nehmen, fordert unser menschliches Dasein jedenfalls eine andere Bewertung. Gottlob geht unser Daseinszweck über die reine Fortpflanzung hinaus.

Haben Pinguine nur einen Partner?

Pinguine sind monogam: Sie haben nur einen Geschlechtspartner. Pinguine bleiben meistens einander treu, doch aus verschiedenen Gründen kann sich ein Paar auch trennen. Bei der Paarung sitzt das Männchen auf dem Weibchen. Pinguin-Männchen haben keinen Penis (siehe Seite Geschlechtsorgane).

Wie erkennen Pinguine Ihren Partner?

Pinguine orientieren sich an Gerüchen, um verwandte Artgenossen von potenziellen Partnern zu unterscheiden und so Inzucht zu vermeiden. Das berichten Forscher der Universität Chicago und der Zoologischen Gesellschaft von Chicago im Fachjournal "Plos One".

Welche Pinguine bleiben für immer zusammen?

Nürnberg - Pinguine leben monogam. Haben sie einmal einen Partner gefunden, sind sie sich ein Leben lang treu - eigentlich.

Welche Tiere bleiben für immer zusammen?

Eine lebenslange Partnerschaft ist ganz schön schwierig und trotzdem nicht unmöglich! Das beweisen Tierarten wie Rotfüchse und Schwäne, denn sie verbringen ein ganzes Leben in romantischer Zweisamkeit. leben monogam und bleiben sich ein Leben lang treu.