Wenn kartoffeln grüne stellen haben

Das Gift Solanin hat Auswirkungen auf den menschlichen Körper, wenn es in größeren Mengen verzehrt wird. Am sichersten ist es, Kartoffeln mit Grünfärbung nicht zu essen. Ganz auf den Verzehr verzichten musst du aber nicht.

Wie giftig sind grüne Kartoffeln?

Wie immer gilt auch bei Solanin: Die Dosis macht das Gift. Die ➤Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DEG) gibt die giftige Dosis mit 1 bis 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht an. Ab 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht kann Solanin lebensbedrohlich sein.

Wie das Gift aus Kartoffeln mit Grünfärbung im Einzelfall wirkt, kann man pauschal nicht sagen. Man geht allerdings davon aus, dass Kinder empfindlicher darauf reagieren als Erwachsene.

Wie viel Solanin steckt in grünen Kartoffeln?

Das ➤Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat im Jahr 2005 untersucht, wie viel Solanin durchschnittlich in Kartoffeln enthalten ist. Bei 92 Prozent der untersuchten Knollen waren es weniger als 100 mg pro Kilo.

Besonders hohe Werte stellten die Wissenschaftler bei grünen Kartoffeln, ➤keimenden Kartoffeln, beschädigten oder unreifen Knollen fest.

Größere Mengen an Solanin kann man übrigens schmecken. Die Kartoffel schmeckt dann unangenehm. Hast du mal eine ungewöhnlich bittere Knolle auf dem Teller, iss sie besser nicht und tausche sie gegen einen besser schmeckenden Vertreter ihrer Art aus.

Wie viele Kartoffeln müsste man essen, um sich zu vergiften?

Solanin ist ein Gift und deshalb nicht zu verharmlosen. Damit keine Angst vor dem Verzehr von Kartoffeln entsteht, hilft es aber, einmal auszurechnen, wie viel von dem gesunden Knollengemüse man verspeisen müsste, um eine Vergiftung mit Solanin zu erleiden.

Wie oben erwähnt wirkt bereits 1 mg je Kilogramm Körpergewicht giftig. Geht man von einem Solaningehalt von 100 mg pro Kilo in den Kartoffeln aus, kann man die noch mögliche Menge für den Verzehr einfach ausrechnen:

Eine 60 Kilogramm schwere Frau müsste 600 g Kartoffeln mit grünen Stellen futtern, um auf die giftige Dosis von 1 mg pro Kilo Körpergewicht zu kommen. Denn wenn ein Kilo 100 mg Solanin enthält, stecken in 600 g etwa 60 mg des Gifts.

600 g Kartoffeln sind gut fünf mittelgroße bis große Erdäpfel mit Schale. Man muss also schon ein großer Kartoffelfreund sein, um wirklich in Gefahr zu geraten.

Bestimmt hast du es auch schon mal entdeckt: grüne Verfärbungen an den Kartoffeln. Doch wie kommen diese eigentlich zustande? Und sind die grünen Kartoffeln giftig? Du erfährst es hier.

Wie entstehen grüne Stellen an Kartoffeln?

Sie sind dir sicherlich schon einmal aufgefallen: grüne Stellen an Kartoffeln. Doch wie entstehen diese? Für die Bildung jener Stellen ist Licht verantwortlich und so kann die Entstehung grüner Stellen bereits auf dem Feld oder während der Lagerung geschehen. Hat eine Kartoffel mit bereits grünen Stellen noch mehr Lichteinfall, so wird die Keimbildung weiter begünstigt - dies hast du sicher schon einmal beobachtet. Die Bildung der grünen Farbe beginnt in der Schale und zieht sich mit weiterem Lichteinfall immer tiefer in die Knolle. Eigentlich sind jene grünen Stellen eine Art Abwehrmechanismus der Kartoffel gegen Fressfeinde. Der bittere Geschmack von Solanin und Chaconin, welche dort gebildet werden, hat aber auch Auswirkungen auf den Menschen. Beide Stoffe kommen in allen Kartoffeln vor, doch die Konzentration der Giftstoffe steigt in jenen betroffenen Stellen sehr stark an und kann sogar zu einer Kartoffelvergiftung führen. Grüne, bereits keimende oder auch bitter schmeckende Kartoffeln solltest du also unbedingt aussortieren und nicht verzehren.

Sind grüne Kartoffeln giftig?

Hast du deine Kartoffeln nicht ideal gelagert und sie haben erste grüne Stellen entwickelt, so solltest du sie nicht mehr essen. In den grünen Stellen hat sich dann bereits der Giftstoff Solanin entwickelt und dieser ist für den Menschen mitunter sehr gefährlich, sogar der Begriff der Kartoffelvergiftung ist weit verbreitet. Neben leichter Übelkeit und Schwindel kann es bei sehr großem Verzehr grüner Kartoffeln zu ernsthaften und sogar lebensbedrohlichen Reaktionen des Körpers kommen. Eine Kartoffel muss nicht zwangsweise deutlich grün sein, vor allem Frühkartoffeln solltest du schnell verzehren, da diese durch die sehr dünne Schale besonders für die Giftstoffanreicherung anfällig sind.

Kann ich grüne Kartoffeln noch essen?

Wenn du eine Kartoffel probierst und diese einen bitteren Geschmack hat, dann iss keinesfalls weiter, sondern entsorge die Kartoffel – ganz egal ob sie grünlich verfärbt ist oder nicht. Auch das solltest du zum Kochen von Kartoffeln stets frisches Wasser verwenden und das Kochwasser nicht weiterverwenden, Frittierfett sollte regelmäßig gewechselt werden. 

Wie kann ich die Grünfärbung der Kartoffeln verhindern?

Für die Grünfärbung ist Licht verantwortlich, denn dadurch wird Chlorophyll, auf Deutsch Blattgrün, in der Kartoffel gebildet. Bereits in der Landwirtschaft und folglich der Ernte, kann es zu einer hohen Sonneneinstrahlung kommen, wenn die Kartoffeln nach dem Pflügen zu lange in der Sonne liegen. Aus diesem Grund solltest du Kartoffeln bereits beim Kauf begutachten und Exemplare oder Gebinde mit bereits grünlichen oder austreibenden Knollen nicht kaufen. Zuhause gilt es weiterhin die Kartoffel vor Licht zu schützen, bewahre sie unbedingt an einem dunklen und kühlen Ort auf, der Kühlschrank eignet sich hierfür aber leider nicht. Wird die Kartoffel zu hell oder auch bei Temperaturen über zehn Grad gelagert, so beginnt bereits die Bildung von Solanin in der Schale und früher oder später auch die Keimbildung. Vom Verzehr grüner oder keimender Kartoffeln ist dringend abzuraten, aber für Bastelspaß wie Kartoffeldruck können sie natürlich weiter verwendet werden.

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    Wie grün dürfen Kartoffeln sein?

    Wenn Kartoffeln mit Licht in Berührung kommen, bilden sie Chlorophyll, der Kartoffeln grün färbt. Chlorophyll ist harmlos. Allerdings kann die Grünfärbung der Knolle auch bedeuten, dass sie den giftigen Pflanzenstoff Solanin enthält.

    Was passiert wenn man Solanin isst?

    Symptome einer Vergiftung sind z.B. Brennen im Hals, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. Durch Kochen der Erdäpfel geht das Solanin ins Kochwasser über – dieses sollte daher nicht weiterverwendet werden.

    Wann sollte man eine Kartoffel nicht mehr essen?

    Kartoffeln mit vielen und langen Keimen sollten Sie nicht mehr essen, sondern wegwerfen. Auch Kartoffeln, deren Schale grün geworden ist, müssen aussortiert werden. Hat die Kartoffel nur wenige und kurze Keime, besteht keine Gesundheitsgefahr. Keimansätze, die sogenannten Augen, sollten Sie großzügig herausschneiden.

    Warum darf man grüne oder gekeimte Kartoffeln nicht essen?

    In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen.

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