Welchen kalk gegen moos im rasen

Wir werden oft gefragt, ob Kalk das Wundermittel gegen Moos im Rasen ist. Ja, Kalk kann gegen Moos im Rasen eingesetzt werden. Aber nur dann wenn ein tiefer pH-Wert (unter 6.5) vorliegt.

Der pH-Wert wird in einem solchen Fall durch Aufkalken angehoben, so dass das Moos keine passenden Bedingungen mehr vorfindet.

Unsere Erfahrung zeigt, dass Schweizer Gartenböden häufig einen pH-Wert von mehr als 7 aufweisen, also neutral sind. Bringen Sie auf einem solchen Boden Kalk aus, verschiebt sich der Wert weiter nach oben, was zur Folge hat, dass Spurenelemente wie Eisen oder Mangan nicht mehr verfügbar sind.

Bevor Sie deshalb eine solche Massnahme in Betracht ziehen, empfehlen wir Ihnen eine Bodenanalyse, um den pH-Wert zu ermitteln. Damit haben Sie die Gewissheit, dass wirklich ein tiefer pH-Wert die Ursache für den Moosbefall ist.

In den Fällen, wo nicht der pH-Wert Schuld ist am Moosbefall, hilft eine Gabe Geistlich Lawnsand (DE: Manna Lawnsand). Bereits nach ein paar Tagen nach der Anwendung ist das Moos schwarz und trocknet ein.

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist Rasenkalk?
  • Was bewirkt Kalk?
  • Die Wirkung gegen Moos
  • Der richtige Zeitpunkt für Rasenkalk
  • Geeignete Kalke
  • Anwendungsformen für Kalk auf Rasenflächen
  • So wird Rasenkalk angewendet
  • Schritt 1 – Vertikutieren
  • Schritt 2 – Kalkmenge bestimmen
  • Schritt 3 – Kalken
  • Schritt 4 – pH-Wert prüfen

Moos ist der Feind jedes Rasens und daher von keinem Gärtner gerne gesehen. Ein wirkungsvolles Mittel gegen unerwünschte Moose ist Kalk.

Was ist Rasenkalk?

Bei den häufig diskutierten Rasenkalken handelt es sich aus chemischer Sicht in den allermeisten Fällen um so genanntes Calciumcarbonat mit der Formel CaCO3. Man spricht hier auch von so genannten „milden“ Kalkerzeugnissen, da Calciumcarbonat genau dem Stoff entspricht, wie er auch in der Natur vorkommt. Künstliche Erzeugnisse sind auf Grund anderer Verbindungen weit reaktionsfreudiger, kommen auf Rasenflächen aber kaum zum Einsatz.

Was bewirkt Kalk?

Calciumcarbonat weist stark alkalische Eigenschaften auf. Das bedeutet, er ist in der Lage, den pH-Wert des Bodens in Richtung der basischen Werte zu verändern. Je nach Bodenbeschaffenheit und angewendetem Produkt variiert dabei die Intensität des Effekts und damit auch die erforderliche Kalkmenge.

Die Wirkung gegen Moos

Aber warum wirkt das Kalken eigentlich so gut gegen Moos? Diese unerwünschten Sporengewächse gedeihen besonders gut auf feuchten, sauren Böden. Obwohl Moose nicht explizit saure Böden bevorzugen, gedeihen diese genügsamen Pflanzen auch hier. Rasenpflanzen dagegen kommen lediglich mit leicht sauren Böden um einen pH-Wert von 6 oder maximal auch 5,5 klar. Sinkt der Wert weiter ab, verkümmert das Gras und Moose können sich durchsetzen. Kalk ist in der Lage, den pH-Wert wieder in den für Rasen optimalen Wert anzuheben.

ACHTUNG:

Durch das Kalken werden Moose nicht abgetötet! Es führt den Boden lediglich wieder in einen für Rasenpflanzen geeigneten pH-Bereich zurück!

Der richtige Zeitpunkt für Rasenkalk

Grundsätzlich können Sie das ganze Jahr über kalken. Es wird aber empfohlen, die Maßnahme im Frühjahr bei einsetzendem Wachstum durchzuführen. So gehen Sie gegen das Moos frühzeitig vor, der Rasen hat gute Voraussetzungen für eine rasche Erholung und die Frühjahrsniederschläge begünstigen die Wirkung des Kalks.

Geeignete Kalke

Grundsätzlich ist jedes Produkt mit Calciumcarbonat als Inhalt geeignet, den pH-Wert zu heben. Allerdings sind einige nicht speziell für den Rasen entwickelte Produkte sehr reaktionsfreudig und schädigen die Pflanzen. Verzichten Sie daher auf Experimente und greifen Sie nur zu speziellen Produkten für Rasenflächen.

Anwendungsformen für Kalk auf Rasenflächen

Analog zu Kalkschlämmen etc. wäre auch Rasenkalk theoretisch als wässrige Lösung einsetzbar. Allerdings ist die praktische Verteilung als Pulver weit einfacher und sogar ohne aufwändige Gerätschaften möglich. Zudem Setzt sich Kalklösung an den Blättern fest und erreicht erst nach intensiven Regengüssen oder Wassergaben den eigentlichen Boden.

So wird Rasenkalk angewendet

Nachdem Sie nun über die Wirkung des Kalks Bescheid wissen, wenden Sie Ihn im eigenen Garten folgendermaßen richtig an:

Schritt 1 – Vertikutieren

Vor dem eigentlichen Kalken sollten Sie Ihre Rasenfläche vertikutieren, um vorhandene Moose zu beseitigen. So führen Sie die Fläche auf einen Zustand zurück, von dem aus sich die Rasenpflanzen erholen und entwickeln können:

  • Rasenfläche wie gewohnt mähen und Rasenschnitt aufnehmen
  • Mit Vertikutierer in geraden Bahnen über die Rasenfläche fahren
  • Erneute Befahrung quer zur ersten Befahrung durchführen
  • Gelösten Rasenfilz und Moos aufnehmen und entsorgen

Schritt 2 – Kalkmenge bestimmen

Damit Sie die richtige Menge an Rasenkalk einsetzen, müssen Sie zunächst den bestehenden Boden-pH-Wert bestimmen und dann die erforderliche Menge an Calciumcarbonat errechnen:

  • pH-Wert durch Einsatz von pH-Teststreifen unter Beachtung der Anleitung ermitteln
  • Aus Ist- und Zielwert (für Rasen zwischen 7,5 und 6) Bedarf der Anhebung errechnen, z.B. von ermittelt 5 auf Zielwert 6 = Anhebung um 1,0
  • Nach Angabe Kalkhersteller Bedarfsmenge errechnen, z.B. 50 Gramm je 0,1 pH-Wertanhebung und Quadratmeter = 1,0 / 0,1 = 10 x 50 Gramm = 500 Gramm je Quadratmeter benötigt

Schritt 3 – Kalken

Nun bringen Sie Ihren natürlichen pH-Wert-Heber auf der zu bearbeitenden Fläche aus:

  • Kalk gleichmäßig, z.B. mit Streuwagen, über Rasenfläche ausbringen
  • Idealerweise vor zu erwartendem Regen
  • Alternativ nach dem Kalken Rasenfläche gründlich wässern

INFO:

Damit das Calciumcarbonat des Rasenkalks tatsächlich seine Wirkung entfalten kann, ist es auf Feuchtigkeit angewiesen. Ideal ist daher die Verwendung vor Regen. Andernfalls liegt das trockene Pulver auf der Erde und ist nicht in der Lage, in die obere Bodenschicht einzudringen.

Schritt 4 – pH-Wert prüfen

Nachdem Sie Ihre Bemühungen erfolgreich abgeschlossen haben, sollten Sie den erzielten pH-Wert nochmals kontrollieren:

  • Boden-pH-Wert an Hand von Testtreifen kontrollieren
  • bei weiterem Bedarf erneut Kalkmenge wie beschrieben errechnen du ausbringen
  • OPTIONAL: Lücken und Leerstellen im Rasen nachsähen

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Welcher Kalk ist am besten für den Rasen?

Welcher Kalk eignet sich für den Rasen? Um Ihren Rasen zu kalken, eignet sich kohlensaurer Dolomitkalk, im Fachhandel als Gartenkalk oder Rasenkalk erhältlich. Verwenden Sie im Privatgebrauch auf keinen Fall Branntkalk oder Löschkalk. Beides ist stark ätzend und gefährlich.

Was ist das beste Mittel gegen Moos im Rasen?

Rasen vertikutieren gegen Moos, Graswurzeln und Unkraut Vertikutieren ist dann ratsam. Ein Vertikutierer ist eine Art Rechen mit scharfen Messern, die den Rasen zerschneiden und damit für Durchlässigkeit sorgen. Als Nebeneffekt zieht man mit dem Vertikutierer Moos aus dem Rasen.

Wann ist die beste Zeit Kalk auf den Rasen zu streuen?

Wann den Kalk aufbringen? Optimal ist es, den Rasen zum Frühlingsanfang zu kalken, nachdem der Boden nicht mehr gefroren ist. Im Idealfall wird nach einer Auflockerung der Grasnarbe und des Bodens, beispielsweise durch Vertikutieren oder Aerifizieren/Spiken, gekalkt.

Was tun bei stark Vermoosten Rasen?

Im Frühjahr oder Herbst den vermoosten Rasen 3 cm tief mähen. Mit dem Vertikutierer (79,00€ bei Amazon*) das gesamte Moos in Längs- und Querrichtung auskämmen und abkehren. Einen zu niedrigen pH-Wert mit Rasenkalk oder Dolomitkalk anheben auf ideale 6,0 bis 7,0. Die vertikutierte Grünfläche sanden und düngen.

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