Welche Vogel fangen morgens an zu singen?

Warum zwitschern Vögel immer morgens? Und wer singt wann? Alles was du über Vogelgezwitscher und Vogeluhren wissen musst!

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Warum zwitschern Vögel?

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    In Mitteleuropa singen fast ausschließlich die Männer. Mit dem Vogelgezwitscher locken Vogelmännchen Weibchen ins Nest. Wer besonders laut und vielfältig singt, kommt besser bei den Damen an und bekommt mehr Nachwuchs.

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    Ist der Nachwuchs dann da, singt ihm der Vogelvater täglich vor, damit die Kleinen den arteigenen Vogelgesang lernen.

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    Mit Vogelgesang verteidigen Vögel akustisch ihr Revier. Wer laut singt, signalisiert Konkurrenten auf unblutige Art: Bleib weg!

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    Was beim Hirsch das Geweih ist, ist beim Vogel die Stimme. Der Gesang ist Imponiergehabe.

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    In der Brutzeit von April bis Juni schallt Vogelgesang besonders laut. Die Männchen sind dann vollgepumpt mit dem Hormon Testosteron.

Warum Vögel morgens zwitschern, erklärt der Biologe Dr. Mario Ludwig

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    Dazu gibt es 3 Theorien, über die sich die Wissenschaft streitet. Ein möglicher Auslöser könnte das Hormon Melatonin sein. Es steuert die innere Uhr der Vögel - genau wie bei uns Menschen. Der Körper bildet es in der Nacht und schüttet es aus, sobald es hell wird. Dann werden die Vögel aktiv und singen.

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    Es gibt auch die Schall-Theorie. Sie geht davon aus, dass sich der Schall des Gesangs morgens besser ausbreitet und weiter getragen wird. Morgens ist es windstiller und die Töne verwirbeln weniger in der Luft.

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    Die letzte Theorie halte ich eher für unwahrscheinlich, sie sei aber genannt: In der Dämmerung sind Vögel noch nicht auf Nahrungssuche. Viele jagen Insekten. Fliegen und Co. mögen Wärme und surren lieber tagsüber umher. Also haben Vögel in der Früh Zeit zum Singen.

Dr. Mario Ludwig ist Biologe und Buchautor. Sein neuestes Werk heißt: "Tierische Jobs".

Was bedeutet das Zwitschern der Vögel?

Melodisches Zwitschern oder nerviges Krächzen? Vogelstimmen sind vielfältig. Bekannte Beispiele sind die Amsel mit ihrem lauten, lebensfrohen Gesang und der Kuckuck, der seinen eigenen Namen trällert. Aber was bedeuten die Vogelstimmen? Grundsätzlich unterscheidet man 2 Gruppen von Vogelstimmen: Gesang und Rufe.

🎶 Gesang 

Kennst du das? Zunächst hörst du ein paar kurze, regelmäßige Töne (Wartengesang). Dabei sitzt der Vogel meist auf einem Aussichtspunkt. Ein Beispiel hierfür ist die Dorngrasmücke.

Dann steigert sich der Gesang zu einer vielfältigen Lautfolge. Der Vogel hebt ab und geht in den Singflug über, den erkennst du am melodiösen Klang. Oft wird die Melodie wiederholt.

Eine Theorie für dieses Zwitschern: Der Wartengesang richtet sich an andere Vogelmännchen, um sie abzuschrecken - der Singflug dagegen an Weibchen, um ihnen zu imponieren.

💬 Rufe 

Rufe erkennst du an einer Reihe von Klängen. Der gleiche Klang kann aber in mehreren Situationen genutzt werden:

  • Kurz vor dem Losfliegen und später im Flug geben Vögel bestimmte Rufe ab, um deutlich zu machen: Achtung, ich fliege gleich los!
  • Solche Rufe können auch auf dem Weg einer Vogelgruppe zwischen Sommer- und Winterquartier ertönen, zum Beispiel bei Kranichen. Diese Kontaktrufe sind individuell, sodass die Familien einander erkennen können.
  • Lockrufe locken einen Vogel der gleichen Art an.
  • Alarmrufe verweisen auf eine mögliche Gefahr und drücken Unsicherheit aus. Oft sind sie eher leise und sanft.
  • Lauter wird es bei Warnrufen. Hier ist die Gefahr offensichtlich.
  • Bettelrufe geben die Kleinen ab, um die Eltern um Futter zu bitten.

 

Übrigens: Auch den Flügelschlag selbst kann in der Luft ein sirrendes Geräusch erzeugen. Bei bestimmten Arten ist der Flugschall unverwechselbar, zum Beispiel bei Schellenten und Höckerschwänen.

Der Specht trommelt anstelle eines Liedes mit dem Schnabel auf einem Ast. Darum bekommt er davon keine Kopfschmerzen.

Vögel bestimmen: So kannst du's lernen

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    Fang mit einem einfachen Beispiel an, etwa der Goldammer. Hier singen alle Männchen die gleiche Melodie. 

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    Am Rhythmus kannst du zum Beispiel den Gesang der Kohlmeise erkennen.

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    An der Form eines Liedes erkennst du zum Beispiel das Rotschwänzchen. Sie komponieren zwar eher frei, aber dafür ist die Länge immer die gleiche oder die Verse starten mit dem gleichen Intro.

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    Fortgeschrittene analysieren darüber hinaus die Tonhöhe, die Stärke und das Tempo des Vogelgesangs.

Quiz: Erkennst du diese Vogel-Stimmen?

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5 Vögel singen für dich - errätst du die Art?

Vogeluhr: Wer zwitschert wann?

Früher Vogel! Die erste Vogelstimme erklingt 80 Minuten vor Sonnenaufgang. Sie gehört dem Gartenrotschwanz. Die Amsel singt ungefähr 45 Minuten, der Star 15 Minuten und der Buchfink 10 Minuten vor Sonnenaufgang.

Wann Vögel anfangen zu singen, ist von Art zu Art verschieden. Auf der interaktiven Vogeluhr vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) kannst du auf den jeweiligen Sänger klicken und dir sein Vogelgezwitscher anhören.

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Nachtigall: Die wohl berühmteste Sängerin unter den Vögeln

Die Nachtigall war bislang die Einzige, die nachts ihren Gesang ertönen ließ. Nun mischen sich auch andere Sänger dazu - und zwar Stadtbewohner.

Der Verkehr ist tagsüber zu laut und übertönt die Melodien der Vögel. Deswegen verlegt beispielsweise das Rotkehlchen seinen Gesang teils in die Nacht. Sonst wird es nicht gehört.

Auch, wenn es jetzt teils einen ganzen Männerchor nachts gibt - so harmonische Klänge wie die Nachtigall hat sonst kaum ein heimischer Vogel drauf. Sie beherrscht bis zu 260 unterschiedliche Strophen. Beethoven ließ sich etwa bei seiner 6. Sinfonie von ihrem Gesang inspirieren.

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Welche Vögel fangen morgens an zu zwitschern?

„Wenn kein Gesang zu hören ist, könnte das Revier unbesetzt sein, etwa aufgrund eines Todesfalls“, sagt der Biologe. Wann genau der Gesang losgeht, ist von Art zu Art verschieden: Gartenrotschwanz und Hausrotschwanz sind einige der ersten Vögel, die loslegen. Star und Fink warten hingegen bis kurz vor Sonnenaufgang.

Welcher Vögel singt um 3 Uhr?

Nachtigall (Luscinia megarhynchos) Der einzige Vogel, der tatsächlich tief in der Nacht singt, ist die Nachtigall.

Welcher Vögel steht früh auf?

Gleich mal vorab – mit den echten Lerchen haben die menschlichen Lerchen tatsächlich nur das Frühaufstehen gemein, sagt Ornithologe Lars Lachmann: "Eine Lerche, also der Vogel, ist so etwa 45 Minuten vor Sonnenaufgang dran. Das ist schon sehr, sehr früh.

Welcher Vögel singt um 10 Uhr?

Einer der wenigen Singvögel, die tatsächlich in der Nacht singen, ist die Nachtigall (Luscinia megarhynchos). Den Gesang der Nachtigall können Sie sich hier anhören: Der kleine, unscheinbare Vogel hat eine der lautesten Vogelstimmen unter den Singvögeln.

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