Eine erektile Dysfunktion, die körperliche Ursachen hat, wird mit Medikamenten oder verschiedenen Hilfsmitteln behandelt. Ist der Auslöser der Erektionsstörung eine andere Erkrankung, muss diese therapiert werden. In seltenen Fällen wird die Impotenz mit einer Operation behoben. Bei Erektionsstörungen, die auf psychische Ursachen zurückgehen, empfiehlt sich eine psychologische Sexualtherapie – eventuell sogar mit dem Partner zusammen. Show
Medikamentöse TherapieUm die Durchblutung des Penis zu verbessern, verschreibt der Arzt häufig einen sogenannten Phosphodiesterase-5-Hemmer. Dazu zählen die Wirkstoffe Avanafil, Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil. Avanafil ist als einziger noch nicht in der Schweiz registriert. Alle Medikamente mit diesen Wirkstoffen hemmen das Enzym Phosphodiesterase-5 in seiner Arbeit. Es baut einen Botenstoff ab, der bei sexueller Erregung die Durchblutung im Penis steigert. Wird es dabei durch das Medikament gestört, bleibt mehr von dem Botenstoff und damit der Erektion erhalten. Bei Tadalafil setzt die Wirkung nach gut einer halben Stunde ein und hält 24 bis 36 Stunden. Der Arzt kann Medikamente mit diesem Wirkstoff auch zur regelmässigen Einnahme, verschreiben, im Rahmen von einer Tablette pro Tag. Bei Avanafil, Sildenafil und Vardenafil hält der erektionsfördernde Effekt 4 bis 12 Stunden an. Die Phosphodiesterase-5-Hemmer sind keine lustfördernden Medikamente, sie helfen beim Erektionsaufbau nur dann, wenn der Mann sexuell erregt ist. Zu den Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Magenbrennen, verstopfte Nase, Gesichtsrötungen mit Hitzegefühl, Rücken- und Muskelschmerzen sowie Sehstörungen. Phosphodiesterase-5-Hemmer können blutdrucksenkend wirken. Daher sollten sie auf keinen Fall gleichzeitig mit Nitraten genommen werden, wie sie zum Beispiel Herzpatienten verschrieben bekommen – dabei kann nämlich der Blutdruck lebensbedrohlich tief fallen. Auch Krankheiten wie ein überstandener Schlaganfall, Leber- oder Herzleiden können gegen die Gabe eines Phosphodiesterase-5-Hemmers sprechen. Ärzte raten dringend davon ab, sich angeblich potenzsteigernde Medikamente aus dem Internet zu bestellen. Untersuchungen haben gezeigt, dass hier oft andere Inhaltsstoffe enthalten sind als angegeben oder die Dosierhinweise nicht stimmen. Hormonelle TherapieDass der Testosteronspiegel bei Männern mit zunehmendem Alter sinkt, ist völlig normal und muss nicht behandelt werden. Leidet ein Mann unter einer Erektionsstörung, kann es jedoch hilfreich sein, den Testosteronmangel (Hypogonadismus) zu beheben. Mitunter wirkt sich das positiv auf die Potenz aus. Auch wirken die Phosphodiesterase-5-Hemmer häufig besser, wenn sie zusammen mit einer Hormontherapie eingenommen werden. Testosteron kann in grösseren Abständen gespritzt oder als Gel auf die Haut aufgetragen werden. Diese Form der Therapie war eine Weile umstritten, da sie das Risiko eines Herzinfarkts oder von Prostatakrebs zu erhöhen schien. Aktuellen Studien zufolge ist das aber nicht der Fall. SKAT – Schwellkörper-AutoinjektionstherapieWirken die verschriebenen Tabletten nicht ausreichend oder dürfen keine Phosphodiesterase-5-Hemmer eingenommen werden, kann der Arzt einen gefässerweiternden Wirkstoff (Alprostadil) direkt in einen der beiden Penisschwellkörper spritzen. Diese Schwellkörper-Autoinjektionstherapie, kurz SKAT, kann der Mann mit etwas Übung selbst vornehmen. Sie ist normalerweise nicht schmerzhaft. Der Wirkstoff sorgt dafür, dass mehr Blut in den Penis gelangt. Etwa 15 Minuten nach der Injektion entsteht eine Erektion, die eine gute Stunde anhält. Nebenwirkungen können Blutergüsse, Penisschmerzen und Infektionen der Schwellkörper sein. Nicht angebracht ist die SKAT, wenn der Patient unter bestimmten Krankheiten wie Leukämie, Sichelzellanämie oder Leber- und Nierenfunktionsstörungen leidet oder innerhalb des vergangenen Jahres einen Herzinfarkt hatte. Wichtig ist, dass der Mann sich genau an die vorgeschriebene Dosierung hält. Überdosierungen können zu einer über Stunden anhaltenden Dauererektion (Priapismus) führen, die vom Arzt behandelt werden muss, da sonst der Penis dauerhaft geschädigt wird. MUSE – medikamentöses urethrales System zur ErektionBringt die Tabletteneinnahme nicht den gewünschten Erfolg, ist das sogenannte medikamentöse urethrale System zur Erektion (MUSE), auch transurethrale Therapie, eine weitere Möglichkeit zur Behandlung. Dabei führt der Mann den Wirkstoff Alprostadil in Form eines Minizäpfchens in seine Harnröhre ein. Dabei hilft ihm ein kleines Stäbchen, der Applikator. Über die Wand der Harnröhre gelangt der Wirkstoff in die Schwellkörper. Nach rund 15 Minuten sorgt der stärkere Blutfluss für eine Erektion, die eine gute Stunde anhält. Nebenwirkungen können Schmerzen im Penis oder in der Harnröhre, Brennen beim Wasserlassen, Schwindel, Blutdruckabfall und Kopfschmerzen sein. Ist die Partnerin schwanger, sollte auf die transurethrale Therapie verzichtet werden, da Alprostadil das Ungeborene gefährden kann. Auch Krankheiten wie Leukämie, Sichelzellanämie, Blutgerinnungsstörungen oder eine Harnröhrenentzündung sprechen gegen die Anwendung. VakuumpumpenEine rein mechanische Hilfe bei einer erektilen Dysfunktion ist die Vakuumtherapie. Der Mann setzt dabei kurz vor dem Geschlechtsverkehr einen durchsichtigen Zylinder aus Plastik auf den Penis, der über einen Schlauch mit einer Pumpe verbunden ist. Damit erzeugt er einen Unterdruck, die Schwellkörper füllen sich mit Blut, und es entsteht eine Erektion. An der Peniswurzel sitzt ein Gummiring, der verhindert, dass das Blut wieder abfliesst. Spätestens nach 30 Minuten muss dieser Ring entfernt werden, sonst kann es zu Durchblutungsstörungen kommen, und der Penis kann geschädigt werden. Männer mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten diese Methode nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt anwenden. PenisimplantateBleiben die medikamentösen und mechanischen Therapieversuche erfolglos, gibt es in besonders schweren Fällen der erektilen Dysfunktion die Möglichkeit, Schwellkörperimplantate in den Penis einzusetzen. Da bei diesem Eingriff die Schwellkörper teilweise entfernt werden, ist die Operation nicht rückgängig zu machen und sollte gut überlegt sein. Derzeit gibt es zwei Varianten der künstlichen Schwellkörper:
PsychotherapieHat die erektile Dysfunktion psychische Ursachen, sollte der Betroffene das Gespräch mit einem Sexualtherapeuten suchen. Da auch eine körperlich bedingte Erektionsstörung zu einer psychischen Belastung für den Mann werden kann, ist hier ebenfalls eine Beratung oder Psychotherapie begleitend zu empfehlen. Nehmen Sie Medikamente zur Behandlung Ihrer Erektionsstörung nur in Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Arzneimittel, die über das Internet bestellt werden, sind oft nicht sicher und enthalten andere Inhaltsstoffe als angegeben. Dadurch und durch Dosierfehler riskieren Sie Ihre Gesundheit. Wie kann die Frau dem Mann bei Erektionsstörungen helfen?Geben Sie ihrem Partner Unterstützung statt Mitleid
Auf diese Art fällt es Ihrem Mann leichter, Ihnen von seinem Problem zu erzählen. Wichtig: Reagieren Sie nicht bestürzt oder traurig. Mitleid hilft nicht weiter! Sie sollten ihrem Partner einfach zeigen, dass Sie sich vorstellen können, wie es ihm jetzt geht.
Wie kann man die Standfestigkeit verbessern?Wer weniger rauche, sich am besten ganz vom Nikotin verabschiede, mäßig Sport treibe und seine Erkrankungen gut behandeln lasse, so sagen die Mediziner, kann seine Erektionsstörungen mildern – auch ohne Medikamente wie Viagra und Cialis.
Was hilft am besten gegen Erektionsstörungen?Die bekanntesten Medikamente gegen Erektile Dysfunktion sind die sogenannten Phosphodiesterase-5-Hemmer, kurz PDE-5-Hemmer. Die Wirkstoffe, berühmt geworden durch das Markenmedikament Viagra, rufen eine verstärkte und verlängerte Erektion hervor.
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