Was tun gegen kleine rote Läuse?

Blattläuse tauchen im Frühjahr oft wie aus dem Nichts auf und machen sich mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen über die jungen Blätter und Triebe vieler Pflanzen her. Lesen Sie hier, welche Hausmittel gegen den Blattlaus-Befall helfen.

26 Mai, 2022 09:07 Uhr

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Wer Blattläuse bekämpfen will, muss nicht gleich zur Chemiekeule greifen. Hier verrät Ihnen Dieke van Dieken, mit welchem einfachen Hausmittel Sie die Plagegeister ebenfalls loswerden können.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

Blattläuse machen vielen Gärtnern jedes Jahr aufs Neue das Leben schwer, denn sie gehören zu den häufigsten Pflanzenschädlingen. Innerhalb kürzester Zeit können die gelben, grünen, rötlichen oder schwarzen Insekten zu riesigen Kolonien heranwachsen und mit ihren stechend-saugenden Mundwerkzeugen die Blätter und jungen Triebspitzen vieler Pflanzen schädigen. Zudem übertragen Blattläuse beim Saugen häufig gefährliche Krankheitserreger – vor allem Viren. Daher sollten Sie einen Befall speziell bei Obstgehölzen nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Was tun gegen kleine rote Läuse?

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Man braucht aber nicht gleich zur "chemischen Keule" zu greifen. Es gibt viele preiswerte und biologisch hergestellte Hausmittel, die sich zum Bekämpfen von Blattläusen bewährt haben. Wenn einzelne Pflanzen befallen sind, reicht es oftmals schon, die Schädlinge mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen oder mit den Fingern abzustreifen. Da flugunfähige Blattläuse nicht sehr mobil sind, ist die Chance für einen erneuten Befall sehr gering.

Was tun gegen kleine rote Läuse?

Flora Press/gartenfoto.at

Blattläuse saugen an verschiedenen Pflanzenteilen und entziehen den Pflanzen dabei vor allem Zucker. Je nach Menge der Läuse werden die Pflanzen dadurch geschwächt

Bei einem stärkeren Befall eignen sich besonders selbst hergestellte Brühen, Jauchen und Tees aus verschiedenen Wildpflanzen, die besonders reich an bestimmten Mineralien sind. Regelmäßig angewendet, wirken sie nicht nur gegen diverse Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, sondern versorgen die Pflanzen oftmals auch zusätzlich mit wichtigen Mineralstoffen.

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Mit den folgenden Hausmitteln können Sie Blattläuse an Ihren Pflanzen effektiv und umweltschonend bekämpfen.

Der Klassiker: Kali- und Schmierseife

Das wohl bekannteste Hausmittel im Kampf gegen Blattläuse, ist die sogenannte Schmierseife oder Kaliseife, die auch Hauptbestandteil vieler Rasierseifen ist. Die Seife kommt ohne Fettüberschuss aus und enthält zudem keine Duft- und Farbstoffe oder Verdickungsmittel. Duschgels und andere Körperpflegeprodukte auf Seifenbasis hingegen enthalten oft Mikroplastik und andere Zusatzstoffe, die schädlich für die Umwelt sind und unter Umständen auch von einigen Pflanzen nicht gut vertragen werden. Sie eignen sich daher nicht zur Bekämpfung von Blattläusen und anderen Pflanzenschädlingen.

Für ein effektives Hausmittel gegen Blattläuse, lösen Sie 50 Gramm Schmierseife in einem Liter warmem Wasser auf und füllen Sie die abgekühlte, flüssige Seifenlösung in eine geeignete Sprühflasche. Besprühen Sie nun die betroffenen Pflanzen.

In unserem Praxis-Video zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen mit Kaliseife vor Blattläusen schützen.
Credit: MSG/ Alexander Buggisch/ Producer: Karina Nennstiel

Tipp: Bei einem starken Befall mit Blattläusen lässt sich das Spritzmittel mit etwas Alkohol oder Spiritus in seiner Wirkung verstärken. Für den Zusatzeffekt benötigt man zwei Teelöffel Alkohol oder Spiritus, die einfach unter die Schmierseifenlösung gerührt werden.

Brennnessel-Brühe

Auch ein Auszug aus Brennnesseln ist ein erfolgreiches Hausmittel zur Bekämpfung von Blattläusen. Um einen Auszug herzustellen, werden 100 bis 200 Gramm frische Blätter für zwei Tage in einen Liter Wasser eingelegt. Pur gesprüht wirkt es gegen die lästigen Tiere. Wichtig: Lassen Sie den Auszug nicht zu lange stehen – er beginnt sonst zu gären und wird zur sogenannten Brennesseljauche. Diese stark riechende Flüssigkeit darf auf keinen Fall unverdünnt auf die Pflanzen gesprüht werden.

Was tun gegen kleine rote Läuse?

MSG/Martin Staffler

Ein Hausmittel gegen Blattläuse ist eine Brühe aus frischen Brennnesselblättern. Das Ernten der Blätter geht nicht ohne Handschuhe

Bekämpfung mit Oregano

Jeder Hobby-Koch kennt und benutzt das beliebte Küchenkraut. Doch es ist nicht nur zum Kochen gut geeignet: Oregano enthält viele Substanzen, die gegen Blattläuse wirken. Das Spritzmittel ist einfach und schnell herzustellen. Sie benötigen lediglich 100 Gramm frischen Oregano oder alternativ 10 Gramm getrockneten Oregano. Gießen Sie die Blätter mit kochendem Wasser wie einen Tee auf und lassen Sie die Brühe für 15 bis 20 Minuten ziehen. Sieben Sie die Pflanzenreste anschließend ab und verdünnen Sie den Sud im Verhältnis 3:1 mit Wasser. Nun können Sie das Mittel gegen die Schädlinge ausbringen.

Rainfarn-Brühe

Eine Brühe aus Rainfarn kann man zur Nachblüte im Herbst herstellen. Dazu werden 500 Gramm frisches oder 30 Gramm getrocknetes Kraut über 24 Stunden in zehn Liter Wasser eingeweicht. Verdünnen Sie die Brühe anschließend mit 20 Litern Wasser, um schließlich das bewährte Hausmittel auf die kranken Gewächse auszubringen.

Wermut-Tee

Was tun gegen kleine rote Läuse?

Flora Press/MAP

Wermut (Artemisia absinthium) besitzt wegen seiner ätherischen Öle ein stark würziges Aroma

Ein Wermut-Tee hilft nicht nur gegen Blattläuse, sondern auch gegen verschiedenstes saugendes und fressendes Ungeziefer. Für den Tee werden 100 Gramm frische oder zehn Gramm getrocknete Wermutblätter (Artemisia absinthium) mit einem Liter kochendem Wasser überbrüht und nach 24 Stunden durch ein feines Sieb abgeseiht. Sie können den Tee im Frühjahr und Sommer unverdünnt gegen Blattläuse anwenden.

Ackerschachtelhalm-Jauche

Zur Herstellung einer Ackerschachtelhalm-Jauche benötigen Sie ein Kilogramm frisches oder 200 Gramm getrocknetes Kraut, welches für 24 Stunden in zehn Liter kaltem Wasser eingeweicht wird. Verdünnen Sie zwei Liter der Jauche mit zehn Litern Wasser und gießen oder spritzen Sie Ihre Pflanzen wöchentlich damit. Achtung: Ackerschachtelhalm-Jauche wirkt lediglich im Anfangsstadium gegen Blattläuse oder als vorbeugende Maßnahme.

Adlerfarn-Brühe

Was tun gegen kleine rote Läuse?

iStock/arenysam

Ein natürliches Mittel zur Verminderung des Blattlausbefalls ist eine Brühe aus den Blättern des Adlerfarns

Ein Kilogramm des Farnlaubs wird zusammen mit zehn Litern Wasser gemischt. Die Brühe kann anschließend unverdünnt gegen Blattläuse gespritzt werden und ist besonders für Zimmerpflanzen geeignet. Da Adlerfarn sehr kalihaltig ist, stärkt die Brühe die Pflanzen wie bei der Anwendung eines Düngers.

Zwiebel- und Knoblauchtee

Zwiebeln und Knoblauch sind echte Alleskönner! Die beliebten Gewürze helfen vielen Zimmerpflanzen bei einem Schädlingsbefall. Aus 40 Gramm gehackten Zwiebeln oder Knoblauchzehen lässt sich zusammen mit fünf Litern kochendem Wasser ein hilfreiches Hausmittel gegen Blattläuse herstellen. Lassen Sie das Gemisch mindestens drei Stunden ziehen und sieben Sie es anschließend durch. Besprühen Sie Ihre Pflanzen alle zehn Tage mit der unverdünnten Brühe. Übrigens hilft dieses Gemisch auch gegen verschiedene Pilzkrankheiten.

Eine weitere Methode ist, Knoblauch in kleine Stücke zu hacken und diese in die Erde zu drücken. Die Blattläuse werden vom Duft abgeschreckt. Hierbei ist es wichtig, dass die Zehenstücke tief in der Erde liegen, damit das Zimmer vor dem starken Geruch verschont bleibt. Ist die Pflanze bereits mit Blattläusen befallen, hilft diese Methode allerdings nicht mehr.

Rhabarberblatt-Brühe

Gegen die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) hilft eine Brühe aus Rhabarberblättern. Hierzu kocht man 500 Gramm der Blätter eine halbe Stunde lang in drei Liter Wasser, seiht die Flüssigkeit ab und bringt diese im Abstand von je einer Woche mehrmals mit Hilfe eines Sprühgeräts auf den befallenen Pflanzen aus. Die Brühe wirkt nebenbei auch noch als Dünger für die Pflanzen.

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MSG/Martin Staffler

Gegen die Schwarze Bohnenlaus hilft eine Brühe aus Rhabarberblättern

Magermilch oder Molke

Bei einer frühzeitigen Entdeckung von Blattläusen auf Tomatenpflanzen eignet sich als vorbeugendes Hausmittel ein Liter Magermilch oder Molke. Mit vier Litern Wasser verdünnt wird das Gemisch wöchentlich auf die Pflanzen ausgebracht. Bei einem starken Befall eignet sich diese Methode nicht als ausreichendes Bekämpfungsmittel.

Schwarzer Tee

Auch schwarzer Tee hilft gegen einen Befall mit Blattläusen. Um Tee als Hausmittel gegen Blattläuse einzusetzen, übergießen Sie zwei Teebeutel schwarzen Tee mit einem Liter kochendem Wasser. Der Tee sollte mindestens 15 Minuten ziehen. Füllen Sie den abgekühlten Tee in eine Sprühflasche und sprühen Sie die Pflanzen von allen Seiten damit ein.

Tabak-Brühe: Wirkungsvoll, aber verboten

Ein altes, sehr effektives Hausmittel ist Tabak-Brühe. Dafür wurden früher 50 Gramm Tabak mit circa einem Liter Wasser aufgekocht und die Tabakreste anschließend mit einem Tuch abgeseiht. Die abgekühlte Brühe wurde dann auf die befallenen Blätter und jungen Triebe gesprüht. Das enthaltene Nikotin ist ein sehr starkes Nervengift und tötet Blattläuse zuverlässig ab. Seit den 70-er-Jahren ist die Verwendung von gekauften und selbst hergestellten nikotinhaltigen Präparaten als Insektizide im Hausgarten jedoch verboten.

Diese Hausmittel gegen Blattläuse sind wirkungslos

Eine Wermut-Jauche tötet im Gegensatz zum Wermut-Tee die Schädlinge nicht ab, sondern verwirrt die Tiere lediglich mit ihrem starken und stechenden Geruch. Auch Essig tötet Blattläuse nicht direkt ab, sondern beugt einem Befall nur vor, da die Parasiten Säure scheuen. Zudem muss man mit der Dosierung sehr vorsichtig sein, denn die starke Säure greift bei zu hoher Konzentration auch die Blätter an. Eine Brennnessel-Jauche wirkt als Gießbehandlung anregend auf junge Pflanzen. Sie stärkt außerdem geschwächte Pflanzen, hilft aber nicht bei der Bekämpfung von bereits vorhandenen Schädlingen.

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Woher kommen kleine rote Läuse?

Die Obstbaumspinnmilbe, auch Rote Spinne genannt, ist einer der bedeutendsten Schädlinge im Obst- und Weinbau. Die Tiere leben auf verschiedenen Gehölzen wie Apfel, Zwetschge und Weinrebe und treten vorzugsweise an warmen Standorten auf.

Was macht man gegen rote Läuse?

Analog zum Tabaksud kann auch ein Sud aus Brennnesseln dabei helfen, rote Läuse loszuwerden. Der Sud wird dabei genauso zubereitet wie der aus Tabakresten. Besonders wichtig ist dabei allerdings das Tragen von Handschuhen, um unangenehme Hautreizungen durch die Brennnesseln zu vermeiden.

Was tun gegen Blutläuse?

Maßnahmen abhängig vom Grad des Befalls Ist der Apfelbaum nicht stark befallen, kann Rapsöl- und Rainfarn-Sud helfen. Bei massivem Befall das Insektizid Pyrethrum spritzen, das ist ein Extrakt aus der Chrysantheme. Das Mittel ist im Fachhandel erhältlich.

Können rote Läuse beißen?

Grundsätzlich erkennt man Milben daran, dass sie wie kleine rote, weiße oder schwarze Punkte aussehen und ihre Bisse gehen mit Rötungen und Schwellungen einher.