Nichts ist putziger, als kleine Katzenjunge mit ihrer Mutter zu beobachten. Die Interaktion einer Katzenmama mit ihren Neugeborenen ist aber nicht nur reizend anzusehen, sondern verrät dem aufmerksamen Katzenbesitzer auch vieles über das Wohlbefinden seiner Tiere, denn das Verhalten der Katzenmutter ist instinktgesteuert.
Normales Verhalten einer Katzenmutter
So verhält sich eine Katzenmama normalerweise gegenüber ihren Jungen:
- Die Katzenmutter leckt ihre Jungen gleich nach der Geburt sauber. Meist wird auch die Plazenta gleich von der Katzenmama aufgefressen und die kleinen Katzenbabys werden von ihrer Mutter abgenabelt.
- Schon bald nach der Geburt tragen die meisten Katzenmütter ihre Jungtiere an einen anderen, sauberen Platz. Dieses Verhalten legt die Katze instinktiv an den Tag, um ihre Babys vor Raubtieren zu schützen, die z. B. Blut riechen könnten. Aufmerksame Katzenbesitzer richten einer Katzenmama daher ein zweites, sauberes Körbchen neben dem Geburtsplatz ein.
- Katzenmütter fressen den Kot und den Urin ihrer Jungtiere, bis diese in der dritten Lebenswoche selbst Kontrolle über ihre Ausscheidungen erlangen. Dieses Verhalten ist ganz normal.
- Manche Katzenmütter opfern sich für ihre Jungen regelrecht auf, verlassen ihr Nest nur so kurz wie unbedingt nötig und zögern sogar den Gang zur Katzentoilette so lange wie möglich hinaus. Andere Katzen gönnen sich auch kleine Auszeiten, bleiben aber dabei immer in Hörweite ihrer Babys.
- Wenn Sie mehrere Würfe gleichzeitig haben, kann es sein, dass sich die Katzenmütter die Betreuung ihrer Jungtiere aufteilen.
- Manche Katzen lassen keine Artgenossen, oft sogar nicht einmal ihre Besitzer, in die Nähe ihres Wurfes. Sollten Sie eine Katze mit einem derart ausgeprägten Mutterinstinkt haben, machen Sie sich keine Sorgen - das Verhalten Ihrer Samtpfote wird sich innerhalb weniger Wochen wieder normalisieren.
- Wenn die Katzenbabys größer werden, ist es ganz normal, dass die Mutterkatze manchmal nach ihnen schnappt und zubeißt, wenn sie mit ihnen spielt. Keine Sorge - die Katzenmutter wird ihre Jungen nicht ernsthaft verletzen.
Das Verhalten der Katzenmutter beobachten
Wenn Sie folgendes Verhalten bei einer Katzenmutter beobachten, sollten Sie möglichst rasch handeln:
- Wenn eine Katzenmama sich um eines ihrer neugeborenen Jungtiere nicht (mehr) kümmert, sollten Sie möglichst schnell einen Tierarzt aufsuchen. Höchstwahrscheinlich ist das Katzenbaby krank. Katzenmütter versorgen Jungtiere, die in der Natur keine Überlebenschance haben, nicht. Mithilfe der modernen Tiermedizin gelingt es jedoch häufig, solche Jungen zu retten.
- Katzenmütter suchen hin und wieder einen neuen Platz für ihren Wurf, wenn ihnen der alte nicht mehr gut genug erscheint. Wenn die Katzenmutter beginnt, ihre Jungen anderswohin zu tragen, achten Sie darauf, dass die kleinen Katzenbabys dabei nicht über eine Treppe oder ähnliches abstürzen können.
Foto: © Alkimson/fotolia.com
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Bei der Geburt von Katzenbabys können Sie voll und ganz auf die Instinkte der Katzenmama vertrauen. Ein Eingreifen durch den Menschen ist normalerweise nicht erforderlich. Doch es hilft, zu wissen, wie die Geburt genau abläuft. So können Sie jede Phase genau verfolgen und beobachten, ob alles gut läuft.
Eine Katzenmama weiß von Natur aus ganz genau, was sie während der Geburt zu tun hat – Shutterstock / vvvita
Die Geburt von Katzenbabys geht in drei Phasen vonstatten. Wenn Sie Glück haben und die werdende Mutter ganz genau beobachten, können Sie vielleicht sogar alle drei Phasen verfolgen. Insgesamt dauert die Geburt bei Katzen in der Regel zwei bis sechs Stunden.
Die drei Phasen der Geburt
Alles beginnt mit der Vorbereitungsphase, auch Öffnungsphase genannt. In dieser Zeit weitet sich der Geburtskanal. Der Körper der werdenden Mutter sorgt dafür, dass die Katzenbabys ihn problemlos passieren können. Sie selbst werden von dieser ersten Geburtsphase wahrscheinlich nicht viel mitbekommen. Äußerlich macht sie sich nur dadurch bemerkbar, dass die Mutter unruhig wird und nervös umherstreift.
Als Nächstes folgt die Austreibungsphase. Durch abwechselndes Zusammenziehen und Ausdehnen der Bauchmuskulatur werden die Katzenbabys in den Geburtskanal befördert. Außerdem tritt in dieser Phase der Geburt erstes Fruchtwasser aus. Ist die gräuliche Fruchtblase schließlich sichtbar, kommen die Jungen sehr bald auf die Welt. Dann geht die Geburt in die dritte und letzte Phase über: das Nachgeburtsstadium, in dem Sie die frisch gebackene Katzenmama noch einmal genau beobachten sollten.
Wenn die Katzenbabys endlich da sind
Im Normalfall wird die Kätzin die Plazenta, die jedes einzelne der Katzenbabys umgibt, sofort auffressen. Das ist ein völlig normaler Vorgang. Achten Sie darauf, dass die Katzenmama genauso viele Nachgeburten frisst wie sie Kätzchen geworfen hat – es darf keine Plazenta in der Kätzin zurückbleiben. Anschließend wird sie ihre Jungen von der Fruchthülle befreien und die Nabelschnur durchbeißen. Ganz wichtig ist der nächste Schritt: Die Katzenmama leckt die Näschen und Mäulchen ihrer Babys, um Furchtwasserrückstände zu entfernen und den Atemreflex zu stimulieren. Das Putzen nach der Geburt mag für den Menschen ruppig aussehen, ist aber lebensnotwendig. Wenn die Katzenbabys dann ihre erste, lebenswichtige Muttermilch getrunken haben, kann sich die frischgebackene Mama um sich selbst kümmern.
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