Was kann ein schatten auf der lunge bedeuten

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  • Statistik
  • Ursachen und Entstehung
  • Symptome
  • Diagnostik
  • Therapie

 
Allgemein

Unter dem Begriff Tumor versteht der Mediziner eine Schwellung oder Geschwulst bzw. Neubildung, die nicht von vorn herein mit einer Krebserkrankung gleichzusetzen ist. Ein Tumor kann dementsprechend entzündlicher, gutartiger (benigne) oder bösartiger (maligne) Natur sein.
Der Unterschied zwischen einem bösartigen und einem gutartigen Tumor ist, dass der bösartige zerstörend wächst. Das bedeutet, dass er umliegendes Gewebe zerstört, um die die Umgebung einzuwachsen. Er besitzt weiterhin die Eigenschaft der Metastasierung, das heißt dass er über die Angabe von Zellen in die Blut- oder Lymphbahn andere Organe und Gewebe erreichen und sich dann in Form von Tochtergeschwülsten, die wiederum zerstörend wachsen, dort absiedelt. Ein gutartiger Tumor besitzt diese Eigenschaften nicht. Nichts desto trotz kann er Beschwerden machen und auch Gewebe schädigen, indem er aufgund seiner Größenzunahme umliegende Organe und Gewebe eindrückt.
In der Lunge fallen Tumore in den meisten Fällen als Zufallsbefunde in Form von soganannten Rundherden in Röntgenuntersuchungen auf. Allein aus dem Röntgenbild kann der Arzt keine Aussage zur Gut- oder Bösartigkeit des Tumors machen.


Statistik

In der Lunge kommen gutartige Tumore selten vor.


Ursachen und Entstehung

Jedes Gewebe des Körpers besitzt das Potential, bösartig zu entarten und sich zu vermehren. Jedoch gibt es auch die Möglichkeit, dass normales, nicht entartetes Gewebe plötzlich einem starken Wachstum unterliegt und wuchert.
Der am häufigsten in der Lunge vorkommende gutartige Tumor ist das sogenannte Hamartom. Diese Geschwulst besteht aus einer Mischung verschiedenem, in der Lunge vorkommendem Gewebe und wurde schon im Embryonalstadium angelegt. Sie können zum einen im Lungengewebe selbst, aber auch im Bereich der Atemwege vorkommen. Die meisten Hamartome liegen in den Randbereichen der Lunge, sodass sie keine Beschwerden verursachen. Jene, die im Bereich der Bronchien und Bronchiolen wachsen, können durch Schädigung von Blutgefäßen Bluthusten (Hämoptysen) hervorrufen. Hamartome wachsen relativ langsam.

Weitere benigne Tumoren:

Tumorart Gewebeart
Adenome Drüsengewebe
Papillome Epithelzellen (Oberflächenzellen von div. Geweben)
Chondrom Knorpelgewebe der Bronchien
Leiomyome glatte Muskelzellen
Hämangiome Blutgefäßgewebe
Fibrome Bindegewebe
Lipome Fettgewebe

Neben den gutartigen Geschwülsten kann man auch entzündliche Prozesse als benigne Tumore bezeichnen, die jedoch unter der entsprechenden Therapie in der Regel rückbildungsfähig sind. Granulome z.B. sind Zellhaufen, die im Rahmen unterschiedlicher Infektions- und rheumatischen erkrankungen wie der Tuberkulose oder der Wegenerschen Granulomatose in der Lunge vorkommen können. Auch diverse Pilzinfektionen können rundliche Herde in der Lunge verursachen. Weiterhin können auch parasitäre Erkrankungen wie die Echinokokkose (Fuchs- und Hundebandwurm) rundherdartige Zysten in der Lunge hervorrufen.


Symptome

Die meisten gutartigen Lungentumore machen keine Beschwerden und sind häufig Zufallsbefunde im Röntgen im Rahmen anderer Erkrankungen oder zur OP-Vorbereitung. Liegen die Geschwülste jedoch sehr nahe an Bronchien oder Bronchiolen, kann es zum einen wie schon erwähnt zu Bluthusten kommen. Weiterhin können große Geschwülste unspezifische Atembeschwerden wie Schmerzen beim Atmen, Luftnot und Husten hervorrufen.


Diagnostik

Wurde ein Lungenrundherd auf einer Röntgenaufnahme zufällig entdeckt oder wurden bei oben genannten Symptomen andere mögliche Erkrankungen ausgechlossen, so kann die gezielte Anmanese (Erstgespräch mit dem Arzt) erste wegweisende Hinweise auf eine gut- oder bösartige Lungenerkrankung geben. Auch spezielle Blutwerte können Aussagen zu dieser Fragestellung machen. Zur weiteren Erhärtung des Verdachts empfiehlt sich eine Computertomographie der Lunge. Die endgültige Diagnose kann man jedoch nur anhand des Ergebnisses einer Gewebeprobe stellen. So ist es zum einen möglich Proben von Geschwülsten in Nähe der Bronchien im Rahmen einer Lungenspiegelung zu entnehmen. Bei Tumoren, die sich in den Randzonen der Lunge befinden, gestaltet sich dieses Verfahren leider schwierig. In diesem Falle würde man den Rundherd im Rahmen eines operativen Eingriffes vollständig entfernen und anschließend unter dem Mikroskop untersuchen. Stellt sich der Tumor nach Entfernung als gutartig dar, so ist in den meisten Fällen keine weitere Behandlung notwendig.


Therapie

Einige gutartige Tumorarten, wie z.B. das Hamartom, haben ein hohes Entartungspotential und sollten aus diesem Grund zur Prophylaxe einer Umwandlung in einen bösartigen Lungenkrebs immer entfernt werden. Auch bei einigen entzündlichen Erkrankungen, wie der Echinokokkose empfiehlt man eine Entfernung der Herde. Hier stellt sich wieder die Frage nach der Lage des Herdes. Nahe an den Atemwegen gelegene Tumore können häufig über das Bronchoskop mit Hilfe eines Lasers abgetragen/verödet werden. Bei peripher gelegenen Herden bleibt häufig nur die operative Entfernung, die in vielen Fällen heutzutage minimal-invasiv (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt werden kann.

In einer solchen Thorakoskopie (Brusthöhlenspiegelung) werden ca. drei 1-2cm lange Hautschnitte vorgenommen, über die zum einen das Kamerainstrument und zum anderen die Arbeitsinstrumente wie Pinzette, Laser usw. eingeführt werden können. Leider gibt es immer wieder Herde, die für beide Varianten unzugänglich sind. In dieser Situation empfiehlt sich eine Thorakotomie, in der der Zugang zum Lungenabschnitt über einen ca. 7cm langen Schnitt an der seitlichen Brustwand gewonnen und der Herd unter Tasten aufgesucht und mittels Laser entfernt wird.
Sowohl bei der minimal-invasiven, als auch bei der konventionellen Variante wird gegen Ende des Eingriffs eine Thoraxsaugdrainage angelegt, die Blutreste und Luft nach Verschluss der Schnitte aus dem Brustraum saugt. Sie kann in der Regel 24 Stunden nach erfolgter Operation wieder entfernt werden.

Was tun bei Schatten auf der Lunge?

Selten gibt es zudem gutartige Tumoren der Lunge, die meist keiner Therapie bedürfen. Das heißt, die möglichen resultierenden Therapien sind entsprechend vielfältig: Antibiotische Therapie, Kortisontherapie, Immuntherapien, Chemotherapie, Operationen etc.

Kann ein Schatten auf der Lunge auch harmlos sein?

Ein Schatten auf der Lunge gehört in jedem Fall abgeklärt. Obwohl die Veränderung harmlos sein kann, besteht die Möglichkeit, dass er Indikator eines Tumors ist. Risikofaktoren für Lungenkrebs sind nebst Rauchen und Passivrauchen auch die Luftverschmutzung oder Feinstaub.

Was ist eine Verschattung auf der Lunge?

Als Verschattung bezeichnet man in der Radiologie einen hellen, also strahlendichteren Bereich im Röntgenbild. In der Regel wird "Verschattung" nur für pathologische Befunde verwendet, also wenn ein untersuchter Bereich strahlendichter ist als erwartet.

Was kann ein Fleck in der Lunge sein?

Tumoren im Randbereich der Lunge sind im Röntgenbild ab einer Größe von mehreren Millimetern sichtbar – meist als helle, oft rundliche Flecken. Fachleute sprechen dann von Lungenrundherden oder Tumorherden.

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