Was kann das sein wenn man nachts schwitzt

Eine weitere Ursache für Schweißausbrüche im Schlaf kann in unserem (Genussmittel-)Konsum liegen. Der Verzehr von scharf gewürzten Speisen, Alkohol, Kaffee oder gar Drogen fördert die Schweißproduktion. Der Konsum sollte daher – und auch aufgrund weiterer gesundheitsschädlicher Auswirkungen, die diese Mittel mit sich bringen können – stark eingeschränkt werden. Alle der oben genannten Produkte und Substanzen sind durchblutungsfördernd, beschleunigen unseren Herzschlag und führen zu einer Weitung der Blutgefäße. Dadurch steigt die Körpertemperatur und die Schweißproduktion wird zum Herunterkühlen des Körpers angekurbelt.

Die Einnahme von Medikamenten, die den Stoffwechsel anregen, ist eine weitere mögliche Ursache für den Nachtschweiß. Sollte die Vermutung bestehen, dass die Schweißproduktion medikamentenbedingt ist, ist die Rücksprache mit dem Arzt ratsam, um ggf. ein alternatives Arzneimittel zu finden oder die Dosis zu reduzieren.

Hormonelle Veränderungen

Auch Frauen in den Wechseljahren haben mitunter mit Nachtschweiß, tagsüber sowie auch nachts, zu kämpfen. Die Ursache geht hier auf die hormonellen Veränderungen zurück. Diese lösen eine Fehlregulation im Wärmezentrum des Gehirns aus, worauf der Körper mit starken Hitzewallungen reagiert. Um eine Überhitzung zu vermeiden, wird die Schweißproduktion in starkem Maße angetrieben und es kann zu nächtlichem Schwitzen kommen. Man kann dem entgegenwirken durch lüften vor dem Schlafen, atmungsaktive Bettwäsche, leichte Nachtwäsche oder mehrere dünne Bettdecken, die nach Bedarf weggelegt werden können. Nach ärztlicher Absprache kann auch ein Hormonpräparat verschrieben werden.

(Psychische) Erkrankungen

Wie bereits erwähnt, gelten nächtliche Schweißausbrüche auch als eine Art „Allgemeinsymptom“, das auf Infektions-, Stoffwechsel-, Autoimmun-, neurologische oder Krebs- und Bluterkrankungen hinweisen kann. Zudem können neben den körperlichen und biologischen Ursachen für Schweißausbrüche im Schlaf auch psychische Belastungen zu einer erhöhten Schweißproduktion führen. Bei Depressionen oder im Falle eines Burn-Out-Syndroms sind Schweißattacken üblich. Da in diesem Falle die Ursache psychischer Herkunft ist, sollte zur Behandlung der Ursache ein Arzt oder Psychotherapeut mit einbezogen werden.

Wer in der Nacht ohne ersichtlichen Grund immer wieder stark schwitzt, sollte besser einen Arzt aufsuchen. Nachtschweiß ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, hinter dem verschiedene Ursachen stecken können – auch ernsthafte Erkrankungen.

Das Wichtigste im Überblick


  • Symptome: Wie macht sich Nachtschweiß bemerkbar?
  • Therapie: Was hilft bei Nachtschweiß?

Nächtliches Schwitzen ist meist harmlos

Der Schlafanzug klebt am Körper, die Matratze ist feucht: Fast jeder ist nachts schon einmal aufgewacht und war total verschwitzt. Meist stecken harmlose Ursachen dahinter. Die häufigste Ursache für

Nachtschweiß ist eine Erkältung oder Grippe. Ebenso wahrscheinlich ist, dass Schwitzen im Schlaf durch zu hohe Temperaturen oder schlechte Luft im Schlafzimmer verursacht wird.

Auch die Lebensweise kann für Nachtschweiß verantwortlich sein: Starkes Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum und schwere oder scharf gewürzte Kost am Abend stören die Nachtruhe und begünstigen das Schwitzen im Schlaf. Zudem können hormonelle Schwankungen, zum Beispiel während der Wechseljahre, die Schweißproduktion verstärken. Auch die Dosis oder Zusammensetzung von Medikamenten kann dafür verantwortlich sein, dass Sie sich während der Nacht unruhig hin und her wälzen und dabei viel Flüssigkeit ausscheiden.

Symptome: Wie macht sich Nachtschweiß bemerkbar?

Die Symptome von Nachtschweiß sind offenkundig: Man wacht verschwitzt auf oder merkt sogar, dass die Bettwäsche durchnässt ist. Der Grad des Nachtschweißes kann allerdings unterschiedlich sein. Mal ist es nur eine nasse Stirn, mal ein feuchtes Kopfkissen. Nachtschweiß kann außerdem zu Schlafstörungen führen. Das durch die Feuchtigkeit hervorgerufene Kältegefühl kann zur Folge haben, dass man aufwacht.

Nachtschweiß: Wann zum Arzt?

Wenn es jedoch trotz kühlem Schlafzimmer und dünner Decke regelmäßig zu nächtlichen Schweißausbrüchen kommt, ist ein Besuch beim Arzt ratsam. "Wer nachts ohne ersichtlichen Grund immer wieder stark schwitzt, sollte der Ursache auf den Grund gehen", rät Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI). Der Internist rät, vermehrtes Schwitzen in der Nacht nicht zu ignorieren. Besonders, wenn man vorher damit noch keine Probleme hatte und auch tagsüber nicht übermäßig schwitzt. "Starkes und plötzlich auftretendes Schwitzen ist ein Symptom, das immer untersucht werden sollte."

Steckt ein medizinisches Problem dahinter, spricht man von nächtlicher Hyperhidrose. Drei häufige Ursachen für starkes Schwitzen in der Nacht sind laut dem Experten seelische Probleme, Stoffwechselerkrankungen und Tumore.

Mögliche Ursachen für Nachtschweiß:

  • Infektionskrankheiten (Erkältung, Grippe, Pfeiffersches Drüsenfieber, Tuberkulose, AIDS, Malaria)
  • Medikamente
  • Wechseljahre
  • Übergewicht
  • Stress
  • psychische Probleme
  • Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion, Gicht)
  • Krebs (v. a. Lymphdrüsenkrebs, Leukämie)
  • Herzerkrankung
  • Lungenentzündung

Wie viel Schwitzen ist normal? Ein Flüssigkeitsverlust von bis zu einem halben Liter pro Nacht gilt als normal. Ebenso kann es gelegentlich passieren, dass Sie nach einer albtraumreichen Nacht schweißgebadet aufwachen. Halten die Schweißausbrüche jedoch länger als drei Wochen an, sollten Sie einen Arzt konsultieren – insbesondere, wenn weitere Symptome, wie Gewichtsverlust, Schmerzen, Atembeschwerden oder Verdauungsprobleme, hinzukommen. Ein Experte kann mögliche Ursachen erforschen und gezielt behandeln.

Ursache: Infektionskrankheiten

Wird der Körper von Viren oder Bakterien befallen, reagiert das Immunsystem mit einer erhöhten Temperatur, um die Erreger abzuwehren. Die übermäßige Wärme führt zu einer erhöhten Schweißproduktion. Nachtschweiß tritt daher häufig als Symptom von Infektionskrankheiten auf. Dazu zählen akute Infekte, wie eine Grippe oder Pfeiffersches Drüsenfieber, sowie chronische Krankheiten, wie AIDS, Tuberkulose oder Malaria.

Ursache: Medikamente

Manchmal tritt Nachtschweiß auch als Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel auf. Medikamente, die Nachtschweiß verursachen können, sind zum Beispiel:

  • Antidepressiva
  • Betablocker
  • fiebersenkende Mittel (zum Beispiel Paracetamol)
  • blutzuckersenkende Mittel
  • Hormonpräparate (zum Beispiel zur Behandlung von Brustkrebs, Prostatakrebs oder Endometriose)

Ursache: Stress

Zu viel Stress und innere Unruhe fördern nächtliches Schwitzen. "Nicht bewältigte Probleme, Stress und Ängste äußern sich oft durch Schweißattacken", erklärt Wesiack. Der Grund: Nachts fehlen die Ablenkungen des Alltags. Die Sorgen drängen sich in den Vordergrund und das Unterbewusstsein arbeitet auf Hochtouren. "Es ist vergleichbar mit Albträumen: Stress lässt das Herz schneller schlagen, beschleunigt die Atmung und in Folge beginnen wir zu schwitzen."

Ursache: Stoffwechsel und Hormone

Die Hormone und der Stoffwechsel beeinflussen auch die Wärmeregulierung des Körpers. Ist der Stoffwechsel gestört, kann sich in einer vermehrten Schweißproduktion äußern. Typische Stoffwechselerkrankungen, die mit Nachtschweiß einhergehen können, sind Diabetes mellitus, Gicht oder eine Schilddrüsenüberfunktion.

Auch Veränderungen im Hormonhaushalt können dazu führen, dass man in der Nacht vermehrt schwitzt. Vor allem Frauen in den Wechseljahren leiden aufgrund der Hormonumstellung unter Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen. Ursache ist der sinkende Östrogenspiegel, der zu einem Anstieg der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin führt.

Ursache: Tumore

Tumorerkrankungen sind laut dem Hamburger Internisten eine dritte mögliche Ursache: "Auch wenn diese verhältnismäßig selten der Auslöser von Nachtschweiß sind, müssen sie in Betracht gezogen werden." In diesem Zusammenhang geben weitere Warnzeichen wie Fieberschübe, eine plötzliche Gewichtsabnahme, Magen-Darm-Beschwerden sowie Appetitlosigkeit wichtige Hinweise auf ein mögliches Krebsleiden. Vor allem bei Lymphdrüsenkrebs und Leukämie ist Nachtschweiß ein typisches Symptom.

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Ursache: Herzerkrankung

Herzrasen und Atembeschwerden im Zusammenhang mit Nachtschweiß sind ebenfalls ein Warnsignal: "Da starkes Schwitzen auch auf ein krankes Herz hinweisen kann, zum Beispiel auf eine Herzinnenhautentzündung, wird der behandelnde Arzt auch dieses Organ in die Untersuchung mit einbeziehen", erklärt Wesiack.

Ursache: Lungenentzündung

Eine Lungenentzündung kann ebenfalls die Ursache von Nachtschweiß sein – vor allem bei älteren Menschen. "Bei Älteren bleibt Fieber als typisches Warnsymptom für eine Lungenentzündung oft aus. Das nächtliche Schwitzen kann dann ein wichtiger Wegweiser sein", weiß der Experte. Kommen Husten, Auswurf, Abgeschlagenheit sowie Schmerzen beim Atmen hinzu, sollten Erkrankte schnellstmöglich zum Arzt.

Therapie: Was hilft bei Nachtschweiß?

Die Therapie bei Nachtschweiß richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Erste Maßnahmen zur Vorbeugung von nächtlichem Schwitzen sind:

  • Trinken Sie tagsüber ausreichend Flüssigkeit.
  • Verzichten Sie am Abend auf Alkohol und Zigaretten.
  • Reduzieren Sie Ihren täglichen Kaffeekonsum auf ein bis zwei Tassen und trinken Sie diese möglichst nicht am Abend.
  • Vermeiden Sie abends fette und stark gewürzte Speisen.
  • Nehmen Sie vor dem Schlafengehen eine kalte Dusche.
  • Tragen Sie zum Schlafen leichte Kleidung, bestenfalls aus atmungsaktivem Material.
  • Achten Sie auf eine angenehme Temperatur im Schlafzimmer: Ideal sind zwischen 16 und 19 Grad.
  • Entspannen Sie sich vor dem Zubettgehen mit Meditation oder etwas Musik. Kontraproduktiv sind hingegen Fernsehen sowie aufwühlende Bücher oder Hörbücher.
  • Als Hausmittel soll außerdem Salbeitee gegen nächtliches Schwitzen helfen.

Sollte sich dennoch keine Besserung einstellen, steckt wahrscheinlich ein medizinisches Problem dahinter. Gehen Sie daher unbedingt zum Arzt, wenn die nächtlichen Schweißausbrüche mehrere Wochen andauern. Dieser kann beispielsweise die Medikation anpassen, wenn bestimmte Arzneimittel für die erhöhte Schweißproduktion in der Nacht verantwortlich sind. Auch kann er über einen Bluttest feststellen, ob eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegt und mit entsprechenden Medikamenten dagegenwirken.

Ist ein Infekt verantwortlich für die übermäßige Schweißproduktion, bessert sich die Situation, nachdem die Krankheit überstanden ist. Je nach Krankheit kann Ihnen der Arzt fiebersenkende Medikamente oder Antibiotika verschreiben.

Eine Psychotherapie kann gegen Stress, seelische Probleme und Ängste helfen. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt, ob der Gang zum Psychologen für Sie ratsam ist.

  • Geheimtipps, die helfen:Was Sie essen sollten, um weniger zu schwitzen
  • Schwitzen im Klimakterium: So kommt es zu Hitzewallungen
  • Hyperhidrose : Ab wann Schwitzen krankhaft ist

Ist eine ernsthafte Erkrankung, wie Krebs, eine Lungenentzündung oder Herzerkrankung, die Ursache für das nächtliche Schwitzen, treten in der Regel auch noch andere Beschwerden auf. Achten Sie daher auf weitere Symptome, wie Gewichtsverlust, Schmerzen, Atembeschwerden, Verdauungsprobleme, damit Ihr Arzt eine eindeutige Diagnose stellen und schnellstmöglich mit einer geeigneten Behandlung beginnen kann.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

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Verwendete Quellen

  • Eigene Recherche

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Wann ist Schwitzen in der Nacht gefährlich?

Nachtschweiß sollte jedenfalls vom Arzt abgeklärt werden, wenn: Sie nachts häufig und sehr stark schwitzen. Das nächtliche Schwitzen länger als drei bis vier Wochen bestehen bleibt. Weitere Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, ungewollter Gewichtsverlust oder Abgeschlagenheit hinzukommen.

Bei welchen Krankheiten schwitzt man stark?

Verantwortlich sind häufig Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion, Infektionen, Nervenstörungen, Krebsleiden oder psychische Erkrankungen wie Angststörungen.

Bei welchen Krebsarten schwitzt man nachts?

Lymphome, Tumore des Lymphsystems: Nächtliches Schwitzen mit Fieber und Gewichtsverlust. Neben dem Blutgefäßsystem durchzieht das Lymphsystem den ganzen Körper.

Was tun wenn man in der Nacht zu viel schwitzt?

Praktische Tipps gegen Nachtschweiß.
Trinken Sie am Abend nur mehr wenig und nur selten oder keinen Alkohol. ... .
Vermeiden Sie scharf gewürzte und fette Speisen, vor allem abends..
Geben Sie das Rauchen auf..
Bewegen Sie sich untertags viel und regelmäßig..
Bei Übergewicht heißt es: abnehmen..