Huforthopädie bezeichnet eine Art und Weise der Hufbearbeitung bei der die Formkräfte des Bodens, die tagtäglich auf den Pferdehuf einwirken, produktiv genutzt werden. Durch das Abreiben des Hornes und durch die Einwirkung des Bodengegendrucks werden die Hufe auch ohne menschliches Zutun unablässig geformt und mitunter auch ungünstig verformt. Ein häufiges Beispiel für Letzteres ist das Schieflaufen der Hufe durch eine einseitige Mehrbelastung der Hufinnenseite oder der Hufaußenseite. Ausgangspunkt für das Schiefwerden ist dabei zumeist der stattfindende Mehrabrieb auf der stärker belasteten Hufhälfte, die sich hierdurch schneller kürzt, als die weniger belastete Hufseite. Show Während die traditionelle Hufbearbeitung diese Diskrepanz im Abrieb stets nachträglich und durch ein einseitiges Kürzen des Hufes aufzuheben versucht, geht die Huforthopädie so vor, dass sie von vornherein steuernd in den Hornabrieb des Hufes eingreift. Um auch bei einseitig überlasteten Hufen einen gleichmäßigen Hornabrieb zu gewährleisten, werden die Hufe so bearbeitet, dass sich das Horn in bestimmten (weniger belasteten) Bezirken zukünftig schneller abreiben kann und in anderen (mehr belasteten) Bereichen verzögert abgerieben wird. Der daraufhin weitgehend geplant stattfindende Abrieb verhindert auf einfache Weise, dass der Huf ungemütlich schief wird. Auch Hufe die bereits schief geworden sind, können mit Hilfe einer solchen gezielten Abriebsteuerung wieder saniert werden. Neben dem Abrieb wirkt auch der Bodengegendruck formend auf den Pferdehuf ein. Auch dieses Moment wird bei der huforthopädischen Bearbeitung genutzt, um Hufe gesund zu erhalten. Die huforthopädische Bearbeitung zielt im Unterschied zu anderen Bearbeitungsweisen nicht auf die Herstellung einer bestimmten Idealform am Huf, denn ein gesunder Huf zeichnet sich nicht durch bestimmte Winkelmaße oder cm-Vorgaben aus. Die Hufe der Pferde sind je nach Haltungs- und Bodenbedingungen sowie in Abhängigkeit vom individuellen Gangwerk immer ganz konkreten Abnutzungs- und Verformungskräften ausgesetzt. Im Ergebnis haben die Hufe eines Pferdes deshalb auch ihre ganz eigene charakteristische Form und Gestalt. Die Analyse der Gebrauchsspuren am jeweiligen Huf führt zu den notwendigen Bearbeitungsschritten, die ausschließlich dazu dienen, die individuellen Stärken des konkreten Hufes zu nutzen und seine Schwächen auszugleichen. Anwendbar ist die huforthopädische Bearbeitung nur am Barhuf, da ein dauerhafter Hufschutz (Eisen- oder Kunststoffbeschlag, Klebeschuh) die planmäßige Steuerung des Hornabriebs und die gezielte Ausnutzung des Bodengegendrucks leider unmöglich macht. Mir ist aufgefallen, dass es Spannungen zwischen den beiden Berufsgruppen Hufschmied und Hufpfleger gibt. Die Konfliktpunkte liegen meines Erachtens nicht unbedingt auf der Fachwissensebene. Eher gibt es da Probleme des Berufsrecht und die Berufsgruppe mit der längeren Ausbildung möchte ein Arbeitsmonopol haben und die anderen wollen ihre Tätigkeit auch ausführen. Meine Perle hatte grottenschlechte Hufe und es ist ein Stück vor den Trachten ausgebrochen. Ich habe noch wenige Kontakte hier im Umkreis, so habe ich ein Hufschmied herbeigeholt, der laut Hörensagen auch Barhufpferde gut pflegt. Er sagte, das mein Pferd flacher stehe als 45 Grad und dass er aber trotzdem nicht mehr vorne wegnehmen kann, wegen der weißen Linie die dann erreicht würde und dass bei Wegnahme vorne, die Trachten hinten zu sehr belastet werden. Perles Trachten seien noch o.K. sollten aber nicht weniger werden. Ich konnte dies logisch nicht so ganz nachvollziehen, weil ich dachte vorne kürzer heist hinten höher. Perle ist vorne beschlagen worden und das ausgebrochene Stückchen muß ich besonders sorgfältig beobachten und auskratzen. Hufschmied hat Perle laufen lassen und gesagt, dass sie Zeheneng steht aber plan (voll aufliegender Huf) läuft. Nebenbei hat der Hufschmied noch bemerkt, dass manche Hufpfleger oft viel zu kurz die Hufe schneiden und die weiße Linie gar nicht beachten. Weiterhin hat Perle eine kleine Delle vorne mittig an einem Vorderhuf und es hat sich am gleichen Huf am Rand ein oberflächlicher Spalt entwickelt. Dann ist meine Stallkollegin gekommen die die Hufe ihrer Pferde selber pflegt. Sie sagte, dass Perle viel zu lang gelassen wurde und der Huf auch bis oder mit der weißen Linie hätte abgeraspelt werden können. Sie hatte dieses Vorgehen schon öfter beobachtet bei Hufschmieden. Mit kürzeren Hufen würde sie besser abrollen und der 45 Gradwinkel wäre erreicht. Pferd läuft etwas Zeheneng und würde am Ende des Bodenkontaktmomentes eine kleine Drehung machen. Die Delle ist Ursache für den Spalt der sich am Hufende entwickelt. Habe es so verstanden, dass sich bei vorliegenden Spalt auch die Delle immer wieder ausbildet.(Spalt nur obere Schicht) Hmmmm. ?(. Jetzt habe ich zwei Aussagen und finde beide haben Argumente, die ich einigermaßen nachvollziehen kann. Würde mich freuen, wenn ihr nochwas dazu sagen könntet. Spontan wollte ich nicht so gerne meiner Stallkollegin glauben, weil ich ja nu den Hufschmied bezahlt und ihm geglaubt hatte. Auch bin ich marginal verärgert gewesen, dass ich Ratschläge erst bekomme, nachdem ich Entscheidungen getroffen habe. Hatte vorher mehrmals nach einem Hufpfleger gefragt. Aber ganz objektiv betrachtet möchte ich diese beiden Meinungen mal im Forum diskutieren. Ich werde heute noch Fotos machen und sie hier vorstellen. LG Conny Einmal editiert, zuletzt von Conny the other (3. Juli 2006)
Krümel 99 Peinlichkeiten-Erprobter Beiträge270WohnortVEC
Hi, also meine persönliche erfahrung mit Schmieden ist leider bis auf einen Schmied, der leider zu weit weg wohnt, durchweg negativ. Einer hat es innerhalb 2 Korrekturperioden geschafft, das sich krümels Hornkapsel verschoben hat, ausserdem wurde meist mehr weggeschnitten, als ich wollte und ich hatte ein fühliges Pferd.. Habe mich dann über Hoforthopäden informiert und einen aus Lübbecke gefunden, der Gott sei Dank noch Kunden aufnahm. Bereits bei der 1. behandlung hat er mir sehr viel von meinem Pferd erzählt, da war ich ganz baff! Wie konnte er das an den Hufen sehen??? es trat sofort eine besserung ein, die Hufe liefen sich längst nicht mehr so schief ab, kurz vor dem 2. termin würde der Orthopäde krank, er bekam ein neues Knie, schlechte Zeiten für uns, da ich fast 4 Monate ohne Hufbearbeitung war, aber ich schwor mir, zu warten, also ging ich viel Strasse, wenn Horn ausbrach, feilte ich es selber glatt. Freitag war der Huforthopäde wieder da und hat verstärkung mitgebracht, einen jungen Mann, mit dem er sich in Zukunft zusammentuen wird.krümels Hufe haben sich sehr positiv entwickelt, er ist überhaupt nicht fühlig, er hat ordentliche Trachten... Klar, ist er doppelt so teuer, aber das ist es mir wert, da ich mein Pferd gerne Barfuss halten möchte. kann nur die Politik nicht verstehen, da es diesen Berufszweig in Zukunft nicht mehr geben wird, Klar gibt es überall schwarze Schafe, aber stocklahme Pferde wurden durch HO wieder gängig, wo es kein Schmied gedacht hätte.. Wenn du einen Guten Huforthopäden bekommen kannst, kann ich dir nur dazu raten.. frag doch mal Bärbel, was sie zu deinen Hufen meint, sie ist doch Hufpflegerin!!! LG
Dany Blondschopf-Flugkünstler Reaktionen1Beiträge134WohnortNiederösterreich
@ Conny Ich persönlich würde in Deinem Fall eher dem ausgebildeten Hufschmied Glauben schenken, als der "selbsternannten Fachfrau" sprich Stallkollegin. Hat sie denn eine fundierte Ausbildung und das nötige Fachwissen? Was die verschiedenen Meinungen über die Hufe Deines Pferdes angeht, so wird Bärbel Dir sicher mehr helfen können LG, Dany
Bärbel Moderatorin Reaktionen2.472Beiträge1.657
Hallo, ja, das leidige Thema "Hufschmied contra Hufpfleger, Huftechniker, Huforthopäden usw" kenne ich zur Genüge. Zu allererst möchte ich mal sagen, dass es bei den Hufschmieden mind. genauso viele oder wenige Schlechte oder Gute drunter sind, wie in den anderen Berufzweigen auch. Mich nervt es auch gewaltig, dass es immernoch selbsternannte Hufpfleger / -orthopäden u.ä. gibt, die sich das Huferaspel selbst oder in einem 2-Tageskurs beigebracht haben und damit auf ihre und fremde Pferde losgehen. Hier spreche ich vom richtigen Ausschneiden und nicht von ein bisschen glattraspeln nach dem Ausritt! Ich habe an einer Schule die Barhufpflege erlernt (hier der Link: BESW), die auch Huftechniker (alternative Kaltbeschläge wie Alu od. Kunststoff, Klebebeschläge, Kunsthorn usw.) und Hufschmiede (in Holland) ausbilden. 2 dieser staatl. geprüften Hufschmiede haben vorher bzw. nachher die private Schule für Barhufpflege besucht. Sie haben mir auch von ihrer Ausbildung zum Schmied / Schmiedin erzählt. Von alternativen Beschlägen z.B. wurde ihnen rein gar nichts vermittelt. Nach dem neuen Hufbeschlagsgesetz, dürften aber eben solche diese Beschläge ans Pferd bringen, ein Huftechniker, der es von der Pike auf an der privaten Schule gelernt hat, muss seinen Job ab dem 1.1.07 aber an den Nagel hängen... Ebenso wurde mir berichtet, dass auf den beiden Beschlagsschmiedeschulen (Münster und Berlin) die Pferde immer so ausgeschnitten wurden, damit sie ohne Eisen gar nicht mehr hätten laufen KÖNNEN. Seit ich Buddy selbst ausschneide, bricht nur noch sehr wenig weg und er berührt sich auch kaum noch mit den vorderen inneren Hufwänden. Buddy läuft extrem zeheneng vorne. Die Weiße Linie ist für mich ein Indiz, mit dem Raspeln aufzuhören Wenn ein Pferd z.B. Zeheneng läuft und auch innen die flachere Hufwand hat, dann wird diese Wand bis zur Weißen Linie hin dünn geraspelt. Viele Hufe beulen sich im Trachtenbereich so arg aus und brechen dann ab. Der Grund: Die Wand wurde nicht dünn genug geraspelt. Ich habe einen Fall in der Kundschaft, da waren diese Ausbeulungen an allen 4 Hufen sehr stark. Ich habe sie bis auf die weiße Linie zurückgeraspelt. Dadurch entstand an den entsprechenden Stellen erstmal eine sog. Schwebe. D. h. der Tragrand macht an dieser Stelle einen Bogen vom Boden weg. Nach 2 weiteren Malen des Ausschneidens waren die Beulen verschwunden und die Schweben ebenfalls. Die Hufe sind jetzt insgesamt schmäler, aber keinesfalls zu eng. Und siehe da, es bricht nichts mehr weg. Viele Schmiede raspeln an Stellen, an denen es nötig wäre nicht genug ab. Sie raspeln sehr oft so, als ob sie beschlagen würden und dafür darf man ja nicht ganz bis zur weißen Linie raspeln, sonst hält ja kein Nagel mehr im Horn. Ich schaue mir dann immer den Huf genau an, wo ich wieviel wegraspeln muss. Bei Schmieden habe ich das eher selten gesehen, dass sie z.B. auf Ballen- od. Kronrandverschiebung oder auf das Laufverhalten des Pferdes achten. Natürlich gibt es auch genügend, die das tun und die sehr gute Arbeit machen. Was Schmiede angeht, so habe ich mit Sicherheit keinen Hass gegen sie. Ihr Hauptgeschäft ist der Beschlag (vornehmlich mit Eisen), damit verdienen sie ordentlich Geld und das können die meisten denke ich auch mal hervorragend. Und nimmt man dann mal die Abteilung Strasser und Biernath hinzu (Hufheilpraktiker und Huforthopäden), die tun ihriges, um den Streit am Leben zu halten. Zur Ausbildung: Conny: Ich kann mir die Bilder gerne mal anschauen. Jedoch ist es immer besser, das Pferd zur Beurteilung vor sich zu haben. Wenn das Bild aus einem etwas ungünstigen Winkel aufgenommen wurde, dann kann das die Sichtweise schon sehr verfälschen. Am besten, Du knippst die Hufe, in dem Du die Kamera auf den Boden direkt davor hälst. Also direkt von vorne drauf und direkt von der Seite. Die Sohle kann man am besten fotografieren, indem man sich den Huf aufheben lässt und dann von oben draufknippst. Gruß P.S.: 45 ° Hufwinkel ist verdammt flach und kaum ein Pferd hat die passende flache Fesselung dazu. Die meisten Pferde stehen steiler in der Fesselung, also sollten sie auch steiler vom Huf her stehen (meist liegt die Winkelung zwischen 50 und 57°). Im Avatar: Buddy (29 Jahre)
Krümel 99 Peinlichkeiten-Erprobter Beiträge270WohnortVEC
q Bärbel und was ist wenn irgendwann die alternative hufpflegeschiene ausstirbt, weil der Nachwuchs ja nicht in der Sparte tätig sein darf?? Kann mich da einfach tierisch drüber aufregen, weil der Bedarf an Hufpfleger-orthopäden usw ja einfach da ist und diese wirklich eine fundierte Ausbildung erfahren, warum also dürfen die nicht weitermachen?? Sorry, das ich mich so aufrege, aber mich nervts einfach.. Gibts denn noch Hoffnung am horizont?? Oder ist das Gesetz unanfechtbar?? LG
Bärbel Moderatorin Reaktionen2.472Beiträge1.657
Hi Krümel, also momentan laufen die Klagen der Hufpflegeschulen gegen dieses Gesetz, weil es vor allem gegen die freie Berufswahl verstößt, die im Grundgesetz verankert ist. Diese Klage kann sich allerdings über einen langen Zeitraum hinziehen. Sollte es nicht gelingen, dieses Gesetzt zu kippen, dann wird es in Zukunft irgendwann nur noch staatl. gepr. Hufschmiede geben. Mit anderen Worten: der alternative Hufbeschlag wird darunter leiden und so manches Pferd auch, sofern sich an der Ausbildung zum staatl. gepr. Hufschmied nicht etwas ändert, nämlich eine fundierte Ausbildung in Barhufpflege und alternativen Beschlägen wie Alu, Kunststoff, Klebebeschläge oder Kunsthornaufbau. Gruß Im Avatar: Buddy (29 Jahre)
Conny the other Haflinger-Psychoanalytiker Reaktionen1Beiträge312WohnortBayern
Ganz lieben Dank für die fachkompente Information. Ich bin gerade dabei die Fotos einzustellen (lüncht mich nicht, brings nicht zusammen, da meine Firewall mich immer ausbremst). Muß mich erst mal im Übungsforum schlau machen. LG Conny
Bärbel Moderatorin Reaktionen2.472Beiträge1.657
Also was ich jetzt so erkennen kann, sieht der Hinterhuf gut aus und auch die beiden Hufe von unten sind ok. Das letzte Bild lässt sich bei mir nicht vergrößern, jedoch kann ich erkennen, dass dein Pferd sehr arg rückständig steht mit dem gesamten Bein. Damit ist nicht zu beurteilen, ob der Huf zum Fesselstand passt. Wäre auch schön, wenn Du die senkrechten Bilder auch senkrecht einstellst, damit man sich vorm PC nicht so arg verbiegen muss Einfach vor dem Hochladen einmal um 90° drehen. Du kannst mir die Bilder auch gerne per mail schicken, wenn sie nicht zu groß sind (max 200 KB pro Bild) Gruß Im Avatar: Buddy (29 Jahre)
Asti Einfanghochleistungssportler Beiträge106
Hallo, mich würde interessieren, ob ihr einen Hufschmied oder einen Hufpfleger / Hufbearbeiter zum Ausschneiden eurer Barhufer habt? Für meine Stute hatte ich immer einen Schmied, sie hat Eisen gebraucht. Asti lief aber bisher immer barfuß, und das sollte auch sehr gerne so bleiben. Deshalb will ich von euch wissen, ob ihr für eure Barhufer einen Hufpfleger habt, oder auch einen Schmied kommen lasst? Mein Schmied verlangt fürs Ausschneiden 25€, bei der Hufbearbeiterin (Natural Hoof Care) würde ich 34€ zahlen, ich kenne sie leider auch nicht... Würde mich über Erfahrungsberichte / Tipps freuen! Unsere Fotobox: Asterix: neue Reitbilder
Zwar sah mein damaliger Hufpfleger darin überhaupt keine Notwendigkeit, letztlich bekam mein Wallach aber doch für die Vorderhufe Hufschuhe. Ich verstand da den Hufpfleger auch gar nicht Er hatte doch gesehen, dass mein Pferd auf dem Schotter total fühlig lief!! So, mit den Hufschuhen wurde es natürlich gleich viel besser, es kehrte Ruhe ein =) Dann kam der Stallwechsel und den Hufpfleger wollte ich nicht weiter haben. Seine Meinung über Hufpfleger ist übrigens folgende (hatte er mir vergangenes Jahr einmal gesagt): "Was die Hufpfleger versauen, müssen die Schmiede korrigieren!" Er sagte mir, es wundere ihn überhaupt nicht, warum mein Wallach auf Schotter fühlig geworden ist. Mein neuer Hufschmied wollte dann alle 10 Wochen kommen. Er meinte aber, ich kann auch "ruhig" bis zur 11. oder 12. Woche warten. Ihn hatte ich bis Mai diesen Jahres. Dann wechselte ich den Schmied aus verschiedenen Gründen. Ein Grund warum ich dies tat, war folgender: Er meinte immer, meine beiden Haflinger hätten sehr gute Hufe, er schnitt nie viel weg (schon gar nicht von der Zehe o.O). Wenn ich mit net irre, müsste das dann im April diesen Jahres gewesen sein, wo mein Wallach auf geraden, sandigen Boden mir einfach zu häufig stolperte. Auch gefielen mir schon lange seine Hufe nicht mehr. Ich fand die vor allem von der Zehe her viel zu lang. Außerdem empfand ich den rechten (?) Vorderhuf ovaler als den anderen (der linke war "runder"). Also ließ ich meinen Schmied noch im selben Monat kommen (war die 8. ? Woche seit seinem letzten Termin). Und das beste: Er sah die Zehe überhaupt nicht als zu lang an!! Stattdessen meinte er: "Ja, da raspeln und feilen wir ein wenig zurück, dann passt das wieder." Ähm??! Das war sein letzter Termin bei mir. Danach wechselte ich zu einem anderen Schmied (s. am Anfang meines Posts). Dieser kürzte gleich einmal die langen Zehen meiner drei Pferde. Er will nun alle 8 Wochen kommen. Das ist lang genug, meinte er. Ich bin jetzt viel mehr über Hufe aufgeklärt als damals. Somit sehe ich schon, ob wir noch bis zur 8. Wochen warten können oder nicht. Er hat übrigens die Ansicht, dass die Zehen immer kurz gehalten werden müssen. Zu lange dürfen sie auf gar keinen Fall sein. Ich kenne den Schmied übrigens und weiß um seine Leistung Bescheid. Meine frühere RBT hat ihn auch. Zwar hatten mich damals als "nur RBT" ihre Hufe nicht sooo sehr interessiert, aber ich hatte damit nie Probleme (sie hatte wegen Hufrehe Eisen drauf). Einzig womit ich nicht einverstanden bin, ist seine Meinung über Bockhufe. Mein alter Schmied meinte, dass mein Jungpferd vorne links (?) einen leichten hätte. Wollte aber dennoch nicht vor der 10. Woche kommen. Werde ihn da aber beim nächsten mal (brauche ihn Ende des Monats wieder) nochmals darauf ansprechen und evtl. auch meine TÄ. So, genug geschrieben. Mein Fazit: Dank des "schönen Erlebnis" mit meinem früheren Hufpfleger bin ich damit restlos bis zu meinem Lebensende abgedeckt. Einen Hufpfleger hole ich mir sicher nicht mehr in den Stall Es gibt viele, gute Hufschmiede. Warum einen schlechten Hufpfleger herholen, der auch noch übermäßig viel verlangt? An alle Hufpfleger hier im Forum: Soll jetzt kein Angriff sein, ist nur meine Erfahrung Viele Grüße. Mein Gold klimpert und glitzert nicht. Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.
Pferdeanni Langmähnen-Bändiger Reaktionen11Beiträge592WohnortBW
Halli Hallo ! Um mal alles ein bisschen zu entschärfen: ich finde, es kommt auch auf die Hufform/art an und den Hufschmied. Unser HS z.B. schneidet unsere Barhufer nicht so gut aus, wie unser alter Hufpfleger das konnte. Er beschlägt aber schon seit über 20 Jahren die Hufe unserer (noch immer selbigen seit 25 Jahren) Pferde. Wir hatten noch nie ein Problem mit ihm. Mit dem Hufpfleger hatten wir bis jetzt nur gute Erfahrungen. Es gibt aber auch Pferde die es einfach gewöhnt sind mit Eisen zu laufen und selbst nach monatelanger Umstellung trotzdem wie auf Eiern laufen. Eisen wären da warscheinlich trotzdem angebracht, wenn sie dem Pferd nicht längerfristig schaden (Huf bricht aus, u.ä.). Es gab aber auch schon HS aus meinem Bekanntenkreis, die nicht mal richtig Shettys beschlagen konnte, geschweige denn korrekt ausschneiden. Sowas find ich dann wirklich die Höhe... LG Anni PS. Ein Rhythmus wäre auf jeden Fall angebracht- egal Hufpfleger oder Hufschmied. Je nach Wachstum und Abnutzung der Eisen & Hufe muss der dann eben kommen. 6 Wochen sind so das allgemeine Maß.
Echvel Langmähnen-Bändiger Reaktionen265Beiträge1.191WohnortTirol
Ganz ehrlich: aus der Ferne nicht zu sagen. Fakt ist, dass GUTE Behufbearbeiter sich mit Barhufen meist besser auskennen als die meisten Schmiede (ich sage die meisten, es gibt durchaus Top-Leute, aber die sind selten). Es ist überall gleich: es gibt ein paar schlechte, viele mittelmäßige und ganz wenig gute. Barhuf-Hufbearbeiter ≠ Barhufbearbeiter... da gibts so viele verschiedene Richtungen. Eher weniger zu empfehlen ist Strasser, weil die meist sehr extrem arbeiten. @ Amore Und trotzdem: wenn ein Schmied barhufmäßig gut drauf ist, dann passt das doch.
Dem stimme ich zu - den Profi holen, der am besten arbeitet, egal von welcher "Herkunft". Ist halt oft eine Sucherei.
FAZIT: Für BARHUFE ist: Dazwischen kommt es auf so viele Sachen an, dass man das nicht pauschal sagen kann. Ich empfehle eher Barhufbearbeiter, weil das einfach IHR Metier ist. Beim Schmied lernt die Barhufbearbeitung nur als kleinen Teil seiner Ausbildung. Trotzdem kommt es einfach immer auf den einzelnen Menschen an... FOTOBOX ~
Pongoknuffel Langmähnen-Bändiger Reaktionen3.553Beiträge4.000WohnortSchwarzwald
Dass dein Pferd so plötzlich fühlig läuft und sogar heiße und pulsierende Hufe hatte, könnte tatsächlich ein leichter Reheschub sein. Doch Hufrehe wird, soweit ich weß, nicht durch falsche Bearbeitung und Belastung ausgelöst, sondern durch bestimmte Stoffwechselvorgänge im Körper, die die Durchblutung stören und so zu den Symtpomen führen. Man spricht zwar von einer "Belastungsrehe", aber es wird mittlerweile stark angezweifelt, dass es sowas überhaupt gibt!
Das wundert mich sehr, da NHC-Bearbeiter die Sohle normalerweise komplett in Ruhe lassen. Ich habe eher von Schmieden den Eindruck, dass sie zu viel wegschneiden. Auch deshalb, weil denen oft 12 Wochen als Bearbeitungsintervall "reichen". Der Huf muss lange genug sein, damit auch was zum wegschneiden da ist. Doch jedesmal, wenn ("ordentlich") was weggeschnitten wird, verändert sich die Hufstellung und damit auch die Belastung für Gelenke und Sehnen. Außerdem schneiden viele Schmiede auch viel von der Sohle weg - dabei muss sich doch ein Schutz bilden können! Barhufpfleger schauen sich in der Regel den Huf, seine Stellung und den Gang des Pferdes ganz genau an und bearbeiten den Huf so, dass es für das jeweilige Pferd am optimalsten ist. Und das geht nicht innerhaslb eines Bearbeitungstermins, sondern dauert oft Jahre! ABER: Lieber einen super Schmied als einen schlechten Hufpfleger - aber genauso auch anderesherum! Meine Liebe ist aus Gold Einmal editiert, zuletzt von Pongoknuffel (5. September 2010)
12 Wochen sind für Eisen schon heftig, für Barhufe eigentlich inakzeptabel. Bei uns liegen die Bearbeitungsintervalle max. 4 Wochen auseinander. Alphéus' Fotobox
Von sich aus hätte er das nie gemacht und das hatte mich extrem gestört! Als Hufpfleger sollte man doch auf sowas eingehen und nicht sagen: "Nee, braucht der ja eigentlich nicht." -.-* Wegen der Sohle ... Ich kann auch nur das sagen, was er gemacht hat. Wieso, weshalb, warum und was seine Gründe waren, kann ich nicht sagen. Gut, dass du das mit der Intervalle ansprichst. Das mit den 12 Wochen war ja bei meinem alten Schmied so. Nach dieser Zeit war natürlich sehr viel drauf, vor allem die Zehen waren zu lang. Was machte er? Raspelte ein wenig rum, schnitt seeeehr wenig vom Tragerand weg -> Fertig! Barhufer nach 12 Wochen! Er kommt ja nun auch so im 7-8 Wochen Rhythmus. Da ist natürlich was drauf, aber nicht soviel, sodass er "mega viel" wegschneiden muss. Er kürzt halt immer die Zehe, schneidet Tragerand weg (guckt, was er wo wieviel am besten wegschneiden kann) und raspelt die Vorderhufe noch ein wenig. Mehr macht er gar nicht. Und das ist mehr, als der alte Hufschmied nach 12 Wochen gemacht hatte! Hmm ... weil du jetzt geschrieben hast, dasss Hufpfleger sich in der Regel den Huf genau anschauen, Stellung, Gang, usw. Da war mein alter Hufpfleger wohl die bekannte "Ausnahme von der Regel" Das machte er wenn überhaupt nur, wenn was vom Besitzer "vorliegt". Z. B. bei mir damals die Fühligkeit oder den Bockhuf von dem einen Pferd.Mein Gold klimpert und glitzert nicht. Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann.
Bärbel Moderatorin Reaktionen2.472Beiträge1.657
Wenn ich jetzt nicht selbst Hufpflegerin wäre und mir jemanden für mein Pferd suchen müsste, würde ich aus meiner Erfahrung auf folgendes achten: - Schneidet er viel an Sohle und Strahl weg, obwohl alles gesund und fest ist? -> eher schlecht, denn man sollte nur bröseliges Sohlenhorn und faulige Stellen entfernen. - Schaut er sich den Huf genau an und lässt sich das Pferd in Schritt und Trab vor dem Ausschneiden vorführen? -> Sehr gut, denn im Laufen erkennt man die eigentliche Hufstellung und das Laufverhalten. Im Stand kann man das nicht wirklich beurteilen, denn die Pferde stehen mal so und mal so da. Das wären nur Momentaufnahmen und nicht aussagekräftig. - beantwortet er/sie bereitwillig Fragen oder erklärt von sich aus, was er/ sie am Huf macht? -> So soll es sein. Denn die Kunden haben in der Regel keine oder nur wenig Ahnung von der Barhufbearbeitung und sind für Antworten und Erklärungen meist sehr dankbar. Ich selbst lasse die Leute auch gerne mal zuschauen, wenn ich ein Pferd ausschneide. Ganz egal, ob ich sie dann als Kunden bekomme oder nicht. Für Neukunden habe ich auch immer mein aufklappbares Hufmodell dabei. Da kann man sich auch mal den Huf von innen anschauen. - bricht das Horn schon innerhalb der ersten 3 Wochen weg? -> Das sollte in der Regel nicht der Fall sein. Kann passieren, je nachdem, wieviel das Pferd auf hartem, unebenem Gelände laufen musste. Jedoch sollte der Tragrand die ersten 5-6 Wochen fast völlig intakt sein. Ausbrechen kann immer mal was, aber das sollte nach kurzer Zeit nicht die Regel sein. - läuft das Pferd nach dem Ausschneiden regelmäßig fühlig? -> Das kann passieren, wenn das Pferd generell sehr fühlig ist. Wird aber zuviel Sohle rausgeschnitten, kann es sein, dass Pferde, die normalerweise nicht fühlig laufen, die ersten Tage nach dem Ausschneiden laufen, wie auf rohen Eiern. Das sollte nicht sein! - schaut der Hufbearbeiter nach dem Ausschneiden, wie das Pferd läuft (in Schritt und Trab)? -> Sehr gut, denn so kann man nach der Hufbearbeitung kontrollieren, ob das Pferd z. B. plan auffußt oder ob z. B. die Zehe noch zu weit nach innen zeigt. Gegebenfalls wird nachgearbeitet. Lieber einmal zuviel gucken, als einmal zu wenig. - Schaut der Hufbearbeiter, ob der Huf zur Fesselachse des Pferdes passt? -> Das wäre wünschenswert, denn es sollte weder ein Knick nach vorn (zu lange Zehe), noch nach hinten (Tendenz zu Bockhuf / Bockhuf) zu sehen sein. - Wie lange brennt der Schmied auf? -> Die Aufbrennzeit sollte normalerweise unter 5 Sekunden liegen. Leider machen das die wenigsten Schmiede. Viele brennen 10 - 15 Sekunden auf. Die Hitze kann den Huf austrockenen und die weiße Linie zerstören. Je länger aufgebrannt wird, um so eher kann das dem Pferd auch weh tun, denn die Hitze steigt ja in den ganzen Huf hinein. - Macht der Schmied auch Kaltbeschläge? -> Das wäre sehr positiv zu bewerten. Egal, ob Eisen, Alu oder Kunststoff. Bei einem Kaltbeschlag muss der Tragrand korrekt plan geraspelt werden. Es muss also sehr genau gearbeitet werden. Bei einem Heißbeschlag kann man die Unebenheiten ja plan brennen... Mehr fällt mir momentan nicht ein. Gruß Im Avatar: Buddy (29 Jahre)
~Gina~ Langmähnen-Bändiger Beiträge406WohnortOldenburg
Hey, Gina läuft schief, ich gehe viel ins Gelände, habe nun Anfang des Jahres den Hufschmied gewechselt, der auch gut erkannt hat, das Gina korrigiert werden muss und es bisher Schritt für Schritt getan hat! Er ist ein Schmied, der unbedingt dafür ist,das ein Pferd gut Barhuf laufen soll! Was muss man können um Hufschmied zu werden?Hufschmiede beschlagen Pferde mit Hufeisen.. Feingefühl gegenüber Tieren.. Geschicklichkeit.. Körperliche Fitness.. Stressresistenz.. Hilfsbereitschaft.. Gewissenhaftigkeit.. Engagement.. Was bedeutet Barhufpflege?Barhuf zu laufen ist für das Pferd das Natürlichste und Gesündeste, da es keine Einschränkungen des Hufmechanismus gibt. Das hat zur Folge, dass der Huf optimal durchblutet wird. Beim Barhufpferd verteilt sich das Gewicht nicht nur auf den Tragrand, sondern der Strahl und die Sohle tragen mit.
Wie oft müssen Hufe beschlagen werden?Dass man den Beschlag seines Pferdes alle vier bis sechs Wochen erneurt, zählt zum reiterlichen Alltagswissen und ist eine seit Jahrhunderten bewährte, auf Beobachtung und Erfahrung beruhende Praxis.
Wie viele Hufpfleger gibt es in Deutschland?Der Grund: Es gibt immer mehr Pferde – aber die Zahl der Hufschmiede stagniert bei 3.500. Tendentiell sinkt die Zahl sogar.
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