Was bedeuten flecken auf der lunge

Lungenkrebs ist in Deutschland eine sehr häufige Erkrankung. Pro Jahr erhalten diese Diagnose hierzulande etwa 57.500 Menschen. Allerdings macht sich die von Fachleuten als Lungenkarzinom oder auch Bronchialkarzinom bezeichnete Krebsart in vielen Fällen erst relativ spät durch Symptome oder Beschwerden bemerkbar. Umso wichtiger ist es, Anzeichen früh zu erkennen, die Diagnose zu sichern und den Krebs entsprechend zu behandeln. Denn je früher ein Lungenkarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen für Betroffene.

Risiken und Ursachen für Lungenkrebs

Es sind vor allem zwei Gruppen von Menschen gefährdet an Lungenkrebs zu erkranken. Dazu zählen Raucher und Personen, die bei der Ausübung ihres Berufs mit krebserregenden Stoffen in Berührung gekommen sind. Rein erblich bedingte Erkrankungen sind demgegenüber sehr selten.

Symptome, die auf Lungenkrebs hindeuten können

Ist eine Person tatsächlich an Lungenkrebs erkrankt, können bei den Betroffenen folgende Symptome auftreten:

•    Hartnäckiger, trockener Husten  
•    Fieberschübe, Nachtschweiß  
•    Blutiger Auswurf
•    Anhaltende Kurzatmigkeit
•    Permanente Heiserkeit
•    Ständige Brustschmerzen
•    Knochenschmerzen
•    Anhaltende Appetitlosigkeit
•    Ungewollter Gewichtsverlust

DIE WELT

Ein schwarzer Fleck als erstes Anzeichen von Lungenkrebs

Veröffentlicht am 11.02.2000 | Lesedauer: 3 Minuten

Neue Methoden zur Früherkennung von Bronchialtumoren - Heidelberger Mediziner wollen Risikopatienten untersuchen

Fast 40 000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Lungenkrebs. Tumoren in der Lunge werden jedoch meist sehr spät entdeckt, wodurch die Prognose der Patienten sehr schlecht ist. Fünf Jahre nach der Diagnose lebt nur noch etwa jeder Zehnte. Würde der Tumor früh erkannt und therapiert werden, hätten 90 Prozent eine Heilungschance, erklärt der Pneumologe Felix Herth von der Thoraxklinik Heidelberg.

Hoffnungsvolle Ansätze der Früherkennung bieten moderne endoskopische Verfahren wie die Autofluoreszenz-Bronchoskopie. Dabei zeigen sich chronische Entzündungsherde in der Bronchialschleimhaut, die oft Vorboten einer späteren Krebserkrankung sind. An der Heidelberger Thoraxklinik wird zusätzlich zum herkömmlichen Weißlicht Laserlicht durch das Endoskop geschickt. Dieses monochrom blaue Licht mit einer Wellenlänge zwischen 450 und 500 Nanometer fällt auf das Bronchialgewebe und regt im Gewebe so genannte Chromophore an, die ihrerseits schwaches grünliches Licht abgeben. Das abgestrahlte Licht wird durch einen empfindlichen Filter verstärkt. Gesunde Schleimhaut erscheint auf dem Monitor grünlich. Dort, wo ein verdächtiger Herd lokalisiert ist, wird die Autofluoreszenz ausgelöscht: Es zeigt sich ein dunkler Fleck.

Möglich wurde die Autofluoreszenz-Bronchoskopie durch das in Kanada entwickelte System Life (Lung Imaging Fluorescence Endoscopy). Damit wurde in einer US-Studie 1998 anhand von 700 endoskopischen Untersuchungen der Lunge erstmals gezeigt, dass mit dem Laserlicht 60 Prozent der frühen bösartigen Veränderungen entdeckt werden konnten gegenüber zehn Prozent mit Weißlicht. Inzwischen wurde in Deutschland ein weit billigeres Autofluoreszenz-Gerät, das so genannte D-Light-System, entwickelt. Der Laser wurde durch eine Xenon-Lampe ersetzt. Nach den Erfahrungen an der Heidelberger Thoraxklinik, wo beide Systeme vergleichend eingesetzt werden, sind sie diagnostisch wohl gleichwertig.

In einer Studie an mehreren Zentren in Europa wird derzeit in einer Studie die Autofluoreszenz-Bronchoskopie als Früherkennungsmethode im Vergleich mit der Weißlichtuntersuchung geprüft. 2000 Risikopatienten, darunter Raucher oder jene, die gegenüber einem anderen Karzinogen, wie zum Beispiel Asbest, exponiert sind, die über 40 Jahre alt sind und solche mit bereits therapiertem Bronchialkarzinom, werden in die Studie aufgenommen.

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Um die Ausdehnung eines kleinen Karzinoms genauer zu erkennen, wird in Heidelberg zusätzlich noch ein so genannter endobronchialer Ultraschall (Ebus) angewandt. Diese Methode wurde vom Leiter der endoskopischen Abteilung an der Thoraxklinik, Heinrich D. Becker zusammen mit der Firma Olympus entwickelt. Die endoskopische Ultraschalluntersuchung ermöglicht es, zu erkennen, wie tief der Tumor bereits in das Gewebe eingedrungen ist. Auch kann damit besser zwischen bösartigen und gutartigen Veränderungen im Lungengewebe unterschieden werden.

Autofluoreszenz-Bronchoskopie als "invasives Verfahren" kommt dabei jedoch erst als zweiter Schritt des Früherkennungsprogramms zum Zuge. Um aus der Risikogruppe Personen mit verdächtigen Herden herauszufiltern, eignet sich die automatisierte Sputum-Zytometrie (ASZ). Dabei wird das Sputum, also der Bronchialschleim, untersucht. Aus den darin enthaltenen Zellkernen lassen sich bestimmte Muster ableiten, die als Tumor verdächtig oder gesund auszumachen sind. In Heidelberg ist jetzt eine Studie in Vorbereitung, in welcher mehrere Tausend Risikopatienten in einem "Massenscreening" erfasst werden sollen. Die Frage lautet, ob Sputumuntersuchung und bei verdächtigem Befund angeschlossene Autofluoreszenz-Bronchoskopie durch Früherkennung und frühe Therapie für das Überleben der Patienten einen Gewinn bringen.

Was kann ein Fleck in der Lunge sein?

Tumoren im Randbereich der Lunge sind im Röntgenbild ab einer Größe von mehreren Millimetern sichtbar – meist als helle, oft rundliche Flecken. Fachleute sprechen dann von Lungenrundherden oder Tumorherden.

Können Flecken auf der Lunge harmlos sein?

Ein Schatten auf der Lunge gehört in jedem Fall abgeklärt. Obwohl die Veränderung harmlos sein kann, besteht die Möglichkeit, dass er Indikator eines Tumors ist. Risikofaktoren für Lungenkrebs sind nebst Rauchen und Passivrauchen auch die Luftverschmutzung oder Feinstaub.

Was sind die ersten Anzeichen von Lungenkrebs?

Husten, Gewichtsverlust, Luftnot oder Schmerzen in der Brust oder den Knochen können auf Lungenkrebs hinweisen. Ein Lungenkarzinom verursacht im frühen Stadium nur selten Beschwerden. Kleine Tumoren werden fast immer zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbs aus anderem Anlass.

Kann man im CT Lungenkrebs erkennen?

Bildgebende Verfahren, wie Röntgen oder CT können nur einen Hinweis auf Lungenkrebs geben. In aller Regel muss verdächtiges Gewebe entnommen und untersucht werden, um eine Lungenkrebs-Diagnose sicher stellen zu können.