Was bedeuten die farben im wappen von saarland

oben

A) Die Namen der Saargegend und ihrer Bewohner im Laufe der Geschichte

1) Namen des Landes   (>zum Teil 2: Bezeichnungen f�r die Bewohner)

Offizielle Bezeichnungen sind im folgenden Textfettund in brauner Farbe gesetzt, inoffizielle (volkst�mliche) Namen in fett und schwarz.

Im Laufe seiner bewegten Geschichte trug das Land, in dem wir leben, viele verschiedene Namen und Bezeichnungen. Um diese zu erkunden, m�ssen wir tief in unsere Vergangenheit eintauchen.

Mehr �ber die Saar-Geschichte finden Sie auf unseren Seiten Vorwort (im Abschnitt 2) und Geschichte des Landes an der Saar.

Im Jahre 999wurde die K�nigsburg CastellumSarabrucca in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto III. erw�hnt. Aus dieser Burg entwickelte sich die heutige Stadt Saarbr�cken.

Im Sp�tmittelalter entstanden zahlreiche Landesherrschaften auf deutschem Gebiet. Eine von ihnen, n�mlich die Grafschaft Nassau-Saarbr�cken, lag vollst�ndig im Bereich des heutigen Saarlandes, drei weitere jeweils zum Teil: dieHerzogt�mer LothringensowiePfalz-Zweibr�ckenunddas Kurf�rstentum Trier. Die Wappen dieser vier Territorien sind noch heute im aktuellen Wappen des Saarlandes enthalten (siehe weiter unten, unter C, d).

Von 1682 bis 1697 war das Gebiet des heutigen Saarlandesunter Louis XIV ein Teil der franz�sischen Province de la Sarre (Saarprovinz). Deren Hauptstadt wurde das ab 1680 erbaute Saarlouis. Zur Saarprovinz geh�rten au�erdem die Grafschaft Saarbr�cken, der Saargau, das Herzogtum Zweibr�cken und die beiden Vogteien Phalsbourg und Saarburg. Nach dem Frieden von Rijswijk musste Frankreich 1697 diese Gebiete wieder an das Reich zur�ckgeben.

Von 1798 bis 1813/15 war unter Napoleon das gesamte Land an der Saar als Folge der Revolution wiederum franz�sisches Staatsgebiet. Der gr��ere Teil geh�rte zum D�partement de la Sarre, Ein kleineres Gebiet im S�dwesten geh�rte zum D�partement de la Moselle (mit Rehlingen und Saarlouis) und ein kleiner Teil im S�dosten (Homburg und Umgebung) zum D�partement du Mont Tonnerre (Donnersberg-Departement).

Von 1815 bis 1914:Als Folge der Befreiungskriege wurde nach dem Wiener Kongress der gr��te Teil des Saardepartements derRheinprovinz zugeschlagen, die zu Preu�en geh�rte, ein kleinerer Teil (der etwa dem heutigen Saarpfalz-Kreis entspricht) kam zur Rheinpfalz,die wiederum ein Teil von Bayernwar. Das Gebiet um Nohfelden und Birkenfeld geh�rte damals zum Gro�herzogtum Oldenburgund ein weiterer kleiner Teil zu Sachsen-Coburg-Saalfeld.

In dieser Epoche der Industrialisierung der Saar wird unsere Gegend in der Literatur (inoffiziell) auch oft als Saarregion oder Saarrevier bezeichnet. Man verwendete in dieser Zeitspanne gelegentlich auch den Namen Saargegend, z.B. als sich im Jahr 1881der "Historisch-antiquarische Verein f�r die St�dte Saarbr�cken und St. Johann und deren Umgebung" in "Historischer Verein f�r die Saargegend" umbenannte. In einem Schreiben des Consum- Betriebs L. Gottlieb von 1898 hei�t es, er habe "60 Zweiggesch�fte in Elsass-Lothringen, Moselgebiet, Saargegend und Luxemburg". Diese vor dem Ersten Weltkrieg verwendeten Begriffe (Saarregion, Saarrevier, Saargegend, nachmal auch schon Saargebiet) hatten nichts mit politischen Grenzen zu tun. Sie bezeichneten lediglich die Gegend an der Saar. F�r diese wurde h�ufig auch der Begriff "Die Saarlande" verwendet.

(Im Abschnitt B weiter unten erfahren Sie N�heres �ber alle Fahnen, die jemals im Saarland  g�ltig waren.)

Die offiziellen Namen des Landes an der Saar

im �berblick:                          

1682 - 1697   Teil der Province de la Sarre(franz.)

1798 - 1813   Teil von drei franz�s. D�partements 

1815 - 1914   Teil vonPreu�en u. Bayern

1919 - 1920   Saarbecken, Saarbeckengebiet

1920 - 1935   Saargebiet  (V�lkerbundverwaltung)

1935 - 1945   Saarland  (als Teil des 3. Reiches)

1940 - 1945   in der NSDAP war unser Land ein Teil

des Gaus Saarpfalz

1947 - 1956   Saarland (teilautonomes Land)

seit 1.1.1957  Bundesland Saarland

                (Land d. Bundesrepublik Deutschland)

Original-Fahne des autonomen Saarlandes

von 1948 bis 1956:

Der sp�ter (von 1920 - 1935) offiziell gebrauchte Begriff Saargebiet(siehe im folgenden Absatz) wurde auch schon zu Ende des 19. Jahrhunderts gelegentlich verwendet. Auf der Titelseite der Saarbr�cker Zeitung (siehe Zeitungsausschnitt von 1893 im Bild rechts) konnte man z.B. im Jahrgang 1893 unter der Namensbezeichnung des Blattes lesen: "Tageblatt f�r Saarbr�cken, St. Johann und das Saargebiet".

Nach dem 1. Weltkriegwurden f�r unser Land zum ersten Mal in seiner Geschichte Grenzen festgelegt. Der Versailler Vertragvon 1919 definierte es erstmals als ein abgeschlossenes Land und verf�gte gleichzeitig seine Abtrennung von Deutschland f�r die n�chsten f�nfzehn Jahre (1920 bis 1935). Im franz�sischen Vertragstext von 1919 wurde das neu gebildete Land als Territoire du Bassin de la Sarre bezeichnet und in der deutschen Version als Saarbeckengebiet, an einigen Stellen des Vertrages als Saarbecken abgek�rzt. Auch die Kurzform Saargebiet findet sich in dem Vertrag. Sie setzte sich bald als offizieller Namedurch.

Die Regierung wurde einer Kommission anvertraut, die dem V�lkerbund unterstand. Deshalb h�rt man f�r diesen Zeitabschnitt h�ufig den volkst�mlichen Ausdruck V�lkerbundszeit. Das Saargebiet war politisch und wirtschaftlich nun von Frankreich abh�ngig. Bei den �bergabeverhandlungen �ber die Gruben im Juli und August 1919 sprachen der franz�sische Verhandlungsf�hrer Defline und Konsul Mudra von der deutschen Delegation mehrfach vom Saarstaat.Um die Besitzrechte der preu�ischen Beamten gegen�ber der neuen franz�sischen Grubenverwaltung geltend zu machen, bildete sich ein "Bund staatlicher Bergbeamten im Saarstaat". Die Bezeichnung Saarstaat wurde aber von vielen Stellen abgelehnt, weil er auf eine Eigenst�ndigkeit des Saargebiets vom Deutschen Reich abzielte. [1]

Am 1. M�rz 1935 wurde das Land nach der Volksabstimmung vom 13. Januar an das Deutsche Reich Hitlers angeschlossen. Es wurde aber nicht an die L�nder Preu�en und Bayern zur�ckgegeben, sondern als selbstst�ndige Verwaltungseinheit erhalten [2]. In dem "Gesetz �ber die vorl�ufige Verwaltung des Saarlandes" vom 30. Januar 1935 wurde erstmals die BezeichnungSaarland offiziell eingef�hrt [3]. 1940 erfolgte die Vereinigung unseres Landes mit der Pfalz zum Gau Saar-Pfalzder NSDAP. Sp�ter plante man, das Saarland, die Pfalz und das vom Deutschen Reich besetzte Moseldepartement zu einemGau Westmark mit Verwaltungssitz in Saarbr�cken zusammenzulegen. Vorbereitungen dazu wurden getroffen, aber der f�rmliche Zusammenschluss kam wegen des Kriegsausbruchs nicht mehr zustande.

Kurz nach dem 2. Weltkieggeh�rte das Land an der Saar f�r wenige Monate zun�chst zur amerikanischen und danach zur franz�sischen Besatzungszone. In dieser Zeit (von M�rz 1945 bis 1947) verwendete man meist den Namen Saarland weiter, aber auch der alte Name Saargebietwurde h�ufig wieder gebraucht.

In der am 8. November 1947 verabschiedeten Verfassung unseres Landes wurde der Name Saarland offiziell festgelegt. In der neu gegr�ndeten Bundesrepublik wurde diese "amtliche" Bezeichnung f�r unser Land damals jedoch meist gemieden: Presseorgane und Politiker, aber auch viele Menschen auf der Stra�e verwendeten in der BRD fast ausschlie�lich den fr�heren Ausdruck Saargebiet, um zu demonstrieren, dass man die Autonomie des Saarlandes und damit seine Abtrennung von Deutschland nicht anerkennen wollte.

Da die Auslandsvertretung und die Landesverteidigung des Saarlandes von 1946 bis1955 der franz�sischen Republik oblagen, war es dadurch faktisch ein franz�sisches Protektorat. Wahrscheinlich deswegen wurde es sp�ter einige Jahre lang in Wikipedia mit dem Ausdruck Saarprotektorat bezeichnet [4]. Dieser Begriff ist aber w�hrend der Saarstaatzeit und auch sp�ter so gut wie nie verwendet worden.

Saarstaat: Heute wird f�r diesen Zeitabschnitt gerne der Ausdruck "Saarstaat" gebraucht. Er ist zum Beispiel Titel eines Bildbandes des Landesarchivs Saarbr�cken von 2005 [5]. In den 40er/50er Jahren wurde er aber sehr selten und - soweit uns bekannt - nie offiziell gebraucht (siehe auch oben im zweiten Absatz des Abschnitts "Nach dem 1. Weltkrieg").

Weitere "volkst�mliche" Namen f�r diesen Zeitabschnitt der Saargeschichte:

JoHo-Zeit  oder   Hoffmann-�ra (nach dem Ministerpr�sidenten Johannes Hoffmann)

Frankenzeit  (nach der Geldw�hrung in dieser Zeit)

Saarokko:  In der Abstimmungspropaganda zur Volksbefragung 1955 tauchte der Ausdruck Saarokko auf - siehe z.B. den f�nften Beleg auf unserer Seite Verse im Abstimmungskampf(er ist in unserem Kapitel STATUT). Damit sollte wohl auf Marokko und dessen franz�sischen Kolonialstatus hingewiesen werden, der nach Bef�rchtungen der Statutsgegner bei einer Zustimmung der Bev�lkerung zum Saarstatut auch auf das Saarland h�tte zukommen k�nnen.

Seit dem 1. Januar 1957 hei�t unser Land offiziell (Bundesland) Saarland.

Von 2009 bis 2011 wurde der Name Saarmaika oft scherzhaft f�r das Saarland verwendet. Er war aus der Zusammensetzung der Worte "Saar" und "Jamaika" gebildet. Damit wurde auf den Inselstaat in der Karibik angespielt, dessen Flagge die Farben Schwarz, Gelb und Gr�n beinhaltet. Diese entsprechen den Farben der drei Parteien, die von November 2009 bis Januar 2011 im Saarland eine so genannte Jamaika-Koalition bildeten und die Regierung stellten: CDU, FDP und Gr�ne.  Die Abbildung zeigt die Flagge des Inselstaats Jamaika.

Zu allen Zeiten wurde und wird unser Land auch einfach als "das Land an der Saar"oder ganz kurz als "die Saar" bezeichnet.

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Fu�noten:

[1] Siehe Frank G. Becker, Dissertation "Deutsch die Saar immerdar!" Die Saarpropaganda des Bundes der Saarvereine 1919-1935. Saarbr�cken, 2004. Im Internet: //scidok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/.../Deutsch_die_Saar_immerdar.pdf (Link bitte kopieren und in die Adresszeile Ihres Browsers eingeben; zuletzt aufgerufen am 2.10.2013), Seite 180.

[2] Verfassung des Saarlandes. Kommentar herausgegeben von den Mitgliedern des Verfassungsgerichtshofs d. Saarlandes. Saarbr�cken 2009. Seite 15: //www.verfassungsgerichtshof-saarland.de/Kommentar%20SVerf%20%28Endfassung%2022-06-09%29.pdf (zuletzt aufgerufen am 2.10.2013)

[3] Das Gesetz wurde im RGBl. I 1935 auf S. 66 ver�ffentlicht. Es hei�t dort u.a.: "An der Spitze der Verwaltung des Saarlandes steht bis zur Eingliederung in einen Reichsgau der Reichskommissar f�r die R�ckgliederung des Saarlandes mit dem Amtssitz in Saarbr�cken." Der vollst�ndige Wortlaut des Gesetzes ist nachzulesen unter: //www.documentarchiv.de/ns/1935/saarland_verw_ges.html  -  (zuletzt aufgerufen am 2.10.2013)

[4] Gem�� der Definition des Begriffes ist es zutreffend, dass das Saarland damals unter dem Protektorat Frankreichs stand. Der Ausdruck "Saarprotektorat" wurde aber damals offiziell nie als Bezeichnung des Landes gebraucht. Sp�ter wurde er eine Zeitlang (2011 und 2012) in Wikipedia verwendet (daraufhin auch in verschiedenen anderen, meist privaten Internetauftritten), aber man hat ihn dort sinnvollerweise bald ausgetauscht gegen "Saarland 1947 - 1956". 'Offiziell' wurde der Ausdruck Saarprotektorat lediglich einmal in Anf�hrungszeichen f�r kurze Zeit auf der Website des Bundesrates verwendet, allerdings auch nicht als Name f�r das Land: "Als 'Saarprotektorat' bildete es ab 1947 eine autonome Region." [Die entsprechende Seite //www.bundesrat.de/nn_6898/DE/struktur/laender/sl/sl-node.htmist seit 2014 nicht mehr zug�nglich.].

[5] Burgard, Paul. Linsmayer, Ludwig: Der Saarstaat / L'�tat Sarrois (Kommentierter Bildband �ber das Leben im Saarland). Reihe echolot, Historische Beitr�ge des Landesarchivs Saarbr�cken, Band 2. Saarbr�cken 2005.

2) Und wie nennt man die Bewohner des Landes?

Saarl�nder  ist die heute allgemein �bliche Bezeichnung f�r die Bewohner unseres Landes. Zu der Zeit, als der Landesname offiziell noch "Saargebiet" lautete, leitete man hiervon zur Benennung der Einwohner den Begriff Saargebietler ab. In verschiedenen Personalausweisen und Reisep�ssenvon damals (siehe Bild rechts und hier) wurden auch folgende Bezeichnungen verwendet: Saargebietsbewohner, Saareinwohner und interessanterweise auch damals schon Saarl�nder (obwohl der Name 'Saarland' erst 1935 offiziell eingef�hrt wurde (siehe oben unter "Am 1. M�rz 35").

Saarfranzosen: Dieser Ausdruck diente fr�her zur Diffamierung derjeniger Bewohner unseres Landes, die die Abtrennung von Deutschland bef�rworteten und eine enge Bindung an Frankreich w�nschten. Man warf ihnen damit ihre allzu frankophile oder gar separatistische Haltung vor. Der Name wurde h�ufig auch in der Saarstaatzeit (1947 - 1956) gebraucht, stammt aber schon aus der V�lkerbundszeit (1920 bis 1935). Wenn man ihn heute gelegentlich noch verwendet, meint damit manchmal etwas kritisch, aber meist freundschaftlich, einen sehr frankophilen Saarl�nder, der die Sprache unserer Nachbarn mehr oder weniger gut beherrscht und gerne ins Nachbarland f�hrt oder Besucher von dort empf�ngt. Solche Zeitgenossen gibt es hier ja zuhauf, und deshalb nennt man das Saarland auch oft das "franz�sischste aller Bundesl�nder".

Muffl�nder(oder auch MUF-L�nder): Zur Herkunft dieser seltsamen Bezeichnung f�r die Saarl�nder gibt es verschiedene Erkl�rungs- versuche. Ziemlich abwegig ist allerdings derjenige, nach dem sich der Name vom Eigenschaftswort "muffig" ableiten soll. Muffig sind die Saarl�nder n�mlich gewiss nicht (es soll allerdings einige wenige Ausnahmen geben). Auch mit "Muffe haben" d�rfte er nicht zusammen- h�ngen, denn Angsthasen sind die Menschen an der Saar gew�hnlich nicht. Wahrscheinlich zutreffend ist dagegen die folgende Erl�uterung (danke an Siegfried Hoffmann, St. Wendel, f�r seine Hinweise dazu!):

Der seltsame Name ist aus der Abk�rzung "MUF" f�r Milit�r-Urlaubs-Fahrscheinentstanden. Dazu kam es wie folgt: In der BRD wurde 1955 die Bundeswehr ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr wurden dort die ersten Soldaten vereidigt, jedoch vorl�ufig ausschlie�lich als Freiwillige, bis 1956 die allgemeine Wehrpflicht eingef�hrt wurde. Diese griff aber im Saarland vorerst nicht, weil dieses ja aufgrund seines Sonderstatus nach wie vor (auch nach der Volksbefragung am 23. Oktober 1955) politisch und wirtschaftlich von der BRD isoliert war.

Auch kurz nach der politischen Angliederung an die BRD am 1. Januar 1957 wurde vorl�ufig kein Saarl�nder wehrpflichtig. Niemand bekam hier einen Musterungsbescheid und auch keinen Einberufungsbefehl. Allerdings konnte man sich als Saarl�nder freiwillig zum Bund melden. Und davon machten �berraschend viele junge M�nner Gebrauch. Die Konditionen f�r Freiwillige waren f�r damalige Zeiten erstaunlich attraktiv, und viele junge Saarl�nder waren offensichtlich gar nicht so pazifistisch und antimilit�risch eingestellt, wie man h�tte annehmen k�nnen.

Wenn diese "freiwilligen" Soldaten in Urlaub fahren wollten, standen ihnen, wie allen Wehrpflichtigen, Freifahrtscheine zu. Diese waren jedoch nur g�ltig auf dem Streckennetz der Deutschen Bundesbahn. Die Eisenbahnen des Saarlandes (EdS) erkannten sie nicht ohne Weiteres an. Sie verlangten eine besondere Kennzeichnung auf den Fahrscheinen der Soldaten: den Milit�r-Urlaubs-Fahrschein- oder kurz MUF-Stempel. Dann konnten diese auch die letzten Kilometer ihrer oft weiten Heimreise ohne Zusatzkosten hinter sich bringen. Wenn bundesdeutsche Soldaten-Kollegen einen solchen Stempel auf einer Fahrkarte entdeckten, stichelten sie gerne: „Schau mal, einer aus dem MUF-Land", oder "ein Muffl�nder“ oder auch abgek�rzt "Mufti". Sp�ter wurden diese Ausdr�cke gelegentlich auch f�r die Saarl�nder allgemein verwendet.

Zusatz-Erl�uterung zur Wehrpflicht im Saarland:  F�r wehrtaugliche junge m�nnliche Saarl�nder wurde die allgemeine Wehrpflicht erst am Tag X eingef�hrt, also am 6. Juli 1959, als die Zollgrenzen zur BRD aufgingen und die franz�sische W�hrung an der Saar durch die D-Mark abgel�st wurde. Ausgenommen waren nur die sogenannten "Wei�en Jahrg�nge": Wer vor 1939 geboren war und sich nicht freiwillig meldete, musste nicht "zum Bund". Der erste Musterungsjahrgang bestand aus den im Jahr 1939 Geborenen. Sie erhielten nach dem Tag X fast umgehend die ersten Einberufungsbescheide und mussten einr�cken.

�brigens soll die Abk�rzung "MUF" in der oben beschriebenen Bedeutung sogar bereits viel fr�her verwendet worden sein, n�mlich schon "zu Kaisers Zeiten", also vor und im Ersten Weltkrieg. Damals seien Soldaten aus der Saargegend auch in deutschen Kasernen wie z. B. auf Ehrenbreitstein (Koblenz) untergebracht worden. Wenn sie von dort nach Hause zur�ckfahren wollten, ben�tigten sie schon damals einen "MUF" [2]. Die Rhein-Zeitung Koblenz schrieb vor einigen Jahren als Antwort auf eine entsprechende Leseranfrage, dass die Abk�rzung MUF zwischen 1920 und 1935 beim preu�ischen Milit�r f�r "Milit�r-Urlauber-Fahrkarte" gebraucht wurde. Man habe damals den Saarbewohnern, die zwar nicht zum Reich geh�rten, aber in der deutschen Armee dienten, mit dieser Karte die Heimfahrt spendiert [3]. In einem Internetforum "f�r Milit�rfahrzeuge, Biwak und Outdoortechnik usw." schrieb vor einiger Zeit ein Teilnehmer:

"Muffl�nder stammt von MUFF (Milit�rischen-urlaubsfreifahrtsschein [sic]). Die Saargegend war w�hrend des gesamten Ersten Weltkriegs Durchmarschregion mit einer Vielzahl von Lazaretten. Wer aus diesem Bereich von der Front kam, hatte den genannten Berechtigungsschein." [4]

Es w�re interessant, wenn jemand Belege dar�ber oder gar einen echten MUF als Original oder in Kopie vorlegen k�nnte!  >Kontakt

Saarokkaner:  Ableitung von "Saarokko" (siehe weiter oben, am Ende des Abschnitts 1).

Homo saraviensis (zu Deutsch etwa "Saarmensch"): scherzhafte latinisierte Bezeichnung f�r den Saarl�nder, wohl in Abwandlung des Ausdrucks "Homo sapiens". Offensichtlich verwendet man diesen Namen gerne im Zusammenhang mit der altbekannten Eigenschaft des Saarl�nders, immer jemanden zu kennen, der ihm helfen kann (oder wenigstens einen, der einen kennt, der ... usw.). Wer ihn wann gepr�gt hat, ist nicht bekannt. Prof. Dr. Gerhard Schmidt-Henkel verwendete ihn z.B. 1996 in seinem Gru�wort zu Gerhard Bungerts Buch "Die Heiligen K�he der Saarl�nder". Er meinte, das Buch sei "ein fr�hliches Psychogramm des Homo saraviensis" und stellt fest, dass dieser z.B. keinen Klempner brauche, wenn sein Wasserhahn tropfe. "Und wenn er es nicht selber macht, dann kennt er jemanden, der es ihm macht" [5].

Ein anderes Beispiel f�r die Verwendung dieses Begriffes gab es 2002 in dem Amtsenthebungs-Prozess gegen den damaligen Oberb�rgermeister von Saarbr�cken, Hajo Hoffmann. Dessen Anwalt pl�dierte auf Freispruch, weil die Verhandlungen keine Beweise erbracht h�tten, sondern allenfalls "Hinweise auf kauzige Menschen, die sich gern gegenseitig helfen". In diesem Zusammenhang gebrauchte er ebenfalls den Namen "Homo saraviensis" f�r diese besondere Art von Zeitgenossen [6].

F�r diesen Namen wurde das latinisierte Adjektiv "saraviensis" wahrscheinlich dem Begriff "Universitas saraviensis" entnommen. Er ist u.a. Bestandteil des Siegels mit der Eule, das erstmals 1951 auf dem Vorlesungsverzeichnis der Saar-Uni erschien (siehe Bild rechts). Die "Arbeitsstelle f�r Latein der Neuzeit" hat aber 2001 herausgefunden, dass dieser Begriff sprachlich nicht korrekt ist. Eine L�nderangabe mit der Endung -ensis bezeichne im Lateinischen nicht einen Menschen, der in diesem Land geboren sei, sondern jemanden, der dort t�tig, aber nicht dort geboren ist. Da im 4. Jahrhundert n.Chr. unser Saar-Fluss bereits als "Sar�vus" erw�hnt wurde, k�nne man "Saarland" auf Latein mit "Sar�via" �bersetzen. Das dazu geh�rige Adjektiv laute "saravicus" ("saarl�ndisch"); deswegen empfehlen sie als korrektere Bezeichnung f�r unsere Hochschule "Universitas saravica". Und einen im Saarland Geborenen m�sse man eher "Saravianus", oder "Homo saravianus" nennen, und nicht "saraviensis" [7]. Diese Wortsch�pfungen konnten sich aber offensichtlich nicht durchsetzen.

(Alles �ber die Saar-Uni finden Sie in unserem Kapitel Universit�t.)

3) Franz�sische Bezeichnungen f�r Land und Leute an der Saar:

Unser Hauptfluss und unser Land wurden und werden im Franz�sischen gew�hnlich als La Sarre bezeichnet. Manchmal wird der Begriff "Saarland" auch w�rtlich �bersetzt als Pays de la Sarre. Die fr�heren Namen "Saarbeckengebiet" und "Saargebiet" hie�en in der Sprache unserer Nachbarn Territoire du Bassin de la Sarre, und den Begriff  "teilautonomer Saarstaat" kann man mit Etat Sarrois en partie autonome �bersetzen ("Teilautonomie" hei�t auf Franz�sisch autonomie partielle).

Hinweis: Auch in anderen L�ndern der Erde wird der Name "La Sarre" verwendet. In Kanada gibt es eine Stadt mit diesem Namen in der Provinz Qu�bec. Sie hat etwa 7.500 Einwohner und wurde nach dem La Sarre Regiment benannt, das w�hrend des Siebenj�hrigen Krieges im Jahr 1758 erfolgreich an der Schlacht um Fort Carillon teilgenommen hatte. Es gibt auch einen Fluss mit Namen Rivière La Sarre,und zwar im �u�ersten Westen der kanadischen Provinz Qu�bec. Er m�ndet in die Bucht namens Baie La Sarre am �stlichen See-Ende des Lac Abitibi.

Die Bewohner unseres Landes werden im Franz�sischen als les Sarrois bezeichnet (Einzahl un Sarrois bzw. une Sarroise).

Eine kleine Kuriosit�t am Rande: Bis zum heutigen Tag scheinen manche Franzosen der Ansicht zu sein, das Saarland sei nach dem Zweiten Weltkrieg eine "franz�sische Kolonie" gewesen. Dies zeigen verschiedene Angebote der letzten Jahre von franz�sischen ebay-Nutzern, welche philatelistische oder numismatische Belege (Briefmarken, Briefe oder M�nzen) aus dem Saarland versteigern oder verkaufen wollen. Dabei bezeichnen manche unser Land in der Zeit nach

1947 als "Colonie Fran�aise". Zum Beispiel wurde am 14. Dezember 2011 in ebay.fr (France) bei neun Artikeln von drei verschiedenen Anbietern diese falscheL�nder-Bezeichnung verwendet. Die Abbildung rechts ist ein Muster daf�r:

Das Saarland war jedoch nie eine 'Kolonie'; es kann allerdings sein, dass der eine oder andere franz�sische Politiker es nach dem Zweiten Weltkrieg gerne zu einer solchen gemacht h�tte. Offen ausgesprochen wurde dies unseres Wissens aber nicht.

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Fu�noten zu 2):

[1] Vgl. Gerhard Bungert in www.Saarland-Lexikon.de unter Sprache und Spr�che, Saarland-W�rterbuch, Stichwort Muffl�nder. (Anm.: Das Saarland-Lexikon ist seit einigen Jahren leider nicht mehr online.)

[2] Mitteilung von Wolfgang Linnenberger am 14.09.2011. Er erinnert sich sehr gut daran, dass sein Gro�vater (er starb 1956) ihm zu Lebzeiten h�ufig davon erz�hlt hat.

[3] Rhein-Zeitung, Koblenz. Antwort auf eine Leserfrage: "Warum nennt man die Saarl�nder auch Muffl�nder?"

[4] www.multi-board.com (Forum f�r Milit�rfahrzeuge, Biwak & Outdoortechnik, Polo GTI, und Mopeds), Posting von "SpPz Tobi"Ende 2011

[5] Gerhard Bungert. Die heiligen K�he der Saarl�nder. Lehnert Verlag. Saarbr�cken, 1996, Seite 6.

[6] Siehe: Der Spiegel, Nr.20/2002 vom 13. Mai 2002, S. 58. Der Artikel ist hier zu lesen: //www.spiegel.de/spiegel/print/d-22539442.html  (zuletzt aufgerufen am 3.10.2016).

[7] Der Artikel ist f�r sprachlich Interessierte sehr aufschlussreich. Er erschien in der Universit�tszeitschrift campus - Ausgabe 3, Juni 2001 und ist hier nachzulesen: //www.uni-saarland.de/verwalt/presse/campus/2001/3/31-Universitas.html(zuletzt aufgerufen am 3.10.2016).

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Literatur und Links zu Abschnitt A):

Klaus Altmeyer. Drei Jahre Milit�rregierung im Saarland (1945-1947). Der Weg zum wirtschaftlichen Anschluss. In: Zeitschrift f�r die Geschichte der Saargegend. Historischer Verein f�r die Saargegend e.V. 50./51. Jahrgang 2002/2003.

//www.saarland.de/geschichte.htm     //de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Saarlandes   •

//www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/rhef_0300-9505_1925_num_11_51_2353_t1_0245_0000_2 (Seite 248)

B) Die Flaggen des Landes an der Saar

 

a) Von 1920 bis 1935 (Saargebiet unter V�lkerbund-Verwaltung)

In der V�lkerbundszeit war die Flagge des Saargebiets eine Trikolore, bestehend aus drei gleich gro�en Streifen in den Farben Blau - Wei� - Schwarz. Damit sollte an die Fahnen der beiden ehemaligen deutschen Staaten Bayern (wei�-blau) und Preu�en (schwarz-wei�) erinnert werden, zu denen jeweils ein Teil des Saargebiets bis 1919 geh�rt hatte. Das Seitenverh�ltnis der Fahne war 2:3.

b) W�hrend der Zugeh�rigkeit der Saar zum 3. Reich (1935 bis 1945)

gab es keine eigene Saarflagge und auch kein Saar-Wappen. Sp�testens ab 1. M�rz 1935 wurden die Fahnen des Deutschen Reiches auch im Land an der Saar gehisst.

c) W�hrend der Besatzungszeit (1945 bis 1947)

wurden an der Saar wie in den �brigen deutschen Landen nur die Flaggen der Besatzungsm�chte gehisst. Zun�chst also unmittelbar nach dem Krieg die US-amerikanische und ab Juli 1948 die franz�sische Flagge.

Zum Verhalten der Bev�lkerung beim Hissen einer Flagge gab Regierungspr�sident Dr. Neureuter am  4. August 1945 bekannt: "Bei feierlichen Anl�ssen der alliierten Besatzungsm�chte wie Truppenparaden oder offiziellen Kundgebungen und �hnlichen Veranstaltungen, bei denen die Truppe ins Gewehr tritt, ist jedermann verpflichtet, der Generalit�t bei ihrer Ankunft durch Abnahme der Kopfbedeckung und durch respektvolle Haltung Ehrenbezeugung zu erweisen. Der Wagen der Generalit�t ist erkenntlich an der vorne befindlichen, mit Sternen versehenen dreifarbigen Kommandoflagge. Die gleiche Ehrenbezeugung ist den Fahnen der Alliierten beim Hissen und Einziehen zu erweisen."

(Amtsblatt des Regierungspr�sidiums Saar Nr. 3/1945, Seite 5.)

d) Die Saar-Flagge zur Zeit der Teil-Autonomie (1948 - 1956)

  Die Schwarz/Wei�-Zeichnung links und der Text (oben) sind dem

  Amtsblatt des Saarlandes Nr 49/1948, Seite 726, entnommen.   

  

              

(Originalzeichnung aus dem Amtsblatt)        

In der 9. Sitzung der Verfassungskommission am 7. Juli 1947 unterbreitete Johannes Hoffmann den Vorschlag der CVP, dass die Landesfahne aus einem "wei�en Kreuz auf blau-rotem Grund" bestehen sollte (siehe Bild oben links). Diese Vorgabe wurde in die Verfassung aufgenommen (Artikel 61). Im Gesetz �ber die Flagge des Saarlandes vom 16. Juni 1948, das sich auf den genannten Artikel 61 bezieht, werden Farben, Dimensionen und Anordnung der Felder beschrieben (siehe Kasten rechts). So wurde in der Fahne das christliche Symbol des Kreuzes mit den drei Farben Blau-Wei�-Rot der franz�sischen Trikolore kombiniert. Durch die Wahl dieser Farben sollte die Bindung des Landes an Frankreich symbolisiert werden. Die Idee f�r die Gestaltung der Fahne soll Johannes Hoffmanns Ehefrau Frieda gehabt haben.

Das Seitenverh�ltnis der Flagge ist 2:3, oder genauer: (2+1+2):(2,5+1+4). Die Kreuzform wird in der Flaggenkunde "skandinavisches Kreuz" genannt. Dessen beiden Balken sind jeweils halb so breit wie die Schmalseite von einem der Farbfelder. Wenn die Fahne als Hissflagge aufgeh�ngt wurde (d.h.: waagerecht), wurden die blauen Felder dem Mast zugewendet, bei Anordnung als Bannerflagge (also senkrecht), befanden sie sich oben.

Bild rechts: Ausschnitt aus der saarl�ndischen Illustrierten Zeit im Bild vom Dezember 1947. (Anm. zu dem Text unter dem Bild: a) Die Alleestra�e hei�t heute Franz-Josef-R�der-Stra�e. - b) Die Wahl Hoffmanns zum Ministerpr�sidenten erfolgte am 21. Dezember 1947; siehe unsere Seite Johannes Hoffmann am Ende von Abschnitt C).

Diese drei Wimpelaus den 50er-Jahren mit der Saarflagge sehen Sie

im Anhang fast ganz unten auf dieser Seite in voller Gr��e:

 
 

Anhang zu d): M�gliche "Vorl�ufer" der Saarstaat-Flagge (1946/47) 

Schon in der am 8. November 1947 verabschiedeten Verfassung wird in Artikel 61 verf�gt, dass die Fahne des Landes "aus einem wei�en Kreuz auf blau-rotem Grund" besteht. Die beiden hier gezeigten Flaggen entsprechen bereits dieser Bestimmung und k�nnen deshalb als m�gliche fr�he Vor-Versionen der Fahne angesehen werden, die sich allerdings in Dimension und Anordnung der Farbfelder von der endg�ltigen Fahne unterscheiden.

Bis vor einiger Zeit war auf der Internet-Seite "Flags of the World"(FOTW) eine m�gliche "Vorl�uferversion" abgebildet (Abb. rechts). Im Unterschied zur endg�ltigen Flagge sind aber hier die Balken des wei�en Kreuzes im Verh�ltnis zu den Farbfeldern etwas breiter als dort, und alle vier Farbfelder sind untereinander gleich gro�. Pascal Vagnat vermutete auf FOTW, dass dies die Flagge des Mouvement pour le rattachement de la Sarre gewesen sei (MRS; N�heres dar�ber auf unserer Seite Parteien), und da viele Saar-Politiker nach dem Krieg Mitglieder dieses MRS waren, habe man sie sp�ter eine Zeitlang als Emblem f�r das autonome Saarland �bernommen. Andere Mitarbeiter der FOTW-Seite meinen jedoch, dass die Existenz einer solchen "Vorl�ufer-Flagge" zweifelhaft" sei.

  

      Etwa so soll die vermutliche       MRS-Fahne gem�� FOTW       ausgesehen haben.

       (Bild von Santiago Dotor)

Titelseite der genannten Zeitschrift     

Die zweite Version eines "Vorl�ufers" wurde in der franz�sischen Zeitschrift Images du Monde, Ausgabe vom 30. September 1947, abgebildet (Bild rechts), und zwar in einem Artikel �ber das Saar- land und seine wirtschaftliche Attraktivit�t f�r Frankreich, der auch zahlreiche Fotos aus unserem Land enth�lt. In diesem Wappen sind allerdings die Balken des wei�en Kreuzes im Verh�ltnis zu den Farbfeldern noch breiter als in der FOTW-Version, und die Farben der vier Felder sind anders verteilt: Die beiden oberen Felder sind hier blau, die unteren rot. Wenn man das Ganze um 90� nach links dreht, stimmt die Anordnung der Farben wieder mit der FOTW-Version �berein, aber die Geometrie der Felder ist anders.

Da die Abbildung im September 1947 (also gut zwei Monate nach JoHos Vorschlag in der Verfassungskommission) in einem seri�sen Artikel abgedruckt und mit "neue Fahne eines neuen Landes" bezeichnet wurde, kann man davon ausgehen, dass es sich hierbei tats�chlich um eine Art Vorl�ufer unserer offiziellen Flagge handeln k�nnte, der jedoch schon im November von der endg�ltigen Flagge des Saarstaats (siehe weiter oben) abgel�st wurde.

  

      �bersetzung des Textes:

     "Eine neue Fahne, ein neues

      Land im Herzen Europas"

Auf Seite 3 der Zeitschrift Images du Monde vom30.9.1947 wurde mit der Fahnen-Abbildung oben links und dem Text "Un nouveau drapeau - un nouveau pays au coeur de l'Europe" (eine neue Fahne - ein neues Land im Herzen Europas) auf einen Artikel �ber das Saarland in dieser Ausgabe der Zeitschrift hingewiesen. �bersetzung der Bildunterschrift:

"Aus einem Wald von Schornsteinen steigt der Rauch auf. Ein Drittel unserer (also der franz�sischen!) Stahlproduktion wird in dieser Region hergestellt" (gemeint ist das Saarland).

�bersetzung des Textes im roten Pfeil unter dem Foto:"Zweihundertmal kleiner als Frankreich, ungeheuer reich...".

e)  Die Saarland-Flagge seit 1957 (Bundesland Saarland)

Seit dem 1. Januar 1957 besteht die Fahne des Bundeslandes Saarland aus drei gleich breiten Querstreifen in den Farben Schwarz-Rot-Gold der Bundesflagge. Sie tr�gt in der Mitte das Saarlandwappen, das mittig auf dem roten Streifen steht und oben in den schwarzen, unten in den goldenen Streifen �bergreift. Das Seitenverh�ltnis der Flagge ist 3:5.

Bei der Hissflagge (waagerecht) ist die Seite des Wappens mit dem silbernen L�wen auf blauem Grund dem Mast zugewendet. Wenn die Flagge als Bannerfahne aufgeh�ngt wird, stehen die Farbstreifen senkrecht, und das Wappen steht aufrecht, die Seite des Wappens mit dem silbernen L�wen auf blauem Grund zeigt dann zu dem schwarzen Feld.

(N�heres zu dem in der Fahne abgebildeten Wappen siehe unten unter C, d)

Die Einzelheiten der Landesfahne werden beschrieben im Gesetz Nr. 508 vom 9. Juli 1956, ver�ffentlicht im Amtsblatt des Saarlandes Nr. 95 vom 10.9.1956, Seiten 1213 und 1215.

  Zu der Frage, welche Flaggen und Wappen man heute als B�rger verwenden darf, siehe weiter unten, am Ende von Abschnitt C.

C) Die Landeswappendes Saarlandes

Hinweis: In der Heraldik (Wappenkunde) beziehen sich bei der Beschreibung eines Wappens die  

Seitenangaben "rechts" und "links" nicht auf die Sicht eines Betrachters von vorne, sondern auf  

diejenige eines gedachten Schildtr�gers, der das Wappen wie einen Schild vor seinem K�rper h�lt.

  a)  von 1920 bis 1935

Das Wappen des Saargebiets unter V�lkerbundverwaltung

Das Wappen bestand wohl aus Teilen der Wappen von St. Ingbert, St. Johann, Saarlouis und (Alt-)Saarbr�cken. In dem Geviert sieht man rechts oben ein silbernes Zugrad mit zwei gekreuzten Schl�geln im schwarzen Feld enthielt, links oben eine rote Rose im silbernen Feld, rechts unten eine aufgehende goldene Sonne �ber blauen Wolken im silbernen Feld und links unten einen silbernen L�wen mit vier Kreuzen im blauen Feld. Es galt bis zum 28.2.1935.

(Nach der Verordnung Nr. 113, betreffend das Wappen des Saargebiets vom 28. Juli 1920, ver�ffentlicht im Amtsblatt der Regierungs-Kommission, S. 43).  

Abbildung: Pierre Audit�; lizenziert gem�� //creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de. - Danke f�r Infos an Werner Koetz, emer. Prof. f. Wirtschaftsinformatik an der HTW des Saarlandes

b)  von 1946 bis 1948

Wappen als �bergangsl�sung von 1946 bis zum 13.12.1948*)

Nachdem das Saargebiet aus der �brigen franz�sischen Besatzungszone ausgegliedert worden war, wurde (f�r nur zwei Jahre) ein neues Landeswappen eingef�hrt. Es bestand aus dem kleinen Saarbr�cker Stadtwappen (sog. "Siegelwappen", g�ltig von 1911 bis 1973) in leicht abgewandelter Form: Das Siegelwappen war noch von einem schwarz und silber gest�ckten Schildrand umgeben, der beim Landeswappen entfiel. Das Wappen trug oben auf silbernem Grund rechts eine rote Rose (f�r den Stadtteil St. Johann) und links Schl�gel und Eisen gekreuzt �ber einer Zange (f�r die Stadtteile Malstatt-Burbach), darunter einen silbernen L�wen und vier Tatzenkreuze auf blauem Grund.

*) Dieses Wappen war auch auf zwei Werten der "Allgemeinen Freimarken-Ausgabe" der Franz�sischen Zone abgebildet (g�ltig von Dezember 1945 bis November 1947) - siehe unsere SeiteBriefmarken unter A) 2

c)  von 1948 bis 1956

Das Wappen des autonomen Saarlandes  (14.12.1948 bis 1956)

Dieses Wappen war aus einem Preisausschreiben hervorgegangen (Einzelheiten dazu siehe weiter unten). Man wollte nicht auf ein fr�heres Wappen zur�ckgreifen, sondern etwas ganz Neues schaffen.

Das daraus resultierende Wappen bestand aus der Landesflagge, die in einen Schild mit einem schmalen silbernen (oder wei�en) Schildrand gesetzt wurde, und einer dar�ber befindlichen roten Br�ckenkrone, die als Symbol einer "Br�cke der Verst�ndigung" die europ�ische Mittlerstellung des Saarlandes zwischen Frankreich und Deutschland darstellen sollte.

In dem Gesetz vom 14. Dezember 1948 wurde das Aussehen dieses neuen Landeswappens wie folgt festgelegt:

   

(Amtsblatt des Saarlandes Nr. 95 von 1948, Seite 1549)        

Einzelheiten zu dem Wappen-Preisausschreiben von 1948:

Es wurde im Februar von der Regierung des Saarlandes veranstaltet. Dabei war als Symbol des Hoheitszeichens eine "Br�cke mit Taube" vorgegeben. Der 1. Preis (10.000 frs.) ging im April an den Grafiker Helmut Beck, der 2. Preis (5.000 frs.) an Walter Bauer, der 3. (3.000 frs.) an Josef Wack. Man hielt aber keinen der Entw�rfe daf�r geeignet, unver�ndert als Vorlage f�r das neue Wappen zu dienen. Deshalb beauftragte man Boris Kleint (Kunstprofessor an der Staatlichen Schule f�r Kunst und Handwerk in Saarbr�cken) und Arthur Kossow aus Schafbr�cke mit der Ausarbeitung einer endg�ltigen Fassung, die aus Elementen der ersten beiden pr�miierten Entw�rfe bestand. Von der in der Ausschreibung urspr�nglich geforderten "Taube" war nun keine Rede mehr.

Zwei Schreiben des Staatssekret�rs Edgar Hector mit den Ergebnissen des Preisausschreibensfinden Sie auf  >dieser Extraseite.

Kurioser Zufall: "doppeltes Saar-Wappen"

Auf diesem Briefausschnitt wurde am 18.2.1956 das eingedruckte mehrfarbige Saarwappen in einer Geb�hrenmarke des saarl�ndischen Innenministeriums mit einem weiteren (einfarbigen) Wappen im Stempel des Kommandeurs der Landespolizei �berstempelt.  (Abbildung: Ferdinand Kleineick)

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Moderne Autoaufkleber mit dem alten Saarwappen gab es in heutiger Zeit bei der Firma Stempel Ernst, Eisenbahnstra�e 58 in Saarbr�cken zu kaufen; ob sie jetzt dort noch erh�ltlich sind, m�sste man erfragen.

Die Sportler des autonomen Saarlands trugen bei internationalen Wettk�mpfen (z.B. bei den Olympischen Spielen in Helsinki 1952) auf ihrer Sportkleidung einen Aufn�her. Dem darauf abgebildeten Wappen fehlte aber die Br�cke. Man hatte sie durch die Bezeichnung SAAR ersetzt (Bild links).

Auf einigen modernen Aufklebern mit dem alten Saarwappen (Beispiel Bild rechts), die heutzutage manche Autobesitzer zur Erinnerung an das autonome Saarland an ihrem Fahrzeug anbringen, ist �ber der Br�cke das Wort "SARRE" (manchmal auch "Saarland") eingedruckt. In dieser Kombination wurde aber das Saarwappen in der Saarstaatzeit nie verwendet.

Ganz unten auf dieser Seite sehen Sie einige weitere Beispiele f�r solche modernen Aufkleber.

H�ufig sind solche aktuellen Nachbildungen des Wappens leider fehlerhaft in Bezug auf die Proportionen seiner Bestandteile. Im saarl�nd. Wappengesetz (siehe oben) wurden diese genau festgelegt. Dort war z.B. das Verh�ltnis der L�nge zur Breite des Wappenschildes mit 5 : 4 vorgeschrieben, und es wurden auch die Gr��enverh�ltnisse der Farbfelder, des wei�en Kreuzes und der Randstreifen sowie der Br�ckenb�gen zueinander exakt definiert.

In der weiter oben unter  c) von 1948 bis 1956  abgebildeten Ausf�hrung von Fritz St�hr sind diese Vorgaben so genau wie m�glich eingehalten worden. Daher empfehlen wir, falls Sie eine Kopie des Wappens selbst erstellen m�chten, sich an diese Vorlage zu halten.

Zu den juristischen Vorgaben einer Verwendung von Wappen: siehe weiter unten!

d) Das Landeswappen seit 1957

Das damals neue Wappen (das bis heute g�ltig ist) wurde durch das Gesetz �ber das Wappen des Saarlandes (Gesetz Nr. 509 vom 9. Juli 1956, ver�ffentlicht im Amtsblatt des Saarlandes Nr. 95 vom 10.09.1956 auf Seite 1213) eingef�hrt. Es trat am 1. Januar 1957, dem Tag des Beitritts des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland, in Kraft.

Das Wappen greift zur�ck auf die Geschichte unseres Landes und bezieht sich in seinen vier Bildern auf die vier gr��ten Territorien, zu denen das Gebiet des Landes vor der Franz�sischen Revolution geh�rte (siehe oben unter A!):

Nassau-Saarbr�cken:

gekr�nter silberner L�we mit neun wei�en Fu�spitz-Tatzenkreuzen auf hellblauem Grund.

Herzogtum Lothringen:

roter Schr�grechtsbalken mit drei gest�mmelten silbernen Adlern (so genannten Al�rions) auf goldenem Grund.

Kurf�rstentum Trier:

rotes geschliffenes Balkenkreuz

auf silbernem Grund.

Herzogtum Pfalz-Zweibr�cken:

goldener L�we mit roter Krone

und roter Bewehrung auf

schwarzem Grund.

Literatur zu diesem Thema:  Lehne, Kohler. Wappen des Saarlandes. Landes- und Kommunalwappen. 1. Auflage, Saarbr�cken 1981.

Hinweis:  Die Originalfassung des derzeit g�ltigen Saar-Wappens d�rfen wir aus rechtlichen Gr�nden nicht abbilden (siehe n�chsten Abschnitt "Rechtliche Hinweise"!) Deshalb zeigen wir hier oben das 2005 von der Saar-Regierung f�r private Zwecke geschaffene genehmigungsfreie neue "Saarland-Symbol".

Rechtliche Hinweise zur Verwendung von Wappen und Flaggen

an Fahrzeugen, auf Internetseiten und Druckerzeugnissen(nach einer informellen Mitteilung aus dem Ministerium, daher ohne Gew�hr!)

1) Die Verwendung des derzeit g�ltigen offiziellen Landeswappens

ist nach � 3 Absatz 1 des Saarl�ndischen Hoheitszeichengesetzes durch nicht f�hrungsberechtigte Stellen verboten. Das Ministerium f�r Inneres und Sport kann von diesem Verbot nur unter sehr engen Voraussetzungen eine Ausnahme machen. Hierbei ist Folgendes zu ber�cksichtigen: Das Landeswappen als staatliches Hoheitszeichen ist besonders gesch�tzt und darf grunds�tzlich nur von Landesbeh�rden gef�hrt werden. Eine Verwendung des Wappens durch andere Institutionen oder Privatpersonen ist daher nicht zul�ssig. Insbesondere darf nicht der Eindruck einer staatlichen Ma�nahme, Beteiligung oder F�rderung entstehen. Zur Wahrung des Charakters des Landeswappens als staatliches Hoheitssymbol wird daher eine Genehmigung an Privatpersonen, Firmen, Verb�nde und Organisationen zur Verwendung des Landeswappens in Briefk�pfen, Brosch�ren und sonstigen Druckerzeugnissen, auf Internet-Seiten sowie auf Gebrauchsgegenst�nden usw. nur unter sehr engen Voraussetzungen und ausnahmsweise erteilt.

Dennoch bestehen zwei M�glichkeiten, die Verbundenheit mit dem Saarland und die Zugeh�rigkeit zum Ausdruck zu bringen:


a) Im Jahre 2005 wurde ein kosten- und genehmigungsfreies neues Saarland-Symbol geschaffen, das von jedermann benutzt werden darf (siehe Abbildung �ber diesem Abschnitt!). Es hat das Aussehen eines stark vereinfachten Saarlandwappens, das mit der Landesbezeichnung „Saarland“ verbunden ist. Das Symbol darf nicht ver�ndert oder verfremdet werden. Im Internet kann es unter
www.saarland.de/10151.htm heruntergeladen werden.

b) Alternativ kann auch kosten- und genehmigungsfrei von jedermann die Landesflagge verwendet werden.

2) In der Vergangenheit verwendete historische Wappendes Saarlandes

unterfallen nicht dem Saarl�ndischen Hoheitszeichengesetz und d�rfen deshalb grunds�tzlich verwendet werden. Hierzu geh�ren demnach auch das Wappen des Saarstaats von 1947 bis 1956 (siehe oben, unter Cc) und alle anderen auf dieser Seite abgebildeten Wappen. Auch das Anbringen dieser Wappen auf Fahrzeugen usw. ist daher gestattet. 

Die Wappen der saarl�ndischen Gemeinden, Landkreise und des Regionalverbandes Saarbr�cken d�rfen von Dritten nur mit Genehmigung der Gemeinden, Landkreise bzw. des Regionalverbandes verwendet werden (� 3 Absatz 1, � 142 Absatz 1, � 196 Absatz 1 Kommunalselbstverwaltungsgesetz).

Nach � 90a Absatz 1 Nummer 2 des Strafgesetzbuches wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer �ffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften die Farben, die Flagge, das Wappen oder die Hymne der Bundesrepublik Deutschland oder einer ihrer L�nder verunglimpft.

D) Die Siegel des Saarlandes von 1949 - 1956

Die angegebenen Paragraphen (��) beziehen sich auf das Gesetz Nr. 119 �ber die Siegel des Saarlandes

(Landessiegelordnung) vom 30. Juni 1949. Amtsblatt Nr. 56 (S), Seite 710. 

Im Gesetz �ber die Siegel des Saarlandes vom 30.6.49 waren Aussehen und Gr��e der

verschiedenen Siegel des neu gegr�ndeten Saar-Staats festgelegt.

In der Anlage zum Gesetz wurde f�r

das Staatssiegel und das gro�e Landessiegel ein Durchmesser von 48 mm, f�r das kleine Landessiegel ein solcher von 36 mm bestimmt.

    

Siegel ab 1956, dem Jahr nach der Volksabstimmung;      

es ist noch heute g�ltig als das "Gro�e Landessiegel"       

Schon seit dem 16. Jahrhundert wurde das alte Steigerlied "Gl�ck auf, Gl�ck auf, der Steiger kommt" (siehe unten, Text a) in allen deutschen Bergbaugebieten gesungen. Es war das "Lied der Bergleute"; sein Ursprung lag wohl im Erzgebirge.

1920,als das Saargebiet gerade vom Deutschen Reich abgetrennt und unter das Mandat des V�lkerbunds gestellt worden war, dichtete Hanns Maria Lux (1900 - 1967) zusammen mit einer Schulklasse einen neuen Text zur Melodie dieses Steigerlieds: Da er dem Wunsch vieler Menschen an Saar und Blies nach ihrer baldigen R�ckkehr zu Deutschland Ausdruck gab, sangen sie gerne dieses Lied mit dem neuen Text "Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar" (siehe unten, Text b), bis das Saargebiet 1935 wieder an Deutschland angeschlossen wurde (und auch sp�ter noch). Der Text war aber nicht etwa als ein "Nazi-Lied" verfasst worden: Lux soll sich schon fr�h gegen die Nazis gestellt haben (siehe dazu: //www.saarlied.de/). Es wurde auch nie zu einer offiziellen "Saarlandhymne".

a) Das Steigerlied

(Dieser Text stellt die �berlieferte

Urform aus dem 16. Jahrhundert dar.)

Gl�ck auf, Gl�ck auf, der Steiger kommt.

Und er hat sein helles Licht bei der Nacht,

Und er hat sein helles Licht bei der Nacht,

schon angez�ndt', schon angez�ndt'.

Schon angez�ndt'! Das gibt ein'n Schein,

und damit so fahren wir bei der Nacht

und damit so fahren wir bei der Nacht

ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein.

Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut' sein,

die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht,

die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht

aus Felsgestein, aus Felsgestein.

Aus Felsenstein, hau'n wir das Gold,

doch dem schwarzbraunen M�gdelein, bei der Nacht,

doch dem schwarzbraunen M�gdelein, bei der Nacht,

dem sein wir hold, dem sein wir hold.

Ade, nun ade! Lieb' Sch�tzelein!

Und da drunten in dem tiefen finst'ren Schacht, bei der Nacht,

Und da drunten in dem tiefen finst'ren Schacht, bei der Nacht,

da denk' ich dein, da denk' ich dein.

Und kehr ich heim, zum Sch�tzelein,

dann erschallet des Bergmanns Gru� bei der Nacht,

dann erschallet des Bergmanns Gru� bei der Nacht,

Gl�ck auf, Gl�ck auf! Gl�ck auf, Gl�ck auf!

b) Das Saar-Lied:

Deutsch ist die Saar

Text von Hanns Maria Lux, 1920,

auf die Melodie des Steigerlieds

(siehe linke Spalte)

Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar!

Und deutsch ist unsres Flusses Strand

und ewig deutsch mein Heimatland,

mein Heimatland, mein Heimatland.

Deutsch bis zum Grab, M�gdelein und Knab,

und deutsch das Lied und deutsch das Wort,

und deutsch der Berge schwarzer Hort,

der Berge schwarzer, schwarzer Hort

Deutsch schl�gt das Herz, stets himmelw�rts

deutsch schlug's als uns das Gl�ck gelacht,

deutsch schl�gt es auch in Leid und Nacht,

in Leid und Nacht, in Leid und Nacht

Reicht euch die Hand, schlinget ein Band

um junges Volk, das deutsch sich nennt,

in dem die hei�e Sehnsucht brennt

nach dir, o Mutter, nach dir, nach dir!

Ihr Himmel h�rt, ganz Saarvolk schw�rt,

lasset uns es in den Himmel schrein:

Wir wollen niemals Knechte sein,

wir wollen ewig Deutsche sein!

Der Text dieses Steigerlieds ist auch auf unserer Bergbau-Seite (ziemlich weit unten) zu finden, mit zwei zus�tzlichen Strophen und h�bschen Illustrationen aus dem Bergbaubereich.

    Mehr �ber den Autor dieses Saarlieds "Deutsch ist die Saar"), Hanns-Maria Lux, finden Sie auf

www.saarlied.de.

Hinweis:  Zwei Pausenzeichen des Saarl�ndischen Rundfunks bestanden aus der Melodie der zweiten Zeile des Steigerlieds ("... und er hat sein helles Licht bei der Nacht...")

Das einegeh�rte zum 1.Programm ab Anfang der 60er Jahre und zur Europawelle:

(zwei H�rner)

Das andere kennzeichnete viele Jahre lang das 2. H�rfunkprogramm des SR:         

(Holzbl�ser)

F�r j�ngere Leser: Pausenzeichen wurden fr�her in den Sendepausen eines Rundfunksenders gespielt, damit man auf der Radioskala einen Sender auch finden und erkennen konnte, wenn kein Programm ausgestrahlt wurde. Mehr �ber Pausenzeichen im Allgemeinen und alle Zeichen von Radio Saarbr�cken und des SR finden Sie hier.

Das Lied "Deutsch ist die Saar" wurde zu manchen Zeiten als eine Art "inoffizieller Saarhymne" verwendet.

Es gibt aber auch eine offizielle saarl�ndische Nationalhymne:

c) Die offizielle saarl�ndische Nationalhymne - Das Saarlandlied / Saarlied

Die offizielle Nationalhymne des Saarlandes geht auf ein Lied zur�ck, das Richard Limberger 1892 �ber das   

"Land der Saar" geschrieben hatte. Es wurde 1921 von Karl Hogrebe,einem Musiklehrer aus Saarbr�cken, vertont.

Hier k�nnen Sie eine instrumentale Fassung der Nationalhymne h�ren.

Etwa so wurde sie z. B. bei Sportveranstaltungen gespielt:

(Anh�ren)

(Aufnahme des Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen

CD Deutsche Lieder und Hymnen - Jahr 2000)

Der Originaltext des Liedes von Richard Limberger lautet:

Ich wei� wohl ein liebliches, freundliches Tal,
von waldigen Bergen umgeben,
da blitzen die Wellen im Sonnenstrahl,
es bl�hn auf den H�geln die Reben
und D�rfer und St�dte auf gr�nender Flur,
und Menschen von kernigem Schlage:
Das ist meine Heimat im Lande der Saar,
laut preis ich sie all meine Tage.
Das ist meine Heimat im Lande der Saar,
Laut preis ich sie all meine Tage.

Wer einmal gewandert am Ufer der Saar
und einmal den Saarwein getrunken,
wem einmal die Blicke der M�dchen so klar
in gl�hende Seele gesunken,
der zieht nicht mehr weiter, es sagt ihm so wahr
das Herz mit gewaltigem Schlage:
Hier ist meine Heimat am Strande der Saar
laut preis ich sie all meine Tage!

Hier ist meine Heimat am Strande der Saar
laut preis ich sie all meine Tage!

O Saartal, du Kleinod von strahlender Pracht
du Grenzmark der deutschen Gefilde,
wir halten in Treue wohl �ber dich Wacht
es dient jede Brust dir zum Schilde!
So kling es denn stolz in die Lande hinaus
wenn freudigen Herzens ich sage:
Hier ist meine Heimat am Strande der Saar
laut preis ich sie all meine Tage!

Hier ist meine Heimat am Strande der Saar
laut preis ich sie all meine Tage.

< Zum Anh�ren: gesungene Aufnahme der 1. und 2. Strophe mit dem D�ppenweiler Kinderchor

Text�nderung ab 1950:      

Die Regierung unter Johannes Hoffmann �nderte 1950 die ersten vier Zeilender urspr�nglichen dritten Strophe um (oben in brauner Farbe), weil ihr Text sich allzu deutlich zu Deutschland bekannte. Statt dessen wurde f�r die ersten vier Zeilen des dritten Verses ein neuer Textin Auftrag gegeben, der besser zur Autonomie des Landes und seiner frankreichfreundlichen Politik passte (siehe rechts!).

 

O Saarland, du Kleinod von strahlendem Glanz,
O Land, du, von Kohle und Eisen,
Dir will ich geh�ren, dir weihen mich ganz,
Nichts soll mich dir f�rder entrei�en.

 Au�erdem wurde die zweite Strophe ab 1950 meist weggelassen.

Diese "neue" Nationalhymne wurde erstmals am 14. Dezember 1950 zur Feier des Saarl�ndischen Verfassungstages gesungen.

Au�erdem wurde sie bei den Spielen der saarl�ndischen Fu�ballnationalmannschaft und bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki aufgef�hrt. Trotzdem war sie bei den meisten Saarl�ndern weder sehr bekannt noch beliebt.

Nach der Volksbefragung im Jahre 1955 war sie so gut wie gar nicht mehr zu h�ren, weil sie allzu sehr mit der Regierung Hoffmann in Zusammenhang gebracht wurde. Sie ist aber auch nach der R�ckgliederung des Saarlandes an Deutschland bis 2003 (siehe weiter unten!) zu keiner Zeit von Amts wegen als Landeshymne au�er Kraft gesetzt worden, und man hat sie sogar manchmal weiterhin zu offiziellen Anl�ssen gespielt.

Hier noch einmal diese neue letzte Strophe mit Noten:                                                                                                             

Der Zeichner Bob Strauch machte sich in der satirischen Zeitschrift "Der TINTENFISCH" lustig �ber diese Hymne, indem er sie ein wenig umdichtete:

                                                                                                                                                    Zeichnung Bob Strauch

Neuer Text der Saar-Hymne ab 2003:

Im Jahr 2002 lie� das saarl�ndische Ministerium f�r Bildung, Kultur und Wissenschaft in einem Wettbewerb einen neuen Text f�r das Saarlandlied zu der alten Melodie suchen. Gewinner war Gerhard T�nzer aus Berus. Das so entstandene "neue" Saarlandlied sollte urspr�glich bei feierlichen Anl�ssen und zur Repr�sentation des Saarlandes gespielt werden. Es kam und kommt jedoch nur �u�erst selten zur Auff�hrung.

So lautet der neue Text des Saarlandliedes seit 2003:

< Anh�ren *)

Ich r�hm' dich, du freundliches Land an der Saar,
von friedlichen Grenzen umgeben.
Nie wieder bedrohe dich Krieg und Gefahr,
in dir m�cht' ich immerzu leben.
Und gibst du uns Arbeit, so hat's keine Not,
wir werden die M�hen nicht scheuen,
und Feste auch feiern zum t�glichen Brot,
denn du, unser Land, sollst uns freuen.

---------------------------

*) Quelle zu dieser Ton-Datei:

   Saarland - Die Hymne (2003), bearbeitet von Friedel Hary f�r 3-stimmigen M�nnerchor.

   Ensemble: Chor der Hochschule f�r Musik und Theater, Saarbr�cken, Leitung Andreas G�pfert. Produktion: Saarl�ndischer Rundfunk

d) Eine bisher unbekannte Saarhymnevon Johannes Kirschweng, um 1947; Melodie von Josef Reichert

Der aus Wadgassen stammende Dichter und Schriftsteller Johannes Kirschweng hat die folgende Saarhymne geschrieben. Sie ist allerdings in der Neuausgabe der Werke Kirschwengs nicht enthalten und wurde bisher auch sonst nirgends erw�hnt.

Wei�es Kreuz in Blau und Rot - Glaube zwischen Gott und Erde

Bl�te, Frucht und Wein und Brot - Eins und Alles, Hirt und Herde.

Was wir haben, was wir sind, gl�ht die Fahne treu zusammen.

Mann und Weib und Greis und Kind - Morgenrot und Abendflammen.

Jeder, der zu uns geh�rt, den das Land im Leid geboren,

gl�ubig auf das Zeichen schw�rt, das als Freie wir erkoren.

Wei�es Kreuz in Blau und Rot - Glaube hoch bis in die Sterne,

Saarland, Freiheit, Licht und Brot, Liebe aller N�h' und Ferne.

Hinweis: Mit "Wei�es Kreuz in Blau und Rot" bezieht sich Kirschweng auf die Landesfahne des damals neu gegr�ndeten Saarstaats.

Quelle: Siegfried Bach. Zeit und Zeitung. Die Region Wadgassen-Bous im Spiegel der Zeit zwischen 1913 & 1990. Wadgassen 2000. S. 805.

Mehr �ber Johannes Kirschweng finden Sie auf unserer Seite Literaturszene.

e) Keine Hymne, aber ein beliebtes Lied der Saarbr�cker:

Mir sinn Saarbrigger

- ein volkst�mliches Lied in Saarbrigger Platt; es wurde auch in der Saarstaatzeit und wohl schon fr�her gesungen. Seine Melodie ist diejenige des Liedes "Wir sind die S�nger von Finsterwalde", die der Berliner Wilhelm Wolff im Jahr 1899 komponiert hat.

Mir sinn Saarbrigger,
unn spiele Kligger,
mir st�mme Bluudwoaschd
mit �hner Hand!

Dass mir Saarbrigger sinn,
das w��s e jedes Kinn,
mir rei�e B��m aus,
wo gar kenn sinn.

 ANHANG zu Punkt B c):

Inoffizielle zeitgen�ssische

Wimpel mit der Saarflagge

Diese Abbildungen zeigen drei Wimpel aus der Zeit des autonomen Saarlandes, welche die Saarflagge beinhalten. Wer die Originale kreiert hat, ist nicht bekannt. Die hier gezeigten stammen aus der Sammlung von Gerd Schulthess, St. Ingbert († 2013). Der Wimpel rechts au�en zierte lange sein NSU-Fahrrad, sp�ter seine V�losolex.

 
 

Die Saarfahne in

einer Metallplakette

f�r Autos (um1954)

(Das Bild hat uns Torsten Gatzke

zur Verf�gung gestellt.)

   ANHANG zu Punkt C b): Modernere Ausf�hrungen des Saar-Wappens

1

2

3

4

Diese vier Wappen-Aufkleber wurden erst in den letzten beiden Jahrzehnten kreiert und enthalten jeweils einen Schriftzug mit einer Landesbezeichnung (Saarland oder [La] Sarre). Zu Zeiten des autonomen Saarlands war es nicht �blich, einen Landesnamen �ber dem Wappen anzubringen. Einzige Ausnahme waren die Aufn�her f�r die Kleidung der saarl�ndischen Sportler, die �ber dem Wappen anstelle der Br�cke das Wort "SAAR" trugen (siehe hier oben am Ende von Abschnitt C c) sowie auf unserer Seite Olympia 1952, ganz oben).

Die oben gezeigten Wappen-Ausf�hrungen entsprechen in verschiedenen Punkten nicht den amtlichen Vorgaben aus der Saarstaat-Zeit! Insbesondere gab es damals nie ein Wappen mit einer dar�bergestellten Aufschrift (z.B. "Saarland" oder "Sarre"). Dies ist die Erfindung heutiger Aufkleber-Hersteller. Ein schlimmer "Stilbruch" ist es aber nicht, denn "Sarre" ist ja das franz�sische Wort f�r "Saar" (Fluss oder Land, bzw. heute Bundesland) ...

Diese Aufkleber entstanden wie folgt. Bild 1: 1988 hat Gerd Schulthess aus St. Ingbert einen Aufkleber mit dem Wappen nach dem Muster der Originalzeichnung auf der Brosch�re "Wille und Weg des Saarlandes" und mit dem Schriftzug "Saarland" bei der Fa. Mock in Scheidt herstellen lassen und unters Volk gebracht. Etwas sp�ter hat der Betreiber von Jacques' Weindepot in der Saarbr�cker Halbergsta�e diesen Aufkleber nachdrucken lassen, aber dabei "Saarland" durch "Sarre" ersetzt (Bild 2). Man konnte ihn lange Zeit bei ihm kaufen, und sie zieren heute noch viele Autohecks im Saarland und anderswo. Sogar am Heck eines Bootes konnte man ihn 2007 im Saarbr�cker Yachthafen sehen.

Den Aufkleber im Bild 3 gab es eine Zeit lang in Saarbr�cken zu kaufen. Leider ist bei diesem Modell das Wappen im unteren Teil "missgl�ckt", denn der Halbkreis beginnt zu tief und hat den falschen Radius. Woher der Aufkleber in Bild 4 (mit "La Sarre") stammt, ist nicht bekannt. - Autoaufkleber gab es lange Zeit bei der Fa. Stempel Ernst, Eisenbahnstr 58 in Saarbr�cken zu kaufen; sie �hnelten dem oben in Bild 2 gezeigten und waren in zwei Gr��en zu haben. Ob sie heute noch erh�ltlich sind, m�sste man dort erfragen.

 

Links: Diesen kleinen Anstecker (oder Pin, 14 mm hoch) konnte man vor mehreren Jahren in Saarbr�cken kaufen.

Auf dem Foto rechts ist ein Wappen aus Metall mit dem Schriftzug "Sarre" zu sehen, bei dem aber die Abbildung der Br�cke fehlt.

Zu seiner Entstehung berichtet Michael Lohrmann aus Saarbr�cken: 

Ein Bekannter von mir lie� diese Teile 1994/95 in England anfertigen, exklusiv f�r den Volvo-Stammtisch Saar. Dieses Saar-Wappen sollte die K�hlergrills unserer alten Volvos zieren; die Auflage betrug ca. 50 St�ck. Wir mussten ewige Zeiten warten, bis diese Teile aus England geliefert wurden, und dann stellten wir mit Schrecken fest, dass die Br�cke fehlte. Eine Reklamation in England war sinnlos, deshalb kam das Wappen eben ohne Br�cke an unsere alten Volvos.

 

  

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Was bedeutet das Wappen von Saarland?

Es stammt von dem Kurfürsten von Trier. Unten links sind drei silberne Adler abgebildet. Diese sind das Zeichen der Herzöge Lothringens und der goldene Löwe rechts unten stellt das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken dar. Die Flagge des Saarlandes sieht aus wie die Deutschlandfahne.

Welche Farbe hat Saarland?

Gemäß der saarländischen Verfassung sind seit 1957 die Landesfarben Schwarz-Rot-Gold. Diese Kombination wurde nach dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland gewählt, um demonstrativ auf die Zugehörigkeit des Saarlandes zu Deutschland hinzuweisen.

Was ist ein Wappen für Kinder erklärt?

Ein Wappen ist ein Zeichen. Es steht für eine Stadt oder ein Land. Außerdem haben manche Familien ein Wappen. Das Wappen ist ein Bild, das man gut wiedererkennen kann.

Was ist die Hauptstadt von Saarland?

SaarbrückenSaarland / Hauptstadtnull

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