Was bedeuted gezweibe

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Bayer. Staatsbibliothek 


Thy H C$_ Z 


Gemeinnütziges 
Han dbuch 


der 


Gewächskunde, 


welches, 


mit Ausnahme der vier und zwanziglften Klaffe 
des Linneifchen Syltems, 


die 
wilden Gewächfe DABHChIRnGR 
‚enthält, ; 
und 
von. den ausländilchen diejenigen, 
| welche 
dem Arzt und Apotheker, 
dem Färber, Gärtner und Landwirth 
Nutzen bringen, 
neb[t 
einer ' kurzen Einleitung in die Gewächskunde 
und 
einem erklärenden Verzeichnifle 
der lateinifchen Ausdrücke, 


von 


Dr. Johann Chriftoph Möfsler. 





In zwey Abtheilungen. 
——————— 
Altona, | 
bey Johann Friedrich Hammerich, 
1815. 


Diefe Studien geben der Jugend Unterricht und gewäh- 
ren dem Alter Vergnügen. 


en m —— 


Cicero 







BIBI.IOTHECA 
REGIA 
MONACENSIS. 


Seiner Majeltät 
| dem | | 
Allerdurchlauchtigften, Grolsmächtigften 


König und Herrn 


\ 


Herrn | 
Friedrich Augult dem Dritten 


Könige Zu Sachlen 


uf. w. u.L.w 


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- 


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"Allerdurchlauchtigiter, Grofsmachtigier 
König, 


Allergnädigfter Fürft uns Herr! 


Ew. Königliche Majeflät find der huld= 
reichfie Befchützer der Willenfchaften und der 
entfchiedenfie Kenner der Gewächskunde. Ein 
füller Verehrer diefer lieblichen Wiflenfchaft 
wagt es, aus dem geheimnifsreichen Heiligthu- 
me der Blumengöttin, wo die Natur ihre be- 
wunderten Bildungen vollendet, hervorzutreten 
und einen befcheidenen Kranz, als ein from- 
mes Opfer unverbrüchlicher Treue, nach lan- 
ger Trennung von dem geliebten Vaterlande, 
an Ew. Königlichen Be geheiligtem 
Throne niederzulegen. 

. Möchten doch Allerhöchltdiefelben 
diefen geringen Verfuch mit der huldvollen 


Nachlicht aufnehmen, die der Kenner und Mei- 


_ fier jedem gewährt, dem es, ein ehrendes Ziel 
zu erreichen, Ernft if. | | | 

Mit den feurigfien Wünfchen für Aller- 
 höchftderofelben Wohlfeyn und mit der 


tteflien Verehrung bleibe ich zeitlebens 


Ew. Königlichen Majeftät 


meines Allergnädigften Königs 
und Herrn 


unterthäniglfter Diener 


Johann Chriftoph Mößler. 


, 


Vorrede 


Vorliegendes Handbuch follte bereits in der 
Oftermefle ı8ı2 erfcheinen, als eine Ichmerz- 
hafte Krankheit des Verfaflers die Vollendung 
deflelben hinderte. Die Ofiermelle 1313 wur- 
de durch Begebenheiten unterbrochen, welche 
auch die Hoffnung auf eine folgende Michaelis- 
melle vernichteten. Doch die grolse Entichei- 
dung bey Leipzig ver[prach den ver[cheuchten 
Wilfenfchaften eine ungeliörte. Rückkehr, als 
der Verfafler noch den Verluft eines grolsen 
_ Theils des Manufkripts erfahren mufste Die- 
fes war nicht leicht zu erfe:zen, und ein neuer 
Gefchäftskreis von anhaltenden Arbeiten, in wel- 
chen der Verfafler. verletzt wurde, erlchwerte 
die Wiederherftellung deffelben noch mehr. — 
Nun endlich, nach einem Zeitraume von drey 
Jahren, fieht der Verfafler der Er[cheinung lei- 
‘nes Buches mit Zuverlicht entgegen. 

Er glaubt einige Worte darüber vorausfchi- 
cken zu müllen. | 


_  Unfireitig ift diefes Buch unter den ungün- 
fügften Umitiänden gelchrieben worden, und | 
gewils war es einer der drückendlfien, dafs der 
Verfaller (einen’ Wohnort unter grolsen Schwie- 
rigkeiten wiederholılt verändern mulste, Aber 
eben dadurch gewann, in mancher Hinficht, fei- 
ne Arbeit; es eröffneten fich für ihn. mehrere 
_ Hülfsquellen, deren er in Hamburg, feinem an- 
fänglichen Aufenthaltsorte, bey der Unterbre- 
‚ chung alles literärilchen Zufammenbangs mit 
dem übrigen Deutfchland, hätte entbehren müf- 
fen; er erhielt dadurch Gelegenheit, viele Ge- 
wäch[e an ihren S$tandörtern zu beobachten, 
wovon die mit H. und M. bezeichneten in der 
Nähe von Hamburg und Meifsen fich fin- 
den. Indeflen mußste' er fich doch den Wünfch 
verlagen, mehrere wichtige Werke benutzen zu 
können, unter andern die vortreflliche Mono- 
graphie der Saxifragen von dem Herrn 
Grafen v. Sternberg, desgleichen den zwey- 
ten Theil der überaus lehrreichen Flora tau- 
rico - caucalina des Herrn v. Bieber- 
ftein © ee | 

Durch die grofse Zahl Gewächfe, die hier 
in einen engen Raum zulammengedrängt find, 
follte für mehrere Freunde der Botanik gelorgt 
werden, die aufser der Flora Deutfchlands auch 
nach andern Gewächfen fich umfehen. Hier- 


bey mun ‚eine gute Auswahl zu treffen, wär ir 
ne [chwierige Sache; manche Pflauze wird von 
vielen für überflüffig gehalten werden, die am 
dere vermiflen würden, wenn fie nicht aufge- 
führt wäre, und fo umgekehrt. Die Floren 
mehrerer Gärten find in dieler. Abficht benutzt 
worden, und viele [chöne Gewächle [chreiben 
‘fich daher, die dem Liebhaber des Neuen im 
 Pilanzenreiche Vergnügen machen werden. 

Die Sammlung deutfcher Gewächfe il 
möglichft vollfiändig; doch da der Druck dieles 
Buches [chon vor drey Jahren begann, fo mul 
manches Neue fehlen, ‚was nicht nachgetragen 
werden komnte., | 

Die Quellen, woraus .der Verfaller [chöpf- 
te, find aus den angeführten Schriftftellern zu 
erkennen. Da, wo fie ihn verliefsen, oder 
fich widerfprachen, hat er, im erlien Falle, 
entweder gelchwiegen, oder aus eigenen Erfah- _ 
rungen Zufätze gemacht ; im zweyten Falle durch 
wiederhohlte Beobachtungen die Widerlprüche 
‚ hier und da zu löfen gelucht. Wie ilım das 
Eine, oder das Andere gelungen, mag der bil- 
lige Kenner ent[cheiden. 

Wenn der Verfafler von dem gewöhnlichen 
Wege abgewichen ift, [o brachten ihn -entlchei- 
dende Autoritäten dazu. Dahin gehört z. B. 
die Vertheilung der drey und zwanziglfien Klal- 


_ 


fe; die Verfetzung mancher Pflanzen in andere 
Klaffen; die Wiederherftellung oder Beybehal- 
tung älterer Benennungen. 

Die aufgeführten Gewächlfe en in 
zwey Haupt - Abtheilungen : in deut[che und 
ausländifche. Die Gattungen der deut- 
“ fchen find mit Zahlen bezeichnet, die aus- 
. lJändifchen nicht; die Arten der erlteren find 
gleichfalls numerirt, die ausländilchen dagegen 
mit Buchftaben bezeichnet. Nur da, wo fich 
in mancher Gattung gar keine inländifche. Arten 
fanden, find fie fämmtlich numerirt. 

Was die Belichreibungen der Arten betrifft, 
welche bald mehr, bald weniger vollltändig 
find, je nachdem dabey eine, oder die andere 
Abficht zum Grunde lag; [o follte der Liebhaber, 
den die, oft zu kurze, Differenz über [eine 
Pflanze noch im Zweifel lies, durch die Be- 
fchreibung ihrer übrigen, zuweilen fogar mi-. 
krofkopilchen Theile, zur völligen Gewilsheit 
kommen. Der Anfänger kann fich auf diefem 
Wege am ficherften und leichtefien mit der bo- 
tanilchen Sprache bekannt machen, was, auch 
mit Hülfe der belfien Anleitungen dazu, immer 
fehr ermüdend und [chwierig bleibt; er kann 
weiterhin felbft Verfuche mit Pflanzenbelchrei- 
bungen anftellen und fie mit den vorliegenden 
vergleichen; er kann [eine Fortichritte darin am 


! 


befien bemerken, fich ihrer freuen, und mit 
_ verjüngter Luft zu [chwereren Aufgaben fchrei- 
ten; auf diefem Wege kann er endlich die dun- 
keln Stellen der Willenfchaft am ficherfien ent- 
decken und durch eigene Beobachtungen zur‘ 
Erleuchtung derfelben. beytragen. ' Belonders 
wurde auf Liebhaber Rückficht genommen; die 
weder grolse Mittel befitzen, fich eine Samm- 
lung botanifcher Werke anzulchafen, noch viel 
Zeit, fie zu ftudieren.. 

Die Belchreibungen der ausländifchen Ge- 
wächf[e mufsten, aus leicht begreiflichen Grün- 
den, am kürzeften ausfallen; der Verfaller rich- 
tete feine Aufmerkfamkeit belonders auf ausge- 
"zeichnete Gattungen und Arten; er [uchte bey 
minder wichtigen Raum für andere zu gewin- 
nen, um .die Grenzen eines Handbuchs nicht . 
zu weit zu überfchreiten. In diefer Abficht find 
auch faft durchaus blols die Namen der Schrift- 
fteller kurz angeführt und nur die Abbildungen 
befiimmt angegeben worden. | 

Um: Wiederhohlungen zu vermeiden, find 
_ die Differenzen aus den Befchreibungen wegge- 
blieben, und nur da, wo der Ausdruck für den 
minder Geübten dunkel oder zweydeutig l[eyn 
konnte, einige erklärende Worte hinzugefügt 
worden. | 


Die Abficht des Verfallers war nun einmahl 
nicht, ein 'bändereiches Werk zu liefern; der 
kleine und gedrängte Druck beweilet. dieles un- 
widerfprechlich. Aus diefem Grunde find auch 
die Bemerkungen über den Nutzen und 
Schaden, über die Anwendung und Cul- 
tur der Gewächfe fo. fehr kurz ausgefallen: es 
_ follten blofse Fingerzeige [eyn, üm äuf die Wich- 
tigkeit vieler Arten und ganzer Gattungen auf. 
merklam zu machen; um. Verfuche mit mehre- 
ren Gewächlen zu veranlaflen, die zuverlällig 
fehr wichtige Refultate geben müflen; und um 
dem denkenden Kopfe Stoff zu liefern, durch 
dellfen Bearbeitung der forfchende Geift auf die 
wohlthätigfien Entdeckungen geleitet werden 
kann. | | | 

Diefe Anfıcht kann und wird auch zur gäuz- 
lichen Ausrottung jenes fchädlichen, noch im- 
mer weit verbreiteten, Vorurtheils das mehrefte 
beytragen: dafs die lieblichlie aller Wilfen- 
fchaften, die Botanik, blols in einer trockenen 
Syliemkunde, in einer noch trockenern Kunft- 
fprache und in der Kenntnils von einer Men- 
ge barbarifcher Namen belftiehe. 

‘ Die Kalenderzeichen haben die gewöhnli- 
che Bedeutung: von Bäumen oder Sträuchern 
(h), von ausdauernden (2), von zweyjähri- 
gen (/') und von Sommergewächlen (©). Die 


Zahlen neben diefen. Zeichen geben die Moma- 
‘te der Blüthenzeit an. 

Um endlich diefes Buch [fo gemeinnützig 
als möglich zu machen, ift eine kurze Einlei- 
tung in die Gewächskunde, [o viel nämlich hier 
davon abgehandelt ift, vorausgelchickt worden, 
Sie fieht in unmittelbarer Verbindung mit dem 
erklärenden Verzeichniffe der lateinifchen Aus- 
drücke, das darauf folgt, und dieles [owohl als 
jene follen einander gegenleitig erläutern. 

In den Regiltern beyder Abtheilungen find 
auch die ältern Gattungs - und Trivial- Namen 
aufgeführt, und um fie auszuzeichnen, find fie 
mit Curfiv-Schrift gedruckt worden. 

* Die wenigen Zulätze enthalten unter andern 
einige Gewächfe, die fich in ihrer gröfsten 
Schönheit in den königlichen Gärten zu Dres- 
den finden; dahin gehört z. B. die Cobaea, 
welche grofse Kapfeln angeletzt hatte, die wahr- 
‚fcheinlich bald zur Reife kommen werden. 

Das Verzeichnils der Druckfehler jeder Ab- 
theilung, deren Zahl übrigens nicht grofs ifi, be- 
findet fich gleich hinter dem Texte, oder viel- 
mehr hinter den Zufätzen, die [ich an den letz- 
tern unmittelbar anfchliefsen, mithin vor dem 
Regilier jeder Abtheilung. 

Mehrere Bemerkungen, die, während der 
Bearbeitung des Ganzen, über einzelne Stellen 


niedergelchrieben wurden,. find mit dem übri- 
gen Manufkripte verloren gegangen. Der Ver- 
faller weils fe nicht aus dem Gedächtnifle wie- 
der hervorzurufen; er muß fie alfo [einen Le- 
fern fchuldig bleiben, und fieht fich genöthigt, 
feine mühevolle Arbeit, fo wie fie nun einmahl 
ilt, dem Liebhaber der Natur und feinen Beur- 
theilern zu übergeben. Ungeachtet aller An- 
firengung trägt fie manchen Beweis,menfchlicher 
"Schwäche an fich; doch wird man auch die gu- 
te Abficht nicht verkennen, die der einzige 
Zweck bey Unternehmung derfelben war. 
Dresden am 20. September ı814, 


Der Verfafller. 





Einleitung 
in die Gewächskunde. 


Die in gegenwärtiges Handbuch aufgenommenen 
Gewächfe find, mit geringen Abweichungen, nach des 
Ritters von LinneE Sexualfyiterh geordnet. Diefer 
Naturforfcher ftellte mit der Aehnlichkeit zwifchen der 
thierifchen und Pflanzen- Dekonomie eine ununterbro- 
chene Vergleichung an, und leitete feine fämmtlichen 
Klaffen, Ordnungen und Gattungen der Ge- 
wächl[e aus der Zahl, Stellung und den Ver- 
hiltniffen der Befruehtungstheile her. In vier und 
zwanzig Rlaffen umfafst er jede bekannte Gattung und 
Art. Indem Linne ferner bey Betrachtung der Pflan- 
ze auf ihre unterfcheidenden Merkmahle Rückficht 
nahm „‚theilte er fie in folgende Stücke: die’-Wur- 
zel, den Stamm, die Blätter, die Stützen, 
die Befruchtung, den Blüthenftand, und die 
Blüthe felbit. 


ı. Die Wurzel (radix) 


befteht aus dem abwärtsfteigenden Stocke (caudex) 
und aus den Wurzelfafern (radiculae), Aus dem 
auffteigenden Stocke entwickeln fich Stamm und Ae- 
fte; der faferige T'heil fteigt abwärts. Die Wurzel ift 
entweder feft, wie‘ bey den Bäumen, Sträu- 
chern;. oder zwiebelartig, wie bey den Tulpen; 
und Knollig, wie bey der RKartoffelftaude. 
Die Wurzelfafern verbreiten fich nach allen Seıten. 
Mö/sler's Handb. d. Gewächsk. A 


3. Einleitung 


| 2. Der Stamm (truncus } 
fteigt mit Inbegriff der Aefte (rami) unmittelbar 
aus dem Wurzelltocke; er ift entweder kraut- 
ftrauch-, oder baumartig, und zeigt noch es 
fchiedene andere Unterfchiede, wenn man auf feine 
Bildung, Subitauz, Oberfläche u. f. w. Rückficht 
nimmt. - | 


2° Die Blätter (/folia) 
find entweder einfach, wenn der Stiel nur Ein 
Blatt trägt, wie bey der Linde; oder zufammen- 
gefetzt, wenn mehrere Blätter auf einem Stiele ftehn, 
wie bey der Efche. Ueberdiefs gibt es viele Aus- 
drücke, welche die Geftalt, Farbe, den Ueberzug und 
‚die Stellung der Blätter bezeichnen. 


4. ‚Die Stützen (ulera) 

dienen zur Befeftigung, Stütze oder zum Schutz der 
Pflanze, und erleichtern die nöthigen Abfonderungen 
derfelben. Dergleichen find‘ der Blattftiel (petio- 
Zus), der Blüthenftiel (pedunculus), das Neben- 
blatt (/tipula), die Ranke (cirrhus), der weich- 
behaarte Ueberzug (pubes), das Deckblatt 
(bractea), der Dorn (/pina), ‚und der Stachel 
 (aculeus). 


5. Die Befruchtung Cruetificatio) 


bezeichnet die Zeit, wenn der Blü th enita ub den 
Narben mitgetheilt wird. 


- 


6. Der Blüthenftand. oferafisalie) 
zeigt die Theilung und Stellung der Blüthen- 
ftiele. Die Blüthen ftehen in einem Quirl (verti- 
cillus), fie bilden einen Ropf (capitulum), einen 
Büfchbel (fafciculus), einen Straufs (thyrfus), 
ein Aehrchen (/picula), eine Aehre (/pica), eine 
Traube (racemus), einen Schirm, eine Dolde 
(umbella), einen Afterfchirm (erma), eine 


in die 'Gewächskunde. 211 


Schirmtraube (corymbus), eine Rispe (panicu- 
la), einen Kolben A und ein ARTOHER: 
(amentum). | 


7. Die Blüthe (os) 
macht einen der wichtigften Theile 2 Gewächles aus. 
Sie befteht 

ı. aus dem KRelche (calix). Diefs ift der A 
meine Ausdruck für jede Art von Hülle, womit 
die Blütbe äufserlich bekleidet ift. So erfcheint 
der Relch als Blüthendecke (perianthium ), 
wenn er eine Krone unmittelbar umfchliefst; als 
Balg (gluma), der den Gräfern allein eigen ift 
und aus Spelzen (valvulae) befteht; als Hülle . 
(involuerum) bey den Schirmgewächfen (um- 
bellatae) an der Bafis der Blüthenltiele; als 
Scheide(/patha) bey den Narziffen, Schnee- 
glöckchen eben dafelhft; als aligemeine 
Blüthendecke (anthodium), welche eine Men- 
ge Blüthchen einfchliefst und fo die Blumen der 

 neunzehnten Klafle bildet; als Haarkrone 
(pappus), welche anfangs den Relch der Blüth-. 
chen ausmacht, und nach deren Ver/chwinden fich 
als Samenkrone zeigt. 

2. Befteht die Blüthe aus der Krone (corolla), dem 
fchöngefärbten, zarteren Theile der Blüthe, der 
die Befruchtungswerkzeuge einfchlielst. Sie ift 
einblätterig (monopetala), oder aus Finem 
Stücke beftehend;, aber auch zw ey-, drey , 
vier- > fünf-, fechs- und vielblätterig 
(di-, tri-; penta , hexa- et polypetala), 
wenn fie aus mehreren Blättern hefteht. _ 

3. Aus den Staubgefäfsen (/tamina), welche 
zu den welentlichen Theilen der Blüthe gehören 
und gewöhnlich um den Stempel herumftehen. 
Das Staubgefäfs befteht aus dem Faden (flamen- 
£um)und aus der Anthere, dem Staubbeutel 

Aa2 


iv. 


Einleitung 


(anthera), welche den befruchtenden Blüthen- 
ftaub (pollen) enthält. 

4. Aus dem Stempel (pi/tillum), delfen drey Thei- 
er find: der Fruchtknoten (germen), der un- 
terfte, dickfte Theil, welcher die Keime zu den 
künftigen Samen enthält; der Griffel (/iylus) 
mit der Narbe (ftigma) an feiner Spitze. Bis- 
weilen fehlt der Griffel und die Narbe fteht unmit- 
telbar auf dem Fruchtknoten. Es gibt auch Blü- 
then mit zwey; bis fünf, oder mehr Stempeln, als 
fogleich zu überfehen find. 


5. Der Samenbehälter (pericarpium) entwickelt 


fich nach der Befruchtung aus dem Fruchtknoten 
und erhält auch wohl den Namen: Frucht (fru- 
ctus). Einige Blüthen enthalten keinen Behälter 
diefer Art, fondern die Samen liegen unbedeckt 
ia denfelben, wie bey der tauben Neffel. 


Dann fchliefst der Kelch den Samen gewöhnlich 


ein und bringt ihn zur Reife. Bey den Gräfern 
thut diels faft durchgängig die Krone. 


6. Finden fich auch zuweilen Honiggefäfse (ne- 


ctaria), die zur Bereitung des Honigfaftes be- 
ftimmt find. Diefs find nun bald Drüfen (glan- 
dulae), bald Schuppen (/quämae), bald Lö- 
cher (pori nectariferi). Diefe Gefäfse finden fich 
von verfchiedener Form und Gröfse und an verfchie- 
denen Theilen der Blüthe; die Drüfen bey den 
rauhblätterigen (a/perifoliae) und nacktfa- 
migen (gymno/permae plantae) Gewächfen; die 
Schuppen an der Bafis der Kronblätter der Ra- 
nunkel- Arten; die Löcher als kleine Grüb- 
chen, z. B. an der Bafiıs der Kronblätter der Kai- 
ferkrone (Fritillaria). — ' Zur Aufbewah- 
rung diefes Saftes finden fich Kappen (cueulli), 
wie bey Aconitum; Röhren (tubuli), wie im Blü- 
thenftiel von Pelargonium; Falten” plicae); 
vertiefte Linien (lineae), wie bey lim: 5 und 


/ ; : | 
in die Gewächskunde. v 


Spornen (calcaria), wie an Viola und vielen an- 
dern Gewächfen. Zum Schutz des Saftes gibt 
es Hohlfchuppen (/fornices) an der Oeffnung 
der Krone, um Staub, Regen, oder andere Zufälle. 
abzuhalten; Bärte (barbae) oder eine Menge kur. 
zer Haare, die den Weg nach dem Safte verfper- 
ren; Fadenkränze (/filorum coronae ), wie an 
der Paffiora; Strahlenkränze (radii), wie bey 
Silene. Aufser diefen Gefälsen gibt es noch fehr 
viele andere, von denen es fchwer zu entfcheiden 
ift, ob man fie zu den Honiggefäfsen zählen foll. 
7. Die Blütbe befteht endlich noch ‚aus dem 

Fruchtboden (receptaculum),. oder der Ba- 

fis, worauf die verfchiedenen Blüthentheile ruhen; 

wenn man nämlich des Kelch, die Krone, den . 

Stempel, die Staubgefäfse, die Samen, oder de- 

ren, Behälter wegnimmt, fo bleibt auf der ng 

des Blüthenftiels der Fruchtboden übrig. 

Die in gegenwärtiges Handbuch a 
Gewächfe find, wie oben bemerkt, mit geringen Ab- 
weichungen, nach dem Sexualfyftem des Ritters 
von Linne in zwey und zwanzig Klaffen geordnet. 

. Die erfte Klaffe umfafst Blüthen mit einem 
Staubgefäfse, und Linn& .nennt fie Monandria 
(Ein Männchen). ‚Die zweyte Klaffe enthält Blüthen 
mit zwey Staubgefäfsen; er nenrt fie Diandria 
(zwey Männchen). Die dritte, vierte u.f.w 
Rlaffe bis zur zehnten heilsen Triandria (drey Männ- 
chen), Tetrandria (vier Männchen‘, ... — ... Decan- 
dria (zehn Männchen). Da es keine Blüthen mit eilf 
Staubgefäfsen gibt, wohl aber viele, in welchen zwar | 
nicht übereinftimmend zwölf, doch ungefähr fo viel 
vorhanden find; fo heilst die eilfte Rlaffe Dodecan- 
dria (zwölf Männchen), und enthält zwölf bis neunzehn 
Staubgefälse. Wenn zwanzig und mehr da find, wel- 
che auf der Fläche des Kelches, oder auf der Krone 
ftehen, fo gehört das Gewächs in die zwölfte Rlaffe, 


vn Einleitung in die Gewächskunde. 


leojandria (zwanzig Männchen). Sind mehr als neun-- 
"zehn Staubgefäfse auf dem-Fruchtboden befindlich, fo 
rechnet man die Pflanze zur dreyzehnten Klaffe, 
Polyandria (viele Männchen). ' 

Blüthen mit vier Staubgefäfsen, wovon zwey län-- 
"ger [ind als die beyden andern, gehören in die vier- 
zehnte Klaffe, Didynamia (zwey Mächtige). Bläthen 
mit fechs Staubgefälsen, wovon vier länger find als 
die übrigen beyden, rechnet man zur funfzehnten 
Rlaffe, Tetradynamia (vier Mächtige), Wenn die . 
Staubfäden an der Bafs eine Röhre um den Frucht- 
knoten bil-len, die Antheren aber frey find, fo zählt 
man die Blüthe zur fechzehnten Klalfe, Monadel- 
phia (Eine Brüderfchaft). Wenn die Staubfäden in 
zwey Körper vereinigt find, fo gehört die Blüthe in die 
fiebzehnte Rlaffe, Diadelphia (zwey Brüderlchaf- 
ten). In der achtzehnten RKlaffe, Polyadelphia (vie- 
le Brüderfchaften), find die Staubfäden in drey und 
mehr Körper’ verbunden. Wenn die Staubfäden frey 
find, aber die Antheren eine Röhre bilden, fo gibt diefs 
die neunzehnte Rlaffe, Syrgenefhia (verbundene An- 
theren). In allen den vorhergehenden Klaffen befan- 
den fieh die Staubgefälse‘ von den Stempeln getrennt, 
aber in der zwanzigften Rlaffe, Gyrandria (verbun- 
dene Befruchtungswerkzeuge beyderley Gefchlechts), 
ftehen die erftern auf den letztern. Zuweilen finden 
fıch die Staubgefäfse in der einen Blüthe, (los mascu- 
lus, eine männliche Blüthe,) und der Stempel in 
der andern, (flos femineus, eine weibliche Blü- 
the,) aber auf einer und derfelben Pflanze; in diefem 
Fal! siht diefsdie ein und zwanzigfte Rlaffe, Mo- 
noecia {Fin Haus). Wenn fich aber die männliche Blü- 
the auf der einen Pflanze und die weihliche auf einer 
andern derfelben Art Andet, fo gibt diels die zwey 
und zwanzicrfte Rlaffe, Dioecia (zwey Häufer). 

Die folgende Tafel- ter Rlaffen ift mit Beyfpielen be- 
legt und wird eine leichte Ueberächt gewähren. 


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ayan sıuysÄ7] ” u ® *  uapeg uadaıy wu asjejsdqnerg O1 erapurdagT] 0! 
“poraaajjery *A9agaoy) ° 2 s .» our a9yprajd uoA asjejedqneig 6] vuıpueanuig 6 
“apiapy *ıyegjapıas] * 5 . ° dung aoypıoj3 uoA osjejzedqneig 8 wipuerdg)t"8 
‚arue3jeysjoyy|  * B . *  odupf aaypıajd UA asjrjadqnerg l eipurrdoH 2 
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wajgjsjjnyag terıpyoadg| " . . - uaaayyuy uaäaıy yıur aspyjodqueig $ vrapueguog|*S 
‚Jorge Ipusdom|.“ en, 8 * Bu] Aoqaıa]d uoa asprjadqneig #| - wrapueuo] | 
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Aagpg "piemuruyf * ’ ® ® . . . *. asjejadqneig ? erapueil]]|'? 
zemdjısssgpıyg "apasusuuez |. -* a . . . . . spepßqurig 1 euıpueuop|'! 

sjoıdıkag | ayinfg aopol ur »sjejedqueıg |- oyjei 


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uazjeim 20p TOJeL 


ver a -Einleitung 


Einige Bemerkungen über mehrere der angeführ- 
ten Klaffen möchten nicht ohne Nutzen Seyn. 

In der zwölften Klaffe enthalten die Blüthen ge- 
wöhnlich zwanzig Staubgefäfse ; indeffen ift der Rlaf- 
fen- Charakter doch nicht blof$ von der Anzahl die- 
fer Staubgefäfse hergenommen, fondern er beruht auf 
folgenden Umftänden, wodurch diefe Rlaffe fich fo- 
wohl von der vorhergehenden als von der folgenden 
hinlänglich unterfcheidet: Der hohle Relch befteht 
aus Einem Stück. Die Blüthenblätter ftehen mit ihrer 
Bafis auf der innern Fläche des KRelchs. Die Staubgefä- 
fse, deren mehr als neunzehn find, ftehen auf der Kro- 
ne, oder auf dem Kelche, nie auf dem Fruchtboden. - 

Inder funfzehnten Klaffe befitzen alle Blüthen‘ 
vier Blätter, .Diefe Bemerkung wird den Anfänger vor 
Mifsgriffen bewahren; denn der Unterfchied in der 
Länge der Staubgefäfse ift nicht ftets vorhanden, oder 
in die Augen fallend. Ueberdiels baben die Blüthen 
der fechsten Rlaffe nicht vier Kronblätter. 

Der Charakter der fiebzehnten KRlaffe könnte 
den Anfänger zu dem Gedanken verleiten; -dafs die 
Staubfäden durchaus in zwey Körper vereinigt wären; 
doch diefs ift nicht immer der Fall, denn in’vielen Blü- 
then ınachen fe nur Einen Körper aus. Allein die 
fchmetterlingsartige Bildung, wobey fich zugleich eine _ 
Verwachfuog der Staubfäden zeigt, bleibt ftets die 
ficherfte Führerin. Es gibt zwar fchmetterlingsartige 
Blüthen in andern Rlaffen, aber mit freyen Staubfäden. 

Folgende Bemerkungen werden die Ueberficht der 
Or('nungen erleichtern. 

In der vierzehnten Klaffe enthält die eine Ord- 
nung Gewächfe mit einer Samenhülle, die denen der 
andern fehlt 

Inder funfzehnten Klaffe beruhen die Ordnun- 
gen auf der Gröfse der Schoten: in der einen find fie 
nicht,länger als breit, (filiculae, Schötcehen); in der 
andern find fie lang, (fliquae, Scheten). 

In allen übrigen Rlaflen, die fechzehnte, Gebzehn- 


in die. Gewächskunde .... ıx% 
te, achtzehnte , zwanzigfte, und gröfstentheils. die ein 
und zwanziglte. und zwey. und zwanzigfte ausgenom» 
men, häffgen die Ordnungen von der Zahl der Stempel 
ab’ Um die Zahl derfelben zu .beftimmen, zählt ‚man 
die Griffel an ihrer Bafıs; find aber. Weine vorhanden, 
. do zählt man die Narben. 

In der fechzehnten Klaffe. N E in einigen kalsen: 
den, wie bemerkt worden, werden. die OFSAUAGER 
durch die Zahl der. „Staubgefäfse 'beitimmt.. BIRET 

- In der neunzehnten Rlaffe , welche lauter. a 
Blüthchen, ‚vereinigte Blumen enthält, find die. ‚Ord- 
nungen nach der Stellung und nach dem Ge- 
fchlechte der Bläthcehen beftimmt. — Die erfte. 
Ordnung, Polygamia aequalis, ilt es, wenn alle Blüth- | 
-chen einer Blume aus lauter fruchtbaren Zwit tern, 
(Blüthchen, in welchen fich fowohl Staubgefäfse. als 
Stempel befinden,) beftehen,, die gleichgeftaltet,, d. h., 
entweder fämmtlich zungenförmig, oder röhrenförmig 
find. — Die zweyte Ordnung, Polygamia Juper- 
flua, zeigt ich, wenn'die -Blüthchen am Rande der Blu- 
me weiblich und fruchtbar find, aber in der Mitte Gch. 
lauter fruchtbare Zwitter finden. — Die dritte Ord- 
nung, Polygamia fruftranea, ift es,. wenn die Blüth- 
chen am Rande aus unfruchtbaren Weibchen ohne Nar- 
ben beftehen, und die Scheibe fruchtbare Zwitter ent- 
hält. — Die, vierte Ordnung, Polygamia nece/Jaria, 
ift es, wenn die Blüthchen am Rande weiblich und 
fruchtbar find, die Zwitter hingegen auf der Scheibe 
keine Narben haben, folglich unfruchtbar find. — (Es 
ift zu bemerken, dafs die Blumen der drey letzten Ord- 
nungen Strahlblumen genannt werden, weil ihre 
‚Blüthchen am Rande gefchweift oder geftrahlt find.) — 
Die fünfte Ordnung, Polygamia fegregata, ilt es, 
‚weno jedes Blüthcben einen eigenen Kelch hat, fie 
fämmtlich aber von einem gemeinfchaftlichen Kelche 
umfafst werden. 

‚. lader ein und zwanzigften und zwey und 
‚zwanzigften Rlaffe finden fich, in der letzten Ord- 


x Einleitung in die Gewächskunde. 


nung einer jeden, Blüthen, deren Staubfäden an der 
Bafıs zufammenhängen, und deswegen tragen diefe Ord- 
nungen den Namen: Monadelphia. Ei 

Auf die Eintheilung der Ordnungen folgt die der 


Gattungen. Unter diefem Ausdrucke vereinigt man 


alle Gewächfe, welche im Bau der Blüthe und Frucht 
übereinftimmen. Der Gattungsname jft derjenige, 
woran alle Pflanzen einer Gattung erkannt werden. So 
umfafst' die Gattung Rofe alle fpezififch verfchie- 
dene Rofen; die Gattung Weide alle Weidenar- 
ten. Die Unterfcheidungszeichen der Gattungen find 
ftets von der Bildung, Stellung, Anzahl, oder einer 
andern Eigenheit der mancherley Blüthentheile herge- 


nommen, wie der Kelch, die Krone, die Honiggefä- 


se, der Same, die Kapfel, die Frucht. 

" Die Gattung befteht aus Arten, welche fämmt- 
lich ihren Gattungscharakter an fich tragen mülffen. 
Aufserdem muls jede Art Kennzeichen befitzen, wo- 
durch fie fich von jeder andern ihrer Gattung, wozu 


fie gehört, ünterfcheidet. Diefe Zeichen find von dem. 


Stengel, den Blättern, von der Wurzel und von andern 
Pfanzentheilen, die Blüthe und Frucht ausgenommen, 
entlehnt. Man erblickt z.B. eine Blüthe, welche al- 
le Gattungscharaktere der Rofe an fich trägt, und 
fchliefst daraus, dafs fie zur Gattung Rofe gehören 
müffe. Die Art derfelben aber läfst fich nur durch 
Vergleichung des Stengels, der Blätter und ihrer übri- 
gen ’Fheile beftimmen. Deswegen ift jeder Art, die fich 
eigenthümlich durch gewiffe Theile vor den übrigen Ar- 
ten auszeichnet, ein fpezieller, oder Trivial-Na- 
me beygelegt, der in Verbindung mitdem Gattungs- 
namen fie hinlänglich unterfcheidet. So heifst z. B. 
eine Rofen- Art die Hundsrofe (Rofa canina), 
weil der Stengel und die. Blattftiele ftachelig, die Blü- 
thenftiele aber kahl und die Fruchtknoten .eyrund find. 
Mehrere Begriffe, die man vielleicht hier vermiffen 
wird, find in dem folgenden Verzeichniffe zu finden. 
— : 


# 


’Erklärendes 


Verzeichnils 


der 


lateinilchen Ausdrücke 





Allgemeine Bemerkungen. 


Das Wörtchen Sub, wenn es mit andern Wörtern zufammenge« 


®„ 
3 


fetzr’ift, mindert den Ausdruck ; reflezus heilst' abwärtsgebo- 


gen; aber Jubreflezus heilst falt, oder etwas abwärtsge-. 


bogen. 


Das Wörtchen 05 bedeutet in der Zulammenletzung verkehrt; 
z. B. obcordatus, verkehrt - herzlörmig. 

Finden [ich zwey Wörter verbunden, wie hi/pido „ aculeatne, 
borftig - ftachelig, fo nähert fich jedes Mahl das letztere dem be- 
zeichneten Gegealiande mehr als das erftere; Ai/fpido - aculea- 
tus caulis wäre demnach'ein mit folchen Iteifen Boriten beletz- 
ter Stengel, die mehr Stacheln genannt zu werden verdienen. 





A. 
abbreviatus, abgekürzt, heifst 
z. B. der Kelch in Vergleichung 
mit einer viel längern Krone. 
ebortans,keine Frucht anlerzend. 
abor:tivus, keine Frucht u 
Setzt. 
abortus, der Mifsfall, wenn 
blühende Pflanzen keine Früch- 
te tragen. 
| abrupte pinnatum folium, ein 
gleichpaarig- gefiedertes Blatt, 
har an feiner Spitze klin ein« 
seines Bläuchen. 


acaulis planta, eine [tengellole 
Pflanze, wie /iola odorata, 

accrefcens, zunehmend. 

accretus, .angewächlen, 
nommen. 


acerofum folium, ein Nadel- 


blatt, wie die Tannen; Fich- 
ten, Lerchenbäume u. a. m. 
tragen. 
acicularis, nadellörmig. 
aciformis, nadellörmig. 
acinaciforme folium, ein fähel- 
förnjges Blatt, ilt an der einen 
Seite gerade und mit ‚einem 


zuge- 


xıı ‘. Erklärendes 
breiten Rücken vörfehen, an 

‚ der, andern bogenförmig "und 
[charf. 

acinus, die kleine Beere, wel- 
che in Menge eine grolse Bee- 
re, =. B. die Himbeere, 
‚bildet. _ 

eculeatiffimus, fehr: Sächelig. 

aculeato - tuberculatus, [tache- 
lig- höckerig. 

aguljatus z;mit Stacheln, beferzt. 

aculeus, der Stachel, ent[pringt 
aus der Rinde. 

acumen, die Spitze eines Blat- 
tes, einer Schuppe. 

acumindtus, lang zugefpitzt, 

@cute, fpitzig, [charf, 

aoute angulatus, I[charf, eckig; 

‚ gleichbedeutend mit, acuran- 
gulus. 

‚acutus, fpitzig, wie ein Ipirzi- 
ger Winkel, aber ohne eine 
ftechende Verlängerung. 

'adhaerens, anhängend, 

adnafcens, anwachlend. 

adnatus, angewachlen, 
adolefcens, herangewachlen. 
adpreffus, angedrückt, mit der 
Fläche anliegend., 
ad/cendens caulis, ein aufwärts- 
fteigender Stengel , .ilt bey [ei- 
nem Urfprunge liegend und 
erhebt [ich mit dem obern 

.. Theile gerade in die Höhe. 

ad/perfus, befprengt. 

ad/tans, daneben ftehend. 

adultior, der ältere, mehr ber- 
angewachlene. 

aduncus, einwärts gekrümmt. 

adverfum folium, ein Blatt, 
das in einer Senkrechten Stel- 

‘ Jung feinen Rand dem Stengel 
zukehrt. 

@egualis, gleich lang 


Verzeichnils. 


aequalis polygamia bezeichnet 
die erfie Ordnung der ıgten 
Klafle, in welcher fich lauter 
Blumen mit gleichgeltaltetem 
Zwitter -Blütlıchen finden. 

aequans, gleichkommend. 

aequilongus, gleich lang. 

afızıs ; angehefter. 
agglutinatus, angeklebt. 

"aggregatus, gehäuft. 

ala,, der Flügel, bezeichnet nicht 
nur eins von den Seitenblätt- 
chen einer [chmetterlingsarti- 
gen Blüthe, [ondern auch den 
hautartigen Rand eines Samen- 
korns, Stengels, Blateftiels u. 
I. w. 

alaeformis, Hügelförmig. 

alaris, winkelltändig, zwifchen 
Stengel und Blättern. 

alatus, geflügelt, wie der Stiel 
von Scerophularia aquatica, 
wie der Blattltiel von Cierus 
Aurantium, wie der Same 
von Fraxinus ercelfior, und 
vielen andern mehr. 

albicans, weilslich werdend. 


“albidus, weilslich, matt- weils- 


lich. 

albo - marginatus, weilsgeran- 
det. 

alho - variegatus, weilsbunt. 
albumen, das Eyweils, welches 
fich zunächlt dem en 
finder; 

albuminofus, mit Eyweils ver- 
Sehen. 

alburnum, das weiche Holz, 
der Splint, welcher lich. zwi- 
[chen dem Holze und dem 
Balte findet. 5 


albus, matt- weils. 


alter, der eine oder andere, 


aliernans, abwechleind. 


m Te m en nn 


der lateinifchen Ausdrücke. 


alternatim, abwechlelnd. 

alternus, abwechlelnd. 

altus, hoch. 

alveolatus, vertieft. 

ambiens , umgebend. 

amentaceus, kätzchentragend. 

amentiformis, wie ein Kätzchen 
‚ gellalter. 

m niun; das Kätzchen, wägt 
an einem fadenförmigen Kör- 
per, Spindel genannt, un- 
geftielte Blüthen hinter dicht- 
ftehenden Schuppen, wie es lich 
an der Halelftaude finder. 

amplectens, umfallend, 

amplexicaulis, [tengelumfaflend, 
ilt das Blatr, wenn fich dellen 
Lappen an der Balis ‚ganz um 
den Stengel legen, wie bey 
Convallaria ‚multiflora. 
ampliatus, erweitert. 
amplior, weiter, grölser. 
ampliflimus, lehr weit. 
amplus, weit, grols. 

ampulla, die Blafe, ein run- 
der, hohler Körper, wie fich 
an Urricularia finder. 

amygdalinus, mandelartig. 

anaflomofans, verältelnd. 
anaftomofis, die Verältelung 
der Gefäfse, findet lich da, 


wo fich Gefäfse wiederhoblt . 


theilen und mit andern wieder 
vereinigen, wodurch ein netz- 
artiges. Gewebe enılieht, 

anceps, zweylchneidig, ilt ein 
zufammengedrückter Körper, 
der an beyden Seiten [chart 
ilt. 

androgynus, halbgetrennt, heifst 
ein Gewächs, auf welchem 
fich männliche und weibliche 
Blüchen getrennt befinden. 
Eben diels druckt monöicus 


Y 


‚angulus, eine Ecke, 


xııı 
aus; daher die Benennung der 
aılten Klaffe. 


anfractus, die Krümmung. 


angiofpermus,  bedeckt[amig, 
wenn der Same in einer Hülle 
eingelchlollen ilt. Diefs findet 
fich.an den Gewächlen der 
2ten Ordnung in der ıgten 
Klalle. 

angulatus, eckig, Beifst es 
Staubbeutel, der durch Fur 
chen eckig erfcheint. 

angulofus, eckig, ilt der Kör- 
per, der dick und durch tiefe 
Furchen eckig wird, 

entfteht 
durch winokelförmigeEinfchnit- 
te in den Rand eines Blattes. 

„angufte, enge. 

"angufüor, fchmaler. 

angufiiffimus, {ehr [chmal. 

angufius , fchmal. | 

annotinus, jährig. 


€ 


. annulatus, geringelt, durch ei« 


» 


nen gegliederten Ring. 
annulus, ein Rinz. 
annuus, jährig, heilst das Ge- 
wächs, welches im erlien Jah- 
re Samen bringt und abltirbt. 
anterior, det vordere, z. B. 
Rand eines Blattes. 
anthere, der Sraubbeutel, if 
einer der welenulichlien Thei- 
le der Befruchtung, und bil- 
‚ det mit dem Staubfaden, 
auf dem er litzt, das Staub- 
gefäls; er ilt ein aelliger 
- Körper voll Blumenftaub. 
Ankartfar. ftaubbeuteltragend. 
anthefis, der Zeitraum, wo eine 
Blürhe lich völlig entwickelt 
hat. 
anthodium, der allgemeine Kelch 
"der zulammengeletzten' Blumen 


x 
«A 


xIV 


der ıgten Klalle, welcher meh- _ 


rere Blüchen einfchliefst. 

antice, nach der Spitze hin, 

anticus, der vordere. 

apertus, geößfner, [ichtbar. 

apetalus, ‘ohne Blüthenblätter, 
ohne Krone. 

aphyllus, ohoe Kelch, z.B. eine 
Blütbe; ohne Blätter, z. B. 
ein Blüthengquirl. 

apice cohaerens, an der Spitze 
zulammenhängend. 

apice dehifcens, an der Spitze 
fich öffnend, wie viele An- 
theren und Kapleln. 

apiculätus, von erhabenen Spit- 
zen ftachelig. 

appendiculatus, mit einem oder 

_ mehreren Anlatzen verfehen. 

approximatus, gehäuft, wenn 
die Blätter den Stengel bede- 

“ cken, genähert. 


arachnoideo - tomentofus, wie ' 


Spinnewebe filzig. 
arachnoideus, Spianewebeartig. 
arbor, ein Baum mit einem 

mehrjährigen Stamm, der lich 

in einiger Höhe in Aelie theilt. 
arboreus, baumartig. 
arcuatus, gebogen, bogenför- 

mig geltellt. 
argenteo-marginatus, Üülberweils 

gerändert. Ä 
argenteo - fericeus, filberweils - 

feidenartig. 
argenteo - variegatus, Üilber- 

weils gefleckt. 
ergute, Icharf. 


ersyrocoma heilst die Abthei-, 


lung der Ruhrkräuter mit 
weilsen Blumen. 

erillatus, mit einer Samendecke 
verfeben. 

arjljus, die Samendecke, be- 


i 


 Erklärendes Verzeichnils 


ftieht aus einer lockern, häu- 
tigen Samenhülle, wie bey 
Geranium, 

arifta, die Granne, findet [ich 
an den Bälgen der Gräler und 
an andern Gewächlen. 

eriftatus, begrannt, mit Gran- 
nen verlehen. 

articulatus, gegliedert, ilt der 
Stengel, der aus regelmälsi- 
gen, an ihren Enden eingezo- 
genen Gliedern beliehr. Aehn- 
liche Glieder finden lich an 
der Wurzel, an Hüllen, Staub- 
fäden, Haaren. Auch kennt 
man gliederartige Blätter, wo 
zwilchen den Blätchen der 
Stiel einen blattartigen Rand 
hat. 

afper, rauh von FIIR EN 
aber wenig lichıbaren Punkıen. 

afperifoliae nennt man Pflanzen, 
die rauhe Blätter haben, =. B. 
fehr viele in der eriten Ord- 
nung der Sten Klalle. 

as/urgens, auffteigend,. 

ater, dunkellchwarz. 

arro-punctatus, [chwarz punk. 
tirt. 

atro-purpureus, ganz dunkel- 
roth. 

atro - virens, 'ftahl- oder dun- 
kelgrün, ins Blaue fchillernd. 

attenuatus, verdünnt, nach der 
Spitze bin. 

auctus ilt gleichbedeutend mit 
caliculatus, wenn an der Ba- 
fis des allgemeinen Kelchs 
fich ein in fiadert, wie 
bey Crepis, Hyoferis. | 

aurantiacus, orangegelb. 
auratus, goldgelb gelleckt. 

aureo - variegatus, gelbbunt, 

aureus, goldgelb, 


. 


# 


der lateinifchen Ausdrücke. 


auricularus, ohrförmig, nennt 
man die Balis eines Blattes 


mit zwey rundlichen kleinen 


Lappen. 

auritus, öhbrig. 

avenius, nicht Peadert. 

"arillaris, winkellländig, wo 
Blätter und Stamm einen Win- 
kel bilden. 

“azureus, [chmalıblau, 


B, 


Bacca, die Beere, ift eine lafti« 


ge Frucht mit Samenkörnera 


in eine düone Haut gebüllt, 
wie bey Ripes. 

Baccatus, beerenartig. 

baccifer, beerentragend. 

badius, kaftanienbraun. 

barba, der Bart, 
kurzer.Haare, der lich an ver- 
fchiedenen‘ Stellen .- Blüthe 
findet. 

barbatas, mit einem Bares ver« 
fehen. | 

bafıs, der Grund, worauf erwas 
ruht. 

bafi dekifcens, ‚„ an u Balis 
auffpriogend, Gebt man oft 
an Kapfeln. 

bafı folusus, an der Bafis los- 
gelöfer, it das Blatt von $e- 
dum album, 

Bedegnar, ein von der Rol[en- 
gallwespe verurlachter Aus. 
wuchs mit haarförmigen Ver- 
-längerungen. 

bialatus, mit zwey Flügeln ver- 

fehen. | 

biariftatus, Zweygrannig. 

biarticulatus, zweygliederig. 
anrisus, awejöhrig. 


ein Büfchel 


\ 
“AV 


bicalcaratus, mit zwey Spornen 
verfeben. 

bicornis, mit zwey klörnero ver- 
fehen. | 

bieufpidatus, mit zwey Spitzen 
ve:lehen. 

bidentatus, zweyzähnig. 

biennis, sweyjährig, heilst die 
Pllanze, die im. erfiten Jahre 
Blätter treibt, im zweyten Blü- 
then und Früchte, und dann 
abftirbt. 


bifariam, zweyreihig. 


Lifidus, zweylpaltug, heilst ein 
Blatt, das von der Spitze -bis 
über die Mitte durch einen 
Schnitt in zwey Einichnitie 
gelchnitten Äift. 
biflorus, zweyblüthig, 


 biforatuls, mit zwey kleinen Lö- 


. chern verfehen. 

bifurcus, gabelförmig. 

bigeminatus, doppelt gezweyt, 
heilst ein getheilter Stiel an 
jeder Spitze mit zwey 
Blättchen. 

bigemirus hat diefeibe Bedeu- 
tung wie bigeminatus. _ 

biglandulofus, mit zwey Drülen 
verfehen. 

bijugus, aus zwey Paaren befte- 
hend, z.B, ein gefiedertes Blatt _ 
mit zwey Paar gegenüberdte- 
'henden Blättchen« 

bilabiatus, zweylippig, ilt eine 
Krone, die eine Ober- und 
Unterlippe hat, wie falt alle 
Kronen in der vierzebnten 
Klaffe. 

bilamellatus, mit zwey Bläte 
chen verfelren. 


-Bilobus, zweylappig. 


bilocularis, zweylächerig, wie 
die Kaplel von Cerinshe,. . ' 


5 


xXVI 


bimarginatus, mit einem dop- 
pelten Rande. . 

binatus, ‘gezweyt, [iod zwey 
Blätter auf einem Stiele. 

bipartiens, in zwey Theile thei- 
lend. 

bipartitus, zweytheilig, ilt z. B. 


eine einblärterige Krone, die . 


‘durch einen Einfchnitt bis auf 
die Balis in a, Theile se 
theilt ift. 
bipinnatus „ 
heifst ein Stiel, 


doppelt" heilen: 


der auf zwey 


Seiten mehrere gehederte Blät-. 


ter träßt, 

bipinnatifidus, doppelt heder- 

- Ipaltig, ilt der Stiel, der auf 
zwev Seiten mehrere fieder- 
[paltige Blätter har. 

biferialis, zweyreihig. 

biferratus, doppelt lägezähnig. 

bifeius, z»weyhortlig. \ 

bifulcus, zweyfurchig. 

bivernatus, doppelt dreyzähiig, 
gleichbedeutend mit daplica- 
to - ternatus, wenn &n drey- 
theiliger Stiel an jeder Spitze 
drey Blätter twägt, (neun Blät- 
ter). 

Bituberculatus, 
'ckern verfehen. 

bivalvis, zweyklappig. 

'brachiatus, armföormig, wenn 
gegenüberftehende Aslte recht- 

 winklig abfteben. 

'bractea, das Deckblatt, fteht in 
der Nähe der Blüthen und ilt 
von ver[chiedener Gellalt und 
Farbe. 

Bracteatus, 
verlehen. 

bracteolatts, mit geRielten Deck. 

* »blättchen verlehen. 

brevior, kürzer. 


mit zwey Hö- 


mit. Deckblättern 


Erklärendes 


Verzeichnifs 


brevis, kurz. 

breviflimus, am kürzelten. 

brunnens, dunkelbraun, 

bulbifer, zwiebeliragend in den 
Blattwinkeln, wie Lilium bul- 
biferum. 

bulbofus, zwiebelig, if die 
Wurzeldor Lilien u.vieler a. 
Gewächlfe. 

bulbus, die Zwiebel, ein bald 
blätterichter, bald dichter Kör- 


per, aus dem lich, wie aus 
einer Wurzel, ein Gewächs 
entwickelt. 


bullatus, blahg, if die Ober- 
fläche eines Blattes, wenn fich 
zwilchen den Adern Erhaben- - 
heiten bilden. 

butyracens, butterartig. 


cc 

caducus, hinfällig, nennt man 
z. B. die Nebenblätter, wel- 
che bald nach ihrer Entwicke- 
lung abfallen, wie am ci alel- 
ftrauch. 


caeruleus , himmelblau , wie 
Vergiflsmeinnicht, 

caefius, blalsblau, ins Graue 
Ipielend. 


car/pitofus, ralenartig. 

calcar, der Sporn, ilt eine [ack- 
förmige Verlängerung der Kro- 
ne für den Honig, wie bay 
Orchis. 

calcaratus, 
verlehen. 

caliciflorus ilt die Blüthe, die 
nur einen Kelch, aber keine 
Krone hat, wie die des Eiae- 
agnus, 


caliciformis, keichlörni, N iR 


mit einem Sporn 


der lateinifchen Ausdrücke. 


- 


ie Hülle dor Anemone hepa- 
tica, 
calicinus, kelchartig. 
caliculatus 5 fiebe, ahctus. 


.sallo/o - mucronulatus, [chwie- 


lıg. - kleinitacnelig, 
callofus, mu Schwielen bedeckt, 
calrus, kahl, obve Haare. 
calyptratus, mit einem Deckel 
verlchen, 
Euonymus. | 
calix, der Kelch, welcher ge- 
wölrnlich ‘die Krone uingiebr, 


‘wenn lie vorhanden’ ilt; iar 


Gegentheile nur Befruchtiungs- 
„theile einfchlielst. 
campanaceus, glockenartig. - 
campanulatas, glorkenförmig, 

ilt eine Blüthe, welche unge- 

fähr die Geltalt einer Glocke 
bat, wie bey Campanula. ' 
canaliculatus, .rianentörmig, 
heilst ein Stielg der auf der 
obern Seite eine Rinne hat, 
wıe bey Tuflilago Petafites. 
cancellatus, gitertormig. 
candidus, blendend weils, am 
milchweils. 
canefcens, grauwerdend. 
. canus, weilsgrau., 


capillaceo - multifidus, haar- 
 tormig - viellpaltg. 
capillaris, haarfönnig. 

fi 


capiilus, ein Haar breit, 
capitatus, kopflörmig, flehen 


dicht gedrängte Blüchen * in 


einer Halbkugel, wie bey Sca=' 


biofa. 
capituliformis, ganz kopfför- 
mig, d. h. wie eine Kugel 
und dabey geltielt. 
capitulum, ein Blütbenkopf, 
enthält gedrängte Blü:hen. 
capfula, die Kaplel, enthält in 


Möjsler's Handb, d. Gewächsk. 


wie der Same von | 


Cafiratus 


'cauda, 


%vıi 


einer Fruchthülle, die aus 


mehreren Klappen und Fächern - 


beiteht und lich ver[chieden 
_ öftnet, mehrere Samen. 
erpfulifera, kapleltragend. 
carens, nieht babentl, mangelnd. 
carina, der Kiel, das Schiff- 
cben, “ılt das untere, boble 
Blatt einer Ichmetterlingsarti- 
gen Blüthe, welches die Be 
fruchtungstheile enthält. 
cArinato - Alatus, 
 geflügelt. , 
cärinatus, mit einem Kiel ver« 


fehen, ift z. B. ein Blatt, das 


auf der Unterfläche eine [char- 
fe Erhöhung hat. 
carneus, fleilchfarben. 
carnofus, ‘Neilchig, 
Blätter von Sedum, Semper- 
vivum, _ 
cartilagineus, Ioorpelartg. 


enrunculaius, warzig. 


_ 


kiellörmig- _ 


iind die 


) 
caryophyllaceus, nelkenartig, 


ilt die Blüthe von Diantkus, 


Silene, Lychnis, deren fünf 


lange Nägel.ia einem einblät« 
terigea Kelche Itehen. 

caftanearformis, kaltanienlör- 
mig. 

it 2.B. ein Staub- 
faden öhne:- Antherön‘, ein 
Griffel ohne Narbe. 

catenulatus, ‚mit einem Kett- 
chen verleben, verkettet. 

ein Schwans, findet 

fich an der Spitze des Samıens, 

wie bey Clematis. 


caudaeformis, fchwanzförmiß- 


caulefcens, [tengeltragend, ift 

dem acaulis, ftiellos, entgegen- 

gelerzt, und wird von einem 

Gewächfle gelagt, das einen 

Stengel aus der Wurzel treibt. 
b 


zVıız 

cauliculus, der, kleine Stengel. 

cauliformis, ftengelförmig. 

' caulinus, am Stengel belindlich. 

caulis, der Stengel, ilt derjeni- 

. ge Tbeil des Gewächles, wel 
cher aus der Wurzel Ach über 
die Erde hebt und Aefte, 
Blätter und Blüthen trägt. 

cavitas, die Höhlung, Vertie- 
fung, Grube. 

cavus, hobl. 

centralis, mittellländig, heilst 

“ 2. B. die Zwiebel, welche .aus 
der Mitte treibt, wie Galan- 
chus nivalis. 

centrum, der Mittelpunkt, 

Cernuus, geneigt, heilst die 
Spitze eines aufrechten Sten- 
gels, welche eine wagerechte 
Lage hart. 

character, ein Merkmahl, "WO- 
durch ein Körper üch von dem 
andern unterfcheider, 

chryfocoma heifst die Abthei- 
lung der Rubrkräuter, 
welche gelbe Blumen haben. 

sicatrifatus, narbig. von abge- 
fallenen Blänern 2“ Schup- 


pen. 

cicatrix, die Narbe. 

\ciliae, die Wimpern, find gleich 
lange. Haare, die lich am 


Rande eines Körpers finden. 

ciliatus, gewimpert, heilst ein 
Rand, der mit gleich laugen 

. Haaren befetezt ilt. 

ciliato - dentatus, wimpericht - 
gezähnt. 

cinctus, umgeben. 

cirerens, älchgrau. 

cingens, umgebend. 

cinnabarinus, fahlroth; gleich- 
bedeutend mit miniakus, 


circinatus, [chneckenförmig, mit . 


Erklärendes Verzeichnils 


der Spitze nach innen g 
rollt. 

Circumnezus, 
den. 

circumfeifjus, rund umfchnitten, 
heilst die Kapfel, welche im 
der Mitte wagerecht ich &f- 
net, wie die von Anagallis, 

eirrkifer , rankentragend. 

eirrhofus, rankig, ift der Blarr- 
‚itiel, der fich in eine Ranke 
endigt. 

cirrhus,. die Ranke, Gabel, ik 
ein Spiralförmig fich windender 
Körper, womit ein Gewächs 
an andern emporklimmt, wie 
der Weinltock. 

citrinus, citronengelb. 

claflis, die Klafle, ilt die erlie 

aupteintheilung der Gewäch«- 

fe, nach einem einzigen Kenn- 
zeichen, das vielen gemein ift, 

claudens, verlchliefsend. | 

elaufus, gefchloflen, z.B. der 
Grund einer Blüthe mir Haa- 
zen oder Schuppen, wie bey 
Campanula 


rundum verbun- 


"elavaio-incraflatus, keulenför- 


mig- verdickt. 
elavatus, keulenförmig, an der 
Spitze dicker als nach unten. 
coadunatus, zulammengeprefst. 
"coaetaneus heilst die Blüthe, 
welche ‚zugleich mit den Blär- 
tera erfcheint. 
coalitus, verbunden, verwachlen, 
coarctatus, Zulammengezogen, 
gedräugt, z.B dieSpitzen der 
Aelte nach dem Stengel zu. 
coccineus, [charlach - brennend - 
roth; dallelbe, was pkoeni- 
ceus. ar 
cochleato - contortus, [chne- 
ckenförmig- zulammengedreht. 


. 
I 


sochleatus, [chneckenförmig- ge- 

- wunden, wie der Embryo von 
Salfola. > 

cohacrens, zulammenhäugend. 

coiens, aulammeugehend, lich 

 vereinigend. , 

color, die Farbe. 


eoloratus, gefärbt, nicht grün. 


columna, «die Säule. 
columnaris, (aulenartig. 
columnula, das Säulchen. | 
soma, der Schopf, finder fich 
bey. der Kailerkrone, wo 
eine Menge Blätter über den 


Blüthen einen Schopf bil- 


den. . 
comofus, fchopfartig, oder mit 
einem Schopf verliehen. 
communis , gemeinfchaftlich r 
allgemein, z. B. ein Stel, 
der mehrere Blüthen trägt, 
compactus, dicht vereinigt. 
<ompl/anatus, abgellächt. 
complerus, vollltändig. 
<omplicato - fetaceus, zulam- 
mengefalter, borttenförmig. 
complicatus,' zulammengelfaltet. 
compofiins , zufammengeletzt, 
mehrere Blatter au einem 
Stiele,, z. B. ein: gefingertes, 
ein 2-, 3., 4zähliges Blatt. 
compre[Jo - planus, zulammen- 
gedrückt - fach. 
compreffus ;. zulammengedrückt, 
it ein dickes Blaıt, das auf 
beyden Seiten flach ift. 
concameratio, die Abıheilung 
in Kammern, Fächer. 
concavo - connivens, hohl-zu- 
[ammengeneigt. 
concavrs, hohl, ausgehöhblt, 
mit vertiefter Oberfläche. 
eoncolor, gleichfarbig. 
euncrefcens, verwächlend, | 


! 


der lateinifchen Ausdrücke. 


ZIE 


.conduplicatus, zulammengelegt, 


. dals fich die Seiten herühren. 

confertus, gehäuft; daflelbe, wa» 
approximatus. 

conformis, gleichförmig, gleich) 
geltalter. | 


confluens, zulammenfliefsend, 
‚nach und nach Lich vereini- 
gend. Ä 


congefius, gedrängt. 

conglobatus, zulammengeballr;, 
mehrere Knollen auf einander, 
wie bey Helianchus tuberofus. 

conicus, kegelförmig, nach der 
Spitze hin verfchmälert, 

conjugatus, verbunden an der 
Bafıs, ein Biatt mit dem g& 
genüberliehenden, 

conjunctus, verbunden; zufam- 

' mengefügt. 


connato - perfoliatus, verbun 
den - durchwachlen. 
connato - tubulofus, verbun- 


den- röhrig. 
connatis, verwachlen, oder ver 
bunden; daflelbe, was conju- 
gatus. - 
connectens, verbindend. 
connexus, zulammengehalten. 
connivens‘, zulammengeneigt. 
contorta, eine Pflanze mit Be- 
drebter Krone. & 
cortortus, gedreht. 
conträctus, zuflammengezogen. 


‚contrarius, entgegengelerzt, eine 


entgegengeletzte. Richtung ha. 
bend. 

convergens, gegen einander ge- 
neigt. 

convexzus, gewölbt, mit she 
'ner Oberfläche. 

convoluio - claufus, zulammen- 
gerollt - gelchloilen. | 

convolutus, zulammengerollt. 


B2 


x 


xx Erklärendes 


cordato -ellipticus, "herzförmig- 
elliptifch. 


 cordato - ovasus, hersförmig-, 


eyrund. 

"cordatus,' herzförmig, nennt 
man das Blatt mit zwey run- 
den Lappen an der Balis und 
. eylörmiger Spitze. 

. cordiformis, herzförmig. 

coriaceus, lederartig.: 

corneus, hörnern.. 
corniculatus, gehörnt, mit ei- 

. mem Horn oder mit mehreren 
verleben , hornförmig. 

cornu, einHorn, findet lich z.B. 

an dem Samen von Nigella 
damajftena. 

cornutus, gehörnt. 

corolla, die Krone, ılt der ge- 
wöhnlich gefärbte Theil der 
Blüche, welcher die Befruch- 

zungstheile einfchlielst. 
corollaceus, kronenartig; wie 
corollinus, 

. corollat»s, mit einer Krone ver- 
[ehen, 

corollifer, krontragend. 

corollula, eine kleine Krone, 

corona, der Kranz, findet fich 
in verlchiedener Geltalt an der 
Krone, z.B. an der Mündung 

‚ von Siülene und Lychnis. 

coronans, krönend. 

. coronatus, gekrönt. 

corrugatus, gerunzelt, 

cortex, die Rinde, zeigt fich 
gewöhnlich als ein prismati- 
[ches Zellgewebe zwilchen der 
Oberhaut und dem Baft. 

corticatus,' verrindet, in Rinde 
verwandelt. 

corticofus, rindenartig. 

corymbifer , [chirmtraubentra- 
gend, 


Verzeiohnite 


corymbofo - faftiglatus, wie eine 
Schirmtraube gleich hoch. 

corymbofus, fehirmtrauben- 
artig. 

corymbus, die Schirmtraube, be- 
Behr aus ungleich langen Stie- 
len mit Blüchen in einer wage- 
rechten Fläche. 

cofta, die Rippe, zeigt lich als 
einen erhabenen Strich bey 
Fruchthilllen und an dem Sa- 
men einiger Schirmgewächle., 

coftatus, mit Rippen verfehen, 
oder gereift, wie die, gleich- 
laufenden, erhabenen Linien 
auf der Unterfläche age 
Blätter. 

craflior, dicker. 

craflifjimus, der dickfte, 

craflitndo,, die Dicke. 

.crafus, dick. 

creber, häufig. 

creberrimus,“der häufigfie. _ 

crebrior, häufiger. | 

crenato ,- dentatus, kerbartig « . 
gezähnr, 

crenalo -incifus, HORMUR: ein- 
gelchnitten. 

crenatus, gekerbt, ik der Rand 
durch kleine, runde Zähne. 

crenulatus, feingekerbt. 

crifpatus, mit einem kraulen 
Rande verfehen. 

erifpus, kraus, nennt man den 
Rand eines Blattes mit unre- 

. gelmälsigen, wellenförmigen 
Falten, 

crifta, der Kamm, zeigt fich 
als ein tief eingelchnittener, 
gezähnter Flügel an Fruchrhül- 
len, Anuthereü u. a. m. 

eriftata, kammartig, heilst die 
Heideart der zweyten Ab- 
theilung, wegen der [pornar- 


der lateinifchen Ausdrücke. | 


tigen, gezähnten Fortlätze ih- 
rer Änıberen. 
eriftatus, mit Kamm verlehen: 
croceus, dunkel - Orange, [af- 
ranfärbig. 
eruciatus, kreuzförmig - geltellt. 
eruciformis, kreuztörmig. 
crus, das Bein, der Stiel. 
cruftaceus, rindenartig. 
crux, das Kreuz, 
cubitus, der Vorderarm, 17 Zoll. 


sucullatus,; mit einer oder meh- - 


reren Kappen verlehen. 


eucullus, die Kappe, ein fack-' 


förmiger Körper, wie an der 
Blüihe von Aconitum. 

culmeus, am Halm befindlich. 

culmus, der Halm, ilt den Fri 
Sern eigen. 

cuneatus, keilförmig. 

cuneiformi - oblongus, keilför- 
mig - länglich. 

cuneiformit, keilförmig, heilst, 
was an der Spitze abgeltutzt ift 

» und fich nach der Balis hin 
verichmälert. 


cufpidatus, feingelpitzt, nennt i 


mau sine vorgezogene Spitze, 
die fich in eine feine Borlie 
endigt. 
eutis, oder epidermis, die Ober- 
haut. | 
cyaneus, dunkelblau. 
eyathiformis, becherförmig, ift 
«ine Röhre, die fich nach oben 
in einen geraden Rand erwei- 
tert. j 
cylindraceus, walzenähnlich. 
cylindricus, walzenförmig, 
ylindrus, die Walze, eine 
röhrenfösmige Verlängerung 
' um den Stempel, welche ge- 
wöhalich die Staubgefälse 
trägt.‘ 


u 


XXI 


cyma, der Afterfchirm, hat das 
. Anlehen eines zulammenge- 
fetzten Schirms ; doch’ nur die 
Hauptitiele kommen aus ei- 
nem Punkte, allein diele thei- 
len lich unordentlich, wie an 
Sambucus nigra. - 

eymbiformis, nachenförmig, Alt. 
das Schiffchen bey Ichmetter- 
lingsartigen Blüthen. , 

cymofus, afıerfchirmartig« 


% 
1 


D, 


debilis, [chwach, zu dünn, um 
fich aufrecht halten zu können. 

decagonus, zehneckig. 

decandria bezeichnet die zehn- 

‚te Klafle, welche Zwitter mit 
zehn {reyen Staubgefälsen ent- 
hält. ° 


ins llne: schnbläzterig. 


decemdentatus, zehnzähnig, 
decemfidas, zchnfpaltig. 
decemflorus, zehoblishig.“ 
decemlocularts, sehnfächerig. 
decemplicatus, zehnfaltig. 
detemfiriatus, zehnltreifig. 
decemvalvis, zehnklappig. 
deciduus, abfallend, einige Zeit 
nach der Entwickelung, ' 
declinatus, abwärts gebogen, 
nach der Erde. 
decompofitus, doppelt a: 
mengeletzt, ift ein getheilter 
Stiel, der mehrere Blätter ver- 
bindet, 
decorticatus, ausgehülfer, ab- 
gelchält. 


 decrefcens, abnehmend. 


decumbens, niederliegend auf 
der Erde. , | s 

decurrens, herablaufend, iftein 
ungeftieltes Blatt, deflen Blatt- 





' AXKIL 


[ubftanz 'an dem Stengel fort- 
läuft. 
decufJatus , kreuzweile ftebend, 
find z. B. die Blätter, welche 
in vier Reihen fenkrecht am 
Stengel herabfteben‘, dafs lie, 
von oben herab betrachtet, 
ein Kreuz bilden; liehe auch 
brachiatus. 
decuffive pinnatus, herablau- 
fend gehedert, Zeigt einen 
blattartigen Fortlatz von einem 
Blättchen zum andern. 
deflexus, herabgebogen, bogen- 
förmis - herabhängend. 
defloratus, abgeblüht. 
dehifcens, auflpringend, wie 
die äulsere Schale der Wall- 
nuls. 
deliquefcens, 


h 


verfchwindend, 
fich verlierend, beifst der 
Stengel, der fich in feinen Ae- 
Iten verliert.» 

deltoides, deltaförmig, ift ein 
kurzer, dicker, in drey Flä- 
chen eingefchloflener Körper. 

demerfus, wuntergetaucht unter 
‘die Waflerfläche, 

demum, zuletzt, 

deni,'je zehn. 

dens, Jer Zahn, ilt eine [pitzige 
Erhöhung. 

denfe, dicht. 

denfius, dichter. 

. dentato - crenatus, zähnig- ge- 
kerbt. 

Jontato-dehifeens, zähnig - auf- 
fpringend,. 

dentato-repandus,. sühnig- aus- 
gelch weilt. 

dentatus, gezähnt, heifst ein 
Rand, der mit fplizigen, 
orkliah von einander ablta 
henden Zähnen belerze ift, 


Erklärendes Verzeichnils 


denticulatus, gezähnelt. 

denticulus, ein Zähnchen. 

dentiformis, zahntörmig. 

dentura, die Zähnung. 

denudatus, entblölst. 

deorfum, abwarıs. 

depauperatus, arm, ift:z,B. ein 

‘ Schirm, der wenig Strahlen 
hat. 

dependens, herabhängend, mit 
der Spitze der Erde zugekehrt. 


deprefJus, oiedergedrückt, nenne 


‚man die Oberlläche eines 
dicken Blattes, die auszehöhle 


--1lt; auch ı es der Same von 


Cynogzlofum. 
defcendens, abwärts fieigend, 
definens, lich endigend. 
drftituius, nicht damit verfehen. 
dertrorfum, rechts. 
diadeiphia bezeichner die Deb- 
zehnte Klafle mit (sewachlen, 
deren Staubfäden an der Balis 
zwey Partieen bilden; dahin 
gehören die fchmetrer 
lingsartigen Blüthen. 
diameter, der Durchmeller. 
diandria bezeichnet: die zweyte 
Klafle, deren Gewächle zwey 
freye Staubgefalse in Zwitter- 
blüthen enthalten, 
diandrus, zvreymännig, oder 
mit zwey Staubgelälsen ver- 
fehen. 
diaphanus, durthfcheinend. - 
dichotomia, die wiederhohlt. 
gabeläflıgeTheilung einesStiels, 
einer Ranke oder Gabel in 
zwey Theile. 
dichotomus, gabelältig. 
dicoccus, mit einer doppeltem ” 
Kapfel verlehen. 
didymus, doppelt, 
«ins verbunden; 


zwey in 


der lateinilchen Ausdrücke. 


didynamia bezeichnet die vier- 


zehnte Klafle, deren Zwitter- . 


blürben zwey längere und zwey 
kürzere Staubgefälse enthalten. 
Dahin gehören die rachen- 
föormigen Blüthen. 


didynamus heilst die Blüthe, _ 


welche zwey längere und 
zwey kürzere Staubgefälse ent- 
hält. 

di iformis, ungleich gefaltet, ift 


die Blüche, welche ungleiche | 


Einfchnitte har. 

diffufus, weitichweihig. 

digeftus, &eordnet. 

digitalis, fingeriang. 

digitaro - pinnatus, fingerförmig- 
gehedert. 

dizitatus, gefingert, ift z. B. 
das Blatt von Acfculus Fip- 
pocalianum, 2 

digitiformis „ fiugerförmig,. 

digynria bezeichnet die Ordnung 
einer Klafle, wo [ich Zwitrer- 
blüchen mit awey Griffeln oder 
Narben finden. 

dilatatus, erweitert, wie die 
Staubfäden au der Balis von 
Ornitkogelum, 

dimidiatus, halbumgebend den 
Stengel; halbbedeeks. 

dimidiem, die Hälfte. 

diminutus, verkleinert. 

dieecia bezeichnet die zwey und 


zwanzigfte Klaffe, wo fiıch Ge- 


wäch[e finden, die ganz ge- 
trennte Gefchlechter auf ver- 
fchiedenen Individuen enthal- 
ten, wie die Weide, wo 
einStamm männliche Blüthen, 
der andere weibliche trägt. 
dioici lores find männliche und 
weibliche Blütben auf \ver- 
fchiedenen Stänmen« 


KKIIL 


dipecalus, mit zwey Blüthen- 
blättern ver[ehen. a 


‚ diphyllus, zweyblätterig. 


directio, die Richtung. 

difeiformis, [cheibenförmig. 

discoideus oder flosculofus heilst 
die Blume, die nur aus röh- 
renförmigen Blüthchen befieht, 
wie bey Tanacerum, Gna- 
phalium. 

discolor, ungleichfarbig. 

discreius, abgelondert, getrennt. 

difcus, die Scheibe, findet fich 
bey Blumen und nimmt die 
Mitte derfelben ein. 

dispar., ungleichpaarig, die ge- 
genüberkehenden Blätter nicht 
gleich geltalter. . 

difpermus, ' zweylamig. 


 difperfus, zerftreut. 


dispofitus, geltellt, geordnet. 
disfeetus, zerfchnitten. 
disfepimentum, die Scheide- 
wand, ‘theilt den innerer 
Raum einer Kapfel. 
disfiliens, aus einander Iprin- 
gend. 
disfimilis, ungleichförmig; daf- 
felbe, was difformis, 
diftans, entiernt flehend, 
diftichus, zweyreihig. 
diflinctus, unterichieden. 
distortus, verdrekt. 
divarieatifimus, ganz ausge- 
. breiter. ° 
Wivaricatas, ausgebreitet, ift der 
Stengel, der mit leinen Aeften 
rechte Winkel bilder. 
divergens, ausgelperrt, heifst der 
Stengel, wenn die Aelte oben 
einen ftumpfen und unten ei- 
nen [pitzigen Winkel machen. 
diverkffimus, ganz verlchieden. 
diverfus, verlchieden. 


KXKIV 


divifus, gerheilt. Ä 
dodeöagynus, zwölfweibig, oder 
. zwölf Stempel enthaltend. . 
dodecandria bezeichnet die eilf- 
te Klafle, deren Gewächle eilf , 
bis neunzeho freye Staubgefä- 
[se auf dem Kelche tragen. 
dodecandrus, zwölfmännig, oder 
zwölt Staubgefälse enthaltend, 
dodecaphyllus, zwölfblätterig.' 
dodrans, eine Spaune, unge 
‚ fähr neun Zoll. - . 
dolabraeformis, hobelförmig, 
lt ein zulammengedrücktes 
Bla mit zirkelrunder »pirze 
und walzenförmiger Balis, wo 
* eine Seite Icharl, die andere 
convex ilt. f 
dorfalis, aut der Rückfeite be- 
findlich, “ 
dorfiflorus, auf der Rückleite 
blütheutragend. 
drupa, die Steinfrucht, ilt eine 
mit einer faftigen, oder leder. 
artigen Mafle bedeckte Nufs. 
duo, zwey, | 
 duodecim, zwölf, 
duplexz, doppelt, 
duplicaius, verdoppelt, 
duplicato - dentatus, doppelt 
gezähnt, heilst, 
Zähne eines Blattes 
gezähnt find. 
duplicato - pinnatus, doppelt 
gefiedert; liehe bipinnacus. 
duplicato » ternatus „ doppelt 
dreyzählig, ilt ein drey Mahl 
getheilter Stiel, wovon jeder 
Theil wieder drey Mahl getbeilt 
- ii und jede Spitze drey Bläuer 
trägt, 
duplo, doppelt. 
durifimus, lehr hart. 
durüs, hart. 


wieder 


Erklärendes Verzeichnifs i ' 


wenn die, 


E, 
ebracteatus, ohne Derkblätter. 
ecalcnratus, ungelpornt. 
ecaudatus, ungelchwänzt. 
echinatus, mit kleinen Spitzez 
beferzt. 
echinus, eine kleine, erhabene 
Spiıze, 
edentatns, ungerähnt. 
edentulus, obhue Zähnchen. 


“&ffufus, lanz hervorgerrirben. 


eglandulojus, ohne Drüien, 
egrrdirns, hervortretend 


elajlicus, mit Federkraft verle- 


hen 2; 

elevato- venofus, erhaben - ade- 
rip. 

elevatus, erhaben, 

ellipticus, Bas und Spitze zu- 
gerundel, dabey länger als 
breit, | 

elongatius, verlängert. 

emarcidus, verwelkt, 

emarginatus, ausgerandet, ılt 
z. B ein Blau, das an der 
Spitze eine Kerbe hat 

emer/üs, aus dem Waller ber 
vorragend, 

ewsbryo, der erlte Entwurf eines 
Samenkorfis. 

emittens , bervorgebend,. 

enervius, ungenervt, eben daf- 
[lelbe, was enervis.. 


 enneandria bezeichnet die neun- 


die 
freye 


te Kiafle, ia welcher 
Zwitterblüchen neun 

. Staubgefalse enthalten, 

enneapetalus, mit neun Kron- 
blättern verfehen, 

enodis, ohne Knoten, 

enfiformis, lang und Itark zu- 
gelpitzt mit mehr oder weni. 
ger bogenförmigem Rande, wie 
die Biäuter von Lris, 


der Jateinifchen Ausdrücke. 


epidermis; ehe cutis. 

epunctatus, nicht punktirt. 

erectiusculus, ziemlich 
recht. er 


auf- 


erectus, aufrecht, kommt dem | 


Senkrechten ziemlich nahe, 
erofo » dentaius, wie benagt 
gezähnt. 


erofus, am Rande benagt, au» 


gebiflen. 


'ezacie, genau. 


exalbuminofus, ohne Eyveil, | 


exaltatus, hoch. 
exaridus, vertrocknet, 


exa/peratus, von kleinen erha- 


benen Punkten [charf, 
ezcava.o - punctatus, 
böbhlt- punktirt. 
ezcavatus, ausgeböblt. 
ercedens, überfteigend , grölser 
feyend, | 
ezcifus, ausgelchnitten. 
eziguus, klein. 
explanatus, abgeflächt: 
explicatus, ausgebreitet. 
exfertus , hervorragend. 


ausge- 


exfüpulatus, ohne Nebenblät- 


ter. 
exr/uccus, "fafılos. _ 
exterior, der äulsere. 
-externus, der äufscerliche. 
extimus, der äulserlte. 
extrafoliaceus, unter dem Blat- 
te ‚fitzend. 
eztrorfum , äulserlich, nach 
aufsen ; an der äulsern Seite, 
.extus, äulserlich. 


2, 
facies, ‚ die Geftalt, das Anfehen. 
farctus, angefüll. * 
farinofus, mehlig, dicht mit 
weilsem Staube bedeckt. 


xXV 

fafeicnlatus, büfchetweife Ite- 
hend. 

Jafciculus, der Büfchel, beftcht 
aus kurzen, meilt einfachen 
Blüthenltielen, die in Menge 
beylammen liehen und gleiche 
Länge haben, aber nicht aus 
einen Punkte hervorkommen, 

. wie bey Dianthus barbataus. 

Saftigiarns, gleich hoch, eine 
Fläche  bildend. . 

faux, ‘der Schlund, die Ocf. 
nung der Röhre einer einblär- 
‚terigen rachenförmigen Krone, 

favofus, zellig, wie Bienenzel. 
len, z. B. der Fruchtboden von, 
"Onopordon. 

-femineus, weiblich, if ouBli. 
the, wsiche blofs einen Frucht- 
knoten mit Griffel und Narbe, 
aber keine Staubgefälse enthält. 

Seneftratus, mit Deffaungen ver- 
lehen. 

ferruginens, et 

Jertilis, fruchtanfetzend, frucht- 
bringend. 

fibrilla, die Winsellafer, ift ein 

. fadenförmiger Theil an Wur- 

zeln, Knollen oder Zwiebeln. 

fibrillatus, mit Wurzelfafern ver- 
fehen. 

fibrillofus , BER er 

fbrofus, falerig, ill die Wurzel, 
die aus mehreren fadenförmi- 
gen Wurzeln beiteht. 

figura, die Geltalt, 

filaginoidea heilst die Abthei- 
lung der Ruhrkräuter mit . 
filzigem Stengel, filzigen. Blu- 
men und Blättern. 

filamentum, der Staubfaden,  ge- 
hört zu den Befruchtungsthei- 
len und trägt ihn den 
a 


KxVL 


fliformis, fadenförmig, überall 


' von gleicher Dicke. 

: flum, der Faden; in Menge 
verfchlielst er oft den Grund 
der Krone, 

finbriatus, verbrämt, gefranzt. 

filfus; gelpalten bis über die 
Mitte. 

fifura, der Spalt. 

fiftulofss, röbrig, ill ein Sten- 
gel, 
ile. 

fixzus, feit, unbeweglich. 

flaccidus, [chwach, weik, fchlaf. 
flagellum, der Schülsling, kriecht 
‚ wagerecht, ift beblättert,' treibt 
Stengel und Wurzeln. 
Navefcens, gelblich 
flavo - virens, gelbgrün, 


flavus. gelb. 

flezilis, bieglam.'., *® 

flezuofus, hin- und herge 
bogen. 


florelis, in'der Nähe der Biü- 
the befindlich. 

florens, blühend, 

florefcentia, die Blüthenzeit. 

florifer,, blüthentragend. 

£os, die Blürthe, erficheint vor 
der Frucht, beiteht gewöähn- 
lich aus gefärbten Blättchen, 
welche die Befruchtungstheile 
'einlchlielsen und fall immer 
von dem Kelche getragen wer- 
den, 

Yosculofus ift wir discoideus 
gleichbedeutend und bezeich- 
ner eine Blume mit lauter röh- 
renförmigen Blüthchen. 

fluitans, unter der Wallerflä- 
che wagerecht [chwimmend, 

foliaceus, blätterig, beilst die 
Tute, welche [ich in ein Blatt 
endigt. 


der hohl und ohne Mark | 


Erklärendes Verzeichnifs 


foliatus, mit Blättern befetzt. 

foliifer , blättertragend, 

foliolum , das Blättchen bey ge- 
fiederten Blättern; auch »in- 
nula. ı 

feliofus , beblättert. 

folium, das Blatt. 

Jollicuwlus, eine Fruchthülie, die 
nach innen längs ‚mit einer 
Ritze auffprjogt, heilst Balz- 
kaplel. 

foramen, das Ke 

foratus, durchbohrt. 

fornicasus, mit a ERDE 
verlehen. 

fornix, die Hohlfchuppe, finder 
fich an der Mündung der Kro- 
nevon Myosotis, Anchufa, und 
bedeckt die, Staubgefälse, 

[oßela , ein Grübchen. 

fovea, die Höhle, Vertiefung, 
Grube für den Honig. 

foveolatus, grubig, mit Grüb« 
chen verfeben. 

frasiis, zerbrechlich bey einer 
geringen Biegung. 

fructifer, Fruchttragend ; "daffel- 
be, was /rucliger. _ 

fruetificans, fruchtbar, Blüchen 
und Frückte bringend. 


Fructificasio, die lt ae: nit 


zeit. 

frwetus, ‚die Frucht, nennt man 
denSamen, Samenbehälter mit 
feinen Bekleidungen, 

fruftranes polygamia bezeich- 
net die driste Osdaung der 
neunzehnten Klalle, deren 
Strahlblüchchen weiblich, aber 
unfruchtbar fitd, wogegen die 
Scheibe fruchtbare Zwitter ent. 
hält, 

Srutefcens, [trauchartig. 

fratex, der Strauch, rheilt fich 


- 


der lateinifchen Ausdrücke. 


‚von der Balis an in Aefte' und 
dauert mehrere Jahre. j 
fruticofas, lirauchartig [ich in 
Aefte ıbeilend.. 
frutieulofus, eiwas Rrauchartig, 
fugax, vergäoglich; hinfällig, 
‚ fulciens, Stüızend; 


felcum, die Stütze, dient zur 


Aufrechthaltung, Bedeckung 
oder zum Schutz einzelner 
Gewächstheile, 


faelcrasus, gelftützt, mit einer oder 
mehreren Stützen verlehen. 

fundus, der Grund, die untere, 
innere Fläche, zZ. B. einer 
Blürhe, Ä 
furgofus, Ichwammig. 

 fercatus,ı gabelförmig, an der 
Spitze gabelförmig gelpalten. 

fufcus, braun. ‘ 

Jufiformis, Ipiadelförmig, wie 
die Wurzel von Daucus Ca: 
rosa, 

Br 


G. 


gelea, der Helm, ilt der obere, 
gewölbte Einfehnitt einer ra- 
chenförmigen oder .maskirten 
Krone. 

galeatus, mit einem Helm ver- 
feben. 

gelatinofus, gallertartig, sms 
fchsinend. 

geminafus, doppelt; daflelbe 5 
was geminus. 

geminus, gepaart, zwey bey ein- 
ander. \ 

gemma, die Knospe, enthält 
den Entwurf zur "künftigen 
Entwickelung eines Gewäch- 
fes. 

gemmiformis , kuompeificmig, 

gemmula., eine kleine Knospe, 


AXVIL 


geniculatus, geknieet, einen 

_ Winkel bildend, wo lich abx 
weder hervorratende, moch 
eingezogene Stellen finden. 

geniculus, das Knie; mach» 
einen Winkel. 

genitalia , die Zeugungsthsile, 

genus, die Gattung, wird durch 
mehrere Pflanzen beitimmt, 
welche einerley Kennzeichen 
an fich tragen. 

gerens, tsägend. t- 

germen, der Fruchtknoten, ent» 
hält den ‚Entwurf zur künft:- 
gen Frucht und findet fich un- 
ter dem Griffel oder unter der 
Narbe. | 

gibbofior, höckeriger. 


gibbofus, höckerig. 


gibbus, der Höcker, ıift eine 
convexe Erhöhung. 
glaber, kahl, unbehaart 


glaberrimus, ganz kalıl. 
slandula, die Drüls, ein ran- | 
der Körper, zur Ausdünftung 
„und Abfonderung beftimmn 
glandulae nestariferae, Drü- 
fen, welche Honig abfondern, 
glandulifer, drülentragend, 


glandulafo - ciliarus, drüfig- 
gewimpert. 

glandulofo - crenulatus, : fein 
drüßg -gekerbr. 


glendulefus; mit Drüfen beferzz, 

glars, die Eichel, gehört au 
den Nüflen; Giehe ner. 

glaxcefcens, graugrünlich. 

glauceus, graugrün. 

globofo - inflatus, kugelförmig - 
aufgeblalen. 


'globofus, ER 


globulus, eine kleine Kugel. 


glochis, der Widerhaken, be- 


Kekr.aus einer fleifen, gelpal- 


XXVIı 


tenen Spitze, die nach entgs- 


"‚gengeletzien Seiten zurückge- - 


bogen ilt, 


glomeratus, geknauelt, aus klei- 


nen Knaueln beftehend. 
glomerulus, ein kleiner Koauel, 
ein kleiner Kopf aus kleinen 
- Blürhen. 
gluma, der Balg, LER 
den Kelch der Grasblüthen; 
er belteht aus Spelzen und ent- 
hält gewöbnlich mebrere Blü- 
“ then. a 
glumaceus, balgantig. 
glutinofus, Klebrig, nennt man 
die Fläche, welche mit einer 
klebrigen, im Waller auflös- 
barea Materie bedeckt ilt. 
gracilis, zart, dünn, heilst ein 
Kätzchen, das lang, aber Ipar- 
fäm mit Schuppen bedeckt ilt. 
gramen, ein Gras, heilst jedes 
Gewächs mit ganz Ichmalen, 
bandförmigen Blättern und mit 
gegliederten, durch Knoten ab- 
'getheilten Halmen, | 
granifer, körnertragend. 
granulatus, körnig, mit: klei- 
nen Körnern befetzt. 
granulus, ein kleines Korn. 
grifeus, perllarben. 


groffe , grob. 5 
: groffus, greb. 
gymnofpermia wegetabilia; 


nacktlamige Gewächle 
dymndfpermus, nacktlamig,wenn 
der Same ohne alle Bedeckung 
‚im Grunde des Kelches liegt, 
. wie bey allen Gewächfen der 
erlten Ordnung in der vier- 
zehnten Klafle, die deswegen 
gymno/pernia .heilsen. 
gynandria bezeichnet die zwan- 


ziglte Klafle, deren Gewächle 


Erklärendes Verzeichnifs. 9 


die Staubgefälse auf dem Geif- 
fel tragen. 


A. 


hamatus, mit einer gekrümmten, 
bakenförmigen Spitze verleben. 
hamofas, häufig mit Haken be- 
letzt. | 
hamus, der Haken, ilt fteif 
‘  undhat eine pekrümmıe Spitze. 
haftato - Sagittatus, 
Spiels pfeilförmig | j 
kaflaro - finuatus, RING 
ausgebuchtet. 
haftaıus, [piefsförmig,, it z B. 
ein Blatt, deflen Ipirzige Lap- 
pen an der Bafıs auswärts gs 
. bogen Ünd. 
hederaceus, ephetartig, wik 
Hedera, Titis u. a m., mit 
fünftheiliger Krone, fünf oder 
zehn Staubgefälsen, mit bee- 
renartiger Frucht und zulam- 
‘ mengeletzter Traube. 
hemifphaericus, halbkugelför- 
mie | | 
hepaticus, kaltanien - oder leder- 
' braun; dafleibe, was badius. 
heptandria bezeichnet die fie- 
'bente Klalle mit Gewächlen, 
deren Zwritterblüchen lieben 
freye Staubgefälse enthalten. 
heptandrus, liebenmännig, eine 
Blüthe mit fieben Staubgefälsen. 
heptaphyllus, fiebenblätterig. 
herbaceus, krautartig, weich 
und leicht zu [chneiden. _ 
herba, ein Kraut,. nennt man 
die Pllanze, welche nur Ein 
Mahl Blüthen und Früchte 
trägt., 
hermaphrodüus, der Zwitter, 


egthält Staubgefälse-u. Stempel. 


wie eim . 


der lateinifchen Ausdrücke. 


hezagonus, lecliseckig. 

hexaudria bezeichnet dielechste 
Kiafle mit Gewächlen, deren 
Zwitter lechs treye Staubgefä- 
Ise entbalten. 


kexandrus, fechsmäunig, eine _ 
Blüthe mit [echs Staubgefäisen. 
kezapetalus, mit [echs Blüchen- 


blättern verlehen, 
hezaphylius, lechsblätterig. 
hians, offenftehend. 
hircinus , bockig. 
hir/utus, entfernt- borfüg. 
hirtus, borltig, ziemlich lang 
und feif behaart, wie Echium 
“ wulgare, 
kifpidus, häckerig, kurz und 
fteil behaart, wie Myosotis ar- 
venfis. 
holofericeus, röthlichichware. 
horizontalis, wagerecht, wie 
eine Wallerfläche. 
horizontaliter, wagerecht. 
humifufus, geftreckt, flach auf 
. der Erde liegend; daflelbe, 
was procumbens, proftratus. 
humilis, niedrig. 
hyalinus, durchicheinend, wie 
x weilses Glas, 
 hybridus, baltardartig. 
hypocrateriformis, prälentirtel- 
* lerförmig, nennt man die Kro- 
ne, deren Röhre walzenförmig 
und lang, der Rand aber ganz 
flach ilt, wie die Krone von 
Phloxz, Myosotis. 


„I und J. 
janthinus, violett. 
icofandria bezeichnet die zwölf- 
te Klafle mit zwanzig oder 
vielen freyen Staubgefälsen auf 
dem Kelche, 


Er 


imparipinnatus , 


- 


XXI“ 


imberbis, obne Bart. 


imbricatus, dachziegelartig lich 


deckend._ 
inimscklaius: ungelleckt. ‘ 
immäaturus, unreif. E 
immer/us; untergetaucht unter 
das Waller. 
immutatus , nicht verändert. 
impar , ungleichpaarig. 
ungleichpaa- 
rig- geliedert. . 
imperfectus, unvollkommen ; dal- 
Selbe, was incompletus. 
implezus, verflochten. 
impofitus, darauf geftellt. . 
impunctatus, nicht punktirt. 
imus, der unterite, 
inaequalis, ungleich. . 
inaequaliter, ungleich, 
inaequialatus, unglach geflü- 
gelt. 
inaequilaterus, ungleichleitig. 
inanis, leer. 
inappendiculatus, 
fätze. 
inarticulatus, ungegliedert: 
inauriculatus, nicht geöhrt. | 
incanus, grau. 
incertus, “unbellimmt. " 
incifo - ciliarus, eingefchnitten - 
- wimpericht, 
incifo - ferratus, 
ten - fägezähnig. 


incifura, der Spalt. 


ohne Fort- 


‚eingelchnit- 


‚incifus., eingelchnitten, 


inclinatus, 
Erde. 


includens, einfchlielsend. 


geneigt gegen die 


Änclufus, eingelchloflen, wie die 


Befruchtungstlieile von Lithg- 
Spermum. 
incompletus, unvollltändig, nennt 
man gewöhnlich die Blüthe 
“ohne Kelch. | 


KRE 

Incraffatas, verdickt. 

incumbens, aufliegend. | 

Äncurvus,. einwärts gebogen, ift 
ein Blatt,. deflen Spitze dem 
Stengel zugebogen it; daflelbe, 
was inflezus 

Individuum, das Einzelne einer 
Gattung, einer Art. 

indivifus, nicht getheilt, nicht 
eingelchnitten. 

' Zaduratus, verhärtet. 

jmermis, wehrlos, obne Dorn 
und Stacbeln, 

inferius, der untere, dem obera 
 entgegengeletzt. 

änferus, "unterhalb behindlich, 
heilst, in Beziehung auf den 
Fruchtknoten, die Blüthe (fos), 
"welche unterbalb des Frucht- 
knotens fteht; dagegen infe- 
rum, in Bezichung auf die 
Blüthe, heilst der Fruchtkno- 
ten (germen), welcher unter- 
‚halb der Blüthe fteht. Daher 
erklärt fich flos fuperus, eine 
Blüthe über dem Fruchtknoten, 
und germen Juperum, ein 


Frachtknoten über der Blüthe, 


oder vielmehr, von ihrer 
Grundiläche eingelchlollen. 

änfınus, der unterile. 

enflatus, aufgeblalen, weit und 
hohl, wie der Kelch von PAy- 
Selis. - 

inflezo -» emarginatus, einwärts- 
gebogen - ausgerandet. 

inflexo - glandulofus, einwärts- 
gebogen - drüfig. 

änflezus; fiehe in curwus. 

önflorefcentia, der Blüthenftand, 
bezeichnet die Art und Weile, 
wie die Blüthen auf einer 
Pllanze Stehen, 

infractus, knielörmig, faft einen 


Erklärendes Verzeichnifs 


rechten Winkel bildend, wie 
- der Halm von Alopecurus ge- 

nisularus. . 
infundibuliformis, trichterför- 

‘ mig, nach oben fich allmäh- 
lig erweiterad, wie die Krone 
von Datura. : 

innatus, auf- oder angewachlen. 

innuptus, nicht befruchtet. 

infertus, einverleibt. 

infidens, darauf fitzend. 

inftruccus, verfehen. 

integer, ohne Einfchnitte, ’doch 
kann der Rand gezähnt oder 
gekerbt feyn. . 

Integerrimus, ganzrandig, der 
Rand obneKerben und Zähne, | 
doch kann er singeichnitten 
leyn. 

interjectus, dazawilchen geftellts _ 


“interior, der innere. 


interius, nach Innen. 
intermedius, der mittlere. 
intermiztus, untermilcht. 
internodium, das Stück Sten- 
gel zwilchen zwey Knoten oder 
Gelenken. 
internus, der innere. 
inierpofitus, dazwilchen geftellt. 
interrupte pinnatus, ungleich 
gehedert, ilt, wenn [ich zwi= 
fchen den Blätichen eines ge 
fiederten Blattes kleinere be» 
finden. 
interruptus, unterbrochen, heilse 
z. B. eine Aehre, zwilchen . 
deren Blüthen fich leere Zwi- 
I[chenräume finden. 
interftinctus, dazwilchen geftellt, 
interftitium , der Zwilchenraum. 
interiextus, verltrickt,, verwebt, 
intimus, der innerlte. 
intortus, einwärts gedreht. 
inira, innerhalb, 


; 


der lateinifchen Ausdrücke, 


inrrafoliaceus, zwilchen den 
Blättern befindlich. 

introflezus, 

dntrorfum, nach innen, auf der 
innerna Fläche, 

inundatus, überf[chwemmt, un« 
ter dem Waller befindlich. 

inverfus, umgekehrt. 

involucellum, das Hülichen, 
"findet fich an den befondern 
Schirmchen. 

involucratus, mit einer Hülle 

‚ verlehen, wie Anemone pra- 
tenfis. 


züglich den Schirmen eigen, 
und befteht aus kleinen Blätt- 
chen an der Balis des Schirme, 
den lie vor feiner Entwicke- 
lung einbüllen. 

involutus, eingerollt, die Sei- 
ten nach innen gewickelt. 

involvens, einwickelnd, 
[chlielsend. 

irregularis, unregelmäfsig, nennt 
man eine vier- uud mehrblät- 
terige Krone, deren Blätter 
eine verlchiedene Form, Länge 
und Richtung haben. 


irregulariter, unregelmälsig. 


ifthmis 


’ 


interceptum, durch 
Querwände abgetheilt. 

junceus, limlenartig. 

junctus, verbunden. 


junior, jünger. 


 juzta, neben. 


L. 


labellum, der untere Einlchnitt, 

bey rachenförmigeu und mas- 
kirten Kronen. 

labiatus, mit Lippen verleben, 
if ein zweytheiliger Kelch, 
mir Zähnen an jeder Lippe. 


einvwärts gebogen. 


KXXKL 
labium, die Lippe, finder fich 

bey ein- und zweylippigen 

Kronen. 
labium inferius, die Untetlippe, 
labium fuperius, die Oberlippe. 
lacero - dentatus, eingerillen » 


zähnig. 

lacero - multifidus, eingerillen 
viellpaltig. 

lacerus, eingerillen, unregel- 


mäfsige Einfchnitte am Raude, 
lacinia, der Einfchnitt, endigt 
fich an derSpitzein eine Ecke, 


: daciniatus, eingerillen, mit vıe- 
involucrum, die Hülle, ift vor- 


len tiefen, unordentlichen Ein- 
[chnitten verlehen. 
Zacinula, der kleine Einfchnitt, 
lactefcens, milchig, einen Milch- 
faft enthaltend, wie die 
Wolfsmilcharten. 
lactens, wmilchweils; dallelbe, 
was candidus. 


dacunofus, vertieft, mit Vertie- 


fungen auf der Oberfläche ver- 
feben. 

laevigatus, geglättet. 

laevis, glatt, ohne hervorragen- 
de Punkte, Streifen oder Für- 
chen.: 

lamelis, die iss Platte. 

lamen ‘die Platte, ift der obere 
flache Theil bey einem Kro- 
nenblatte. . 

dana, die Wolle, beftehrt aw 
weichen, kraufen Haaren. ° 

danatus, wollig, dicht mit Woll. 
haar beletzt, wie Stachys Im 

‚ nata. ° 

lanceolato.- ovatus, lanzetlör- 
mig - eyrund, 

lanceolatus, lanzetförmig, läng« 
lich und an beyden Enden 
ick in eine Spitze verlihmä- 
lernd. 


xx Erklärendes 


"Ianuginofus, mit einem woll- 


ähnlichen, weichen Ueberzuge 
verlehen. ri, 

lanugo, der a wei- 
che Uebergzug, ‘z.B. an der 
Quitte. 

lateralis, feitenftändig, an den 
Seiten des Stengels, an den 
Zweigen befindlich. 

latere dehifcens, an der Seite 
fich öffnend. 

laterifolius, zur Seite des Blat- 
tes liehend. 

lateritius,. ziegelfarbig, matter 
als zinwoberroth. 


datifolius, breitblätterig. 


datior, breiter. 
ZlatifJimus, der breitefte, 


Jlatitudo, die Breite. 


"Jatus, breit. 
 dJaxus, Ichlafi, fteif, doch leicht 


beweglich. 
degumen, die Hülfe, befteht aus 
zwey länglichen Klappen und 
enthält die Samen in einer 
Reihe an der einen Naht. 
deguminofus, hülfenartig. 
lentiformis, linfeoförmig. 
lepidotus, fchilderig, mit klei- 
nen Schuppen dicht belerzt. - 
deprofus, wie mit einem rinden- 
artigen Auslatz bedeckt. 


'deviter, leicht, gelinde, lanft. 
 dliber, der Baft, zswilchen Rinde 


und Spliut, 
liber, frey, nicht verwachlen. 
lignofus, holzig, aus feltem 
Holze beltehend. 


. dignum, das Holz, ift zwifchen 


dem Splint oder dem weichen 
Holze und dem Marke befind- 
lich. 


ligulaıns, 


diliaceus, 


Verzeichnifs 


Häutchen an der Baliıs der 
Grasblätter, wo fie in die 
Scheide übergehen, 
bandförmig, nennt 
man eine kleine Krone, deren 
Röhre [ich in ein längliches, 
 fehmales Blättchen endizt, wie 
die Blüchchen von ‚keontodon, 
Hieracium. 


lilacinus, lilafarbig, röthlicher 


als violett. 

lilienföormig, nennt 
man eine gewöhnlich [echs -, 
felıner dreyblätterige, zuwei- 
len auch einblätterige Krone 


‚ ohne Kelch. 


kmbus, der Rand, ‚die zurück- 


gebogene Decnung der Krone. 


linea, die Linie, +3 Zoll, 


lineari - lanceolatus, Ichmal- 
 lanzetförmig. _ 28 
lineari, - fubulatus, fchmal- 


ptriementörmig. 


linearis, INHERBEENG linienför- 


mig. 


lineatus, mit Linien bezeichnet. 
linguaeformis, zungenförmig, 


nennt man ein dickes, zulam- 
mengedrücktes Blatı, das an 
der Spitze abgerundet ift, 


lingulatus ; liehe linguaeformis. 
lividus, bleyfarbig, violett- dun- 


kelgrau. 


lobatus, gelappt, heifst der in 


runde Lappen zerichnittene 
Rand einer Krone. 


lobus, der Lappen, ein an der 


Spitze rundlicher Einichnict 
des Kronrandes. 


loculamentum, das Fach , zwi. 


ichen der Scheidewand und 
der Klappe. 


ligula, das Blatthäutchen, findet JZoculofus, fächerig, dusch Quer- 


fich als eia durchfcheinendes 


wände. 


# 


n der lateinifchen Ausdrücke. 


Joculas, ein kleines Fach. 

locufta, die Grasähre. 

lomentum, die Gliederhülfe, 
beftsht aus zwey Kıappen, wie 
eine gewöhnlicbe Hülle, nur 
ift Ge noch durch Querwände 
in Fächer getheili und löft 
fich zuweilen in Glieder auf, 

longior, länger. 

lonziffimus, [ehr lang. 

longitudinaliter, längs. 

longitudinalis, der Lange nach. 

longus, lang. 

lueidus, hellglänzend. 

dunesus,, ınondlörmig, nennt 
man ein an der Spitze rundes 
Blart, deflea Ipitzige Lappen 
an der Balis in gerader Linie 
fiehen. 

duteus, gelb. 

Iyrato - pinnatifidus,. leyerför- 
mizg - hedesipaltig. 

Jyrato - pinnatus, leyerförmig - 
grhedert. 

Iyrato - runcinatas, wie eine 
Leyer [chrotlägeförunig. 

Iyrazus, leyerförmig, lt ein Blatt, 
das an der Spitze einen groisen, 

. zundea Lappen, und an den 
Seiten regelmäfsige Einfchnit- 
te bıs falt auf die Miutelrippe 
hat. 


M. 
macula, der Fleck. 


maculatus, gefleckt. 

maculofus, häufig geleckt 

major, grölser. 

malvaceus, malvenartig, nennt 
man die Krone, deren fünf 
Blätter an der Bafis ziemlich 
verlängert find und etwas zu- 
fammenhängen. Die meilten 
Gewächle der fechsshaten 


Möfsler's Handb. d. Gewächsl.. 


masrulus ö 


XXKız 


Kiafle haben malvenarige Blü- 
‚then. i 

manifefius, deudich, offenbar, 

marcefeens, verwelkend. 

marcidus, welk. 

marginalis, am Rande ftehend, 

marginatus, mit einem Rande 

“ verlehen. 

margo, der Rand. 

männlich, ift eine 
Blüche oline Stempel. 

"maturatie, die Zeit des Reif. 
werdens. 

maturitas, die Reife, ER 
Vollkommenheit. 

mazimus, der grölste. 

mediocris, mittelmälsig. 

medium, die Mitte. 

medulla, das Mark, ilt eine 
lockere Mafle ia der Mitte eis 
nes jeden Stengels, der nich 
hohl ili. 

mellifer, honigtragend, Honig 


enthaltend. 


»membrana, die Haur. 


membranaceo - dentatus, hius 
tig - gezähnt. 

membranaceus, häutig, bheifst 
ein Blatt, deflen beyde Flä- 
chea dicht aufeinander liegen, _ 
wie die mehrlten Bläter-; 
häutig heilt auch der 
durchfcheinende Rand an 
$tengeln, Hülfen, Samen u.;a.m. 

membranaceo - marginaius, eis 
nen häutigen Rand habend. 

miniatus, zianoberroth ; daliel- 
be, was cinnabarinus. 


minusjfimus r aufserordentlich 
klein. 

mollis, weich, dem Druck nach- 
gebend. “ 


mollifjime, lehr weich. 
monadelphia bezeichnet die [ech- 


XXXIV 


zehnts Klafle mit Gewächfen, | 
deren Staubfäden au der Balis 
eine Röhre bilden. 


 monandria bezeichnet die erfte 


Klalle, deren Zwitter Ein freyes 
Staubgefäls enthalten, 
moniliformis, rolenkranzartig. 
monocarpus , .einfrüchtig. 
mongcotyledon heilst eine Pflan- 
26, deren Same mit Einem 
Samenblättchen keimn « 
monoecia bezeichnet die ein 
. und zwanziglte Klaffe mit Ge- 
wächlen, welche männliche und 
weibliche Blüthen auf Einenı 
Stamme enthalten. 
monogynia, einweibig, bezeich- 
net die Ordnung mit Blürhen, 
welche nur Einen Griffel eat- 
halten. 
monoici flores nennt man mänd* 
liche und weibliche Bliüthen 
aut Einem Stamme. 
monopetalus, mit Einem Blü- 
thenblatı verfehen, ‚oder aus 
Einem Blüthenblatt beitehend, 


wie die Kronen von Echium, : 


Campanula. 
monophyllus, einblätterig. 
ınono/permus, einfamig. 
monoftuchyus, einährig. 
monftrofus, milsgeltalier. 
nucronato- densatüs, liechend - 
gezähnt | 
mucronatus, mit einer ftechen- 
den, krautartigen Spitze verle- 
hen. 
mucronulabws, mit ganz klei« 
nen Stacheln verlehen, 
multangularis, vieleckig. 
multialatus, vielllügelig. 
multicapfularis, vielkaplehg. 
multicarinatus, vielfach kiel- 
förmig. 


Erklärendes Verzeichnifs 


‘ 


multiceps, vielköpfig. 
multidentatus, vielzähnig. 
multifidus, viellpaltig. 
multiflorus, vielblüthig. 
multifolius, vielblätterig. 
multijügus, vielpaarig, wie die 
gefiederten Blätter von ‚Phaca 
‚alpina., 
mulitlocularis, vieiffcherig. 


‚multipartitus, viel Mahl getheilt. 


imultiplex, vielfath. 
multiplicarus, vervielfacht. 
multifetus, vielborltiig, wie die 
Hülle von Clinopedium. 
multifiliguus, viellchotig. 
multivalvis, vielklappig. 
muniens, befeltigend, trägend. 
muricatus, weichltachelig, von 
kurzen, krautartigen Stacheln. 
mutatus, verändert. Re 
muticae heilsen diejenigen Hei- 
dearten, deren Antheren kei- 
ne kammartigen Fortlätze ha- 
ben. 
muticus, ohne-Granne, Spitze, 
Stachel, 


N. 
napiformis, rübenförmig, wie 
die Wwzel von Braflica Rapa, 
natans, [chwimmend, auf der 
Obertläche des Wallers. 
navicularis, nachenförmig, wie 
das Schiflchen bey [chmetter- 
lingsförmigen Blüthen, 
necefJaria polygamia; [iehe po- 
Iygamia nece[Jarta. 
nelıarifer, honiftragend. 
nectarium, das Honiggefäls, be- 
‚zeichnet entweder den Theil 


‚£ der Blüthe, welcher Honig ab- 


fondert, (die Honigdrüfe,) 
oder den Safthalter, (Honig- 
höhle,) worin der m 


- 


der lateinifchen Ausdrücke. 


"aufbewahrt wird, oder die 
Safıdecke, welche den Ho- 
nig fchützt. 

nervofus, mit Nerven verlehen, 
weiche aus dem Blatıltiel ent- 
fpringen und bis zur Spitze 
forıgeben. 

neuter, gefchlechtlos, heifst die 
Bläthe,; welche keine Befruch- 
tungstheile enthält; gelchlecht« 
los find die Randblürhen von 
Fiburnum Opulns.- 

nidulans, niltend,. nennt man 
die Zwiebel, zwifchen deren 
Häuten lich kleine Zwiebeln 
‚erzeugen. 

niger, [chwarz, ins le [pie 
lend. 

nigricans, En 

nigro - maculatus, [chwarz - ge- 
lleckt. | 

nitidus, glänzend, 

niveus, ganz reinweils, fchnee- 
weils. 

nodofus, knotig, nennt man 
den Grashalm, det hervorltie- 
hende Knoten hat. 

nonnulli, einige, 

nota, Kennzeichen. 

notatus ,) bezeichnet. 

‚novemlocularis, neunfä cherig. 

novemlobus, neuflappig. 


‚ novenus, netinzählig. 


 nubilis, zur Befruchtung fähig. 


nucamentaceus, nulsartig, wie 
der Same von Cerinthe. 
nusleus, der Kern einer Nuls. - 
nudiflorus, nackıblüthig, ilt ei- 
ne Blüthe ohne Kelch, -' - 
nudus, nackt, öhne Kelch, ohne 
Blätter, 
nullus, keiner, 
numerofijlimus, fehr zahlreich, 
numero/us, sahlreich, 


KXXV 


numerus, gie Zahl.‘ 

nutans, überhängend,, mit der 

: Spitze zur Erde gekrümmt. 

nux, die Nufs, ift mit einer hats 
ten Schale bekleidet, die nicht 
auffpringt, 


107 


obcordatus, verkehrt - herzför- 

smig. 

obliquus, [chief, gedreht. 

obliteratus, verwilcht, undeut- 
lich gemacht. 

oblongus, länglich, drey Mahl 
kinger als breit, dabey die 
Spitze und Bafıs bald fpitzig, 
bald ftumpf, 

öbovato - ellipticus, 'verkehrt- 
eyrund.- elliptifch, 

obovatus, verkebrt- eyrund. 

obfeffus , befetzt. 

obfitus, beletzt. 


obfoletus, ungewöhnlich, un- 
deutlich. - 

obtecto - venofus, bedeckt - 
‚aderig. B 


obtectus, bedeckt. 
obtufangulus, lumpfeckiz. 


-obtufe, Stumpf, 
obtufiffimus ‚ ganz ftumpf. 


obtufiusculns, ziemlich ftumpf. 
obtufus, ftumpf. 
‚obvallatus, urgeben. 
obverfe, verkehrt, umgekehrt. 
obvolutus, zwifchengerolit. 
occultans, verbergend. 
öchraceus, ochergelb, kann i ins 
Braune Ipielend. 
öchrea, die Tute,_ umgibt die 


- * - Blüthenttiele von Cyperus, und 


den Stengel in. den Blattwin- 
'keln von Polygonum, als eine 
‚ walaenförmige Scheide, 
Ca 


+ 


KRAVI 


ochroleucus, ochergelb. 
ottandria bezeichf&t die achte 
Klafle, deren Blüchen acht 
‘ Ereye Sıaubgefälse enthalten. 
octandrus, achtmännig, mit acht 
Staubgefälsen verleben. 
octodentatus, acbtzähnig. 
octofidus, achtipaltig. ' 
octoflorus, achtblürhig. 
ostojugus, achtpaarig. 
otsolocularis, achtfächerig. 
octonus, zu achten ftebend. 
octophyllus, achrblätterig. 
octofpermus, achtlamig. 
octofulcatus , achifurchig. 
octovalvis , achtklappig. 
oligo - phyllus, wenig Blätter ba- 
bend oder tragend. [Beyläufig 
it hier die Berichtigung zu be- 
merken, da fieim Verzeichnille 
der Druckfehler übergangen 
wordenilt, dals auf Seite 385 in 


der vierzehnten Zeile, vielleicht 


auch in andern gleichen Fällen, 
hinter oligo- ein Comma Ite- 


.hen mufs, da die Verbindung. 


des Wortes mit phyilis, in Be- 
ziehung auf das folgende Wort 
pelyphyl!is, angedeutet werden 


foll, nicht aber mit dem Worte: 


partialibus. ] 
oligo - /permus, wenig Samen 
_ habend oder tragend. 
opacus, matt, ohne’ Glanz. 
opercularis, deckelförmig. 
operculatus, mit einem Deckel 
bedeckt, oder fich öffnend, 
wie die Kaplel von Hyoscya- 
mus. - r 
operculum, der Deckel. 
oppofitus, entgegen -, gegenüber- 
ftehend. 
 oppofite, entgegen, oder gegen- 
über. 


Erklärendes Verzeichnifs 
oppofitiflorus, der Blüthe gegen- 


“ über. . 
oppofitifolins, dem’ Blatt gegen« 


über: 


ora, der Rand, 
orbiculari - falcarus, kreisähns 


lich - fichelförmig. 


orbiculatus, kreisrund. 
orchideus, orchisähnlich. 
ordo, die Ordoung, 


iit eine 
Unterabtheilung der Gewächle 
in‘der Klafle; diejenigen näm- 
hch, welche aufser dem Klaf-. 
fenkennzeichen noch ein an- 
deres mit einander gemein ha- 
ben, bilden eine Ordnung.- 


orgya, die Klafter, fechs Fufs. 
ortus, entitanden, 
or, die Mündung. ' 

offeus, knöchern, knochenartig, 


“ 


wie der Same von ee 


mum. 


ovalis; fiehe ellipticus. 
ovarium, der Eyerftock. 
'ovalo - RBIAHES 

. lanzetförmig, 


ovalo - oblongus, eyrumd - -läng- 


eyrand- 


lich, 


ovatus, eyrund, "länger als breir, 


die Bafıs aber breiter als a 
Spitze, und beyde rund. 


oviformis, eyförım ig. 


pP. 


palaceus, randllielig, wenn der 


Stiel am Rande Itehr. 


palatum, der Gaumen, die her- 


vorftehende Wölbung an der 


‚Unterlippe bey maskirten Blü- 


then. 


’ palea, das Spreublätech®n, jft 


ein hautartiges, dürres Blätt- 


» chen von verlchiedener Ge. 


der lateinifchen Ausdrücke. Ä 


Ralı, und findet fich auf dem 
allgemeinen Fruchtboden. 
paleaceus,, Ipreuartig._ 
pallide, bleich, blals. 
palmaco » digitatus, 
Hand gelfingert. 
palmato - quinquelobus, band- 
förmig - fünflappig. 
palmazsus, haudföraig, it ein 


wie eine 


faft bis zur Bafis in fünf, Be-. 


‚ben oder neun Lappen getheil- 
tes Blart. 
palmus, eine Hand breit, drey 
Zell 
panduraeformis, geigenförmig, 
nennt man ein längliches Blatt, 
“ delfen beyde Seiten tief und 
- bogenförmig ausgelchweift 
find, 
penicula, die Rispe, bildet eine 
längliche Figur, und belteht 


aus vielen, mehr oder weniger 


getbeilten Blüthenftielen. 
paniculatus, rispenförmig, ilt 
der Blürhenitand von Agroftis. 
 Papilionaceus, fchmetterlings- 
artig, beilst die: Blüthe mit 
‘vier verichiedenen Blättern: 


das oberlie, mebrentheils aus- 


gebreitete Blättchen heilst die 
Fahne; unter dieler zu bey- 
den. Seiten finden fich die 
Flügel; das unterfte, hohle, 
enthälc die Befruchrungstheile 
und wird das Schitfchen 
genannt. Diele Blätter zu- 
fammengenommen bilden die 
fchmetterlingsartige Blüthe, die 
den Gewächlen der Gebzehn- 
ten Klafle eigen ill. 

papilla, die Warze, ik eine 
kleine, runde Erhabenheit. 


papillofus, warzig, wie Alad 


margaritifera,. ‚ 


- ' 


‚patens, 


KZEXVIL 


papp iformis, haarkionförmig. 

pappiger, eine Samenkrone- ird- 
gend. 

pappofüs, mit einer } Haarkrono 
"vwerlehen. 

pappus, die Hanıkiöne, it 
den Blüthchen der neunzehn- 

ten Klafle eigen, und bildet 
während der Blüthe ihren 
Kelch; nach derfelben wird 
fie gröfser und bleibt auf dem 
Samen flehen, um diefem zu 
feiner Verbreitung bebülflich 
zu feyn. 

papulofus ‚ blätterig von kleinen 
hohlen Bläschen. 

par, das Paar. 

parabolicus, parabolileh, ift ein 

- an derBafis rundes Blatt, del- 
Ten Seiten [ich in eine runde 
Spitze verlieren. Ä 

parallelus, gleichlaufend. 

parafiticus, [chmarotzend, mit 
der Wurzel auf andern Ge- 
wächlen litzend. 

paripinnatus, gleichpaarig - ge- 

. fiedert, ohne ein einzelnes 
Endbläuchen; daflelbe, was 
abrupte pinnarus. | 

partialis, befonderer, ilt re 
univerfalis entgegengefetzt ; e. 
B. umbella univerfalis, der 
“allgemeine Schirm, befteht aus 
Schirmchen, oder befondern 

 Schirmen,umbellis partialibus. 

partitus, getbeilt, nennt man 
ein rundliches Blatt, das durch 
viele ‚Einfchoitte bis zur Balıs 
getheilt ift, wie bey Ranuncn- 
lus aquatilis. 

palfın, mitunter. 

abftehend, iR der At, 

der mit. dem Stengel einen 


falt rechten Winkel macht, 


KXXVII 


patentior,, weiter abfichend. 

patentillimus., ganz abliehend. 

patulus, ausgebreitet. 

pauciflorus, wenigblüthig. 

paucifolius, wenigblätterig. 

 pectinato - muliifidus, kamm- 
arıig - viellpaluig. 

pedalis, fulslang, 

pedatus, fulsformig, ift ein 
Blatt, deflen gemeinfchaftli- 
cher Stiel getheilt und der an 
den getheilten Seiten mit Blät- 


tern beletzt ilt, wie Hellebo- 


rus viridis. | 
pedicellatus, geltielt. 
pedicellus, ein blüthenftielchen, 

heilst ein jedes Stielchen, 
‚ das aus der Theilung eines 

allgemeinen Blüthenltiels ent» 

Stehr. , 
peduncularis, blüthenftielltän- 

dig, nennt man die Ranke, 
die aus einem Blüthenfliele 

fich entwickelt. 
pedunculatus, mit einem Blü- 
‚„. thenftiele verjehen. 


% 


., pedunculifer,  blüthenllieltra- 
gend. | | 
pedunculus, der Blüthenftiel, 


welcher eine oder mehrere blü- 
then trägt, 
pellicula, das Häutchen, 
pellucido - punciains, 
Icheinend - punktirt. 
peltatus, Ichildförmig, ift das 
Blaıt, deflen Stiel in der Aitte 
der Fläche fteht. | 
pelviformis, beckenförmig. 
pgendulus, hängend, mit: der 
Spitze der Erde zugekehrt. 
penicilliformis,  pinlelförmig, 
aus kurzen, dichtgedrängten 
Fafern beltellend, wie ein 
Pinfel. 


durch- 


'Erklärendes Verzeichnifs 


pentacarpus, fünffrüchtig. 
pentagonus, fünteckig. 
pentandria bezeichnet die fünfte 
Klafle, deren Blüthen fünf 
freye Staubgelälse enıhalten. 
pentapetalus, mit fünf Biüchen- 
“blättern verlehen. 
pentaphyllus, tünfblätterig. 
pentafpermus, füntlamig. 


'pepo, der Kürbis, ill ER 


lich fafıjg und tragt die Samen 
an der innern Fläche. 

perennans, viele Jahre dauernd. 

perennis, mehrjährig. 

perfectus, vollkommen, völlig 

. ausgebilder. 

perfoliatus, durchwachlen, hrifer, 
wenn der Stengel mitten durchs 
Blatt geht. 

perforatus, ‚durchbohrt,, da 
löchert. 

perhyemans, durchwinternd. 

perianthium ‚ die Biüihendecke, 
Ichlrelst unmittelbar eine Blü-. 
the ein und it gleichbedeu- 
tend mit ealix. 

pericarpium, die Fruchthülle, 

_ welche den Samen £infchlielst. 

periphericus, im-Umkreis lie- 
hend. 

perpendicularis, [enkrecht. : 

perfiftens, bleibend, was nicht 
abfällt, | 

perfonatus, maskirt, ilt einera- 
chenförmige Blüche mir 'ge- 
I[chloflener Mündung. 

pertufus, eingedrückt, nach in- 
nen gleich weit, 

pervius, offen, wie die Krone 
von Lictho/permum, nicht mit 
Hohlichuppen, wie Cynoglof- 
Jum, oder, Haaren gefchlof- 
len. ass 


“ 


zes, ein Fuls, 12 Zoll, 


"der lateinifchen Ausdrücke... xXxxıx 


petaloideus ; blüthenblattartig, Blättchen eines gefiederten Blst- 


ilt der Griffel von Jris. tes 
petalophorus, blüthenblatttra- ‚piftillum, der Stempel, ilt ein 
gend. - | welemticher Theil der Befruch- 
petalum, das Blüthenblart, it tung; er befteht aus dem 
ein einzelnes Blatt der Krone, Fruchtknoten (germen), 
petiolaris, auf dem Blatucltiel be- dem Griffel (fillus), und der 
findlich. , F Narbe (fiigma); oft fehlt der 
petiolatus, geftielt, mit einem Griflel, dann fitzt die Narbe 
Stiel verfehen. auf dem Fruchtknoten, _ | 
petiolus, der Blattfliel. placentiformis, kuchenförmig. 
Phalanz, ein Haufen, eine Men- planifolius, flachblätierig. 
ge, die eine Einheit bilder. planinsculus, ziemlich flach. .- 
phoeniceus, ‘ [charlachfarben; plano-parallelus, Nach-gleich- 
dafleibe, was _coccineus. laufend, wie die beyden Plätt- 


picrus, bezeichriet, mit anders cben der Frucht von A/pe«- 
als grün gefärbten Flecken be- rlıgo. 


mahlt. | planta, die Pflanze, , 
pilifer , haartragend. planus, flach, heifst einSchirm, 
pilofiusculus, eww«s behaart. deflen Blüthen eine Fläche 
pilofo - sintinefus, behaarı - kle- bilden. - 

brig. plerumgue, mehrentheils, 
pilofulus, etwas behaart. ‚plica, die Falte, ilt oft ein Saft- 

_ pilofus, behaart, von ‚einzelnen halter; doch hat die Krone 

krummen Haaren. biswailen' Falten, wie z. B. 
pilus, das Haar, ein feiner, fa- _ die Krone von Datura, Helio- 

denförmiger Körper. tropium. 


pinna, die Fieder, heist 3a plicaıus, gefalten, mitFalten ver 
Blatt eines doppelt geiederten fehen. 


Blattes. plumofus, federartig, find oft 
pinnatifido - incifus , fieder- die kleinen Haare der Samen- 
fpaltig - eingefchnitien. | krone, wie bey Tragopozon. 
pinnatifi dus, fiederfpaltig, heifst plumula, das Federchen, ent- 
ein Blatt, deflen Seiten falt bis wickelt [ich aus dem keimen- 
auf die Miitelrippe regelmäßig den Samen und bringt den 
eingelchnitten find. Stengel und die Blätter hervor, 
pinnatus, gehiedert, nennt man pollen, der Blüthenllaub, ılt 
eirien auf beyden Seiten mit in dem Staubbeutel enthalten 
Blätichen befetzten Stiel.  » und ein welentlicher Theil der 
pinnatus bijugus, qweypaarig- Befruchtung. ° 
gehiedert. pollez, die Länge ia erften 
pinnatus cum impari, ungleich» Gliedes am Daumen, ein Zoll. 
paarig - gehedert. polyadelphia bezeichnet die acht- 


pinnula,' das Fiederchen,, oder zehnte Klafle, deren Blüchen 





XL 'Erklärendes 


Staubfäden enthalten, die an 


der Balis in mehrere Partieen 
verwachlen find. 


polyandria bezeichnet die drey- 


zehnte Klaffe, deren Blütben 
fehr viele freye Staubgefäfse, 
(zwanzig bis taulend) enthalten. 

polygamia bezeichnet die drey 
und zwanziglte Kiafle 
Zwittern und männlichen .oder 
weiblichen Blüthren uuter- 
milcht. 

polygamia aequalls; 
qualis polygamia. 
pPolygamia fruftrenca bescieh- 

met die dritte Ordnung der 
neunzebnten Klafle mit Biu- 
men, deren Strahlen aus un- 
fruchtbaren Weibchen und de- 
ren Scheibe aus fruchtbaren 
Zwittern befieht. 

polyzgamia necefJaria bezeichnet 
die vierte Ordnung der neun- 
' zehnten Klafie, bey daren Blu- 


fiche ae- 


men am Rande fruchtbare weib. 


liche Blüthen und auf der Schei- 
be unfruchtbare Zwitter find. 

Polygamia Segregara bezeichnet 
die fünfte Ordnung der neun- 
zehnten Klalle mi 
deren Blürhchen ba 
che haben. 


holyzgamia [uperflua bezeichnet 


dere Kal- 


die zweyte Ordnung der nenn- 


gehnten Klafle mit Blumen, 
deren Strahlblüchchen weiblich 
und fruchtbar find, und de- 
zen Scheibe fruchtbare Zwit-. 
ter enthäir. 

#ulygamıs nennt man einen 
Stamm, der entweder männli- 
che Biüthen mit Zwittern, 
eder weibliche Blüthen mit 
Zittern enthält: 


mit. 


Blumen, 


f 
Verzeichnifs 


‚polygonus, vieleckig. 


polygynia, vielweibig, heifst 
die Ordnung. von Blüthen mis 
vielen Stempeln. 

polygynus, vielweibig, mit vie- 
len Stempeln. 

polypetalus, viel Blüthenblätter 
entbaltend. 

polyphyllus, vielblärterig. 

poly/permus, viellamig. 

ps'num, der Apfel, ift eine Hei. 
fchige Frucht mit einem Kern» 
hauf» ın der Mitte. 

porrectus, ausgelireckt, | 

porus, das Loch, einr Vertie- 
fung, wie ein Ran hin» 
terläfst. 

pofterior, der RER der hin- | 
tere, der folgenie, 

pofticus, nach hinten. 

potius , vielmehr. 

praecox, frühzeitig, heifst die 
Blüthe, weiche vor den Blät- 
tern erIcheint. : 

praemor/us, abgebillen, heilsr 
die Wurzel 
major. 

prafinus, Frasgrün. 

primordialis, urlprünglich, was 
zuerlt ilt. Ä 

primores, welche auerlt Anl: 
chen. : 

prior, der erftere. 

prifmaticus, prifmatifch, heilst 
ein Körper, der im Quer- 
Durchfchnitt lauter gleiche 

‚ drey- oder mehsfeitige Figuren 
darftellt, wie der Kelch von 
Pulmonaria,,Phlo».: 

proce[fus, 'der Forıfatz. r 

procumbens, geltreckt ; daflelbe, 
was proftratus, humifufus. 

productior, weiter hervorgezo- 

| gen 


von 1 lantago 


der lateini ifchen Ausdrücke. 


PERE SEIEN. mit einem Fortlatse 
verleben. 

profunde, tief. 

profundior, der tiefere. 

prolifer, {proflend, ift ein Sten- 
gel, der lich wiederhoblt in 
Aelte ıbeilt, nur der Haupt- 
fiamm nicht, wie Ledum pa- 
luftre; Iprollend heifst die 


Blüthe, wenn fich aus ibrer _ 


Mitte eine zweyte Blüthe er- 
zeugt, wie bey den Nelken, 
Cardamine pratenfis u.a.m.; 
fprofiend find die Stiele, 
welche fich bey zulammenge- 
fetzten Blumen aus dem Fruchr- 
‘ boden‘ erheben und Blüthen 
ı tragen, wie bey Scablofa, Ca- 
lendula ; Iproffend ilt der 
Schirm, der aus einem an- 
dern erwächft, wie z. B. (ehr 
oft bey Heracleum Sphondy- 
Zum üich zeigt. 
prominens, hervorliehend. 
prominus, hervorftebend. 
proportio, das Verbältnifs. 
proprius, der befondere; daflel- 
be, was partialis, 
prorumpens, hervorbrechend. 
proftratus, zur Erde geftreckt; 
daflelbe, was procumbens, 
humifufus.' 
proveniens, hervorkommend, 
yruina, der Reif, ein weilser 
Staub, wie bey, der Frucht 
vog Prunus domeflica. 
pruinofus, mit Reif „belegt. 
» Pubrfcens, weichbehaast, mis 
‘ feinen weilsen Haaren. 
pubefcentia, der Ueberzug von 
weifsen, feinen Haaren, 
pulpa, ein Brey, Mus. 
pulverulenius, wie mit Staub 
beftreut. 


Aa 


pumilus, zwergartig. 

punctatiffimus, fehız nn punk- 
tirt. 

punctatus, ae 

pungrns, ftechend.“ 


Puniceus, hochroth, wie Kar- 
‚ min. 
Purpurafcens, rörhlich. 


purpureus, biutroth ; daflelbe, 
was fanguineuus. 


'putamen, die Nufsfchale.. ' 


pyriformis, birnförmig. 
pyzidazus, becherlörmig, 


Q. 
quadrangularis ‚ viereckig. 
quadrangulus,, viereckir. 
quadrialatus, vierlügelig; dal 

felbe, was zesrapterus. 
quadricarinatus, vierlach kiel- 
förmig, ill ein Körper, der bey 
- dem Quer-Durchlchnitt die Pi« 
gur eines Kreuzes zeigt. 
quadricornis, vierhöruig. 
qüuadridentatus, vierzähnig. 
quadrifariam imbricalus, vier- 
reihig - dachziegelartig über 
einander liegend, 
quadrifidus, vierfpaltig. 
quadriglandulofus, vierdrüfig, 
quadrijugus- -pinnatus, vierpaa- 
zig - geliedert. 
quadrilobus, vierlappig., 
quadrilocularis, vierlächerig. 
quadrinatus,vierzählig, fagt man, 
wenn an derSpitze eines Blatı- 
“ Riels vier Blätter Itehen. 
quadripartitus, viertheilig. 
quadriradiatus, vierftrahlig, 
quadrivalvis, vierklappig. 
quadruplez, vierfach.. 
quadruplicato - Pinrains, vier 
fach gehedert, 


xXLII 


quaternus, zu viereo fiebend. 
quiratim, lünfzählig itehend, 
quinasus , fünfzählig. 
quinquangularis, fünfeckig; dal- 
felbe, was quinyuanzulus. 
quinguealatus, küntllügelig. 


quinqnecoftaıins, mit fünf Rip-' 


”„ pen verliehen, 
yuinqusdentaius, fünfzähnig, 
wie der Ketch von Pulmo- 
naria. 
quinquefariam, fünfreihig. 
quinguefidus, fünftpaltig. 
quinquellorus, Fünfblüthig. 
quinquejugus, fünlpaarig. 
guinquelobus, fünflappig.- 
quinquenervius, fünfaervig. 
quinquephylius, 
wie der Kelch von Cerinthe. _ 
quinquepartitus,  fünftheilig, 
- wie der Kelch von Symphyıum, 
quingueplicaius, Rünftaltig. 
quinquevalvis, fünfklappig. - 
quinquies, fünf Mabl. 
quintuplicato - pinnatus, fünf- 
fach gefiedert. 
quintuplinervius, fünffach ge- 
nervt. 
quinus, zu fünfen fiehend. 


R, 
racemits, die Traube, befteht 
aus eivem einfachen Rlüchen- 


ftiele, der feiner Länge nach | 


ziemlich gleich lang geltielte 
Blüthen trägt. 

racemofo-corymbofus, Ichirm- 
traubig, wie eine Traube. 

racemo/o-paniculatus, wie ei- 
ne traubenfürmige Rispe ge- 
Ralter. 

racemoja-umbellatus, wauben- 
artig » gelchirmr. 


fünfbläuterig, - 


Erklärendes Verzeichnifs 


racemofus, traubentragend.- 

rachis, die Spindel, beilst der 
allgemeine Stiel bey einer Aeh-- 
se, einer Traube, und bey ei- 
nem Kätzchen. 

radians, ftrahlend, mit Strablen 
verleben. 

radiatus, mit Strahlen alken 


radicalis, wurzelltändig. 


radicans, wurselnd, wurzel- 
Schlagend. | 
radicatus, aus der Wurzel her- 


vortreiend, 


radiciformis, wurzellörmig. 


radicula, das WVürzelchen. 

radius, der,Strahl, heilst bey- 
Blumen der aus bandförmizen 
Blüthchen belteliende Rand; 
und radii, Strahlen, nennt 
man auch die gleich langen 
Stuele des Schirms, 

radix, die Wurzel, ilt derjenige 
Theil des Gewächles, womit, 
es in der Erde beteltigt ilt. 

ramentaceus, ausichlagsfchup« 
pig | 

ramentum, die Ausfchlagsfchup- 
pe, ilt ein kleines, borltenför- 
miges, bäutiges Blättchen, das 
fich bier und da am Stengel 
zeigt, z, B. an der Eiche, 
Fichte. / 

rameus, an dem Alte befindlich. 

ramifer, alitragend, 

ramifica:io, der Theilungspunkt 
der Aefte, . 7 

ramofiflimus, fahr ältig, wieder 
hohlt in Aelfte getheilt. 

ramo/us, ältig, wenn die Aefte 
fich wieder in Aelte theilen. 


RER der kleine Alt. 


. ramus, derAlt, oder Zweig, ent- : 


_Reht durch die Theilung des 
Stengel. 


. der lateinifchen Ausdrücke. . xrırı = 


vergeam, Sehr. weitläußg fie- replicatus,- zurückgelegt. 


hend. . re/inae, Harze, lölfen lich in Al- 
rariter, weiläußg. kohol, aber richt in Waller 
rarus, lelten, ab- oder entfernt- auf. 

ftehend, refinofus, harzig. 


-receptaculum, der Fruchtboden, refupinatus, umgekehrt, die 
. trägt auf Seiner Fläche die rechteSeite zurLinken gewen- 
Blüchen und nachher die det. 
Frucht; er heilst einfach. reticularo-rugulofus, netzartig 


“(proprium), wenn er nur mit kleinen Runzeln bedeckt. 
Eine Blüchhe, allgemein reticularo- - venofus, gemig- 
(commune), wenn er mehrere geadert. - 
trägt. reticulatus, netzartig. 
reclinatus, niedergebogen, mit retinens, beybehalıodd, zurück- 
der Spitze nach der Erde ge-  haltend, Zu 
krümmı; dallelbe, was re- retortus, auswärtsgedreht. 
 flezus.. retroflexus, hin- und hergebo- 
recondirus, verborgen. gen, nach allen Seiten. 
recins, gerade, in einerley Rich- retrofracıus, rückwärts herab- 
tung. gebogen, go 
recurvato -involutus, auswärts- retrorfun, rückwärts, | 
eingerollt. . retwfus, eingedrückt, ift weniger 
recurvato-plumofüs, auswärts - ale emarginatus. 
gekrümmt - federig. | revolutus, Ipirallörmig nach au- 
recurvalus, gekrümmt, in einem [sen umgerolir. | 
Bogen nach oben. rhombeo-ovatus, rautenförmig - - 
recurviusculus, etwas rückwärts eyrund. : 
gebogen. 3 | rhombeus, rautenförmig, wie ein 
recurvus, abwärtsgebogen, nach, sgelchobenes Viereck, | 
der Erde u. - rhomboides, rautenäbnlich. 
reflexzus; Gehe reclinatus. rictus, der Rachen, die vordere 
refractus, geknickt. Oeflaung einer rachenförmi- 
religuus, der übrige.. un gen Krone. 


’ 


remotio, Entfernung. rigidulus, ziemlich fteif, 
remotus, entfernt, in weiten Zwi« rigidus, fteif, nicht biegfam. 
Ichenräumen, rima dehifcens, in einer Ritze 
zeniformis, nierenförmig, nennt auffpringeud. 
man ein Blau, das an der. rimofus, aufgeritzt, riflig. 
Spitze rund ift und an der Ba- ringens, rachenförmig, zweylip- 


[is zwey runde Lappen hat. -. Pig, wie die Kronen der vier- 
repandus, ausgelchweift, Nach zehnten Rlafle. 

und bogenlörmig gezähnt.  roridus, beihaut, wie mit Thau 
repens, kriechend, auf, oder in belegt. 


der Erde wagerecht, rofaceus, rolenartig, mit fümf 


xLIV 


rundlichen Blättern, obne Na- 
gel 

roftellatus, mit einem kleinen 
Schnabel verlehen. 

ERTSER gelchnäbelt. 

roftrum, der Schoabel , beiteht 
aus dem bleibenden Griffel 
aufeiner Fruchthülle; ılt er ge- 
bogen, lo heifst er ein Horn. 

rotatus, radförmig, heilst die 
Krone mit einer ganz kurzen 
Höhre und einem ganz lachen 
Rände, wie So/anum, 

votundatus, abgerundet, ohne 
Ecken. 

rubigimofus,‘ roflfarbig, röthlich. 

rudimentum, die Spur, der erfte 
Anfang. 

rudis, roh, hart, unreif. 


rugofo— venofus, runzelig- ge-. 


adert. 
rugofus, runzelig, wie die Blät- 
ter von Salvia. 
rugulofus, feinrunzelig. 
funcinalus, [chrotlägeförmig. 
ruptilis, leicht berliend, lich 
öffnen, 


S, 

Jagittatus, pfeilförmig, heifst 

‚ ein [pitziges Blaır, das an der 
Balıs zwey [pitzige, gerade 
Lappen hat, wie PELIERER 
‚Segitiifolia. 

fımara, die Flügelfrucht, ent- 
hält einen bis zwey Samen in 
einer bäutigen Hülle, oder:ift 
an den Seiten mit einer durch- 
icheinenden Haut’ eingefalst, 
wie bey #cer, Frazinus, Be- 
tula. 

Sanguinens, blutroth ; Gehe pur- 
pureus. 


Sarmentaceus, sankend, heilst 


Erklärendes Verzeichnifs 


ein Gewächs mit einem lehr 
Ichwachen Stengel und lilien- 
ähnlichen Blüthen, wie Afpa- 


: ragus. 


/armentofus, rankig, ill eine 


liegende Pflanze mit wurzela- 
den Aplten. 

Sarmenrtam, der Schöflsling, ifE 
ein tadenförmiger Körper auf 
der Wurzel, der an der Spitze 
wurzelt und eine neue Pflanze 
treibt, wie Fragaria. 

fainrate virens, grasgrün. 

Jeaber, Icharf durch , Punkte, 
die blols durchs Gefübl be-- 
merkbar find. 

Jeabridus, rauh, wie Parietaria, 

Scandens, kletternd, klimmend, 
'an andern Körpern, wie Vicie, 
Fitis. 

feapiformis, (chaftförmig, heilst 
ein blastloler  mehrblüthiger 
Stiel an der Balis der Pflanze. 

Jeapus, der Schaft, entlpringt 
aus der Wurzel und trägt blols 
Blüchen und Früchte, wie Hy- 
acinthus, ; 

Scariofus, vertrocknet, dürr, 
wie die :Kelchblättchen . von 
Centaurea glaflifolia. 

Serobiculatus, mit Grübchen 
verfehen. 

Jerobiculus, das Grübchen, 

Jerotiformis, hodenförmig. . 

Secedens, [ich trennend. 

Secundus, einleitswendig, nennt 

. man die Blüthen, weiche üich 
nach Einer Seite hinwenden. 

fedecimdentatus, fechzehnzäh- 
nig. 

Segmentum, der Ein- oder Aus- 
fchnite. 

fegregata polygamia; fiehe po- 
/ygamia frgregata, 

f . N 


% 


der lateinifchen Ausdrücke. 


Jemen, der Same, das Samen- 
korn. 

femibilocularis, halbzweyfäche- 
rig. 

Semibivalvis, balbzweyklappig. 

Femicylindricus ‚ halbwalzevför- 
mig. 

Semidigynus, balbzweyweibig. 

Jemiflosculofus, gelchweift, 
heilst die Blume, 
aus bandförmigen — 

beiteht. 

Semiinferus, balbuntenflebend. 

Semilocularis, halbfächerig, 
wenn die Scheidewand nicht 
bis in die Mitte reicht, 

JSeminifer, lamemntragend. 

Semiorbieulatus ‚ halbkreisrund. 

Semiovatus, halbeyrund. 

Semireticulatus, balbnerzförmig. 

Semifagittatus, halbpfeilförmig. 

Semiteres, balbflielrund, auf ei- 
ner Seite fach, 

Semitubulofus, halbröhrig. 

JSemiverticalis, balbicheitelrecht, 
faft aufrecht. " 

Jemperöirens, immergrün, ftets 
mit.Blätrerg verlehen. 

Seni, je Sechs. 

Senticofus, mir Stacheln beletst. 

Septemfidus, Gebenfpaltig. 

feptemlobatus, hiebenlappig. 

feptempartitus, fiebentheilig. 

feptemphyllus, liebenblätterig. 

Septenatus, liebenzähliz. 

Septent, je lieben, fiebenzählig. 

Sepium, die Zwifchenwand. 

feptuplinervius, . bebenfach ge- 
nervt, 

Jeptus, durch Zwifchenwände 
gerheils, 


fericeo « tamentofus, [eidenar- 


tig: filzig, 


welche blofs 


fericeo - villofan, feidenhaarig- 


zotli 
JSericeus, feidenhaarig, vonkaum 
fichtbaren, - dichtanliegenden 


Haaren mit Tee 
Fläche. | 


Series, die Reibe,. 

Serotinus heilat 
welche Ipäter er[cheiat als die 
Blätter. 

Jerrasura, die Sägung; ein Sä- 
gezahn. 


ferratus, lägesähnig, wie eine 


Säge. 
Seljilis, ungeflielt, Gtzend. 
feta, die Borfte. | 
feraceo - ciliatus, borltig - gewim« 
pert. 
Jetaceus, borltenförmig. 
Setofo- hifpidus, borflig- hacke- 


rig. SARRR. 
 Setulofus, feinborflig. 


Sex, lechs. 
Sexdertatus, fechszähnig, 
Sexfariam, fechsreihig. 


‚Sezfidus, lechsipaltig. 


Sezflorus, fechsblüthig. 

Sezpartitus, lechstheilig. 

Sexvalvis, fechsklappig.” 

Sezus, das Gelchlecht. : 

Siecus, trocken, ohne Saft. 

Silicula, das Schötchen, if nicht 
länger als breit. Die fchöt- 
ehentragenden Gewächle bi- 
den die erfie Ordnung der 
funfzehnten Klaffe. 

Siliculofus, Ichötehentragend, 

fi ligua, die Schote, beftehr aus 


zwey länglichen Klappen, dia 


durch die obere und untere 
Naht mit einander verbunden 
find und inwendig an dielen 
Nähten die Samen tragen. 
Die fchötentragenden Gewäch- 


KV. 


>. 


die Blüthe, 


" xıVvı 
Se finden fich in der zweyten 
Ordnung der funfzehiften Klaf- 
le. 

Siliguofus, PSUEIEENER 

Simplex, einfach, heifst ein Sten- 
gel ohne Aelle. 

Sunplieiffünus, ganz einfach, wo 
auch die Blüthenitiele nicht 
äftig lind. 

finguli, einzelne. 

finifirorfum, links, 

Jituato - angulofus; buchtig- 
eckig. 

Sinuato - guinquelobus, bachtig- 
fünflappig. 

Jinuatus, buchtig, ift ein Rand 
mit runden, Aachen Einfchnit- 
ten, " 

Sinus, die Bucht, ift ein. runder 
Einfchnitt am Rande eines 
Blattes, wie am Eichen- 
blatte. Ä 

Situs, die Lage, Stellung. 

‚/maragdinus, grasgrün; dafiel- 
be, was prafinus, oder fatu- 
rale virens. 

Joboles, die Wurzelfprofle , ift 
eine wagerechte Verlängerung 
der Wurzel, die hier und da 
Gewächfe gleicher Art hervor- 
treibt, wie bey Triticum re- 
pens. 

Sobolifer, wurzelfproflentragend. 

Seltdus, felt, aus einer dichten, 
gleichförmigen Malle beite- 
hend, z. B. die Kartoffel, 

Jolitarius, einzeln, nur eins vor- 
handen. 

Solutus, zelöfet, beifst ein dickes, 
fleilchiges Blatt, welches nur 
locker an einem Punkte zu 
hängen I[cheiat, wie bey Se«- 
dum album. | 

‚Spadix, der Kolben, fiadet lich 


Erklärendes Verzeichnifs 


unter andern bey Arum, wo er 
keulenlörmig aus einer Schei- 
de (/patha) hervortritt und 

- an der Balis mit Blüthen be- 
ferzt it. 

Jparfus, zeritreut, ohne Ord- 
nung unter einander [tehend, 
/patha, die Blüthenfcheide, um- 
falst als ein längliches Blatt mir 
feiner Balis den Stengel und 
die Stiele der Blüthen, die aus 

ihr hervortreten. 

‚ Jpathaceus, mit Scheide vede- 
hen. 

Spatharformis, [cheidenförmig. 

Spathulato - lanceolatus, fpatel - 
lanzetförmig. 

Jpathulatus, (patelförmig, an der 
Spitze rund und nach derBalis 
hin [ich Ichnell verfchmälernd. 

Species, die Art, beifst jede ein- 
zelne Pflanze. 

Jphacelatus, brandichwarz, wie 
die Nebenblätter von der ge- 
meinen Wicke, 

/phaericus, kugelrund; dafelbe, 
was globofus. 

Spica, die Aehre, trägt auf einem 

' fadenförmigen Haupiitiele un- 
geftielte, oder ganz kurz geftiel- 
te Blürhen, 

Jpicaeformis, ährenförmig: 

Jpicato = Capitasus, BRSTESRD- 
phg. 

Spicatus, geährt, ährenförmig. 

Jptcula, das Aehrchen, 

Jpina, der Dorn, entlpringt aus 
der innern Pilanze, wie bey 
dem-Schlehdorn, 

Jpinefcens, in einen Dorn über« 
gehend. | 

Spinofilfimus, ganz dornig. 

Jpinofus, dornig, mir Dornen be- 
letzt. 


x 


der iteajföhen Ausdrücke. ur 


fpinulofus, mit feinen Dornen 
verlehen. 

'fpira, die kreisförmige, Win- 
dung. | 

Jpiralis, Ipiralförmig- gewunden, 
wie die abgeblüheten Antbe- 
ren von Chironia, Centaurium, 

Jpiraliter, BUELIBIE- gewun- 
den. 

fpithama, die kleine Spanne, 
fieben Zoll. i 

Spongiofus, Ichwammig. 

Jpurius, unecht, heilst die Bee- 
re von Tragaria; fie har blols 


das Anfeben einer Beere, und 


it vielmehr der fleilchige 
Fruchtboden. 
Sguama, die Schuppe, findet: ' 


fich an dem Kätzchen, we lie 
die Stelle des Blüchenkelchs 
verträtt. 
Squamueformis, 
mig. a 
Jguamatus, dachziegelartig mit 
Schuppen beletzt. 


fchupp enför- 


[guamofus, mit Schuppen be- 


deckt. . 

Squarrofo -laciniatus, Tparrig- 
eingeriflen, heifst ein Blatt, 
delfen Seiten “tief eingelchnit- 


‚ten find und we dieEinfchnitie 


nach allen Richtungen Stehen, 
wie am Cnicus lanceolatus, 


Squarrofus, foarrig, beifst ein’ 


allgemeiner Kelch mit abwärts- 
gebogenen Spitzen der Blätt. 
chen. 

fiamen, das Staubgefäls, ls 
zu den welentlichen Befruch- 
tungstheilen und befteht aus 
dem Staubfaden und dem 
Staubbeutel. 

flamineus, auf dem Scaubgefä- 
Ise ftehend. 


{- 


XLVII 


‚Slaminifer, ltaubgelälstragend, 
wie Thefium. | 

Staminiformis, wie ein Stände 
gefäls gebild&t; fo belteht der 
Kranz von Stratiotes aus’ 
Itaubgefäfsförmigen Blättchen. 

Stellarus, fternförmig - geliellt, 
find mehrere Blätter rund um 
den Stengel in gewillen Zwi« 
fchenräumen. 

Stellula, rin kleiner Stern. 

fterilis, unfruchtbar, ohne Blü- 
tben und Früchte. 

fügma, die Närbe, befindet lich. 

an der Spitze’ des Griffels und ° 

ilt entweder mit feinen Här- 

chen oder mit einer klebrigep 

Feuchtigkeit verfeben, 

Stilifer, griffeltragend. 

Siipitatus, mit einem Stiel ver- 
fehen, ilt die‘ Haarkrone von 
Tragopozon. 

Jüpule, das Nebenblatt, finder _ 
lich in der Nähe des Blatt- ' 
ftiels, und ift gewöhnlich am 
ders geltalter als das Blatt. 

Süpularis, auf den Nebenblät- 
tern befindlich. 

ftipulatus, miteinem Nebenblatt 
verfehen. 


fiolo, die Sprofle, entlpringt aus 


- der Wurzg), kriecht auf der 


‚Erde bin, wurzelt auf der Un+ 
terfläche und treibt an der Spit« 
ze eine neue Pllanze. 
Stolonifer, fprollentragend, 
firamineus, Itrohgelb. 
firia, die flache TED. der 
Streif. > r 
firiatus, ar heifst eine 
Fläche, die feine Striche zeigt, 
wie Afira cefpitofa. 
firiciffimus, ganz gerade. 


sr 


. 


KLVI 


Strictus, gerade, vollkommen 
fenkrecht. 

firiga, eiue lehr Reife, auliegen- 
de Borfte. 

Sirigofo - hirfurus, „iriegelicht - 
gewimpert. 

‚ftrigofo - hifpidus, wie eine Strie- 
gel backerig. _ 

Sirigofus, ftriegelicht, mit an- 
liexenden Borlten befetzt, 
firobilus, der Zapfen, befteht 

aus holsigen Schuppen auf ei- 
nem Haupiltiele, wie .der 
Tannenzapfen. 
Schreibt man Origanum einen 
Blüchenzapfen zu. 
Siylus, der Grifel, befindet fich 
auf dem Fruchtkosten und 
trägt die Narbe. 
 Jubalaris, w winkelfländig; dal- 
felbe, was acillaris. 
Subaphyllus, falt blattlos. 
Subafper, etwas rauh. 
Jubcontinuus, beynahe ununter- 
brochen. 
Jubcordatus, etwas berzförmig. 
Subeylindricus, etwas MeBalle 
mig. 


_ Subdimidiato Be faft 
halbherziörmig. 
Jubdimidiatus, fchief, il ein 


Blate mit einer breiteren und 
[chnialeren Seite. 

Subemarginatus, etwas ausge- 
randet. 

fuberofo - alatus, korkartig- Be- 
flügelt. 

 Suberofus, korkartig, weich und 
fchwammicht. 

‚Fubfalcatus, erwas fichelförmig. 

fubglobofus, falt kugelrund, 

Jubjeciws, unten bingeltellt. 

J»bmerfus, untergetaucht, unter 
dem Waller befindlich. 


Auch. 


Juperus; 


Erklärendes Verzeichnils 


‚Suborbiculatus, faft kreisrund. | 


Jubovatus, falt eyrudd. 
Jubpentaphyllus, falt tünfblärte- 
rig- 
Jubradiatus, etwas geltrahlt. 
Jubramofus, etvras ältig. 
fubrotaceus, etwas radförmig. 
[ubrotundato trigueier, etwas 
zugerundet-dreykantig. 
Jubrotundus, falt rund. 
Jubferratus, etwas lägezähnig. 
Jubftantia, der Stoff, das We 
fen. 
Jubftipitatus, etwas geltielt. 
Subteres, falt flielrund. 


‚[ubsus, auf der Unterfläche, un- 


ten. 
Jubulato - [pinofas, pfriemenför- 
mig-Stachelig. 
Jubulatus, ptriemenförmig. _ 
Jubunifolius, fat einblätterig. 


. fubviceni, talt zu zwanzig bey- 


fammen Itehend. 


Succofus , Safıig. 
- Suffrutexz, ein Halbftrauch, Stau« 


dengewächs, dellen Stengel 

. jährlich abftirbt. 

Suffruticofus, etwas firauchartig. 

Jalcato- achtangulus, gefurcht - 
fcharfeckig. 

Julcatus, gefurcht von kleinen 
Rionen. 

Julcus, die’ Furche, eine kleine 
Rinne. j 

Sulphureus, fchwefelgelb. 

Jummus, der höchlte; daffelbe, 
was /upremus. 

Superaus, übertreftend, 

Jupßerficies, die Oberlläche, 

/uperflaa polygamia; liehe po- 
Iygamia fuperflua, n 

[uperior, der’ obere. 

fuperius, das Obere, 

ishe flos. ur 3 


der lateinifchen‘ Ausdrücke. 


Supradespmpofitus, vielfach zu- 
fammengeletst, heifst ein viel- 
-Sach geiheilter Stiel mir meh- 
reren Blättern. 

farculus, der Zweig. 

Jurfum, aufwärıs. 

futura, die Naht, die tiefe oder 

° erhabene Furche bey Hülfen. 

Syngenefia bezeichnet die neun-' 
zehnte Klafle mit a rn 
deren Antheren in eine Röhre 
verwachlen [ind, 

Syfiema, das Syfiem, ein Regi- 
ftier der Gewächle, die nach 
beftimmten Kennzeichen Be- 


ordner [ind. 


T. 


tectus, bedeckt, 

tegens, deckend. 

senax, zähe, nicht leicht zer- 
brech - oder serreilsbar. 

senellus, ganz zart, jung. 

senuis, dünn, zart. | 

tenuiffimus, fehr dünn. 

teres, flielrund, walzenförmig. 

sereti-depreffus, fielrund - nie- 
dergedrückt. 

teretifolius, ftielrundblätterig. 

tergeminus, drey Mahl gezweyt, 


ift ein getheilter Stiel, deran 


jeder Spitze swey Blätter und 
am Theilungspunkte zwey 
Blätter trägt. 

serminalis, au der Spitze fte- 
hend, giptelltändig. 

terminatus, an die Spitze ge- 
Rellt. 

sernatim, zu drey. 

ternatus, dreyzäblig, drey Blär- 
ter auf einem Stiele, wie bey 
Trifolium, 


Möjiler's Handb, d: Gewächsk, 


h 


XLIX 


terni, je drey. 


 tertius, der dritte, 


tefliculatus, hodenförmig, zwey 
bis drey rundliche Knollen an 
der Spitze verbunden, wie die 
Wurzel bey Orchis. = 

tetradynamia bezeichnet die “ 
vierzehnte Klaffe mit Blüthen, 
welche zwey längere und Nwey 
kürzere Staubgefäfse enthalten 
und faft durchgängig sachen- 
förmig lind. 

tetraädrus, vierkantig. 

tetragonus, viereckig. 

fetragynus, vierweibig, mit vier 
Griffeln verlehen. 

tetragynia bezeichnet die Ord- _ 
nung von Gewächf/en, deren 
Zwitterblächen vier Griffel 
enthalten. 

tetrandria bezeichnet die vierte 
Klafle mit Gewächfen,, deren 
Blüthen vier Ereye Staubgefä- 
fsa enthalten. 

setrapetalus, mit vier Blüthen- 
blättern verfehen. 

tetraphyllus, vierblätterig. 

tetrafpermus, vier[amig. 

thyrfifer, Rtraulstragend. j 

thyrfus, der Strauls, ift eine 
Rispe mit kurzen Aelten und 
gedrängten Blüthen, 

tomento/us, filzig, von kleinen, 
dichtverwebten Haaren. 

tortilis, fich drehend, Ichnecken- 
förmig feitwärts. 

tortus, gedreht. 


torulofus, angefchwollen, heilst 
die Hülfe, deren Samen äulser- 
lich Höcker verurlachen. 


tot — quot, fo viel — als. 

totidem, eben fo viel. | 

transverfalis, querüber gehend. 
D 


“ 


&- Erklärendes Verzeichnils 


transverfus, in die Quere ge 
richtet. 
trapeziformis, trapezförmig, ilt 
ein gelchobenes Viereck ınit 
ungleichen Seiten. 
trialatus, dreylügelig. 
sriandria bezeichnet die dritte 
Klafle mit Gewächlen, deren 
Blüthen drey freye Staubgelälse 
enthalten. _ 
triandrus, dreymännig, mit drey 
Staubzefälsen verleben. 
triariflatus, mit ai Grannen 
befetzt. 
triangularis, EN 
tribracieatus, mit drey Deck- 
blättern verleben. 
wricapfularis, mit drey Kapfeln 
' verl[ehen. 
tricarpus, dreylrüchtig. 
trichotomus, dreytheilig, heifst 
ein Stiel, der fich in drey 
Stiele theilt, und wovon jeder 
fich wiederhoblt in drey Stiele 
theilt. - 
tricofcus, dreyfach, nennt man 
eine dreyfächerige Kapfel, die 
wie drey zulammengewachlene 
Kapfeln auslieht. 
tricoftatus, dreyrippig. 
tricufpidatus, dreylpitzig. 
tridentatus, dreyzähnig. - 
trifariam imbricatus, dreyrei- 
hig dachziegelartig übereinan« 
der liegend; 
trifidus, dreylpaltig. 
triflorus , dreyblürhig. 
trigeminatus; liehe vergeminus. 
sriginta, dreylsig. 
trigintaflorus, dreyfsigblüthig. 
rrigonus, dreyecki;. 
irigynia bezeichnet die Ord- 
' zung mit Blüthen, die drey 
Griffel enıbalıen, 


trijugus, dreypaarig. 

ırilobus, dreylappig. 

trilocularis, dreyfächerig. 

srinervius, dreymervig; dafleibe, 
was trinervis. 

tripartito - piunatifidus, 
theilig- fiederfpaltig. _ 

tripartitus, drey Mahl getheilt. 

tripetalus, mit drey Blüthen- 
blättern verfehen. 

triphyllus, mit drey’ Kelch- 
oder andern Blättern beletzt. 

tripinnatus, dreylach gefiedert, 

"it eia Stiel, der an beyden 
Seiten doppelt gehederte Blät- 
ter trägt. 

triplez, dreyfach. 

triplicaio - pinnatus, dreyfach 
gehiedert ; dallelbe, was tri- 
pinnatus, 

triplicato - ternatus, dreyfach 
dreyzählig, ift ein drey Mahl 
getheilter Stiel, wovon jeder 
Theil wieder drey Mahl ge- 
theile ilt, und jede Spitze 
drey Blättchen trägt, (lieben 
und zwanzig Blättchen). 

triplinervius, dreyfach genervt, 

triguetrus, dreykantig, mit drey 
fcharfen Ecken und drey gans 
ebenen Flächen. 

trifpermus, dreylamig. 

trifpinofus, mit drey Dornen 
verlehen, | 

triternatus, drey Mahl dreyzäh- 
lig; daflelbe, was triplicato 
'ternatus. 

trivalvis, er 

truncatus, abgellutzt, nennt min _ 
ein an der Spitze gerade ab- 
gellutzies Blatt, wie bey Li- 
' riodendron tulipifera. 

truncus, der Stamm, ilt den 
Büumen und Sträuchern eigen. 


drey- 


der lateinifchen*Ausdrücke. 


ber, die Knolle, ein dicker, 
fleiichiger Körper der Wurzel, 


wie bey So/anum tuberofum. 
suberculatus, mit warzigen Er- 
-.babenheiten beletzt. 
wöberculum, ein kleiner, knor- 
pelartiger Körper, wiean ap 
pias (ich findet. 
suberifer, knollentragend. 
tuberofus, mit Knollen verlehen. 
subulato - ventricofüs, röhrig- 
bauchig, wie die Krone von 
Sr mphytum. 
subulatus, mit einer Röhre ver- 
[eben. 
tubulofus, röhrig, hohl, wie 
das Blatt der ee 
Zwiebel. 
subulus, das Röhrchen, wie am 
.Blüthenftiel von Pelargonium. 
 tubus, die Röhre, ift der untere 
"Theil einer einblätterigen Kro- 
ne, der walzenförmig und 
bohl ilt. . “ 
tumens, aulfchwellend. 
tumidus, aufgefchwollen. 
tunicatus, 
trifchen Häuten, wie die ge- 
meine Zwiebel. 
turbinatus, kreilellörmig. 
wwrgidus, aufgelaufen. 
wrio, der junge Trieb aus der 
Wurzel oder Bafis des Stam- 
' mes. 


A . 

ulna, eine Elle; daflelbe, was 
brachium., die Länge des 
Vorderarms, 24 Zoll. 

umbella, der Schirm, beiteht aus 
gleich langen Stielen,. die aus 
einem Punkte hervorkommen ; 
die Stielelelbft werden $Strah- 
len (radii) genannt. 


3 


bäutig von coneen- 


- LI 

umbellatae, die Schitmgewäch- 
fe, Anden fich im der zweyten 
Ordnung der fünften Klafle, 

umbellatus, mit einem Schirm 
verfeben, oder einen Schirm 
bildend. 

umbellifer, einen Schirm ER 

umbellula, ein kleiner Schirm; 
mehrere derfelben bilden einen 
zulammengeletzten Schitm. 

ambo, der Nabel, ift eine kleine 
Vertiefung an Früchten, da, wo 


der Griffel (fand. 


umbonatus, mit einem Nabel 
ver[ehen. . 

uncia, ein Zoll; daflelbe, was 
pollex. 


unclalis, ‚einen Zoll lang. 

uncinatus, hakenförmig. 

undulato - crenatus, wellenför- 

‘ mig- gekerbt. 

undulato- crifpus, wellenförmig-" 
kraus. 

undulato - plicatus, 
-mig.- gefalten. 
undulatus, wellenförmig, ‘so: 
und abgebogen. 

unguiculatus, mit einem Nagel 


wellenför- 


verlel'en. 

ungnis, der Nagel, ein halber 
Zoll; 
förmige Verlängerung der Balis 
an Blü thenb!‘ ättern, wie bey 
der Nelke 

einrig. 

einreibig. 


desgleichen die linien- 


inicur, 
unifariam, 
uniflorus, einblüthig. 


unifolius, einllätterig. 


uniformis, einförmig, gleichge®- 
fla‘tet. 

uniSlandulofes, mit einer Diüfe 
verleben. 

unilabiatus, 
Krone von Teueriun:, 


D 2 


einlippig, it die 


Lır 


unilateralis, einleitig, einreibig. 

unilocularis, einfächerig, \ 

uninervis, einnervig. 

unitus, vereinigt. 

univalvis, einklappig. 

unlverfalis, allgemein, dem par- 
tialis entgegengeletzt. So find 
viele Schirmgewächle an 


der‘ Balis des Schirms mit ei- 


ner allgemeinen Hülle (in- 
volucrum) verfehen, und die 
Balis der öchirmchen hat 
eine befonderte Hülle, oder 
ein Hüllchen (involucel- 
lu). 
urceolatus, tellerförmig, nennt 
‚ man eine Krone mit einer ebe- 
nen Fläche, etwas umgeboge- 
nem Rande und kurzer Röhre, 
wie bey Urceola, 
urens, brennend, wie dieBrenn- 
nellel, | 
uftilago, der Brand, an 'Gras- 
und Getreide- Arten. 
"ubergque, alle beyde, 0 
atriculus, der Schlauch, ein häu- 
riges Gefäls; die Hautfrucht, 
welche ein Samenkorn ein- 
fchliefsr. 


atringue, auf beyden Seiten. 


P. 


vagina, die Blatt[cheide, ift vor- 
züglich den Gräfern eigen; lie 
umfalst den Stengel und endigt 
fich aufwärts gewöhnlich in ein 
Blatt. | 

vaginans, Icheidenartig umfal- 
fend. ! 

vaginatus, mit einer Scheide 
verfehen. 


valvula, die Spelze, findet fich 


an den Grälern und bildet ent- 


- 


Erklärendes Verzeichnifs 


‚weder alleio, oder zu zwey» 
drey und mehreren den Kelch, 
oder dieKrone: Yalvula heilst 
auch die Klappe, oder bezeich- 
net ‚eine der Wände, welche 
eine Kapfel bilden.: Sind diefe: 
Klappen der Kapfel flach, und 

‚bat die Scheidewand (disfe- 
pimentum), welche von einer 
Nabt zur andern reicht, glei- 
che Breite, fo find die Klap-. 
pen mit der Scheidewand 
gleichlaufend (walvulae dis- 
Sepimento parallelae); [nd: 
hingegen beyde Klappen erha- 

‘ ben, und die Nähte einander 

- genähert, wodurch die Schei- 
dewand weic [chmäler wird, [o 
ilt eine Querwand vorhan, 
den, (valvulae disfepimenio 
contrariae). 

variegatus, bunt, mehrfärbig. 

varietas, Abart, Spielart, weicht 
nur in der Farbe, Gröfse, oder 
fonft unwelenilich von der Art 
ab. 

varius, von verlchiedener Ge- 
ftalt, Farbe oder Gröfse. 

velutinus, lammıartig. 

wena, die Ader. 

venofo.nervofus, geadert-nerrig. 
venofo - firiatus, aderig- gu 


‚reift. 
venofus, geadert, mit Adern 
durchzogen. 


ventricofus, bauchig, nennt man 
eirren Körper, der in der Mitte 
dick ift und an beyden Enden 
fich verdünnt. 

wentriculofus, etwas bauchig. 

verruca, die Warze, zeigt lich 
als eine runde Erhabenheit. 

verrecofus, warzig, mit runden 
Erhabenheiten beletzt. 


der lateinifchen Ausdrücke. j 


LIT 


werfatilis, beweglich, von jeder villofus, zottig, von [ehr langen 


geringen Erfchütterung, wie 

die Antheren falt aller Gräfer, 
verfus, gegen, gewendet. 
verticalis, [cheitel- oder [enk- 
’ recht. | 
verticillatus, in einen Quirl ge- 

flellt, einen Quirl tragend. 


verticillus, der Quirl, befteht. 


aus Blättern oder Blüchen, die 
“in einem Kreife um den Sten- 

gel geftellt find. Gewöhnlich 

finden lich mehrere Quirl in 

beilimmten Entfernungen von 

einander auf einem Stengel. 
veficarius, blafenähnlich. 
veftitus, bekleidet. 


vexzillum, die Fahne, nennt man 


das oberlte, gewöhnlich gröfs- 
te Blatt einer Ichmerterlingsar- 
tigen Blüthe. 

viginti, zwanzig. 

vigintiflorus, zwanzigblürhig. 

villofo » glandulofus, zottig - 
drüßg. . 

willofo - hifpidus, von Zotten 
backerig. 

villofo - vifcidus, mit [chmieri- 
gen Zotten beletzt. 

villofilfimus, fehr sotıig. 


, 


weichen und weilsen Haaren. 
villus, die Zotte, das zottige 
Haar, ilt fehr lang, fein und 
weich. | 
violaceus, violer. 
virgatus, ruthenförmip. 
vifcidus, f[chmierig von einem 
klebrigen oder fetten Safte. 


‚vifcofus, Ichmierig; dallelbe, 


was vifcidus. 

vitellinus, dottergelb, wenig in 
Roth Spielend. 

vittato - lineatus, bandförmig 
mit Linien bezeichnet. 

viviparus, lebendig gebärend, ift 
eine Pflanze, die an verlchie, 
denen Stellen Knoten treibr, 

_ welche fich ablöfen und eine 
neue Pflauze bilden. 

volubilis, wioudend, fchnecken- 
förmig um benachbarte Gegen« 
ftände. 


2. 
zona, der Gürtel, ein breiter 
Streif. 
zonatus, mit einem Gürtel be- 
zeichnet, 


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Qemeinnütziges 
Handbuch 


der 


Gewächskunde 


 Erfte Abtheilung 


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GENERA ET SPECIES 
PLANTARUM. 


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CLASSIS . GENERA. 
MONANDRIA, STAÄMEN UNICUM. 
MONOGYNIA, stıuus unıcus. 


a. Seitamineae: caule herbaceo, petiolis vaginanti- 
Bus., foliis iunioribus convolutis, fleribus [patha- 
ceis,, fructu infero ı- — 3loculari. 


CANNA. Calix triphyllus. Corolla fexpartita, 
erecta. Nectarium bipartitum, revolutum. Stilus 
lanceolatus, corollae adnatus. Capfula trilocularis, 
muricata. 

AMOMUM. Cal. triidus, inaequalis, cylindri- 
cus. Lor. tripartita, inaequalis, patens. JNNece. bila- 
biatum, erectiusculum. - | 

COSTUS. Cal. triidus, gibbus. Cor. triparti- 
ta, ringens. NNece. bilabiatum: labio inferiore maxi- 
mo trilobo. 

ALPINIA. Cal. tridentatus, aequalis, tubulofus. 
Cor. tripartita, aequalis. /Vec£. bilabiatum. 

MARANTA. Cal. triphyllus. Cor. trihida. Nect. 
tripartitum: lacinia tertia ar latere antherifera. 
Capf. unilocularis, monolperma.. | 

CURCUMA. Cal. bifidus. Cor. gpartita. Mect: 
trilobum. Anthera bafı bicalcarata. | | 

KAEMPFERIA. Cal. obfoletus. Cor. 6partita: 
laciniis tribus maioribus patulis, unica bipartita. 
Srigma bilamellatum. | | 


b. Fruotu infero ; quadriloculari. 


LOPEZIA. Cal. tetraphyllus. Cor. pentapetala, 
inaequalis. Cap/. glocularis, qvalvis, polyfperma.. 
| 1 


” > CLASSIS I. GENERA! : 


©. Mono/permae,. 


1. HIPPURIS.. Cal. Margo bilobus. Cor. nulla. 
"Nux unilocularis, monofperma. ‘ (Stamen intra lo- 
‘ bum anteriorem. Stilus e pofteriori lobo calicis.) 

2. ZOSTERA,. - Spadix linearis intra foliorum 
vaginam, .altero latere florifer. Cal. nullus. Cor. 
nulla. Anthera felhlis, germini oppofita. Nux mo- 
nofperma. | ja Ä a 
_Waleriana rubra, Calcitrapa. Alchemilla Aphanes. 


‚ DIGYNIA, srıurı 2. 
3. CALLITRICHE. Cor. dipetala: 'petalis cana- 


liculatis. Semina 4, nuda, membranaceo- marginata. 
(Flores nonnulli monoici, perraro dioici.) | 
4: BLITUM. Cal. tritidus. Cor: nulla. Sem. | 
unicum, calici carnofo immerlum. 
Rottiboellia monandra. 


# 
er 





SS 
"CLASSIS I. SPECIES. | 
MONANDRIA, stamen unıcum. 
MONOGYNIA, stıLus unıcus. 


CANNA, Blumenrohr. 


C. ınpıca, foliis ovatis utrinque acuminatis colta- 
tis. (C. indica Willd. Perf. Rumph. amb. 5. t. 7ı. f. 2. 
Gaertn. de fruct. ı.t. ı2. fi 3.) 
Innıscazs Bı. 2. 6. folge. Die [chönrothen Einfchnitte der Blüthe 
talt gleich. Man findet folgende Abarten: mie ganz,rother Blüthe, 
C. ind. rubra; mit gelben Blüthen, C. i. lutea Ait. K, woran die 
innern aufrechtfiebenden Blätıer gelb find und das zurückgebogene 
Blart mit rotben Linien bezeichnet il; mir feharlachrothen Blu- 
ıhen, Ü. ii. coccinea, id., woran die inuern aufrechtitehenden 
Blätter [charlachroth und das zurückgebogene gelbe Blatt eben lo 
bezeichnet ift; mie zurückgebogenen, Scharlachrothen Bluthen- 
blättern, wovon eins gelb mit rothen Linien, C. i. patens id. 
Diefe Abarten finden [ich fämmtlich mit gefleckten Blättern. Un- 
ter den Wendekreifen beyder Indien. | 


Nach mehreren Verfuchen kömmt diefes Ichöne Gewächs im 
mitrlerän Deutfchland im Freyen fort. Es verlangt gute, bündige - 
Erde. Setzt man es im May aus dem Topfe in fruchtbare Erde an 
die Mirtagsfeite einer Mauer, fo erhält man fchöne Blüchen. Dann 
muls es put begoflen werden, doch zur Zeit der Ruhe gar nicht. 
Im Herbite ferzt man es mit tröckener Erde ins Haus. Man zieht 
es durch Samen im Miftbeete und vermehrt es durch Wurzelthei- 
lung. Die glänzend{chwarzen Samen werden von den‘ Malayen 
zu Rofenkränzen aufgereiht; auch bedient man LA derlelben 
ftaıt des Sehrotes beym Schielsgewehr. 


AMOMUM, Ingwer. 


ı. A. ZınGiser, fcapo nudo, fpica ovata, fquamis 
ovatis,. foliis lanceolatis ad apicem margine ciliatis. 
(4. Zingiber Willd. Swarz, Perf. Jacq. h.t. 74.) 
Ecuzer 1. %. 9. DerıFufs hohe Blüthenfchaft iltmit lederartigen 
Schuppen bedeckt und auf [einer Spitze fleht eine eyrunde Aehre, 
die aus dachziegelförmig übereinander liegenden Schuppen beffeht, 
wovon jede x — 3 weilsgelbe wohlriechende Blüthen enthält, die 
nicht weis über diefelbe hervorragen, Das Honiggefäls ilt an der 
Bafis gelb, 3Zlappig, oberhalb purpurroth , mit gelben Flecken, 


4 





/ 


6 CLASSIS I. . SPECIES. 


Eigentliches Vaterland ift Oftindien; allein: jerzt it er auf mehre- 
ren weltindifchen Inleln einheimilch. 

- 2. A. ZERUMBET, [capo nudo, fpica oblonga obtu- 
fa, fSquamis fubrotundis, foliis ovatis margine glabris. 
(#f. Zerumdet Willd. Perf. Jacq. h. t. 54.) 

Brock - I. Wırner I. 34.9. 10. Der nackte Schaft ilt 2 — 3 Fufs 
hoch, und trägt eine Blüthenähre, welche von rothen Schuppen 
dachziegelartig bedeckt ilt: zwifchen jeder derfelben kömmt eine 
etwas gröisere weilse Blüte und auch weiter hervor, als bey der 
vorigen Art. In Oftindien. s Our 
3. A. CARDAMoMUM, fpica radicali fellli, foliis ob- 
ovato-ellipticis cufpidatis. (.f. Cardamom, Willd. Perf. 
Blackw. h.. 584 et 585.) 
Carnanom-1. 24.9. Der [ehr kurze Schaft ilt abwechlelnd mit. 
[chlatfen Schuppen befetzt und trägt eine verkehrt eyrunde Aelıre 
mit weilsgelben Blüthchen. In fchattigen Wäldern Oftindiens. | 
4: A. Granum Parapısı, fcapo ramofo laxo, fo- 
liis ovatis. » (4. Gran. Parad. Willd. Perf. Gaertn. de 
fruct. 1.1. 12: f£ 1. Black. t. 385.) 
Paranızskönnen-I. 4. Auf Guinea, Madagaskar, Zeylon,‘ am 
Fulse der Berge auf fchattigen Brüchen. 

5. A. ZEDoARIA, fcapo nudo, fpica laxa cilindra- 
cea truncata, foliis ovatis acuminatis. (f. Zedoaria 
Willd. Perf. Amomum latifolium Lamark.) 

Zırrwe®-[. %. 9. Aus der Wurzel kommen 2 Fufs hohe Stengel 
hervor. Der nackte, ı Fuls hohe Blüthenttiel trägt eine längliche, 
walzenförmige Blüthenähre. In Indien. 


Die Wurzel vonN. r. liefert das bekannte Gewürz, den Ing- 
wer, der trocken und eingemacht zu uns kömmt. Er wird als. 
magenltärkendes Mittel verordnet und zur Würze der Speilen ge- 
braucht. In Indien benutzt man auch die Blätter zu allerley Spei- 
fen und Salat. Die Wurzel von N, 2. erhalten wir getrocknet in 
Scheiben; ihr Gefchmack ilt milder „ doch ilt fie nicht fo kräftig. 
Die Frucht von N.3. kennt man unter dem Namen: Cardamomen, 
fie it [ehr würzend. Die kleinen runden Körner find die beiten. 
Die Paradieskörner von N. 4. werden wie Cardamomen benutzt, 
und die Wurzel von N. 5. hat keinen Vorzug vor dem gemeinen 
Ingwer. In den Apotbeken führt man von N. ı.: Zingiberis com-- 
munis radix, welche braun auslieht; Zingiberis albi radix, dieman 
durch Reinigen von der äulsern Rinde und durch vorlichtiges 
Trocknen erhält; Zingiber conditum wird in Indien von den fri- 
fchen Wurzeln bereitet. Von N, a. Radix Calluminae, die den Ge- 


ORDO I. 7 


fchmack vom Zittwer, und den Geruch vom Ingwer befitzt. Von; 
N. 3. hart man Cardam. maius, rotundum und minus; .die letztern 
riechen [ehr angenehm, [chmecken fehr Stark und geben ein W& 
fentliches Od. Von N. 4. kommen die gewürzhaften [charfen Kör- 
ner, Grana Paradifi, die eckig, gelbbraun und inwendig weils 
find. N. 5. liefert: Radix Zedoariae, die gewürzhalt, bitter 
fchmeckt, und nach Kampfer riecht.— Sie verlangen alle viel Wär- 
me im Treibhaufe und Lohbeete mit bündiger Erde; im Sommer 
viel, im Winter keine Feuchtigkeit. Man. fetzt fie jährlich im März 
um und vermehrt fie durch die Wurzeln. N. a. a fich 
durch Ichöne Blüthen, 


COSTUS, Coftwurz. 


1. C. Aarasıcus, foliis utrinque glabris, fpiea pau- 
‚cidAora, fyuamis apice foliaceis, fummis faftigiatis. 
(C. arabicus Willd. Perf. Blackw. t. 394. C. Nez Sa 
Swartz.) . 

Arısıscne C. 4.8. Die Achre ift einem issue fehr. äbn- 
lich; fie trägt wenig Blüthen, die our einen Tag Mlule: Im wae _ 
mern Amerika. u 

2. €. speciosus, foliis. RR fericeo - villoßs. 
CC. fpeciof. Willd. Perf. Smith A.S.L. C. arabicus Jaoq. 
ji. r.t.1. /momum hirfutum Lamark.) 

Ecuts, Schöns C. 2%. 8. Die röchlichweilsen, glockenförmigen 
Blüthen bilden eine eyrunde kurze Aehre und verbreiten einen 


Veilchengeruch. In ORindien, 


C. Fpeciofus liefert die bekannte arabilche Coltwurz (C. ara, 
bicus), die in zufammengerollten Stücken, welche dicker als der * 
Zimmt find, zu uns kommt, Die frifche Rinde ift weils und har 
Violengeruch; daher in den Apotheken: Canella alba, weilser 
Zimmt, und Coktüs dulcis, fülser CGoftus. Mit der Zeit wird Die. 
dunkler und bitter, daher: Coltus amarus, bitterer Gofius. Sie if 
jetzt ganz. aulser Gebrauch. Beyde Arten gehären ins "Treibhaus. 

Man vermehrt fie durch Wurzeltheilung, ebe neue Stengel hervor- 
kommen. Die verwundete Wurzel mufs man zuvor abtsocknen. 
und die Wunde, beilen laffen, ehe man üe legt, 


ALPINIA, Alpinie, ı 


A. GALANGA, racemo'terminali laxo,. koribus al- 
ternis, nectarii Jabio emarginate, foliis lanceolatis. 
(4. Galanga Willd. Perf. Maranta Galanga Lin, Swartz. 
Galanga maior et minor Lumph amb, 5. t. 63.) 





s CLASSIS I. SPECIES. 


. Gateatr-Arr. 2.7.8. Auf der Spitze des Stengels befindet fich 
_ «ine Aehre von kleinen weilsen Blüthen, die ftark ‚ aber unange- 
nehm riechen. Jede Scheide ift dreyblüchig; die Zeckige an a 
it dreyfächerig, In Oftindien. 





= Hiervon kömmt die eigentliche FR PORRRHER die man in 
den Apotheken unter dem Namen ; Galangae maioris et minoris 
radix, kennt. Die kleinere ift die befte; fie ılt durch und durch 
dunkler braun als die grölsere, % Zoll ftark, mit weilslichen 
Ringen. Sie ift ein flüchtig reizendes Gewürz, das flark riecht 
und viel Oel enthält. Man letzt es der China und andern Mit- 
tela zu, um ihre Wirklamkeit zu vermehren. Im Treibhaufe; 
verlangt während des Wachsthums viel Feuchtigkeit, Man ver- 
mehrt fie durch Wurzeltheilung. | 


MARAN TA » Marante. 


.M. ARUNDINACEA, culmo ramofo herbaceo, foliis 
ovato-lanceolatis fubtus pilohusculis, (M. arundina- 
ces Willd. Perl. Canna indica Sloane Jamaic, ı. t. 149. 
f. 2.) 

Ronsaarıce M. 2. y. 8. Die Aelte find gegliedert; die oberfien 
wagen 34 weifse Blüthen. lo Südamerika, Guiana und Caysana. 





Die Caraiben pflegen fie anzubauen, und die in der Alche ge- 
brateneri, Wurzeln wider kalte Fieber zu genielsen. Ueberdiefs lie- 
fert die Wurzel ein feines Stärkmehl. Sie ift wie die Amomen zu 


behandeln. . . 


2 CURCUMA, Curcume. 


C, rorTunna, foliis lanceolato-ovatis: nervis la- 
| eralllee rarilimis. (C. rocunda Willd. Perf. Rheed. 
mal. ıı. t. 10.) | 

Runne C. 2.7.8. Der Blütbenftiel kömmt zwilchen den Blät- 
tern hervor, und trägt eine lockere Aehre blalsgelber Blüthen, de- 
ren Scheiden abtallen. Oftindien. 

. 9 C.xonGa, foliis lanceolatis: nervis lateralibus 
numerofilfimis. (C, longa Willd. Perf. Swartz, Blackw. 
t, 396, _ A/momum Curcuma Jacq. hilft. 3. t.4.) 

Lanos C. 2. 8. Die gelblichrothen Blüchen bilden eine lockere 
Aechre. Oftindien, 


Von beyden ift die Wurzel unter aus Namenl: Curcume, Gilb- 
“wurz, oder Terra merita, Curcumae longae radix, bekannt, und 
wird wegen des ftarken Farbeltoffzekalts, vorzüglich der letztern, 





ur m. — gg 
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. ORDO I. | .9g 


zur Färberey benutzt. Sie it gekrümmt, äufserlich geringelt und 
_ inwendig gelb; fie fchmeckt gewürzhaft und ilt flärkend. Den 

kalten Aufguls davon, gebraucht man zur Prüfung der Laugenfalze. 
Diefe Pflanzen werden auch wie die Amomen behandelt ; überdiefs 
fetzt man [ie alle 2 Jahre um, Die letztere empfiehlt lich durch ih- ' 
re [chönen Blätter, | | | 


KAEMPFERIA, Kümpferie. 


K. rortunpA, foliis lanceolatis, petiolatis. (A. ro- 
£unda Willd. Blackw. 399. Perf. Kaempf. amoenit. t. 
902.) Ä 
Ruxpe K: 2. . Die undeutliche Blüthendecke auf dem Fruchtkno- 
ten, der ungeltielt auf der Wurzel fitzt. Jede Blürhe flieht in ei- 
ner Scheide, und ilt blau, purpurrotb, weils und hellroch. Sie 
hat einen [larken Veilchengeruch. 





Die ganze Pflanze ıft gewürzhaft, und wird wegen ihrer Arz- 
veykräfte gelchätzt, Man führt von ihr in den Apotheken: Ze- 
doariae radix, femine. Gleiche Behandlung mit den Amomen. 


LOPEZIA, Lopezie, 


L. raceMosa, caule herbaceo ramofo, foliis alter-, 
nis ovato-lanceolatis ferratis, Boribus racemolis. (Z 
racemofa Cavan. ic. ı.t. ı6. 7. mexicana Willd. Jacq. 
ic. r.t. 203. 8. L. hirfuta Jacq. Coll t. 15, f. 4.) 
Mexıramısche L. ©. ıı. ı2. Die Blüthe fleifchtarben : d’e beyden 
oberiten Blätter linienförmig, kürzer „heller; 2 davon keilfärmig ; 
das unterlie verkehrtherzförmig, gefahet. In Mexiko. 


- 


Die Blüthenblätter diefes Gewächfes zeigen eine bewunderns- 
würdige Federkraft; wenn man das Blüthenblatt eincı jüngern 
Blüthe berührt, ' unter welchem die einzijw Anthere verborgen ilt, 
fo fpringt es zurück. Der dünne Same wird ins Miltbeet gelaer; 
die jungen Pflanzen ins Land in eine warme Lage verletzt. 


ı. HIPPURIS,. Tannentvedel, 
‚H. vuLGarıs, foliis verticillatis linearibus. (HM, 
vulgaris Schrad, Germ. ı.) 

«. Caule ftrieto, foliis verticillatis patentibus; (A, 
vulg. Willd, Smith, Roth. Schk, t. 1. Eng. b. 763. 
Drew. et Hayne t. 2ı, Flor. Parif. t. ı. Fl, D. 87. 
Limnopeuce vulg. Scop.) | 

8. Caule Haitante, foliis [ubmerlis refexis, emerls 
[aepe in [piram tortis; (#4. vujg. Web. Hall. 2. ß.) 


ww _..  CLASSIS I. SPECIES. 


Grmermer T. 4. 5. 6. Zuweilen Zwitter mit getremoten Gefchlech- 
tern untermifcht.’ Die Wurzel, gegliedere. In Gräben, Sümpfen;; 
ß auch ia flieisenden Gewällern. (H. Winterhude an der Alfter, 
in Deichbrüchen an der Elbe. 


Ziegen und Gänfe frelfen diefes Gewächs gern; aber Pierde 
Rindvieb und Schaafe nicht. 


2a. ZOSTERA, Hier. 


Z. MARINA, fructibus felhlibus. (Z, mar. Schrad. 
Germ. i. Smith, Roth. Schk. 3. t. 279. up: b. t. 467. 
.Alga ad mare Fl. D. t: 15.) 

Serwisr 4.8.9. Die linienförmigen Blätter öffnen fich über ihrer 
Bäfis mit einer Ritze, woraus ein linienförmiger, nuy an Einer Sei- 
te blühender Kolben tritt. Z. oceanica Web. Holif. ıft Abart von 
Z.marina, An den Ufern des adriatifchen Meeres, der Nord- und 


Oillee. 





DIGYNIA, srırı 2. 
3. CALLITRICHE, Wafferftern. 


I. ©. vernA, (monoica) foliis inferioribus oblon- 
is, fuperioribus fubrotundis integerrimis. (C. verna 
Willd. Spreng. Holt. Schk. . .n.3. ab. c. FLD. 
120.) 
Faünzınass- W, ©..4.%. Die weilsgelben Blüthen Giizen auf den. 
oberlien Blättern, die bey diefer und den beyden folgenden Arten 
einen dichten Stern bilden, welcher während der Blüthe auf dem 
Waller [chwimmt; denn nach der Befruchtung gehen diele Gewäch- 
fe auf den Grund. In [umpfigen Gewällern, Gräben überall. (H,) 

2. C. INTERMEDIA, (hermaphrodita) foliis infe- 
rioribus linearibus, apice bifidis, {uperioribus ovalibus 
 emarginatis. (C. iztermedia Willd. Fl. Wert. C. au. 
tumnalis Schk. t. ı. f. e, Sturm ı. 3. C. dubia Roth.) 
Mırrıer W. ©. 5.6.u.8. 9. Unterfcheidet fich von C. verna: 
durch die unterlten Blätter, die linienförmig und nicht eyrund 
find ; durch fchmalere und [pitzigere Blürhenblätter. Mit dem vo- 
rigen vermifcht, doch feltener. (H.) | 

3. C. aurtumnALıs, (hermaphrodita) foliis omni- 
bus linearibus apice bihdis.  (C. autum. Roth N. B. 
Willd.-Prod. Loefel. Fi. pruff. t. 38.) 
Hensst-W. © 8 — 10. Man hat halb-, ganzgerrennte Ge- 
fchlechter, und fogar Zwitter mit getrennten Gefchlechtern bey 
diefem. und’dem vorigen beobachtet. -Ebendalelbft. (H.) - 


ORDO I. ne 


4. C. mınıma, foliis omnibus-linearibus, obtufis, 
apice integris. (C. mizima Hoppe ‘Talch. 1792. C. ce- 
Jpitofa Schulz Prodr. Rebent. Fl. Neom.) , 
Kısınsten, W. ©. 5. 6. Die fingerlangen, geltreckten Stengel - 
wurzeln an den Gelenken. Die entgegengeletzten Blätter Iind zu- 
weilen eyrund und bilden an der Spitze des Stengels keinen Stern... 
Die in Winkeln einander entgegenftehenden Blüthen lind Zwitter, 
Zuweilen die obern männlich, die untera weiblich. Auf über- 
[fchwemmtem Sandboden ; in der Mark an den Ufern der Warthe, 
(ia Hinterpommern am Lieba). 


! 





Das Rindvieh foll die Waflerftern - Arten freflen,; aber die 


Schweine nicht. 


4. BLITUM, Erdbeerfpinat.. 


2. B. carıtarum, glomerulis terminalibus aphyl- 
lis. (B. capit. Schrad. Germ ı. Willd. Schk. t. 1. 4. 
Sturm. ı. 2. Fl. Par. t. 2. Morocarpus capitatus Scop. 
Knor. tbef.t. E. 3.) | 
Koprprörnisen E. © im Sommer. Die Blütben grünlichgelb. 
Die fleifchigen Kelche bilden rothe, unechte Beeren. : Auf dem ' 
Litorale, im wärmern Tyrol, einheimifch bey Salzburg, Frankfurt,- | 
Neuwied am Rhein, Schlelien. | 

2. B. virGaTuM, capitellis fparfis lateralibus. (B. 
virg. Willd. Perf. Flor. Paril.ı.3.) ß. B.chenopodioides. 
Gemeinen E. ©.5— 8. Die oberlien Blüthenköpfchen lind be- 
blättert. Die Blätter find Zeckig, und nach der Balis hin buch- 
tig gezähnt. Spanien, Frankreich, 'Tatarey. 


Die fülslichen Beeren [owohl, als die Blätter von beyden Ar- 
ten, die man zu Salat benutzt, [chmecken fade. 'Die erltern lallen 
fich als Schminke gebrauchen, und find wenigliens als (olche un-. 
Ichädlich. Die Farbe davon auf Stoffe ift nicht von Dauer, 


% 





12 


CLASSIS IL GENERA. 


DIANDRIA, stamına 2. 
MONOGYNIA, stıLus 1. 


a. Flores completi, inferi, monopetali, regulares. 


JASMINUM. Cal. sdentatus, vel 5- — 8fidus. 
Cor. hypocrateriformis, $-— &hda. Bacca dicocca, vel 
bilocularis. Sem. folitaria arillata. 

s. LIGUSTRUM. Cal. quadridentatus. Cor. 
sfida. Bacca bilocularis: loculis difpermis. 

6. PHILLYREA. Cal. gdentatus. Cor. gpartita. 
Bacca bilocularis: loculis monolpermis: altero faepe 
abortante. 

7. OLFA. Cal. gdentatus. Cor. gpartita. Drupa 
fubmonofperma. 

CHIONANTHUS. Cor. aflda: laciniis longifhmis. 
Drupae nucleus ftriato - Abrillofus. 

8. SYRINGA. Cal. gdentatus. Cor. 4hida. Capf. 
bilocularis, femjinum margine membranaceo. 


b. Zores completi, inferi, monopetali irregulares. 
Fructus angiofpermi. 


9. VERONICA. Cor. 4fda: lacinia inima angu- 
ftiore. Capf: bilocularis. 

10. GRATIOLA. Cal. sphyllus. Cor. afıda, bi- _ 
labiata: labio fuperiore reflexo. Stamina 4: duo fteri- 
lia. Capf. bilocularis. i 

ı1. WULFENIA. Ca/. spartitus. Cor. ringens, 
ecalcarata. Capf. bilocularis. 

12. PINGUICULA. Cal. bilabiatus, quinquehidus. 
Cor. ringens, calcarata. Capf. unilocularis. ' 

CALCEOLARIA. Cal. gpartitus. Cor. bilabiata: 
labium inferius maximum inflatum caleciforme. Capf. 
ovata, femibivalvis: valvulis bihdis. 

. 13. UTRICULARIA. Cal. diphyllus aequalis. Cor. 
er[onata, rarius riogens, calcarata. Cap/. circumfcif- 
R. unilocularis. 


JUSTICIA. Cal. fimplex, duplexve. Cor. mo- 


CLASSIS I. -GENERA. , 2 


nopetala, irregularis vel fubregularis. Capf: bivalvis, . 
bilocularis: disfepimentum valvis contrarium. 
Bignonig Catalpa. u, 


 c. Notae priorum. Fructus gymno/permi. 


“ 34. LYCOPUS. Cal. tubulofus, sfidus. Cor. tu- 
bulofa, fubaequalis, sfida: lacinia Sfuperiore latiore, 
emarginata. Stamina diftantia. Sem. 4. | 

AMETHYSTEA. Cal. campanulatus. Cor. tu- 
bulofa, fubbilabiata: lacinia inhma patentiore concava. 
Siamina approximata. - Ä en: 

MONARDA. Gal. tubulofus, sdentatus. Cor. rin- 

ens: labio fuperiori lineari flamenta involvens,. , 

COLLINSONIA. Cor. inaequalis: labjo inferio- 
re margine multifiddo-capillari. Sem. ı perfectum. 
ı5. ROSMARINUS. Cal. bilabiatus: labio fupe- 
riore integro. Cor. ringens: labio fuperiore bipartito. 
Filam. longa, curva, fimplicia cum dente. Sem. 4. 

16. SALVIA. Cal. bilabiatus: labio fuperior& 
_3dentato. Cor. ringens. Füam. transverle pedicello 
affıxa. Sem. 4- 


d. Flores completi fuperi. 
17. CIRCAEA. Cal. diphyllus. Cor. dipetala, 


Nux bilocularis : loculis monofpermis. 
Fedia Cornucopiae. Boerhaavia erecta, [candens. 


e. ‚Flores incompleti. 


18. FRAXINUS. Cal. nullus vel 4partitus. Cor. 
nulla vel tetrapetala. Nux fupera, bilocularis, fuperne- 
foliacea, comprefla. Sem. folitaria, pendula. Flores 
polygami. | | # 

19. SALICORNIA. Cal. ventriculofus, integer. : 
Cor. nulla. - Sern. unicum, fuperum, calice tectum. 

20. LEMNA. Cal. monophyllus. Cor. nulla. 
Capf. fupera, ı- — 2locularis, 2- vel polyfperma. 

aı. CLADIUM. Cal. multivalvis, uniflorus, val- 
vulis glumaceis, imbricatis: exterioribus minoribus. 
Cor. nulla. Nux putamine duplici. 

Schoenus albus. Scirpus ovatus, Michelianus. Zrio- 
phorum alpinum. ZLepidium ruderale. (Fraxinus 


4. "CLASSIS II. 'GENERA. 


‘Ornus et Lepidium Iberis: flore completo infero, 
_ tetrapetalo. ) 


DIGYNIA, srıuı 2. 


- a2. ANTHOXANTHUM. Cal. glumaceus, bi- 
valvis, unilorus. Cor. glumacea, duplex, utraque bi- 
valvis: exteriore ariftata; interiore minima, Mmutica. 
Sem. corollae interiori adnatum. 

Crypfis aculeata;, Saccharum cilindricum; Feftuce 

diltachyos; Bromus madritenfis et rigidus. | 


TRIGYNIA, srıuı 3. 


PIPER. Spadix amentiformis. Cal. nullus. Cor. 
nulla. Stilus longiffimus. Stigmata 3 manifefta. Buc- 
ca monofperma. (Antherae 2-, 4-, 5-, 6feflles.) 





15 
 CLASSIS II. SPECIES. 


DIANDRIA, stamına 2. f 
MONOGYNIA, srıuı 2, 


JASMINUM, Jasmin. 
a.. Foliis fimplicibus. | N 
1. J. Sımsac, foliis oppofitis Gimplicibus ellipticis 
ovatis fubcordatisque meinbranaceis opacis, -ramulis 
petiolisque pubefcen#bus, laciniis calicinis fubulatis. 


(J). Samdac Willd. Perl, Ait. K. Flos Mazorae Rumph 
amoen. 5. t. 30.) | 


N 


Arısıscher J. h. Die weilse Blüthe zuweilen etwas röthlich, ift 
oft gelüllt und bat einen fehr angenehmen Geruch. Die Blüthen- 
ftiele ztheilig: die feitenftändigen einblüthig und die mituera 


-„3blürhig. In Indien. 


b. Foliüis ternatis. 


2. J.Azorıcum, foliis oppohtis ternatis: foliolis ova- 
tis obcordatisque undulatis, ramis glabris teretibus, 
corollae laciniis tubo aequalibus. (J.-azoricum Ait. K. 
Willd. Perf. Pluck. alm. t. 303. f. ı. (?)) | 
Azorıscner J, bh. 10. Die weilsen Blüthen wohlriechend.‘ Die 
Blätter unter allen Arten dieler Gattung am grölsten. Immergrün. 
Auf den Azoren, | 

3- J. FRUTICANS, foliis alternis ternatis Gmplicibus- 
que, foliolis obovatis euneiformibusque obtufis, ramis 
angulatis, laciniis calicinis fubulatıs. (J. fruticans. 
Willd. Perf. Ait-K. Lamark ill. t. 7 f. 2. Gaertn. ı. t. 
42. f. 1. Schk. I.b.) Ber ; Ä 
SrraucHärrican J. h. 5 — 10.- Die fchönen gelben Blüthen find 
geruchlos: die länglichen Einfchnitte [tumpf. Die ältern Aelte 
und und kahl. Immergrün an einer gelchützten Stelle. Südeuropa _ 
und im ganzen Orient. x 

4. J. HuMILE, foliis alternis acutis ternatis pirma- 
tisque, ramis angulatis, laciniis calicinis brevillimis. 


 (J. Aumile Air. K. Willd. Perf. Jasminum luteum. Belt. 


S% 


‚Eyft. 40. f. 2.) j 


Nizpsicen J. hd. 7 — 9. Die gelben, wohlriechenden Blüthen 
zu 2— 3, und gröfser als bey vorigem; die Einfchnitte länglich 
und ftumpf. Die Blätter meilt einfach und gedreyt, aber Sehr fel- 
ten gedreyt und gefiedert. Dielen Strauch erhält man häufig aus- 
lialien, doch ilt fein Vaterland unbekannt, «; 


—_ 


..N / 

16 CLASSIS IL SPECIES. 

i 

$. J. 'ODoRATISSIMUM, 'foliis alternis obtufiusculis 

ternatis pinnatisque, ramis teretibus, laciniis calicinis 

brevilfimis. (J. ReEBRN. Ait. K. Willd. Perf. Curt. Ma- 
gaz. 8. t. 285.) 

WOoHLRIECHENDSTER J. hd. Blüht fall das ganze Jahr und ift im- 

mergrün. Er erreicht eine Höhe von g—. ıo Fuls. Die hell- 

gelben Blüthenbüfchel düften überaus f[chön: die Blürheneinfchnitte 

länglich und ftumpf. Die oberften Blätter oft einfach, Auf Madera. 


N c. #oliis pinnatis. 


6. J. orrıcınAL£, foliis oppofitis pinnatis: foliolis 
acuminatis, gemmulis erectiusculis. (J. officinale 
Willd. Perf. Ait.-K, Curt. Mag. ı. t. 31.) 

Gsmsinen J. #.7— 10. Die oberften Blüthenftiele leben zu 3; 
- die leitenftändigen einblüthig, der mittlere Zblüthig. Die Blü- _ 
then weils und wohlriechend. Die Blätter Zpaarig: das äulserlte 
Blätehen 2 — 3 malhl,länger. In Indien und in der Schweiz. 
J. GRANDIFLORUM, foliis oppohitis pinnatis: fo- 
liolis obtnffusculis, gemmis horizontalibus: (J. grandi- 
florum Willd. Perf[. Ait. K.) 
GRrossBköRHloeR J. h. 7 — 10. Unterfcheidet fich von vorigem: 
durch die gleich grofsen Seitenblättchen, wovon die 3 äulserlten 
zulammenlliefsen ; durch die grölsern weilsen Blüthen, die auf der 
untern Seite röthlich find. Immergrün. In Indien. 





Unter allen Jasminen verbreitet N. ı. die fülseften Gerüche. 
Die Indier gielsen über die Blürhen dellelben Behenöl (von Hyper- 
anthera .Moritga), wodurch lie das Jasminöl gewinnen. Die Blü- 
then von N. 6. werden eben lo benützt. Daher finder man in den 
Apotlieken : Jasmini flores. Auch in der Türkey bereitet man aus 
diefen Blürhen wohlriechende Wafler. Den Stamm fucht man zu 
Pteifenröhren gerade zu ziehen.‘ Die Zweige geben Ichöne gelbe 
Farben auf Wolle. Dazu gebraucht man auch die Blätter von N.z, 
die überdiels dem gelärbten Zeuge einen angenehmen Geruch er- 
theilen. N, 1. gehört ins Treibhaus. N. 2. 5. 6. 7. [ucht man 
im Glashaufe zu fichern; N. 3.4. halten wohl im Freyen aus, Sie 
verlangen alle leichten und warmen Boden; dabey bündige, frucht- 
bare Erde. Man vermehrt lie am leichtelten durch Wurzelfchöfs- 
linge; doch N. 2. und 7. vorzüglich leicht durch Ableger, 


s. LIGUSTRUM, Rheintweide. 


L. vuLGare, follis elliptico-lanceolatis: (Z. vulg. 
_Schrad. G. ı. Willd. Smith, Fl. Par. t. 4. Schu t. 2. a. 
Sturm. 1. 14. BI0p Fl. D. 1141.) 


_ 


'ORDO 1. 0m 


Grusinz Rıt. 2.6. 7, Die weilsen Blüthen woblriechepd. Die 
Beeren [chwarzrotb. Finder [ich mit zudreyltehenden, gefleckten 
Blättern, Nur im mittlern’und füdlichen Deutfchland einheimifch, 


Diefer Strauch kann auf vielerlöy Art benutzt werden; wegen 
feiner Brauchbarkeit zu Hecken it er auch in: gane Norddeutfch- 
land verbreitet. Die Beeren, welche den Drofleln im Winter zur 
Nahrung dienen, geben einen dunkelrothen Safı, den die nieder 
ländifchen Weiuhiändler zur Färbung der Weine und die Karten- 
macher zur Hluminirung der Karten anwenden, Der dunkelrothe. 
Abfud derfelben geht leicht. in Gährung über, wo er angenehm 
weinläuerlich riecht, und verdiente daher weitere Verlüche, Die 
Kerne liefern eın brauchbares Oel. Rinde und Holz geben der 
Wolle gelbliche Farben, Die -gelchmeidigen Zweige benutzt der 
Korbmacher ; die flärkern Aelte und den Stamın kann der Drechs- 
ler gut gebrauchen, und der Schulter fchnitzt daraus Nägel in die 
Ablätze. Das Rindvieh, die Schaafe und Ziegen freflen die Blär- 
ter, aber Pferde und Schweine nicht. Vorzüglich gern halter! fich 
die fpanilchen Fliegen auf diefem Strauche auf, Er läfst lich durch 


‚Samen, Ableger und Stecklinge leicht forıpflanzen. In den Apo- 


theken findet man; Liguitri Hores, folia. Doch lind fie falt nicht 
mehr gebräuchlich. Ä 


6. PHILLYREA, Steinlinde. 


1. Pu. mepıA, foliis oblongo-ovatis fubintegerri- 
mis ferratisve. (PA. media Schrad. G. ı. PA. media 
(liguftrifolia) Willd. Gaertn. 2. t. 92. 5.) 

Mirtreas St.b.5.4. Die kleinen Blüthen [ind blafsgelb, und bil- 
den Trauben, die in den Blatıwinkela [tehen, Sie trägt eyrunde 
[chwarze Beeren. Litorale, Friaul. 

2. Pu. zarıroLıa, foliis 'ovato- cordatis ferratis, 
(Ph. latıfolia schrad. G. ı. Wilid.) 

&. [pinofa, (Ph. lat;f. Willd. 8. Lamark illuftr. 8. £.3.) 
ß. obliqua, .(P%A. latıf. Willd. y.) 
Bazırsıärtenicz Sr. &. 3. 4. Unterfcheidet lich von voriger blofs: 


_ durch die breitern, kürzern, (tumpfern und deutlicher fägezäh- 


nigen Blätter® Sie ift immergrün und findet fich-bey der vorigen. 
a. Pu. ahGusTıroL1a, foliis lineari- lanceolatis inte- 

Fra (Ph. angufiıf. Willd. Perf. Lamark illufer. t. & 
f. 3.) 

ern St.%. 3.4. Die kleinen weilslichen Blächen 

kommen aus den Blattwinkeln büfchelweife hervor. Die Blätter 

oben hochgrün und glänzend, am Rande fein punktirt und glatt 
Mösler's Handb, d. Gewüchsk. #2 


+8 : CLASSIS U. -SPECIES. 


la Italien, und man will fie auch in Süddeurichland zelunden 
haben. Man gibt folgende Abarten an: Phülyrea lanceolata, 
nit lanuzetlörmigen Blättern und giatten Aelien; PA. reosmarinife- 
" lia, mit lanzetpfriemenförmigen Blättern und geraden Zweigen; 
Ph. brachiara, mit länglich-lanzeilormigen kürzern Blättern und 
Iperrigea Zweigen. Ä 


Die Zweige von N. r. geben gelbe Farben auf Wolle. Sie em- 
pfehlen fich fämmtlich zu Ichatiigen Anlagen durch die fiüben 
Bläthen und die immergrünen Blä:ter, und lallen fich an die käl- 


vera Gegenden Deutfchlands gewöhnen. 
\ 7. OLEA, Oelbauım. 


| O. euroraca, fuliis lanceolatis integerrimis, race- 
“mis axillaribus compolitis. (©. eur. Schrad.G. ı. Willd. 
Lehr deO.eur. c. icone, Hoft, Scop. Gaertn. 2. 1.53. f.4. 
Wulf. pl. r. ı.) 

Gewsiner O. h. Die kleinen weilslichgrünen Blüthen zeigen fich 
in den erften Frühlingstagen. Die länzlichrunde Steinfrucht ilt 
fchwarz. In-Gärten angebaut ilt er ein ftachellofer Baum; ich 
felbft überlaflen ein ltacheluvoller Strauch, der falt nie blüht. Li- 
orale, Görz. 

a. OÖ. FRAGRANS, foliis elsiptico-lanceolatis, pedun- 
culis lateralibus aggregatis. (O, fragrans Vabl, Willd. 
‚Perf. Thunb. Jap. 18. t. 2.) | 
Wourkiecusnder OÖ, 7. 8. Die Blüthen weils und fehr klein, 
3 — 4 auf kurzen Stielen ia den oberlten Blauwinkela. "Immer- 
grün. China, Japan. 


4 


Aus den Früchten des Baumes unter N. ı., der in Südeuropa 
gezogen wird, erbält man das bekannte Baumöl, welches man 
aus. dem Fleilche der reifen Früchte prefst, Das feinlie gewiunt 
man durch die kalte Preflung.e Wenn die Früchte mit heilsem. 
Waller übergoffen und wiederhohlt ausgeprelst werden, fo Ichei- 
det lich auf dem Waller ein Ichlechteres Oel ab, das meilt zum 
Seiferfieden verbraucht wird. So mannigfaltiigen Nutzen dieles 
Oel bey Nieren- und Colikfebmerzen, bey ätzenden Giften und 
Schärfen, bey Verwundungen und Krämpfen durch vernünftige 
Anwendung gewährt, [o nachtheilig ift der zu häufge Genufs aa 
Salaten und andern mit kaltem Ellig verletzten Speilen ; es Ichwächt. 
die Eingeweide. Noch [chädlicher ilt das alte, ranzige Oel, wo- 
durch die Galle verderbt wird. Die unreifen Oliven werden mit 
Salz, Fenchel und Rolinen eingemacht, wenn zuvor durch , unge- 


lölchten Kalk und Alche die Schärfe ausgezogen ill. Das klolz 


ORDO I. 1 2 


aimmt eine vortreffliche Politur an und zeigt, vorzüglich die Wür 
zel, fehr Ichöne Malern. Die Blätter farben Ichön gelbbraun, 
In den Aporbeken: Olivae (frucius) conditae. Die Verfuche der 
Fortpllanzung in Deutichlaud find fehr gut ausgefallen. Er ver 
langt gute, etwas fandige Erde. Man vermehrt ihn durch Ableger 
und Stecklinge, Die Biüchen von O. tracrans werden wegen ihres 
Wohlgeruchs zum Thee gefügt.. Er gehört ins Treibhaus. 


CHIONANTHUS, Schneeblume. 


CH. 'vVIRGINIcA, racemis terminalibus, pedicellis 
trifloris, forıbus pedicellatis, petalis lineari- -lanceolatis. 
(Ch. virginica Vahl, Willd. Verf. Lamark illuftr. t. 9. 
Variat: foliis ovato-elliptieis; fohis lanceolatis. Ait. K.) 
Virernischz Scm b. 5. 8. Die Ichweeweilsen Blüther in lo- 
ckerna hängenden Trauben. Die Blätter hellgrün und glänzend. 
Mau finder 4- — 6fpaltige Blüchen und 4 Staubgelälse, Nordame- 
rika, Virginien, 





Dieler Strauch kömmt aurh bey uns fort, nur tlıut man wohl, 

im Winter die Wurzel zu bederken. Er empäehlt ich zu Pflan- 

zungen. Man ziehr ihn aus Samen im temperirten Miltbeete; 

oder im Freyen an der Olltleite. Die jungen Pflanzen ferzt man 

im Sten oder 4ten Jabre ins Land; Auch kann man ika durch 
Ableger vermehren. 


8. SYRINGA, Flieder. 


1. & en foliis cordato - ovatis. ($. vulg, 

Schrad. G. ı. Willd. Roth, Fl. Par. %& 5. Sturm. 1. % 
Schk. tr. 2. Gasrin. 1. %.49. 4: Kerner t. 667.) , 
Gemsinn S'. 5, Die blauen, weilsen, auch röthlichen Blüthen 
find wohlriechend. Dio Samen haben einen häutigen Rand, Fin- 
der fich mit slpaltigen -Dlürhen; und. eine Abart deflelben hat 
weils und gelb gefchäckte Blätter. Eigentliches Vaterland Per 
ben, jetzt. überall gemein. (H.) 

a. S. Pprrsıca, foliis lanceolatis integris pinnatifi- 
disque. ($. perf. Willd. Mill. Diet. & 164, f. ı. Kerner, 
t! 668.) 

Persiscnen F.%.6, Die hellpurpurfatbenen und auch weilsen Blü- 
ihen fin geftielt und wohlriechend, : Es finden lich zuweilen 5 
Stanbgefäfse. — In Perlien. 

ee el 

Das Holz der ältern Stämme if Ichönm gellammt, nimmt Poli 
tur an und wird ven Tilchlera und Drachslesn zu manniginltigen 

2 





20 CLASSIS IL. :SPECIES. 


Arbeiten benutzt. - Mit Scheidewafler wird es [chön.roth gebeist. 

Es färbt, fo.wie auch die Zweige, die Wolle gelbbraun, und 
gibt einen Heblichen balfamifchen Thee. Auch hat es, wie das 
‚Oelbaumbolz, die Eigenfchaft, dafs die daraus vertertisten Gefä- 
fse nicht verderben, und wenn die noch neu, den Geruch des San- 
delholzes haben, wodurch die Motten vom wollenen Zeuge und 
Pelzwerk abgehalten werden, „Man zieht aus dem gerafpelten Hol- 
ze und aus der Blürhe ein, dem Rofenöl ähnliches, ätherifches 
Oel. In den Gärten dienen beyde zu mannigfaltizer Zierde. 
Doch leiden fie oft viel von den [panifchen Fliegen. Man pfllanzt 
lie durch Samen fort, doch leichter durch Stecklinge und Ableger. 
Ehedem waren gebräuchlich: Syringa, [. Lilae Semina. 


9. VERONICA, Ehrenpreis. 
* a. Racemis terminalibus; caule herbaceo. 


1. V. spıcaTa, foliis oppoßitis crenatis cauleque pu- 
befcentibus: radicalibus oblongo-obovatis in petiolum 
 decurrentibus; caulinis oblongis bafı attenuatis. 
@. Spica folitaria; (7. fpicata Schrad. G. ı. Willd, 
Smith, Roth, Eng. b. t. 2. Fl. Dan. t. 52.) 
ß. Spicis pluribus; (7. Aydrida Florr. Germ. Flor. Par. 
t. 19.) 
Aemneyprürnisen E. 9. 7.8._ Die obern Kronlappen der blauen 
Blüche find eyrund, die untern länglich. Der Kelch ätheilig: 
die Blättchen lanzetförmig, etwas [tumpf und 2 davon kleiner. 
Aufser der Krone ilt die ganze Pflänze feinbaarig. In Alpengegen- 
den, auf hohen, fonnigen Bergen; Böhmen, Oeftreich, Pfalz, 
‚OberSachfen, Schlefien. 

"2. V. nysrıpa, foliis oppofitis crenatis cauleque 
pubefcentibus: radicalibus petiolatis ovatis; caulinis 
Fubfefblibus oblongis. (Y.hybrida Schrad. G. ı. Willd. 
Smith, Willd. in Schrad. Diar. b. 1799. 1» t. 3. Eng. bh, 
673. opt.) | u. 
Bastann -E. 3. 7. 8. Auch bey kleinen Exemplaren lind alle 
Theile grölser, die Sägezähne breiter als bey voriger. Auf Voral- 
pen, vorzüglich auf rauhen Anhöhen;; Oeltreich, Bayern, Schwa- 
ben, Thüringen. 

3. V. MEDIA, foliis-oppohtis ternisve lanceolatis 
acutis ferratis canleque pubelcenti- tomentofis, ferratu- 
ris approximatis inaequalibus. (Y. media Schrad. 
Spic. Ver.tr. 1. f.2. #. longifolia Fl. Wetter. Roth.) 
Mırızern E. %. 7. 8. Blübet Ichön blau. Er unterfcheider fich 
vom vorigen, dem er an Höhe und Blattform am näclılien kömmt: 


= ORDO IL. Pr 


‚dureb ungleiche Sägesähne der Blätter, die fich einander nähern; 
von dem folgenden: durch höheren Stengel, durch genau lanzet- 
förmige Blätter, die doppelt länger und fpitziger ind ; von beyden: 
durch die zu Zltehenden Blätter, die bis kur Spitze fägezähnig find, 
An Zäunen, auf feuchten Wielen; Krain, Wetterau, Schlefien. 


| 4- V. LonGIroLia, folis oppofitis ternis quaternis- 
ve cordato - lanceolatis acumigatis duplicato - ferratis 
cauleque pubefcenti-tomentofis. (P:longifolia Schrad. 
Sp. t.2. f. ı.) 
&. Foliis oppofitis; (Per. longif. Lin. Schk. ı. t.°3. A 
‚maritima Hofm. in Comm. Goett. ı8po — 1803. 
t. 3. Spreng. Fl. Hal.t. ı.) 
8. Foliis ternis; (F, eiliaris Hoffm. in oe Goett. 

800 —ı1803.1.5. F. maritima Schk. ı. p.g. Roth 

N. B. et Germ. et plurr. Florr. Germ. (EL D.) I 

ee Schk. ı. p. 9. Hopp. herb. Fior. Par._t. 18.) 

- Foliis quaternis; (#. quadrifolia Schk. ı. p. 9.) 
EU BEER E. 4.6.7. Es finden lich blaue, röthliehe und. 
weifse Blüthen: Die 4 Kelcheiulchnitte‘ lanzetförmig und fpitzi; 
Durch die am. Grunde melrr oder weniger herzförmigen Blätter un- 
gerfcheidet er ich von V. maritima, die äber in Deutfchland nicht 
einheimifch ill. An Flüfsufern, auf: feuchten Wiefen; Oeltreich, 
Bayeru, Franken, Pfalz, Frankfurt, Gielen, Düfleldorf, Blan- 
kenburg, Helmitädt, Oldenburg, Bremen, Neubrandenburg, Ha- 
velberg, Berlin, Frankfurt, Barby, Wittenberg, als: Leipzig, 
Torgau, Laulitz, Schlefien, Böhmen, 


5. V. FoLıasa,- foliis ternis quaternisve ovatis vel 
ovato-lanceolatis fubbiferratis, ferraturis inaequalibus. 
(CP. foliofa Schrad. V. Sp. t. 2. £. ı. Waldft. et Kitaih- 
t. 102. Spr. FI.H, t. ı.) 

Vıeisiirrerigen E. 4. 6.7. Die Blüchen heHblau,, ec 
auch veilchenblau. Der vierfpaltige Kelch hat länglich -eyrunde, 
ftumpfe Einfchnitte, wovon 2. etwas kürzer. Ver. Inyria L., wel- 
cher V. foliola am.älnliehlten, il zarter; hat lanzeılörmige et 
gere Blätter; einfache, gleiche, eutferniere, kleinere Sägezähne; 

die Deckblätter [o lang wie die Stiele und ilk in Deutfchland 
noch nicht gefunden worden. In belaubten Waldungen; Halle. 


6. V. serPyLLIFOL1A, foliis oppofitis ovatis {ubere- 
natis, caule adfcendente.. (X. ferpyllifolia Schrad. 6.1.) 
&. Foliis ovatis; (FP. ferpyllif. Willd. Smith, Roth, 
Engl. b. 1075. Fl. D. 492.) 
. Foliis ovato - fubrotundis; (F. ferpyYf. Roth 
"Web. Holl. n. ı0. ß. F: tenella Fi. Wet: ) 


a2 CLASSIS II. SPECIES. 


Quespnerarirrenicern E. 4.4 — 9. Die bläulichen oder rötrhlich- 
weilsen Büthen mit dunklern Strichen, Die Kelcheinfchnätre 
länglich- verkehrt eyrund. V. alpina kömmt vorzüglich in der 
Blatiform mit Veron. feryllit. überein; Joch läisı hie ich leicht 
unter[cheiden: durch die ungeltielten Blätter ; durch die in Itrauls- 
förmigen Trauben liehenden Blürhen,; und durch die zottigere 
Oberfläche. | S_ 

a. V. vIRGINICA, foliis fubquinis lanceolato - ovatis 
petiolatis. (7. virg. Wilid. Vabl, Piuck. alm. 383. t. ze. 
f. iz 
Vincisiscaen E. 4.7 — ı0. Die weilse, Alpaltige Blüthe ift röh- 
rig Die Befruchtungstheile fteben hervor. Der SIpaliige Kelch 
mit ungleichen Einfchnitten. Ein pfriemenförmiges Deckblatt an 
der Balis des Kelchs. Aulser der Endtraube konımen noch aus je- 
dem Winkel der oberften Blätter kleinere Trauben hervor, Die 
Blätter mit gleichen Säyezähnen; oben zu 3 und 4, unten zu 3. 
Variirt mit Sleifchfarbenen Blüchen. Virginien. 

b. V. GexTIanoıDes, .corymbo terminali, Foliis 

lanceolatis margine cartilagineis; inferioribus connatis 
vaginantibus, caule adicendente. Vahl Symb. (P.° 
gent. Wilid. Smith, Act- Lond. ı.) 
Enzıananrıcer E. 2. 7. Die Staubgefälse find länger als die 
hellblaue blücbe. Von den 4 Kelchiheilen find 2 gröfser. Die , 
Trauben an der Spitze überhangend;; die zottigen Stielchen von 
‚der a. ne Deckbläter. Cappadocien, Armenien. 


b. Knbeiie terminalibus, caule fruticulofo. 


V. rrurıcurosa, foliis fuperioribus oblongis 
fühferratis, capfulis fubrotunde-ovatis calicem vix Tu- 
Se (F frut. Schrad. G. ı. Willd. Smith, Holt, 

ulff in Jacq. Coll. 4. t. 5. Eng. b. 1028. FF. frute- 
Jeens Scop ) 
Staunıcer E 4. 6.» Die röthlichen Blürhen haben dunklere 
Adern Kelch und Blüthenftielchen mit kurzen feinen Haaren 
beferzr;, der erliere 4theilig, die falt gleichen Einfchnitte länglich- 
verkehrt erförmig. Ia Alpengegenden am Fulse der Gebirge; 
Krain, Salzburg. 


c. Floribus terminalibus corymbofo - racemofis, caule 
fruticulofo. | 


8. V.saxarırıs, foliis [uperioribus oblongo- obovatis 
fubferratis, capfulis ovatis calice maioribus. (F. fax, 


oo ORDO I. = = 


Schrad. G. ı. wild. Hof Wulff i in Jacq. Coll. 3. V. 
frutieulofa Fl. D. t. 342.) j 
Sreıx-E. %-6.7. Die grofse Blüthe immer hellblau. Der 5- = 
 sblürhige Strauls verlängert fich nach der Blüthe in eine kurse 
Traube. Die Kapfeln genau eyrund, und länger als der Kelch. ' 
Auf Alpenfelfen; Oefireich, Salzburg, Bayern, auf der rauhen 
Alp und dem Riefengebirge. Ä 


.d. Flor. terminalibus corymbofo - -racemo/is, canla 
herbaceo. 


9. V. aLpına, feliis elliptico-ovatis integerrimis 
ferratisve, caplulis obovatis, caulibus cefpitohs. (, 
alpina Schrad. G. ı. Willd. Smith, Hänke in Jacgq. Coll. 
2.'Scop.) 

«. Fol. elliptico-ovatis acutiusculis integerrimis. ww. 
alp. Fl. D. t. ı6.) 

$- Fol. eiliptico-ovatis acutiusculis [erratis. rw. alp. 
Willd. Fl. Lapp t.g. f. 4.) 

y. Fol. elliptico - ovatis obtulis [nbintegerrimis. (F. 
alp. Eng. b. t. 484). 

e. Fol. elliptico- ovatis obtufis imtegerrimis. (V. inte- 
grifolia Willd. 7%. alp. Krock. ül. t. 3. Hopp. 
Cent. 4.) 

s. Fol. fabintegerrimis: inferioribus [ubrotundis; [u- 
perioribus ovatis. 

©. Fol. [erratis: inferioribus ovato-fubrotundis; fu- 
perioribus ovatis. (F. rotundıf. Schrank. he 
et Braun Salisb. t. 2.) 

"Auren-E. 2.6.7. Der Strauls, mitg — 10 kleinen bläulichen 
Blüthen befetzt, verlängert lich nach der Blüthe in eine kurze Trau- 
be. Der jtheilige Kelch hat längliche, nngleiche Einlchnitte. Er 
wird getrocknet ganz fchwarz. Auf lteinigem Boden der Alpen; 
Süddeutfchland, auf dem Riefengebirge. 

ı0. V. seiLıDiornes, foliis caulinis remotis capfu- 
lisque obovatis, caule implicilimo. (F. bellid. Schrad. 
@. ı. Willd Hoft, Wulff in Jacq. Coll. 3. Krock. fl. n. ı7. 
t. 2. A. Hopp. Cent. 4.) 

MuıssLizneLirrsnıcer E. 2. 7. 8. Die Blütban bilden nur anfangs 

einen Straufs, dann eine Traube; fie find dunkelblau mit weilsem 

Schlunde. Die ganze Pflanze, nur die Blüche nicht, mir geglie- 
dern Haaren befetzt. Auf den Alpen; Kämthen, BAR: Steyers 
. mark, Tyrol, Salzburg, Riefenebirge. 


a4 ” _ CLASSIS’ IL. SPECIES. 


e. Corymbis terminalibus. 
ır. V. apuyıLa, caule nudo. (F. aph. Schrad. 
G. 1, Wiltd Wulff in Jacq. Coll 3. Scop.) 
"Brärrıoser E. 4.6 — 8. Der Sırauls mit 2a — 4 etwas grolsen, 
blauen oder bläulichen Blüthen Die rolenförmig am dünnen Stiel 
fiizenden Biätrer find auch, mit grgliederten Haaren belerzr. Auf 
den höclilien Alpen; Oeltreich, Bayern. en 


f... Flores azillares, racemofi. 


12. V. SCUTELLATA, foliis lineari-lanceolatis den- 
'tienlatis, calicibus gpartitis, caule erectiusculo. 

#. Foiiis linear) -lanceolaris. (7. fent. Schrad. G. ı: 
Wil!d. Smuth, Roth, Fl. D.t. 20y. Fl. Par. t. ı3. Eng. 
b 782.) 

B. Foliis ovato-lanceolatis. (7. feut. Web. Holf. n. 13. 
Varie: ) Ä 

cHILDSAMIGER E. %. 7. 8. Die Blüthenftiele während der Bla-. 
the ablleliend; nach derfelben abwärts gerichtet. Die kleine Blü- 
the bläulich, der obere Lappen mit dunklern Adern. In Gräben, 
auf naflen fumphigen Stellen. (H. Kleine Einfchuitte in den Rand 
‘der Blätter, die etwas enıfernt von einander find, bilden einen 
doppelten Zahn. Var.,ß- auf dem Eppendorfer Moer, bey Eims- 
büttel ) 

13. V. Anasauuıs, foliis lanceolatis ferratis, cali- 
eibus „partitis, caule erecto. (F. Anag. Schrad. G..ı. 
Willd. Smith, Roth, Fl. D. 903. Eng. bt. 7Bı.) 
'Wassen-E. 2 6— 8: : Die entgegengeletzten Trauben [ehr lang; 
die Blütben hellblau; mit dunklern Adern, auch zuweilen weils. 
An Quellen, in Gräben, Bächen gemein. (H.) Ä | 

14. V. BeccasunGa, foliis ellipticis obtufis ferru- 
latis, calicibus gpartitis, caule inferne-radicante. (P. 
Beccab, Schrad.G. ı. Willd. Smith, Roth, Fl. D. 5ıı. 
Enz. b 655.) | 
Bachsuncen 4. 6— 09. Die aufrechten Trauben mit blauen oder 

‘“ bläulichen Biüthen, Ebendaf, gemein. (H.) 

15. V. orfıcınaLıs, foliis oboyatis vel obovato- 
{ubrotundis ferratis, calicibus 4partitis, caule inferne 
radicante. (F. offieinalis Schrad. G. ı.) 

&. Foliis ovatis vel obovatis pubefcentibus. (7. ofei- 
ralis Willd. Smitb, Roth, Fl Par. ı. 8. Schk. t. 3.- 
Scop. Eng. b.. 765. Fl. D. 248) Ark 

8. Faliis obovato- [ubrotundis pubelcentibus..(7. Tour- 
nefortii Schmidt Boh, 2n, 12.) 


ORDO 1. | Ber 


'ys- Foliis obovatis vel obovato -fubrotundis glabriuscu- 
lis. (F% Allionii Schm: ibid. n: ı1. (excl. Syn.)) 
Ecaren E. 4:6 — 8. Die Blüben blafsblau mit dunklern 
Adern; fie finden Ech auch gefüllt. In lichten Wäldern, auf 
trockenen [andigen Wielen an aufgeworlenen Gräben. (H ) 

16. V.. MONTANA,. foliis petiolatis cor(ato- ovatis 
ferratis, calicibus gpartitis.. (7. mont. Schrad. G. ı. 
Willd. Smith, Roth, Jacq. auft: 2. t. 109. Fl. D. ı201. Fl. 
Par. t. ı0. Eng. b. 766.) ar 
Bero-E. 4, 5.6. Die armblüchigen Trauben mit waflerigrblauen, 
rörblich geaderten Blürhen. Der otn kriechende Stengel wurzeig 
Stark. In feuchten Wäldern. (Holft. Reinbeck ) 

17. V. CHamaeprys, foliis fefßlibus ineifo-ferra- 
tis: fummis cordato-ovatis, calicibus 4partitis, caule 
bifariam pilofo. (J. Chämaed. Schrad. G. ı. Willd. 
Smith, Roth, Fl. D. t. 448. Fior Par. t. 9) 

Gamannver-E. 2.5 6. Die entgegengeletzten, vielblüchigen/T'rau- 


ben mit fchönen hellblauen, auch röthlichen und weilsen, Blü-- » 


then. Auf Triffien, in Wäldern, an Zäunen überall. (H.) 

18. V. urrıcarroLıa, foliis felflibus cordato- 
ovatis acutis ferratis, calibus gpartitis, caule ftricto. 
CF. urtie. Schrad. G. ı. Jacg. auft. ı. t.59. Willd.) 
Brenwnssseruiättericer E. 2. 5. 6. Die.Blütbe ‘mit fehr wei« 
chen Haaren düun belerzt, blau, oder bläulich, auch rötblich. 
Die langen aus’ den oberfien Winkeln entitehenden Trauben find 
fteif abliehend. In bergigen Wäldern, Alpengegenden ; Oeftreich, 
Salzburg, Bayern, Böhmerwald, Fichtelgebirge. | 

19. V. zarırorıa, foliis felblibus fubcordato- ova- 


tis obtufis ferratis, calicibus spartitis, caule adfcen- 


dente.. (Y.latifolia Schrad. G. ı.) 

«. Major. (F. latıf. Willd. et plurr. Florr. Germ. 
Teucrium Pollich. et alior. 'Flor, Par. t. ı5. MM 
pfeudockamaedrys Jacq- ault, 1. t. 60.) 

ß. Minor. (F. Teucrium Lin.). 
Brerrsuäitterigen E. 3. 6.7. Die Trauben dicht mit [chönen 
blauen Blüchen befetzt, deren Schlund mit Haaren gelchloflen ift. 
Der Stengel vorzüglich mit kraufen Haaren beletzt. - In Gebülchen, 
an Zäunen; ß auf trockenen Stellen; am Hara. . j 

20. V. DENTATA, foliis ovatis, vel oblongo-lanceo- 
Jatis acutiusculis remote ferratis,  calicibus Spartitis, 


 caule adfcendente. (. dentata Schrad. G. ı. Schmidt 


« Boh. F. Teucrium Holt auft. Park. theatr. p. 551.) 


h 


Gsziuster:E. 3. 5.6. :Kömme ß der vorigen nahe, untericheidet 


Is 


- 


i 





2 t 


26  CLASSIS II. SPECIES. 


fich aber durch die Blätter, welche länglich’ lanzetförmig [pitziger 
find, und [pitzigere, entferntere Sägezähne haben. Ueberdiels find die 
Blätter flaclı und nicht runzelig. Auf rauhen Anhöhen, trockenen 
rifften ; Oeftreich, Böbmen, feltner in Südoberfachfen. Jena. 

214 V. PROSTRATA, foliis fefhlibus oblongis obtufis 
ferratis, calicibus spartitis, caule florifero.adicendente. 
(V. proft. Schrad. G. ı. Willd. Roth _N. B. et Germ. 
Hoft, Moench. Hafl.n. sı.t. 1.) ra 


 Gustreekten E. 2. 5. 6. Unterfcheidet [ich von V. latifolia: 


durch die geltreckten, fleifern und dichter mit Haaren beferzten 
Stengel, die nur ‘gegen die Blürhezeit vom Boden ich erheben; 
von V. dentata: durch die verfchiedene Blattform und enger fte- 
hende Sägezäbne, Der Kelch ilt bey allen drey Arten gezähnt. 
Auf fonnigen, trockenen und [andigen‘ Hügeln; Oeltreich, Pfalz, 
Hannover, Harz, Sachlen. 

22. V. austrıaca, folüis felhlibus pinnatihdis bi- 
pinnatihdisve, calicibus spartitis, caule erectiusculo. 


(V. auftr. Schrad. G. ı. Willd. Hoft. Y. multifida Scop. 


Y. auftriaca et multifida Jacq. auftr. 4. t.329.) 


OÖsstreicHiscHer E. 23. 4. 6. Auf rauhem Boden nur firderfpaltige 


Biätrer, auf beflerem doppelifhiederlpaltige, Die unfruchtbaren 


Sıengelhaben zuweilen zu 3ltehende Blätter. Auf Bergwielen, be- 
wachlenen Hügeln; Litorale, Krain, Steyermark, Oeltreich, Bay- 
ern; Sehr Selıen auf Wielenrändern, Böhmen. 


g- Peduneuli azillares uniflori. 


23. V. acınıroLıa, floribus pedunculatis, foliis 
inferioribus petiolatis ovatis ferratis: floralibus fubfef- 
hlibus pedunculos aequantibus, capfula obcordata com- 
pref[la, caule erectiusculo. (F. acinif. Lin. Schrad.. ı. 
Y. minor, annua, Clinopodii minoris folio. Vaill. Par. 


't. 33. f. 3. Fl. Par. t. 23.) | 


TrrmiansLärrarisen E. ©. 5.6. Die den Blättern gleichen oder 
etwas Jängern Blürhenftiele tragen hellblaue Blüthen. Die Kelch- 
einfchnitte länglich. Auf Aeckern und Brachfeldern. (H.) 

24. V. praecox, foribus pedunculatis, foliis in- 
ferioribus petiolatis cordato-ovatis ferratis: florali- 
bus fubfeftlibus pedunculo brevioribus, capfula ob- 
ovata emarginata turgida, caule erectiusculo.. (7. 


'praec. Schrad. G. ı. Allion. Auct. & u f. i. Flor. Par. t. 


24.) | 


 Faüner E, ©. 5. 4. Der Stengel felten höher als 3 — 4 Zoll. 
"Die aufrechten Blüthenftiele länger als die Bläiser, und tragen ei- 


\ L) 


ORDOL "m: 


nie kleine blaue Krone. Die gänze Oberfläche mit drülentragen- 
dem Flaar belerzt. Anf trockenen Areckern. (H.) 

28. V. arvEnsıs, foribus fubfefhlibus, foliis infe- 
rioribus petiolatis cordato-ovatis ferratis: floralibus 
Sefhlibus pedunculo longioribus, capflula  obcordata 
comprella. (P,arv. Schrad. G. 1. Willd Smith, Roth, 
Eng. b. 734. Fl. D. t. 515. F. aainifolia Willd. Berol.) 
Frın-E. ©.4— 7. Die blauen Blüchen fiehen auf Stielen, die 
‚kürzer als das Blatt find. Die blafsgrüsen Blätter fjiad mit drü- 
feulofen Haaren befeızt. Auf Brachäckern, bewachfenen Anhö- 
hen, Mauern, Schutt. (H.) :* 

26. V. aGRssTıs, floribus pedunculatis, foliis pe- 
tiolatis cordato- ovatis ferratis, lacinüs calieinis ovatis, 
caule procumbente. (F. agr. Schrad. G. ı. Willd, 
Sınith, Roth, Eng. b. 783. Fl. D. 449.) 
Acken-E. 4 — ı0. “Mir kleinen hellblauen, dunkelgsaderten Blü- 
then, «die auch zuvwreilen weifs find, “ Aut. Brachäckera, Schutt, in 
Gärten häufig. (H.) 

27. V. HEDERAEFOLIA, floribus pedunculatis, foliis 
petiolatis quinqueiobis: fummis trilobis, laciniis cal 
cmis cordatis, caule procumbente. (Y, hederaerf. 
Schrad. @. 1. Wild. Smith, Roth, Eng. b. 784: Fl. D. 
428. Flor. Par.ıt. zn.) 
ErkkusLärtenisen E ©. 3 — 6. Die blafsblauen (feltner weilsen) 
Blütben dunkler geadert. Die Keicheinichnitte breit herzförmig, 
Ipitzig und grwimpert, Auf angebaurem Boden, Selm, au We- 
gen häufig. (H.) | 

aR. V. Trıravrros, floribus pedunculatis, foliis 
digitato - partitis: Surnmis 3partitis, pecunenlis calice 
longioribus, caule erectiusculo. (F* triphylios Schrad. 
G. ı. Willd. Smith, Roth, Eng. b. 26. Fl. D. 627.) 
Drersıirserisen E. ©. Die bimmelblauen Blürhen erfcheinen 
fehr frühzeitig. Die Kelcheinfchnitte lanzerförmig und Itumpf. 
Die ganze Pflanze feinhaarig und kleberig. Trocken find die Blät- 
ter Ichwärzlich; variiert mit Zlappigen Kelcheinichnittes. Auf 
Brachäckern, auch in Gärten häufig. (H ) | 

29. V. verna, foribus fubfelhlibus,, foliis digitato- 

artitis: fummis indivißs, pedunculis calice breviori- 
us, caule ftricto. (#. verna Schrad. G. 1. Willd. 

Smith, Roth, Eng. b. 25. Fl. D. 825. Fl. Par. t. 22.) 
B. Fol. [ubintegerrimis. (er. Bellardi Willd. Allion. 

t. 85. f. 1.) 

Faünumos-E. ©. 4. 5.8.6. Das kleine bläuliche Blüchehen mit, 


y 
1 


Li 


28 CLASSIS II. SPECIES. 


dunkleren Adern. Die Kelcheinfchnitte linien-lanzetförmig, fpitzig 
und fo lang als die Blätter. Auf-fandigen Aeckern, Haiden; Süd- 
deutfchland; ß@. in Kärnthen. 

30. V. PEREGRINA, floribus fefhlibus , foliis oblon- 
gis fubferratis calice longioribus, caule erecto.. (P. 
peregr. Schrad. @. ı.-Willd. Roth, Fl. D. 40>.) 
Fremper E.©.5.6. Die kleine Blüthe bläulich , zuweilen weils. 
Die Kelcheinfchnitte lanzetförmig. Die ganze Pflanze kahl. „Die 
‚Blätter diefer beyden letzten Arten werden bey dem Trocknen 
wicht [chwarz. Auf trockenen Aeckern a Prag. 





Aus allen angeführten Ehrenpreis- Arten hohlen die Bienen viel 
Honig. Als 'Thee werden benutat 4. 15. ı9., aber ganz vorzüglich 
eignet fich dazu ar.; von N. 13. ift er zwar nicht wohlichmeckend, 
aber unftreitig am wirkfamiten. In Verbindung mit ‚Alperula 
, odorata, Sanicula europaea, der Wurzel von Geum urbanum, Tor- 
wentilla und andern aromatifchen Kräutern, : macht man einen ge- 
-funden Kräuterwein. In den Apotheken find gebräuchlich: von 
N. 8. Veronicae faxatilis herba; 13. Amagallidis aquaticae herba 
recens; 17. Cbamaedrys [puriae feminae herba; 15. Veronicae her- 
ba; 14. Beccabungae herba recens; ı9. Veronicae Teucrii folio 
24 oder Chamaedrys [puriae maris herba. Als Salat und Ge- 

werden 13. ı4. benutzt; der letziere ganz vorzüglich {chön 
als Spinat, da er fich im Winter an offenen ‘warmen Quellen fin- 
det, Weberdiels giebt N. 15. mit einer Eifenauflöfung eine Waller- 
tinte. Als Viehfutter können fie falt alle benutzt werden, doch 
wollen Ziegen und Schweine einige Arten, z. B. 4. 12. 14., nicht 
frellen ; fo wie N. .ı7, Pferde und Rindvieh nicht. Als Gartenzier- 
den lind zu bemerken: 1. 4. 19. 21: a. und b. 2 


10. GRATIOLA, Purgierkraut.- 


G. orrıcınaLıs, foliis lanceolatis (trinerviis) f[er- 
ratis,; floribus pedunculatis. (Gr. office. Schrad. G. ı. 
Willd. Roth, Schk. ı. t.2. a. Fl. D. 363. Flor. Par. 
ww 28. ) 

Ecutes P. %. 6. 7. Die 'röthlichgelben Blüthen zuweilen auch 
weils. Die Blüthenröhre länger als der Kelch , und inwendig un- 
ter dem oberften Einf[chnitt mit Bündeln von Haaren beletzt, die 
nach der Spitze bin fich verdicken. Der einfache Stengel und 
. die Blätter kahl. Die kriechende Wurzel gegliedert. Auf feuch- 
ten \Weideplätzen, in Sümpfen, an Flufsufern ; Oeltreich, Bayern, 
Schwaben, Wetterau, Fulda, Helmftäd:, Hannover, Altona, (Neu- 
'zuiblen, -Hamb, Elbiafeln) Mecklenburg, Pommern, Havelberg, 


'ORDO 1. 29. 


Berlin, Kauak Frankfurt a. d. O., Barby, Wittenberg Halle, 
Gera, Meilsen, Laulitz, Schlelen. 





Sehr bitter und draftifch, und mit ‘Vorlicht zu gebrauchen. 
Man führt in den Oflicinen: .Gratiolae radıx, herba; das letztere 
ift mehr im Gebrauch. Das Viel frilst nicht davon. 


ı1. WULFENIA, Wulfenie. 


3. W. CARINTHIACA, acaulis. .(W. carinth. Schrad, 

G. ı. Willd. Smith, Wulff in Jacqg. Mifc. 2.0.8 1.) 
Icon. r. t. 2.) 
Kiantnenscahe W.%.7. DiealippigeBlütbe heitvieler: unter der 
kürzern Oberlippe find die Anıheren verborgen; die Zlappige un- 
tere am Schlunde gebarter. Auf den Kärnthenfchen Alpen, auf 
fetiem Boden, 

2. W. AGerıa, caulefcens, foliis ovato-lanceola- 
tis. (PP. Ageria Schrad. G. ı. Smith in Act. Lin. Pae- 
derota Ageria Willd. Paed. lutes Lin. Scop. Ann. 
Hoft auftr. Paed. Bonarota Jacq. hort. t. ı21. Hopp. 
C. 4.) 

Gere W. 2.6: 7. Die [chwefelgelbe, Siehe Blüthe mit of- 
fenem Schlunde, der etwas weichhaarig if. Auf felfigen Alpen, 
in Krain, Idrien, um Görz, in Kärnthen auf dem Loibel. 

3. W. Buonarora, caulefcens, foliis fubrotundo- 
.ovatis. (W. Buonarota Schrad: G. ı. Smith in A. $.L. 
Paed. Bonarota Willd. Schk. ı.t.2. b. Wulff in; Jacgq. 
auft. app. t. 39. Paed. eaerulea Holt, Scop: ) 

‚Brave W. 2%. 6. 7.. Die violette Blütbe mit kahlem Schlunde. 
- Der Kelch mit längeren Zotten. Die Blätter fteifer und auf der 
Oberfläche glänzender, als bey voriger. Variirt auch mit .weilser 
Blüche, Auf trockenen Berglpitzen ; Tyrol, Kärnthen bey Ponteba. 


12. PINGUICULA, Fettkraue. 


1. P. vuLGarıs, nectario acuto, labio fuperiori 
bilobo, inferiori laciniis obtufis. (P. vulgaris Schrad. 
G. ı. Willd. Smitb, Roth, Flor. Par. t. 29. Schk. ı. t. 3. 
Drew. et Hayne t. 1. Fl.D.93. Ping. alpina Weber ara 
n. 3.) 

Germeınzs F. 4. 4.6. Die Ober- und Unterlippe der blauen Bia- 
the mit zugerundeten Lappen. Der aufgeblafene Schlund mit zot- 
tigern hellerem Gaume. Die Unterlippe der. Narbe behaart. Auf | 
[umpfigeu Wiefen. (H. bey Eimsbüttel.) 


2.:P. FLAVESCENS, nectario conico, labio {uperiori 


2 CLASSIS I. SPECIES. 


‘emarginato, inferi iori.laciniis lateralibits obtufis; inter: 

media retufa.. P. Aavefe. Schrad. G. ı. Flörke fuppf. 
Fl.'Salisb: _P. alpina Hoft, Scop. Sıiurm. t. 14. P. pur- 
purea.Willd. N.A.S.A.H N). 
Gausnickes F. 2.4.5. Die weißsliche Blithe mit felbem Gau- 
me, Unterlcheider fieh voazüglıcı von der vorigen: durch dem 
abgeltutzten Mitwllappen der Unterlippe; durch das kegelförmige, 
kürzere Honiggefäls; uud durch die gelchhanelte Kapfel. - Auf 
fumpfigea, feuchten Alpen und Voralpen; Oeltreich, Tyrol, Salz- 
burg, Bayern, Schwaben, Rieleugebirge. 

Bayde Arten des Ferrkrauis werden von dem Vieb nicht zefrel 
fen. Des eritern bedient man fich in Schweden und Norwegen, . 
wegen des [charfen, fäuerlichen Safıs, zur Geriunung der Milch, 
indem mau letztere auf die Hlärter dieier Pflanze gielst, wodurch 
fie in Dickmilch verwandelt wird, die man hanach zur Gerinnung 
anderer Milch gebrauchen kann. Der ausgeprelste Safı foll bey 
den Thieren das Ungeziefer vertreiben. In den Apotheken: Pia- 
guiculae folıa. 


CALCEOLARIA, Pantoffelbl ER 


. .. C. pınnaTa, foliis pinnatis pinnatihdisque. (C. 
pinnata Willd. Perl. Curt. M. 2.t. 4 .) 

Garrepanıe P. ©. 7 — ı0. Die gelben Jilüchen fiehen an der 
Spitze der Zweige zu zwey auf dünnen Stielen; ‚die Oberlippe:fehr 
klein, falt kugelrund und aufgeblafen wie, die ne Der 
aFufs hohe Stengel gegliedert. In Peru. 





Sie gehört ins temperirte Treibhaus. Den Samen [äer man 
in Töpfe, die man ins Miltbeer ktellt. | 


ı3. UTPICULARIA, Mafferfcehlauch. 


1. U. vurGarıs, nectario conico, labio fuperiori 

integro palato  aequali, foliis pinnato -multipartitis. 
(U. vulg. Schrad.’G. ı. Willd. Smith, Hayne in Schrad. 
diar. bot. ı800. 1. p. 17- t, 6. Drew. et Hayne t. ı7. 
Roth Germ. Catal. et Beytr. Fl. D. 138. Eng. b. 253. 
Flor. Par. t. 30. Schk. t. 3.) 
Geusinsa W. 2.6. 7. Die Blürhe [chön gelb, Das kenifche 
Honiggefäls von der Unterlippe der Krone abgebogen. Die Anthes. 
sen zulammenhängend. In Gräben und Sümpfen. (H. im Eppen- 
dorfer Moor.) 

2. U. INTERMEDIA, nectario cenito:, labig fugerio- 


ORDO L Fr 31 


si integro palato duplo longiori, foliis tripartito -dicho- 
tomis. (UT. interm. Schrad. G. ı, Haynel. c.t.5. Drew. 
et Hayne t. ı7. Roth ]l. ce.) . 
Mırrzern W. 2.6. Die Blüche [chwefelgelb; die Oberlippe mit 
Purpurftreifen. Das konilche Honiggefäls an die Unterlippe der 
Krone ‚angedrückt. Die Antheren frey. ÜUnterfcheider fich von 
den andern beyden’Arten: durch ihre Entwickelung aus einem ey- 
sunden Körper, der aus 3Ztheiligen Schuppen belteht; durch die 
doppelt längere Oberlippe als der Gaum ; durch die breitern Blart- 
einlchnitte, die durchaus mit einzelnen [ehr kleinen Borlften ba- 
Setzt ind. In [umpügen Gräben; Berlin. Ä 

3. U. MInorR, nectario carinato, labio fuperiori 
emarginato palato aequali, foliis tripartito- dichotonsis. 
(U. minor Schrad. G. :. Willd. Smith, Haynel. c.t 6. 
Drew. et Hayne.t. ı8. Eng. b. 254. Flor. Par. t. 3ı. 
Sturm. ı. ı7: Roth ]. c.) 
Kırınen W. 2.6.7. Die rachenförmige Blüche blalsgelb. Die 
Antheren zulammenhängend. In Gräben und Sümptien, (H. im 
Eppendorfer' Moor.) | 


Vor der Blüche find die Schläuche an den Wurzeln diefer 
Pflanzengattung mit Waller angefüllt. Wenn die Pflanze blühen 
will, entwickelt fich Luft in ihnen, wodurch fie fühig wird, die 
Blüchenfchätte über das Waller zu erheben. Nach der Blüthe ilt 
die Luft verflogen, die Schläuche füllen Güch wieder, mit Wafler, 
und die Pflanze finkt unter. Die Schläuche beiteben aus einer 


durcblichtigen, elaltifchen Membrane und haben eine Veffaung _ 
mit einem Deckel, der lich blols nach aufsen öffnen kann. Mır 


dem in den untera Theilen befindlichen Safte färbt man Leinwand 
blau. Nur die Aenten frellen diels Gewächs. In den Apoiheken 
führte man ehedem : Lentibulariae folia, 


JUSTICIA, . Jufticie. 


1. J. coccınza, fpicis terminalibus, bracteis foliis- 

e ellipticis, corollarum galea lanceolata, apice reflexa, 

igmate bilamellato. (J. coceinea Vahl $Symb. Ait. K. 
Willd. Perf. Smith i. pict. 3.) | N 
ScharLacHaorer J. 4. Die Ichönrorthe Blürhe ift alippig: die 
Oberlippe nngeibeilt. Die Kelchbläuer linien -lanzetförmig. Im 
mergrün. An Flulsufern auf Cayenne. 
....%. J. PICTA, racemis axillaribus terminalibusque,. 
foribus verticillatis, ‚foliis ellipticis pietis. (J. pfeh« 
Vahl Symb. Willd. Perf.) 


- 


32° CLASSIS II. "SPECIES. 


Bunte 7. 4.3. Die fchöne [charlachrothe Blüthe mit -aufgeblafe- 
nem Schlunde: die ‚Oberlippe alappig; die Unterlippe Zipaltig. 
Die kurzgeltielten Blätter mit einem ang Fleck in der Mitte. 
Immergrün. In Oftindien. 

‚J. Aptıatopa, fpieis axillaribus. ‚oppofitis, bra- 
cteis ovatis acutis nervolis. (JS. Adhatoda Vahl Symb. 
Wilid. Perl.) ‚ 

Tarınenpe 3. 4.6.7. Die großsen, weilsen Blütchen in En 
‚winkelftändigen Achren: die-Oberlippe länglich ; die Unterlippe 
fpaltig, mit länglichen Einfchnitten. Variirt mit eyrunden und 
eyrundherzförmigen Deckblättern. Immergrün,. Auf Zeylon, Ma- 


lahar. 


‚Sie verlangen alle nahrhafte, bündige Erde, im Sommer viel, 
im Winter wenig Feuchtigkeit. .N. 1. und 3. lind am zärtlichften. 
Man vermehrt fie aus Samen und durch Stecklinge iım May oder 
Junius. Die beyden letzten [ind die [chönften. Sie werden in In- 
dien um die Tieinpel gepflanzt, und man gebraucht die Blätter an 
feftlichen Tagen zur Zierde, Die letzte hat ırefbende Kräfte und 
wird deswegen von den zum Dienli des Tempels beitimmtez 
Jungfrauen (Hurras) oft gemilsbraucht. 


14. LYCOPUS, Wolfsfufs. 


1. L. EuroPAeus, foliis profunde ferratis. (Z. eu- 
rop. Schrad. G. ı. Willd. Smith, Roth, Schk. ı. t. 4. 
Eng b. 1105. Fl. D. 1081. Flor. Par. t. 52.) 
Gemsıner W,. 24, 6 — 8. Mit kleinen weilsen, gelb. punktirten 
Blüthen.  Variirt zuweilen mit lauter faft hederfpalig- fägezähni- 
gen Blättern. Leers (Flor. herb.) hat einmahl eine weibliche Blü- 
the beobachtet. ' Au Bächen und Gräben. (H.) 

2. L. ExaLtatus, foliis omnibus pinnatihdis. (Z. 
exalt. Schrad. G. ı. Willd.) | 
Horen W. 24.7.8. Die weilse Blüthe roth punktirt.° Auf un 
ten Plätzen bey Erlangen, Seltener bey Wittenberg; eigentliches 
Vaterland Italien, 


In Frankreich foll man .die Tücher fo vorzüglich [chwarz mit 
dieler Pflanze bereiten. Ihr Saft färbt auch Leinwand [ehr dauer- 
haft [chwarz. Die Zigeuner färben Gelicht und Hände damit 
braun; daber auch der Name: Zigeuner-Kraut. Wegen ihrer ad. 
ftringirenden Kräfte follte man Verfuche in der Gerberey damit 
machen. Nur Schaate und Ziegen freffen diels Gewächs. In den 
Apotheken führte man: Marubii aquatici herba, 


ORDO I. 2. 33 
AMETH YSTEA, Bläuling. 


A.carruLea Lin. A. corymnosa Perf. A. monta- . 
nA, foliis exiguis digitatis trihdis ferratis, fosculis cum 
coma e caeruleo janthinis. (Amman. Filor. ruth. Hall, 
Comm. Gott. 1751. t. ıo0. I | 
Sısırıscnea Br. ©. 6.7. Die fchönen blauen Blüthen ltehen auf 
5theiligen Stielen: das mittlere Stielchen ıblüchig, Wie an den 
Seiten 2- — Zblüthig. Die Pllanze ilt wohlriechend und der gan- 
„ze obere Theil derlelben blau. Auf Sibiriens Gebirgen. 





Dieles Gewächs kömmt in jedem Boden und in jeder Lage fort 
und dauert bey uns im Freyen aus. Man fäet den Samen logleich 


nach feiner Reife im Herbite auf die Stellen aus, wo fie Itehen 
bleiben [ollen. 


MONARDA, Monarde. 


1. M. rıstuLosa, foliis oblongo-lanceolatis corda- 
tis villofis planis, floribus capitatis. (M.fiftulofa Ait. 
K. Willd. Perf. Vahl, Gaertn. .ı.t. 66. f. 6. Schk. t. 2. b. 
ß. M. mollis Lin.) 


x 


Punrunnorns M. 2%. 7. 8. Die blalspurpurrothen Blürhen punk- 
tirt. Der Kelch behaart... Die 4 Hüllblätier eyrund. Die Blätter 
fägezähnig. Der Stengel ftumpfeckig. ß. unterfcheider lich durch 
doppelt höheren Stengel und durch kahle Blätter. In Canada. 
“2. M. o8BLoNnGATA, foliis oblongo-lanceolatis balı 
rotundato-attenuatis villohs planis. (M. odlongata 
Wiild. Perf. Ait. K. Vahl.) | | . 
LasesıÄrtsrıor M. 4.7 — 9. Die noch blafleren Blürben klei- 
ner und auch punktirt. DerKelch an der Spitze zottig. Die herz- 
förmig- eyrunden Hüllblätter verdünnt und am Grunde grünbläu- 
lich. ° Die entferntlägezähnigen Blätter mit zerltreuten Haaren, 
die an den Gelenken häufizer lind., In Nordamerika 

3. M. crınopopıA, foliis ovato-lanceolatis, bafı 
rotundatis inaequalibus glabris, floribus capitatis.. (M, 
elinopodia Wilid. Perf. Vahl.) | 
Freischrarnıce M. 2. 7. 8. Die blaffen Blüthen hahen Kelche, 
die,an der Spitze purpwrviolett, und bilden vielblüchige Endköpfe. 
Die länglich - eyrunden Blätter mit grofsen, entfernten Sägezähnen; 
in der Nähe der 'Blüthen lind fie [chmaler und am Grunde gefärbt. 
Der Stengel Icharteckig. Sie har das Anfehen der folgenden: al- 
lein die Blätter find Ichmaler und uoch mehr verlängert; die 
Deckblätter purnurviolett und nicht hochrorh; die Blüchen a-, 
nicht 4männig In Virginien. 


Mösler's Handb. d. Gewächsks | 3 





34 CLASSIS IL. SPECIES. 


4. M. vınpymaA, (coccınea), foliis ovatis glabris, 
capitulis verticillatis, floribus fubdidynamis, canle acu- 
tangulo. (M. didyma Willd. Perf. Vahl, Trew. Ehret 
32. t. 6b.) | | 
ScuHArLAcHrerHe M. 4.6 — 8. Die langen, dunkel- und hell- 
fcharlachrothien Blüthen in Endköpfen und (uirlen. Hüllbläter 


und Kelche wie die Blüthen gefärbt. Die Blätter mit feltenlighen-, 


den [ebr kleinen Haaren, und die Sägezähue mit Spitzen. Der 
Stengel kalıl. Ina Penlylvanien. 





Alle Monarden enthalten ein welentliches Oel und befitzen 
einen ftarken durchdringenden Geruch. Sie werden als kräftige 
Arzneyen innerlich und äufserlich angewandt. Dennoch ilt nur 
die &ıfle im: Gebrauch: Monardae herba. Die Blätter von N. 4. 
werden in England zu Tbee benutzt. Sie lieben alle leichten, 
fruchtbaren Boden. Man legt lie alle 2 — 3 Jahre um, indem man 
die ganze Pflanze aushebt und die bewurzelten Seitenpflanzen ver- 
leizt, und zieht ie auch aus Samen. 


COLLINSONIA, Collinfonie. 


- GC. cANADENSIS, foliis cordato - ovalibus, calicis 

dentibus brevibus fubulatis tubo fubaequalibus. (C. 
canaden/is Michaux Fl. Willd. Perf. Vahl.) 
Canapnıscae C. 2. 8 — 10. Die gelblichen Blüthen haben langer- 
‚förmige Deckblatter und einen angenehmen Geruch. Es finden 
fich End- und Seitentsauben, Der Stengel aufrecht. Die Blätter 
find [chwarzgerippt. In Canada und Virginien. 


In den Apotheken führt man: Collinfoniae radix. So ange- 
nehm die Blüthe riecht, fo widerlich ift der Geruch der Wurzel, 
Boyde fchmecken bitter. Bey der Colik, bey Nervenfiebern, Ver- 
wundungen und rheumatilchen Schmerzen wird die Wurzel mit 
Nutzen verordnet. Sie hält unfere YVinter im Freyen aus. 


15. ROSMARINUS, Rosmarin. | 


R. orrıcınarıs, foliis felßlibus. (A. ofiec. Willd. 
Hoft, Scop. Plenk ic. m. t. 18.) | 
Ecuzea R. b.4. Die Blüthe bläulich : die Oberlippe aufrecht, ge- 
‚Spalten, mit zurückgebogenem Rande; die Unterlippe zurückgeho- 
gen, mit 3 Einfchnitten, wovon der mittlere der grölsıe. . Man 
hat 2 Spielarten: AR. /atifolia, mit gleich breiten, ftumpten, auf 
beiden Seiten grünen Blättern; R. angujtifolia, mit gleich breiten, 


\ 


ORDO I. Bez 35 


am Rande umgelchlagenen, unten weifslichen Blättera, Am Lito- 
sale, in Iftrien. en | 





Empfiehlt fich wegen feiner balfamifchen Blüthen und Blät- 
ter. Man gewinnt aus ilınen ein welentliches Oel, das Rosma- 
sinöl. Mit Weingeilt delüllirt geben lie das Eau de la Rrine 
d’Hongrie. Die Biätter farben Wolle gelbbraun. In den Apoıhe- 
ken: Roris marini 'hilpanici feu hortenlis berba, flores, lemina. 
Die Zweige trägt der Landmann bey Feyerlichkeiten in der Haud 
und binder Kränze für die Todten daraus, die er auf die Särge 
Jegt und dann in den Kirchen authänge. Eine uralte Sitte. Man 
pllanzt ihn durch Samen, Stecklinge und Ableger fort, 


16. SALVIA, Salbey. 


1. S. OFFICINALIS, fruticofa, foliis lanreolato -ova- 
tis crenulatis, verticillis fubaphyllis. (8. ofic. Schrad. 
G. ı. Willd. Hoft, Schk. ı. t. 4. Wulff in’ Jacg. Coll. 
Scop) ' | 
Geueine S. %.5.6. Die blaue Blübe mit lichelförmigem Helm. 
Der geltreitte Kelch grauröthlich, mit Zähnen, die lich in eine 
pfriemenförmige Spitze endigen. Angebaut ändert lich Blatıtorm 
und Farbe der Blüthe. Am felfigen Geltade des Litorale, Friaul. 

2. 5. SILVESTRIS, foliis fubcordato-oblongis cre- 

natis, bracteis coloratis calicem aequantibaus. (9. fulv. 
Schrad. G. ı. Lin. Hoft, Roth, Jaca. ault. 3. ı. zı2. 
Scop. Flor. Par. t. 35. Hopp. Cent. 2. n. 2. $. nemoro- 
fa Lin. Roth, et religg. FH: Germ.) 
Waıd-$S.%,6.7. Blüher blau und blauroth, felten weils. Die 
Staubgefälse in den längern Helm eingelchloflen, mit den, Anıhe- 
ren au der Spitze und am Grunde mit einer löffelförmigen Schup- 
pe. Auf Aeckern, an Wegen und Zäunen des mittlern und füdli- 
chen Deutichlands ; Krain, Oellreich, Regensburg, Schwaben, Er 
furt, Weimar, Barby, Halle, Leipzig, Meilsen, Schlelien, Böh- 
men. 

3. S. PRATENSIS, foliis cordato-oblongis crenatis 
incihsve, bracteis calice minoribus, corollae galea vilco- 
fa labio inferiori longiori. ($. pratenfisSchrad. 6. ı.) 

«. caerulea; (S. prat. Willd. Smith, Roth, Hoft, Scop- 

Eng. b. 153.) | | 

P.. alba; (S.agreftis Lin.) | 
Wıissen-S. 42. 5— 7 Die fchönen blauen Blüchen zuweilen 
auch weils und mit fchwachem Geruch. Die Sıaubgefälse der vo- 


 nigen; aber der Griffel noch ein Mahl fo lang. Es finder Ach zu- 
aa E3 


3 


36 _  CLASSIS I. SPECIES, 


weilen eine Spielart mit weit kleinern ins Rotbe [pielenden Blü- 
ihen. Auf Wielen und Anhöhen ; Schwaben, Pfalz, Frankfurt am , 
Main, Heflen, Sachlen, Göttingen, Berlin, Halle, Holltein 

. 4. 9. AUSTRIACA, foliis cordato- ovatis erolfo -finua- 
tis pinnatihdisve, ftaminibus corolla duplo longioribus: 
(S. auftr. Schrad. G. ı. Willd. Hoft, Jacq- auftr. 2. t. 1 12.) 
Osstreıcatscag $. 2%. 5.6. Die Blüche gelb und fchwach von 
Geruch. Die Unterlippe äufserlich mit kurzen, drüfentragenden, 
rothblauen Haaren beferzt. Auf Wiefen, bewachlenen Anhöhen 
um Wien. 

5. S. VERTICILLATA, foliis cordatis crenatis, ver- 

ticillis multifloris, ftilo corollae labio inferiori incum- 
bente. ($. vertic. Schrad: G- ı. Willd. Holt, Roth, Scop. 
Hopp: C.2.) 
QuinupLöruige $. 4.6 — 9. Mit kleiner blauer oder bläulichro- 
ther Blüthe, die äulserlich weichhaarig ilt; übrigens geruchlos, 
It leicht zu unterfcheiden: durch die vielblüchigen, faft einfeits- 
wendigen Quirl; durch kleine Blüthen; und durch das. Aufliegen 
des Quirls auf der Unterlippe. An Wegen, Zäunen, auf bewachfe- 
nen Hügeln, Schutt; Oellreich, Salzburg, Bayern, Schwaben, 
Sacblen, Böhmen, Schlelien. 


6. S. GLUTINosA, foliis cordato- fagittatis acumi- 
natis crenatis, calicis labio fuperiori integro. ($. glu- 
tin. Schrad. G. ı. Willd. Holt, Roth, Scop. Etling. Sal. 
n. 38. | | 
Kıesrioe $. 4.6 — 09. Mit grolser gelber Blüthe; der fichelför- 
mige Helm mit durchfcheinenden Punkten. Wie die vorige faft 
ganz geruchlos, In Wäldern, am Fulse der Berge und Hügel; 
Oeltreich, Salzburg, Bayern, Schwaben. | oo. 

7. 9. SCLAREA, foliis cordatis acutis crenatis, bra- 
cteis concavis acuminatis calice longioribus. ($. Scla- 
rea Schrad. G. ı. Willd. Hoft, Roth, Flor. Par. t. 38. 
Plenk ic. m. t. 8. Forte $. haematodes Scop. n. 36. ea- 
dem cum Sclarea.) : 
MuskateLuer -$. 8.6.7. Die Blürhe bläulich. Kelch und Krone 
klebrig: die Zähne der letztera mit langen Spitzen, Der Geruch 
der ganzen Pflanze ilt (ehr ftark. Auf dem Litorale. 

8. S. ArTHıoPIs, foliis inferioribus pinnatifidis, 
reliquis finuatis vel erofis vertieillisque lanatis, bra- 
cteis recuryatis. ($. Zetkiop. Schrad. G. ı. Wilid. 
Hoft, Jacq- auft. 3. t. 392.) | 
Uncanische $. 8.6.7. Dir weifse Blüche feinhaarig. Die Röhre 
kürzer als der Kelch; der Helm mit kurzen, oft röthlicheu Haaren 


ORDO IL. er 


und durchicheinenden Drüfen beletzt. Auf Sandfeldern und 
Ackerrändern um Wien; falt einheimifch in Hellen bey Bielltein. 

a. S. ınpıca, foliis cordatis: lateralibus fubloba- 
tis, fummis fefhlibus, verticillis fubnudis remotilhmis. 
($. indica Willd. Jacq. hort. t. 78.) Ä 
Innıscae $.24.5— 7. Die blaue Blüthe ift grofs ; die Unterlippe 
dreyipaltig gefleckt, am Rande weils oder gelb, und hat Aehnlich- 
keit mit einer Biene. "In Oltindien Ze 

b. S. FORMoSA, foliis fubcordatis, corollarum ga- 
lea barbata, calicibus trilobis, caule frutefcente. ($. 
form. Wilid. L’Beritier ftirp. ı. t. 2:. S. nodo/a Perf ) 
Präcarice S. b. Sie trägt falt das ganze Jahr [charlachrothe gro- 
fse Blürhen, die länger als der glockenförmige Kelch. Immer- 
grün. In Peru. : 

c. $. coccınea, foliis cordatis acutis tomentofis 
ferratis; corollis calice duplo longioribus angultiori- 
bus. ($. cocc. Ait. Willd. Perf. Murray Comment. Gott. 
1778. t. ı.) v 
Scrönnorne $. 4. Auch diefe blüht faft das ganze Jahr und ilt 
immerprün. Die [charlachrothen Blüthen ftehen in Trauben, de- 
ren Quirl eblüchig. Der eckige, Zlappige Kelch, ift zotig. In _ 
Olillorida. 

d. S. Hormınum, foliis obtufs crenatis, bracteis 
Sfummis fterilibus maioribuscoloratis. ($. Horm. Willd. 
Lobel. ic. 555.) | 
Sc#artach-$. @. 7. Die bald roılren, bald violetten Deckblätter 
bilden eine Aehre. Die 6blüthigen Quirl entferntfiehend. Dia 
Blürhenröhre von der Länge des zottigen Kelchs. In Südeuropa. 

e. S. ARGENTEA, foliis oblongis Jdentato- angulatis 
lanatis erofis, verticillis fummis fterilibus, bracteis 
concavis. (S. ergent. Willd. Etling. Salv. n. 35.) 
Sırsenweıssg $S. 8.5 — 8. Der Helm der grolsen weilsen Blürhe 
mit röthlichen feinen Haaren befeızt; die Lippe gelblich. Der 
Griffel länger als die Krone. Diefe Art hält die Mitte zwifchen 
$. Scharea und $. Aethiopis., In Candia. 
Ä f. S. sıcoror, foliis cordato-oblongis multihdis 
hirfutis, verticillis omnibus fertilibus, bracteis reflexis 
calice brevioribus, corollae lobo intermedio faccato. 
($. bicolor Willd. Desfont. atl, ı. t.2. Jacq. Schovenbr. 
.d®), | 
Zwerrarpeioe $S U. Diele Schöne Blürlie har die Farbe von S. 
pratenfis, fie ılt aber weit grölser und prächtiger. Die Oberlippe 
ausgerandet; die Unterlippe Ztheilig, Der mittlere Abichnitt 


38 CLASSIS II. SPECIES. 
fchönweifs, vertieft und alappig. Der Griftel fehr lang. In der 


Barbarey bey Maskar und 'Tlemiem. 





Von deu angeführten Aa has find r. 3. 7. und d. ge 
bräuchlich. N. vr, liefert: Salviae hefba, [emiia; N, %. Hormini 
pratenlis, feu Salviae pratenlis herba; N. . Sclareae (Gallitricht) 
herba ; und d. Hormini lemıina. Die Blätter der erltern geben ein- 
welentliches Oel; ein Aufzufs von Waller oder Wein ift bey Ma- 
genkrankheiten, und das mir denfelben abgekochte Waller bey 
entzundeten Halsdrülen heillam. Man empfiehlt he zu Bädern 
und Umfchlägen ; fie widerltehen der Fäulnils und flärken die 
Nerven. Durch das Reinigen der Zähne damit wird das Zahn- 
Deifch geltärkt. Der Gebrauch derlelben za Thee ilt bey weiteın 
noch nicht [o verbreitet, als er es verdiente. Er ilt magenltärkend, 
erleichtert Verdauung, vertreibt Blähungen, verfchafft Elsiuft und 
belebt dan Umlauf des Bluts und der Säfte. Die Schaafe und Zie- 
gen freilen diefe Blätter gern, Milch und Fleifch derfelben wird 
daduıch gewürzhaft. N. 3, färbt dauerhaft [chwarzbraun und wird 
zur (serberey gebraucht. Dem Biere, Start Hopfens, zuirelerzt gibt 
es eine [tark beraufchende, aber nachtheilige Kraft. Befler eignen 
fich hierzu N. 6. und 7., die berde einen Muskatellergefchmack 
belitzen, den man den Weinen damit zu ertheilen fucht. Aus 
allen Salbey- Arten holılen die Bienen viel Honig. Die unter a. b. 
e. d. e. und f. aufgeführten Arten find wahre Gartenzierden, aber 
ganz vorzüglich die letzte. Folgende: 1. 2. 3. 4: 5. 6. und al lie- 
ben leichten und warmen Boden und dauern fammılich im Freyen 
aus. Sie lallen fich leicht durch Samen und Wurzeltheilung ver- 
mehren. Die Arten b. u. c. befinden lieh im temperirteu Treib- 
haule am beiten. Die Erde muls fruchıbar und bündig, doch 
nicht zu [chwer feyn. Im Sommer begielst man fie öft, im Win- 
ter fehr wenig Sie lieben die Sonne. Man zieht fie aus Samen 
im Miltbeete und vermehrt lie durch Stecklinge. Die Arten 7. g- 
d. und®e. fäet man im Frübjahre ins Mifibeet und verpflanzt lie 
dann. S$. bicolor ift eine eins: ae und hält in Süddeutlch- 
land im Freyen aus. 


ı7. CIRCAEA, Hexenkraut. 


t. C. LUTETIANA, caule pubefcente, foliis ovatis 
acutis denticulatis. (C. Jutet. Schrad. G. ı. Wilid. 
Smith, Roth, Schk. ı.t. 2.a. Web. Holf. Scop. Eng. h. 
1056. Fi. D. 2io. Flor. Par. t. 7. 

Gamerses H. %. 7. 8. Die weilsen Bläthenblätter am Grunde 
breit ul ungeltielt. DerGriftel nach unten verdickt. Auf feuch- 
tem, [chartigen Boden. (Hollt. Reinbeck im Walde.) 


ORDO I. 39. 


a. C. Arrına, caule glaberrimo, foliis cordatis 
acuminatis dentatis. .(C. alpina Schrad. G. ı.) 
a. Minor, cavle minori adfcendente, foliis pallide 
viridibus. (C. alp. Wälld. Smith, Roth, Scop.. Eng: 
b. 1057.) 
$- Maior, caule maiori erecto, foliis obf[cyre viridi- : 
bus. (C. alp. Willd. 3. Smith ß. ©. intermedia . 
Ehrh. B. ı01. Fl. Wett.) 
Arren-H. 2.7.8. Die weilsen Blütkenblärter am Grunde fchma- 
her und der Griffel von gleicher Dieke. Das eine Fach der ver- 
kehrt- eyrunden Frucht oft leer.. In Alpengegenden und auch auf 
Niederungen, vorzüglich auf Baumerde. ß. auf Ichattigem, feuch« 
ten Boden. ( Thüringerwald, Harz.) 


5 





Mit der Wurzel beyder Arten läfst fich gelb färben. In den 
«Apotheken führt man zuweilen noch: Circaeae folia, 


18: FRAXINUS, Zf/che. 


1. Fr. Ornus, foliolis oblongo-ovatis petiolatis, 
floribus corollatis. (Fr. Orrus Schrad.G. ı. Lin Willd. 
arb. Mill. illuft., Fraxinus florifera Scop. Ornus euro- 
‚paea Pe:r{[.) 

Brünenos E. 5.5. _ Die vierblätterigen wohlriechenden Blüthen, 
haben linienförmige weilse Blätter und bilden an den Spitzen der 
Zweige und in den oberlten Blattwinkeln, dichte Rispen. Bey 
diefer und der folgenden finden lich mebrentheils Zwitter mit ei- 
nigen weiblichen Blürhen; Sehr Selten lind alle weiblich ode 
männlich. Der Stamm wird an 25 — 30 Fuls hoch. 'Trielt, Li» 
torale. u s 

2. FR. excztsior, foliolis lanceolato- acuminatis 
fubfefhlibus, floribus apetalis. (Fr. excel[. Lim Schrad. 
G. ı. Smith, Willd. arb. Roth, Schk. 3. t..357. Fl. D. 
969. Reitter.ert Abelt. 5. Zr. Ornus Icop.) 

Gemseing E. h. 4. 5. Blühr vor dem Ausbruch der Blätter. Eini- 
ge Bäume [ind ganz männlich, andere ganz weiblich ; die meilleu 
enıbalten Zwitter mit männlichen und weiblichen Blürben unter- 
mifeht, Die männlichen Blüthen haben oft einen 4- — Zzähnigen 
Kelch. Sie ift auch obne Laub an den dicken, [chwarzen fam- 
metartigen Koospen kenntlich. Dieler [chöne Baum erreicht oft 
eine Höhe von ı30 Fuls, und ein Alter von 200 Jahren. Er finder 
fich in fchattigen Gründen in feuchter, güter Dammierde in ganz 
Europa. (A ) j 
a. FR. AMERICANA, foliis petiolatis oblongis nitidjs 


4°. . CLASSIS I. » SPECIES. 


acuminatis integerrimis fubtus glaucis, floribus calicu- 
latis. (Fr. americana Willd. arb. fr. acuminata Bork- 
häufen, Lamark. ) 
Amerısanısche E. %. Die Knospen eyrind und braun. Die Blü- 
then haben einen glockenförmigen 4zähnigen Kelch. Die Flügel- 
frucht ift kleiner als bey voriger, fchmal-lanzetförmig, an der 
Spitze ftumpf und kurz gelpitzt. Ein Baum von 20 — 25 Fuls Hö- 
be. In Virginien und Karolına 

b. Fr, CAROLINIANA, foliis petiolatis lanceolatis fer- 
rulatis nitidis glabris, ramulis glabris, floribus calicula- 
tis. (Fr. .carolin. Wıiid. arlı Perf. Fr. Zanceolata Borkb. 
kamark. 8. Fr. latifolia foliolis ovato- lanceolatis Willd.) 
Carouıntscae E. hd. Die Knospen bauchigeyrund und braun. 
“Die Blüshben wechleln das Gefchlecht, wie bey der gemeinen 
Eiche; erfcheinen zu Ende Aprils oder Anfang Mays; der Kelch 
der vorigen und von der Länge des Fruchtknotens, aber ohne Kro- 
ne, Garoliva. 

. N. ı. zeichnet fich in Gartenanlagen durch [ein fchönes Laub, 
das nichts von den Inlekten leidet, und durch feine vortreflliche 
Blüche aus; lie bringt aber lelten reifen Samen, defswegen pfropft 
und kopulirt man Reifer von ihr auf die gemeine Elche. Von 
ihr, fo wie noch von andern, im lüdlichen Europa wachlenden, 
Eichen erhält man das bekannte Manna, das als ein klarer Saft 
entweder von felblt, oder noch mehr durch Einfchnitte, hervor- 
fliefst und nachher verdichtet. Das Holz beyder deutfcher Arten 
ilt zähe, weils und fehr hart; es widerftebt auch in feuchtem Bo. 
den der Fäulnils. Ganz vorzüglich dient N, a, zu Wagner- Arbeit; 
auch die Drechsler, Fafsbinder und Tifchler benutzen es. Die 
Wurzel zeigt fchöne Malern. Das Holz ilt (ehr gut zum Brennen 
und Verkoblen; 28 Pfund Alche deflelben geben 5 Pfund Potafch e. 
Das frifche und trockene Laub ilt ein [ehr gutes Futter für Rind- 
vieh, Schaafe und Ziegen. Nur [chmeckt die Milch der Kühe bit- 
ter darnach, Man kann fie alle 6 —#7 Jalıre köpfen und als Kopf- 
holz beuutzen, und wenn die Kopfllämme nicht kernfaul werden 
Iollen, fo darf man den Gipfel nie mit abköpfen, Die Rinde färbt 
für lich nur fchwach; aber mit Zulätzen erhält man dauerhafte 
braune Farben. Es wird ein hellrotker Lack aus’ ihr bereitet. Sie 
wird auch unter dem Namen: deutjche China, als hebervertreibend 
und Slärkend gebraucht und enthält Gerbeftoff. In Enzland kocht 
der gemeine Mann die unreifen Früchte mit Salz und Eflig ein 
und bedient Sich derlelbeu zu Brühen. Die Horniflen (Velpa Cra: 
bıo) Ichaden den jungen Stämmchen durch das ringförmige Abna- 
gen der Rinde und die Spanischen Fliegen -( Melo& veficarorius ) 


‘  ORDO IL | 4T 
freleu-die Blätter’ab. Die befte Vermehrung gefchieht durch Sa- 
men und Wurzellproflen. Die unter a. und b. angeführten Arten 
verdienen wegen gleicher Nutzbärkeit angepflanzt zu werden und 
vertragen unler-deutiches Klima [ehr gut. 


19. SALICORNIA, Glasfehmalz. 


I. S. HERBACEA , gepiculis comprelfis emarginatis, 
internodiis obconicis, fpicis apicem verlus attenuatis. 
(S. kerd. Schrad. G. ı. Willd. Sınith, Rotlı, Schk. ».t. ı. 
Scop. Fl. Dan. 305. Pall. haloph. F. ı.t. ı — 3. .S. an- 
zua Eng, b.t. 415.) 

a. S. proftrata, caule ramofilfimo divaricato trifa- 
riam proftrato, articulis apice Sublinuatis, amentis 
erebris oppofitis terminalibus. Pall.t. 3. 

ß. S. acetaria, annua, [trictim erecta [ubramofa rubra, 

amentis cylindricis oppolitis terminalibus. Pall.t. ı. 
Kravrantices G. ©. 7. 8: Falt immer 3 gelbe Blüthen in jedem 
Gliedwinkel. Wenn die erlte Anthere abzeblühr bar, kömmt die 
zweyte an der entgegentelerzten Seite hervor. Die Narbe 2-, lelt- 
ner Zlpaltig. Variirt mit dünnen und falt walzenförmigen Glie- 
dern. An Meerufern, Salzquellen; Litorale, Aquileja, Werterau, 
Oldenburg, Jever, Cuxhaven, Holitein, Mecklenburg, Pommerw 
(Colberg), Hannover, Eimbeck, Helmftädt, Barby, Eifenach, Halle, 
Leipzig, Dresden, Schlefien. Die Abarıen &. und ß, finden fich 
bey Halle. Sprengel. | e3 

2. $. FRUTICOSA, geniculis teretibus integris, in- 
ternodiis aequalibus, fpieis cilindraceis obtußs. (S 
frutic. Schrad. G. ı. Wılid. Smith, Lamark illufır. t. 4. 
f. 2. Hofe. ) A 
SrraucHantices G. 2.7.8. DBlüher gelb. Unterfcheider fich vor- 
züglich durch die walzenförmigen ffumpfen Aehren und [ehr kur- 
zen Glieder. Auf dem Litorale, dem fandigen Ufer des adtiati- 
fchen Meeres. Etwas felten; falt immer 2 Staubgefälse. 

In England und Seeland macbt man N. ı. mit Ellig und Ge- 
würz ein, wodurch es lich längere Zeir hält, und wird auch als 
Salat genoflen. Ars allen Glasichmalz - Arten bereitet man die So- 
da durch Verbrennen; auch enthalten fie viel Küchenfalz, Defs- 
wegen lind fie ein gefundes Viehfutter; ‘doch werden fe nicht 
von den Pierden gefrellen.- Ihre Gegenwart verräch Salzboden. 


20. LEMNA, Wafferlinfe. | 
ı. L. trısuLcA, foliis petiolatis elliptico* lanceo- 
“Jatis proliferis. (Z» erif. Sohrad. 6, ı. Lin. $mith, 


42 - CLASSIS I. SPECIES. 
Roth, Eng. b. of. Zentienla trifulea Scop. Wolf. 


Comm. de Lemn.) 

Daevsrirzise W, ©. 6. 7. Aus einer Ritze am Rande der 
Blätter treten die einzelnen Zwitter mit männlichen Blüthen un- 
termifcht hervor. Die anffteigenden Staubfäden weils, die gelben 
Anıheren aköpfg. Die Narbe 2fpaltig. In Gräben und fiehenden 
Gewällern. (H.) 

2. L. mınor, foliis obovatis utrinque planiusculis, 
radicibus folitariis. (Z. minor Smith, Schk. 3. t. 28ı. 
Roth, Eng b 1045. Zenticula minor Scop.) | 
Kısıne W. ©. 6.7. Die Blüthen treten auch aus dem Rande der 
Blätter hervor, es find aber lauter Zwitter. Allenıhalben in Grä- 
ben und ltehenden Gewällern (H ) 

3. L. GısBA, foliis obovatis convexiusculis fubtus 

hemifphaericis, radicibus folitariis. (Z. gibba Lin. 
Schrad. G. ı. Smith, Schk. 3. t. 2Bı. Eng. b. ı233.) 
Höcxenıoe W, ©. 6. 7. Zwitterblüchen. Der Kelch verfchwin- 
det gleich nach der Blüthe. In Gefellichaft der vorigen, aber fel- 
tener. Sie finder fich auch rorh. (H.) | 
4. L. poLyarnıza, foliis rotundo-obovatis, radi- 
eibus confertis. (Z. polyrrh. Schrad. G. ı. Smith, 
Schk. 3. tr. 2:1. Roth, Web. Holf ) 
VıerwunzeLioe W. ©. 7.8. Unterfcheidet fich vorzüzlich” durch 
2 — 3 Mahl gröfsere Blätter, die runder, ftumpfer, unten etwas - 
srhaben, [chwarzrocth und häufiger bewurzelt lind. Diete Art 
kömmt mit den beyden vorigen in Rücklicht des Orts, der Dauer 
und Erzeugung überein, (H.) 


Für VVaflervögel und Hühner find die Wallerlinfen eine gute, 
gelunde Speile, woven noch überdiels viele Waflerthierchen, be- 
fonders Polypen, [ich nähren und darauf leben. Sie reinigen die 
verdorbene Luft im Wafler und vermehren den zur Düngung leo 
nützlichen Teichlchlamm. 


21. CLADIUM, Sumpfgras. 00 


UL. GERMANICUM, culmo tereti, corymbis confer- 

tis, floribus falcieulatis. (Cl. germanieum Schrad. 
6 ;. Sehoenus Marifeus Willd. Smith, Rotb, Eng. b. 950. 
FI. D. 1202. Hoft gr. 3. t. 53.) 
Deursenss $. %.7. 8. Die roflbraunen Blüthen ftehen in Sträu- 
fsern an der Spitze und Seite des Stengels. Sehr felten finder [ich 
ein drittes Staubgefäls, das aber unvollkommen und zur Hälfte klei- 
ser. Is Sümpfen, auf naflen Wielen; Kärnthen, Oeftreich, Bay- 


“ ORDOM.M. . 
ern, Schwaben, Hennover, Mecklenburg‘, Holltein. (H. Eppen- 
dorter Moor.) on Ä 





Das Sumpfgras erreicht, vorzüglich in Gothland, eine be. 
trächtliche Höhe, wo es gröfstenrheils die bekannten Ichwimmen- 
den Infeln bilder und da, wo es lich [onft. noch.-Ander, nach Jo- 
hannis abgemäher und zum Deeken der Dächer gebraucht wird, 
welche viel dauerhafter find, als die von gewöhnlichem Stroh, 
Noch febr jung ift es Futter für Vieh. R 


DIGYNIA, srtırı 2. 
22. ANTHOXANTHUM, Ruchgras. 


: A. ODORATUM, panicula fpicata cilindracea.. (A, 
odorat. Schrad. G. ı. Willd. Hoft gr. t.5. Smith, Roth, 
Sturm 1.4. Schreb. g.t 5. Leerst. 2. f.ı. Eng. b. 647- 
Fl. D. 666. Flor. Par. t. 39.) 

Geısss R. 2. 5. 6. Die innere Krone, oder Linne’s Nectarium, 
Ichliefst mit leinen fehr dünnen kahlen Spelzen den Fruchiknoten 
ein. Es variirt mit doppelter und Iproflender Rispe. Auf Wielen, 
Yriften überall. (H.) Zr 





Dieles Gras verbreitet, belonders gerrocknet, einen [ehr an- 
genehmen Gernch, wie Melilotenklee, oder woblrieshender Wald. 
meilter, und theilt ihn dem Heu mit. Die Bauern mifchen es daher 
umer den Tabak, Von dem Vieh wird es bis gezen die Samen-+ 
reife (ehr gern gefreflen, weil es faftig und wohlfchmeckend il, 
Die’Waurzel riecht etwas widerlich und nach Bilam; fie gibt, . 
pulverifirt, mit andern Kräutern vermilcht, einen Schnupftabak, 
der viele Liebhaber har. Kleine mit diefem Grale angetüllte und 
erwärmte Killen geben Schnelle Linderung der Schmerzen bey der 
Rofe. 


TRIGYNIA, srırı 5. 
FIPER, Pfeffer. 


1. P. nıGrum, foliis lato - ovatis acnminatis fe- 
ptemnerviis .coriaceis glabris, geniculis nodofs. (P. 
nigrurm Wahl, Willd. Perf. Black. t. 348.) | 
SchwARzER, GEMEINER P. h.4— 9. Die einzelnen, 3zolligen Aeh- 
ren an «len Spitzen derZweige. Die Aefte atheilig, bin und her ge- 
bogen, eckig und kahl, Ia Ollindien, 


# 
I 


ä4 CLASSIS II. SPECIES. 


‚2. P. LOnGuM, foliis inferioribus cordatis petiola- 
tis feptemnerviis, fuperioribus cordato-oblongis fefhi- 
libus quiuquenerviis. (P. Zorgum Vahl, Willd. Perf. 
Blackw. 350. Rumph. 5. t. 116. f. 2.) 
Lansen Pr, h. Die Aehre kaum ı Zoll lang und walzenförmig. 
Die kahlen Blätter unten heller, als auf der obern Seite. Die 
Aefte atheilig, hin und her gebogen, geltreift und nach oben kaum 
fichtbar feinhaarie. In Oftindien. 

3. P. cuseea, foliis enerviis, inferioribus corldatis, 
fuperioribus oblongo-ovatis acuminatis balı obliquis, 
baccis pedicellatis. (P. Cudeda Vahl, Willd. Perf. 
Gaeriner 2. t. 92. . ı.) | | 
CussBen-Pr. h. Die einzeln ftehenden Aehren haben einen ge- 
rinnelten Stiel. Die hin und her gebogenen Aelte vierkantig und, 
wie die ganze Pflanze, fehr kahl, In den Wäldern auf Java, Isle 
de France und Guinea. 

4. P. mernuystıcum, foliis cordatis acuminatis 
multinerviis (picis axillaribus folitariis brevilßmis pe- 
dunculatis patentifimis. tP. methyfticum Forft. prod. 
p!- efc. Inf. auftr. n. 50. Vahl, Willd. Perf.) | 
Beriunenper Pr. 4, Auf den Gelellichafts-, Freundichafts- und 
Sandwichs- Inleln. 





Im Handel kennt man von N. ı. den fehwarzen und wei/fsen 
Pfeffer ; die unreifen, getrockneten Beeren geben den fihwarzen, 
die reifen, enthülfeten liefern den weijsen Pfeffer. Als Gewürz 
ilt er bekannt genug. Er dient, als Reitzmittel die Verdauungs- 
kräfte zu heben, und gibt ein welentliches Oel, das weniger 
{charf ift als der Pfefler felbit. Mehreren Thieren, belonders den 
Schweinen, ift er ein wödliches Gift. Uebrigens ilt das ganze Ge- 
wachs [elır gewürzhaft. — VonN. 2. werden die unreifen Frucht- 
ähren getrocknet, welche lo den bekannten /angen Pfeffer ge- 
ben. — N. 3. liefert die Cubeben. — N. 4. wird in feinem Va- 
terlande lorgfältig gebaut. Der aus den gekauten Wurzeln ge- 
preiste Saft, mit Waller vermilcht, gibt ein fehr beraufchendes 
und betäubendes Getränk, welches die dortigen Bewohner [ehr 
lieben. — In den Apoıheken führt man von N. ı. Piperis nigri 
et albi fructus; von N. a. Piperis longi fructus; und von N. 3. 
Cubebae fructus. — Man zieht lie aus Samen, die man ans ih- 
rem Vaterlande kommen läfst, im Milt- oder Lohbeete.e. Auch 
kann man lie durch Wurzellproffen und Stecklinge vermehren. 
Sie furdern fruchtbare Erde und im Sommer viel Feuchtigkeit. 





Zr Era | 45 

CLASSIS IIL GENERA. 
TRIANDRIA, stamına 3. 

MONOGYNIA, stıLus wnıcvs. 


a. Flores [uperi. | 
BOERHAAVIA. Cal. tubulofo-obconicus: mar- 


gine integerrimo. Cor. monopetala, campanulata, pli- 
cata. Fruct. involucratus. (Szam. ı — 4 et 10.) 

23. VALERIANA. Cal. nullus aut margo mini- 
mus. Cor. monopetala, zfida, bafı hinc gibba. Sem. 1; 
pappo plumofo coronatum. 

24. FEDIA. Cal. 3- — zdentatus. Cor. monope- 
tala, sfida, ‚bafı hinc gibba. ANuzx calice'perfiftente co- 
ronata, bi- — zlocularis: loculo uno älterove fterili. 

25. CROCUS. Spatha radicalis. Cor. infundibu- 
liformis, öpartita, erecto-patens, aequalis: tubo lon- 
gilimo. Szigm. 3, involuta. 

26. GL.LADIOLUS. Cor. 6partita inaequalis: laciniis 
tribus latioribus convergentihus. Stamina adfcendentia. 
27. IRIS. Cor. 6partita: laciniis alternis reflexis. 
Stili petaliformes. | Be 

28. IXIA. Cor. 6partita, patens, aequalis. Sti- 
gmata 3, angultifima, bifla. 

ANTHOLYZA. Spatha bivalvis, ovata. Cor. 
6hda, longe tubulofa: tubo recurvo. Laciniae ovato- 
lanceolatae: fuprema fornicata longiore. (Srigm. 
3 — 6.) ’ j : 

COMMELINA. Cor. 6petala. MNeecz. 3, cruciata, 
ee inferta: Capf. fubglobofa, 3zlocu- 

arıs. 

MORAFEA. Cor. fexpartita: laciniis alternis inae- 
qualibus. Szigm. 3, bifida. , Cap/f. oblonga. 


b. FHores inferi. 


CNEORUM. Cal. 3-— gdentatus. Petala 3 — 4 
aequalia. Sram. 3 — 4. Drupa 3 -— gcocca. 

29. POLYCNEMUM. Cal. sphyllus. Cor. o. 
Semen ı, albuminofum, verticale, pellicula tenuiffima 
tectum. Embryo periphericus. 


46 " CLASSIS IIL GENERA. 


c. Flores inferi glumacei, 

30. SCHOENUS. Cal. glumae univalves, in Tpi- 
culas untlique imbricatae: interioribus fertilibus; ex- 
terioribus Iterilibus, minoribus.. Cor.c. Nux unilo- 
cularis, nuda vel fetis e receptaculo ortis obvallata. 

31. CYPERUS. Cal. glumae univalves, uniflo- - 
rae, diftiche in Ipiculas comprelfas imbricatae: duabus 
exterioribus faepe iterilibus. Cor. nulla. Sem. nudum. 

32. SCIRPUS. Cal. glumae univalves, uniflorae, 
in fpicam vel fpiculas undiqnue imbricatae: exteriorum 
una alterave faepe fterili. Cor. null. Nux unilocula- 
ris, nuda vel fetis e receptaculo ortis obvallata. 

33. ERIOPHORUM. Cal. glumae univalves, uni- 
floras; in fpicam undigue imbricatae: exteriorum una 
alterave faepe fterili. Cor.o. Nuzx unilocularis, lana 
longillima cincta. 

34. ELYNA. Cal. glumae univalves, uniflorae, 
in fpicam undique imbricatae. Cor. duplex, utraque 
univalvis: exteriori maiori, dorfo rachi adprella; inte- 
riori ‚anguftiori, laterali, genitalia involvente. Nux 
unilocularis, fetis nullis cincta. 

35. NARDUS. Cal. nullus. Cor. bivalvis. 

LYGEUM. Flores intra fpatham convolutam ge 
mini. Cal. bafı in tubum bilocularem villofum concre- 
fcens, bivalvis. 

4lopecurus agreltis, utriculatus; Juacus conglomera- 
tus, uliginolus. ! 


N DIGYNIA, srırı 2. 


a. Calices uniflori: Flores Hermaphroditi. 


ı. Corollae univalves. 


36. CHAMAGROSTIS. Cal. bivalvis truncatus. 
Cor. pilis parallelis, bah coniunctis et genitalia inclu- 
en compofita. Semen liberum. 

37. ALOPECURUS. Cal. bivalvis, valvulis fub- 
aequalibas, 'bafı connatis. Cor. bafı ariftata. Sem. 
liberum, corolla tectum. | } f 

38- TRICHODIUM.- Cal. bivalvis. Cor. ealice 
minor, ariftata et balı uno alterove pilorum falciculo 
ftipitata. Sem. liberum, corolla tectum. 


‘ ' CLASSIS III. GENERA. a 


CORNUCOPIAE. “ Involucrum cyathiforme. Cal, 


monophyllus, .bipartitus. Cor. univalvis, fuperne 


hinc Alla. Stil. brevis. Stigm. 2, (raro 1,) longilfima. 


2. Corollae bivalves. 


39. SYNTHERISMA. Cal. zvalvis, valvulis co- 


rollae adprelfis, inaequalibus: tertia minima. ‚Cor, 


valvula exteriore convexa, interiorem planiusculam 


amplectente. Sem. corolla corticatum. 


40. DIGITARIA. Cal. bivalvis: valvulis inaequa- 
libus, patentibus. Cor. calice maior, comprefla, val- 
vulis fubaequilongis: interiori anguftiffma, ab exte- 
rioriinclufa. Sem. corolla corticatum. 


41. CRYPSIS. Cal. bivalvis, compreffus s inae-_ 


qualis. Cor. inaequalis, calice maior. Sein. liberum, 


corolla tecturm. j 

42. LEERSIA. Cal. nullus. Cor. claufa. Semen 
liberum,„ corolla tectum. | 

43. PHALARIS. Cal. bivalvis: valvulis fubaequa- 
libus, corollam duplicem includentibus. Sem. corolla 
interijori corticatum. | in 

 PASPALUM. Cal. bivalvis, aequalis, orbicula- 

tus. Cor. eiusdem magnitudinis. S£ig. penicilliformia. 
Flor. unilaterales. 

44: PHLEUM. Cal. bivalvis: valvulis fubaequali- 
‘bus, muerouato-fubariftatis. Cor. mutica, fimplex, ca- 
lice inclufa. Sem. liberum, corolla tectum. 


45. POLYPOGON. Cal.- bivalvis: valvulis fub- 


aequalibus, comprefhis, apice ariltatis. Cor. calice in- - 


clufa: valvula exteriore arilta terminata. Sem. libe- 
rum, corolla tectum. j 

46. MILIUM. Cal. bivalvis, ventricofus. Cor. 
calice inclufa: valvula maiori fub apice ariftata rarius 
mutica. Sem. corolla corticatum. | 1 


47. AGROSTIS. Cal. bivalvis, comprefflus. Cor. 


ealice minor, bafı uno alterove pilorum faleiculo ftipa- 
ta, valvula maiore ariftata vel mutica. Sem. liberum, 
rarius. corollae adnatum. 


48. ARUNDO. Cal. bivalvis, uni-, rarius multi- _ 


fiorus. Cor. pilis perhltentibus cincta. Sem. liberum, 
sorulla tectum. 


49. STIPA, Cal. bivalvis. Corollae valvula ex- 


48 CLASSIS HI. GENERA! 


terior arifta terminali, longifßma, bafı articulata. Sem. 
liberum, .corolla demum indurata tectum. 

50. SACCHARUM. Cal. bivalvis, 'extus lanugi- 
ne Sericea ve'titus. Sem. liberum, corolla tectum. 

51. LAGURUS. Cal. bivalvis: valvulis fingulis 
in arıftam villolam definentibus. Cor. valvula exterior 
ariltis duabus terminalibus, tertia dorfali retorta. 
Sem. liberum,.corolla tectum. 

32. ROTTBOELLIA. Cal. lateralis, uni-, bival- 
vis, uni-, biflorus. Sem. corolla corsticatum. Flores 
racheos articulorum ferobiculis infidentes. 

53. LAPPAGO. Cal. bivalvis: valvula exteriori 
maiori, cartilasinea, echinata; interiori minutilima, 
nuda. Cor. nuda. Sem. liberum, corolla tectum. 

Melica ciliata, unillora. | 


b. Calices uniflori; Fleres polygami. 


54. ANDROPOGON. Hermarnron. Cal. bivalvis. 
Cor. bivalvis: valvula altera ariltata, arifta terminali vel 
e fillura vaivulae egxediente. Masewli fubmutici, pe- 
duncnulati, folitarii vel gemini, hermaphrodito adftan- 
tes. Sem. liberum, corolla tectum. 

55. HORDEUM. Cal: lateralis, bivalvis, ternus: 
flosculo intermedio hermaphrödito, lateralibus mascu- 
lis vel neutris. Cor. valvula exteriore apice ariltata. 
Sem. corolla corticatum. 


c. Calices biflori. 1. Flores hermaphroditi. 


56. SECALE. Cal. oppofitus, bivalvis: valvulis 
aequalibus, muticis vel ariltatis. Cor. bivalvis: exte- 
riore longilime ariftata. Sem. liberum, corolla te- 
ctum. TE 

5”. AIRA. Cal.bivalvis, absque interiecto rudi- 
mento flosculi tertii. Cor. bivalvıs: valvula exteriore 
fupra bafın ariltata, rarius mutica. Sem. liberum, co» 
rolla tectum. | 

sg. MELICA. Cal. bivalvis, membranaceus, fub- 
biflorus cum rudimento flosculi tertii. Cor. bivalvis, 
mutica. Sem.liberum, corolla cartilaginea tectum. 

Cynosurus echinatus. Sesleria tenella, echinata. 
„dvena firigola, brevis, orientalis, brevifolia. 


CLASSIS II. GENERAL. 49. 


2.. Polygami. 


. 59. HOLCUS. Cal. bivalvis, bi-, triflorus, herma- 
phroditum cum masculo folitario triandro, vel tum bi- 
‚nis diandris includens. Cor. bivalvis: masculi arifta 

dorfali. Sem. cöorollae membranaceae adnatum vel li- 
berum. | 


60. PANICUM. . Cal. bivalvis, biflorus: Aosculo 
altero hermaphrodito, altero neutro. ‚Cor. bivalvis, 
‚mutica vel apice ariltata: neutrius I- — 2valvis. : Sem. 
corolla cartilaginea corticatum. . er 

SORGHUM. Flores paniculati. Flosculi gemini: 
altero hermaphrodito felfili, altero poftico pedicellato 
‚nasculo neutrove. HERMAPHR. Cal. bivalvis. Cor. 3val- 
vis: valvula fecunda ariftata, tertja nectaria villofa con- 
nectens.. Nasc. Cor. mutica. Sem. maiuscula. 


d. Calices multiflori; floseuli omnes hermaphrodiiti, 
vel flosculus terminalis tantum masculus vel neuter. 


1. Calix univalvis. 


61. LOLIUM. Cal. lateralis, fixus, folitarius. 
Cor. bivalvis: valvulis lanceolatis; exteriori fab apice 
ariftata vel mutica. Sem. corolla corticatum. 


: 2. Calix bivalvis. 

62. SESLERIA. Cal. bi-, triflorus, fybariftatus. 
Cor. bivalvis, obtufa, apice ariftata: ariltis variis. Sem. 
liberum, corolla tectum. er . 

63. POA. Cor. bivalvis: valvulis fubovatis, acw 
tiusculis muticis. Sem. liberum, coralla tectum. 

64. DACTYLIS. Cal. valvula maiore altero late- 
re convexa latiore, altero deprefla anguftiore. Cor. bi- 
valvis: valvulis Janceolatis, muticis. Seyn. corollae ad- 
‚natum. 

65. CYNOSURUS. Cal. 2- — sflorus. Cor. bi- 
valvis: valvulis lineari-lanceolatis; exteriore mutica, 
vel apice ariltata. Sem. corollae adnatum. Spiculae 
involucro difticho, glumaceo ftipatae. 

66. FESTUCA. Cor. bivalvis: ‚valvulis lanceola- 
tis; exteriori acuminata, mutica vel apice in ariftam 
attenuata. Sem. corollae adnatum. 

67. BROMUS. Cor. bivalvis: valvulis lanceolatis; 
exteriori fub apice ariftata. Sem. corollae adnatum. 

Mösler's Handb. d. Gewächsk. 4 


ne 


so CLASSIS IL. GENERA. 

68. AVENA. Cor. bivalvis: valvulis lanceolatis 
exteriori dorfo ariftata. Sem. plerumque corolla corti- 
catum. | 

. 69. TRITICUM. Cal. oppofitus, folitarius: valvu- 
lis fubaequalibus. ° Cor. bivalvis: valvulis lanceolatis, 
muticis vel apice ariftatis. Sem. corollae adnatum. 

70. BRIZA. Cor. bivalvis, ventricola: valvulis 
cordatis, obtufis, muticis. Sem. corollae adnatum. 

ı. ELYMUS. Cal. lateralis, geminus aut ternus: 
Baanlis bi-, trifloris. Cor. bivalvis: valvulis lanceola- 
tis; exteriori acuminata, mutica vel apice in ariltam 
delinente. Sem. corolla corticatum. 

ı 72. AEGILOPS. Cal. oppofitus, tri-, quadriflorus, 
ventricolus, coriaceus, truncatus, corollaque apice ari- 
ftatus, ariltis yariüs. Cor. bivalvis. ern. liberum, co- 
rolla tectum. 

Arundo Phragmites et Donax; Aira glauca. JSecale 

villofum. Holcus borealis. . - 


TRIGYNIA, srını 3. 
73. MONTIA. Cal.tdiphyllus. Cor. monopetala, 


irregularis. Capf. unilocularis, trivalvis, trifperma. 
74). HOLOSTEUM. Cal. pentaphyllus. Pezala 5. 
Cap/. unilocularis, apice fexvalvis, poly[perma. 

' 75. POLYCARPON. Cal. pentaphyllus. Per. 5, - 
minima, ovata. Cap/. unilocularis, trivalvis. Sem. plu- 
rima. | - 

Aljine media. Elatine triandra. Jrenaria vilcola 

ei [egetalis. | | 





” 2 | SE 
CLASSIS III. SPECIES. 
TRIANDRIA, stamına 2. 


MONOGYNIA, STILUS UNICUS, . 
BOERHAAVIA, "Boerhaavie. 


I. B. erecTta, caule tetragono glabro, internodiis 
vifcols, floribus corymbofo- paniculatis, foliis fuban- 
gulatis fubtus nigropunctatis. .(B. erecta Willd. Perf. 
Jacq- h. t. 5.et6. Gaertn. 2.t. 127.f.6.) ’ 
Aurzechte B. 34. 7 — 9. Die blafsrothen glockenförmigen Blü- 
tben enthalten 2 Staubfäden. Der 2 Fuls hobe, aufrechte Stengel 
ilt an den Blattflielen verdickt. In Vera Crux, Jamaika. ir 

2. B. scanDeEns, caule erecto, floribus umbellatis 
diandris, foliis omnibus cordatis. .(B. [candens Willd. 
Perf. Vahl, Jacq. bh. t. 4.) R 
Kırrreanpe B. %.4— 9. Die gelblichgrünen Blüthen in 6blü- 
tbigen Schirmen: zuweilen mit fprollenden Schirmen. Die Hülle‘ 
'befteht aus 5 borftigen Blättchen. Auf dem felligen Meergeltade 
‚Jamaika’s und auf andern weltindifchen Infeln. 


‚Die Wurzel von N. ı. erregt Brechen. Beyde gehören ins 
Treibhaus, und verlangen viel Wärme, um zu blühen. Man fäer fie 
in ein warmes Beet, und verfetzt die jungen Pflanzen, wenn [ie 
ftark gemug find. Sie empfehlen fich beyde durch ihre Schönheit, 


23. VALERIANA, Baldrian. 


I, V. pıoıca, floribus triandris dioicis, foliis ra- 
dicalibus ovatis: caulinis pinnatis. (. dioica Schrad. 
G. ı. Willd: Smith, Roth, Scop. Eng. b. 628. Fl. D. 687. 
Sturm ı. 9. Fl. Par. t. 4ı.) | 
Kıeınza B. 2.5.6. Mit feilchfarbenen Blüthen, die weiblichen 
kleiner als die männlichen, Variirt mit Zwittern, Auf feuchten 
Wielen, fumpfigen Plätzen. (H.) | 

2. V.orfrıcınaLlıs, Horibus triandris, foliis omni 
‚ bus pinnatis. (Y. officin. Schrad. G. ı. Willd. Smith, 
Roth, Sturm ]. 0.) . | L 
@. Foliis latioribus; (F, offic. Eng: b. 698. Fl. D. 570.) 
ß. Fol. angulftioribus; (Y. offic. Plenk med. t. 27.) 
Ecuter B. 3.7. Die Blüthen röthlichweils und düftend. Die 
Wurzel von ß. hat flärkern Geruch. Auf feuchten, [umpfigen. 
Plätzen; ß. auf mehr trockenen Stellen. (H.) a 


8 


” 


= 


% 


5 CLASSIS Ill. SPECIES. 


3. V. Pau, floribus triandris, foliis radicalibus in- 
divihs: caulinis pinnatis. (7. PAu Schrad. G. ı. Willd. 
Roth, Plenk med. t. 28.) 

Geosser B. 4.6.7. Die weilse Blürbe füfsdüfend. Dreymänni- 
ge Zwiuter. Die Narbe meilt 3lpaltig. Auf feuchten Stellen, waldi- 
gen Bergen ; Schwaben, Schlelien. 

4. V. TRIPTERIS, floribus triandris,, foliis radicali- 

bus cordatis: caulinis ternatis. (Y. tripe. Schrad. G. ı. 
Willd. Jacg- aufır. 3. t. 268. $cop.) 
DaevsıÄrrenicea B, 2%. 6. 7. Die Zmännigen Zwitter rorh oder 
weils und wohlriechend. Die Blätter zuweilen alle einfach. Bey 
'diefer und der folgenden Art hat man 2 Äbarten bemerkt: die ei- 
na mit gröfsern Blürhen, die Staubgefälse weit länger, als die Kro- 
ne, der Griffel [ehr kurz; die andere mit kleinern, rötbern Blü- 
then, kürzern Staubfäden und weit längerm Griffel als die Krone. 
In waldigen Alpengegenden;; Oeftreich, Salzburg, Berchtesgaden, 
Bayern, Schwaben, fehr felten im Böhmerwald. 

5. V. MoNTANA, floribus triandris, foliis ovatis: 
inferioribus obtulis; fuperioribus acutis. (Y, mont. 
Schrad. @. ı. Willd. Jacq auftr. t. 269. Scop.) 
 &. Foliis omnibus f[ubintegerrimis. 

ß: Fol. undique pubelcentibus. 
'Y. Fol. caulinis profunde et inaequaliter dentatis. 
Benc-B. 4.6 — 8. Die Blüthe meift röthlich oder fleilchfarben. 

Dreymäünnige Zwitter. Finder lich bey vorigem. 

6. V.sAxATıLıs, floribus triandris dioicis, foliis radi- 
calibus ovalibus in petiolum longum decurrentibus: cau- 
linis duobus oppohtis fefülibus lineäri-lanceolatis. (X. 
JaxasilisSchrad.G. ı. Willd. Jacq. auftr. 3.t.267.Scop.) 
Szsın-B. 4. 6. Am Fuls der Alpen; 7. 8. auf den Alpen felbH. 
Die Blüthe weils; die weibliche weit kleiner und zarter als die 
männliche. Variirt, aber felten, mit nacktem Stengel; doch find 
die- Blätter ia der Näbe der Blüche immer vorhanden. Oeltreich, 
Salzburg, Bayern, Rielengebirge. | 

7. V. ceLrıca, floribus triandris, foliis oblongo- 

obayatis integerrimis; radicalibus in petiolum attenua- 
tisı (F. celc. Schrad. G. ı. Willd. Schrank, Wulff. in 
Jacq. Coll. 1. t. ı. Scop.) Variat floribus omnibus Iel- 
hlibus Wulfl. ic. f.c. 
Carriscnhza B. 4.6 — 8. Die fchmutzig gelbe Blüthe äufserlich 
blalsroth und düfter fehr ftark nach Pfefter, die Wurzel am heftig» 
Iten. Auf bergen, befonders nur auf Granit, Gneus und deren 
Michele: Steyermark, Bärnthen, Tyrol, ‚Salzburg, 


ORDO 1. Da Ze [5 
"8. V. ELoNGATA, floribus triandris, fohis inferio- 
ribus ovatis obtufs: caulinis incifo-fubhaftatis acutis: 
(P. elong. Schrad. G. ı. Willd. 'Jacq. nr 3 t. 219. 
$cop ) 
. Venzäncenren B. 2.7.8. Die Blüche re gelb. Auf felfi- 
gen, etwas nallen Plätzen der höchften Alpen Oeftreichs. 


9. V. supınA, floribus triandris tetrandrisque, fo- 
liisradicalibus cuneiformibus: caulinis oblongo-ohova- 
tis. (V. up. Schrad. G. ı. Willd. Wulff. in Jacq. Mife. 
2.8. 17. r. 2.) 

Nıenricsa B. 34.7.8: Die Blürhen röthlich ; jede mit zwey ge- 
wimperten Deckblättern; und finden fich 3 Blüthen auf einem 
Stiele, lo haben die Deckblätter das Anfehn einer öblätterigen 
Hülle. In feuchten Alpentliälern zwilchen Tyrol und Kärnthen. 


.. 2. V.RUBRA, floribus monandris calcaratis, foliis 
lanceolatis integerrimis. (Y. rusra Willd. Perf. Gaertnı 
2.1.86. fı ı.) 

Rornsa B. 4.6 — ı0. Die Blüche fchön roth ‚oder weils. ‚Die 
Blätter graugrün. Im füdöltlichen Europa. 

| b. V. Carcırrara, floribus,monandris, foliis pin- 
natibdis. (Y. Caleitr. Willd. Perf. Morif. 3. [. 7. 14 
f. 7.) 

Portucisischen B. ©. 5— 7. Die rothen Blüchen in einer ku 
zen Endrispe. Der äftige Stengel hohl. Portugal. 


Von N. ı. ift in den Apotheken bekannt: Valerianae minoris 
f. palultris — Phu minoris radix, doch jetzt kaum noch gebräuch- 
lich; von N. 2. Valerianae [ylveltris (minoris) radix. Die Wurzel 
biervon muls im Frühling gefammelt, ehe fie einen Stengel treibt, 
und getrocknet ganz in woblverwahrten Gläfern aufbewahrt werden. 
Die, welcheman aus trockenem, Iteinigen Boden gräbt, find bey wei- 
tem am wirkfamften und in vielen Krankheiten von aulserordent- 
lichem Nutzen ; lie find vorzüglich krampfftillend und vervenitär- 
kend; werden gegen epileptilche und "hyiteriiche Zufälle mit Er- 
folg gebraucht, fo wie auch das daraus deftillirte Oel; gegen die 
Rindvieh-Seuche haben lie entlchiedene Wirkung, und können 
ftatt der weit koftbareren Serpentariae virginianae angewandt wer- 
den. Ven N, 3. findet man nur lelten noch in den Apotheken: 
Phu (Valerianae maioris) radix; herba (Theriakwurzel); die 
Wurzel von diefer ift aromatilcher als. die der vorhergehenden, 
und wird dalıer von einigen vorgezogen. Von N. 7. Spicäe celti- 
cae radix, flores (Celtifcher Narden oder Spik). — Die Katzen 
lieben den widerlichen Geruch. der Wurzeln von den drey erftern 


j 


u 


54 CLASSIS II. ° SPECIES. 
Arten fehr und geben diels ” Frühling durch die lächerlichften 


Sprünge und Geberden zu erkennen. Getrocknet unter dem Heu 
ilt V, dioica ein gutes Viehfutter. V. celtica wird ia Italien, in, 
der Schweiz, vorzüglich in Steyermark auf den Wortigen Alpen 
mit der Wurzel ausgegraben, und in Fäflern über Trieft in die 
Türkey, nach Alien, Alrika und Oflindien gelandt, wo fie zum 
Räuchern und zu Bädern gebraucht wird. V. Phu läßt ich leicht 
durch Ausläufer vermehren und gefällt durch Schönheit und Ge 
“such. Val. rubra findet man in den Gärten wegen der [chönen, 
lange dauernden Blüthe, Sie gedeihen alle leicht ia niedrigem 
Boden. 


24. FEDIA, Lämmer/alat. 


. I. F. EcHınaTA, fructu tridentato, dentibus refle- 
xis: exteriori maiori.. (P. echinata Schrad. G.. ı. 
Willd. Holft.) | 
WeichstacHeLiger L. ©. 6. Die Blüthe weifstich oder hellblau- 
zoth. Der fulshohe Stengel eckig, zweytheilig: die äufsern Aelte 
verdickt. Auf Waldplätzen; Kärnthen, Krain. 


‘2. F. oLITORIA, fructu obfolete tridentato, caule 
glabriusculo. (J. olitorie Willd. Roth, Sturm ı. 2. 
Y. Locufta Smith, Eng. b. 8ı1. Fedia olitoria Schrad. 
G. ı. Gaertn. Gmelin.) 
Rurunzen -Sırar. ©, 4.5. Die ungleiche Krone bläulich. Der 
fulshohe, eckige Stengel zweytheilig, mit fich verdünnenden Ae- 
fien. Auf Aeckern, angebauten Plätzen überall. (H.) 


- 3« F. DENTATA, fructu tri-,fexdentato, caule fcabro. 
(F. dentata Schrad. G. ı. Gmel. Valeriana dentata 
Willd Smith, Roth. Engl. b. 1370. Yal. olitoria Fl. 
D. 733.) i 

Gezinster L. ©. 6 — 8. Der vorigen ähnlich; aber Stengel und 
Blätter icharf; die Blüthe fleifchfarben. Auf Aeckern, angebauten 
und waldigen Plätzen. 


4. F. cCoroxaTa, fructu, calice in orbem membra- 
naceum 6dentatum explanato, coronato. (Hal. coro- 
nata Schrad. @. ı. Willd. Hoft.) | 
Gesteaurten L. ©. 4. 5. Die Blüthe röthlich. Die Blätter oft 
tief geaähut. Auf dem Litorale. “ 


a F. cornucoPr1AE, floribus diandris ringentibus, 
foliis ovatis felülibus. (F cornuc. Sabb. h. r. n. t. 
19.) ö 


Sıcızscner L.©O.5 — 8. Die rothen Blürhen iu dichten Endtrau- 


ORDO I. 55 | 
ben. Die Blürhenltiele EN Auf Aeckern; Armenien, Mau- 


ritanien, Sicilien, Spanien. 


Fedia olitoria wird allgemein als Salat und Gemüs benutzt 
zu einer Zeit, wa es an allen Gewächlen der Art fehl. Man 
zieht fie daher in Gärten, wo lie fich leicht fortpllanzt. Dadurch 
find viele Varietäten derfelben entltanden. Für Schaafe und Ca- 
narienvögel ilt [fe ein fehr gefundes Frühlingsfutter. | Eben fo foll 
ınan F. dentata benutzen können. Man fäet den Samen im Harbft. 
VonN. 2. kömmt in den Apotheken vor: Valerianellae herba ze- 
‚cens Ä - 


25. CROCUS, Safran. 


1. C. vernus, ftigmatibus inclufs cuneiformibus 
incihs. (C. verzus Schrad. G. ı. Willd. Smith, Wulf, 
in Jacq. auftr. app. 1.36. C. fativus. vernus Lin, Schk.ı. 
t.6.S$cop.) ° 
Frünumos-$. 4. Blüht bey Frühlings - Anfang weils, violett, oder 
bunt.. Blürhenröhre und Griffel [ehr lang. Der Rand der Narben. 
eingerollt. Die Narben, in die Blüthe eingefchlofleo, geruchlos, 
Auf den Voralpen, auf Bergwielen; Litorale, Kärnthen, Krain,, 
Tyrol, Salzburg, Bayern. 

2 G. saTıvus, foliis linearibus margine revolutis, 

ftigmate exferto: fegmentis longillimis. linearibus, (C. 

fativus Willd. Perf. Bere Eng. b. 343.) 

Echter 5. 2. ı0. Die Blüthe dunkelviolett, ER fiıch, 
von der vorigen: durch eine gröfsere Zwiebel; durch mehr zu- 
rückgerollte Blätter; durch linienförmige, hervorragende, wehlrie. 
chende Narben. 





Der befte Safran, der als Farbe und Gewürz allgemein be 
kannt ift, kömmt aus Oeltreich und wird zwilchen St, Pölten und 
Ens gebaut. Man legt die Zwiebeln im Sommer, die im Herbfte 
blühen, obne Blätter zu treiben, Sind die Narben zu dem gehö- 
rigen Grade der Entwickelung gelangt, fo wird die ganze Blürhe 
abgebrochen. und dann die Narben forgfältig herausgenommen. 
Diele allein geben den Safran, der weiter keiner Zubereitung als 
einer behutlamen Trocknung bedarf, Er ifi fehr kolftbar; den«a 
zu 16 Unzen gehören an 107 — 108000 Blürhen. Dei verfälich. 
ten erkennt man an dem Gerüche, wenn man ilın auf Kohlen 


fireu:. 
26. GLADIOLUS, Siegiours. 
1. GL. comwmunis, foliis enfformibus nervoßs, - 


56 CLASSIS III. SPECIES. 


foribus fecundis. (G. comm. Schrad.G: ı. Willd. Hott, 
Roth, Scop. Curt. Magaz.t. 86. Schk.t.6.) 
'Gsmeine $S. 2. 5. 6. Die Blüthe purpurroth, auch zuweilen 
A-ilchfarben. Drey Narben. Auf Wielen; Friaul, Krain, Salz. 
burg. Bayern, Wetterau, Heflen, Erfurt, Halle, Leipzig, Fraok- 
-füurt a. d. O., Laufitz, Schlefien, Bölımen. | 

a. GL. Trıstıs, corollis cernuis, tubo fimplici, 
foliis trinervibus bifuleis linearibus. (Gl triftis Willd. 
Perf Jacgq. ie. r. t. 243. 244- 245.) 
Taaurıoe S. %.5 6. Die grolsen gelblichen Blüthen mir kleinen 
purpurrorhen Punkten, welche Strahlen bilden ; fehr wohlriechend. 
Die Samen geflügelt. Auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung. 





Von diefen beyden Arten gibt es fehr viele Varietäten in 
Rücklicht der Faibe. Die erltere verlangt guten, etwas leichten, 
warmen Boden. Man nimmt die Zwiebela alle a — 3 Jahre auf 
und verpflanzt (ie nach einigen Wochen wieder. Die aus Samen 
gezogenen Pflänaehien kommen nach 2 Jahren zur Blüche. Im 
Winter bedeckt man die Zwiebeln gegen Itarke Fröfte, Die zwey- 
te Art hält man im Glas- oder temperirten Treibhaufe ; fie ver- 
langt die Behandlung der Ixien.. In den Apotheken kennt man: 

: Vietorialis rotundae radix. Die Zwiebeln geben ein genielsbares 
"Mehl, Sonft Ichrieb man der Pflanze [chützende Zauberkraft zu, 
daber der Name: Allermannsharnilch, den fie noch hier und da 


führt. 
27. IRIS, Schwertlilie. 


a. Laciniis corollae reflexis [uperne barbatis. 


ı. I. pumıLa, foliis enbformibus longioribus caule 
unifloro. (I. pum. Schrad. G. ı. Willd. Roth, Jacq. 
‚auftr. t.ı. Flor. Par. t.4*. /. germanioa pygmaea Roth.) 
Ntenaıcs Scaw: 4.4. 5. Die Blüche anfangs heliblau, dann röth- 
lieh-violeut. Die Barıhaare heliblau mit gelben oder anders ze- 
färbten Spitzen. Variirt in der Farbe der Blüche. Auf Hügeln; 
Oeftreich, Böhmen, gleichlam. einbeimifch bey Berlin auf Mauern, 

Erfurt, Halle, Leipzig, Meilsen, Querfurt. 

2. I. varıesarta, foliis enfformibus fubaequantibus 
caulem multiflorum, laciniis corollae erectis oblongis. 
(ZI. varieg. Lin. Schrad. G. ı. Holt, Jacq. auftr. ı. ı. 5. 
Diverhflima ab I. [qualente Wılld. 

Bunte Schw. 3.5.6. Die herabgebogenen Blütheneinfchnitre in 
der Miste weils, mit dunkelrothen. Adern und Punkten. Die auf- 
rechten Einichnitte auch mit dunkelrothen, aber unterbrochenen 


} 


ORDO IL 57 
Adern. Die gelben Barthaare mit dunklern Spitzen. Auf bewäch- 
fenen Hügeln; Oeltreich, Böhmen, Mähren. 

3. ]. GERMANICA, foliis enhformibus brevioribus, 
caule multiflero, laciniis corollae erectis fubrotundo- 
obovatis. (J. germ. Schrad. G. ı. Willd. Roth, Plenk 
med. t. 34.  Flor. Par. t. 48.) | 
Devrscas Schw. 2. 5. 6, Die herabgebogenen Einfchnitte veil- 
chen- oder röthlichblau; «lie gelben Barıhaare oft mit braunen Spi- 
tzen. Die Blüthenröhe bey dieler und den vorhergehenden Artem 
nicht hohl und mit dem Griffel verwachlen ; bey den folgenden ıft 
fie kürzer, hobl und nicht mir dem Griffel verwachlen. Zuwei- 
len verlängern fich die Blüthenftiele und der Stengel erfcheint 
ällig. 1. (qualens Roth, Spreng., und I. Jambucina Jacq., Hoft, un- 
tericheiden lich nur durch Farbe und Geruch der Blüthen, die bey 
diefer Art fehr unbeftändig find. Auf Mauern, Schntt,‘bewachle- 
nen Plätzen in Wäldern; Krain, Oeltreich, Regensburg, $Schwa- 
ben, Bayreuth, "Würzburg, Werthbeim, Pfalz, Fulda, Neuwied awf 
dem felligen Rheinufer, Helmitädt, Eifeuach, Weimar, Halle, Leip- 
zig, Schlefien, Böhmen, 

a. I. sustana, foliis enfiformibus glabris, fcapo 

unifloro, petalis rotundatis. (Z. fufiana Willd. Peı[. 
Decand. Lit. t. ı8.) 
Prichrise 8. 4.3 — 4. Die Blächen fehr grofs, dunkelbraun 
mit purpurfärbigen Adern. Die 5 innern Blütheneinfchnitte grö- 
Iser und zurückgebogen. In der FR Sie kam von Conftanti- 
mopel nach Holland. 

b. I. rLorextina, foliis enfiformibus glabris [capo 

unifloro brevioribns, floribus felflibus. (4 florent, 
Willd, Perf. Morif. [ect. 4. t. 5. f. 5.) 
Fronsstisische 8. &. 6. Die weilse Blüche mit breiten Ein- 
fchnitten ; die unteren mit blafsgelben Haaren. Unterfcheidet [ich 
von I. germanica: durcn den Wohlgeruch der Wurzel; durch 
graugrüne Blätter; durch milchweiflse Blüthe, deren Röhre kaum 
fo lang ilt als der Fruchtknoten. In Südeuropa. 


b. Laciniis corollae reflexis imberbibus. ‘ 


4. I. Pseupacorvs, foliis enfiformibus, corolla laci- 
niis interioribus ftigmate (ftilo) minoribus germinibus 
trigonis. (42. Pfeudac. Schrad. G. ı. Willd. Smith, 
Roth, Schk. ı.t. 5. a.b. FI. D. 494. Flor. Par.t. 46.) 
Wuassen - Schw. 21. 5.6. Die herabgebogenen Einfchnitte der zel- 
-ben Blüthe ftatt des Barts mit einem braunen Fleck und derglei- - 
chen Linien bezeichnet. Nach Schkuhr ilt der äulsere Lappen dex 


58 CLASSIS III. SPECIES. 


Narbe allein empfänglich. x Flufsufern, in Sümpfen und Gri- 
ben, überall. (H.) 
5. I. sısırıcA, foliis linearibus, caule tereti, ger- 

minibus trigonis. (JZ. fübir. Schrad. 6. ı. Willd. Roth, 
Jacy. aaftr. ı.t. 3.) 
Sıpınıscahs Schw. 3. 5. 6.  Weilslichblau mit dunklern Adern die 
herabgebogenen und röthlichblau die aufrechten Einfchnitte. Auf 
Wiefen, waldigen Bergen; Oeltreich, Salzburg, Bayern (Ingolft., 
Regensburg), Schwaben, Bayern, Pfalz, Wetierau, Hellen (auf 
dein Meilsüer), Frankf.a.d. O., Berlin, Barby, Erfurt, Jena, Wei- 
mar, Halle, Leipzig, Schlefien, Böhmen, 

6. I. spurıa, foliis lineari-enfiformibus, caule te- 
reti, germinibus hexagonis. (Z. fpuria Schrad. G. ı. 
‚Willd. Roth, Jacq. auftr. ı.t. 4.) 

Bastann - Schw. 4.'5. 6. Die herabgebogenen Einfchnitte hellblau- 
söthlich mit dunklern Adern; die aufrechten nicht geadert. ag 
feuchten Wielen Süddeutfchlands ; Oeltreich. 

7. L Gramınea, foliis linearibus, caule ancipiti, 
en. hexagonis. (J.gram. Schrad. G. ı. Willd. 

acq. auftr. ı.t. 2.) 
Grassrärterıse Schw. %. 5.6. Die zurückgebogenen Einlichnitte 
mehr oder weniger roıh, an der Spitze blau geadert; die aufrech- 
ten hellblau. Auf bewachlenen Hügeln, Bergwielen ; Krain, Görz, 
Oeftreich, Bayern, Oberpfalz, Böhmerwald. 

c. I. Xıpnıum, foliis enfiformibus canaliculato- 

fubulatis, fcapo bifloro, petalis ftigmate (ftilo) fere 
angultioribus,.germine tereti-trigono. (2. Aiph. Willd. 
Ehrh. B. Z. variegata Jacq. Coll.,) 
Spanische Scuw. 4. 6. Der ı — ı$ Fufs hohe, behlätterte Stengel 
trägt ı — 2 grolse, gewöhnlich dunkelviolette, blau und gelbbun- 
te Biüchen. Auch finden lich Blürhen mit rother, blauer, vioietier 
Schattirung. Eine andere Abart, 2 Fuls hoch, hat weilse und gel- 
be, graue und himmelblaue, weilse und rorhe Blüthen. Spanien, 
Sibirien. . 

d. I. persıca, foliis linearibus planis, fcapo uni- 
floro, petalis interioribus breviffimis patentiffimis. (Z. 
perf. Willd. Perf, Lamark illuftr. t. 33. $.3 ) 

Peasıschr Scuw. 4. 3 — 4. Die innern Blürbenblätter weils und 
klein, die 3 andern grols, blalsblau mit einem gelben Strahl und 
an der Spitze mit einern violetten Fleck, Perhen. 

e. I. FoETIDIssımA, foliis enhformibus, fcapo uni- 
angulato. (I. foetidi/j. Willd. Perl. Flor. Par. t. 45.) 


Stınksups Schw. #.6. Die Blütbe fchmutzig blau, riecht unan- 


ORDOL’ 00009 


genehm, aber des Nachts nicht. Die äufsern Blüthenblätter unter. 
. den Nägeln runzelig gefaltet. Die dunkelgrünen Blätter (ehr Itin- 
kend. In Frankreich, England, Italien, Ungarn, in der Barbarey, 
f. I. TuserRosA, foliis tetragonis. (7. uber. Willd. 

Perf. Morif. f. 4.t.5. f ı.) 

Knoızice Schw. 3%. 5. 6. Der fulshohe Blüthenfliel trägt eine 
dunkelrothe Blüthe. Die linienförmigen Blätter auf Bee Seiten 
gekielt. In Arabien, im "Morgenlande. 


Von I. germanica fültrt man in den Apotheken: Ireos noftra- 
tis radix; von I. florentina :- Ireos florentinae radix,' die bekannte 
_Violenwurzel, — je weilser je befler ; — von I. Pfeudacorus: Acori ' 
paluftris f.adulterini radix; von I. foetidiflima : Xyridis [ fpathulae 
foetidae radix; und von I. tuberofa: Hermodactyli radıx. . Noch 
gebraucht man in Rufsland die Wurzel von I, fibirica wegen ihrer. 
Arzneykräfter Die. Wurzel von N. 4. läfsı fich zur GerBerey benu- 
tzen; auch die Schotten bedienen fich derlelben flatt der Galläpfel 
zur Tinte. Mit den Blürhen färbt man gelb. Die getrockneten 
- Blätter dienen zur Streu. Als Furterkraut ilt diels Gewächs, Zie- 
“gen und Schaafe ausgenommen, dem Vieh fehr fchädlich. — Die 
angeführten Arten Itehen alle gern in mildem, etwas feuchten Bo- 
den. Man vermehrt lie durch Wurzeltheilung, I. Xipbium, perfi- 
. ca und tuberola ausgenommen, die fich durch Zwiebeln fortpflanzen. 
-Man legt Ge nach 2 — 3 Jahren um, Nur I. Xipbium und peclica 
verlangen einen warmen Standort. 


. 08. IXIA, Ixie- 


I. BuLsocopıum, caule unifloro, foliis linearibus 
tereti-comprefhs fulcatis. (/x. Bulboc. Schrad. G. ı. 
- Willd. Hoft, Jacq. ic. r. 2. t. 2719 
EuroriıscHe 1. 4,2 — 4. Die Blürhe hellrioletr, am Grunde ins 
Gelbe fpielend. Die äufsern Blumeneinfchnitte eıwas Ichmaler 
und äulserlich meift gelber, mit dunklern Strichen. Falt ganz ge- 
ruchlos.“ Auf twockenen Wiefen und andern bewachfenen Stellen; 
Friaul.. | 


Diefs Gewächs ae bey uns in einem warmen trocknen 
Boden Sehr gut im Freyen fort, bringt aber nur in warmen Som« 
mern reifen Samen. Alle 3 Jahre, wenn die Stengel abpeflorben 
find, theilt man die Wurzelbrut, und legt lie nach einiger Zeit 
wieder ins Land. Will man neue Sorten gewinnen, fo fäer man 

. den Samen bald nachı feiner Reife aut eine fonnige Stelle und gibz 
- ‚ihm Schutz im Winter. Die Pßänzchen bält man mälsig feucht. 


60 CLASSIS IM. SPECIES. 


\ 


it das Kraut derfelbenabgeftorben, [o' [chneider man es ab, und 
bedeckt lie einen Finger hoch mit frilcher Erde, Die Behandlung 
im aten Jahr ilt diefelbe; und find die Pflanzen ftark genug, fo 
verpflanst man hie nach abgetrocknetem Kraute einzeln in Töpfe, 


ANTHOLYZA, Rachenlilie. 


1. A. Cunxonta, foliis enhiformibus glabris ftriatis, 
fpica oblonga difticha.. (A. Cunozie Thunb. Wi!ld. 
Perf. Decand. et Redoute Liliacees t. ı2.) 

Scuönrorn« R: 3.5. Die [chön fcharlachrotbe Blüthe ift ein- 
blätterig und faft fchmetterliogsförmig. Die löffelförmige Fahne 
länger als die Flügel. Die kleine 3/paltige Unterlippe grün und 
gefalter. Auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung mit den fol- 
genden. | 
| 2. A. rınGens, foliis enfiformibus plicatis, fpica 
fecunda, fpathis lanceolatis fecundis. (A. ringens 
Thunb. Willd. Perf. Andrew t. 52.) . | 
“ GrosseLörarge R. 3. 5.6. Die Blüthe ilt anfangs inwendig gelb, 
lie wird aber auf beyden Seiten roth, und ilt mir gelban Punkten 
bezeichnet. Der Schaft rörhlich. Die Oberlippe kürzer als die Be- 
fruchtungstheile, | 

3. A. pricara, foliis enhformibus plicatis, fpieis 
fecundis, fpathis ovatis villofis. (4. plicata Thunb. 
Willd. Perf.) Ä 
Geraıteig R 2%. 4. Der zwey Fuls hohe Stengel behaart. Die 
behaarten Scheiden entbalten rachenförmige Blüthen, die kürzer 
als die Staubfäden ; doch find diefe nicht fo lang als bey voriger. 


Diele [chönen Gewächle gehören ins Glashaus und müflen 
wie die Ixien behandelt werden. Zieht man Pflanzen aus Samen, 
fo müflen diefe anfangs vor brennender Sonne gefchützt werden. 


COMMELINA, Commeline. 


1. C. CoMMUNIS, corollis inaequalibus, foliis ova- 

to-lanceolatis acutis, caule repente glabro. (C. com- 
munis Willd. Perf. Kaempf. a. t. 889. Gaertn. ı. t. 15. f.c. 
C. polygama Rothii Catal. b. differt tantum floribus po- 
Iygamis diandris. Willd.) 
Gemsıng C: ©. 6. 7, Die Ichönen blauen Blüthen treten aus ei- 
ner Scheide hervor. Sie enthalten 2, anfangs zufammengerollte, 
dann aber flache Blättchen, und ein kleineres, das hohl und weils- 
lich ilt, Diefe find von 3 grünen Blättchen umgeben. Ia Amerika, 
Japan. 


ORDO I | 61 


2. C. AFRICANA, corollis inaequalibus, foliis lan-' 
ceolatis. glabris, caule decumbente. (C. africana 
Willd. Perf. Schmidel ic. et anal. pl.'t. 30.) 
ArrıkaniscHhe C. 4. 5 — 10. Unterfcheider fich von voriger da- 
durch: dafs die gröfsern Blätter nierenförmig und gelb; dafs das 
Ste eyrund und den längern Staubläden gleich; dafs die Blattfchei- 
den gewimpert; und dals die Hülle nicht netzförmig. In Aethio- 
pien. | 





Den Samen der erftern fäert man im Herbit in Töpfe, und ver- 
wahrt fie vor Froft. Er geht im Frühjahr zeitig auf und bringt 
ficherer reifen Samen.. In Japan foll diefe Pflanze roh und ge- 
kocht genoflen, und aus der Blüthe eine Ultramarinfarbe bereitet 
werden. —: Die zte mufs wie eine Cap - Pflanze behandelt werden. 
Mao lüet den Samen im Frühjahre ins Miftbeet. Wenn die Plan- 
«en grols genug find, — ungefähr im Junius, — verpflanzt man fie 
in Töpfe, ftelit fie ins Freye im Schatten, bis fie angewurzelt find, 
und dann an einen [onnenreichen Ort. Sie bedürfen im Winter we- 
nig Wärme, aber einen luftigen Ort, und zuweilen etwas Waller. 


MORAEA ‚„ Morüa. 


M. cnınensıs, fcapo tereti multifloro, foliis enh- 
formibus glabris brevioribus, corollis patulis, ftigma- 
te fimbriato. (M. chinenfis Willd. Ixia chinenfis Ehret. 
Trew 23.t.52. M. fimbriata Vent. Delcr. t. g.) 

Bunte M. 4.6 — 8. Die Blüche äufserlich gelb, inwendig po- 
meranzengelb, oder Schön und lebhaft braunroth und mit blutto- 
ihen Flecken befprengt, Diefes Schöne Gewächs war ehedem unter : 
dem Namen: Bermudienne, bekannt. In Indien, China, Japan, 








Die glänzend [chwarzen Samenkörner fäer man gleich nach . 
ihrer Reife in Töpfe, die man in ein gemälsigtes Miltbeer gräbr, 
Im Herbit werden die Pflänzchen in leichte Erde verpflanzt und 
im Haufe überwintert. Alle 3 Jahre verletzt man fie, und nimmt 
die junge Brut. ab; es muls diels aber im Frübjahre, ehe hie treibt, 
gelchehen, Ä 


CNEORUM, Zeiland. 


Cn. TRICoccoN, foliis glabris, floribus axillaribus. 
(Cn. tricoccon Lamark ill. t. 27. Perf. Willd.) 
Sranıscnen Z. 6.7, Die gelben Blüthen ftehen einzeln, paarwei+ 
fe und zu 3. Die abwechfelnden Blätter lanzetförmig, Stumpf 
und gefüelr. Immergrün. In Spanien, Südfrankreich. 





\ 


2 _. CLASSIS I. SPECIES. 


 »Dieler fchöne Strauch wird aus Samen gezogen, den man 
bald nach [einer Reife fäer. Sind die Pflänzchen 3 Zoll hoch, fo 
verpflanat man lie. ‘Sie verlangen nur gewöhnliche Pflege im Glas- 
haule, | 


29. POLYCNEMUM, Knorpelkraut. 


P. ARYENSE, oppofite ramofum, procumbens, fo- 
liis prismaticis apice fpinofis. (P. arvenfe Schrad. G. ı. 
Wilild. Roth, Schk. Jacq.) | 
. &. Caule erecto; (P. arvenfe Schk. ı. t. 5. a. Jacgq. 
‚auftr. 4. t. 365. (hg. infer.)) 
ß. Caule procumbente; (P. arven/. Leers, Jacq. 1. c. 
. (Ag.[uper.) P. viarıicum Pallas illuftr, plant. falc.4.) 
Acker-Kw. ©. 7.8. Die Blüthen find in 2 — 3 weilse Deckblät- 
ter gelüllt. Auf fandigen, unfruchtbaren Stellen; Barby, Leipaig,- 
Berlin, Frankfurt a, M., Tübingen. | 





So lange diels Gewächs jung und zart ilt, gibr es ein gutes 
Viehfutter für Schaafe. In den Apotheken führte man ehodem: 
Camphorata congener. . | 


30. SCHOENUS, Knopfgras. = 
a. Culmo foliofo. 


I. ScH. Fuscus, eulmo trigono, foliis fetaceis 
canaliculato-carinatis, fafciculis terminalibus fubgemi- 
nis involucro longe minoribus,  fpiculis fubtrifloris, 
ftigmatibus (tribus) ftilo longioribus. ($.fufe. Schrad. 
G. r. Willd. Roth, Hoppe Cent. 3.) ® 
Bravnes Ku. 4. 5—7. Die blauen Blüthen geknauelt. Die glän- . 
zende Nuls hellbraun. Der Pruchtboder mit 3 Borlten. Die gan- 
ze Pflanze ilt kleiner, die Blätter fchmaler und mebr fadenförmig 
als bey der folgenden, Auf Torf- und Moorgrund; Salzburg, 
Berchtesgaden, Schwaben, Pfalz, Wetterau, Frankfurt, Graffchafte 
Mark bey Bielefeld, Oldenburg, Bremen, Haniburg (?), Zelle, Han- 
nover, Lanlitz, Dresden. 

2. SCH. ALBUS, culmo trigono, foliis linearibus ca- 
rinatis, ‚fafcioulis terminalibus fubcorymboßis involu- 
crum aequantibus, ftigmatibus (duobus) ftilo breviori- 
bus, (SS. aldus Schrad. G. ı. Willd. Roth, Schk. ı. t. 7. 
Eng. b. 985. FI. D. 320.) 

Weisses Kn. 4,6 2. Die Wurzel ift knollig. - Die 2bküthi- 
gen Aehrchen weils, nach der Biürhe bräuzlich. Die Nuls mir 8 — 


ns 


’ 


| ORDO I | | 63 


ı0 Borften: Auf Torfboden, in fiehenden Gewällern. (H. im‘ 
Eppendorfer Moor.) \ 


2 b. Culmo nudo. 


3. SCH. MUCRONATUS, culmo tereti, fpiculis fafci- 
eulatis, involucro 3-— 6phyllo. (S.mucron. Schrad.G. ı. 
Willd. Scirpus maritimus capite glomerato Scheuchz. 
Ag. 8. f 1.) 

Serrzises Ku. 4.6.7. Die glänzenden Spelzen, deren Mittelnerv | 
dicker und fich in eine mehr oder weniger in die Augen fallende 
Spitze endigt, And röthlich, oder röthlichbraun mit hellerem Ran- 
de. Keine Borfien. Am adriatifchen Meere. 

4. SCH. NIGRICANS, culmo tereti,: fpiculis fafeicu- - 
latis, involucri diphylli valvula exteriori fpiculas fupe- 
rante. (S. nigricans Schrad. G. ı. Willd. Smith, Roth, - 
Eng. b. 1121. Hot g. 3. t. 54.) - 
Schwänzricnss Ku. 2%. 5. 7. Fünf bis ıe und mehr glänzende 
braunrothe, 3.-, feltner gblüthige, Aehrchen. Die 6 — 7-Spelzen 
am Rande beller. Eine Zkantige, gläuzendweilse Nuls. , Keine 
Borften. Auf Torfboden, feuchten Wielen. Auf dem Litora- 
le, Oeitreich (?), Schwaben, Ingolftadt, Regensburg, Erlangen, 
Schweiniurt, Pfalz, Wetterau, Driburg, Hamburg (?), Holftein, 
Mecklenburg, Prenzlau, Frankfurt, Halberltadt, Jena (?), Böhmen, 
Schlefien. | 

5. SCH. FERRUGINEUS, culmo tereti, fpiculis gemi- 
nis, involucri valvula exteriori fpiculas aequante. (S. 
ferrug: Willd. Schrad. Germ. t. 1. f. 4. 9. nigricans 
Hoppe Cent. 3.) 

Rostransenzs Ku. 2%. 5. 6. . Unterlcheider lich vom vorigen: 
durch die gepaarten Aehrchen, wovon die äufsern deutlicher ge-, 
ftielt, grölser, 5-,feliner 6lpelzig find; (Nur die beyden innern 
Spelzen find fruchtbar); durch die 4— 5 Borften, welche die 
Nuls umgeben. Auf Torf- und Sumpfboden; Kärnthen, Salzburg, 
Brandenburg (Prenzlau). 





Sämmtliche angeführte Arten liefern kein brauchbares Futter, 
kaum dals die Ziegen etwas davon freflen. 


31. CYPERUS, Cypergras. 


I. C. austgatıs, capitulis felßlibus pedunculatisve 
- Anvolucro univerfali 5- — 6phyllo, - partiali fubtriphyl- 


lo. (C. auftralis Schrad. G. 1. C. glomeratus Holt g. 3. 
48. Cyp. aquatiens italic. Mich. N. G,n. ı2.) 


64. "-CLASSIS UI. SPECIES. 


Sönztenss C. © 7.8. Die fehr kleinen rolibraunen Spelzen mit 
einem grünen Nerv. Der dreykanrige Same fehr klein. Der 
Schirm befteht aus 5 — 8 Köpfchen. Die Köpfchen beftehen 
aus einer Menge kleiner, linienförmiger Aehrchen, die 10 — ı2 
Blürhchen enthalten. Auf dem überfchwemmten adriatilchen Meer- 
ufer, Tyrol. 

2. C. FLAvESCENS, umbella fubcompofita triphylla, 
fpiculis lanceolatis, glumis obtußs. (C. av. Schrad, 
G. ı. Willd. Roth, Schk. » tı 7. Hoft g 3. t« 72. Flor. 
Par..t. 74.) 

Gersuicnss C,©.6 — 8. Die glänzenden Spelzen hellgelbbraun 
mit einem grünen Nerv, der nach der Spitze hin rauh ill, die bey- 
den unterfien erwas kleiner. Der Same [chwarz (punrktirt?). In 
Sümpfen. (H. Eppendorf.) 
. 3. C.Fuscus, umbella compofita triphylla, fpicu- 
lis lineari-lanceolatis, glumis acutiusculis. (C. fufeus 
Schrad. @. ı.) 
&. Vulgäris; (C. fufeus Willd. Roth, Schk. ı. t. 7. 
Holt g. 3. t. 73. Leers. Fl. D. ı70. Fl. Par. t. 75.) 
ß. Virefcens; (C. virefcens Hoff. Wil!d. C. compreffus 

nofter £. viridis Krock. fil. n. 69. t. 13.) 

Braunxes Cyrsnon. ©. 6.7. Mit braunrothen Spelzen, die einen 
breiten grünen Nerv zeigen. Der Schirm ilt aus geltielten und un- 
geltielien Schirmchen zulammengeletzt: die Zkantigen Stielchen 
Itehen in fchief abzefturzten weißslichen Tuten. Auf feuchten 
fumpfigen Wiefen. ß. findet fich nur in Schielien und ilt nur zar- 
ter als x, (H. Eppendorf.) | 

4. C. EscuLeNTus, umbella decompofita fubpenta- 
Po fpiculis lanceolatis, radice tuberofa. (C. efcw- 
dentus Schrad. G. ı. Willd. Perf. Holt g. t. 75.) 
Ernwasner. 4. 7. Die am Rande helleren Spelzen haben 6 — 7 
Nerven. Die beyden unterlten find unfruchtbar: die eine ift klei- 
ner, allein bey den unterfien, zumahl geltielien Aebrchen, ilt die 
äulsere Spelze weit gröfser und endigt lich in eine Spitze mit klei- 
nen Sägezähnen. Auf feuchtem Boden, bey Aquileja, am adriati- 
Schen Meere. 

5. C. LoxGus, umbella fuprädecompofita 4- — 
6phylla, Ipiculis linearibus, glumis imbricatis, radice 
repente. (ÜC. long. Schrad.G. ı. Willd. Perf. Sınith, Holt 
g- 3. t: 76. Jacq. C. 3. t. 297. Scop.Eng..b. 1309.) 
Lances C. %. 7. 8. Die rofibraunrorhen Spelzen haben einen 
helleren Rand und einen grünen Nerv: die beyden unterlien Spel- 
zen lind kleiner und meilt unfruchtbar. Die glänzenden Aechrchen 


ORDO IL .. 0:06 


linienförmig. Der am Grunde verdünnte Same 3Zkantig und 
fchwarz. In Gräben; Litorale, Aquileja; auf [unpligen, über- 
Ichwemmten Plätzen, Friaul; an Bächen, bey Baden in Oeffreich. 

6. C. Monti, umbella decompofita 4- — sphylla, 
fpiculis Janceolatis, glumis remotiusculis, radice re- 
‚pente. (C. Monti Schrad. G. ı. Willd.: Monti Prodr. 
t. ı. & 2.) | | 
Mosriscuss C. 4.7 — 8. Die eyrunden, ifumpfen, roltbraunen 
oder roıbbrayunen Spelzen find nach der Spitze hin am Rande hel- 
ler und 7nervig; der mittellte Nerv deutlicher und grün, Er va- 
ziirt mit fchmaleren an 20 - — Zoblüthigen Aehrchen. Der ver- 
kehrteyrunde Same ilt zulammengedrückt und blafsbraun. Auf 
dem Litorale, Aquileja an Meerufern. | Fi 

7. C. PANNONICUS, celpitofus, culmo obfolete tri- 
quetro proftrato, Ipiculis fibgnaketıia fubovatis felßli- 
bus. (C. pannon. Willd. Perl. Ait. Rew. Jacq. auft. 5. 
t. 6.) - | ee 
Usoarıscnes C. ©. 7. Die Seitenbälge wie verbrannt. Auf feuch- 
ten Plätzen, an Sümpfen, Flüflen ; Oeftreich. 

a. C. ELEGANS, culmo triquetro, umbellis fubtri- 
radiatis, Spiculis fubternis Jinearibus, fquamis obcor- 
datis fubdiftantibus mucronatis patulis, involucris pla- 
nis. (C. elegans. Vahl Eclog. Wiild. Perf. Rottboell. g. 
34.1.6. £.4.) 

Scuönes C.©. g.7. Die dblätterige Hülle länger als der Schirm, 
welcher Ichön rofibraun ılt. Auf fumpfigem Meergeltaie; Ja- 
maika. " 

b. C. rorunpus, culmo triquetro nudo, foliis gra- 
mineis linearibus molliusculis glaucis, umbella fimpli- 
ci faccida, fpiculis linearibus alternis fublenis. (C. 
rotundus Lin. Willd. C. Aexaftachyos Rottb. t. 14. f. 2.) 
Runnes C. 23.7. Die roıhbraunen’Aehrchen glänzend, ziemlich 
lang. Weltindien. | | 

c. C. PAPYRus, culmo triquetro nudo, umbella in- 
volucris longiore, involucellis triphyllis fetaceis longio- 
ribus, fpiculis ternis. (C. Papyrus Willd. Rottb. 32. t. 
19. fi 2.) | 
Pırıer-C. 3. Die braunen Aehrchen [ind füellos. Von der gblät- 
terigen Hülle find die 4 äufsern Blättchen breiter. Der allgemeine 
Schirm befteht aus [ehr vielen Strahlen, die, wie bey den übrigen 
Gattungsverwandten, in abgellutzten T’uten fiehen. Die Halme 
6— 8 Fals hoch. An Fiulsufern; Calabrien, Sicilien, Aegypten. 


“Mösler's Handb, d. Gewächsk. = ä 


6 > CLASSIS II. SPECIES. 


* Von C. longus führte man [onlt in den Apotheken: Cyperi 
longi radix; und von C. rotundus: Cyperi rotundi radix (wilder 
Galgant). C. Papyrus fand Bruce vorzüglich im Jordan. Ehedem 
machte man aus dem dicklten Theile des Stengels Papier, indem 
inan die Häute zwilchen dem Mark und der äulsern Schale abzog, 
und daraus das Papier bildete. Auch wurden Taue daraus ge- 
' Aochten. Die mit fchuppigen Bändern verlehenen Wurzelknollen 
von Nr. 4. find gewürzhait und werden fowohl roh als gekocht ge- 
noflen und find in Italien unter dem Namen: Dulcichino, Giug- 
gioli'terreftri, bekannt. Man hat lie auch wie Kaffee zu benutzen 
ernpfoblen. Die ausländilfchen Arten verlängen warmen feuchten 
Boden im Treibhaufe, Heideerde und beltändige Feuchtigkeit. 
Man vermehrt fie durch Wurzeltheilung, | 


32. SCIRPUS, Binfe. 
a. Spica unica. 1. Simpljei. 

1. Sc. CEsPITosVUs, culmo tereti, vaginis in rudi- 
mentum folii delinentibus, fpica involucro diphylio in- 
clula, ftigmatibus tribus. ($e. ce/pitofus Schrad. G. 1.) 

. & Fulgaris. (Sc. cefpitof. Willd. Smith, Roth Cat, 
et Germ. Eng. b. 1029, Hopp. Cent. 3. Sturm ı. ıo0. 

Holt g. 3. t. 59.) ! 

ß. Nemorofus. (Se. cefpit. Roth ß.) 

Moor-B. 2.5.6. Die Bälge lind wie dieHüllblättchen gelalter, 
aber [chmaler und alle fruchtbar. Die fchwarze Nuls Zkantig. 
Der Fruchtboden trägt 6 hin und her gebogene, rückwärts hacke- 
rige Borften, die weils und durchlichtig find. Unter den vielen Sten- 
- geln, welche aus einer Wurzel kommen, finden ich unfruchtba- 
re. , Variirt zuweilen mit lebendig gebärenden Blüthen, Auf Torf- 
und Sumpfboden ; ß. Oldenburg. (H. Eppendorf.) 

» 2. SC. BAEOTHRYoN, culmo tereti, vapinis aphyl- 
lis, fpica nuda, glumis obtufis, ftigmatibus tribus. 
(Sc. Baeothr. Schrad. G. ı.) 

#. Maior. (Sc. Baeothryon Willd. Roth Cat. et Germ. ° 
Drew. et Hayne ı.t,22. Sc. Halleri Gmel. Sc. pau-- 
eiflorus Smith, Eng. b. ı122. Holt g. 3. t. 58.) 

.B- Minor. (Se. eampe/tris Roth Cat. Willd. Dr. et 

Hayne ı. t. 23.) 

Torr-B 3.6.7. Die glänzend braunen Schuppen haben einen 
dunklern Kielnerv und find am Rande der Spitze heller; die 
beyden äufsern, welche ungleich und ftumpfer, find halb fo lang 
als die Aehre. Der Fruchtknoten in der Mitte zufammengeäogen. 
‚ Auf dem Fruchiboden 6 rückwärts hackerige Borlten, (Sc. campe- 


 ORDO 1. 67 : 


feris ift blols niedriger, zarter und armblüthiger; es findet lich auf 
magerem Boden.) Auf [umpfigen, über[chwenmten Plätzen über 
ganz Deutlchland zerftreut. (H.) 

. Sc. PALUSTRIS, radice repente, zul fubtereti, 
vaginis aphyllis, fpica nuda, glumis acutiusculis, fti- 
gmatibus duobus. (Sc. paluftris Schrad. G.ı.) _ 

a. Maior. (Se. paluftris Willd. Smith, Roth, Leers 
t. 1... 3. Eng. B. 131. Fl. D. 273+ Sturm ı. 9. Hoft 
g- 3. t. 55.) 
ß. Minor, (Sc. paluftr. Roth 8. Flor. Par. t. 59. Sc. 
"  acieularis Fl. D. 167.) 
Sumer-B. 2%»6 — 8. Die Jänglicheyrunden, glänzend braunen 


Schuppen arm Rande der Spitze heller. Die verkehrteyrunde blafs- ° 


gelbe Nuls zulammengedrückt. 4 Borften, Die Wurzel von ß. di- 
cker, falt holzig; der Stengel kaum + von «. lo Gräben, Süm- 
pfen; ß. auf erwas feuchten Wielen. und Triften. (H.) 


4. Sc. ovarus, radice fibrofa, culmo fubcompref- 

fo, vaginis aphyllis, fpica nuda, glumis obtufis, fti- 
gmatibus duobus. (Se. ovat. Schrad. G. ı. Roth, Willd. 
Sc. capitatus Roth, Ehrh. Holt g. 3. t. 56.) 
Errörmice B. ©.6.7. Die braunrothen Schuppen nach der Spitze 
hin heller gerandet und mit einem grünen Nerv. Meift 2 Staubge- 
fäfse und a Narben. 6 rückwärts hackerige Borften, die länger als 
die Nufs, welche weit kleiner als bey voriger. In fiehenden Ge- 
wällern; Kärnthen, Oeltreich, Bayern, Bayreuth, Ptalz, Werte- 
rau, Hellen, Hamburg, Wittenberg, Leipzig, Neumark, Laulitz, 
Schlefien, Mähren, Böhmen. 

5. Sc. aCıcuLARIS, culmo quadrangulo, vagivis 

aphyllis, fpica nuda. (Se. acieul. Schrad. G. ı. Willd. 
Smith, Roth, ne b. 749. Fl. D. 287. Sturm ı. ıo. Hoft 
g- 3. t. 60.) 
Napsrrönmiee B. @. 6 — 8. Die eyrunden, glänzend braunrothen 
Schuppen baben einen grünen Nerv und find an der Spitze heller. 
Drey Narben. Die verkebrteyrunde Nuls zufammengedrückt, glän- 
zend weils. Meilt keine Borlten. Auf fumpfigem, ı überichwemmten 
Boden, (H. Eppendorf am Moor.) 


6. Sc. FLUITANS, culmo foliofo, foliis. fafeiculatis, 


edunculis terminalibus alternis. (Se. Awitans Schrad. 


©. ı. Willd. Smith, Roth, Eng. b. 216. Fl. D. 1082. Sc 
ftolonifer Roth in Uft. N. A. B.) 

Sckwimsenne B. 4.7 — 9. Die eyrunden, gekielten Schuppen 
grün, am Rande weilslich;; die beyden äufsern wenig geölser, aber 
mit einem deutlichern Kielnerv. Zwey Narben. Die verkehrihers- 


u” 


[ 





68 CLASSIS III. SPECIES. 


förmige Nufs ilt zufammengedrückt und weilslich. Keine Borften. 
In Gräben, Sümpfen; Bayreuth, Münfter, Oldenburg, Bremen, 
; Hamburg, Holliein, Hannover, Halle, Schlelen. 


2. Compojfıta. 


7. Sc. CARICINUS, culmo teretiusculo, vaginis fo- 
liiferis, fpica difticha involucro breviori, fpiculis mul- 
tifloris, foliis canaliculato-carinatis. (Se. caricinus 
Schrad. G. 1. Se. Carieis Willd. Roth. Carex uliginofa 
Lin. Schoenus compre/fus Lin. Smith, Eng, b. 791. Leers 
ih 3. Ho 3 659: ), 

Rırponasartıce B.4.6— 8. Die fpitzigen, gekielten Schuppen 
haben mehrere Nerven, und find an der Spitze heller; die unterlte 
breiteyrund, kleiner und unfruchtbar. Zwey Narben. Die glän- 
zend blafsbraune Nufs fall Zeckig. 6 rückwärts hackerige Borlten, 
die doppelt länjer als die Nufs. Auf Torf-und Sumptboden. (H.) 
| 8. Sc. RUFUS, gulmo tereti, vaginis foliiferis, fpica 
difticha involucro longiori, fpiculis pauciforis, foliis 
canaliculatis. (Se. rufus Schrad. Germ. ı. t. ı. f. 3. SeAoe- 
rus rufus Sınith, Eng. b. 1010.) 

Brausnnosree B. 24. Sie blüht mir Frühlings - Anfang, und ilt der 
vorigen Selır ähnlich, nur find an diefer die Halme völlig rund und 
kahl; die Blätter genau gerinnelt und glatt; das gerinnelte Deck- 
blatt kleiner als die Aehıre; oft ıft gar keins vorhanden oder ein 
fehr kurzes; 5 — 6 braunrothe, mehr einander genäherte Aehrchen, 
die 3- — gblüthig lind; die Schuppen breiter und ftumpfer, An 
der Olilee. bey Swinemünde. (Colberg bey der Saline.) 


b. Spieulis pluribus. 1. Culmo tereti. 


9. Sc. LACUSTRIS, culıno tereti, vaginis interiori- 
bus in folium breve delinentibus, cyma terminali de- 
compofita involucro diphyllo fuffulta. (Sec. Zaeuftris 
Schrad. G. ı.) 

&. Maior; (Sc. lacuftris Willd. Smith, Roth, Eng. b. 

666. Fl. D. 1142. Holt g. 3. t. 61. fig. dext.) 

ß. Medius; (Sc. Holofchoenus Fl. D. 454.) 

y. Minor; (Se. lacuftris Fl. Wettr. ß. Sc. Tabernae- . 

montani Gmel.) 

Sez-B. 42.6 — 7. Treibt oft 8—ı2Fuls hohe Halme. Die breit- 
eyrunden, gekielten, gefranzten Schuppen lind vieluervig, mit ftär- 
kerem Mittelnerven, der lich unterhalb der doppelten Spitze in ei- 
nen kurzen Stachel endigt. Die Antheren an der Spitze feinhaarig, 
Drey, zuweilen 2 Narben. 6 bin und her gebogene, rückwärts 


ORDO IL 69 


hackerize Boriten. In Sümpfen, an Flufsufern. (H. im Umfang 


der Ei an der Allter, Bille überall.) eo 

Sc. HoLoscHoeEnus, culmo tereti, vapinis folii- 
En capitulis termiualibus pedunculatis fefhlibusve, 
involucro diphyllo fuffultis. (Se. a Schrad. 
G. ı. Willd. Roth N. B. Sınith.} 


&. Capitulis maxima ex parte pedunculatis; (80. Ho- 
lofehoenus Seop. Holt g. 3. t.62.) | 
3. Capitulis fublefhlibus; (Schoenus auftralis wild. 
Schoerus romtnus Willd. Jaca. auft. 5. t. 448.) 
Kworrorasarsıce B. 4.7—8. Die an der Halmfpitze firzenden 
Köpfchen beftehen aus vielen kleinen Aehrchen und lind in «, 
meilt geltielt, nur eins ünd das andere felifitzend; in ß einzeln 
und litzend. Die verkehrteyförmigen Schuppen braun und roth- 
bunt, mit einem grünen Kielnerv, der fich unterhalb der (tumpten 
Spitze in einen kurzen Stachel endigt. Drey Narben. Keine Bor- 
iten. Die kleine Zkantige Nufs fchwärzlich. Am Litorale, Oeft- 
reich, Barby auf nallem Boden. ' 


1t.‘ Sc. SETAcCEuUS, culmo tereit, vaginis foliiferis, ' 


fpiculis terminalibus fubgeminis, involucro 
fuffultis, fructu coftato. (Se. fetaceus Schrad. G. 
Willd. Sturm ı. ı0. Smith, Roth, Fi. D. 311. Leers t. ı. 
f. 6. Hoft g. 3. 1. 65. Fl. Par. t. 68.) 

Bonstexsanrice B. %. 6 — 8. Von der ablätterigen Hülle hat di 
‘obere Blättchen das Anfehen des Halmendes, es ilt gerinnelt, und 
bildet an der Balis eine Spalte, aus welcher ı — 2, leltner 3 Aehr- 
chen hervorkommen; das untere Blättchen ilt {chuppenartig, hohl 
und endizt in einen kleinen Stachel, Die eyrunden, röthlichen 
Schuppen mit einem ftärkern grünen Kielnerv. ‚Die [ehr kleine, 
der Länge nach gerippte Nufs glänzend braun. Keine Borlften. 
Auf neflen Wielen; an Meer - und Flulsufern, er am Arrner 
fer Moor.) 


12. Sc. sUPINUS, culmo tereti, vaginis foliiferis, 
fpiculis lateralibus glomeratis, involucro monophylio 
fuffultis, fructu transverGm undulato. (Sc. fupinus 
Willd. Roth, Schrad. Germ. ı. . . fi 1. Holt g. 3. 
t. 64.) | 
Nieorice B. 2.6.7. Unterfcheidet [ich von dervarikenı durch 3—& 
und mehr Aehrchen, die aus der Seite des Halms bervorkommen; 
durch die deutlichern Spitzen der Schuppen; durch die quer ge- 
gewellten, Ichwarzen Samen. Aut fumpfigen, überlchwemmten 
Plätzen; Oeflreich, Regensburg, Mark Brandenburg bey Prenz- 
low. 


>» 


E23 CLASSIS II. SPECIES. : 


2. Culmo triquetro v. trigono. 


13. Sc. MUCRONATUS, culmi triquetri apice demum 

horizontaliter retrofracto, vaginis aphyllis, fpiculis la- 
teralibus felflibus glomeratis nudis, ftigmatibus tribus. 
(Sc. muoronatus Schrad. G. ı. Willd. Roth N. B. Se. 
glomeratus Scop.) 
Zusesrirzte B. 3.7.8. Ein dichtes Köpfchen aus 10 — ı5 und 
mehrern ungeltielten, vielblüchigen Aehrchen. Die breiteyrunden, 
vertrockneten Schuppen geltreift, glänzend, zart gewimpert, und 
mit einem Kielnerv, der in eine etwas rückwärts gebogene Spitze 
endigt. Die verkehrteyrunde Nufs glänzend braun. 5— 6 rück- 
wärts hackerige Borlten. In Sümpfen und Gräben; Litorale, 
Krain, Kärnthen; in Fifchteichen ; Erlangen. 


14. Sc. TRIQUETER, culmi triquetri apice rectius- 
culo, vaginis foliiferis, fpiculis ovatis vel oblongo-ovatis 
lateralibus felflibus pedunculatisve fubnudis, ftigmati- 
bus duobus. (Sc. trigueter Schrad. G. ı. Willd. Smith. ) 

&. Spiculis maxima ex parte pedunculatis. (Se. £ri- 
gonus er triqueter Roth N. B, et Germ.) 

ß. Spiculis fere omnibus felfilibus conglomeratis. 
(Se. triqueter Roth N.B. Sc. mucronatus Fl. Wettr. 
Roth, Holt g. 3. t. 66.) | 

Darrkamrıce B. 3. 7.8. Die länglicheyrunden gefpaltenen oder 
ausgerandeten Schuppen [ind am Rande ungleich gefranzt. Der 
einzige Nerv endigt fich unterhalb der Spalte in eine rauhe Spitze. 
Die verkehrteyrunde Nuls glänzend blafsbraun. Die Borlften der 
vorigen, aber weniger und kürzer. An Flufsufern, in Sümpfen ; 
Litorale, Oeltreich, bey Salzburg, Bayreuth, Schwaben, Franken, 
Pfalz, Oldenburg, Bremen, an der Elbe von dem.Lauenburgifchen 
bis Hamburg, Holltein. (H.) 

15. Sc. LITORALIS, culmi triquetri apice rectius- 
culo, vaginis foliiferis, cyma laterali decompoßita in- 
volucro monophyllo fuffulta, fpiculis oblongis, ftigma- 
tibus duobus. Se. litoralis Schrad. Germ. ı. t. 5. 
F. 9.) 2 e 
Meerszaanps-B.21.7—8. Die hreiteyrunden, ganz ftumpfen Schup- 
pen mit einem Kielnerv, der [ich in eine längere mehr rückwärts 
gebogene Spitze endigt: die zwey, zuweilen drey unterften Schup- 
pen unfruchtbar. Auf über[chwemmten Meerufern des adriatifchen 
Meeres. | & 

16. Sc. MARITIMUS„, culmo triquetro, vaginis fo- 
liiferis, fpiculis terminalibus fafciculatis pedunculatis 
felilibusve involucro polyphyllo cinctis, glumis fubtri- 


\ 


 ORDO L._ | u} 
dentatis. (Se. maritimus.Schrad. G. ı. Willd. Smith, 
Roth, Engl. b. 542. Sturm ı. ı3. Holt g. 3. t. 67.) 

&. Yulgaris. 

ı. Culmis alterioribus, fpiculis pedunculatis fe[G- 

libusve. (Se. maritimus Eng. b. 542. 
2. Culmis humilioribus, [piculis paucioribus [ef- 
Glibus. (Se. compactus Hoff. Sc. maritimus 
Fl. Wettr. Krock. ülef. t. ı9.) 
ß- Tuberofus. (Se. marit. Schk. ı- t. 8.. Fl. D. 937.) . 
Mser: B. 2. 7..8. Die -breiteyrunden, runzeligen Schuppen find 
einnervig und haben an der Spitze 3 — 4 ungleiche Zähne, wovon 
der mittlere länger und zurückgebogen. Die zwey unterften Schup- 
gen meilt unfruchtbar. Zwey, zuweilen 3 Narben. Füof bis fechs 
rückwärts hackerige Borlien. Die Abart ß. hat eine knollige Wur- 


zel.e. An Meer- und Flulsufern in ganz Deutlchland. (H.) | 


17. Sc. Annuus, culmo fubtriquetro, vaginis folii- 
feris, cyma terminali fimplici et compofita involucro 
2- — 3phyllo cincta, fpiculis folitariis oblongo- ova- 
tis, glumis mucronatis, fructu coltato. (Se. annuus 
Schrad. G. ı. Holt g- 3. t. 63. Allion. Pedem. t. 83: f. 5.) 
Jinkise B. ©. 8. 9. Die breiteyrunden, glänzend roltbraunen 
Schuppen haben einen grünen Rückennerv, der fich in eine kurze 
Spitze endigt. Drey, zuweilen 2 Staubgefälse. Drey Narben. Die 
glänzend hellbraune Nufs fehr klein. Keine Borften. Auf teuch- 
ten Stellen des wärmern 'Tyrols. | 


‚18. Sc. siLvaTIcus, culmo trigono foliofo, cyma 
terminali fupradecompoßita involucro polyphyllo cin- 
cta, fpiculis ovatis, glumis mucronatis. (Se. an 
Schrad. G. ı. Willd. Smith, Schk. in Uft. A. B.4.t. ı. 
Roth, Eng. b. gıg. Fl. D. 307. Leers t. ı. f. 4. Holt g. 3. 
“tr. 68.) | 
Wırn-B. 23.6.7. Die Aehrchen ftehen öfter gehäuft als einzeln, 
und [ind klein, eyrund und fchmutzig grün. Die länglicheyrunden 
Schuppen rauhgekielt und mit einem kleinen Stachel. Drey Nar- 
ben. Die Zeckige Nuls blafsgelb. Fünf bis 6 rückwärts hackeri- 
gs Borlten, die nur etwas länger als die Nufs. Ein Blarthäut- 
ehen ift nur dieler und der folgenden Art eigen. In Wäldern, 
auf feuchten Wiefen, an Gräben und Flufsufern in ganz Deutlch- 
land. (H.) ‚ 2 

19. Sc. RADICANS, culmo trigono foliofo, cyma 
terminali ([upradecompofita involucro polyphyllo cin- 
cta, fSpiculis oblongo-ovatis, glumis muttcis, culmis 
fterilibus demum deflexis et apice radicantibus. (Se. 





"2. - CLASSIS II. SPECIES. 


radicans Schrad. G. ı. Schk. in Uft. A. B. 4. t. 1. Se. 
filvatie. Willd.) ' Ä 
Wonrzsıusne B. 2.8.9. Die länglicheyrunden Achrchen einzeln, 
grölser und länger geltielt, als bey der vorigen Art. Der Rücken- 
nerv ver[chwindet unterhalb der Spitze der Schuppe. Die Borften 
2 — 4 Mahl länger als die Nufs; fie find verfchiedentlich ge- 
krümmt und nur ganz oben hackerig. Ueberdiels kömmt diele fpä- 
ter zur Blüche als die vorige. An Flufsufern, auf überf[chwemmten 
Plätzen; Salzburg, Regensburg, Erlangen, Wittenberg, Laulitz, 
Schlelien, 4 


20. Sc. MICHELIANUS , culmo triquetro, vaginis fo- 
liiferis, capitulo terminali involucro polyphyllo cincto. 
(Sc. michelianus Schrad. G. ı. Willd. Roth, Schk. in 
Röm. et Ult. D.B. 5. t.2. Holt g. 3. t. 69.) 

Micuerisch& B. ©. 8.9. Das Köpfchen belieht aus 5z — 10 Aeh- 
renbündeln. Die lanzetförmigen, gekielten Schuppen endigen in 
eine etwas gebogene Spitze. Keine Borlien. Meilt 2 Staubgefälse 
und 2 Narben. Die an beyden Enden verdünnte, Zeckige Nuls 
bräunlich, An Flufsufern, auf über[chwemmten, fumpfigen Stel- 
len; Trieft, Kärnthen, Wittenberg. 





— 





Die mehreften diefer Binlenarten verratben Torflager. Die 
Sumpfbinfe gebraucht der Schmidt zu Löfchwedeln. Vor allen 
zeichnet [ich die Seebinfe aus. Im nördlichen Europa und Neurlfch- 
land flicht man Decken, Matten, Körbe, Stuhlliıze, Filchkörbe, 
Siebe u. dgl. m. daraus; man deckt Häuler damit. DasMark ilt zu 
‘ Dochten brauchbar. Jung füttert man Pferde damit und getrocknet 
frifst fie auch wohl das Rindvieh. Die fülslichen Wurzelknol- 
len von N. ı6. gewähren ein gutes Futter für die Schweine und 
liefern ein brauchbares Mehl. In den Apotheken führte man fonft 
von der Secbinfe: Junei maximi, f. Scirpi maioris radix, jemina. 


33. ERIOPHORUM, Wollgras. 
a. Spica Jolitaria. 

1. E. aLpınum, culmis triquetris, foliis breviffiimis, 
fpica oblonga. (E. alpinum Schrad. G. ı. Willd. Holt 
g 1.t. 40. Smith, Roth, Sturm ı. 10. Eng. b. 3ıı. Flor. 
D. 620.) BR: | 
ALren-W.2.4— 5. Unter allen Arten diefet Gattung hat es 
die kleinite Aehre. Die länglicheyrunden Schuppen glänzend, 
gelbroftfarben mit grünem Kielnerv, Variirt mit ı- und 2männi- 
gen Blüthen auf einer Aehre; zuweilen hat es auch Zwitter mit 


ORDOL 10000 


getrennten Gelchlechtern. Auf Sumpf- und Torfboden; Krain, 
Tyrol, Salzburg, Bayern, Rielengebirge, Mäbren, Bremen, Ham- 
burg — Eppendorfer Moor — Winterhude, Holltein. | 

2. E. c£spiTosum, culmis trigonis, fpica oblon- 
go-ovata. (E.cefpitofum Schrad. G. ı. Hoft g. ı. t. 39. 
E. vaginatum Willd. Smith, Roth N. B. et Germ. Eng. 
b. 873. Fl. D. 235. Sturm ı..ı0. Hopp. Cent. 3. Gmel.) 
Rasen-W. 2.4. Aufl den Alpen 5 — 6. Die bülchelumfaflenden 
Scheiden endigen fich in fehr lange Blätter. Der Halmicheiden 
find fo viel als Halmknoten ; die unterlte oder, bey 4 Knoten des 
Halms, die beyden unterlten, find den Bülchelfcheiden äbnlich, 
nur :mit kürzern Blättern; die mittelfte ift blafsgelb, nach aben 
aufgeblalen und endigr in einen Blatt-Anlarz; die oberlte ilt mit 
den Schuppen zleichfarbig, und weniger autgeblafen. Die bley- 
farbenen Schuppen am Rande heller; 7 — ı0 und mehrere der 
unterlien find unfruchibar. Auf Sumpf- und Torfboden, auf Al- 
pen-Niederungen; auf dem Brocken, in Pommern. (H. Eppen- 
do:f.) ' \ | . 

3. E. cAPITATuM, culmis teretibus, fpica fubrotun- 
da. (E. capitatum Schrad. G. ı. Hoft ı. t. 38. 2. 
. Scheuchzeri Sturm, Hoppe Cent. 3. Roth N.B) 
Korrrörmices W. 2.6. 7. Unterfcheidet ich von dem vorigen: 
durch eine rundere Aelıre; durch Ichmalere Schuppen, die enger 
fich decken. Die mittlere Scheide hat ein längeres Blaır; die 
oberlte endigt fich meilt in einen Blatt- Anfatz. In Sümpfen, Bä- 
chen, an Seeufern; Steyermark, Kärnthen, Tyrol, Salzburg. 


b. Spieis pluribus, pedunculatis. 


4. E. TRIQVETRUM, culmis trigonis, foliis trique- 
tris, pedunculis feabris. (2. triquetrum Schrad., @. ı. 
Sturm, Hoppe l.c. ZA. gracile Roth Cat. et N. B. Flor. 
Par. t. 53.) 5 | 
Daevseıtioes W. 2.5. Trägt 3 — 4 kleine Aehren mit unglei- 
chen Stielen, die in einer weiten Tute fiehen. Die Scheiden der 
Bündel und innern Halme bäutig, kahl, braun und roth bunt: 
die des Halmes grünlich.: Die kahlen, hoblen Hüllen endigen 
fich in eine blatrartige Spitze. Die länglichen Schuppen gekielt 
und hellgrüngrau. Die Wolle der dreykantigen Nuls 2 — 3 Malıl 
kürzer als bey folgender Art. In Bruch - und Sumpfgegenden: 
Kärnthen, Salzburg, Regensburg, Erlangen, Schweinfurt, Lautern, 
Wetterau. | 

5. E. AnGusTIroLıum, culmis fubtrigonis, folis 
canaliculato -triquetris, pedunculis glabris. (E. an- 


24 CLASSIS III. SPECIES. 


guftifol. Schrad. G. ı. Willd. Smith, Sturm, Hoppe 
Cent. 3. Roth Germ. et N.B. Engl. b. 564. Flor. Par. 
t. 51. Gmel. E. pölyftach, Poll. Willd. 8. Holt g. ı. t. 37. 
fiy. medıa et dextra.) . 

ScumaLBLÄTTERTGES W. 2. 4. 5. Unterfcheider Gch von vorigem: 
durch diekern Halm;; längere und breitere Blätter; 3 — 5 Aehreu, 
die grölser find, breitere und einnervige Schuppen haben, und 
bräualich oder röthlich und grün find. Von dem folgenden: 
durch eine kriechende Wurzel; doppelt längere Blätter; kahle 
Hüllen und Scheiden; weniger Aehren, die kürzer geltielt und 
durchaüs zarter iind. Zwitterblüthen, zuweilen auch Zwitter mit 
getrennten Gefchlechtern vermilcht. Die längfte Wolle unter al- 
len. Ia [umpfigen Bergthälern und Niederungen ; Süddeutfchland, 
Harz, Frankturt a. M., Schwaben. 

6. E. LATIFOLIUM, culmis trigonis, foliis planius- 

culis apıce triquetris, pedunculis [cabris. (Z. /atife- 
lium Schrad. G. ı Hoppe C. 3. Flor. Par. t.50. EZ. po- 
Iyftachium Willd. Smith, Roth Germ. et N. B. Eng. b. 
563. Leerst. ı.f.5. Sturm ı. 10. Holt g. ı. t. 37. Ag. 
finiftra, Gmel.) 
Breısprärteniges W. 2. 5. Aehrchen 5 — 7 und mehr: die er 
was langgeltielt und zuletzt überhängend find. Die Schuppen ein- 
nervig und grün-braun. Zwitter. Die Wolle it weit kürzer als 
bey vorigem. In Sümpfen, auf nallen Wielen in ganz Deutfch- 
land. (H.). = Ä 


Sämmtliche Wollgrasarten zeigen Torflager an. Die Verfu- 
che, ihre Wolle mit Schaaf- und Baumwolle zu verarbeiten, oder 
Hüre daraus zu bereiten, können nicht empfohlen werden, aber 
zur Watte liefert fie ein brauchbares Material, lo wie auch vor- 
züglich zu Dochten. 


34: ELYNA, Elyne. 


E. spıcata, (Carex Bellardi Schrad. G. ı. Holt a. 
Schk. 3. t. 286. D. Hoppe Cent. 3.) Ä 
Arnrenrönmice E. 4.6.7. Die einblürhigen Kelchfchuppen find 
einnervig und glänzend roftbraun. Von der doppelten Krone ift 
jede einfpelzig und nervenlos: die äufsere mit dem Kelche gleich- 
farbig und hohl; die innere weit fchmaler und braun. Die 3 Staub. 
gefälse fiizen auf einem kleinen Stiel. Drey Narben. Keine Bor- 
ften auf dem Fruchtboden. Ina Sümpfen, auf Alpenwielen; Steyer- 
mark, Tyröl, Käruthen, Salzburg. 


| -ORDO IH. er 
35. NARDUS, Bowftengras. 


N. strıcTA, fpica erecta fecunda. (N. ferieta 
Schrad. G. ı. Willd. Holt g. 3. t. 4. Smith, Roth, 
Schk. 1. t. 11. Schreb. t.7. Scop. Leers t. ı. f..7. Eng. 
b. 290. Fl. D. 1022.) 

Steıres B. 2}. 6... Die Blüthen mehr-paarweife genähert, hell. 
violett, oder roth und grün bunt: vor der Blüchean dieSpindel ge- 
drückt, nach derfelben mehr oder weniger abitehend. Die äulse- 
re Kronfpelze endigt [ich in eine kurze Granne und hat auf dem 


Rücken 3 hackerige Grannen, Auf raubem, tzockegen Sananodem, 
ee bey der Stern[chanze.) 


be P 


Eine Mückenart legt ihre Eyer an die Wurzel dieles Grales, 
woraus [ich Maden entwickeln, die von den Krähen begierig auf- 
gelucht werden. Es loll den Flugfand befeftigen und auf Quellen 
deuten. 
LYGEUM, Nufsgr as. 
L. Spartum. (Richard i in Act. S.N. H. Par. t. 3. 
Willd. Perf. ) 


Prrismrönmices N. 3. Unter allen Blüthen der Gräfer ilt diefe am 


grölsten. In Spanien. (Es foll ich auch auf dem Harz und bey ' 
Jena finden.) 





Ehedem wurde diefes Gras wegen leiner Zähigkeit häufig zu . 
allerley Flechtwerk benutzt; allein es ift durch das weit vorzuzie- 
hende Spartgras (Sripa tenaciffima) verdrängt worden. — Es al | 
gegen die Kälte etwas empfindlich. 


DIGYNIA, srıuı 2. 


36. CHAMAGROSTIS, Zwerggras. 


Cy. MINIMA. (Ch. minima Schrad. G. ı. Borkh. 
Knappia agroflidea Smith, Eng. b. 1127. Sturmia mi- 
nima Hoppe in Sturm Fl. ‘6. fafc. 7. Agroflis minima 
Willd. Smith, Roth.) ’ 
Röruuıcazs !Z. 4. Blübt mit Frühlings - Anfang. Die ährenartige 
Traube enthält g — ı2 Blüthen. Die Kelchfpelzen abgeltutzt, ge- 
kerbt, gelb und rotb bunt und mit einem Stern. Die Krone belteht 
aus ungleichen, filberweilsen Haaren, die einfach und ältig find 
und nach unten verbunden die Befruchtuigswerkzeuge einichlie- 
[sen. Auf Sandboden;. Bayreuth, Werthheim, Pfalz, SISURFIN 
Hamburg, Sollbmn, Leipsig, nn 


- 


n 


76 '  — GLASSIS IM. SPECIES. 
37. ALOPECURUS, Fuchsfchwanz. ’ 


I. A. prRÄTENSIS, culmo.erecto glabro, panicnla 
fubfpicata cilindracea obtufa, glumis calicinis infra 
medium connatis acutis villofis. (4. pratenfis Schrad. 
-G. v. Willd. Hoft g. 1. t. 31. Smith, Roth, Schk. ı. t. 11. 
Leers t, 2. f. 4. Eng. b. 759. Schreb. t. ıg. f. ı. Sturm 
‚2. 8. Ä Ä 
Wıssen-F 2.4 u.7.8.wieder. Die Bälge weils: dieKelchbälge 
find fat gleich und haben 3 grüne Nerven. Die Kronenbälge find 
etwas kürzer und haben 5 grüne Nerven. Die gedrehte Granne 
doppelt länger als die Blüthe: fie ift anfangs gerade, dann gekniet 
un.! herabgebogen. Zwey verwachfene Griffel. " Auf Wielen und 
Triften überall. (H.) 

2. A. AGRESTIS, culmo erecto fuperne fcabriuscu- 

lo, panicula fubfpicata cilindracea acuta, glumis calici- 
nis ultra medium connatis acutis nudiusculis. (A. agre- 
fiis Willd. Smith, Roth, Leers t. 2. f. 5. Eng. b. 848. 
Fi. D. 097. Hoppe C. 2. Schreb. t. ı9. f. 2. Hoftg. 3. 
% 12.) 
Aczsa - F. ©.6.7. Die Blüthen gröfser als bey vorigem und we- 
niger mit feinem Haar heletzt. Der blithenltiel verdickt lich und’ 
bildet einen kleinen Becher. Die Spelzen 4nervig: die des Kelchs 
zeigen vergrölsert drülige Punkte. Der Griffel [ehr kurz. 
Variirt mit grünröthlicher Rispe, Halm und Blattfcheiden. Auf 
Aeckern. (H.) 

3. A. GENICULATUS, culmo adfcendente, panicu- 
la fubfpicata cilinıiracea obtufa, glumis calicinis bafı 
connatis obtulis fubvillohis corollaque apice crenulatis. 
(A. gericulatus Schrad. G. ı.) 


a. Radice fibrofa. (4. geniceulatus Willd. Smith, 
Roth, Holt g. 2. t. 32. Smith, Roth, Leers t. 2. 
f. 7. Scop. Eng. b. ı250. 4. paniceus Fl. D. 861.) 
ßB. Radice bulbofa. (4. geniculatus Smith 7. 4. dur- 
bofus Hoff. (exc!. Syn.) ) 
GecLizvpenter Y, 2., Blüht im Sommer. Die untern Knie find ein- 
geknickt und wurzela. Sie Schwimmen grölstentheils, wie auch die 
Blätter, auf dem Waller. Die grünviolerte Rispe ilt ährenförmig, 
und die Blüthen find zarter und kleiner, als bey vorigem. DieSpel- 
zen Snervig. Die Griffel anlangs verbunden, bernach frey. Va- 
riirt aufser der knolligen Wurzel, wie Pbleum pratenle, mit 
niedrigerem und aufrechtem Halme. Auf feuchten Wielen, in 
langlam fließßendem Waller. ß. Iteht trockener, (H.) 


ORDO I. 77 
4. Ä. uUTRICULATUS, culmo adfcendente, racemo 
fpicato ovato, glumis calicinis carina ultra medium di- 
latatis. (PAalaris utrieulata Schrad. G. ı. Willd. Scop. 
D.1. ı.t. 12. Holt g. 3. t» 7.) 
SCHLAUCHARTIGER F. ©.5.6. Die grün und weils bunte Traube 
ährenförmig. Die gehäuften, febr kurzen, einfachen Blüthenltiele 
ı-, felıner ablüthig, und find unter der Blüthe becherförmig ver- 
dickt. Die Kelchlpelzen erhaben‘generyt. Die häutige Krone 
kaum gröfser, als der Kelch. Ein Griffel, Auf dem Litorale. 





Der Wiefenfuchsichwanz gehört zu den nützlichiten Futter- 
kräutern, und verdient mehr angebaut zu werden. Auf ıgo Qua- 
dratruthen kann man 20 — 25 Pfund Samen fireuen, undift der 
Sommer nicht zu trocken, fo kann er drey Mahl gemäher werden, 
Das Nachheu wirkt nicht fo nachtheilig auf die Wolle der Schaafe, 
als das zuer[t gemähete. Der Grasmälrer (Phalaena graminis) ver- 
fchont ibn. N. 2.,ilt grün auch ein gutes Viehfutter, Auf naflem 
Boden wird er oft ein befchwerliches Unkraut. N. 5. wird von 
dem andern Vieh, aber nicht von Schweinen gefrellen. N, 4. wird | 
fehr gern von allem Vieh genoflen. | 


38. TRICHODIUM, Straufsgras. 


1. Te. canınum, paniculae ramis trichotomis hifpi- 
dulis, ramulis divergenfibus flexuoßis, calicibus acutis, 
arilta dorlali infra medium proveniente. (Tr. caninum 
Schrad. G. ı.) 

«&. Floribus purpurafcentibus, arifta calicem exceden- 
te. (Agroftis canina Willd. Smith, Roth, Leers t.4- 
f i 


2 


ß. Floribus e purpurafcente et viridi variis, arilta ca“ 
licem excedente. Ä | . 
y. Floribus [tramineis, arifta calicem excedente. 
. Floribus purpurafcentibus, arilta calicem vix ex- 
cedente. | 
s, Floribus ftramineis velpallide favelcentibus, arifta 
calicem vix excedente. (ASgroftis pallida Schk. 3.) 
g. Floribus omnjbus muticis. 
Gemeınss St. %. 7. 8. Die 2 Fuls hohen Halıne treiben am unter- 
ften Knie Aelte und oft auch Blätter- Bündel. Die ungleichen 
Kelchfpelzen bey einigen eyrundlanzetförmig und kleiner, bey an. 
dern lanzetförmig und, wie alle übrige Theile, etwas grölser: die 


3. CLASSIS III. SPECIES. 


längere fall am ganzen Kiel, die kürzere nur an der Spitze feit- 
haarig. Die einlpelzige Krone an der Spitze gezähnelt, Znervig: 
der. mittlere Nerv endigt fich etwas unter der Mitte in eine Gran- 
ne mit einem Knie, Der Same, wie bey den übrigen, frey und 
von der Krone bedeckt. ! 


| 2. IR. ALPINUM, panicula angufta pauciflora: ra- 
mis fubdivifis patentibus glabris, calicibus acutis, ari- 
fta dorfali infra medium proveniente. (JSgroftis alpi- 
aa Willd. Roth, Scop. Hopp&C. ı. Hoft 8.3. t. 49. Gmel. 
Schrad. Germ. ı. t. 3. f. 4.) s 


Aıren-$t. 2.7. Die Kelchipelzen etwas gröfser und Ipitziger als 
bey demjvorhergehenden; lie find bräunlich - violett und dunkel- 
roth bunt. Die Krone etwas punktirt, Snervig: die Seitennerven 
endigen [ich oft in [ehr kurze Stacheln. Die vorige Granne, aber 
länger und hackeriger. Ein Haarbüfchel am Grunde der Krone 
wie bey vorigem. Auf Wiefen und Triften, Alpen und Voralpen; 
Krain, Kärnthen, Tyrol, Salzburg, Berchtesgaden, Bayern, Schwa- 
ben, Schlefien, Sachlen. | 


3. Tr. RuPEsTRe, paniculae ramis fubtrichotomis 
hifpidulis, calicibus acuminatis, corolla apice biarifta- 
ta, arifta dorfali fupra bafın proveniente. (Agroftis 
rupeftris Willd. Schrad. Germ. ı. t. 3. £.5. Holt g.3. 
t. 50.) | 


Feisen-St. 4.7 —g. Vom-Alpen- und gemeinen Strausgras un- 
terfcheidet es fich durch die Kronipelze, die, wegen der etwas 
über der Balis ent[pringenden Rückengranne, nur 4nervig erfcheint. 
Die beyden äulsern Nerven endigen lich in kurze gerade Grannen. 
Vier Haarbüfchel an der Bafis der Krone. Auf den Alpen; Mäh- 
ren, Steyermark, Oeltreich, Kärnthen, Tyrol, Salzburg, Böh- 


men. 


Sie geben fämmtlich vor der Samenreife ein gutes Vieh- 
futter, 


‘ - 


CORNUCOPIAE, Füllhorngras. 


C. CUCULLATUM, fpica mutica, involucro crenato. 
(C. cucullatum Willd. Perf. Smith, Spic. bot. t. 14.) 
-Moncenzinpisches F. ©. 8. Der dünne Halm knieförmig gebogen 
und gegliedert, Bey Smyrna und in Klein - Alien. 
Im Glasbaufe, oder an einem warmen Orte: im Freyen. 
0 


ORDO I. 9 , 


39. SYNTHERISMA, Bluthirfe. 


1. S. cırıare, foliis vaginisque pilofis, flosculis 
oblongis ciliatis. (8. etliare Schrad. G. 1. 1.3. f.7.) Pani. 
cum cıliare Willd. Panicum ciliatum Roth.) 
Gerranzte B. ©. 7. 8- Die äulsere, grölsere Kelchfpelze ft an bey- 
den Seitennerven mit entferntfiehenden, lteifen Haaren bewimpert. 
Ueberdiels ift der Rand von innen und außsen mit kürzern, anlie- 
genden Haaren befetzt. Die innere, 4 Mahlkleinere, ift 2- — Zner- 
vig. Die kmorpelige Krone glänzend und lehr zart gelireift. Auf 
Sandfeldern; Kärnthen, Pfalz. u 

2. $. VuLGARE, foliis vaginisque fubpilofis, floscu- 
lis oblongis margine pubefcentibus. ($. vu/gare Schrad. 
G: ı. Panicum fanguinale Willd. Hoft g. 2. t. 17. Smith, 
Eng. b. 849. Digitaria fanguinalis Scop.) | 
Gamers B. ©. 6 — 8. Unterlcheidet fich von der vorigen: durch 
die grölsere, 3- — 5nervige Kelchfpelze, die nur am Rande fein 
- behaart, und nicht an den Randrippen bewimpert ilt. Variirt, wie 

die vorige, mit melır oder weniger rötblichen Blüthen und zuwei- 
len auch fo gefärbten Halmen und Blättern. In Gärten, Wein-. 
bergen, feltner auf Aeckern, -Hügeln und an Wegen; falt in ganz 
Deutfchland. (H.) N 
3. S. GLAsRuM, foliis vaginisque glabris, flosculis 

ovatis. (S.glabrum Schrad. Germ. ı. t. 3. f.6. Pani- 
cum Ifchaemum Schreb. Panicum fanguinale Leers t. 2. 
8.4). | : 

Unxssuasnte B. ©. 7. 8. Wurzel, Halmrichtung, Blattform, Blü- 
thenftand find denen der beyden vorigen gleich ; nur ift diefe über- 
all zarter, niedriger und glatter. Die Spelzen nar zwilchen den 
Nerven fehr dünn weichhaarig. Die Kelchfpelzen gleich lang, und 
‘denen der Krone gleichförmig: die’ äufsere Znervig: die innere 
Snervig. Die Krone bey der Samenreife braunrötblich. — Panic. 
fanguinale Schk. ı. t. ı0, gehört hierher. Auf angebauten und 
unangebauten Stellen. ( H,) u 





N. a. 3. werden bier und da angebaut, und der Same davon 
kömmt unter dem Namen: B/uthirfe, im Handel vor. Wenn 
er ausgebülfer it, kann er als Grütze zu Speilen benutzt werden. 
Diefe Gewächle liegen meift auf dem Boden ausgeltreckt, und die 
uen [ehr zur Befeltigung des Sandes. 


40..DIGITARIA, Fingergras. 


D. srToLonırerA, ftolonibus repentibus. (D. ftolo- 
nifera Schrad. Germ. 1. t. 3. f. g. Panioum Dactylon 


g0 _  CLASSIS II. SPECIES. 


Willd. Hoft g. 2. t. 18. Smith, Roth, Gmel. Eng, b. 850, 
Hoppe Cent. 4. Digitaria Dactylor Scop.) 

Wocuernpss U. ©. 7 —9. Vier bis 7 Aehren find -fchirmförmig 
auf der Spitze des Halms zulammengellellt ; anfangs aufrecht, dann 
' wagerecht abitehend. Die einzelnen Blüthen decken fich dachzie- 
gelförmig und Hind glänzend graugrün, Die knorpelichte Krone 
grölser als die ungleiclien, einnervigen Kelchfpelzen. Zwilchen der 
innern Kronfpelze und der äulsern des Relchs findet lich zuweilen 
am Grunde ein kurzes Stielchen, das [ehr lelten ein 2tes Blütlıchen 
trägt. — Unterlcheider fich von Milium : durch die einleitige Aehı- 
se und durch zulammengedrückte Blüthen, die nicht bauchig find; 
von Paspalum: durch gröfsere Krone als der Kelch und durch un- 
: gleiche Kelchipelzen; von beyden und Syntherisma: durch gekiel- 
ıe Kelchbälge, welche die zulammengedrückte Krone nur am Grun- 
de umfallen, und nicht die ganze Oberfläche einfchliefsen. Auf 
Aeckera, Wielen, an Wegen, auf nallem und’ trockenem Sand- 
boden; Oeftreich, Bayern, Wertbheim, Pfalz, Wetterau, Schle- 
lien, Glatz, Neifle. 


Kann wie die vorigen beyden Gewächfe benutzt werden. 


41. CRYPSIS, Dornengras. 


I. C. ALOPECUROIDES, culmis fimplicibus teretius- 
culis, paniculis fubfpicatis oblongo - cilindrageis nudis, 
floribus triandris. (C. 'alopecuroides Schyad. Germ. 
Holeochloa alopecuroides Holt g. ı, t. 29.) 
FucHhsschwAnzartises D, ©. 8.9. Die Blüthen anfangs grün oder 
röthlichgrün, älter braunblau. Die zufammengedrückten Kelch- 
fpelzen ‚kleiner als die Krone, ungleich, einnervig und am Kiel 
Sehr dünn gewimpert. Die Krone dem Kelche gleichförmig und 
häutig. Zwey Griffel. Eine Haarreihe ftatt des Blauhäutchens. 
Bey dieler Art und den folgenden beyden finden fich zuweilen un- 
vollkommene Blüthen. Auf [umpfigen Plätzen um Wien. 

2. C. SCHOENOIDES, culmis ramofıs compreffis, pa- 
niculis fubfpicatis oblongis bafı vaginatis, floribus tri- 
andris. (Cr. fekoenoides Schrad. G. ı. Lamark ill. t. 42. 
f. 1. Cr. aculeata Willd. ß. Holeochloa f[choenoides Hoft 
g. 1.t. 30. Spartina phleoides Roth N. B. PAleum [choe. 
noides Lin. Jacgq. Coll. et Ic. 1. t. 15.) 

Kxorrorssarntses D. ©. 7. 8. Die Blüthen falt wie bey dem vo- 
sigen, nur find die Kelchipelzen und die grölsere Kronen[pelze am 
Kiel mit [ehr kurzen Stacheln beletzi, Zwey Grifiel. Variirt mie 


F 


ORDO IL 8: 


grünen; graugrünen; und röthlichgrünen Blättern und Blautfchei- 
den. Auf dem fumpfigen Ufer des .adriat. Meergs, Oeltreich. _ 
; CR. ACULEATA, culmis ramolis comprelhs, pa+ 
niculis fublpicatis hemifphaericis involucro. foliaceo 
cinctis, floribus diandris. (Cr. aculeata Schrad. G. ı; 
Willd. Holt g. ı. t. 31. Vahl Symb. Anthoxzanthum ac 
leatum Lin. [uppl. Schoenus aculeatus Lin. Phleum [choe- 
noides Jacq. auft. t. 7. Agroftis aculeata Scop.) . 
Srachennss D. ©. 7. 8. Unterfcheidet lich von dem vorizen: durch 
balbkugelrunde Aehren, welche von der erweiterten Balis der Blät. 
ter eingebüllt werden. Zwey, leliner 3 Staubgefälse. Cryfis nas 
terfcheidet [ich von Agrofiis: durch den Kelch, der kleiner als 
die Krone. Die Blüchen rörhlich, feltener bräunlichblau. In Ge 
fellf[chaft des vorigen, | 


42. LEERSIA, Leerfie. a 


L. oryzoipes, panicula diffufa, flosculis triandris 
patulis. (Z. oryzoides Schrad. G. ı. Willd. Swartz Ind, 
Occ- t.4. f.a. b. Holt g. ı. t. 35. Roth. Zhrhartia olan- 
deftina Web. Phalaris oryzoides Lin. Koth. Jacgq. V. 
Hoppe C. 2.n. 9.) a i 
Reusäarıce L. 4. 8. 9. Die länglicheyrunden Blüthen find grün- 
licb und immer gelchloflen. Der in die Scheide eingelichloflene 
Theil der Rispe hat vollkommene, der hervorftehende mehrenıheils 
unfruchtbare Blüthen. Auf Wielen, in feuchten Wäldern, an Ufern 
der Flüfle und Gräben bey.'Wien und auf den Donau-Inleln, Re- 
gensburg, Erlangen, Pfalz, Weiterau, Düfleldörf, Oldenburg, 
Holftein, Hännöver, Heflen, Barby, Wittenberg, Schlelien, 
Laulitz. . | a 

43. PHALARIS, Glanzgras. Ps 
i 1. Pr! cAanARıENsISs, panicula fublpicata ovata, elu- 
mis calicinis navicularibus apice integerrimis, eörchae 
exteriori bivalvi. (PA. vamarienfis Schrad. G. ı. Willd. 
Haft g. 2. 1.83. Smith, Gaertn. 2. t. 80. Roth, Leers£. 7. 
f.3 Engl. b. 13:0.) KIEL TEE SR 
Caxanıscaes Gr. ©. Blüht im Sommer. Die länglichrunde Rispe 
it dicht ährenförmig. Die Kelchipelzen doppelt. gröfser als die 
Krone, weilslich und mit drey grünen Nersen. Die Krone dop-, 
pelt: die äufsere 2ipelzig und einnervig ; die innere: doppelt gröfsen 
und afpelzig. Variirt mit Schwarzem Samen. An Wegen, auf an, 
gebauten Plätzen. Es ilt hier und da einheimilch geworden ; wies 
in Oeltreich, Heflen, Sachfen, ‚ Eigentliches Vaterland Gud die 
@ansrifchen Infela, ie Wi es, wi 3 
„Mörler's Handb. d. Gewüchrk. & 





92 CLASSIS III. SPECIES. 


2. PH. aquarıca, panicula fubfpicata oblonga, glu- 
mis calicinis navieularibus apice denticulatis, corolla 
exteriori univalvi. (PA. aquatica Schrad. G. ı. Willd. 
Hoft g. 2. t. 39.) 

Wasser - Gr. ©. 5.6. Die äufsere Krone [ehr klein: die innere dop- 
pelt kleiner als der Kelch und knorpelig. Die untern Blüthen zu- 
weilen unfruchıbar. Auf dem Litorale. | Zi 

| 3. Pr. parADoxA, panicula fubfpicata cilindracea: 
ramorum flosculo intermedio hermaphrodito acumina- 
to, reliquis imperfectis praemorlis. (Ph. paradoxa 
Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. 2. t. 40.) 


Baxaorzs Gr. ©. 5. 6. Die Rispenbündelchen 5- — yblüthig; der 
Zwitter in der Mitte grölser; die 2 — 3 hinter dem Zwitter gleich- 
förmig, aber etwas kleiner, und ohne Krone und Befruchtungs- 
theile; die vordern doppelt kleiner, benagt und gleichfalls un- 
fruchtbar. Auf angebauten Plätzen, an Zäunen ; Iftrien. 


4. Pu. ARUNDINACEA, panicula patente glomerata. 
(Ph. arundinacea Schrad. G. t. 6. f. 5. Lin. Holt g. 2. t. 33. 
Roth, Schk. 1. t.g, Leers t. 7. f. 3. FI. D. 259. Arun- 
do colorata Willd. Smith. Baldingera colorata Wetter.) 

ß. Foliis variegatis. (PA. arundin. picta Lin. ß. Arun- 

‚* do colorata Smith y. Wilid.ß. 

Y. Floribus viviparis; Leers]. c. Ä 
Roursrärtenises GL. 4.6.7. Die einleitswendigen Blürhen .ge- 
knauelt. Die falt gleichen Kelchipelzen Znervig, entweder ganz 
grün, oder roth und grün bunt: Wegen der doppelten Krone, 
und des von.der innern Krone rindenartig eingefchloflenen Samens 
ift diefe Pflanze nicht wobl von Phalaris zu trennen. Auch feh- 
len die dem Rolır (Arunde) eigenen Haare, die die Krone um. 
geben, delswegen kann es nicht zu diefem gezählt werden, An 
Flüffen, Seen und feuchten Orten überall. ( H.) 





- Won den Glanzgras - Arten zeichnet lich ‘das erfie am mehrfiten 
aus. Es kam mit den Canarienvögeln, deren Lieblings - Futter der 
Same delilelben ift, naclı Deutfchland, und wird feit der Zeit hier 
und da gebaut. Man treibt beträchtlichen Handel damit; bereitet 
eine wohlfchmeckende Grütze daraus, und die Italiäner vermilchen 
das Mehl deflelben mit Weizenmehl und;backen allerley Back werk 
daraus. Man gebraucht’ihn auch zur Appretur der Seidenzeuge, 
Die Abart mir fchwarzem Samen nennt man in Maltha: Cuneno. 

‚Bey dem Anbau-böhandelt man es wie die Hirfe. N. 4. ift nur 
jung ein gutes Viehfurter ; doch mögen es die Schweine nicht. 


-ORDO I, ce B 


Man gebraucht es hier und da zum Dachdecken und zum Rohren 
der Zimmer. i se | I 
PASPALUM, Pfannengras. , 
P. sToLonırerum, fpicis numerofis fubyerticillatis, 
rachi undulata, floribus alternis fecundis: glımmis plica-, 
to-crifpis, caule geniculato ftolonifero. - (P. ftolonife- 
rum Willd. Perf. P. purpureum Flor. Per. P, ramo/um 
Jacgq. ic. r. t. 302) - ER 
TaaussssLürnıses Pr, 4.7 — 9. In warmen Gegenden und an 
Meerufern blüht es falt das ganze Jahr. Es wächlt' bey Lima unter 
dem Getreide unangebaut, und wird 3 Mahl gemäht. Es gibt ein 
vortreffliches Futter, und verdient in Euror.a angebaut zu werden: 


44. PHLEUM, Liefchgras. uo 


I. Pu. PRATENSE, raceımo fpicato cjlindraceo, ca 
Jicibus truncatis mucronato - ariftatis carina ciliatisz 
ariftis calice brevioribus. (PA. praten[e Schrad. G. ı.) 


&. Culmis altioribus, racemo [picato langiori. (PA. 

pratenfe Willd. Smith «. Roth, Schk. ı. t. 10, Leers 

t. 3. f. 1. Schreb. t. 14, Engl. b. 1076. Hoft g. 3. t.9.) 

“B. Culmis humilioribus, racemo [picato breviori, 

(Ph. praten[e Smith y. PA. nodofum Willd. Gaertn. 
2.2.1. Roth, Leers t. 3, f, 2. Fl. D, 380.) 


- Wrasen-L. 4. Blüht vom May bis in den Herbft. Die Snervigen 


Kelchfpelzen gegen den Rand weifslich, durchfcheinend und nach 
oben etwas breiter. Die Krone ift doppelt kleiner als der Kelch: 
die äufsere Spelze gröfser,, Znervig und gekerbr; die innere an der 
Spitze gefpalten, Variirt: mit (proffenden Blüthen, mit äftiger Ach- 
re. Es ift das Timothy -grafs der Engländer. Auf Wielen und Trif 
ten; ß. auf unfruchtbaren,, fandigen Stellen und an Wegen. (H.) 

2. Pu. aLPınum, racemo fpicato ovato-oblongo, ca: 
licibus truncatis  mucronato - ariftatis carina- ciliatis, 
ariftis calicem aequantibus. (PA. alpinum Schrad, 6. ı: 
Willd, Smith, Röth, Scop. Eng. b, $ıg, Fl. D. 213, Hopr 
pe Cent. 4.) : 


"Auren-L. 2. 4.6 —8. Unterf[cheidet fich von vorigem : durch .die 


faft kriechende Wurzel; dyrch die öft einzelsien, an den. unterg 
Knieen eingeknickten Halme; durch die locker anliegenden, falt 
aufgeblafenen obern Blatifcheiden ; durch eine kürzere, eyrunde 
oder eyrundlängliche, zuweilen falt runde, mebr behaarte Traube; 
durch gröfsere Blürben; durch längere Wimpern der Kelchbälge; 
und durch Grannen faft von der Länge der Bälge. Auf Alpenwielen, 
Voralpen ; Oeftzeich, $elaburg, Berchiesgaden, Bayern, Beh bi. 


# 


v 


34 CLASSIS II. ‚SPECIES. 


3. Pu. asperum, panicula fubfpicata cilindraoea, 
glumis calicinis cuneiformibus mucronatis fcabris. (P%. 
a/perum Schrad. G. ı. Jacq. ic. ı.t. 14. PA. panicula- 
tum Smith, Eng. b. 1077. PAalaris a/pera Willd. Hofe 
g- 2: t. 37. Vahl Symb.) | 
Scuanrss L. ©. 7. 8. Die Kelchfpelsen doppelt gröfser als die 
Krone, faft gleich, Zuervig und [charf; die Spitze rundet fich in 
' einen kurzen Stachel. Die;äulsere Kronenfpelze Znervig; die in- 
nere etwas kleiner und [chmaler. Man findet die Stengel, wiewohl 
felten, einzeln, und die Blätter zuweilen woblriechend. - Auf 
‚ Aeckern, Hügeln, trockenen Plätzen; Iftrien, Erlangen, Schwein- 
furt, Werthheim, Maynz und Göttingen. S | | 

4. Pu. Boenmerı, panicula fubfpicata cilindracea, 

lumis calicinis lanceolatis obtufis fubmucronatis fca- 
Etssoalie. (Ph. Boehmeri Schrad. G. ı. Web. W. Phala- 
ris phleoides Willd. Holt g. 2. t. 34. Smith, Roth, Engl. 
b. 459. Fi. D. 531.) | u 
Bönwerschss L. 24.6.7. Die etwas über einen Fuls bohen Hal- 
me verdicken [ich am Grunde zwiebelförmig. Die Rispe grün oder 
grün und röthlich bunt. Die faft gleichen, Ichiefabgeltutzten 
Kelch/pelzen endigen fich in einen kurzen Stachel, find Znervig 
und gegen den Rand hin weilslich und durch[cheinend. Die Krone 
faft doppelt kleiner als der Kelch: die äulsere Spelze Snervig ; die 
innere etwas kleiner und fchmaler. Es variirt mit [proflenden Blü- 
ıhen. Auf Wiefen, Hügeln, in Baumgärten, auf unfruchtbarem 
Sandboden; Holftein (Blankenele, Nienfteten), Pfalz, Sachfen, 
Göttingen, Schwaben. . : 

5. Pu. MicueLi, panicula fubfpicata cilindracea, 
glumis calicinis lanceolatis acuminatis carina ciliatis. 
(PA. Michelii Schrad. ©. ı. t. ı. f. 2. PAalaris alpina 
Haenke in. Jacg. Coll. Holt g. 2. t. 35. Willd. in Nov, 
Act. B. $. Hoppe Cent. 4.) | 
Mickexischzs L. %. 6. 7. Die doppelt gröfsern Kelchfpelzen als - 
die Krone, [ind faft gleich lang und entweder durchaus rörhlich 
oder röthlich und grün bunt, Znervig. Die äufsere Kronfpelze 
Snervig; die innere ift kleiner, eyrund, alpitzig. Untericheider 
fich von dem vorigen: durch die etwas kriechende Wurzel und 
durch die unten nie verdickten Halme. Auf Alpenwiefen und Vor- 
alpen; Oelireich, Salzburg, Bayern. 

6. PH. ARENARIUM, panicula fubfpicata oblongo- ovata, _ 
glumis calicinis lanceolatis acutis carina ciliatis, culmis 
adfcendentibus. (PA. arenarium Schrad. G. Lin. Roth, Fl. 
D. 915. PAalaris arenaria Willd. Smith, Eng. b. 222.) 


? 


ORDO IL. 85 


Sınp-L. ©. 6.7. Die Kelchfpelsen weniger zugefpitst ‘als bey 
dem vorigen, und nur am Kiel und Rande gewimpert. Die äu- 
fsere Kronenfpelze an der Spitze gezäbnelt,. Die Blüthen meift 
weilslich mit grünlichem Kiel. Variirt mit röthlichen Halmen. 
An Meerufern, auf Sandboden; Pfalz, Jever, Bremen, Holitein, 
Mecklenburg, Havelberg , Schlefien, Böhmen, Harz. 


| 7. Pu. GerHARDI, racemo fpicato fubrotundo, glu- 
‘mis calicinis lanceolatis acuminatis villofs. (PA. Ge- 
rardi Schrad. G. ı. Willd. Jacg. ic. r. 2. t. 301, PA. capi- 
tatum Scop.) , m 
Gsrmnniscaes L. 4.6 — 8. Die falt gleichen Kelchfpelzen endi- 
gen lich in eine lange grannenartige Spitze, Sie find weilslich und 
glänzend wie die Krone; mit 3 grünen Nerven und vorzüglich am 
Kiel weils. behaart. Die Krone ift etwas kleiner als der Kelch, 
weil ihr der grannenförmige Forıfatz feblt: die. äulsere Spelze ab- 
geltutzt und an der Spitze fehr zart gezähnelt. Auf den höchiten 
Alpen; Steyermark, Kärnthen, Krain. 

8. Pr. Tenuve, panicula fubfpicata cilindracea, glu- 
mis calieinis oblongo-ellipticis mucronulatis fcabrius- 
eulis. (PA. tenue Schrad. G. ı. Phalaris bulbofa Willd. 
Phalaris venuis Holt g. 2. t. 36.) 

Zanrss L. ©. 6. 7. Die Znervigen, grünlichen Kelchfpelzen find 
inwendig am Rande weils. Die Krone faft doppelt kleiner; die 
äufsere abgeflutzte und gezähnte Spitze ift 7nervig; die innere et- 
was kleiner, mit gefpaltener Spitze. Dieles Gras [cbeint dem An- 
febn nach zu dem Glanzgrale zu gehören; allein es hat eine einfa- 
che Krone, und freyen, nicht mit der innern Krone verbundenen, Sa- 
men. Auf bewäachlenen Stellen, an Wegen, in Weinbergen; lftrien. 


Das Wiefen-Lielchgras verdient auf feuchtem Boden angebaut 
su werden, befonders auf mooligen Wiefen, die dadurch gewinnen. 
In England ift es unter dem Namen: Timothy-grafs, bekannt, wo 
es als ein gutes Viehfutter flark angebaut wird. Auf eine Fläche 
yon ıg0 Quadratrutben fäet man 2 — 4 Pfund Samen, der im 
Herbft ausgeltreuet wird, ft die Witterung erwas feucht, fo kann 
8 3 — 4 Mahl gemähet werden. 


45: POLYPOGON, Bürftengras.. 


P. MONsPELIENSIS, panieula coarctata. (P. monspe- 
lienfis Schrad. G. ı. Agroftis panicea Holt g. 3. t. 46. 
Willd. PAleum erinitum Schreb. ı. t. 20. f. 3. Smith.) 

&. Panicula maiori. (Alopeeurus monspelienfis Lin. 

Phleum crinitum Smith a, Schreb. «.) 


NS 
° 


86 CLASSIS III. SPECIES. 


B. Panicula minori, minus divila. (Alopecurus pa- 

. niceus Lin. PAleum erinitum Smith ß. Schreb. 8.) . 
Faawrösıscurs B. ©. 7. 8. Die zulammengedrückten Blüthehen fte- 
hen auf kurze verdickten Stielcben, Die Kelchfpelzen falt doppelt 
‚grölser als die Kronfpelsen, weilslich und mit einem grünen Kiel- 
nerv, der etwas unterhalb der Spitze fich in eine dünne, [ehr lan- 
ge Granne endigt. Die Krone kahl und glänzend. Auf dem Lito- 
rale, auf angebauten Stellen; Ilftrien, | 

- Es erreicht auf feuchtem Boden eine beträchtliche Höhe’und die 

reichen lülsen Blätter machen es zu einem guten Futtergewächs. 


| 46. MILIUM, Hirfegras. 


‘ 1. M. LenDIGERUM, panicula fubfpicata, Horibus 
ariftatis. (M. Zendigerum Willd. Smith, Vahl, Eng]. b. 
1107. Hoft g: 3.1: 24. Sgroftis auftralis Lin. Mant.) 
Acurswrracennes H. ©. 5.6. Die kleinen begrannten Blüthen 
am Gründe bäuchig tind fehr glatt, übrigens zufammengedrückt. 
Die Kelchlpe!zen einnervig: die äufsere ift ([pitziger und umfalst 
die innere und kleinere. Von den 3 Malıl kleinern Kronfpelzen ilt 
die äufsere mit einer anfangs geraden, dann geknieten und gedreh- 
‘ten, äufserlt feinen Granüe verfehen; die, innere ift kleiner und 
afpaltiig. An Zäunen, Wegen, auf Wielen; Ifirien. ur 

_ 2° M:. MULTIFLORUM, panicula patente multiflora, 
floribus ariftatis, gluma eallomns 'exteriori quinquener- 
vi. (M. multifloreum Schrad. G. ı. Agroftis minima Willd. 
Hoft g: 3: t. 45. Hopp. Cent.2. n. 10.) | 
Vierstörktors H. 2: 6. 9. Die bauchigen Blürhen begrannt. 
Die 3nervigen Kelchlpelzen grün, grün und röthlich bunt. Die _ 
glänzenden Kelch/pelzen knorpelig: die äufsere umfafst die fchma- 
lere innere, welche an der Spitze begrannt ift. Die Blätter und 
Blatfcheiden find zuweilen zraugrün. Auf Grasplätzen bey Re- 
gensburg. TRIER 

‚3. M.PAradoxum, panicula patente laxa pauciflora, 

floribus ariltatis, gluma calieinis ufraque trinervi. (M. 
paradezum Schrad. G. ı. Willd. Stop. Schreb: B: 
tn. 28: fi 2, Holt @. 3, t. 23.) | 
Fresmpantrozs H. 3.7. Hat tnter allen die gröfsten Blürhen; lie 
find bauchig und begranut, glänzend, grün.und weilslich bunt. 
Die äulsere und gröfsere Kelchipelze mit 5, die innere mit’ 3 Ner- 
ven. Die doppelt kleinere Krone ift knorpelig und glänzend; die 
Außsere Kronlpelze endigt fich in eine fehr lange, hin und her ge- 
bogene Granne. In Wälderh; Krain, bey Friaul, - Ä 


ORDO IL. :ı 0 9 


4. M. errusum, panica diffufa, floribus muticis. 
(M. efu/um Schr. Willd. Smith, Schk. ı. t.’ı1: Rothy 
Leers t.8. f. 7. Eng. b. 1106; FI. D. 1143« Hoft g: 3et. 22.) 
Aussesasiteres H. 4.5.6. Die 2 — 4 Fuls hohen Halme auf 
recht und kahl. Die bauchigen Blüthen entweder ganz grün oder 
grün und röthlich bunt. Die Krone und der Kelch falt von glei, 
cher Länge: die Kelchipelzen Znervig; die Kronfpelzen nervenlos. 
In Laub - und Nadelwäldern in ganz Deutlchland. (H. Elbufer, 
Eimsbüttel.) _E 


Alle Arten des Hirfegrales geben :ein gutes Viebfutter. Die 
Blätter von N. 4. riechen getrocknet .falt fo angenehm wie ‚Trifo- 
lium Melilotwus oflicinalis, und ibr Geruch ift den Infekten zuwi- 
der. Der Same ili ein gutes Futter für Gellügel und. zgibi ein 
brauchbares Mehl. Ä . 


47: AGROSTIS, Windhalm. 
| a. Corolla ariftata. - _ 
1: A. Spica venTı, panicula diffufa, petalo exte- 
riori infra apicem ariita longilfima fubflexuola inltructo. 
(A. Spiea venti Schrad. G.ı. Willd. Smith, Roth, Leers 
t-4- f. 1. Eng. b. 951. Fl. D. 853. Hoft g. 3. t.-.47-) 
Echter W.©.6.7. Die ungleichen Kelchipelzen zugelpitzt, am 
Kiel und Rande fteifhaarig: die äufsere und kleinere sinnervig; 
die innere Znerrig. Die äulsere Kronfpelze ift verloren Suewig 
punktirt, und begrannt; die innere ilt [o lang wie die äulsere, 
aber {chmaler, und die Spitze gelpalten. Variirt: mit röthlicher ; 
mit röthlicb und grün bunter; und 'mit grünlicher Rispe. Unter 
dem Getreide überall io Deutfchland. (H.) | 
. 2. A. INTERRUPTA, panicula attenuata contracta, pe- 
-talo exteriori infra apicem arilta longifima fubflexuofa 
inftructo. (4A. interrupta Schrad. Willd. Roth, Villarsı 
Delph. Scop. Vaill. b. pP: t» 17. f. 4x Hoft &- 3. t« 48. Gmel.) 
Uxssapnocnenen W. ©. 6. 7. Ift dem vorigen fehr ähnlich, aber 
in allen Pheslen zarter und kleiner; die Blätter nicht lo [ehr ab- 
ftiehend ; die Rispe immer zulammengezogen und oft unterbrochen ; 
weniger und kürzere Aefle, die weniger getheilt ind, Der unser. 
brochene W. mehrerer andern Florifien Deusfchlands ift eine bloSsa 
Abarı son dem- gemeinen W. auf fchlechtem Boden erzeugt. N. s. 
und 2. unterlcheiden fich von: dem übrigen: durch. eine grölsere, 
dreynervige Kelchfpelze ; die größsere Kronfpelze fteht der grölsera 
Kelchfpeize entgegen; und der reife Same wird von der Krone et- 
was felter eingeichloflen. Auf angebautem Boden des wärmern 
Krains, um Wien, bey Carlsrube, Mühlberg. 


ı 


- 


38 __ CLASSIS HI. SPECIES. 


.. 3. A. PÄUCIFLORA, panicula patente pauciflora, pe- 
talo exteriori fupra medium ariltato, arifta mediocri. 
(A. pauciflera Selrad. ı. t. 3. f. 2.) 


WentssLöruicer W. 2%. 7. 8. DieKelchl[pelzen dunkelroth, lan- 


2etförmig, zugefpitzt, einnervig: die äulsere am gröfsten. Die 
Kronipelze ift lehır zart und durchfcheinend. Gröfse und Farbe 
der Blücthen unter[cheiden ihn leicht von den übrigen. Auf den 
Steyermärkilchen Alped. 


b. Corolla mutica, 


4: A. vuLGarıs, paniculs ramis laeviusculis, ra- 


'mulis divergentibus, ligula breviffima truncata. (4. 


vulgaris Schrad. ı. t. 2. f. 3. Smith, Hoffm. A, divari. 

eata Hoff. A. tenella id. A. capillaris Schk. ı. t. 22. 

Roth et plurim.‘Fll. Germ. A. ftolonifera Leers t. 4. 

f. 6 Ehr. et nonnull. Fil. Germ.) 

®. Floribus ariltatis. (4A. vulgaris Smith ß. Schrad. ı. 

t. 3. f. 1.). ; UST, 

% Florihus aßilägise corruptis, muticis. (A. pumäle’ 
Willd. Roth, Ehr. A. vulgaris Smith y.) 

6. Floribus uftilagine corruptis, ariftatis. Re 

* &.. Floribus viviparis. (A. vulgaris Sınith d, 4A. fylva- 
tica Wetter. Roth, Schrad. ı. t. 2. f. 4.) 

Gemarnza W. 2.7.8 Der fulshohe Stengel treibt aus den un- 

terfien Knieen Wurzeln und Aelte. Die vielblürhige Rispe rörh- 

lich, oder röthlich und grün bunt, und ift vor uad nach der Blü- 

the zulammengezöoren: die während der Blüthe ausgebreiteten 

Apfte 5- und atheilig, bin und her gebogen. Die ungleichen Kelch- 

fpelzen einnervig. Die äufsere Kronfpelze ift fo lang wie die innere 

Keichfpelze und Znervig, und hat zerftreute Punkte; die innere 

weit kleinere ift-an der Spitze alpaltig. Auf Wielen, Triften, 

Hügeln, in Laubwäldern in ganz Deutichland. ( H. in den Schma- 

lenbecker Waldungen.) 7 

“ &. A. arsa, panioulae ramis hifpidis, ramulis pa- 

tentibus, ligula oblonga. 

"&. Floribus albis vel albidis. (A. alba Schrad. Willd. 
Smith, Roth, Leers t. 4 f. 5.) - Ä 

‘ B. Floribus purpurafcentibus. (A. glda Eng. b. 1189. 
Schrad. ı. t. 2. f. 1. A. coarctata Hoff. A. capilla- 
ris Leers t.4. f.3. A. Stolozifera nonnull. Fl. Germ.) 

' % Floribus infra apicem corollae obfolete ariftatis. 
(A. alba y. Schrad. G. t.2.T. 2. A, vinealis Willd. ß. 
A. gigantea Roth. A. comprefja.) | 


\ 


ORDO U. 89 


„ 

8. Floribus viviparis. (A, fylvatica Willd. A.alda - 
Smith ß. A. eapillaris Leers variet. 1..4- f. 3 7.) 

s. Floribus uftilagine corruptis. 
Weisser W. 2.7. 8. ÜUnterfcheider ich von ee vorigen: durch 
das längliche, hervorragende Blatthäutchen ; durch die während 
der Blüthe wagerechten, weniger Ichlaffen Aelfte; durch die grö- 
(sere Snervige Kronfpelze, deren Seitennerven fich in kleine Spit- 
zen endigen; auch [ind des Kelchs Kiel, die Spindel und die - 
Aefte mebr mit fteifen Haaren beleızt. Auf Tiriften, feuchten 
Wiefen, an Flufsufern, in Laubwäldern überall in Deutfchland. (H,) 


N. 2. ift im Wintergetreide ein furchtbares Unkraut und [ollte 
deswegen vor der Samenreife weggelchafft werden. N. 5. wird 
vom Viehe gern gefrellen ; auf den Wielen vertreibt es das Moos. 


48. ARUNDO, Rohr. 
a..Caliees uniflori; corolla ariftata. | 


ı. A. EPIGEJos, panicula ftricta patente, calicibus 

acuminatis, arilta dorlali recta pilis breviori, pilis.ca- 
licem fabaequalibus. (4. epigejos Schrad. ı. 1.4. . ı. 
‚Willd. Smith, Ehrh. ‚Scop- Eng: b. 6.402. Calamagro- 
ftisEpigejos Roth .) 
- Laun-R. 3.7.8. Gewöhnlich ift der Halm 2% Fufs hoch, aber 
aut feuchten Plätzen wird er an 6 Fuls. Die gehäuften Blüthen 
ftehen einfeitswendig. Die Kelche. find grünlich oder braunroch 
und 'grüobunt; fie haben falt gleiche Spelzen: die äufsere ift fpir- 
siger und einnervig;:die innere, etwas kleinere, Znervig. Die unglei- 
chen Kronfpelzen halb fo grofs: die äufsere 4nervige Spelze an der 
Spitze alpaltig, zart, und durch[cheinend; die innere doppelt klei- 
ner. Variirt: mit mehr oder weniger Icharfen Spindel, Halmen 
und Blättern ; mit dichterer Rispe ; und mit doppelt grölseren Blü- 
then. Aut trockenen Hügeln, aber auch auf feuchten Plätzen, 
(H. an den Elbufern.) 

2. A. LITOREA, panicula diffufa, caligibus acu- 
minatis, arilta terminali brevi pilisque calicem fubae- 
quantibus. (4. litorea Schrad. 1.1.4.2.) 
Ursr-R. 2%. 7. 8. Der 2 Fuls hohe Halm trägt Scharfe, linienför- 
mige Blätter mit graugrünlichen Scheiden. Die Kelche grünlich. 
Die Krone kleiner als der Kelch: die äufsern Kronfpelsen habea 
Nerven, die mit fieifen Haaren befetzt,find.: der Mittelnerv eudigi 
fich, zwifchen den ungleichen Spitzen der Spelze, in eine hacke- 
rige Granne. Varürt: mit ganz kahlen Halmen und Scheiden ; 
mit weniger [charfen Spindel; und mit röthlicher Rispe. Auf dem 
fandigen Geltade des.Litorale und der Donau- Inieln. 


90 CLASSIS III. SPECIES. 


3. A. PSEUDOPHRAGMITES, panicula diffufa, calici- 
bus acuminatis, arifta dorfali recta pilisque corolla pau- 
lo longioribus. (A. pfeudophragmites Schrad. 1. t. 4. 
f. 3.) | 
Unscntes R. 4.7.8. Es wird 2, 3 und melır Fufs hoch. Die 
Kelche lind etwas gröfser als bey. dem Landrohr und bey einigen 
folgenden Arten, braun und roth bunt, glänzend und am Kiel ha- 
ckerig: die äufsere Spelze ift [pitziger und einnervig; die innere 
Snervig. DieKrone kleiner als der Kelch: die äufsere Spelze alpal- 
tig, nervig, der mittelfte Nerv treibt eine gerade Grundgranne 
hervor, und die Seitennerven laufen it kleine Spitzen aus; die in-, 
nere, etwas kleinere, ift meilt an der Spitze vielzähnig. Variirt: 
mit feinbehaarten Blättern; mit etwas hackerigem Halın und Spin- - 
del; und mit kleinern Blüthen. In Laubwäldern, auf feuchtem 
Boden, an Flulsufern. In Sachlen, Hellen. | 


4. A. CarLamaGrostıs, panicula diffufa, calicibus 
acuminatis; arifta terminali brevi, pilis corolla longio- 
ribus. (4. Calamagroftis Schrad. ı. .4. f.a. Willd. 
Smith, Ehrh. Eng. b. t. 403. Calamagroftis lanceolata 
Roth.) Ä | 
‚Wıssen-R.©. 7. 8. Es wird ungefähr 2 — 3 Fufs hoch. Die glän- 
zenden Kelche find braungrünlich, oder röthlich braunbunt: die 
innere und äufsere Spelze an Gröfse und Nervenzahl den vorigen 
gleich. Die Krone ift grölser als der Kelch: die äufsere Spelze 
alpaltig (wovon die eine Spitze wieder gelpalten ilt), und 4nervig 
(die kleine Endgranne ftehr zwifchen der Spalte der äulsern Kro- 
nenlpelze);. die innere Kronfpelze falt doppelt kleiner. — Es un- 
terfcheider lich von dem vorigen und dem folgenden durch den 
Stand der Granne. Auf feuchten Wielen, lumpfigem Torfgrund, 
Fluflsufern, felıner in Waldungen ; Hefien, Sachlen, Schwaben, 
 Bolftein. | 


5. A. sSTRICTA, panicula ftricta patente, calicibus 
acutis, arifta dorfali recta corollam fubaequante, pilis 
corolla brevioribus. (A. ‚friera Schrad. ı.t. 4 f. 5. 4. 
neglecta Ehrh.) 
Sterrinnices R. 24.6.7. Die Halme find über a Fufs boch. Die 
glänzenden Kelche [ind braun und rbth bunt, weiterhin bleich, 
am Rande und Kiel fleifhaarig. Die äufsere Kronfpelze hat drey 
rothe Striche, ift am Rande durchfcheinend, dieler und die 3 Ner- 
ven find fteifhaarig,, ihre gelpaltene Spitze hat mehrere Einfchnitte; 
die innere Kronfpelze ift doppelt kleiner, fat ganz durchicheinend, 
und hat eine ausgerandete, gezähnelte Spitze. ‘Auf nallen Wie- 
fen; Mecklenburg, Neubrandenburg, Berlin. 


“ ORDO IL | gi 


a‘ 

. 6. A. varta, panicula patente, calicibus acutis, 
os corollam aequantibus, arilta dorfali geniculata, ca- 
icem vix excedente. (A, varia Schrad. 6, ı. 1: 4- f. 6.) 
Verinpenzicnhzs R 4. 6— 8. Die glänzenden Kelche braun - 
rothbunt : die'äulsere Spelze einnervig; die innere, kleinere, 3ner- 
vig. Die äufsere Kronfpelze ift fat von.derLänge der innernKelch- 
fpelze und Snervig; Rand und Nerven fteifhaarig; die Seitenner- 
yen endigen fich in kleine Spitzen, und .der Mittelnerv wird zur 
geknieten, etwas gedrehten Granne. Dieles Gras er[cheint unter 
vielerley Geflalten; Mit. höhern Halmen, mit breitern Blättern 
und Scheiden, die faft zottig, mit grünlichweilsen Blütben und 
grünen Scheiden ; mit mehr oder weniger Icharfen Halten, Blät- 
ıern und Scheiden; mit Grannen,; die kaum über die Kelche her- 
vortreten; und mit etwas kürzern Haaren, Auf Sumpfboden :in 
Berg- und Alpengegenden des mittlern und füdlichen Deutfchlands. 


7. A. ACUTIFLORA, panicula patente, calicibus acu- 
minatis, pilis corolla brevioribus, arifta dorlali genicu- 
lata calicem vix excedente. (A. acutiflora Schrad. G. ı. 
A. Agroftis Scop. | 
SprrssLöruiges R. 2. 6. 7. ÜUnterfcheidert lich von dem vorigen: 
durch böbere und fteifere Halme; durch längere, breitere Blätter ; 
durch eine fteife, grölsere Rispe; durch gröfsere Blürhen ; "und 
durch weniger Haare, die nur wenig kürzer als dieKrone. Von dem 
folgenden: durch häufigere, 3 Mahl längere Haare, welche die 
Krone von allen Seiten umgeben; durch den Mangel eines zwey- 
reihigen kleinen Haarpinfels, der bey dem folgenden auf der klei-. 
nern Kronfpelze Ützt; und durch die kaum über den Kelch rei- 
chenden Grannen. Von beiden: durch zugefpitzte Kelche, die 
doppelt länger als die Krone. Variirt zuweilen mit wenigblürbi- 
ger Rispe, In feuchten Laubwäldern, an Flulsufern Süddeutich- 
lands. 


-  8..A. sıLvarica, panicula patente, calicibus acu- 
tis, pilis breviffimis, arifta dorfali geniculata calicem 


.  excedente. (A. filvatica Schrad. 6. 1.t. 4. f.7. Agro- 


feis arundinaces Willd. Ehrh. gr, Calamagroftis arun- 
dinaces Rorh.) - | Ä 


Warn - R. 2.6.7. Es wird 3-4 Fuls hoch, Die Kelche bald 
‚weifslich und grünlich, bald weißslich, grün und roth bunt, am 
Rande und Kiele fteifhaarig: die äulsere Spelae einnervig ; die in« 
nere eıwas kleiner und Snervig. Die äufsere Kronlpelze erwas klei- 
- ser als der Kelch, Snervig, am Rande und an den Nerven fteil- 
haarig, die doppelte Spitze wieder gelpalten ; fie trägt eine geknie- 
te und gedrehte Rückengranne. Aulser den wenigen, kurzen Haa- 


92 CLASSIS Ill. SPECIES. 


ren an beyden Seiten der längern Spelse findet fich noch ein klei-- 


ner azeiliger Haarpinlel an den Rücken der kleinern angedrückt. Ia 
Wäldern auf nallem und tsockenem Boden. (Holitein, Reinbeck.) 
E 9. A. specıosA, panicula diffufa, petalo exteriori 
pilofo, arifta terminali retrofracto-divaricata. (4A. fpe- 
ciofa Schrad. G. ı. t. 4, f. 8. Agroftis Calamagroftis 
Willd. Hoft A.) | | 
Sırasaransıces R. 24.7.8. Es wird an a —3Fuofs hoch und ıft 
leicht an der äufsern behaarten Kronfpelze zu erkennen. Die 
fchimmernden Keiche hellgrünweifslich und am Rande häutig. 
Mit der Zeit werden fie [chön leidenartig weils: die Spelzen Z3ner- 
vig. Die einnetvigen Kronfpelzen ungleich, durchfcheinend und 
filberweils: die äufsere it an der Seite gegen den Rand hin mit 
feidenartigen, nach der innern Spelze geriähteten, Haaren beletzt. 
Die Antheren endigen Gch in 2 Haarbüfchel. Auf Alpenfelfen ; 
Krain, Tyrol, a 

b. Calices uniflori; conolla mutica. 

10. A. TENELLA, panicula diffufa, calicibus acu- 

tis, pilis corolla brevioribus, foliis planis. (A. tenella 
Schrad. G. ı.t. 5. £ ı.) 
Zanzus R. 24.7. Es hat das Anfehen von Agroltis alba und wird 
an 2 Fuls hoch. Die glänzenden Kelche find grünröthlich und ein- 
nervig: die äulsere Spelze am Kiel nach der Spitze hin etwas leif- 
haarig; die innere etwas kleiner und kahl. Die Krone ilt kleiner 
als der Kelch und durchfcheinend: die äufsere Spelze harıg Ichar- 
te Nerven, an der Spitze kleine EinIchnitte und ift am Rande ge- 
' zähnelt. Die Antheren haben Spitzen. Bey diefer und den vorher» 
gehenden Arten bilden die Blüchen während der Blüthe eine Rispe, 
vor und nach derfelben eine Aehre. Auf den Alpen; Tyrol. 

t1. A. ARENARIA, panicula fubfpicata, calicibus 
_ acutis, pilis corolla triplo brevioribus, foliis involutis. 
(A. arenaria Schrad. 6: t. t. 5. f. 2. Willd. Smith, .Roth, 
Web. Gott. Eng. b. 520. Fl. D. gı7. Ehrh. Calamagro/ftis 
arenaria Roth. | 
Sınp-R.2.7.8. Es wird 2 — 3Fuls hoch. Die glänzenden Kelche 
ftrohgelb, mit einem grünen Kielnerv: die äufsere Spelze einnerrig; 
die innere, bey diefem und den.beyden folgenden, eıwas grölser 
und 3nervig, Die Krone etwas kleiner als der Kelch: die äufsere 
Spelze Snegvig,; die innere, etwas kleinere, 4nervig, mit 4zähniger 
Spitze, Es variirt mit rötblichen Blattfcheiden. AutSandboden, Meer- 
ufern ; Wetterau, Hannover, Osnabrück, Oldenburg, Bremen, Holltein 
(Buhberg), Mecklenburg, Pommern (Colberg auf den Dünen), Berlin, 
Barby, Wittenberg, Halle, Dresden, Schlefien. (H, Havveltebude.) ; 


ORDO I. 93 
12. A. sarLTıca, panicula fubfpicata lohata, calici- 
bus acuminatis, pilis corolla duplo brevioribus, foliis 
involutis. (A. baltica Schrad. G. ı. t. 5. £.3. Flügge 
Mfpt. Ledebour plant. nonnull, horti et agri Gry- 
pbici.) | 
Ostsaz -R. 2.7. Die [ehr kriechende Wurzel treibt einfache 3z— 4 
Fuls hohe Halme, die ganz kahl und nur unter der Rispe etwas 
fcharf find. Die linienförmigen ftehendem Blätter [ind lleif: äu, 
fserlich ganz kahl, innerlich erhaben genervt. Die Blattfcheiden 
find weilslich. Die 6 — 7 Zoll lange Rispe ift fleif und nur nach 
unten ältig. Die beyden Kelchfpelzen find gleich, bekielt, und 
nach oben grünroıh. Die äufsere Kronfpelze hat unter der gelpal- 
tenen Spitze eine angedrückte Granne, die nicht über die Spitzen 
der Spelze hervorragt. Es unterfcheidet fich von dem Sandrohr 2 
durch ein längeres Wollbaar; durch kleinere Blüchen, deren Kelch- 
fpelzen gleich und deren Kronen begrannt find; durch eine weni- 
ger dichte, rothe Rispe. An der Oftfee; Swinemünde, bey dem 
Dorfe Wyck in der Nähe von Greifswalde, zugleich unıer dem 
Sandrohr. Se 


c. Calices multiflori. 


13. A. Puracmitss, calicibus fubquinquefloris, 
flosculis calicem excedentibus. (A. PAragmites Schrad. 
G. 1.t.5. F.4. Willd. Smith, Schk. ı.t. ı8. Roth, Leers 
t: 7. f. 1. Scop. Eng. b. 401. Ehrh. g.) 

Gemzines R. 2%. 7. 8. Es wird an 6Fufs hoch. Die Znerrigen 
Kelche find bräunlich: die innere Spelze doppelt gröfser. "Die 
Blüthen find weit länger als der Kelch: die unterlte nackt, die 
übrigen find mit weißen, 2zeiligftehenden Häaren umgeben, die’ 
auf der Spindel fitzen und fo lang wie die äufsere Kronfpelze find : 
diele ift einnervig und roth; die innere 3 Mabl kleiner und weils- 
lich mit zwey Spitzen, In Gräben, Sümpfen, an Flufsufern, auf 
nallen Wielen in ganz Deutfchland. (H.) | | 


14. A. Donax, calicibus fubtrifloris, fosculis ca- 
licem aequantibus. (A. Donaz Schrad. G. ı. Willd. Scop. 
Schleich pl. rar. .4. f. 1. A— C.) | 


Zanmss R. 24. 8, Die Halme find dicker und härter als bey deın 
vorigen, falt holzig, und haben mehrere Knoten. Es unterlcheidet 
fich aber vorzüglich: durch fait gleiche, . Ipitzigere und röthliche 
Kelch[pelzen. Die Blüchen treten kaum über den Kelch hervor. 
DieKröne ilt weilslich : die äufsere Spelze äulserlich ftark behaart, 
Saervig, Alpitzig; der Mittelnerv endigt lich unter des Spitzen im 


4 CLASSIS IIL.. SPECIES. 


eine kurze Granne; die innere halb fo lang und an der Spitze ge- 
ag Auf Sümpfen; Aquileja, Uirien, 


Von den angeführten Rohrarten können N. r. 4. 5. 8. ıı, 
und ı3. ganz jung zu Viehfutter benutzt werden ; doch foll N. 4. 
bey dem Vieh purgiren erregen. Ueberdiels benutzt man N. ı. und 8. 
zum Reinigen der Pfeifen, auch dient das letziere zum Dachdecken. 
Ganz belondere Vortheile gewähren die letzten 4 Arten. Die Wur- 
zel des Sandrohrs befeltigt den Flugland und verurfacht hohe Sand- 
berge, wodurch der See ofı grolse Sırecken abgewormen werden, 
wie an dem Geltade der Olifee häufig bemerkt werden kann. Dels- 
wegen befelligen die Holländer ihre Dünen damit. Ueberdiels 
dient es zum Dachdecken;; man verfertigt Aalneıze daraus ; benutzt 
es zu Heu für das Rindvieh, nur darf es dann nicht zu ftark ge- 
trocknet werden. Die vollen Rispen zu Häckerling gelchnitten, 
geben ein gefundes und nahrhaftes Futter für die Pferde. Den Sa- 
men kann man zum Brotbacken benutzen; auch fucht ihn das Fe- 
dervieh”begierig auf. Im Dänifchen macht man eine Art Bürlten 
daraus, die Klärbürfien genannt werden. — Aus der getrockne- 
ten und gepülverten Wurzel des gemeinen Rohrs kann man gutes, 
nahrbaftes Bror backen, Als Futter foll diels Gras dem Viehe 
fchädlich feyn, indellen füttert man in Schweden, wenn es noch 
ganz jung, die Kühe damit, die darnach viel Milch geben [ollen. - 
Nur darf diefs nicht vor dem Kalben gelchehen. Eben dafelbit 
befeftigt man das Seeufer damit. Man gebraucht die Halme zum 
Berohren der Zimmer, zum Decken der Dächer, zu allerhand 
Flechtwerk, zu den Weberkämmen; die Blüthenrispen zu Wedeln, 
zum Ausftopfen der Matratzen. Auch färbt man Wolle grün da- 
mit. — Die Halme des zahmen Rohres, die man gewöhnlich aus 
Spanien erhält, dienen vorzugsweife zur Verfertigung der Weber- 
kämme und zu Angelruthen. Diels Gewichs lielse fich vielleicht 
ganz an deutliches Klima gewöhnen, da esin England die härte- 
ften Winter aushält, wenn man die Wurzeln bedeckt und es nicht 
in zu feuchtem Boden fteht. Die Fortpflanzung gefchieht durch 

Theilung der Wurzel, che fie im Frühjahr zu treiben anfängt. ' 


49. STIPA, Sparzgras, 


I. ST. PENNATA, ariltis plumolis, (dt. pennata 
Schrad. G. ı. Willd. Smith, Roth, Sclik, 1. t. 16. $cop.) 
Fenanıozs Sp. 24.5.6. Die Halme an a Fufs hoch. Die einblü- 
- thigen Aehrchen [ind glänzend. und gelblichgrün. Die Kelch- 
‚Spelzen liad etwas größser als die Krone, und endigen lich in eine 


u) 


ORDO IL. v4 | 95 


febr zarte, häutige Granne: die gröfsere 5- — 7nerviz; die kleinere 
3-, felten nervig. Die Kronipelzen [ind nervenios: die äußsere 
ift nach derBalis hin mit kurzen, [eidenartigen Haaren beleızt, und 


“endigt fich in eine föhr lange Granne, die anfangs gerade, dann 


überbängend gekrümmt und unter dem Knie gedreht und nackt, 
aber über demfelbeu mir abliebenden weichen Haaren beleızt ift. 
Auf Bergen, Hügeln, auf trockenen fonnigen Plätzen; Oefftreich, 
Bayern, Schwaben, Pfalz, Wetterau, Bayreuth, Hannover, Harz, 
Erfurt, Jena, Gera, Leipzig, Halle, Wittenberg, Barby, Berlin, 
Neumark , Schlefien, ( Böhmen.) 


2. ST. CAPILLATA, ariftis nudis. (2. capillata 

Schrad. G. ı. et Spicil. Willd. Roth, Ehr, phyt. Holt g. 
3.1. 5.— St. junces omnium Florr. Germ. elt eadem 
cum St. capillata. Schrad.) 
Hasnrörnmıses 5P.24.6.7. Unterlcheider [ich von dem vorigen: 
durch einen dicbtern Rafenbüfchel; durch fteilere, meilt dickere 
Halme mit mehrern Knoten; durch, dem Anfehen nacb, feinbe- 
haarte Blätter; durch ein verlängertes Blattbäutchen, das an den 
oberiten Scheiden langzugelfpitzt ift; durch eine äftigere, längere 
Rispe; die Kelchgranne ilt kürzer als die Spelze; die Krone weit 
kleiner als der Kelch: die äufsere Spelze Snervig; die Krongranne 
kürzer, nackt, Icharf und zuletzt gekrümmt. Auf äbolichem Bo» 
den; Oeftreich, Bayreuth, Würzburg, Werthheim, Pfalz, Wetto- 
rau, Hannover, Harz, Weimar, Erfurt, Jena, Halle, Barby, Leip- 
zig, Neumark, Schlelien. 

a. ST. TENACISSIMA, ariftis bafı pilofis, panicula 

fublpicata, foliis filiforinibus. (Sr. tenaciffima Amoen. 
acad. Desfont. Atl, t. 50.) 
Zines $p.24.5. Die Blüthen bilden gelbliche Rispen. Die 20 — 
30 Zoll jangen Blätter kommen bülchelweile hervor, find a Linien 
breit und rollen lich fadenförmig zulammen, Auf fandigen Hügeln 
in Spanien, der Barbarey. 


Die Grannen von N. r. werden zu Hygrometern benutzt, und 
das Gras Selbft verdient wegen [einer Schönheit eineStelle in unfern 
‚Gärten. Das zähe Spartgras ilt das wahre Spartum der Alten,, 
Die fadenförmig zulammengerollten Blätter benuızt man inSpanien | 
zu allerley Flechtwerk: zu Matten, Körben, Schuhen, Seilen, Tauen, 
vorzüglich aber zu Schnüren für die Papiermacher, zum Trock- 
nen des Papiers. Sie find denen aus Flachs, Hanf un de- 
nen aus Pferdebaaren vorzuziehen. Sie verdienen dielen Vorzug 


_ wegen ihrer Reinlichkeit und Dauer. Jene faulen fehr bald, we- 


gen der ‚Feuchtigkeit, die lich bey dem Trocknen des Papiers in- 


96 .  CLASSIS Il. SPECIES. 


fie zieht; diefe erhalten dagegen von ‘der Feuchtigkeit mehr Stärke 
; und Dauer. e 


50. SACCHARUM a Zuckerröhr. 


1. S: CILINDRICUM, panicula fubfpicata cilindra- 
cea, foliis convolutis, floribus diandris. ($. cilindri- 
eum Schrad. G. ı. Lamark ill. t. 40. f. 2. Swartz in’ 
Schrad. Diar. b. 1799. Zagurus cilindricus Lin.) 
Wauzenrönmices Z. %. Es blüht im Sommer und wird an ı4 Fuls 
hoch. Die unbegrannten Blütben fitzen auf kurzen verdickten‘ 
Stielen. Die falt gleichen, fehr dünnen Kelchfpelzen find einmervig, 
weilslich und auf dem Rücken rötlılich; fie ind am Grunde mit 
2 — 3 Mahl längern Haaren 'beferzt, als der Kelch ift. Die Krone 
ift kleiner als der Kelch, mit ungleichen Spelzen, die durchfchei- 
nend find. Zwey Staubgelälse, felterier 3; zwey Griffel ; die er- 
fiern noch ein Mahl lo lang. In Oehlbaumgärten, Weinbergen, an 
Zäunen ; litrien. Su 

a. S. Ravennar, panicula ramofifßma, 'foliis ca- 
naliculatis, corolla trivalvi. ($S. Ravennae Schrad. G. ı,' 
Holt g. 3. t. 1. Andropogon Ravennae Willd.) 
Ravanna-Z. 2%. 7.8. Die 3— 4 Fuls hohen Halme [ind mit ei- 
nem [chwammigen Mark angelfüllt. Die begrannten Blüthen find 
anfangs roh, dann blafs, und fliehen auf behaarten, kurzen Stie- 
len. Von den meilt Snervigen Kelchipelzen ift die äulsere zuge- 
fpitzt, die innere mit einer kurzen Granne verlelien. Die beyden 
äulsern Kronfpelzen fchliefsen die Zte, kleinere, ein und find b.- 
‚grannt; die Zte ift alpaltig, Der Fruchtknoten ift von 2 abgeftutzten 
Schuppen umgeben. Auf den fandigen Infeln des adriatifchen 
Meeres; Friaul, | SE > 

a. $S. OFFICINARUM, floribus paniculatis gemina- 
tis: altero fellili, altero pedicellato, corolla univalvi. 
mutica. (S. officinarum Lin. Rumph. amb. 5.1.74. f. 1.) 
Geweinzs Z. 21. Die gegliederten Halme find 8 — ı0o Fufs hoch 
und haben röthliche Knoten ; die Blätter an 3 Fufs lang: am Ran- 
de [ind fie feingezähnt und haben einen weilsen Nerv. Die Rispe 
ift an: 3,Fuls lang. In beyden Indien, 





Das gemeine Zuckerrohr ilt die Grasart, : welche ein welent!». 
ches, fülses Sa'z, den Zucker, liefert, der aus dem Safte des ge- 
preisten Rohrs bereitet, und nach dem Grade der Reinheit, den: 
er durch wiederhoblre Bearbeitung erhält, verfchieden ‚benannt: 
wird. Der rohe Zucker wird aus dem frifchen, ein oder 2 Mabl; 
mit ungelölchtem Kalke, .oder Seifenliederlauge, oder reimer Alche 


ORDO I. .97 


und Alaun, abgekochten Safte gewonnen. Durch weitere Auflö- 
fung und Abkochung dieles rohen Zuckers mit beygemilchtem Kal- 
ke, Ochlenblut oder Eyweifs und durch Abfchäumuug aller Unrei- 
nigkeiten wird der weilse Zucker erlangt. Die nöthigen Verrich:' 
ungen, um aus dem rohen Zucker den feinen, weilsen Zucker 
zu erbalten, begreift man unter dem Worte: Raffiniren. Der Zu-' 
ekerfyrup ift ein Aülliger Zucker, der:bey dem Läutern ablliefst.. 
Der :Kandis [chielst in den Läuterungsgefälsen in Kryftallen at, 
"Unter dem Namen: Rum, gewinnt man einen Starken Zuckergeift.. 
Der aufserordentlich mannigfaltige und [tarke Verbrauch des Zuckers! 
hat den höchft wichtigen und in beyden Indien verbreiteten Anbau- 
des Zuckerrohrs in [ogenannten Plantagen veranlalst; er it einer‘, - 
der wichtigften Handelsartikel, der unter verfcbiedenen Namen’ 
nach Verfchiedenheit, feiner Güte vorkömmt: gelber Farin, wei- 
fser Farin oder Ca/fonade, Lumpenzucker, Melis, Klein- Melis,' 
Raffinat, Puderbro:, Kanarienzucker, gelber,; wei/ser und brau« 
ner; der [ogenannte Pfannenzucker kömmr nicht in den Handel. 
In den Apotheken kennt man: Saccharum Canarienfe, candidum,. 
album rubrum — Farinaceum album, grifeum, Penidium, Perlatum, 
Rubrum, Syrupus. Er löfet auf; macht Fibern und Gefäfse [chlaff;; 
mifcht ölige und wäflerige Theile mit einander und befördert da- 
her die Verdauung fetter Speilen; er führt gelinde ab; reinigt 
-und heilt Verwundungen ; feızt der Fäulnils Grenzen; treibt Wür- 
mer ab; mildert Schärfen und fördert den Auswurf. — Er gebört 
in das Treibhaus ins Lohbeet. Man gibt ihm fruchtbare bündige 
Erde; im Sommer viel Feuchtigkeit, im Winter [ehr wenig und 
beftändige Wärme. Man (eızt die Pflanzen jährlich um in grölsere 
Töpfe und befchneider ihnen die Wurzeln. Die Wurzelfchöfslinge 
nimmt man vorlichtig ab und Setzt [ie in kleinen Töpfen ins Loh- 
beet; man begielst lie oft, bis ie Wurzela geichlagen haben. 


sı. LAGURUS, Sammigras. 


L. ovarus. (Z. ovatus Schrad. G. ı. Willd. Holt 
g- 2. t. 46. Smith, Schk. ı.t. 17. Schr. Eng. b. 1334.) 
Errönmioss $. ©. 6:7. Der fulshohe Halm trägt eine weifsliche, 
oder röthlichweilse, faft ährenförmige Rispe. Die glänzenden 
Blütben find begrannt. Die durchfcheinenden Kelchfpelzen find, 
grölser als die Krone und haben einen grünen Nerv. Die äulsere 
Kronfpelze ift snervig: an der Spitze mit a geraden Grannen, und’ 
‚ auf dem Rücken mit einer zuletzt rückwärts gekrümmten Gran- 
ne, Am Meergeltade, an Weinbergen, Wegen, in Oelgärten; 
Iftrien. | 


'Möfsler's Handb. d. Gewächsk. 7 


98 CLASSIS II. SPECIES. 
52. ROTTBOELLIA, Rottböllie. 

1. R..ıncurvara, calice bivalvi, Tpiculis unifloris 
muticis. (R. incurvataz Schrad. G. ı. Lin. Willd. Hoft 
g- 1. t. 23. Smith, Ban b. 7bo. Fl. D. 938. Aegilops in- 
curvata Lin.) 
Eınwärtscesocese R. ©. 5. Die fehr glatten, glänzenden Halme 
find geknieet und an den Knieen eingeknickt. Die runde, kahle 
Aehre meilt einwärtsgebogen. Die gegliederte Spindel abwechlelnd 
mit ausgehölten Gliedern. Die Kelchipelzen verichlielsen die 
Vertiefungen genau, nur während der Blütbe nicht; fie ind Zner- 


vig. Die Kronipelzen find kleiner: die äufsere, gröfste it einner-- 
vg. Aufidem Meergeltade Iitriens. 


a. R. MoOnAnDRA, calice univalvi, fpiculis uni-, bi- 

floris ariitatis. (A. EEE BE Schrad. G, ı, Nardus 
ariftata Willd. Villars Delph. ı.t. 2.) 
Eıinranıce R. ®. 5. 6. Unterfcheidet lich von der vorizen: Äurch 
zartere, aufrechtere und rundere Halme; durch Ichmalere Blätter ; 
durch dünnere und längere Aehren, die anfangs aufrecht ftehen, 
dann hin- und hergebogen und meilt an der Spitze einwärtsgebe- 
gen find. Sie hat' die Spindel der vorigen. Wenn die Aechrchen 
ablüthig find, fo ift die untere Blüthe gröfser und ungeflielt. Der 
Kelch weit kleiner als die Krone und einfpelzig. Die äulsere Kron- 
Spelze ıft grölser als die innere und einnervig. 


53. LAPPAGO, Stachelgras. 


L. RACEMoSA, racemo erecto, gluma calicis aculeis 

uncinatis inftructa. (Z. racemofa Schrad. G. :. Willd. 
Holt g. 1. t. 36. Cenchrus racemofus Lin. Schreb. g- ı. 
t..4.) 
TaavgenpLörniszs ST. ©. 5. 6. Die ganz kahlen Halme find 2- — 
‚ 5zollig und eingeknickt. Die oberften und unterlten Blätter am 
kürzeften. Die oberite Blatulcheide fehr lang und erweitert. Staır 
des Blatthäutchens eine Reihe Haare. Die röthliche Traube meilt. 
in die Blatifcheide gehüllt. Die äufsere Kelchfpelze mit 5—7 
Nerven, die mit hackigen Stacheln beletzt find; die innere ıft 
weit kleiner, einnervig und weils. Die beyden Kronfpelzen lind 
durchfichtig und ungleich, Auf rauhen Plätzen, an Zäunen, We- 
gen; Iltrien‘, Friaul. 





Dieles Gras beftaudet fich [ehr ftark, und ift daher zu Rafen- 
plätzen und zur Befeliigung des Sandes lehr geeignet. - 


-ORDO U. | 99 
54. ANDROPOGON, Bartgras. 


1. A. DısTACHYos, racemis [picatis geminatis. (4. 
diftachyos Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. 3. t. 2. A. difta- 
chiurn Lin. Schk. 3. t. 342.'a. Jacgq. i. r. 3. t. 630.) 
Zweritrıces B. 3. 6.7. Es treibt mehrere, an 2 Fuls hohe Sten+ 
gel. Die abwechlelnden Blüthchen gepaart: die untere und grölsere 
it ein ungeltielter Zwitter ; die geltielte ift leitenliändig und männ- 
lich. Die werdickten Stiele find mit l[eidenartigen, abfiehenden 
Haaren beletzt. Die äulsere Zwitter- Kelchfpelze ifl grün, am Ran- 
de vertrocknet und röthlich und har mehrere Nerven; die innere 
it kleiner, durchfcheinend und Zuervig.‘ Die fehr dünne, durch- 
fcheinende Krone ift kleiner als der Kelch. Der männliche Kelch 
ift unter der gelpaltenen Spitze begranut. Auf bewachlenen Sıel- 
len; Friaul, Litorale. 

2. A. IschaeMmuM, racemis fpicatis pluribus. (A. 
Ifehaemum Schrad. G. ı. Lin. Huft g. 2. t. 3. Schk. 3. 
t. 342. b. Roth, Schreb. g. t- 33. Jacq. A. 384., 
Scop.) . 
Vısuirsıces B. 4%. 7. 8- Die ungefähr ı2 Fuls hohen Halme trei- 
ben aus den an der Erde liegenden rörhlichen Knieen Wurzeln. 
Die linienförmigen Blätter haben am Uriprung des Blauhautchens 
ein Haarbülchel, Statt des Blauhäutchens eine Reihe kurzer Haare. 
Es hat 5— 7 ährentragende Aelie, die roth oder röthlieh- und 
grünbunt lind. Die abwechlelnden Blüchchen gepaart. Des un- 
geltielien Zwitters Kelch ilt unbegrannt:, die äulsere Spelze viel- 
nervig; die innere ilt etwas länger und nervig. . Des Zwitters äu- 
[sere Kronfpelze weilslich und unbegrannt; die innere ili doppelt 
kleiner, rötblich, und endigt fich in eine pleichfarbige Granne, die 
3— 4Mahl länger als die Spelze und endlich ein gedrebties Knie 
erhält. Auf Hügeln, Dämmen, trockenen Wielen, an Wegen; 
Oeltreich, Bayern, Regensburg, Schwaben, Nürnberg, Bayreuth, 
Werthheim, Pfalz, Werterau, Neuwied am Rhein, (Quedlinburg, 
„Thüriogen, Weimar, Jena, Halle, Leipzig, Dresden, Böhmen, 


3. A. GryrLus, paniculae ramis fimplicilhmis tri- 
ki. (A. Gryllus Schrad. G. ı. Zn: Willd. Holt g. 2- 
t. 1. Scop.) 
Puanpruanornes B.4.6— 8. Der Reife Halo it 2a — 7 Fuls hoch. 
Die während der Blüche abftehenden Aelte find gegen die Spitze hin 
verdickt und jeder trägt 3 Blüthen. Diefe find glänzend und grün- 
roth: die mittlere ilt ein Zwitter, der am Grunde mit braunen 
oder röthlichen Haaren umgeben ilt. Der lederartige Zwitter - Kelch 
hat einen käutigen Rand: die äufsere Spelze ıft verloren 7nervig, 
wovon die Seitennerven rauhborltig; die innere ift nervig und bat 

* 


7 


i 


100 CLASSIS III. SPECIES. 


eine gerade Rückengranne. Die Krone belteht aus 3 ungleichen 
Spelzen, die fehr dünn und röthlich find: die äufsere und mittle- 
re unbegrannt; die innere trägt auf der Spitze eine [ehr lange 
Granne, die mit der Zeit fich einwärts biegt. Auf Wieflen, An- 
höhen, an Wegen; Litorale, Iftrien, Friaul, Tyrol. | 


Sie dienen’ zur Befeltigung der Dämme und Wälle. Aus den 
Rispen binder man Wedel. 


55. HORDEUM, Gerfte. 


ı. H. murınuMm, glumis calicinis intermediis linea- 
ri - lanceolatis ciliatis: exterioribus fetaceis fcabris. 
(H. murinum . Schrad. G. ı. Willd. Holt g. ı. t. 32. 
Smith, Roth, Schk. r. t. ıg. Fl. D. t. 629. Ehrn.) 
Mavsa = (Miuss-) G.©.6— 8. Die an der Balis liegenden Sten- 
gel werden an ı% Fuls hoch. Die oberfte Blatıfcheide erwas bau- 
chig. Die zweyreihigen Blüthchen ftehen zu drey: der Zwitter in 
der Mitte ift am grölsten; die leitenftändigen find männlich oder 
geichlechtlos. Die Kelchipelzen des Zwitters (ind Znerrig und 
endigen fich in eine [ehr lange Granne. Die äufsern Spelzen der‘ 
Männchen borftenartig: die innere ift Ichmaler als die des Zwit- 
ters und nur an der innern Seite bewimpert, An Wegen, auf 
Mauern, Schatt überall. (H.) . 

2. H. prATENsE, glumis calicinis omnibus fetaceis 
fcabris. (H. pratenfe  Schrad. G. ı.) 

&. Spiculis nudis; (4. pratenfe Smith, Eng. b. 4ng. 
Ehrh. g. ZH. fecalinum Willd. Holt g. ı. t. 33. 
Gmel. Roth G. et N. B. Schreb. 4. nodofum Lin, 
Willd. 4. murinum Lin. ß. H. maritimum Fl. D. 
630.) : 

ß. Spiculis pubefcentibus, (4. pratenfe Roth N. B. 
H. maritimum Roth G. (excl. Syn )) 

Wiıesen-G. 23.6. 7. Unterfcheider fich von der vorigen aulser. 
der Dauer noch: durch höhere, dünnere und mehr aufrechte Hal- 
me; durgh runde Blattfcheiden, von denen die oberlien keines- 
weges bauchig oder erweitert; durch f[chmalere, meilt röthliche 
oder bräunlichgrüne Aehrchen. Die lämmtlich gleichen Kelch- 
fpelzen find nicht bewimpert, DieSeitenblüchchen etwas länger ge- 
ftielr, aber kürzer begrannt. Die Blüchen an der Seite in « find 
meilt gefchlechtlos; in ß weichhaarig und männlich, Variirt: 
mit falt zwiebelartiger Wurzel; mit nackten Blättern und Blait- 
Scheiden und mit weichhaarigen; und mit grünen Aehren. Auf 
Wielen, Triften, an Wegen, fowohl auf nallem als trockenem 
Boden; Frankf. a.M., Berlin, Bremen. | 


Pr 


 ORDO I. 107 

3. H. marıTIMmUM, glumis calicinis Omnibus fca- 
bris: interiori flosculorum lateralium gluma femi - lan- 
ceolata, reliquis fetaceis. (H. maritimum Schrad. 
G. ı. Vahl Symb. Smith, Hoft g. ı. t. 35. Roth N. H. 


"Eng. b. 1205 ZH. rigidum Roth Cat. ı.) 


Mesastranns-G. ©. 5. 6. In der Dauer und Farbe der Aehren 
kömmt fie mit der Mauergerfie — in den kürzern Grannen und 
fcharfen Kelchfpelzen mit der Wiefengerfie überein. Sie unter- 
fcheidet fich aber- von beyden: durch die. 3 — 4 Zoll hohen, fel- 
ten höheren, Halme, die geknieet [ind und mehrentheils nieder- 
liegen; durch kleinere Blätter; durch doppelt kleinere, fteifere 


‚Aehren, die kaum aus der Scheide treten ; und durch den angege- 


benen Unterfchied der Spelzen. H. maritimum Willd. ilt A. pra- 
tenfe ß. An Meerufern; Oldenburg , Jever, Holltein. 


a. H. vuLGarg, flosculis omnibus hermaphroditis 
ariftatis: ordinibus duobus erectioribus. .(H..vulgare 
Lin. Willd. Perf. Gmel. Viborg t. ı. Fl. Wett, Kerner 
t. 428.) 

Gemeine (Saat-, Wınter-) G. ©. 6.7. Die fehr [charfen Gran- 
nen find länger als die Aehre, welche anfangs aufrecht, dann über- 
hängend ift. Variiet: mit Kronfpelzen, die den reifen Samen aus- 
fallen laffen (Himmels - oder nackte Gerfic); und mit [chwärz- 
‚lichen Körnern (H. nigrum Willd. enum.). In Rulsland und 
'Sicılien. En 

b. H. pısticHon, flosculis lateralibus masculis mu- 
ticis, feminibus angularibus imbricatis. (4. diftichen 
Willd. Perl. Gmelin, Fl. Wett. Viborg t. 3. Gaertn. 2. 
t. 81. f.3. Kerner t, 429. ß. H. diftichon nudun [emi- 
nibus decorticatis.) | 2, 
Zwerzeıuıon (Sommen-) G. ©. 6. Unterfcheidet lich von der 
gemeinen. Gerfte: durch mehr zufammengedrückte, nach oben 
völlig 6zeilige Aehren, wovon die 4 mittlern Reiben unfruchtbare 
Blüchen enthalten, die unbegrannt find (Die zwey entgegengeletz- 


ten Reihen enthalten fruchtbare, begrannte, Zwitter); und dureh 


grölsere Körner. Die Abart ß. kennt man unter dem Namen: 
sweyzeilige nackte Gerfie, die auch die Körner fallen lälst, wel-. 
che aber grölser find ala bey der vorigen. Am Samara in der 
. Tatarey. | 
c. H. HExASTIcCHon, flosculis omnibus hermaphro- 
ditis ariftatis, feminibus fexfariam aequaliter politis. 
(H. hexajtichon Lin. Willd. Gaertn. 2. t. 8ı. f. 3. Perl. 
Gmel. Vıborg t. 2.) 


+ 


1»  CLASSIS II. SPECIES. 


Secuszeitioe G. ©. 6. Die Aehren an 6 Zoll lang und einen Zoll 
breit. Die Grannen {ehr lang. 

Ä d. H. Zeocrıron, Aosculis lateralibus masculis mu- 
ticis, feminibus angularibus patentibus corticatis. -(#. 
Zeocriton Lin. Willd. Perf. Schreb. ı. t. 17. Viborg 
t. 4.) . 
Bart-G. ©. 5.6. Die fieife Aechre ift zulammengezogen, breit 
und zweyzeilig. - Die Granne [ehr lang hervorltehend, 


Die stähesnitchen Arten find jung ein gutes Viehfutter. Die 

‚gemeine Gerfte ilt eins der wichtiglien Gewächfe in der Haushal- 
- zung der Menfchen. Schon in den älteften Zeiten bereitete man 
‘ daraus mancherley Speifen und Getränke. Heut zu Tage macht 
man Brot, Graupen, Gries und Malz daraus. Weil das daraus 
bereitete Brot Sehr bald trocken und hart wird, [o geniefst man 
es nicht mehr fo häufig. Delto häufiger wird das daraus bereitete 
Milz zum Bierbreuen benuızt. Man bereitet Gerlien- und Grau- 
penichleim; men gebraucht die Gerfie zur Viehmaltung. Die übri- 
gen angeführten Arten werden hier und da angebaut und zum Pfer- 
defutter gebraucht. Auch fäer man lie unter andere Futterkräuter 
und mähet fie mehrere Mahle. Die gemeine Gerfie leidet viel 
vom Brande; die Tiıpula oleracea nagt den Halm an der Erde ab; 
die Musca Frit. durchbohrr den Halm, dafs er abllirbt. In den 
Apotlieken führt man: Hordeum mundatum, excorticatum, per- 
latum. Zur Verhütung des Brandes pflegt der Laudmann die Ger- 
file ia Kalkwafler eiwas einzuweichen ; und um das Keimen der- 
felben nach dem Säen zu erleichtern, in Miltjauche, 


56. SECALE, Roggen, 


I. S. vrrLosum, fpiculis fubtrifloris, calicis gluma- 

rum coftis ciliatis. ($. villofum Schrad. G. ı. Willd. 
Perf. Hoft g. 2.t. 48.) 
Harrıcer R. ©. 5 6. Er treibt mehrere, 2 Fuls hohe Halme. 
Die grüne, azeilige Aehre an 2 Zoll lang. Die ungeltielten Aehr- 
chen begrannt: die 2 unterlten Blüthchen ungeltielt, das Ste, 
wenn es vorhanden, ift geltielt und unfruchtbar. Die gleichen 
Keichfpelzen find kürzer als die Krone. Die gerade Endgranne 
ift weit länger als die Spelze. Unter der Saat, an Zäunen; lftrien, 
Litorale. | 

a. $. CEREALE, fpiculis fubtrifloris, glumarum ciliis 
fcabris, fquamis calicinis anguftis minoribus. ($. ce- 
reale Willd Perf, Schk.t.ıg. Gmel. Fl, Weıtr. Gaertn. 2. 
"rt. 81. 2. Kerner t. ee) 


u 


- =. ORDO IE © 5 ° 103 


Gemeisen R. (Korn), ©. 8.5 Der Halm wird an 6— 10 Fula 
hoch. Die äuisere Kronfpelze ilt bauchig, bewimpert und be- 
grannt; die innere ılt am Grunde höckerig. Er findet [ich mit dop- 
pelter Aehre. Man unterfcheider: 

Wınweraoscen (Secale hibernum), mit höhern ERRIRSN und Ce 
fsern Körnern; 

Sommerroccen (S. aeftivum), mit niedrigern Hier, kleinera 
und dünnern Körnern, Man, gibt Creta,als das Vaterland an. 


Der allgemeine Verbrauch des Rogzens macht feinen. Anbau 
zum wichtiglten Gegenftande der Landwirthichaft. Die Benutzung 
deflelben ilt allgemein bekannt. Ueberdiels erhält man aus dem 
Roggenbrote durch Deftillation eine fiarke Säure. Mit der Lauge 
davon beizt man das Eilenblech zum. Verzinnen. Man benutzt im 
wie Kaffee. Auch das Stroh deflelben. wird mannigfaltig benutzt, 
Die [chmerzhaften Hautverhärtungen. an den.Fülsen werden, durch 
wriederhohltes Auflegen eines, Billens frifchen, fchwarzen. Brotes ge- 
hoben, den man zuvor zwilchen den Fingern feft gedrückt har. — 
Die Körner vergröfsern [ich oft zu einem [chwärzlichen Körper, 
der Mutterkorn genannt wird; man [chreibt diefa dem Stich eines 
Infekts zu. Dem [ogenannten Brande ift der Roggen nicht fo ftark 
ausgeletzt wie ändere Getreidearten, Indeflen hat er,viele andere 
Feinde; dieLarve des Brach- (Juntus-, Johannis-) Käfers (Scara- 
baeus folftitialis) verzehrt feine Wurzel; der Saatlpringer ( Elater 
fegetis), die beyden Nachtvögel, Phalaena turca und fecalis, die 
Schnaken, Tipula oleracea und [ecalis, die Schlupfwespe, Ichneu- 
mon extenlor, und die Fliegen-Arten, Mufca lecalis, calami- 
tofa. und‘ pumilionis, niften in die Halme, oder freflen fie ab. Die 
Lärve der Phalaena confpicillagis frilst der zarten Saat die Spitzen 
ab. Der wei/se Kornwurm (Phalaena granella), der fühwarze, und: 
der gemeine Kornwurm (Ph. frumentarius et granarius) ind dem, 


aufgefchütteten Getreide äulserlt nachtheilig., 


57 AIRA, Schmiele: .. 
a. Corolla mutica, 


rt. A. GRISTATA, panicula fubfpicata, ee acu- 
mimatis., flosculis calicem excedentibus, foliis ciliatis. 
(A. erifiata Schrad. G. ı. Lin. Sınith, Scop. Eng. b. 
648. Ehrh. Poa erifiata. Wild. Holt g. 2. t. 75. Leers 
t.5.f. 6. Roth.) 

Kıumaprıce Sch. 3. 6.7. Es treibt mehrere, falt ız Fuß bohe 
Halıne, wovon zuweilen blofs die untern Kniee niedergebogen. find: 
Die walzenförmige Rispe faft ährenförmig. Die hia- und herge- 


104 CLASSIS III. SPECIES. 


bögenen Aelte während der Blüthe abfiehend, vor und nach der- 
felben an die Spindel gedrückt. Die 2-, felten Zblüchigen Aehr- 
‘chen find glänzend, weilslich grün, oder rötblich grün bunt. Die 
obere Kelchfpelze Snervig; die untere ift kleiner und einnervig. 
Variirt: mit üunterbrochener Rispe; und mit feinbebaarten Rispen. 
Auf Anhöhen, Trifien, Mauern, unfruchtbaren Plätzen in ganz 
Deutlchland. (H') | 

‘2. A. GLAucA, panicula fubfpicata, glumis obtu- 
_fiusculis, flosculis ‚calicem excedentibus, Folis.glabris. | 
(A. glauca Schrad. G. ı. Sprengel Catal. plant. Schk. 
Catal. plant.) Ä 
Gaaucrüne Sca. %. 6.7. Unterfcheidet fich von der vorigen: 
durch die graugrünen Blätter und Blattfcheiden ; durch die kahlen 
Blätter; durch das nur wenig längere Blauhäutchen ; durch die 
fämmtlich etwas ftumpfen Spelzen, die nicht zugelpitzt find; durch 
die obere anervige Kelchipelze, wovon der Seitennerv kaum die 
Mitie erreicht; durch Blüthchen, die kürzer als die obere Kelch- 
fpelze. Auf Sandboden; Regensburg, Rotenburg in Heflen, Wit- 
tenberg. E i 
| 3. A. AQguaTıca, panicula diffufa, glumis obtußs, 
Roösculis calicem excedentibus. (A. aguatica Schrad. 
G. ı. Willd. Hoftg. 2.t. 41. Smith, Roth, Scop.) 
Wuasser-Sch. %. 6. 7. Der Halm wurzelt und ilt äftig am Grunde, 
Die aufrechte Aehre ift vielblürhig und vor der Blüthe zulammen- 
gezogen. Die eyrunden Aehrchen find roth und grün bunt und 
meilt zblürbig: das untere Blüchchen ift Itiellos, Die ungleichen 
Kelchfpelzen find an der Spitze gekerbt: die obere Znervig; die 
untere ilt doppelt kleiner und einnervig. Die Nerven beyder errei- 
chen kaum die Mitte der Spelzen. Die Spindel kahl. An Quellen, 
Bächen, auf naflen Wiefen überall. (H.) | 


b. Corolla ariftata. 


4. A. czspırosa, panicula diffufa, flosculis calicem 
fubaequantibus, arifta recta brevi, foliis planis. (4. 
or/pitofa Schrad. G. ı) | u 

«. Minor. (A. ce/pitofa Willd. Holt g. 2.1.42. Smith, 

Roth, Leers t. 4. f. 8. Scop. Fl. D. t. 240. Ehrh.) 

8. Maior. (4. paludofa Wib. Werthh.) 
_ Rasen-Sca. 4, 6. 7. . Die aufrechten Halme 2 — 3 Fufs boch. 
Die lehr äftige Rispe ift vor und nach der Blüthe zulammengezo- 
gen. Die begrannten Aehrchen grün, roth oder filberfarben - bunt: 
2, felten 3. am Grunde haarige Blüthchen, wovon das untere ftiel- 
lo$ ilt. Die obere Kelchipelze ift Znervig; die untere ilt kleiner 


_ORDO Il. 405 


und einmervig. Die äulsere Kronfpelze ift an der Spitze gezähnt 
und Snervig: der mittlere Nerv endigt lich in eine kurze Granne, 
Die behaarte Spindel verlängert ich mit der Zeit. Auf Wielen, 
in Laubwäldern, auf feuchten Plätzen ; Altona am Elbufer. (H.) 


5. A. FLExuosa, pänicula patente, flosculis cali- 
cem vix fuperantibus, arifta geniculata calicem exce- 
dente, foliis fetaceis. (f. fllexuofa Schrad. G. ı. Willd. 
Holt g. 2. t. 43. Smith, Roth, Schreb. g. 2. t. 30, Leers 
t.5.f.ı. Fl. D. 157. Ehrh. 4. montana Roth, Leers 
t. 5. f.2. et omn. Florr.G. Svena montana Web. holf.) 
GescnLÄngeLtstieise Sch. 4. 6. 7. Der 15 Fuls hohe Stengel 
trägt eine Rispe, die vor und nach der Blüthe zulammengezogen 
ift. Die begrannten Aechrchen lind glänzend und grün- und weils- 
‚oder grün.-, weils- und rothbunt: jedes euthält 2 am Grunde be- 
haarte Blüchen, wovon das oberfte geltielt if. Die Kelchfpelzen . 
find einnervig und die unterlte etwas kleiner. Die äulsere Kelch- 
Spelze ift 2- — Zfpaltig und Snervig, ‚wovon der mittlere Nerv et- 
was über der Balis in eine mit der Zeit gekniete und gedrehte 
Granne endigt, die falt doppelt länger als die Spelze it. Die [ehr 
kurze Spindel ilt behaart. Auf Anhöhen, Bergen, in Laubwäl- 
dern. (H.) | 


6. A. cARYOPHYLLEA, panicula divaricato -patente, 
Noseulis calice minoribus, arifta geniculata calicem ex- 
cedente, 'foliis fetaceis. (4. caryöphyliea Schrad. G. ı. 
Willd. Hoft g- 2. t. 44. Smith, Roth, Engl. b. 8ı2. Fl. 
D. 382. Ehrh. phyt. Avena caryopliyllea Web. holf.) 

SıLsanoLänzenne Sch. ©. 5. 6. Der kaum ı Fuls hohe Halm ift 
an den untern Knieen eingeknickt, und nach oben eckiger. Die 
borftenförmig zufammengerollten Blätter find am Kiel und, Randa 
Icharf. Die vielblüchige Rispe ift nur vor der Blüche zulammen- 
gezogen. Die dreytheiligen Aefte [ind eckig und Icharf. Die be- 
granuten Aehrchen glänzen und haben entweder einen rothen Sil- 
berglanz, ‚oder fin! grün und weilsbunt. Dis 2 ungeltielten Blüth- 
ehen find am Grunde mit [ehr kurzen Haaren beletzt. Die Kelch- 
fpelsen find einnervig. Die äuflsere Kronfpelze ift 2[pitzig und hat 
‚über der Balis eine gekniete Granne. A, caryophyllea Leers t. 5. 


f. 7. gehört vielmehr zu A. flezuofa. Auf unfruchtbarem Sandbo- 
den überall. (H.) " 


7. A. PRAecox, panicula fubfpicata, flosculis cali- 
cern fubaequantibus, arifta geniculata calicem exceden- 
te, foliis fetaceis. (A. praecox Schrad. G. ı. Willd. 
Smith, Roth, Engl.b. 1296. Fl. D. 383. Ehrh. A.pufilla 
Web. holf.) 


16 _  CLASSIS Hl. SPECIES. 


Frünzertise Sch. ©, 5 6. Sie treibt mehrere, 3 — 4 Zoll hohe 
Halme. Die falt äbrenförmige Rispe ift klein und immer zulam- 
mengezogen. Die eckigen Aelte ftehen unten paarweile und ıra- 
gen 2— 3 Aehrchen; die oberlten [ind lehr kurz, einfach und 
tragen nur ı Äehrchen, Die anfangs weilslichgrünen Aehrchen 
werden zuletzt weilsgrau, Sie findet lich kaum einen Zoll hoch 
und mit 3 — 4 einfachen Aelichen. Auf unfruchtbarem Saudbo- 
den. (H. bey der Stern[chanze, Glashütte.) 


8. A. cangEscens, panicula coarctata fub anthelfi pa- 
_ tente, flosculis calice minoribus, arilta apice clavata_ca- 
line minori, foliis fetaceis. (.Z.canefcens Schrad. G. ı. 
Willd. Smith, Roth, Schk..ı. t. ı2. Engl. b. t. 1190. Fl. 
D. 1023. Ehrh. Gaert. ı. t. 1. f. 97. ASvena canefcens 
Weh. holf) | 
Garaus ScH. 4.6 — 8. /Sie treibt mehrere, ı Fuls hohe Halma 
und Biattbündel, Die borltenförmig zufammengerollten Blätter 
find lteif und icharf, Die gepaarten fehr dünnen Aelte find hin- 
und hergebogen. Die begrannten Aehrchen find weilslichgrau, 
endlich weilsgrau und ablüchig: das eine Blüthchen ift gelüelt. Die 
falt gleichen Kelch[pelzeu find einnervig, Die äulsere, einnervige 
Kronipelze hat eine Rinne längs des Rückens, worin die Granne 
liegt. Diefe hat in der Mitte einen Riug von lehr kurzen Haaren. 
Die Antheren lind violett. Die ganze Pflanze ilt anfangs graugrün, 
dann weilsgrau. Auf unfruchtbaren landigen Heiden, an Meer 
ufern ; Bayern, Pfalz, Holitein. (H, Stern[chanze.) 


- 9. A. sussPpIcATA, panicula fubfpicata, arilta re- 
flexa calicem excedente. (4. fubfpicata Schrad. G. ı. 
Willd. Hoft g. 2. t. 45. Wulff. in Jacq. Coll. r. ı9g. f. 3. - 
Roth, Lin. Suec. Fl. D.t. 228.) 

ÄAEHRENTNAGENDE Sch. 2. 6. 7. Die Halme üGind an 6 Zoll hoch. 
Die unterlien Stiele tragen 2 — 3, die oberlten nür ı Aehrchen. 
Diele ind 2-, leltener Zblüthig, braun, grün und rötblich, oder 
röthlich, gelb und grünbunt, Die obere Kelchlpelze grölser und 
Snervig; die untere einnervig, Auf den höchiten Alpen; Steyer . 
mark, Kärathen, Tyrol, Salzburg. 


% 





Nr. 3. ift eins der fchönften Gräfer Deut[chlands. Es verdient 
auch wegen feines Nutzens allgemein angebaut zu werden; es ifi 
faftreich und nahrhaft und wird fowohl grün als getrocknet von 
dem Vieh [ehr gern gefrellen ; es vertreibt das Moos auf den Wie- 
fen und zeigt Salzboden an. Nr. 4. beltauder lich ftark und ver- 
treibt folglich auch das Moos. Es wird auch gera von dem Vieh 
genofien,. Aus den Halmen macht man geflochtene. Arbeit. 


ORDO II. 107 


Nr. 5. befeftigt den Sandboden und wird von allem Vieh, dia 
Schweine ausgenommen, gern gefrellen, Nr. 6. 7. und g. befefti- 
gen auch den Sandboden und [ind nur jung für Schaafe und Zie- 
gen genielsbar. R- | | 


58. MELICA ‚ Perlgras. 


1. M. cıLıaTa, flosculi inferioris petalo exteriori 
ciliato, panicula fublpicata aequali, ipiculis erectis. 
(M. eiliata Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. 2. t.ız. Roth.) 
Gerranzıes P. %. 5.16. Die Halme find an 2 Fuls hoch. Die 
faft ährenförmige Rispe ift walzenförmig. Die Zblüchigen Aehr- 
“ chen [ind glänzend, Itrohgelb, oder grün und gelblich bunt, felteu 
röthlich. Die Kelchfpelzen find [ehr zarthäutig, Snervig und un- 
gleich: die oberlte ift grölser und deutlicher genervt. Die äulsere 
Kronfpelze ilt auch Znervig. Das Zte Blüthchen befteht aus 2 lee- 
ren Spelzen, die einen kleinen runden Körper bilden. Es variiert: 
mit nach oben hin- und hergebogenem Halme; mit unterwärts un- 
terbrochener Aelre; und mit ablüthiger Aehre. Auf Bergen, ltei- 
nigem Boden, in Weinbergen, an Zäunen in Vorhölzern; Oelt- 
seich, Regensburg, Tübingen, Baden, Bayreuth, Werthheim, Pfalz, 
Weilburg, Iditein, Eifenach, Erfurt, Weimar, Jena, Halle, Leip- 
zig, Schlefien, Böhmen, . 

a. M. wurans, petalis imberbibus, panicula fub- 
Gmplici fecunda, fpieulis nutantibus ovatis trifloris: 
flosculo tertio imperfecto. (M. nutans Schrad. G. ı. 
Willd. Hoft g. 2. t. ı0. Smith, Roth, Leers t.3. F. 4. 
Schreb. t. 6. f. 2.. Eng. b. 1059. Fl, D. 962. Ehrh.) 
UeBsRrgÄnGeRDEs P. 2. 5.6. Die dünnen Halme find nach oben 
Zeckig und werden an ı% Fuls hoch. Die Kelchipelzen [ind faft 


Snervig, röthlich und am Rande weilslich. Die äulsere Spelae.. 


der knorpeligen Krone ift meift 7nervig, grünlich und nur an 
der Spitze rötblich. Das Zte Blüthchen ilt ein kreileltörmiger- 
Körper, der aus 2 weilslichen Spelsen befteht. In Laubwäldern, 
Vorhölzern in ganz Deutfchland, (H. Eimsbüttel.) 
3. M. unırLorA, petalis imberbibus, panicula ra- 
mofa Secunda, Spiculis erectis ovatis bifloris: altero im- 
perfecto. (M.uniflora Schrad. G!ı. Retz ob[. Willd. 
Hoft g. 2. t. 11. Roth, Engl. b. 1058. Fl. D. 1144. Hoppe 
.C. 3. Ebrh.) 

Eınkrürnıces P. 2%. 5.6. Es kömmt in Rückficht der Wurzel, des 
Halms, der Blätter, Blattfcheiden, der Oberfläche und anderer 
Kennzeichen mit dem vorigen überein; doch ilt diefes im Ganzen 


zarter, Die aufrechten ‚Aehrchen find ablürhig: die eine ilt ein 


108 CLASSIS MI. SPECIES. 


Zwitter, die andere unvollkommen. Die gröfsere Kelchipelze ift 
Snervig; dıe kleinere nur Snervig. In bergigen Nadel- und Laub- 
wäldern; Oelireich, Heflen, Bayreuth, Schwaben, Hannover. 

4. M. cAERULEA, petalis imberbibus, panicula fub- 
coarctata aequali, Spiculis erectis oblongo - cilindraceis. 
(M. caerulea Schrad. G. ı.) | 

-&. Minor. (M. caerulea Willd. Holt g. 2. t. 8. Smith, 
‚ Schk. ı.t. 13. Rotb, Engl. b. 750. fira caerulea 
Leers t. 4. f. 7. FI. D. 239.) 

ß. Maior. (M. caerulea Willd. 8. Roth 8.) 
Bıauss P. 23.7.8. Die Halme [ind an der Balis verdickt und an 
2 Fuls hoch. Statt des Blarthäutcheds eine Reihe [ehr kurzer 
Haare. Die 3-, lelten gblüthigen Aehrcben find grün und rorh, 
oder grün, violett und rorh bunt. Die Kelch[pelzen lind einnervig: 
die obere etwas grölser. Die knorpeligen Kronfpelzen find etwas 
gröfger als die des Kelches, wovon die äulsere 3nervig. Die un- 
vollkommene 3Zte Blüthe ilt gellielt. Variirt: mit nackten Blät- 
tern ; mit erwäs [charfen Spelzen; und in der Blüthenzahl. ß. wird 
an 4— 6 Fuls hoch, und hat eine grölsere Rispe. Auf fumpfigen 
Triften und Wielen. ß. in Nadel- und Laubwäldern, in ganz 
Deutlchland. (H. Eppendorfer Moor.) 

Die erften 3 Arten des Perlgrales verdienen angebaut zu wer- 
den, da fie von allem Vieh gern genoflen werdeh. Sie finden lich 
auf [chlechtem Boden und würden alfo durch Cultur gewinnen, 
Die letzte Art gibt dem nallen, [chwammigen Boden Feltigkeit. 


59. HOLCUS, Honiggras. 


a. Calices biflori. 


1. H. avenaceus, panicula aequali, flosculo herma- 
phrodito fuperiori fubmutico, masculi arifta genicula- 
ta, culmi geniculis glabris, radice nodofa. (A. avena- 
veus Schrad. G. ı. Scop. Smith, Roth, Engl. b. 813. 
Avena elatior (Wielenhafer, Franzößfches Raygras) 
Willd. Hoft g. 2. 1.49. Leers t. 10..f.4. Schreb. g. ı. 
t. ı. Fl. D. 165. Schk. t. 17. Ehrh.) 

Hıvzaanvıors H. %,6—g. Es treibt mehrere, an 2 —4 Fufs hohe 
Halme. Die Rispe ift vor und nach der Blürhe ährenföormig. Die 
ablüchigen Aehrchen Ichillera aus Grün in Weils. Das männliche 
Blüchchen ilt ungeftielt; der Zwitter ilt unterhalb der Spitze fehr 
kurz bezrannt. Die obere Kelchfpelze ift grölser und Znervig; die 
untere einnervig. Die äufsere, meilt zfpirzige Kronlpelze ilt 7ner- 
vig, wovon der mittelfte Ners in beyden Blüthchen lich in eine 


ORDO U.  „, 109° 


Granne endigt. Es variirtızuweilen : mit unbegranntem Zwitter und 
Männchen; mit blofs begrannter männlicher Blüche, Auf Wielen,, 
Tritten, in Baumgärten, an Wegen, in ganz Deutfchland. (H.) 


a. H. suLsosus, pamicula aequali, flosculo’ herma- 
phrodito fuperiori mutico, masculi arifta geniculata, 
eulmi geniculis villofs, radice bulbifera.. (4. bulbo- 
fus Schrad. G. ı. Avena bulbo/a Willd. in.Nov. A. S.A. 
Avena elatior Willd. ß-. Schreb. g. ı. 8. Gramen no- 
_ dofum avenacea panicula Scheuchz. t. 4. f. 27. 28.) 
ZWIBBELTRAGENDES H. 24. 5.6. Unterlcheider fich von dem vori- 
gen: durch 2 — 3 übereinander flehende Zwiebeln; und durch 
die zottigen Kniee der Halme. Auf Aeckern; Brabant, Flandern, 
Geldern. = Br 


3. H. mortıs, panicula aequali, flosculo herma- 
hrodito inferiori mutico, masculi arifta geniculata’ ca- 
icem excedente, radice repente. (H. mollis Schrad. . 

G. ı. Lin. Hoft g. 1. t. 3. Smith, Roth, Leers t. 7. f. 7. 
Schreb. g-. 1. t. 20. f.2. Engl. b. 1170. Fl. D. 1059. 
Ehrh.) ee 

" Weıcnss H. 2. 7. 8.. Die 2 — 3 Fuls hohen Halme find an ihren 
Knieen zottig. Die Rispe ift vor und nach der Blüthe zufammen- 
gezogen. Der ungelftielte Zwitter ilt am Grunde nackt; das Männ- 
chen behaart. Die obere Kelchipelze ilt gröfser und Znervig: die 
Seitennerven find dem Kiel genähert; die untere ift einnervig.' 
Von den glänzenden Kronfpelzen ift die äufsere einnervig. Die 
Spindel kahl. Variirt: mit 2 Zwittern und zuweilen ilt der eine. 
oder andere Kelch 3fpelzig, Zblütbig: die unterfte Rlüthe ift dann 
männlich; von den übrigen beyden Zwittern trägt der eine umer- 
halb der Spitze eine, der andere auf der Spitze zwey Grannen. 
Auf Wielen, in Wäldern, an Ackerrändern, Zäunen in ganz 
Deurfchland. (H.) | 


4. H. LanaTus, panicula aequali, flosculo herma- 
en inferiori mutico, masculi arilta recurvata ca- 
ice inclufa, radice fibrofa, (Z+ lanatus Schrad: G. ı. 
Lin. Hoft g. ı. t. 2. Smith, Roth, Leers t. 7. f. 6. Scop. 
Schreb. g. 1.t.20. f. ı. Engl. b. 116g. Fi.D. 1181. Ehrh.) 
Woruicntes H. 4.6 — 8. Unterfcbeidet lich von dem vorigen: _ 
durch die faferige Wurzel (die bey vorigem kriechend ift), welche 
mehrere Halme und Blätterbündel treibt; durch breitere Blätter; 
durch die mit weicheren Haaren beletzten Aelte der Rispe; durch 
etwas kleinere Aehrchen; durch die Nerven, die fich dem Rande 
und nicht dem Kiel vähern, Die oberite Blürhe ift immer männ- 
lich; Die anfangs gerade, dann surückgekrümmte Granane derlel- 


110 CLASSIS II. SPECIES. 


ben tritt nicht über den Kelch hervor. Der weiche Haarwuchs, 
welcher fich über die ganze Pflanze erfireckt, gibt ihr ein grau- 
grüneres Anfehn, als die vorige hat. Die Rispe ilt rothgrün, im 
Schatten mehr weilslich. Auf Wielen, in Wäldern in ganz 
. Deutfchland. (H.) | 


b. Calices biflori. 


5. H. sorearLıs, panicula fubfecunda, pedunculis 
glabris, flosculo hermaphrodito mutico, masculis fub- 
ariftatis, radice repente. (Z. dorealis Schrad. G. 1, 
H. 6doratus (repens) Schk. 3.t. 344. (excl. Roth et Jacgq- 
fyn.) Holt g. 3.t.3.. HM. odoratus Willd. Ber. Fl.D. 963. 

oa nitens Web. holf.) | 
Nöarpricnss H. 3. 5. 6. Die Halme werden an ı% Fuls hoch. 
Die Blätter lind oben graugrün, unten hellgrün und glänzend. 
Die armblüthige Rispe ift vor und nach der Blütlie zulammenge- 
zogen. Die eyrusden Aefırchen [ind fehr glänzend, aus braun 
oder grün ins Röthbliche [pielend und Zblürhig. Die beyden feiten- 
Ständigen Männchen lind Zmännig, der Zwritter in der Mitte nur 
amännig. Die obere gröfsere Kelch/pelze ift 5- — 7nervig; die un- 
tere ilt Ichmaler, 3- — 5nervig: die Nerven erreichen in beyden 
Spelzen kaum die Mitte. Die Spindel ilt hin- und hergebogen, 
Die fogenannten Nektarien find ztheilig: die Theile linienförmig, 
zugelpitzt und ungleich. Die ganze Pflanze dülter wie Anıhoxan- 
thum odoratum oder Alperula odorata.. Auf feuchten Wielen; 
Kiel, Roftock, (Colberg, bey dem Deep), Berlin. 


6. H. austrarıs, panicula fubfecunda, peduncu- 
lis ad fpicularum balın, piloßs, flosculo hermaphrodito 
mutico, masculo inferiori infra apicem brevilfime ari- 
' Stäto, masculo fuperiori e dorl medio ariftam genicu- 
latam exferente, radice repente. (H. auftrdlis Schrad. 
G. ı. H. gdoratus Schk. 5. t. 344. Holt g. 1. t. 4. 
Roth, Hopp. Pl. alp. C. ı. et herb. C. ı.) | 
Söpricass H. 4.4 — 5. Es hat das Anfehen des vorigen; doch 
lt die obere der falt gleichen Kelchfpelzen 5- — Znervig; die äu- 
Isern Kronfpelzen Gind meilt fchmaler und weniger behaart. Vor- 
züglich unterfcheidet es lich: durch die falt runden Nektarien, 
die in den männlichen Blüchen an der Spitze eingelchnitten find. 
In Wäldern auf fieinigem Boden; Oellreich, Salzburg, Regens- 
burg, Bayreuth. - 


’ 





Das haferartige Honiggras ilt für alles Vieh ein fülses, wohl- 
[chmeckendes Futter; es ift Sogar dem Klee vorzuziehen, weil es 


0 :ORDO I. | u 


das Vieh nicht aufbläbet. Defswegen ift der Anbau angelegent- a 


lichit zu empfehlen. Es gedeiht faft auf jedem Boden, doch am 
beften auf gut bearbeiteten Wielen. Man kann es im Herbft oder 
Frühjahr fäen, nach einem [anften Regen und bey Itiller Witterung; 
mit dem Raygras, oder mit etwas Gerlte und Hafer. Säet man es 


allein, [o nimmt man 4o — 50 Pfund auf 150 Quadrarrurthen. Es 


kann 6 — 7 Jahr benutzt werden, und gibt vom aten Jahre an 
3— 4 Ernten. Mit Klee vermifcht gibt es das vortrefflichfte Heu; 
doch mufs es gemähet werden, wenn die Aehren erf[cheinen. Die 
Samen [ind fehr mehlreich und geben eine vortreffliche Grütze. 
Auch die knolligen Wurzeln lind elsbar. — Das weiche Honig- 
gras wird wegen feiner weichen und füfsen Blätter von allem Vieh 
gern gefreflen,; es empfiehlt lich aber! nicht eum Anbau. — Das 
wollichte Honiggras wird bier und da ang&baut, weil es mit dem 


dürftigften Boden vorlieb nimmt. Bey günftiger Witterung läfst es 


fch 2— 3 Mahl mähen. Auf ı20 Quadratruthen braucht man. 
5 — 6 Pfund Samen, und vermifcht es gern mit andern Grasarten. 
Es beftaudet fich fehr fiark, und dient febr zur Verbeflerung tro-. 
ckener Weiden. — Das nördliche Honiggras könmt auch auf 
Sandboden- fort, den es wegen der kriechenden Wurzel fehr be- 
feltigt. -Es ift vorzüglich für die Schaafe ein angenehmes Futter 
und gibt dem Heu einen [ehr angenehmen Geruch. 


60. PANICUM, Fennich. 


1. P. verticıLLatum, panicula fubfpicata_ cilin- 
dracea, involucellis deorlum hifpidis, hermaphroditi 


corollis laeviusculis.- (PÜ vertieillatum Schrad. G. ı. 


Willd. Hoft-g. 2. t. 15. Smith, Roth, Schreb. Spic. 
Eng. b. 874.) - 
QuiaLsLürHigeaF. „7. 8. Er treibt mehrere, an 1% Fuls hohe Hal- 
me. Start des Biatthäutchens läuft eine Reihe Haare bis in die 
Scheide herab. Die Aehrchen Üitzen auf kurzen Stielchen, die lich 
becherförmig verdicken. . Die an der Balis der Stielchen fitzenden 
Hüllen find boritenartig und weit länger als die Aehrchen. Sämmt- 
liche Spelzen find eyrund. Die Kelchfpelsen bäutig: die gröfsere 
änervig; die andere ilt 3 Mahl kleiner und Znervig. Die Kron- 
[pelzen des Zwitters iod knorpelig und glänzend: die äulsere, ge- 
wölbte, ifi nervig und [ehr zart in die (Quere gewellt. Auf Aeckern,- 
in Gärten, Weinbergen; Oelireich, Bayern, Pfalz, Hellen, Frank- 
furt a-M., Tübingen, Leipzig, Barby, Berlin. 

2. P. vırıpe, ee fubfpicata cilindracea, in- 


. volucellis furfum 'hifpidis, hermaphrodliti corollis lae- 
viuseulis. (P, viride Scehrad. ©. ı. Willd, Holt g. =. 


112 ‘CLASSIS IN. SPECIES. 


t. 14. Smith, Roth, Leers t.2. f. 2. Schreb. Spic. Eng. b. 
875. Hopp. C. 3. Ebrh. P. Crus galli FI. D. 852.) 
Garünsa F. ©, 7. 8. Unterfcheidet fich vom vorigen: durch. eine 
eckig-gefurchte Spindel ; durch gehäuftere Quirk mit wenigern und:- 
kürzern Aelıen. Die Hüllchen ‚an der Balis der Stielchen bei» 
ben an den unterlten Aefıen aus 5— 7, an den mittellten aus 
3—4, und an den oberlien Aelten aus ı — 2 Borlten. Er va- 
ziirt, wie der vorige: bald blols mit töthlicher Rispe, bald mit [o 
gefärbter Aehre, Blatilcheiden und Blättern. Auf Aeckern, an 
Wegen talt in ganz Deutfchland. (CH, auf den Gemülefeldern 
neben der Landwehre, nach der Stadt hin.) 


. P. GLAucuM, racemo Spicato cilindraceo, invo- 

Jucellis furfum hifpidis, hermaphroditi corollis trans- 
verfim undulatis. (P. glaucum Schrad. G. ı. Willd. 
Holt g. 2. t. 16. Gaertn. ı. t. 1. Roth, Leerse. 2. f.2+ 
‘Schreb..g- t. 26. Ehrh.) 
Gsrsmaarıcer F. ©. 7.8. Er hat das Anfelien der beyden vori- 
gen, doch mehr des leıztern. Die Blüthen‘ ftehen in einer geähr- 
‚ten Traube. Die fehr kurzen Stielchen tragen nur ı, [eltner a2 
Aehrchen. Die Hüllchen befinden fich unter der Spitze der Stiel- 
chen, find gelb oder gelblich und beltelien meift aus g — ı4 
Borlten. Jedes Hüllchen enthält nur ı Aehrchen, Die gelchlecht- 
lole Blüthe ilt oft alpelzig: die eine Spelze ilt weit kleiner, lehr 
zart und weils. Die Hülichen finden fich zuweilen röthlich, Die 
Blüthe und Frucht leidet oft vom Brande. Auf Aeckern ; an We- | 
gen falt in ganz Deutfchland. (H, Er finder: [ich bey dem vorigen 
und bey Harveltehude, Eppendorf.) 


‚ 4. P. sıRTELLUM, fpica fecunda interrupta, fo- 
liis ovato -lanceolatis undulatis villofis. (P. Air 
tellum Schrad. G. ı, Willd. Swartz Obf. Hoft g. 3. 
t. 52, Scop. Del. Inf. Pan. Burmanni Schleich pl. r. 
Cent. 3.) er 

Bsnaarter F. ©. 7. 8. Er hat an fulshohe Halme, die an der 
Bafis niederliegen und weiter oben fich erheben; lie find anfangs 
grün, dann meilt röchlich. Die meift einfache Achre ift einfeits- 
wendig. Die allgemeine Spindel ilt 3kantig und dicht mit Zotten 
befetzt. Die eyrunden, begrannten Aehrchen find von einander 
entfernt, und ftehen während der Blüthe ab: die unterften zu Z 
oder, 4 und [ind kurz geltielt; die untern gepaart. Die häutigen 
Kelch[pelzen Znervig: die breitere ift kürzer begrannt. Die Kron- 
fpelzen des Zwitters lind [ehr glatt und glänzend.‘ Die Grannen 
find alle I[chmwierig. Er variirt: mit weniger zottigen Spindeln, 


Blatilcheiden und Halmen; mit dichterliebenden Aehrchen; mit 


.. ORDO I. 113 


zottigen Spelzen; und felten mit kahlen Grannen, die nicht 
fchmierig find. An Wegen; Friaul. er 

5. P. Crus GaLLı,,panicula feeunda erecta, fpicvlis 
approximatis ariftatis, foliis Jineari - lanceolatis nudis. 
(P. Crus galli Schrad. G. ı.. Willd. Smith, Roth.) » 

&. Spieulis [ubmuticis. (P. Crus galli Holt g. 2. t. 19. 

Roth «. Eng. b. 876. Ehrh.) 
 ß. Spiculis ariftatis. (P. Crus galli Schrad. G. ı.t.3. 

f. 8. Leers t. 2. £. 3. Roth ß.) | 
Haunsrons -F. ©. 7.8. Ertreibt an ı% Fuls hohe Halme, die an. 
den Knieen mehr oder weniger eingeknickt find. Die auf beyden. 
Seiten kahlen Blätter find am Rande [ehr fcharf. Kein Blatrhäut- 
chen. Die febr kurzen Stiele der Aehrchen lind an der Balis mit 
borftentragenden Drülen befetzt.. Die ablüchigen Aehrchen gehen 
aus Grün mehr oder weniger in Roıh über. Von den häutigen 
Relchipelzen ift die eine fehr klein und Snervig; die andere Zner- 
vig. Die Kronfpelzen des Zwirters [ehr glatt und glänzend: die 
äulsere ift gewölbt und verloren nervig. Auf Aeckern, Milt- 
plätzen, an Gräben, Flüflea ganz Deuilchlands. (H. Bey Eppen- 
dorf füdweltlich in nallen Wegen.) 

6. P. MILIAcEUM, panicula laxa nutante, fpiculis 
muticis, foliis lJanceolatis pilolis. .(P. miliaceum Schrad., 
G. ı. Willd. Hofi g. 2. t. 20. Roth.) | 

„Hınssx-F. (Ecurte Hınse). ©. 7. 8. Er treibt an 2 Fufs hobe 
Halme, die bis an die blühende Rispe mit Scheiden umgeben find. 
Anliatı des Blatthäutchens finder lich eine Reihe Haare. Die ey- 
runden Aehrchen find ablürbig. Die häutigen Kelchfpelzen find 
grün oder grün und 'rorhbunt: ‚die eiue ift doppelt kleiner und 
Snervig. Die Kronfpelzen des Zwitters find kleiner als der Kelch,’ 
[ehr glatt und rlänzend. Die 2 Spelzen des gelchlechtlofen Blüth- 
chens lind häutig: die äufsere und grölsere umfalst mit dem Ran- 
de den Zwitter. Der Same finder lich weils, gelblich, braun und 
fchwarz. Er wird häufig angebaut und ilt auf Aeckern, Miltplär- 
zen, hier und da an Wegen, einheimifch geworden. Sein eigentli- 
ches Vaterland ilt Oftindien. | 

7. P. GERMANIcUM, Spica compofita coarctata, fpi- 
culis glomeratis, involucellis fetaceis flore longioribus, 
rachi hirfata. (P. germanicum Willd. Roth.) 
Deutscher F. ©. 7. 8. Linnd verbinder diefes Gras mit P. ita- 
licum; nach Roth unterfcheider es fich aber davon: eilt — 3 
Mahl kleiner; es hat eine eyrunde, fingerlange Aehre; es hat ge- 
knaulte Aehrchen; die Hültchen find kürzer als dieAehrchen. Es 
findet ich hierund da; es [oll aber nur in Italien einheimilch [eyn. 


— mn 


Müu/sier s Handb. d. Gewächsk. 8 
EN im 


” 


Ben  CLASSIS II. SPECIES. - 


. Das Mebl von dem’Samen des gquirlblüthigen Fennichs wird in 
Japan zu Backwerk und Brey benutzt. Die junge Pflanze gibt den 
Scbaafen ein gutes_Futter. — Der ge/bhaarige F. wird von den 
Schaafen nach der Ernte auf den Stoppelfeldern begierig aufgefuchr. 
Die mehlreichen Körner lieben die Vöfel; [o wie die vom Hahn- 
fporn - F. Die glänzenden Samen vom Hirfen- F_ werden ausgehülfer, 
und liefern'die ‚bekannte Hirle, die in der Haushaltung auf man- 
nipfaltige. Art -benmtzt..wird.. Am häufigfien kocht man fie in 
Milch oder Wafler zu Brey; man macht Pudding daraus; bäckt 
aus dem Mehle- derfelben Brot, welches fehr bald hart und unge- 
nielsbar wird, aber frilch und warm angenehm [chmeckt und iu 
Italien unter dem Namen: Pan di miglio, öffentlich feil geboten 
wird. Wenn die Hırlfe zur Mältung des Federviehs angewender 
wird, fo wird das Fleifch deflelben ungemein zart und wohlichme- 
ckend. Man fäer lie im April auf guten, etwas feuchten und 
wohl gedüngten Boden an eine warme Stelle. Die deutjche Hir- 
fe wurde [onft häußger gebaut, und eben fo benutzt. 


SORGHUM, Moorhirfe. 


I. S. VULGARE, glumis pubefcentibus, feminibus 
comprellusculis ariftatis, panicula ovata erecta. ($. 
aulgare Perf. Holcus Sorghum Willd. Gaertn, 2. t. Bo. 
f. 2.) j | | 
Gausıne M. ©. 7. Der grüne Kelch ift feinhaarig. Die Granne 
ilt nach unien braun und nach oben glatt und weilslich. Der wei- 
fse Same mit einem [chwarzen Nabelpuukt. In Ofiindien, 

2. 5. BICOLOR, glumis glabris nigris, feminibus 
globolis albis ariftatis. ($. dzcolor Perf. Holcus bicolor 
Lin. Willd. Gaertn. ]. c.) | 
Zwerransıce M, ©. y. Sie ilt der vorigen ähnlich, doch unter- 
Scheider Ge fich gänzlich: durch die ichwarzen Kelchfpelzen; und 
durch die Ichneeweilsen Samen. In Perlien. \ 

3. S. SACCHARATUM, glumis piloßs, feminibus 
omnibus ariltatis, panicula erecta diffula. ($. faccha- 
ratum Perf. Holous faccharatus Willd. Lin. Rumph. 5, 
t. 75.) | 
Zucker-M.©.7. Untericheider fich von $. vulgare: durch die 
"aufrechte Rispe mit wagerecht ausgebreiteten, falt herabhängen- 
den Trauben; durch die gemeinfchaftliche Spimdel, die glatt und 
nicht [charf ift; durch überall zottige Spelsen; durch die eine 
Kronfpelze des Zwitters,, die mit einer langen gedrehten Granue 
verlehen ift. Sie wird 6 Fuls hoch. Die Blätter haben wie die des 
gemeinen Zuckerrohrs eine weilsliche Linie. Die unterlten Kniee 


« 


| ORDO I. we 115 
_ wurzeln. Die männlichen Blüthen öflnen fich kaum, In der 


Levante, re 
4. S. HALEPENSE, fpigulis unifloris, hermaphrodi- 

tis felGlibus ariltatis muticisve, masculinis pedicellatis 
muticis, panicula ramofa multiflora. (9. Aalepenfe 
Perf: Holcus halepenfis Willd. Schreb. g.t. ı8. Hoft 
g. 1. t. 1. Andropagon arundinaceus Schrad. G. ı.) 
Aızrriscae M. 2.6.7. Sie treibt 'mehrere. Halme, die a — 3, ja 
an 5 — 6 Fuls hoch werden. Die lanzetförmigen Blätter haben auf 
der untern Seite einen erbabenen weilslichen Nerv, Die taft fuls- 
lange Rispe ilt: vor und nach der Blüthe zulammengezogen. Die 
einfeitigen Blüchchen find glänzend: das mittellte Zwitterblütbchen 
ift blalsgrün oder roch; die feitenfiändigen Männchen [ind gröfser, 
weniger behaart und grünroth, Die äulsere Spelze des einblüthi- 
‚gen Zwitterkelchs ilt 7nervig; die innere nur Znervig. Die äulsere 
'Kronfpelze ift bewimpert und hat eine gelpaltene Spitze; die in- 
nere ilt gröfser, fach und bat eine einfache Spitze. Die äufsere . 
männliche Kelchfpelze ili gnervig;; die innere Znervig. In Syrien, 
 Mauritanien, Italien. "Nach Scopoli und Holt auch in Weinber- 
gen auf dem Litorale, in litrien und Friaul. 





In Italien mifcht man das Mehl der. gemeinen Moorhirfe mit 
‚Bohnen-, Weizen-, Roggen- oder Wickenmehl, wovon man ein 
[chweres , Schwarzes Brot erhält. Die Bewohner des Sonntagsflul- 
fes nennen die Samen nach lich Kafferkorn und bereiten daraus 
durch Gährung ein geiltiges Getränk. Die Kleye deflelben gibt 
eine [ehr guie Farbe, die in Seife und Eflig nichts verliert, londern 
noch mehr erhöht wird. — Die zweyfarbige Moorhirfe wird in 
Italien wie Getreide angebaut. Die Halme enthalten vielen fülsen 
Saft. — Aus der Zucker- Moorhirje bereitet man in Indien Brot 
und mancherley Getränke. Man baut lie auch in Italien. Eben 
dalelbft benutzt man die fülsen Halme von der Aleppijchen Moor- 
hirfe zu Viehfutter. — Sie verlangen [immtlich einen warmen 


Standort. 


61. LOLIUM, Lolch. 


1. L: PERENNE, fpica mutica, fpiculis calice lon- 

ioribus, radice perenni. (.Z. perenne Schrad. G. ı. 

Willd. Roth, Schreb. g. 2. t. 57.) | 

«&. Vulgare. (Z. vulgare Holt g. 1.t. 25. Smith, Roth, 

‚Leers t. ı2. f. ı. Eng. b. 315. Fl. D. 747. Ehrh. g-) 

ß. Tenue. (Z. tenue Willd. et fere .omnes Florr. G. 
L. perenne Smith ß.) g* 


116 CLASSIS II. SPECIES. 


Y. Compolitum.: (Z. perernne Smith 8. Roth 8. Willd, 
. Berol. ß.) | DE 
d. Ramofum. (Z. perenne Smith y. Roth y. Leers ß. 
t.ı2. f.ı F.) 
s. Viviparım. 
Auspausander L. (Englifches Rayzras). 4.6 — 8. Er treibt an 
ı& Fuls hobe Halme, die auf gutem Boden aus den auf der Erde 
liegenden Knieen wurzeln und Aefte hervorbringen. Die einfache 
'Aehre ift zuweilen ($)äftig: an diefen Aelten fteben die Aehrchen 
“einander näber und an der Bafis oft paarweile. Der Kelch des 
oberlien Aehrchens ift afpelzig; die einzelne Spelze der übrigen 
gnervig. Er varlirt: mit Icharfen Ecken der Hauptlpindel; mic 
‚röthlichgrünen Aehrchen; und mit [ehr kurz begrannten Blüthchen. 
Auf Wielen, Triften, in; Weinbergen, am bäuliglien an Wegen, 
"Ackerrändern in ganz Deutfchland. (H. 6. bey der Windmähle 
hinter Othmarfen im Holiteinilchen.) Ä Ä 


2. L. Arvense, fpiculis fubmuticis calicem aequan- 
tibus, radige annua. (Z. arvenfe Schrad.G. ı. Smith, 
Hoft g. 3. t« 25. Eng. b. 1129. ZL. annuum Bernhardi, 
Willd. enum. Spreng. Z. multiflorum Perf. L. remotum 
Hoff.) 

Acker-L. ©. 6.7. Unterfcheidet fich von dem vorigen: durch die 
einjäbrige,, falerige Wurzel; durch aufrechte, runde Halme und 
Blattfcheiden; durch faft gleiche Länge des Kelchs und der Aehır- 
chen; von dem folgenden: durch die Wurzel; durch kahle Blät- 
ter und Blatifcheiden, die äufserft felten Scharf; durch meilt etwas 
längere Aebrchen als der Kelch; und vorzüglich durch [ehr kurz 
begrannte Blüthchen, Auf Aeckern, aber feltener. (H. in Bili- 

- werder; Holitein bey Wandsbeck, Flottbeck). 


3. L. TEMULENTUM, fpica ariftata, fpiculis calice 
minoribus, radice annua. (Z. temulentum Schrad. G. ı. 
Willd. IE 1.2. 26. Smith, Roth, Schk. 1. t.ı8, Leers 
t. ı2.f. 2. Schreb. g. 2. t. 36. Eng. b. 1124. Fl. D. ı60, . 
Ehrh.) 
Brräusenner L. (Torikonn). ©. 7. 8. Die Halme find oft an 3 Fuls 
hoch. Die Aehre ilt aufrecht und fteifer als bey L. perenne. Die 
Achrchen find 5- — pblüthig. Aulser dem afpelzigen Kelch. des 
oberiten Aehrchens finder fich auch wohl von den übrigen eins 
und das andere, belonders das unterlte, mit a Kelchfpelsen, wo- 
von jede 6- — 7nervig und die innere faft doppelt kleiner ift. Die 
Kronfpelzen find faft doppelt kleiner als der Kelch: die äussere ilt 
Suervig und hat eine lange, gerade, [charfe Granne unter der Spitze. 
Sehr Selten finden lich die Blüthchen unbegraunt. Auf Aeckern 


ORDO JE - 114 
unter dem Getreide, leltner unter dem Flachs. (H. bey. Eppen- 
dorf, Winterhude, Schierbeck.) 

4. L. Harıerı, fpica difticha, fpiculis remotis, tri- _ 
‚ floris muticis, culmeo adfcendente. (Z. Halleri Gme- 
lin. Z. perenne locultis dishitis quadrifloris. Hall. ftirp- 
hb.n. ı4ı18. Roth (exel. $yn. Lin.)) 
Haızens L. 2% 7. Unterfcheidet fich von L. perenne: durch zer- _ 
tere Halme, die an 1 Fuls hoch werden ; durch weit zartere, kaum 
2 Zoll lange Aehren. Die Aehrchen [ind flets zblüthig, entfernt 
von einander und unbegrannt, Die Kelch/pelze ift doppelt länger. 
In Oberbaden an der Birs. - = 


! 


Der ausdauernde Lalch ilt nur jung ein gutes Vjeh- und be- _ 
fonders. Hferdefutter. Eben fo der Achen-L. Der betäubende L, 
zeigt leine Ichädlichen Eigenfchaften bey Menfchen und Thieren, 
welche ihn genielsen., dureh Betäubung, Schwindel, Schläfrigkeir, 
Wahnfion, Zuckungen. Die Wenden geben dem Biere eine be- 
 raufchende Kraft damit, und das wird von gewillenlolen Menfchen 
kier and da nachgeahmt. ’ 


62. SESLERIA, Seslerie. - 


<  #.:$. ELONGATA, racemo fpicato elongato braotea- 

to, fpiculis fubtrifloris, gluma coroHina exteriori 3-— 
sariftata, radice ftolenifera.- (S. elongata Schrad.. 
@. ı. Holt g. 2. t. 97.) 
1.anoäLöruıoe $. 24. 6. 7. Die fufshohen Halme find nur am.Grun- 
de niederliegend. Die geftielten Aehrchen ind kahl und grün: 
das eine und das andere der untern hat ein eingeriflenes Deckblatt; 
die andern lind nackt. Die ungleichen Kelchfpelzen [ind einner- 
vig. Die äufsere Kronfpelze ift Snervig, wovon die 3 mittelften 
Nerven, fehr Selten alle, in kurze Grannen lich endigen. Auf An- 
höhen; Trieft, Litoraie, Friaul. | | 

a. $S. TENUIFOLIA, racemo fpicato lineari nudo, 
fpiculis {ubtrifloris, gluma corollina exteriori triarifta- . 
ta, foliis fetaceis. (S. tenuifolia Schrad. G. 1. t. 6... 
f. 4.) | 
"ZARTBLÄTTERIGE $. 2. 6, Die dünnen Halme find an ı3Fuls hoch. 
Die geltielten Aehrchen [ind ohne Deckblätter, glänzend, beilblau, 
oder bläulich, weifslich und grünlich bunt. Die ungleichen Kelch- 
Ipelzen find einnervig. Die äufsere Kronfpelze ilt bewimpert und 
5oervig. Die mittellte Granne doppelt länger. Am felfigen Mecr- 
gellade des adriatifchen Meeres. 

3. S. CAERULEA, racemo fpicato oblongo bracteato, 


la 


% 


sg CLASSIS II. SPECIES. | 
fpieulis bi-, trifloris, gluma corollina exteriori 3-, ra- 
rius zariftata, ariftis eluma brevioribus. ($. caerulea 
Schrad. @. ı. Scop. Snrith, Hoft g- 2. t. 98. Gmel. Cynos- 
zrus caeruleus Willd. Roth, Jacq. ic. r. r.t. 2ı. Hopp. 
pl. alp: Cent. ı. et herb. Ehrh.) 
-Bıave $S. 4. In Niederungen 3. 4., auf höhern Stellen 6. Die 
Halme [ind fulsboch. Die glänzenden Aebrchen lind bläulich, 
oder bläulich, weifslich und grünlich bunt: jedes der beyden oder 
3 unterlten hat ein einzelnes Deckblatt, welches den Stiel umfalst 
md. bewimpert ilt. Die Kelchfpelzen find am Rande bewimpert. 
Die äufsere Kronfpelze Znervig, wovon die Z mittellten, felten alle, 
fich in kurze Grannen endigen. Sie variirt: mit niedrigerem Hal- 
me; mit kürzern Blättern‘; und mit kleinerer, faft eyrunder ähren- 
förmiger Traube. Auf fonnigen, felligen Anhöhen, aber auch in 
Sümpfen; Oelftreich, Bayern, Salzburg, Leipzig, Jena, Witten- 
berg, Frankfurt a. d. O., Erfurt, Bayreuth, Regensburg, Göttin- 
gen, Schlefien. Ä 


“ 4. 9. TENELLA, racemo fpicato ovato fubnudo, fpi- 
eulis bifloris, gluma corollina exteriori sariltata, ari- 
ftis gluma longioribus. ($. tenella Schrad. G: ı. Hoft 
g- 2. t. 100.._Cyrosurus opatus Hopp. pl. alp. C. ı. Cy- 
nosurus microcephalus Hoff. (excl, Wulff. [yn.) Cynos- 
urus capitatus Wulff.) | 
Zants $. 2. 6. 7." Die Aehrchen find violett oder hellvioletr, Sie 
unterlc&eidet fich von S. eaerulea: durch die 2-, äufserft felten 
3blüthigen Aehrchen; durch die äufsere Kronfpelze, die immer 
Sprannig. Von $S. fphaerocephala ilt lie unterfchieden: durch 
Blüchchen, die vorzüglich oben weichhaariger liad; durch die äu- 
f[sere, länglicheyrunde Kronipelze, die 5 Nerven hat, welche alle, 
in Grannen übergehen. Von beyden ilt. fie unterlchieden: durch- 
die eyrunde, geäbrte Traube und die läugern Grannen. Auf den 
böchften Alpenwielen; Kärnthen, Tyrol, Salzburg. 


$. 5. SPHAEROCEPRALA, racemo fpicato fubrotundo 
bracteato, fpiculis fubtrifloris, glums corollina exterio- 
ri uniariltata. ($. fpAaerocerhala Schrad. G. ı. 
&. Caerulefcens. (S. [phaerocephala. Halt g. 2. t. 99. 
Cynosurus [phaerocephalus Willd. Jacq. i. r. t. 20.) 
ß- Albida. (Cyrosurus fphaerocephalus Hoff. Hopp. 
Plant. alp. C. ı.) j 
KuseLsrüruice 5. 2.7. 8. Sie treibt mehrere Halme, die faft 3 Fuls 
hoch find. Die 2 — 3 Deckblärter find ungleich gezähnt, glän- 
zend und mit den bläulichen oder weilslichen Aehrchen gleichfar- 


big. Die Kelchfpelzen find einnervig. Die glänzenden Kronipel- 


En 


I 


ORDOU. 5 ag 


zen fall von gleicher Länge: ‘die äufsöre einnervig ; die innere ift 
fchmaler und hat an der Spitze 2 — 3 Zähne. Auf felfigem Bodeu 
der böchften Alpen; Krain, Kärnthen, Tyrol, Salzburg. 

6. S. ECHINATA, racemo [picato globofo fubnudo, 
fpieulis fubbifloris, gluma .corollina exteriori 4- — 
sariltata, ariltis fubulatis rigidis. (8. eokinata Schrad._ 
G. 1. Holt g.3.t. 8. Cenchrus capitatus Willd. Schk. 3, 
t. 345.) u 
‚ WestoustacHLice $. ©. 5. 6. Sie wird an 6 Zoll hech. Die klei- ' 
nen Deckbläuer, fo wie die Kelchipelzen, lind häutig und glän- 
zend. Die gellielten Aehrchen find grünlich, und von den 2 Blüth- 
chen, die fie enthalten, ilt das kleinere entweder männlich oder 
‚ weiblich. Einige der unterlien Aehrchen enthalten nur einen Zwit- 
ter. Die faft gleichen Kelchfpelzen find ı- , auch 2nervig: die 
Nerven endigen lich in kurze Grannen. Die äulsere Kronlpelze 
ili am Grunde mit kurzen Haaren umgeben, Snervig, und das 
männliche oder weibliche Blüthchen öfterer 4nervig. Die mittellte 
Granne ilt doppelt länger als die Spelze, die andern find ftufen* 
weile kürzer, Aut bewachlenem Boden; litrien. 


Die Seslerien geben jung ein gutes Schaaffutter, doch foll die 
Wolle darnach hart werden. Auch befeltigen [ie derf’Boden. 


63. POA, Rispengras. 


ı. P. AQuATıca, panicula diffufa aequali ramofilh- 
ma, fpiculis linearibus‘s- — 9gfloris, flosculis obtuhs Ir- 
beris feptemnervibus,. radice repente. (P. äquatica 
Schrad. 6. ı. Willd. Holt g. 2. t.60: Smith, Roth, Leers 
t.5. f. 5. Engl. b. 1315. Fl. D. 920. Ehrh.) | 
Wassen-R. 2%. 7. 8. Es treibt mehrere Halme, die an 6Fuls hoch 
werden. Die Blüthchen entfernen fich mir der Zeit von einander, 
und bilden grünliche, ‚oder braun und rothbunte Aehrchen. Die’ 
ungleiehen, häutigen Kelchipelzen find glänzend und einnervig. 
Es variirt mit (proflenden Blüthen. An Bächen, Teichen, auf Salz- » 
boden, in Sümpfen in ganz Deutichland. (H.) 

2. P. rLurtans, panicula fecunda divaricata, fpi- 
eulis linearibus adpreifis 7-— ııfloris, flosculis obtußis 
liberis feptemnervibus, radice repente.‘ (P. Aluisans 
Schrad. G. ı. Scop. Smith. Fefiuca fluitans Willd. Hoft 
g- 2. 1.77. Ehrh. Beytr. et gr. Rotli, Leers t. 8. f. 5. 
Schreb. g. t. 3. Fl.D. 237.) } 

Fruss-R. (Mawwaonas).%. Esblüht vom Frühling bisin den Herbil. 
Die :grünlichen Aelirchen find während ‚der Blüte zulammenze- 


120 CLASSIS IH SPECIES. 


drückt. Die Blüthchen entfernen fich mit der Zeit von einander. 
Die ungleichen, häutigen Kelchipelzen find einnervig: die unter- 
fte ift am kleinfien. Die äulsere Kronfpelze ift an der Spitze häu- 
‚2ig; die innere ift meilt etwas länger, aber fchmaler. Es variirt mit 
Iprollenden Blüthen, In Gräben, in langfam fielsendem Gewäl- 
fer, auf über[chwemmten Plätzen in ganz Deutfchland. (H.) 


3. P. MARITIMA, panicula aequali patente: ramis 
fructiferis contractis, fpiculis linearibus fubquinqueflo- 
ris, fosculis acutiusculis liberis obfolete quinquenervi- 
bus, gluma calicina utraque trinervi, radice repente. 
(P. maritima Sehrad. G. ı. Willd. Smith, Roth Beytr. 
et G. Engl. b. 1140.) Ä i 
Strand -R.,2.7. Es unterfcheidet [ich von dem folgenden: durch 
weit gröfsere Aehrchen; durch die kriechende Wurzel; durch 
Steifere und dickere Halme; durch mehr oder weniger eingerollte, 
fteife Blätter. Ueberdiefs ilt es unterfchieden: durch die nach 
oben meilt bläulichen Blüthen. Die ganze Pflanze ilt mehr oder 
weniger graugrün. An den Flufsufern und an dem nördlichen Meer- 
geltade; Jever, Bremen an der Wefer, (Holltein an der Elbe bey 
Schalau.) | 


| 4. P. pıstans, panicula aequali divaricata: ramis 
fructiferis deflexis, fpiculis linearibus fubquingueflo- 
ris, flosculis obtuhs liberis obfolete quinquenervibus, 
radice fibrofa. (P. diftans Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. 
2. t. 63. Smith, Engl. b. 985. P. falina Roth, Hopp: h. 
C. 2. Ehrh. g.) 
Entsennzeröruices R. 4. 5— 8. Die 13 Fuls hoben Halme wur- 
seln an den auf der Erde liegenden Knieen und bringen Aelte her- 
vor. Die Aehreben find grün oder grün und rothbunt. Von den 
ungleichen Kelchfpelzen ilt die kleinere einnervig ; die obere Zner- 
vig. Die äulsere Kronfpelze ift an der Spitze llumpf und gekerbt. 
An Wegen, Seen, Flüflen, auf Salzboden (erfcheint es ganz grau- 
grün und.etwas fleifer), an Meerufern; Oeftreich, Sachlen, Pfalz, 
‘Bremen, Pommern (Colberg bey der Saline). " : 


5. P. rıGıDa, panicula difticho -fecunda coarctata 
rigida, fpiculis linearibus acutis 5- — ııfloris, flosculis 
liberis obfolete quinquenervibus, radice hbrola. (P. 
rigida Schrad. G. s, Willd. Hoft g. 2. t. 74. Smith, 
Roth.) 

Sreirss R. ©. 5,6. Die 3 — 4 Zoll hohen Halme find ganz kahl 
und glänzend, auch zuweilen röthlich, Die ungleichen Kelch- 
fpelsen find am Kiel [charf: die kleinere ilt einnervig; die andere 


eröfser und a- — Soervig. Il ehr Selten und finder lich nur im 


‘ 
) 


=  ORDO I. 7? 
'öferreichifchen Kreife, im. Weinbergen, auf Wielen; Ifirien, Li- 


torale, Friaul. . | 

6. P. pura, panicula fecunda coarctata rigida, fpi- 
culis Janceolatis obtußs 3- — sfloris, flosculis liberis 
feptemnervibus, radice hbrofa. (P. dara Schrad. G. ı. 
Scop. Holt g. 2. t. 73. Roth, Hopp. pl. alp. C. 2. ej.h. 
C. ı. Cynosurus durus Willd.) | 
Harrss R. ©. 5. 6. Mehrere fingerlange Halme find niederliegend 
und ganz mir Blautfcheiden bedeckt. Die ungleichen Kelchipel- 
zen find grün und am Rande weils und häutig : die größsere 7-; 
die kleinere Znervig. Die äufsere Kronfpelze it grölser als die äu- 
fsere Kelchipelze und nach oben am Kiele fcharf. Auf unfrucht- 
- barem Sandboden ; Oeftreich, Regensburg, Franken, Pfalz, Wer- 
ıerau, Barby, Thüringen, Jena, Halle, Schlelien. 


7. P. pıtosa, panicula aequali: florifera contracta; 
fructifera diffufa, ramis inferioribus ad bafın et rami- 
Acationes piloßs, fpiculis linearibus 7- — gfloris, flos- 
culis acutiusculis liberis, radice fibrofa. (P. pilofa 
Schrad. G. ı. Willd. Holt.g. 2. t. 68. P. vertioillata 
Lin.) 
Hasnıczs R. ©. 5. 6. Es treibt mehrere vereinigte Halm- und 
Blattbündel, wovon die erftern an ı® Fuls hoch werden. Anftart 
des Blatthäutchens findet fich eine Reihe kurzer Haare, Die [ehr 
; äftige Rispe ift vielblüthig. Die glänzenden Aehrchen find röth- 
lich, oder grün und röthlich bunt. Die ungleichen Kelchipelzen 
find bäutig und einnervig; die eine ilt doppelt grölser und am Kiel 
nach oben chart. Die äufsere Kronfpelse ill Zuncıvig und am Kiel 
Scharf. Unter der Saat; Friaul, Krain, 


8. P. ERAGRoSTIS, panicula aequali patente, ramis 
inferioribus ad bafın et ramificationes pilolis, fpieulis 
lanceolatis 9- — ı5floris, flosculis obtufis liberis, ra- 
dice fibrofa. (P. Eragroftis Schrad. G. ı. Willd. Holt 
8. 2. t. 69. Roth, Schreb. g. 2. t. 38. Hopp-h.C.2.) 
Scrönstes R.©.6 — 8. Dieles [chöne Gras treibt mehrere über 
ı Fuls hohe Halme. Statt des Blatthäutchens findet fich eine Rei- 
he kurzer Haare. Die glänzenden Aehrchen find röthlich, oder 
braun und rothbunt. Die Kelchfpelsen fiad am Kiel fcharf: die 
kleinere ilt einnervig; ‘die grölsere ilt fpitziger und Znervig. Die 
äufsere Kronfpelze ift 3-, feltner Snervig, und am Kiel nach oben 
Scharf. Auf Aeckern, unfruchtbarem Sandboden ; Oelftreich, Re- 
gensburg, Bayreutb, Düfleldorf, Bieleield. 

9. P. meGAsTAchYA, panicula aequali patente: ra- 
mis inferioribus ad bafın et ramihicationes piloßis, fpicu-. 


123 CLASSIS HM. SPECIES.. 


lis lanceolatis (maioribus) ı5- — 25floris , flosceulis ob- 
tufis, radice fibrofa. (P. megaftachya Schrad. 6. ı. 
Briza Fragroftis Willd, Roth, Schreb. g. 2. t. 39. Hopp. 
bh. C. 2.) | 
Grossinrisss R. ©. 6. 7. Es unterlcheidst (ich vorzüglich von 
dem vorigen: durch die kürzern und mehr hin - und hergebogenea 
Aelte derRispe: durch gröfsere, fiumpfere, 15- — a5blürhige Acbr- 
eben, die meilt alchfarbig- oder graugrün find; durch längere, | 
"breitere, eıwas Steifere Blätter. Auch find die Halme Iteifer und die 
Blätter oft am Urfprung der $cheiden mit mehrern und iängern 
Haaren belerzt. Auf Aeckern, unfruchtbarem Sandboden, auf 
Mauern; llirien, Litorale, Friaul, Regensburg, Pfalz, Wilsbaden; 
(Querfurt bey Schmohn), Schlelien. Ä | 
ı0. P. suprna, panicula aequali diffufa pauciflora, 
fpieulis oblongis 4- — 6floris, flosculis obtußis liberis, 
ligula foliorum culmeorum acutiuscula, reliquorum 
brevi obtufa, ra«dice repentes (P. fupina Schrad. G. »:; 
P. alpina Willd.) 
Niepricss Rı 4. 6. 7. Es treibt mehrere 4 — 6 Zoll hohe Halme, 
die ganz kahl und öfters röthlich lind. Die Aelte ftehen einzeln, 
find iehr kurz und eckig. Die zulammengedrückten Aehrchen 
find grün und weils, oder grün, weils und röthlich bunt. Die 
gekielten Keich/pelzen lind kahl: die grölsere Znervig, die andere 
nur einnervig. Die äulsere Kronfpelze ift einnervig. Auf den höch- 
fien Alpen :Salzburgs. " 

11. P.Laxa, panicula contracta apice nutante, fpi- 
eulis oblongo - ovatis fubtrifloris, flosculis ball villo 
connexis, Jigula oblonga acutiuscula, radice fubrepen- 
te. (P.laxa Schrad. G. ı. Willd. Pos flezuofa Smith, 
Engl. b. 1123.) 
Scauarees R. 2.7 —8. Die fpfannehohen Halme find wie die 
ganze Pflanze mehr oder weniger graugrün. Die zulammenge- 
drückten Aehrchen find grün und weils, oder grün, weils und 
sörhlich bunt. Die ungleichen Kelchfpelzen find Znervig, Dis 
äufsere Kronfpelze nur’ einnervig. Auf den Alpen: Steyermark; 
Kärnthen, Tyrol, Salzburg, Berchtesgaden, auf dem Riefengebirge 
Schleliens. 

ı2. P. cenısıa, panicula diffufa nutante, fpiculis 
oblongis 53- — 7floris, flaseulis bahvillo connexis, ligu- . 
la brevi, radice fibrofa, (P. cezifia Schrad. G. ı. Holt 
g. 3. t. 16.) . 
Cenwisckes A. 2%. 7. 8. Unterfcheider fich von dem vorigen: 
. durch doppelt höhere Halme, die mach oben rund find; durch das 


“ 


pr 


ORDO I. Ä 123 


kurse Blattbäutchen; durch die 2 — 3 Zoll lange, vielblüchige, 
nur vor und nach der Blüthe gedrängte'Rispe; durch gröfsere, 
"Jängliche 4- — 7blüthige Aehrchen. Von dem folgenden weicht es 
ab: vorzüglich durch die überhängende Rispe; und durch die 
länglichen Aebrchen, welche freye Blütlıchen enthalten, Auf Kärn- 
ıhens Alpen. ; 


13. P. arLpına, panicula aequali diffufa, fpiculis 
ovatis 5- — ııfloris, flosculis acutis liberis, ligula folio- 
rum culmeorum acuta oblonga, reliquorum brevi ob- 
tufa, radice fibrofa. (P, alpina Schrad. G. r. Willd. 
Hoft g..2. t. 67. fig. finift. Smith, Engl. b. 1003. Hopp. 
p!. alp. C. 1. P. badenfis Willd. P. drizoides Wohlle- 
den.) 

ß- Floribus viviparis. (P. alpina Fl. D. 807. Hofe 

l.c. f. dextr.) - Ä 
Aırzn-R. 2%. 6.8. Es treibt mehrere Blatt- und Halmbündel; die 
Halme werden ı Fuls hoch, find ganz kahl und zuweilen röthlich. 
Die zulammengedrückten Aehrchen find blalsgrün, oder grün und 
rothbunt. Die obere Kelchfpelze ill 5nervig; die andere Znervig: 
zuweilen finden fich beyde Spelzen Znervig. Die äulsere Kron- 
fpelze-ift einnervig und am Kiel nach der Spitze hin Scharf. Auf 
den Alypren ünd Voralpen; Oeftreich, Salzburg, Berchtesgaden, 


Bayern, Mansfeld auf Niederungen. pr 


14. P. suLsosa, panicula aequali diffufa,. fpiculis 
ovatis fubquinquefloris, flosculis bafı villo connexis, 
culmo fafeiculisque foliorum bulbofis, radice hbrofa. 
(P. bulbofaSchrad: G. ı. Willd. Hoft g.2.t.65 hg. hinniltr. 
Smith, Roth, Seop. Engl. b. 1071.) 

ß. Floribus viviparis. (Holt l.jc. t. 65. fig. dextra. (P. 

bulbofa Roth ß) 
ZWwIEBeLTRAGENDEs R. 3.5. 6. Es treibt mehrere Halm- unıl Blät- 
terbündel. Die Halme fowohl als die Blätterbündel tragen am 
Grunde Zwiebeln, und die erftern werden falt ı: Fuls hoch. Die: 
kahlen Blattfcheiden find grün, oder grünröthlich. Mehrere Schei- 
den der Wurzelblätter find häutig; am Grunde erweitert, liegen. 
felt auf einander und bilden eine Zwiebel. Die zulammengedrückten; 
Aehrchen find grün oder grün und röthlich bunt. Die grölsere Kelch-, 
[pelze Z3nervig; die kleinere ift Ichmaler und eionervig,. Die äulsere 
Kronfpelze einnervig, Auf fandigen, fonnigen ‚Plätzen, ‚Weiden, 
Mauern; Pfalz, Frankfurt a. M., Karlsruhe, Barby, Berlin. 


15. P. svperıca, panieula aequali diffufa, fpiculis 
ovato -lanceokatis fuabtrifloris, flosculis liberis, vaginis 
ancipitibus, ligula brevi, radice repente; (P. fudetica 


124 CLASSIS HI. SPECIES. 

Schrad. G. #. Wild. Hoft g. 3. t. ı3. P.rudens Lin. 
P. quadripedalis Ehrbh.) 

Scuuestsches R. %. 6. 7. Es har das Anfeheır von Feltuca [ilva- 
tica. Es treibt mehrere an 3 Fuls hohe Halme. Die zufammen- 
gedrückten Aehrchen grün oder grün und röthlich bunt. Die un- 
gleichen Kelchfpelzen find amKiel [charf: die grölsere3 -; die klei- 
nere einnervig. Auf Wielen, feuchten. Plätzen, in Wäkldern; Mäh- 
ren, Steyermark, Tyrol, Werthheim, Franken, 'Niederheflen, 


Harz, Göttingen, Hannover, Halle, Mecklenburg, Rielengebirge, 


Böhmen. 
16. P. rrıvrarıs, panicula aequali diffufa, fpiculis 


oblongo - ovatis fubtrifloris, floseulis balı villo con- - 


nexis quinquenervibus, culmo vaginisque fcabriuscu- 
' dis, ligula oblonga, radice hibrofa. (P. erivialis Schrad. 
GG. ı. Willd. Hoft g. 2. t. 62. Smith, Engl. b. 1072. P. fca- 
dra Ehrh g. P. pratenfis Roth. P.dubdia Leers t. 6. £.5.) 
Geusinss R. 4.6— 9. Es treibt mehrere vereinigte Halm- und 
Blätterbündel. Die Halme find an 3 Fuls hoch und fchlagen an 
den unterlten Knieen Wurzel. Die fehr ältige Rispe ilt grün, oder 
grün und röthlich bunt. Die ungleichen Kelch[pelzen haben [charfe 
Nerven: die gröfsere ilı 3- ; die kleinere einnervig. Die äulsere 
Kronfpelze ilt Snervig. Auf Wiefen, Triften, fumpfigen Stellen, 
in Baumgärten überall in Deutfchland. (H.) 


17: P. PRATENSIS, panicula aequali diffufa, fpiculis 
_ oblongo - ovatis fubquinquefloris, flosculis bafı villo 
‚, conniexis quinqguenervibus, culmo vaginisque glabris, 
Jigula brevi, radice repente. (P. pratenfis Schrad. G.ı. 
Wiild. (excl. Syn. Leers) Hoft g. 2. t. 61. Smith, Engl. 
b. 1073. P. anguftifolia Willd. Roth, Leers t. 6: f. 3. 
‘P. glabra Ehrh. P. kAumilis id. P, trivialis Roth, P. Je- 
tacea et Jtrigofa Hoflm. | | 

Wıssen-R. 4.5 — 7. Es treibt mehrere dicht vereinigte Halm - 
und Blätterbündel. Die Halme werden an ı — 4 Fufs hoch. Die 
zulammengedrückten Aehrchen lind grün, röthlich, oder grün und 
röthlich bunt. ‚Die gröfsere Kelchipelze 3-; die kleinere einner- 
vig. Auf Wielen, niedrigen Triften, auf Bergen, Alpen und Vor. 
alpen, auch auf Mauern, Schutt überall in Deut[chland, (H.) 


18. P. serorina, panicula aequali diffufa, fpieulis 
ovato - lanceolatis fubquinquefloris, flosculis balı villo 
connexis obfolete quinquenervibus, culmo vaginisque 
fcabriusculis, ligula brevi, radice fubrepente. (P. fero- 
tina Schrad. G. ı. Ehrh. P. paluftris Roth et fere omn., 
Florr. Gerin. P. praten[is Leers t. 6. f. 4.) | 


’ 


. ORBO U. 125 


Srires R. 4:6 —o. Es treibt mehrere an 2 Fufs hohe Halme, 
deren unterlte Kniee wieder ziemlich [pät blühende Hlalme treiben. / 
Die röthlichgrünen Blüthchen find an der Spitze gelb und glän- 
‚zend; nach der Blüthe bräunlich. Die zulammengeilrückten Kelch» 
fpelzen [ind meilt Znervig, wovon die unterfte kleiner und fchma- 
ler it. Es unterfcheider {ich von P. zrivialis vorzüglich: durch 
eine falt kriechende Wurzel und das meilt fehr kurze abzeltutzte 
Blatıbäutchen; von P. pratenfis: durch mehr oder weniger [charfe 
Halme und Biattfcheiden, die nie ganz kahl lind; von beyden: 
durch eine oft grölsere, fehr ältige Rispe; durch eyrund - lanzeılör- 
mige Aehrchen; durch Kelchfpelzen, die meilt beyde Znervig Jind; 
durch die Blüchchen mit gelben Spitzen; durch die äulsere falt 
Snervige Kronfpelze. Es variirt: durch die blalsblaue Farbe der 
ganzen Pflanze, die Spitzen der Spelzen ausgenommen; durch 
höhere dickere Halme und 7- — gblüchige Aehrchen, durch ein 
hervorfiehendes Blatthäutchen, Auf Wielen, lumpfigen Plätzen. 
(H. bey Billwerder, leizıem Heller), auf Mauern, in Weinber- 
gen; Leipzig, Tübingen. 

19. P. NEMORALIS, panicula fublecunda difinfa at- 
tenuata, fpiculis lanceolatis fubtrifloris,; flosculis libe- 
ris, ligula breviffima truncata, culmo fubcomprefio va- 
Bar glabris, radice fubrepente. (P. nemoralis 

chrad. G. ı. Willd. Hoft g. 2. t. 7ı. Smith, Roth, Leers 

t. 5. f. 3. Engl. b. 1265. Fi. D. 749. Ehrh.) 
ß8- Culmis ex inferioribus geniculis fibras numero- 
fas, glomeratim. arcte impiexas, producentibus. 

(P. nemoralis Willd. ß. Leers ß. P. nemoralis mi. 

nor Roth.) ’ 

Hııs-R. 24.6 — 8. Es treibt mehrere dicht vereinigte, an 2 Fuls 
hohe Halme. Es unterfcheidet lich von dem vorigen: durch die 
niedrigern Halıne, die, wie die Blatilcheiden, kalıl find und nie 
[charf; durch fchmalere Blätter, die kabler find; und durch die 
Blüthenzabl. Von P. pratenfis ilt es verlchieden: durch deutli- 
cher geltreifte Halme; durch Ichmalere, [pitzigere Ashrchen ; durch 
Kelchfpelzen, die meift beyde 3nervig find; und durch die äufsere, 
Kronfpelze, die verloren genervt ill. Von beyden unterfcheider 
es lich: durch dünnere Halme; durch eine falt einleitswendige 
Rispe, die zarter ilt und weniger und freye Blüthchen hat.  Ia 
Laubwäldern, an Hecken, auf Mauern gänz Deutichlands. (H.) 

20. P. comPressa, panicula fubfecunda diffufa, 
fpiculis oblango-ovatis 5- — 7floris, flosculis bafı villo 
connexis, culmo compreflo, radice repente. (P. com- 
preffa Schrad. G; ı. Willd. Hoft g. 2. t. 70. Smith, 
Roth, Leers t. 5. f. 4. Engl. b. 3065. Fl. D. 742. Ehrh.) - 


126 .  CLASSIS IH. SPECIES. 


Zusammangennöcktes R. 4, 6 — 8. Es treibt mehrere falt ı3 Fufs 
hohe Halme, die an der Balis auf der Erde liegen und aus den 
unterlten Knieen oft Wurzeln und Aelte hervorbringen. Die kur- 
een, flachen Blätter lind bey einigen Pllanzen überall, bey andern 
nur am Rande [chart. Die Aelte find hin- und hergebogen, eckig, 
und gewöhnlich liegen lie angedrückt; während der Blüthe fiehen 
fie wagerecht ab. Die Achrchen find bey einigen grün, bey an- 
‘ dern grün und rötblich bunt, Die ungleichen Kelchipelzen ind 
Znervig und am Kiel [charf,. Die äulsere Kronfpelze verloren Sner- 
vig. Es variirt: mit aufrechten Halmen, mit grölsern, [ehr älligen 
Rispen. Auf Mauern, Schutt, Wielen, an Wegen in ganz 
Deutlchland, (H.) 
21. P. anna, panicula fubfecunda divaricata, {pi- 
culis oblongo- ovatisg- — Zain, flosculis liberis, cul- 
mo fubcomprello, radice übrofa. (P. anzua Schrad. 
G. ı. Willd. Holt g. 2. 1.64. Smith, Roth, Leers t. 6. f. ı. 
Engl._b. 1141.) 
Jinnısas R. ©. Es blüht vom Frühling bis in den Herbft. Es 
treibt mehrere vereinigte Halme und Blattbündel. Die Halme find 
oft an a Fuls hoch, fteigen [chiet vom Boden auf und lind gans 
kahl. Die Blätter find lebliaft grün, nur am Rande und nach 
oben am Kiel fcharf, Die aufrechte Rispe ilt’grün und weifslich, 
feliner grün und röthlich bunt. Von den zulammengedrückten Kelch- 
fpelzen ilt die grölsere 3-, die andere einnervig. Die äulsere Kron- 
fpelze ilt nervig. Auf den Alpen findet es lich zuweilen mit [prol- 
fenden Blüthen. Auf Wielen, Aeckern, Schutt, an Wegen in ganz 
Deutfchland. (H.) . 
22. P. DECUMBENS, panicula fubfimplici contracta 

auciflora, [piculis oblongo - ovatis 3- — afloris, calice 
Boscolos fubaequante, vaginis foliisque piloßs, radice 
fubrepente. (P. decumbens Schrad. G. ı. Holt g. 2. 
t. 72. Smith, Scop. Feftuca decumbens Willd. Roth, 
Leers t. 7. f. 5. Engl. b. 792. Fl. D. ı62. Hopp: h.C. ı. 
Ehrh. Melica decumbens Web. Spic. ) 
Lieoennes R. %. 7. Es treibt mehrere Halme und Blatıbündel; die 
erftern find an ı3 Fuls hoch. Statt des Blautbäutchens finder lich 
eine Reihe kurzer Haare, wie an P. pila/a, Eragraftis und me- 
gaftachya. Die faft gleichen Kelchlpelzen find am Kiel Icharf, 
auf dem Rücken grün mit einem weilslichen, bäutigen Rande, 
oder weilslich, und rorhbunt und Snervig. Die äufsere Kronfpelze 
ift verloren nervig und hat am Grunde zu beyden Seiten ein Haar- 
bündel, oben 3, felten 5 Spitzen. Auf Bergwielen, Heiden in 
ganz Deutichland. (H.) 2 

23. -P. DisTIcHa, racemo fpicato ovato dilticho. 


e 


ORDO U. | 127 


(P. difticha Schrad: 6. ı. Jacq. i.r. t. 19. Willd. Hoft 
g. 2. t. 76. Hopp. plant. alp. Cent. ı.) 

Zwarzeitises R. 4.7. 8. Der düune, lieife Halm wird an 6 Zoll 
hoch. Die untern Blätter find borftenartig zufammengerollt. Die 
zulammengedrückten, glänzenden Aehrchen lind 4- — sblürhig und 
bläulich, oder grün, braun und weifslich bunt. Die ziegelarıig 
fich deckenden Blütcben find am Grunde nicht durch Haare ver 
bunden. Die faft gleichen Kelchfpelzen find meilt Znervig. Die 
‚äufsere Kronfpelze ilt, wie die Kelche, zulammengedrückt und 
verloren Snervig: der Mittelnerv endigt fich oft in eine kleine 
Spitze, Auf den Fellen der höchlien Alpen; Steyermark, Kärn- 
then, Tyrol, Salzburg, 





Das Wafjer - Rispengras ift jung fowobl frilch als getrocknet ein 
gutes Futter. Die Wurzel dellelben verbreitet fich weit und breit 
und befeltigr nallen, [chwammigen Boden. Daher ilt es auch in 
dieler Hinficht zum Anbau zu empfehlen. Auf einen Morgen ftreut 
man 5 — 6 Pfund Samen; doch gelchieht die Fortpflanzung leich- 
ter durch Wurzeltheilung. — Das Mannagras kann nicht genug 
empfohlen werden; es dient zur Austrocknung nafler Wielen; 
gibt frilch und trocken ein gutes Futter für das Vieh und kann 
mehrere Mahl gemähet werden ; die ausgehülleten Samen, womit 
man unter dem Namen: Mannagrütze, Schwaden,, Schwingel, 
einen beträchtlichen Handel in Frankfurt a. d. O treibt, lind ichr 
Ichmackhaft und nährend ; man benutzt fie zu Suppen; man kocht 
fie in Milch ; man gebraucht fie zu Backwerk ; in Wein gekocht er- 
letzt fie die Sıelle des Sago vollkommen, und quillt dabey fo ftark 
auf, dafs zur Sättigung einer Perfon nur ı Loth erforderlich ift; 
das Geflügel wird fett darnach, und die Kleye davon foll bey dem 
Pferden die Würmer vertreiben. Im nördlichen Deutfchland finder 
lich diefes nützliche Gewächs am häufiglien wild; es bedeckt da 
ganze Strecken, die unter Waller ftehen, und derSame wird häufig 
gelammelt, Es wird zwar hier und da angebaut, aber bey weitem 
fioch nicht fo häufig, als es verdient. Auf 180 Quadlratruthen fäer 
'man 10 — 12 Pfund; dabey vermehrt es lich ungemein ftark durch 
die weit um lich greifeuden Wurzeln und Ausläufer. — P. di- 
frans findet fich gemeiniglich auf $alzboden, in der Nähe von 
Salzquellen, und gewährt dem Vieh ein angenehmes vortreffliches 
Futter. — Unter den übrigen zeichnet fich das Wiefen - Rispengras 
als eins der beiten Futterkräuter aus. Das Alpen - Rispengras, das 
zufammengedrückte,, das Zwiebeltragende geben belonders juog 
ein vortreffliches Schaaffutter. Aulser diefen werden das /chlaffe, 
das jährige, das gemeine und das Hain- Rispengras vor und wäh- 
rend der Blüthe von anderm Vieh lehr gern getreillen, 


Pr 


Cr CLASSIS MI. SPECIES. 
i 64. "DACTYLIS, Knauelgras. 


1. D. GLomErATA, paniculä fecunda glomerata, fo- 
liis carinatis. (D. glomerata Schrad. G. ı. Willd. Hoft 
| ‚2. t. 94. Smith, Roth, Schk. ı. tr. 14. Leerst. 3. f. 3. 
| ERS g. 1.1.8. f.2. Engl. bh. 335. Fl. D. 743. Ehrh. 
Bromus glomeratus Scop.) 
Gsmeines K. 3.6— 8. Die Halme find an 2 Fuls hoch. Die 
aufrechte Rispe ilt vor und nach der Blürhe geknauelt. "Die ein- 
feitswendigen Aebrchen find fcharf, 3- — zblüthig, grün, oder 
grün und rorhbunt. Die zufanmengedrückten Kelchfpelzen kleiner 
als die Blüche: die gröfsere 4- — Snervig; die [chmalere hat einen 
Kielnerv. Die äulsere Kronfpelze ilt Snervig. Auf Wielen, in 
Baumgärten, in Laub- und Nadelwäldern, an Zäunen, Wegen 
überall. (H.) 

2. D. marıTımA, fpica interrupta, foliis rigidis in- 
volutis. (D. maritime Schrad.-G. ı. t. 6. f. r.) 
Mrer-Kx. %. Es blühr im Sommer und treibt Halme von ver 
fchiedener Gyöfse, wovon einige ziemlich aufrecht und andere aus 
den liegenden Knieen Wurzelo uud Aelte entwickeln. Anftatt des 
Blatthäutchens finder fich eine Reihe Haare. Die abwechfelnden 
Achrchen find zufammengedrückt, 7- — sıblüchig, grün oder ganz 
heilbläulich und grünbunt. Die zulammengedrückten Relchipel- 
zen find kleiner als die Blüchen: die gröfsere ilt Znervig; die 
[chmalere einnervigG. Die äufsere Kronipelze ilt 7- — gnervig. 


Auf dem Meergeftade der Inlel Cavorle. 


Das gemeine Knauelgras ilt nicht als Viehfutter zu empfehlen. 
Die Hunde fuchen es auf und freflen die Blätter davon, um die 
ver[chluckten Haare loszuwerden, die [ich an diele fehr [charfen 
Blätter wickeln, und von ihnen zugleich mit ausgelpieen werden, 


65. CYNOSURUS, Kammgras. 


1. ©. cRISTATUS, racemo fpicato lineari, fpiculis 
muticis, foliis linearibus. (C. cerifsatus Schrad. G. ı. 
Willd. Hoft g. 2. t.. 96. Smith, Roth, Schk. ı. t. 15. 
Leers t.7.f. 4. Schreb. g. ı. t. 8. f. ı. Eng. b. 3ı6. Fl. 
D. 238. Ehrh. PAleum criftatum Scop ) 

Genuezınzs K, %. 6. 7. Esitreibt mehrere, ı5 Fuls hohe Halme: 
Die kurzen, abwechlelnden Stielchen [tehen einleitig in doppelter 
Reihe, und tragen etwa 3 Aehrchen. Die areihigen, zulammen- 
gedrückten Aeshrchen [ind 3- — 4blüchig und grün, Am Grunde 
jedes Aehrchens findet lich eine gewölbte, kammförmige Hülle, 
deren Blättchen einnervig, am Rande weilslich und unbegrannt 


! 


ORDO IL: 129] 


find. Die falt' gleichen Kelchfpelzen find kleiner als die Blüthen. 
Die. äufsere Kronfpelze ift grün, f[charf und verloren Snervig. Es 
variirt mit [prollenden Blüthen und auf gutem Boden mit 3 Reihen. 
Aehrchen. Auf Wiefen, Triften, in Baumgärten, an feuchten 
und trockenen Stellen in ganz Deutfchland. (H) 

2. C. EcHINATUS, pavicula coarctata ovata, fpicu- 
lis ariftatis, foliis lanceolatis. (C, echinatus Schrad. 
G. ı. Willd. Hoft g. 2. t, 95. Smith, Roth, Scop. Engl. 
b. 1333.) | 
Weıc#stacHzLices K. ©. 5.6. In der Blüthe find die Halme fuls- 
hoch und bis zur Spitze mit Blattfcheiden bedeckt; die fruchttra- 
genden find weit höher. Die Aebrchen faft ablürhig. Die un- 
gleichen Hüllblättchen find auf der ganzen Oberfläche fcharf, und 
endigen [ich in eine ungleich lange Granne; fie find anfangs grün- 
lich und mit der Zeit werden lie wie die Aebrchen weilsglänzend. 
Die äulsere Kronfpelze ilt Znervig: der Mittelnerv endigt 'fich in 
eine Granne, die länger als die Spelze ift. Auf gutem Boden fin- 
der fich ftatt des einen und andern Hüllblättchens eine Blürke; 
auch variirt es’mit röthlichen Grannen. Auf Wielen, Aeckern, 
an Wegen; Friaul, Litorale, Iftrien. 

3. C. Aureus, panicula coarctata oblonga, fpiculis 
ariftatis, foliis linearıbus. (C. aureus Schrad. G. ı. 
Willd. Hoft g. 3. rt. 4.) 
Gorpransıces K. ©. 5.6. Es treibt mehrere & Fufs hobe Halme. 
Die zulammengezogene, glänzende Rispe ilt grün und gelblich, 
oder grün und rörhlich bunt. Die behaarten Stiele tragen 2 Aehr- 
chen, wovon das eine einen Zwitter' und den Anfatz eines aten. 
Blüchchens zeigt, das andere enthält blols ein unvollkommenes 
Blüthchen. Das erltere Aehrchen wird, [tart der Hülle, von 2 ge- 
ftielten, unvollkommnen Aehrchen geltützt, die flatt der Krone 
gewöhnlich /g eweyreibigeSpelzen enthalten ; das ate, einblüthige, 
hat, ftatt des Hüllchens, ein unfruchtbares Aehrchen, das aus 
einem zweylpelzigen Kelche beltelır, der ein geknietes Stielchen 
einfchliefst. Auf raubem Boden; litrien. 


Diele 3 Arten des Kammgrafes find jung ein gutes Futter für 
Schaafe. | 


66. FESTUCA, Schwingel. 


‚a. Foliis omnibus complicato- fetaceis [eu capillaribus. 


-ı. F. TENUIFOLIA, panicula patente, fpiculis ob- 
longis ımuticis, culmo tetragono, foliis capillaribus, 
Möjsler's Handb. d. Gewächsk. 9 


190. CLASSIS II. SPECIES. 


Jigula biaurita. (F. tenuifolia Schrad. G. ı. Sibth. Hoffm. 
F, ovina Leers t. 8. f. 4 $- Ehrh.) 

FeinBLÄTTERIGER Schw. 2%. 5. 6. Er treibt mehrere dichtvereinigte . 
Halme und Blätterbündel: die erltern find Julshoch, nach oben 
jeckig. Die zulammengedrückten Aehrchen lind grün oder grün 
und röthlich bunt und 4- — 5blürhig. Die kleinere Kelchfpelze 
ift einnervig ; die gröfsere Znervig. Die äulsere Kronfpelze ilt ver- 
loren nervig; die innere ilt erwas kleiner und alpitzig. Die An- 
theren [ind blau. In waldigen Berggegenden; auf unfruchtbarem 
Boden ; Weltphalen. 

2. F. ovına, panicula patente, fpiculis oblongis 
ariftatis, culmo tetragono, foliis fetaceis, ligula biau- 
rita. (F. ovina Schrad. G. ı.) 

a. Vulgaris. (F. ovina Willd. Holt g. 2. t. 84. Leers «. 

t. 8. f. 3. Engl. b 585.) ' A 

ß. Villofa. (F. hkirfuta Holt g; 2. t. 85.) 
y. Vivipara. (F. vivipara Smith. F. ovina wivipara 

Willd. ß.) 
Scnaar - Senw. 2%. 5.6. Er unterlcheidet fich vom vorigem:: durch 
ftärkere und etwas dickere Halme und Blätter, durch gröfsere und 
deutlicher begrannte Aehrchen, die in ß. mehr oder weniger weich- 
haarig find; und durch Spitzigere Kelche, Ueberdiefs werden die 
Halme, fowohl auf'trockenem als unfruchtbarem Boden, an 2 Fufs 
hoch. Die Abart 8. weicht nur durch die zottigern Aehrchen ab. 
Auf trockenen Wielen, Triften, Hügeln, Felfen ; y. vorzüglich auf 
Voralpen und den böchliten Bergfpitzen. In ganz Deutlchland. 
(Holftein: Blankenele, Flottbeck, Othmarlen.) 


F. AMETHYSTINA, panicula patente, fpiculis 
oblongis fubmuticis, calice corollaeque gluma exterio- 
ri ciliata, culmo fubtereti, foliis fetaceis rigidis, ligu- 
la biaurita. (F. amethyftina Schrad. G- ı. Holt g. 2, 
t. 89.) 
Vıiorkrtar Schw. 3.6.7. Er treibt mehrere an ı Fufls hohe Hal- 
me, die meilt gegen die Spitze bin röthlich find. Die fteifen Blär- 
ter find anfangs blals - oder graugrünlich, zuletzt amerhyltfarbig. 
Die Rispe ift meift vielblüthig, blafsgrün, dann roth. Die zu- 
[ammengedrückten Aebrchen [ind 4- — 5blüthig. Die ungleichen 
Kelch/pelzen find am Kiel Icharf: die kleinere ilt einnervig; die 
obere Zuervig. Die äulsere Kronipelze ift gar nicht oder fehr kurz 
begrannt und verloren Snervig. Auf fonnigen Anböhen. und tro- 
ckenen Stellen; Kärnthen, um Wien. 


“4. F. GraucA, panicula patente, fpiculis lanceola- 
'tis ariftatis, culmo angulato foliisque rigidis glauce- 


" ORDO I. og 


fcentibus, ligula’ biaurita.. (F. glauca Schrad. G. r. 
Lamark illuftr. F. pallens Hoit a. 2. t. 88. F. duriuscu- 
la Fl. Wett.) E >; | 

Graucrüner Schw. 4. 5— 7. Die ganze Pflanze ift graugrün. 
Sie treibt mehrere dicht vereinigte Blattbündel und Halme, die 
an ı Fuls hoch werden. Die zufammengedrückten Aechrchen [ind 
. &- — 6blüthig und zuweilen grün .und röthlich bunt. Von den zu- 
fammengedrückten Kelchfpelzen ilt die obere 3 -; die untere ein- 
nervig." Er variirt: mit ganz glatten Blättern ; mit einem unter der 
Rispe hin- und hergebogenen Halme ; und mit überhangender Ris- 
pe. - Er unterf[cheidet lich von dem vorigen: durch die längern 
Blätter der Bündel; durch doppelt grölsere begrafinte Aehrchen; 
von F. ovina «: durch Steitheit und durch grölsere Aehrchen ; von 
beyden: durch das Graugrün der ganzen Pflanze. Auf Wielen, 
trockenen Triften, Hügeln, feligen Bergen und auf den Alpen; 
- Wetterau. | & | 

5. F. varıa, panicula patente, multiflora, fpiculis 

linearibus fubariltatis 5- — $gfloris, culmo fubtereti, fo- 
liis fetaceis rigidis, ligula oblonga. (F. varia Schrad. - 
G. ı. Haenke in Jacq- Coll. Hoft g. 2.1.90.) 
Bunter Schw. 4.7.8. Die am 15 Fuls hohen Halme find kahl. 
Die mit der Zeit zulammengedrückten Aehrchen find grün, röth- 
lich und Ichön gelb bunt. Die zulammengedrückten Kelchipelzen 
find nach oben am Kiel fcharf: die untere ilt einnervig; die grö- 
Isere Znervig. Die’äulsese Kronfpelze ilt verloren Znervig und ebt- 
weder grannenlos oder nur kurz begrannt. Auf Fellen der Alpen; 
Steyermark „, Kärnthen, Tyrol, auf dem Rielengebirge. 

6. F. pumıLA, panicula patente pauciflora, fpiculis 
oblongo - linearibus ariftatis 3- — 4floris, culmo fubte- 
reti, foliis fetaceo-hliformibus laxis, ligula oblonga. 
(F. pumila Schrad. G. ı. Hoft g. 2. t- gı. Hopp. Ta- 
fchenb. 1800.) - 

Nıepasıcer Schw. %. 7. 8. Er unterfcheidet fich von dem vorigen: 
durch dünnere, {[chlaffere Halme und Blätter; durch cine weniger 
blüchige Rispe; durch 3- — 4*, lelten zblüthige Aebrchen; und 
durch deutlicher begraonte Blütbehen. Die Halme fiod felten höher 
als 3 Fufs. Er variirt, wie der vorige, mit_einer’kablen und mehr 
oder weniger Icharfen Oberlläche. Auf Felfen der Alpen; Steyer- 
mark, Velfreich , Salzburg. | 

b. Foliis inferioribus et fafeieulorum complicato - [eta- 

‘ceis: culmeis latioribus planis. | 

7. F. BROMOIDES, panicula racemofa, flosculis ari- 

fta brevioribus monandris, culmo fuperne nudo. (F. 


9 * 


132 CLASSIS II. SPECIES. 


Zromoides Schrall. G. ı. Willd. Smith, Roth, Web. holf. 
Ehrh. F. feiuroides Willd. Roth Abhandl. et Germ.) 
Taespaatıcer Schw. d'. 6; Die ı% Fuls hohen Halme liegen an- 
fangs mit den unterften Knieen und richten fich nachher auf. Die 
faft einfeitswendige Rispe ift grün: die fruchtiragende* röıblich, 
Die Aehrchen find vor und nach der Blüche an die Spindel ange- 
drückt, zufammengedrückt und 54- —7blüthig. Die unz'richen 
Kelchlpelzen ünd am Kiel fcharf und am Rande bräutig und weils- 
HKch: die untere einnervig; die weit längere obere Zuervig. Die 
äulsere Kronfpelze ift verloren snervig und endigr lich in eıne ge- 
rade, Icharfe Granne, die 2 — 3 Mabl länger als die Spelze. Auf 
Ackerrändern, "Triften, auf fandigem, unfruchtbaren Boden; bey 
Regensburg, Pfalz, Werthheim, Osnabrück, Pyrmont, Öllen- 
burg, Bremen, Hamburg, (H. in der Nähe ven Ham), Holltein, 
Hannover, Göttingen, Wittenberg. | 

8. F. Myurus, panicula elongata contracta, 'flos- 
Eulis arifta brevioribus monandris, culmo foliorum va- 
ginis obtecto. (Z. Myurus Schrad. G. 1. Willd. Hoft 
g- 2.2. 93. Smith, Roth, Leers t. 3. f. 5. Ehrh.) 
Langosscnwänzrer Schw. 9. 5.6. Er ift dem vorigen [ehr ähn- 
‚Bch; unterfcheider Güich aber vorzüglich: durch meilt höhere Hal- 
me, die auf gutem Boden 2 — 3 Fuls bocb werden und bis an 
die Rispe mit Blatt[cheiden bedeckt find; durch eine verlängerte, 
äftige, zafammengezogene Rispe, die an der Spitze mehr oder 
weniger überhängt. Auf unfruchıbarem Sandboden, an Wegen, 
unter der Saat; Mähren, Iftrien, Tübingen, Carlsruhe, Pfalz, 
Werthheim, Wetterau, Naflau, Göttingen, Hannover, Bolltein, 
Berlin, Barby, Wittenberg, Halle, Leipzig, Jena, Lauliız, 
Schleüien. 

9. F. purıuscuLA, panicula patente, flosculis ari- 
fta longioribus, radice hbrofa. (F..duriuscula Schrad. 
G. 1), 

&. Spiculis glabris. (F. duriuseula Willd. (excl. Roth 
et Pollich. Syn.) Holt g. 2. t. 53. Smith, Leers 

t. 8. fe 2. Engl. b. 470. F. heterophyliad Willd. 

Haenke in Jacq- Coll. F. nemorum lioth.) 

ß-. Spiculis pubefcentibus. (F. dumetorum Willd. 
Roth, Fl. D. 700.) | 
HiarLicuen Schw. 2. 6.7. Die aufrechten Halme find an ı% Fuß 
hoch und ganz kahl, Die Blätter find am Rande untl Kiel fcharf. 
Das kurze, abgeltutzte Blatthäutchen hat vorn zu beyden Seiten 
einen Fortlatz. Die zulammengedrückten Arhrchen lind 4- — 6blü- 
fhig, grün, [eltner, grün und rothbunt; in ß. feinbehaart. Die 


ORDO. EHE. | 00.233 


gröfsere Kelchfpelze it 3-;. die kleinere. einnervig. Die äufsene 
Kronfpelze ikt verloren Snervig. Auf Wielen, Triften, Anhöben, 
in Wäldern und an Zäunen; Halle. 


- 10. F. usa, panicula patente, flosculis arifta lon- 
gioribus, radice repente. (F. rusra.Schrad G. ı.) 
&. Foliis angultioribus. (F. rudra Willd. Holt g. 2. 
t. 82. Smith, Roth «. Ehrh.) 

ß. Foliis latioribus. (F. multiflorg Hoffm. F. rubra' 
Roth. F. praten/is Schreb. Spic.) j 
Rornen Scuw. 42.6 — 8. Er kömmt dem vorigen [ehr nahe, un- 
terfcheider fich aber: durch meift breitere Halmblätter; durch 
mehr oder weniger feinbehaarte Blattlcheiden , durch die frucht- 
tragende Rispe, die oft ganz, [o wie der oberö 'Fheil des Halmes, 
- röthlich ift; durch 5-, 8-, soblüthige Aehrchen;; und vorzüglich 
durch die kriecbende Wurzel. Auf Wielen, "riften, Anhöhen, 
Mauern, in Wäldern, auf Alpen und Voralpen in Deutlchland, 
überall. (H. hinter Ham, nach Wandsbeck hin.), 


c. Foliis omnibus planis vel planiusculis. 


r1. F. LaxA, panicula nutante laxa, fpiculis oblon- 
gis 3-— 4floris breviffrme ariftatis, foliis anguftis, radi- 
ce hibrofa. (F. laxa Schrad. G. ı. Hoft.g. 2. t. Bo.) 
Scuıarrer Schw. %. 6. 7. Er treibt mehrere vereinigte Halme. 
und Blatibündel.: die erlterm werden an ı% Fuls hoch. Die! an- 
fangs zufammengerollten Blätter find nachher mehr oder weniger 
Nach. Die Aefte find-fehr dünn, fchlaff und einzeln, und tragen 
grün, weils, roth und. gelblich bunte Aehrchen : von den.zulam., 
mengedrückten Kelchfpelzen ift: die.untere und kleinere einnervig; ' 
die andera Znervig. Die äufsere Kronipelze ift, verloren nervig. 
Aut. Bergen, auf den Voralpen in Krain, Kärntlien, und fehr häu- 
fig auf dem Loibel, 


ı2. F. PRATENSIS, panicula patente ramola, fpicu- 
His linearibus muticis multifloris, foliis linearibus , ra- 
dice ibrofa. (F. pratenjis Schrad. G. ı. Smith. FE ela- 
tior Lin. Suec. Hoft g. z. t. 79. Roth, Leers t. 8. f. 6. 
Schrebng. ı.t. 2. Ehrh.) 
Wızsen-Schw. ..6—8. Die aufrechten, ganz kahlen Halme 
find 2 — 3 Fufs hoch, Die falt einfeitswendige Rispe ilt vielblü- 
ihig und- während der Blüchr aufrecht. Die mit der Zeit zufam- 
mengedrückten Aehrehen find 7- — 9 und nach Belchaffenbeit des 
Bodens wohl ıı- — t5hlüthig, und dabey grün oder grün und, 
röthlich bunt. Die ungleichen Kelch/pelzen lind am obern Rande, 


x 


134 CLASSIS IL. SPECIES. 


‘wie auch die äufsere Kronfpelze, häutig und weißslich: die öbere 
' und gröfsere 3-, zuweilen 4nervig. Die äulsere Kronlpelze lt 
gegen die Spitze hin änervig und zuweilen unterhalb der Spitze 
begrannt. Auf Wielen, Grasplätzen in ganz Deutfchland. (H.) 


ı3. F. ELATIOR, panicula patente ramofılima, fpi- 
culis ovato-Janceolatis fubariltatis 4- — 5floris, foliis 
lineari-lanceolatis, radice repente. (I“ elatior Schrad. 
G. ı. Lin. Smith. Bromus littoreus Willd. Hoft g. ı. t. 8. 
Bromus arundinaceus Roth. Feftuca arundinacea Schreb. 
Spic. Elırh.) 
* Hosen Schw. %.6. 7. und oft wieder 9. Er unterlcheider fich 
von dem vorigen: durch die kriechende Wurzel; durch höhere, 
von 3 — 6 Fuls holıe, Halme, die Itärker und Iteifer ind; durch 
breitere und fteitere Blätter, die auf der obern Seite tiefere Sıriche 
haben; durch Eine grölsere, älligere Rispe, die nur mit der Zeit 
überhängend wird ; durch beynahe 5blüthige, lanzeteyrunde Aehr- 
chen, die nur auf feuchtem Boden 6- — zblüthig werden, und die 
gleich anfangs zulammengedrückt erfcheinen; durch doppelt län- 
gere Kelchfpelzen, die, wie die Blüthchen, gekielt find ; und 
durch grölsere Blüthen, die [chärfer, meift grün oder nur auf dem 
Rücken grün und nach dem Rande hin röthlich find. An Flufs- 
ufern, auf feuafiten, fumpfizen Wiefen; Oeftreich, Franken, 
Maynz, Koltheim, Hannover, Malchin, Vegelack, Altona (am ho- 
hen Eibufer), Jena, Leipsig, Pommern (am Leba-See). 


14. F. spapıceA, panicula patente, fpiculis oblon- 
gis muticis 4- — sfloris, culmo teretiuscule, foliis li- 
nearibus rigidis pungentibus falcieulorum longilimis, 
radice hbrofa. (F fpadicea Schrad. G. ı. Willd. Holft 
g. 3. t. 20. Vahl [yımb. Smith in Act. $S.L.t. zo. Hopp. 
Plant. alp. Cent. 4. Anthoxanthum panieulatum Lin.) 
Bnavsen Scaw. 4. 6 —8. Die Wurzel treibt mehrere Halme 
und Blätterbündel. : Die ftäifen Halme find ganz kahl und finden 
fich von 2 — 4 Fuls Höhe. Die aufrechte Rispe bildet vor und 
nach der Blüthe eine Achre. Die fpäterhin zulammengedrückten 
Aehrchen find fchön und gehen aus dem Goldgelben in Braun 
über. Von den ungleichen, zulammengedrückten Kelch(pelzen if 
die kleinere einnervig; die obere und gröfsere Znervig. Die äulsere 
Kronfpelze ift 5nervig, Auf den höchlien Alpen- Wielen; Kärn- 
then, Tyrol, Salzburg. 


"15. F. puLcHeLLA, panicula patente ramofa fubnu- 
tante, fpiculis oblongis muticis 4- — 5floris, £foliis linea- 
ribus, radice fibrofa. (F. pulchella Schrad. 6. ı.t. 5. 
f. 5. Mielichhofer in Hopp. Tafchenb. ı8o1.) 


ORDO I. 135 


Scenöner Schw. 2.7. 8. Es finden lich Halme von 2—4 Fuls 
Höhe; üie find kahl und meilt zugleich mit den unterlten Blatt- 
fcheiden: von einer leichten Röthe überlaufen. Die mit der Zeit 
' zulammengedrückten Aehrehen find roth, goldgelb und grünbunt, 
Von den ungleichen zulammengedrückten Kelch/pelzen: ift die 
eine einnervig, die andere Zuervig. Die Kreonfpelzen find faft gleich 
und die äufsere Snervig. Auf den Salzburger Alpen. _ 


16. F. sıLvarıca, panicula ramofifima diffufa ere 


cta, fpiculis oblongis muticis 3- — 5floris, foliis linea- 


ri -lanceolatis, radice fibrofa.. (FR. filvatica Schrad. 
G. ı. Hoftg. 2.1.78 F. calamaria Smith, Engl. b. 1005. 
Poa trinervata. Willd. Schrad. Spic. Ehrh. Beytr. et 
gr. FI.D. 1145. Poa filvatica Roth. Bromus triflorus 
Ehrh. Beytr. ) Zus 

Waıp-Schw. 4.6.7. Er treibt mehrere dicht vereinigte Halm - 
und Blaubündel; die erltern werden 3 — 4 Fuls hoch. Die äuf- 
rechten, flachen Blätter [ind an ız Fuls lang: auf der Oberfläche 
graugrün, und auf der untern hellgrün. Die zulammengedrück- 
ten Aehrchen find weilslich grün, oder grün, weils und rörhlich 
bunt. Die ungleichen, zufammengedrückten Kelchipelzen haben 
einen [charfen Kiel; die kleinere-ift ı-, die andere Znervig. Die 
. äufsere Kronfpelze ilt Snervig und Scharf. In Wäldern; Böhmen, 
Mähren, Oeftreich, Bayern, Schwaben, Pfalz, Franken, Harz, 
Göttingen, Hannover, Holltein (Schmalenbeck), Halle, Laufiız, 
Schlefien. . 

17- F. seRoTINA, panicula patente pauciflora, fpi* 

culis 2- — sfloris, foliis brevilhmis, culmo foliorum va- 
ginis obtecto, radice hbrofa. (F. ferotina Schrad. G.ı. 
Hoft g. 2.1. 92. Agroftis ferotina Willd.) 
Später Scaw. 3.8.9. Die holzige Wurzel treibt melırere Halme 
und Blatıbündel. Statt des Blatthäurchens finder lich eine Reihe 
kurzer Haare. Die aufrechte Rispe ilt grün, oder grün und roth 
bunt. Die Aehrchen find an die Aefie gedrückt und hinfällig. 
Die häutigen, weilslichen Kelch/pelzen haben einen [charfen Kiel 
und find mit einem grünen Nerv verfehen: die untere ift doppelt 
kleiner. Die äufsere Kronfpelze endigt lich in eine kurze, Granne 
und hat 5 Scharfe Nerven. Er variirt mit mehr oder weniger röth- 
lichen Blättern und Blattfcheiden. Auf rauben Anhöhen, an We- 
gen; Iftrien, Litorale, Friaul, Tyrol. 

18. F. PHLEoIDEs, panicula fubfpicata cilindracea, 
fpiculis ariftatis, radice fibrofa. (F. pAleoides, Schrad, 
@. ı. Holt g. 3. .2ı. FA criftata Lin.?) 


LisscuerasännLichen Schw, ©, 5.6. Er treibt mehrere Halmg, 


f 


136 CLASSIS III. SPECIES.. 


die etwas über & Fufs hoch werden und aus den ’unterlten Knieen, 
die auf der Erde liegen, Aelte entwickela. Die linienförmigen 
Blätter find am Kiel und Rande Scharf. Die Aelte der dichten 
Rispe lichen während der Blüche ab. Die zulammengedrückten 
glänzenden Aebrchen liad weifslich und grün bunt, .;-, 5-, und auf 
£ruchtbarem Boden oft 7blürbig. Die ungleichen Kelchfpelzen lind, 
wie die äulsere Kronipelze, zufammengedrückt und bekielt: die 
eine 3-, die andere einnervig Die äulsere Kronlpelze ift Znervig: - 
der Kielnerv endigt dich unter der, oft doppelien, Spitze in eine 
kurze Granne. Er variirt mit niedrigern Halmen und 3- — Zblü« 
thigen Aehrchen An Wegen, in Weinbergen, auf angebautem 
Boden; litrien, Litorale. u 

19: F. LoLIAcEA, racemo fpicato elongato fubnu- 
tante, fpiculis reımotis muticis Hd patentibus, radice 
fibrofa, (F. loliacea Schrad. G. ı. Willd. Smith, Hoff. 
Poa loliacea Koel. g. F. elongata Ehrh. B. etg. F. Aui- 
tans Leers n. do. variet.) | 
Loıcnartiser Schw. 3. 5.6. Die einfachen Halme werden an 
2Fulshach. Die Aehrehien werden mit der Zeit areibig und zulam- 
mengedrückt;, fie find vielblürhig und liegen mit der flachen Seite 
fell an der Spindel, doch fiehen fe während der Blüthe [chief ab. 
Die walzenförmigen Blüthchen lind grün und weilslich bunt und 
an der Spitze zuweilen räthlich.. Von den ungleichen Kelchfpel- 
zen ilt die äulsere 4-— änervig; die andere einnervig. Von den 
faft gleichlangen Kronfpelzen ift die äulsere au der Spitze Sner- 
vig und am Rande häutig. Die unterlten Aehrchen [ind zuweilen 
gepaart. Auf Wielen, feuchten Triften; WVerchbeim, am Mayn, 
häufiger an der Werra, Pfalz, Naflau, Hannover. 

20. F. PINNATA,.racemo Spicato erecto, Spiculis 
remotiusculis ariftatis dein patentibus, ariltis gluma 
brevioribus, radice repente. (F. pinnata Schrad. G.ı. 
Koel. g. Willd. enum, Bramus pinnatus Willd. Hoft 

«Lt, 22. Smith in Act. Soc. Lin. et Brit. Roth, $cop. 
FR % 20. f. 3. Engl. bh. 730. Tritieum pinnatum 
Spreng. Tr. dromoides Weh. holf.) 
Gurıspernten Scaw. 4, 6. 7. Die ganze Hilanze bat ein gelbgrüne, 
Anfehn. Die Halme werden an 3 Fuls hoch, Die Aehrchen find 
vor und nach der Blütbe an die Spindel gedrückt und blalsgrün: 
‘ die unterften lind fehr kurz zeltielt, die übrigen Itiellos. Jedes 
Aehrchen enthält 7 — ıı und mehr Blürbchen. Die grölsere 
Kelchipelse ilt ynervig, die kleinere Znervig. Die äufsere Kron- 
Ipelse ilt gegen die Spitze hin Znervig. Er variirt mit eben [o lan- 
gen Grannen als die Spelzen find. Auf Hügeln, Bergwielen, an 
Zäunen, Ackerrändern fat in ganz Deutfchland. 


'ORDO IE | 237 


"ar. F.’GRacıLıs, racemo fpicato fubnutante , Spi- 

culis remotiusculis erectis ariftatis, ariftis gluma lon- 
‚gioribus, radice Äbrofa.. (R graailis Schrad, G. ı. 
Moench. Flor. Wett. Willd. enum. Bromus graailis 
Willd. Roth, Gmel. Bromus filvetiens Holt g. ı. t. 21, 
Hoff. Smith in Act. Soc. Lin. et Brit. Engl. b. 729. Ehrh. 
.. füvaticum Spreng. Bromus pinnatu, Fl. D. 
164. 
ScnLanksr Schw. 21. 6.7. Die aufrechten, dünnen Halme find an 
a Fuls boch. Die flachen hellgrünen Blätter ind [charf. Die mit 
der Zeit zulammengedrückten Aehrchen find grünlich und 5- — 
gblürhig. Die grölsere Kelchfpelse 7-; die andere 5-— 6nervig, 
Die äufsere Kronfpelze ift gegen die Spitze hin nervig. In Dorn- 
hecken, Laubwäldern, an Zäunen; Pfalz, Baden, Würzburg, Ber- 
lin, Bremen. Ä 

22. F. EENUIFLORA, racemo fpicato erecto fecun- 
do, fpiculis remotiusculis erectis, fubariftatis, radice 
fibrofa. (F. tenuiflora Schrad. G. ı.. Tritioum tenellum 
Hoft g. 2; t. 26. (excluf. omnibus $yn.) 

ZurreLöruıcen Scnw. ©, 6. Er treibt mehr oder weniger vereinig- 
te Halme von 4 Zoll bis ı Fuls Höhe. Die flachen Blätter find 
fehr [chmal und nur, nach der Spiıze bin gekielt. Die zulammen- 
gedrückten Aehrchen liegen an die Spindel felt an, find grünlich 
und 4-— 7blüthig: die unterfien fteben zu 2, die andern einzeln, 
Von den gekielten Kelchfpelzen ift die gröfsere 3-, die kleinere 
einnervig. Die äufsere Kronfpelae ift [charf und verloren nervig. 
Er variirt mit 7- — ıoblüthigen Aehrchen. Auf bewachfenen Plä- 
tzen; Iftrien, 
. 33. F. pısracavos, [piculis fubduabus erectis alter- 
nis, (F. diftachyos Schrad. G. ı. Roth Cat. F. difta- 
chya Koel. g. F. diandra Moench. Bromus diftachyos 
Wwilld. Holft g. ı.t. 20. Roth.) Ä 
Zwsvinnısen Schw. ©. 2. Die dünnen Halme find nur T— 2% 
Zoll hoch, zuweilen weit höber. Die Aehrchen [ind alle unge- 
fielt, grün, mit der Zeit zufammengedrückt und 7- — rzıblürhig. 
Die amännigen, begrannten Blüthchen entfernen lich etwas nach 
der Blüthe von einander. Kelch - und Kronlpelzen find Scharf. - 
Die gröfsere Kelchfpelze it6-— 7-; die andere 4- — Snervig. Die 
äufsere Kronfpelze hat 7 Nerven, die [ich ‘gegen die Miue verlie- 
ren. Die’ kultivirte Pflanze ilt 3 Mahl grölser und die Aehrchen 
20- — a5blüthig. - Auf angebautem. und unangebautem Boden 7 


lfirien, 


Die Schwingel- Arten, gehören zu, den beiten Fytterkräytern ; 


‘ 


138 CLASSIS III. SPECIES. \ 


einige werden delswegen zum Anbgu angelegentlich empfohlen, 
da (ie überdiefs auf geringem Boden gut gedeihen. Befonders 
trägt der-Schaaf- Schwingel zur Verfeinerung der Wolle derSchaa- 
fe bey. : Die kleinern Arten befeltigen den Sandboden. Der erha- 
bene Schwingel wird hier und da wie das Aaferartige Honiggras 
mit vielem Vortheil angebaut; man mähet ihn 2 — 3 Mahl und 
ernret auf einem Acker an 60 Zentner Heu, allein es ilt nicht vor- 
theilhaft für die Wolle der Schaafe. 


67. BROMUS, Trespe. 


I. Br. secALınus, panicula fructifera apice nu- 
tante, fpiculis oblongo-ovatis compreflis nudis, floscu- 
lis demum diftinetis remotiusculis, ariftis flexuofis glu- 
ma brevioribus, foliis fubpilofis. (Br. fecalinus Schrad. 
G. ı. Willd. Hoft g..1. t. t2. Koel. Smith in Act. Lin. et 
Brit. Roth, Leers t. 11. 2. Engl. b. 1171. Ebrh. g.) 
Roccen- Tr. ©. 6. 97. Die Halme find an 3 Fuls hoch, und haben 
4— 5 Kniee, die mehr oder weniger feinhaarig find, Die Aa- 
chen Blätter find am Rande und vorzüglich an den Nerven fcharf. 
Die Acfte, welche zuweilen am Grunde eine oder die andere 
Schuppe haben, find hin- und bergebogen, eckig und fcharf. 
Die grünlichen oder graugrünen Aehrchen find 7- — ı3blürhig. 
Die gröfsere Kelchf[pelze 7-, die kleinere nervig. Die am Rande 
häutige äulsere Kronlpelze it 7-, feltner gnervig, und unter der ge- 
fpaltenen Spitze begrannt. Sie variirt zuweilen mit unbegrannten 


Aehrchen. Unter der Saat falt in ganz Deutfchland. (H.) 


2. Br. vELUTINUS, panicula fructifera apice nutan- 
te, fpiculis oblongo - lanceolatis tumidiusculis compref- 
fis pubefcentibus, Hosculis fubimbricatis, ariftis glu- 
ına longioribus primo rectis dein patentibus, foliis [ub- 
pilofis. (Br. velutinus Schrad. G. ı. t. 6 f. 3.) 
Feinnaantoz Tr. ©. 6. 7. Sie hat meilt niedrigere Halme als die 
vorige; eine weniger ährchentragende Rispe; die Aehrchen find 
2 — 3 Mahl gröfser und oft ı5blüchig. Vorzüglich aber unterfchei- 
det fie fich: durch eine immer längere Granne als die Spelze; 
durch kurzes, weiches Haar, womit die ganze Rispe beletzt ift. 
Unter dem Getreide; Schwaben, Pfalz. 

. BR. squAarRosUS, panicula apice nutante, [picu- 
lis lanceolatis (abeompreißs, flosculis arcte imbricatis, 
ariftis primo rectis dein refracto-divaricatis, foliis pu- 
befcentibus. (Br. [quarrofus Schrad. 6. ı.) | 
&. Spiculis nudiss (Br. [quarrofus Willd. Koel. g. 

Roth N. B. Smith in-Act. Soc. Lin. et Br.) x 


Pr 


j URLSE, ORDO I. \ 139 

3. Spiculis pubefcentibus. Br. fquarrofus Hoft g. ı. 

2. 13). Var | 

Sparnıce Tr. ©. 6. Der über einen Fufs hohe Halm ilt fehr lelten 
äftig. Die flachen , linienförmigen Blätter find weich und feinhaa- 
ri. Die wenigblütbige Rispe ift 2,— 3 Zoll lang. Die einleits- 
wendigen dünnen Aelte find fcharf und an der Spitze verdickt. 
Die glänzenden, grünlichen Aehrchen find theils kahl, theils ß, 
feinhaarig, und ı11-.— ısblütrhig. . Die gröfsere, eyrundlanzet- 
förmige Kelchfpelze ift gewöhnlich gnervig, wovon der mittellte 
Nerv [ich oft in eine kurze Granne endigt: die [pitzigere ilt Sner- 
vig. .Die äufsere, am Rande häutige Kronfpelze ilt in der Mitte 
an beyden Seiten erweitert, gnervig und unter der gelpaltenen‘ 
Spitze mit einer Granne verfehen. Man finder diele Trespe mit 
grünröthlichen Aehrchen. Auf unfruchtbarem Sandboden, trocke- 
nen Wiefen; Iltrien, Bayern, Pfalz. 


4. Br. MoLLıs, panicula erecta, fpiculis oblongo- 
ovatis fubcompreffis pubefcentibus, flosculis imbrica- 
tis, corollarum gluma exteriori apice bihda, ariltis re- 
ctis glumam aequantibus, foliis mollifime pubefcenti- 
bus. (Br. mollis Schrad. G. ı.) | 

#. Vulgaris. (Br. mollis Willd. Hoft g.1- t. 19. Koel.g. 

Smith in A. $. L. et Brit. Roth, Schk. ı. t ıb. 

Leers t. 11. f. 1. Schreb. g- ı- t» 6. f& ı. Engl. b. 

1078. Ehrh. g.) 

ß. Nanus. (Br. ranus Weig. obl. t. i. f.g.) 
Wrichuaarise Tr. . 5. 6. Die Halme werden über 2 Fuls hoch 
-und find meift nach oben weichhaarig. Die flachen, blalsgrünen 
Blätter find am Rande etwas [charf. Die Rispe ilt nur während 
der Blüthe abftehend und fruchttragend hängt fie meilt über. Die 
graugrünen Aehrchen [ind 5- — soblüthig. Von den am Rande 
häutigen Kelchfpelzen ilt die gröfsere 7-; die fchmalere Znervig. 
Die äulsere Kronfpelze ift auch am Rande häutig, die 7 Nerven 
aber find fcharf. Auf Wiefen, Triften, Mauern, in Baumgärten, 
an Wegen in ganz Deutfchland. (H.) 

5. Br. RACEMoSUS, panicula erecta, fpiculis oblon- 
go - ovatis fubcompreiis nudis, flosculis imbricatis, 
eurollarum gluma exteriori apice indivila, ariltis re 
ctis glumam aequantibus, foliis obfolete pubelcentibus. 
(Br. racemofus Schrad. @. ı. Willd. Roth N. B. Smith 
in A. $. L. et Brit. Engl.b. 1079. Br. pratenfis Ehrh. g- 
Hoffm. Koel.'g.) s 
TraupsneLörnioe Ta, d. (©) 5. 6. Sie unterfcheidet lich von | 
der vorigen: durch weniger weichbehaarte Blätrer und Blatilchei- 


140 CLASSIS UHR SPECIES. 


‚ den; dürch [elten getheilte Aefte, die wie die Spiudet [charf, äber 
nichr weichhaarig find; durch fcharfe, glänzende Aehrchen ; durch 
äufsere Kronfpelzen, die an der Spitze ganzrandig find und weni 
ger deutliche Nerven haben. Auf Wielen, Triften, in Baumgärten. 


6. Br. comMUTAFTUS, panicula apice nutante, fpicu-, 
lis lancevolatis compreihs audis, flosculis imbricatis, 
ariftis rectis gluma longioribus, foliis villofis. (Br. 
commusatus Schrad. G» 1. Br. multiflorus Willd. (excl. 
muit. Syn.) Hoftg. ı.t«ı1. Roth (excl. mult. Syn-)) 
Verwecassıte Ta. d. 5.6. Die Wurzel treibt einen oder auch 
mehrere Halıne von ı% — 3 Fuls Höhe. Die flachen Blätter find 
am Rande Icharf. Die Blättfcheiden [ind mit wagerechtitehenden 
dichten Hagren beferzt. Die glänzenden, grünlichen Aebrchen 
find g- — sıblürhig. Die am Rande häutigen Kelch/prlzen find 
nach oben am Kiel fcharf: die gröfsere il! 7- — gnervig und der 
mittellte Nerv tritt oft über die Spelze hervor; die kleinere ıft 
4- — 5nervig. Die äufsere Kronfpelze ilt am Rande häurig, kahl, 
gnervig, und hat unter der wenig gefpaltenen Spitze eine Granne. 
Unter der Saat, an Wegen, Zäunen in ganz Deuulchland. (H,) 


7. Br. ArvENSIs, panicula demum nutante, [picu- 
lis lanceolatis cömprefüis nudis, flosculis imbricatis, 
ariltis rectis glumam aequantibus, foliis villofis. (Br. 
arvenfis Schrad. G.ı. Willd. Hoft g. 1. t. 14. Koel. g- 
Smith in A. $. L. et Brit. Roth, Spreng. Leers t. ı4. f.3. 
Engl. b. 920. (Fl. D. t. 293. non eft huius loci.) Ehrh.g.) 
Acksr-Tr. ©. 6. 7. Die Wurzel treibt einen oder mehrere dicht 
verbundene Halıne von 2 — % Fuls Höbe. Die linienförmigen 
Blätter find vorzüglich am Rande Icharf. Die vielblüchige Rispe 
wird an % Fuls lang. Zuweilen find die Aefle an der Balis mit 
einer oder andern kleinen Schuppe befetzt, fcharf, hin- und her- 
gebogen und nach der Spitze hin erwas verdickt. Die glänzenden 
Aehrchen find grünlich, oder grün und rot bunt und g9- — ı1blü- 
thig. Die am Rande bäurigen Kelchfpelzen find an den Nerven 
und vorzüglich am Kiel fcharf: die grölsere ift Snervig, wovon 
der Mittelnerv oft in eine kurze Granne endigt; die kleinere ilt 
Znervig. Die äulsere Kronfpeize hat einen häutigen Rand und it 
7nervig; unter ihrer gelpaltenen Spitze kömmt eine rothe Granne 
hervor. Unter der Saat, an Wegen, Zäunen in, ganz Deuulchland. 
Co 
8 Be. EREcTUS, panicula erecta, fpiculis lineari- 
lanceolatis comprelfis, flosculis imbricatis, ariftis re- 
ctis gluma brevioribus, foliis fafeiculorum anguftiffimis 
eiliatis, (Br. ereotus Schrad: 6. ı. Smith in A. $.L. et 


ORDO 141 


Brit. Koel. g: Roth N. B. $preng. Roem. Fl. E. Engl. b, 
47ı. Br. montanus Fl. Wett. Br. agreftis Holt g. ı. t. 10, 
Br. pratenfis Gmel.) 
AUFRECHTE Te. 2%. 6.7. Die Wurzel treibt melırere Halme und 
Blätterbündel. Die fteifen Halme werden über a Fals hoch. Die 
geftreiften Blätter lind auf beydenSeiten und am Rande [charf: die 
der Halme nackt; die der Bündel gekiel. Nur während der Blü- 
“the ftehen die Aelte ab. Die Aebrchen find röthlich, grün, oder 
grün und röthlich bunt. Die am Rande bäurigen Kelchfpelzen lind 
am Kiel [charf: die gröfsere 5-, die kleinere Znervig. Die Kron- 
: fpelzen find denen des Kelchs gleichgeftalter: die äufsere 7 - — guer- 
“ vie und kurz unter der Spitze begrannt; Sie variirt: mit wenig» 
blüthiger Rispe, deren Aefle fämmtlich einfach; mit handhoher 
Rispe, deren mehrite Aefte getheilt, die Aehrchen länger und die 
Wurzelblätter an 2 — 3 Fuls find; mit lauter an beyden Sriten 
behaarten Blättern ; mit lauter bewimperten ; mit kahlem Aehrchen 
und mir weichhasrigen. Auf Hügeln, Triften, Wielenk feuch- 
ten Plätzen, an Wegen, Aeckern ; Oeltreich , Bayern, Böhmen, 
Wertbheim, Maynz, Worms, Wetterau, Erfurt, Jena, Halle. 


9 Br. INERMIS, panicula erecta, fpiculis linearibus 
fubteretibus nudis, Aosculis imbricatis muticis vel bre- 
vilime ariftatis, foliis glabriusculis. (Br. inermis 
Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. ı. t.9. Koel. $r. Hoffm. 
Roth, Spreng. Schreb. ı. t. 13. Gmel.) | | 
GarannesLosg Ta.-%. 6. 7%. Die Wurzel feht kriechend. Die 
Halme werden an 2 Fuls hoch. Die Nachen, lieifen Blätter find 
nur am Rande und Mittelnerv [charf. Die 4.-— 6 Zoll hohen Ris- 
pen find in der Blüche ganz ausgebreitet. Die glänzenden A-hr- 
chen find meilt grün und röthlich bunt und 5- — 7blüthır Die 
Kelch[pelzen haben, wie die äufsere Kron/pelze, einen hättigen 
Rand, und find an den Nerven fcharf: die grölsere it 3-, die 
kleinere einnervig. Die 7nervige äulsere Kronipelae hat zuweilen 
unter der gelpaltenen Spitze eine ganz kurze Grante, Auf Wielen 
und Anhöhen, an Dornhecken und Fiulsufern faft in ganz Deuticlı- 
land. (H. Billwerder.) 


10. Br. AsPER, panicula nutante, fpiculis lineari- 
lanceolatis comprefßs pubefcentibus, flusculis demum 
remotiusculis, ariftis rectis gluma brevioribus, foliis 
villofis fcabris. (Br. afper Schrad. G. ı. Murr. Gott. 
Lin. fuppl. Willd. Holt g. ı. t. 7. Koel. g. Smith in A. 
$. L. et Brit. Roth N.B. et Germ. Engl. b. 1172. Spreng.., 
Gmel. Br. ramofus Lin. Br. hirfucus Hoffm. Br. altıf- 
fimus Web. hoif. Br. montanus Scop. Koel. g. Roth.) 


d 


143, CLASSIS I. SPECIES. 


Rıune Ta. 2%: 6.7. Die Halme werden oit an 4 Fuls hoch und 
darüber ; fie find mit fteifen Haaren befetzt. Die Nachen Blätter 
find [ehr lang. Die Rispe wird oft fulshoch und ihre Aelfte lind 
nur während der Blüthe abltehend. Die grünen oder grün und 
röthlich bunten Aehrchen find 7- — gblürhig. Die Kelchfpelzen, 
fo wie die äufsere derKrone, find am Rande häutig un! mit kurzen, 
anliegenden Haaren bedeckt; am Kiel und an den Nerven [charf: 
die grölsere ift 3-, die kleinere einnervig. Die äufsere Kronfpelze 
ift mit 5 [ehr [charten Nerven verfchen, wovon der mittellie erwas 
unter der gelpaltenen Spitze [ich in eine Granne endigt. In Wäl- 
dern, an Zäunen, Dornhecken; Pfalz, Schwaben, Sachlen, Gie- 
fen, Jena, Eilenach, Görringen, Halle, 

11. BR. GIGANTEUS, panicula apice nutante, fpiculis 
lanceolatis comprelfis nudis, flosculis imbricatis, ari- 
ftis fexuolis gluma longioribus, foliis nudis. (Br. gi- 
ganteus Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. ı. t. 6.' Koel. g. 
Roth, Hoffm. Spreng. Gmel. Leers t. 10. f. 1. Schreb. g. 
1. t. ı1. Br. triflorus Flor. D. 440. Feftuca gigantea 
Smith.) . 

- Furter- Ta. 4.6 — 8. Der aufrechte Halm wird an 3 Fuls hoch. 
Die fchwertförmigen Blätter find am Rande und nach oben an 
dem Mittelnerv fehr [charf, über r Fufs lang und an der Balis ge- 
kielt. Die fchlaffe Rispe ilt fulslang. Die grünen Aehrchen 5- — 
yblüthig. Die am Rande häutigen Kelchfpelzen find ungleich: 
die grölsere Z-, die kleinere einnervig. Die äulsere Kronfpelze-ift 
auch am Rande häutig, Znervig, wovon der mittellte Nerv unter 
der gelpaltenen Spitze lich in eine [ehr dünne Granne endigt. Sie 
variirt: mit Blättern, die an beyden Seiten und am Rande fehr 
Icharf find. In Wäldern, an Zäunen, wo:es etwas feucht ill; in 
ganz Deutfchland. (H.) 

. 12. Br. TECTORUM, panicula apice nutante, fpicu- 
lis comprefhis foliisque pubelcentibus, flosculis demum 
remotiusculis, ariftis rectis glumam aequantibus. (Br. 
tectorum Schrad. G. ı. Willd. Holt g. ı.t. 15. Koel. g. 
Roth, Hoffm. Spreng. Leers t. 10. f.2, Ehrh. g. Gmel.) 
Daca- Ta. ©. 5. 6. Die fulsbohen Halıne haben z — 4Knoten. Die 
flachen Blätter find an der Balis, am Rande und an der Mündung 
der Scheide mit längern Haaren bewimpert. Die zlänzenden Aehr- 
chen find grün oder grün und röthlich bunt und enthalten 5z—7 . 
Blüthcnen, wovon das letzte oft unvollkommen ift. Die Kelchfpel- 
zen find am Rande häutig: die grölsere ilt Znervig und meift die 
Spitze gefpalten; die weit kleinere einnervig. Die äufsere Kron- 
fpelze ilt auch am Rande bäutig und 7nervig; der mittellte Nerv 
endigt ich unter der gefpaltenen Spitze in eine Granne. Aut Dä- 


ü 


ORDO IL. \ 143 


chern, Mauern, Schutt, Anhöhen, an Wegen in ganz Deutfch- 


“land. (H.y 


13. Br. sTerıLIS, panicula 2 nutante, fpiculis 
feabris lineari-lanceolatis, dein floseulorum remotione 

compreffis et fuperne latioribus, ariftis rectis gluma lon- 
gioribus, foliis pubefcentibus. (Br. fterilis Schrad G. ı. 
Willd. Hoftg. ı.t. 16. Koel. g. Smith in A.$.L. et Brit. Roth, 
Leers t. 11. f.4. Hoff. Spreng- Engl. b. 1030. Ehrh.g. Gmel.) 


Unrauchteane Tr. ©. 6 — 9. Die Halme werden an ı Fuls hoch 
und ftecken falt bis zur Spitze in Scheiden. Die flachen Blätter 
find am Rande, vorzüglich am Grunde mit längern Haaren beleızt. 
Die nackten Aehrchen [ind grün und röthlich bunt, und 5- — 
gblüthig. Die eine und andere der oberlten Blürben find meilft un- 
fruchtbar. Die am Rande häutigen Kelchfpelzen find am Kiel 
fcharf: die gröfsere ift 3-, die kleinere einnervig. Die. äulsere, 
am Rande häutige Kronfpelze hat 7 Scharfe Nerven, und unter 
der gelpaltenen Spitze eine Granne. Auf Mauern, Dächern, Ae- 
ckern, an Wegen, in Wäldern falt in ganz Deutlchland. (H. in 
der Nähe der Thranbrennerey). | 


14. Br. MADRITENSIS, panicula erecta, fpiculis fca- 
bris lineari - lanceolatis dein flosculorum remotione 
compreffis et fuperne latioribus, flosculis bi-, triandris, 
ariftis rectis gluma brevioribus, foliis nudiusculis. (Br. 
madritenfis Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. ı. t. 17. Vahl 
[ymb. Br. diandrus Smith in A.$.L. et Brit. Engl. b. 1006- 
Br. gynandrus Roth in Rvem. et U. D. b. et Cat.) 


 Manaırıscaz Ta. ©. 5. Die kablen Halme werden fulshoch und 


drüber. ‚Sie hat die Blätter der vorigen, nur weniger weichhaarig, 
Die glänzenden Aehrchen lind grün, oder grün und rothbunt, und 
faft immer 5blürhig. Von den am Rande häutigen Kelch[pelzen 
ift die- gröfsere 3-, die andere einnervig. Die äufsere Kronfpelze 


“ ift auch am Rande häutig und hat 7 fcharfe Nerven; die fehr 


dünne Granne kömmt unter der gelpaltenen Spitze hervor. An 
Wegen, auf alten Mauern, in Weinbergen; Litoral®. 

15. Br. RIGIDus, panicula erecta, fpiculis fcabris 
lanceolatis, dein flosculorum remotione comprelfis et 
fuperne latioribus, flosculis diandris, ariftis rectis glu- 
ma longioribus, foliis pubefcentibus. (Br. rigidus 
Schrad. G. ı. Rotb in Roem. et U. D. b. eiusq. Cat. 
Willd. ‘ Br. rubens Hoft g- ı. t. ı8.) 


Steırg Tr. ©. 5. Sie unterlcheidet fich von der vorigen: durch 


. eine kleinere, immer zufammengezogene Rispe; durch ganz ein- 


fache und kürzere Aelfte; durch die linien-lanzeiförmigen Aehr- 


144 CLASSIS III. SPECIES. 


chen, die etwas aufgelchwollen und nach der Blüthe ganz roh 
werden; durch 2-, faft nie Zmännige Blüthen ; durch weit grölsere 
und an 3Mahl breitere Kelch - und äulsere Kronfpelsen ; durch län- 
gere, mit,weichen Zotten befetzte Grannen, Bey dem Anbau ver 
ändert fie blols ihre Grölse. An Wegen, in Weinbergen; Litorale. 


Die Roggentrespe ilt auf den Asckern äufserli nachtheilig, be- 
fonders in naflen Jahren auf Niederungen , wo fie den Roggen ver- 
drängt. Der äulserft harte Same liegt oft 2a — 3 Jahr in der Erde, 
‘ehe er keimt und lich zeigt. Wenn nun der Landmann die in der 
Scheune angehäufte Erde auf feinen Acker bringt; fo ill es nicht 
zu bewundern, wenn die darin aufgefammelte T'respe auf ein Mahl 
bervorbricht. Man hält das Mehl davon im Brote nicht für [chäd- 
lich, und im Hanauifchen, wo ınan die Trespe Dor: nennt, be- 
nutzt man lie häufig zu Brot. Indelflen Ioll fie es bitter machen 
und die Hühner betäuben. Für das Rindvieh und die Schaafe find 
die jungen Blätter ein vorzügliches, angenelimes Futter, und le 
könnte daher im nördlichen Deutfchland mit Vortheil angebaut 
werden. Die blühende Rispe färbt Ichön grün. — Die feinhaa- 
rige Trespe hat ähnliche Eigenichaften. — Die /parrige Trespe 
wird von den Italiänern als Futterkraut angebaut. — Die weich- 
haarige Trespe empfiehlt fich als ein für Rind- und Schaafvieh 
angenehmes Futterkraut; es verdient angebaut zu werden, da 
es Sandboden befeltigt. — Die Ackertrespe gibt ein gutes Schaaf- 
$fatter und die Körner frilst das Geflügel gem. — Die grannen- 
lofe Trespe nützt durch Befeltigung des Bodens und der aufgewor- 
fenen Gräben; die jungen Blätter werden von dem Vieh Sehr gern 
gefrellen. — Die rauhe Trespe wird nur jung von Schaafen und 
Ziegen genoflen. — Die Futtertrespe führt mit Recht diefen Na- 
men; denn wegen ihrer fafıiigen Halme und grolsen Blätter ilt fie 
eins der beften Futtergräfer, und verdient überdiefs auch delswe- 
gen angebaut zu werden, weil fie lich durch den Anbau fehr ver 
edelt. Auf einen Acker ftreuet man 20 Pfund Samen. Bey gün- 
ftiger Witterung kann man 3 — 4 Mahl ernten; und da fie nicht 
frühzeitig erlcheinat, [o bleibt fie bis November grün. — Die Dack- 
trespe findet lich in Schweden auf den Dächern lo häufig als wenn 
fie geläet wäre, fie befeftigt den Boden, ift aber nur jung ein gu- 
‚tes Futter für Schaafe, — Der Same von der unfruchtbaren Tres- 

pe kömmt [elten zur Reife; auch die befeftigt Sandboden und gibt 
ein gutes Futter. 


68. AVENA, Hafer. 
a. Paniculatae. 
1. A. striGosa, panicula fecunda, fpiculis fubtri- 


ORDO I. 


 floris, flosculis calicem aequantibus triariftatis: arifta 
dorfali longiffima geniculata, reliquis duabus termina- 
libus brevibus rectis, radice fibrola annua. .(_4. ftri- 
gofa Sehrad. G: ı. Willd. Smith, Holt. g. 2. t. 56. Koel. 
g-. Roth, Engl. b. 1266. Schreb. Spice. Ehrh. Hofn: 
Spreng. Gmel.) Ä | j 
Kaucanaren, SANDHArER, PurHarsa. ©. 6. 7. : Er treibt mehrere 
2—3 Fufs:;hobe Halme, die an einem und dem andern Knoten ein- 
geknickt und kahl find. Die flachen Blätter find mehr oder weni» 
ger fcharf. Die Rispe [teht während der Blürhe wagerecht ab, 
aufserdem hat fie die Form einer Aehre. Die Spelzen find lanzet- . 
förmig: die des Kelchs 5- — 7nervig und nach oben am Kiel . 
[charf, die untere ift kleiner; die äulsere der Krone ilt 5- — 7-. 
nervig, nach oben f[charf und verdünnt fich in 2 Grannen. Die 
Axe unter den Blüthchen ift mit Sehr kurzen Haaren beleızt. Der 
Same ilt [chwarzbraun. Er ilt wahrfcheinlich mit dem gemeinen 
oder türkifchen Hafer nach Deurlchland gekommen, : Unter dem 
Getreide, vorzüglich unter Halter und Gerlie, an Zäunen, Wegen, 
in Wäldern; Oelireich, Bayreuth, Wertblieim,, Wetterau, Hel- 
fen, Pyrınont, Harz, Hannover, Bremen, Hamburg, Mecklenburg, 
Barby, Wittenberg, Leipzig, Laulitz, Schlefien. (H.) 


2. A. ssevıs, panicula fecunda,. fpiculis brevibus 
{ubbifloris, flosculis calicem aequantibus obtufis apice 
bidentatis, arilta dorlali geniculata, radice hbrofa an- 
nua. (A. dbrevis Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. 3. t. 42. 
Koel. g. Roth Abhaudi, et Germ. Hoflm.) 


Kuazer H. ©. 7. Die Warzel treibt einen oder mehrere Halme, 
die 2, auch 3 Fuls und höher lind, Die Nachen Blätter find fcharf. 
Die Rispe ilt nur anfangs zufammengezogen. Die eyrundlanzet- 
förmigen Aebrchen enthalten lauter begrannte Blüthen. Die Spel- 
zen Sind auch eyrundlanzetförmig: die desKelchs 7- — gnervig und 
die untere kleiner. Die äufsere der Krone ilt 7nervig, nach oben 
fcharf, mit doppelter Spitze. Die Rückengranne ift falt 3 Mahl 
länger als die $pelze. Die Axe ilt mit kurzen Haaren bekleidet. 
Man finder ihn ganz graugrün. Unter dem Getreide; Oellreich — 
auf Sandboden; Bremen. Ä 

3. A. sterırıs, panicula fecunda, fpiculis fub- 
quinquefloris, flosculis calice minoribus: inferioribus 
ariftatis et pilofis, fuperioribus muticis glabrisque, ra 
dice fibrofa annua. (A. fterilis Schrad. G. ı. Willd. 
Hoft g: 2. t. 57. Jacgq. ic. r. ı.t. 23.) 
Tauern H. ©. 5. 6: Die Halme werden an a — 3 Fafs hoch. Die 
flachen Blätter find fcharf. Die Rispe licher wäbrend der Blürhe 

Mödj/sler's Handb. d. Gewächrk.: 10° 


145. 


146 CLASSIS UI. SPECIES. 


sb; Die Aehrchen find gröfser als bey den übrigen Arten. Die 
Spelzen liad lanzerförmig: die des Kelches ünd 7- — gnervig, nach 
oben zulammengedrückt und am Kiel Icharf;, die äufsere der Krone 
hat eine gelpaltene Spitze und [charfe Nerven. Unter dem Getrei- 
de am Neergeltade; LUltrien, 


4: Ä. ORIENTALIS, panicula fecunda contracta, fpi- 

culis bifloris calice minoribus: altere mutico, radice 
fibrofa annua. (4. orientalis.Schrad G. ı. Willd. Holt. 
g. 3.t.44. Fl. Wett. Gmel. Schreb. Spie ) 
Tüpkıscnen (UncariscHher) H. ©. 7. Die kahlen Halme werden 
an 3 — 4 Kufs hoch. Die flachen Blätter find Icharf und fchlaff. 
Die Aehrchen find anfangs aufrecht, ‘dann wagrecht ablieheud und 
zuletzt überhangend. Die Spelzen lind lanzetförmig: die des Kel- 
'ches 9- — ıınervig und kahl. Die äufsere Kronfpelze des unter- 
ten Blüthchens ilt an der Spitze ungleich gezähnt, [chart und y- 
nervig: der mittelfte Nerv endigt fich etwas über der.Mitte iu eine 
meilt gerade und längere Granne als die Spelze. Das oberfie 
Bküthcben itt in allen Theilen kleiner, unbegrannt, und Ichliefst 
oft ein Stielchen ein,’ als Rudiment eines dritten Blüthchens. Die 
Axe ilt kahl. Unter der Saar, an Wegen; Oeltreich, Wetterau, 
Karisrube, Pforzheim. 


a. A. satıya, panicula erecta divarictta, fpiculis 
endulis bifloris: Be altero mutico. (4. fativa 
Wilild. Perf. Fl. Wett. Gmel. Blackw. t. 422.) 
“ Gemzınen H, ©. 6.7. Er unterfcheidet üch von dem zürkifchen 
Hafer: durch eine ausgebreitetere Rispe; durch hängende 
Aelrrchen; und vorzüglich durch dünnere und niedrigere Halme, 
Er wird vor allen übrigen Getreide- Arten vom Brande getroffen. 
Durch Kultur lind mehrere Abarten entltanden, wovon folgende 
fich auszeichnen: 
Der gemeine, weilse Hafer, mit gelben, kahlen Samen ; der /chwar- 
ze (Auguft-) Hafer, mit [chwärzlichen Samen u eben lo un- 
terwärts gefärbten Grannen. Er fällt leicht aus, 
Der englijche (Winter-) Hafer, mit grölsern Körnern, dickern 
und hölıern Halmen und breitern Blättern. Das eigentliche Vater- 
land des gemeinen Hafers foll die Infel Juan Fernandez [eyn. 


s. A. nupa, panicula aequali, fpiculis fubtrifloris 
- calicem excedentibus, Nosculis bafi nudis, radice 
fibrofa annua. (A. ruda Schrad. G. ı. Willd. Holt g.3. 
1.43. Fl. Wett. Gmel.) 

Nacxten (Stinnen-) H. ©. 7. Der ungefähr 2 Fuls hohe Halm 
ift kahl. Die flachen Blätter find Icharf. Die wurechte Rispe 
zieht lich nach der Blütbe zulammen. Das oberite Blüthchen in 


# 


ORDO IL. 0° 147 
jedem Aelırchen il® meilt unfruchtbar. Die nach oben zufammen- 
gedrückten Kelchfpelzen [ind 7nervig. Die Krone ift häutig: die 
äufsere Spelze ilt 7nervig und der mittellte Nerv endigt lich etwas 
unter der gelpaltenen Spitze in eine zuletzt geirchte Granne. Das 
kleben ift kleiner, unbegraunt unıl hat weniger Nerven. 


Der Same ilt von der Krone bedeckt. Unter dem Getreide; Oelt- 
zeich. | 


| 6. A. FATUA, panicula aequali, fpiculis fubtrifloris, 
Rosculis calice minoribus bafique pilofis, radice fibrofa 
annua. (4. fatua Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. 2. t. 58. 
Koel. g. Smith, Roth, Leers t. 9. f.4. Schreb. g. t. ı5. 
Ehrh. g. Fl. Wett. Hoffm. Spreng. Gmel.) | 
Wi -(Frvc-)H.©.6 — 8. Die kahlen Halme werden an 3 — 
4 Fuls hoch. Die flachen, [charfen Blätter fin? zuweilen mit ein- 
zelnen Haaren befeızt. Die blühende Rispe ift ausgebreitet und 
aufrecht. Die Aehrchen hängen ‘über, Die faft gleichen ‚Kelch- 
fpelzen lind 7- — gnervig, nach oben zulammengedrückt und am 
Kiel fcharf. Die äufsere Konlpelze ilt afpitzig, mit 5 — 7 fcharfen : 
Nerven verfehen, und hat eine doppelt längere gedrehte Rücken- 
Sk als fie felblt it. Unter dem Getreide, an Wegen in ganz 
eutlchland. (H.) 


.- 7. A. TENUIS, panicula aequali, fpiculis fubtriflo- 
ris, flosculis calicem excedentibus: inferiori apice 
uniariltato, reliquis apice ariftis duabus brevibus et - 
unica dorfali geniculata inftructis, radice fibrofa annua. 
(4. tenuis Schrad. G. ı.Willd. Hoft g.2. t. 55. -f. dudia 
Fl. Wett. Hoffm. Roth, Leers t. 0. f, 3.. Jenrtenata bro- ' 
moides er avenacea Koel. g. Trifetum firiatum Perl. 
Holcus biariftatus Web. hol[.) 


Zarter H. ©. 6. Die fcharfen Halme find r — ı3 Fuls hoch. 
Die linienförmigen, flachen Blätter rollen lich getrocknet zufam- 
men und find am Rande und nach oben am Kiel [charf. Die Ris« 
pe ift nach der Blüthe abitehend. Die Aehrchen find nach der 
Spitze hin wechfelweile an die Aelte angedrückt. Die ungleichen ° 
Kelchfpelzen find an den Nerven Icharf: die obere ift gröfser und 
hat 9 Nerven; die untere 7. Das untere Blüthchen ift, wie bey 
den andern Arten, ungeltieltr. Die äufsere Kıronfpelze ilt Scharf, 
Snervig und, wie die Kelchfpelzen, weils gerandet. Die Axe un- 
ter den geltielten Blütbchen ilt behaart. Auf Bergen, lonnigen, 
"unfruchtbaren Aeckern; Mähren, Oeltreich, Wertbheim, Pfalz, 

Wetterau, Naflau, Heflen, Holftein. =. 


8. A. SEMPERVIRENS, panicula aequali, fpiculis fub- 
quadrifloris, fosculis calicem excedentibus bafique pi- 
| | io” 


148 CLASSIS III. SPECIES. 


lofis, foliis rigidis, r radice fibrofa, pereoni. (A. femper- 
virens Schrad. G.. ı. Holt g. 3. t. 41.) 

Immersrünern H. 24.7. 8. Die Halme find r — 2 Fufs hoch und 
liegen mit den unterlien Knicen. Die linienförmigen Blätter find 
nur am Rande fcharf un«l eingerollt: die der Bündel find Sehr lang 
und fchmaler. Die Rispe’ ilt vor und nach der Blüthe zufammen- 
gezogen. Die glänzenden Aehrchen lind gelb, rötblich und grün 
bunt, Die zufammenzedrückten Kelchfpelaen find am Kiel Scharf: 
_ die gröfsere ilt 3-, die kleinere einnervig. Die äulsere Kronfpelze 
ift alpitzig, [charf und 7nervig: der Mittelnerv endigt fich in eine 
etwas längere Rückengranne, als die Spelze; die Granne wird zu- 
letzt geknieet und unter dem Knie gedrebt. Das Endblürheben 
ifi meift unvollkommen, weit kleiner und umfalst das Rudiment 
_ eines vierten Blüchchens. DieAxe ilt behaart. Auf felligen Alpen; 
- Oeltreich. 


.: A. FLAVESCENS, panicula aequali, fpiculis fubtri- 
floris, flosculis calicem excedentibus, gluma corollina 
exteriori quinquenervi, radice fubrepente. (1. lave- 
feens Schrad. G. ı. Willd. Holt g. 3. t. 38. Koel. g. 
$mith, Roth, Hoffm. Spreng. Gmel. Schreb. g.t. 9. 7ri- 
fetum pratenfe Perf.) 

«. Spiculis minoribus. (A. flavefcens Roth ß. Engl. b. 

952. Leers t. ı0. f. 5. Hoffm. Ehrh. g.) 

. ß. Spieulis maioribus. (A. Aavefcens Roth «. Schreb. 8.) 
Gorp-H. 2%. 6. 7. und zum aten Mahle g. Die Halme find 13 und 
in ß. a Fuls und höher. Die linienförmigen flachen Blätter find 
am Rande fcharf, Die Rispe ift vor und nach der Blüthe in eine 
Aehre zulammengezogsgn, Die glänzenden Aehrchen find in ß. 
4blüchig, grüngelb, und zuweilen [chön grün, gelb und röthlich 
bunt, Die zulammengedrückten Kelch/pelzen iind nach oben [charf: 
die obere und grölsere ılt3-, diedoppelt kleinere einnervig Die äu- 
fsere Kronfpelze ilt zulammengedrückt, am Rücken [charf, und en- 
digt lich in 2 grannenförmige Spitzen; die Rückengranne ilt doppelt 
länger als die Spelze und zuletzt geknieet. Die Axe ilt mit kurzen 
Haaren beferzt, Man findet [proflende Blüthen; und am Grunde 
ältige Haime. Auf Wielen, Triften fait in ganz Deutfchland, 


10. A. ALPESTRIS, panicula aequali, fpiculis tri-, 
quadrifloris, flosculis calicem excedentibus, gluma co- 
rollina exteriori quinquenervi, radice fibrofa perenni. 
(4. alpeftris Schrad. G. ı. Hoft g. 3. t. 39. A. fesgui- 
tertia Holt [yn.) 
ArLren-H. 2,7 — 09. Die Wurzel treibt mehrere dichtvereinigte 
Halme und Blätterbündel, Die erliern find an 3 Zoll bis £ Fuls 


| ORDO U. 149 
lioch.. Die linienförmigen Blätter find.auf beyden Seiten mit kur 
zen, weichen Haaren bekleidet, am Rande aber mit längern be- 
wimpert; anfangs lind fie gekielt, dann flach. Er hat die Rispe 
des vorigen, nur weniger abliehend. Die Aehrchen find röthlich 
gelb und grün bunt, -im Uebiigen denen des Goldhafers ähnlich, 
Die Kelchfpelzsn nicht fo ungleich. Die äufsere Kronlpelze hat 
an der Spitze 2 oder 4 kurze Zähne. Auf Oeltreichs Alpen, 


11. A. BREVIFOLIA, panicula aequali, fpiculis biflo- 
ris, fosculis calice minoribus, gluma corollina exterio- 
ri quinguenervi, radice repente. (4. drevifolia Schrad, 
G. ı. Hoft g. 3. t. 40.) | 
Kunzerärtericen H. 2.7.8. Die ungefähr # Fufs hohen Halme 
treiben aus den liegenden Knieen Wurzeln und Aelte. Die kur 
zen, linienförmigen Blätter [ind am Rande [charf, an der Spitze 
[chwielicht und zufammenzedrückt. Die aufrechte Aehre ift we 
nigblüthig und vor und nach der Blüthe zufammengezogen, Die 
Aehrchen lind falt wie die des vorigen, meilt weils, gelblich und 
grün bunt. Die Blüchchen find mit ungleich langen Haaren, von 
der Länge der innern Kronfpelze, beletzt. Die zulammengedrück- 
ten Kelchfpelzen find am Kiel [charf und Znervig. Die äufsere 
Kronfpelze ift zulammengedrückt, afpitzig, [charf. Die Rücken. 
granne ilt doppelt länger als die Spelze. Auf den leontinilchen 
Alpen in Tyrol. | \ Ä 

12. A. DISTICHOPHYLLA, panicula aequali, fpiculis 
fubtrifloris, Rosculis calicem fubaequantibus, gluma 
corollina exteriori uninervi, foliis diftichis, radice re- 
pente. (.diftichophylla Schrad. G.ı. Willd. Hoftg.2. 
t.53.° A. difticha Lamark.) | 
Ficnerrıärtericen H. 4 7. Die Wurzel treibt mehrere vereinigte 
Halme und Blätterbündel; die erftern werden an ı& Fuls hoch 
und drüber. Die abftehenden, linienförmigen Blätter find am 
Rande und nach oben am Kiel fcharf. Das abgeltutzte Blatıhäur- 
chen ift bewimpert, Die aufrechte, armblüthige Rispe ift vor und 
nach der Blüthe zulammengezogen. Die Aelrchen [ind wie bey 
den 3 vorhergehenden: Arten, grüngelb, oder grün, gelb und rörh- 
lich bunt. Die. zufammengedrückten Kelchfpelzen [ind gekielt: 
die obere und gröfsere 3-, die untere einnervig. Die äufsere Kron- 
Ipelae hat, wie bey: dem Goldhafer, eine doppelte Spitze; aber 
kürzer, und etwas unter derlelben eine zuletat gekuiete, doppelt 
längere Granne, als die Spelze ift. Die Axe ilt mit langen, wei- 
fsen Haaren befeızt. Auf den Alpen und ‚Voralpen; Krain, Kärn- 
then, Tyrol. 


13. A. PLANICULMIS, panicula 'aequali, fpiculis 


150° CLASSIS III. SPECIES. 


jubguinquefloris, flosculis calicem excedentibus, cul- 
mis vaginisque comprelfis, radice repente. (+. pluni- 
culmis Schrad. G. ı. t. 6. f. 2.) 

Pıarruarmicen H. 4, 7. 8. Die Halme werden an 2 — 3 Fuls 
hoch’, find tief geltreift und bis über die Mitte mit Blaufcheiden 
bedeckt. Die flachen Blätter find am Rande. und nach oben am 
Kiel fcharf: die obern Halmblätter werden nach und nach kürzer. 
Die glänzenden Aelırchen find vor und nach der Blüche an die 
- Spindel angedrückt. Das Endblüthchen ilt immer unvollkommen. 
Die Spelzen find fehr dünn, durchfcheinend, grün und gelblich, 
oder hellgrün, gelb- und röthlich bunt. _Die zufammengedrück- 
ten Kelch/pelzen find am Kiel [charf und 3nervig: die untere ift 
kleiner. Die äulsere Kronfpelze ift Icharf und äZnervig und hat 
2 — 3 ungleiche Zälıne an der Spitze, Die Rückengranne ift dop- 
pelt länger als die Spelze und auleıizt gekmeet. Die Axe ilt mit 
kurzen Haaren befetzt, Auf feuchtem Boden des Schneebergs in 
der Gralfchaft Glatz, Mähren. 


14. A. Pugescens, panicula aequali, fpiculis fubtri- 
floris, flosceulis calicem excedentibus, foliis pubefcen- 
tibus, radice fubrepente. (4. pudefcens Schrad. G. ı. 
Hoffin. Spreng. Ginel. A, fesquitertia Willd. Holt g. 2. 
t.50. Koel. g. Smith, Roth, Leers-t.9. f.2. Fl. Dan. ı203. 
Ehrh. g. Lin. Mant.) 

Kunzusarıcen H. 3. 5—7. Die Wurzel treibt einen dichten 
Halm- und Blätterbündel, Die aufrechten Halme werden ı+ — 
a Fufs hoch : einige find nach oben nackt, andere ganz mit Blatt- 
Icheiden bedeckt: Die, flachen Blätter find am Rande und nach 
oben am Kiel [charf, an beyden Seiten weichhaarig: die oberlien 
find breiter, aber kützer als die unterlien. Das Blatthäutchen der 
oberiten Scheide ilt doppelt länger und Ipitziger,.als das der un- 
terlten. Rispe und Ashrchen find falt wie die der vorigen, nur 
weit kleiner. Das.oberlte Blüchchen ift unfruchtbar, Die Spelzen 
‚Sind Sehr dünn und durchfcheinend. Die zulammengedrückten des 
Kelches find am Kiel fcharf: die grölsere 3-, die untere einner- 
vig- Die äufsere Kronipelze hat. icharfe Punkte, 5 Nerven, und 
3 — 5 ungleiche Zähne an der Spitze. Die Rückengranne lt län- 
ger als die Spelze und zuletzt gekniet - rückwärtsgebeugt. Die 
Axe behaart. Auf Wiefen, T'riften, in Baumgärten, Laubwäldern, 
an Zäunen in ganz Deuulchland. (H.) 


b. Subramofae, 


15. A. vERSIcOLOR, racemo fubfimpliei, fpiculis 
fubquinquefloris, fosculis calicem excedentibus, foliis- 


ORDO H. . | 151 


glabriusculis, radice fihrofa perenni. (A. verficolor 
Schrad. G. ı. Willd. Koel. g. Hoffm. Perf. A. Scheuch- 
zeri Holt g. 2» t. 52.) 
Buster H. 3.7. 8. Die Halme find r — ı$ Fuls hoch und kahl. 
Die linienförmigen Blätter find am Rande und nach oben am Kiel 
fcharf: die der Bündel find Häuser, [chmaler und nicht fo fcharf 
Die Traube ift vor und nach der Blüthe ährenförmig. Die glän« 
zenden Aehrchen find grün, rotb' und gelblich bunt. Das End. 
blürhchen it meift unfruchtbar. Die Spelzen lind wie bey den 
befden vorigen Arten. Von den zulammengedrückten Kelchfpel- 
zen ift die gröfsere 3-, die untere einnervig. Die äulsere Kronfpelze 
it verloren änervig, [charf, 2- — 4zähnig. Die Rückengranne ift 
falft doppelt länger als die Spelde, "unter dem Knie gedrebt und 
Scharf. Die Axe ilt wie die des vorigen. Auf:den Alpen; Steyer- 
mark, Kärntlren, "Tyrol, Salzburg. \ 
16. A. PrATENsIıs, racemo fimplici, fpieulis fub- 
uinqueforis, flosculis calicem excedentibus, foliis 
Bears: falcieulorum anguftifimis complicatis, radice 
- fibrofa perenni. (A. pratenfis Schrad. G. ı. Willd. Hoft 
eg: 2.t. 51. Perf. Koel:'z. Smith, Roth, Leers t. 9. f. ı. 
Eng: b. 1204. Ehrh. g. Hoffm. Fl. D. 1083. Spreng. Gmel. 
A. bromoides Willd.) 
Wıssex-H. 2.6.7. Die Wutzel treibt mehrere Halme und Blät- 
terbündel; die erftera find ganz kahl und ız — 2 Fuls hoch. 
Die linienförmigen Blärter (ind flach, gekielt und am Rande fein- 
- fägezähnig-Icharf, Das zulammengedrückte Btatthäutchen ilt am 
Kiel fcbarf. Die Aelte find nach der Blüthe wieder an die Spin- 
del angedrückt. Die Aehrchen [ind kahl, zlänzend, grün, weils 
und röthlich bunt: übrigens find’ fie, fammt den Spelzen, wie die 
des vorigen. Die Rückengranne ift länger als die Spelze und ge- 
kniet-zurückrebeugt. Die Axe des vorigen. Auf Wielen, Trif- 
- zen, Hügeln hier und da in Deutfchland. (H.) 


c. Spicatae. 


17- A. rraGıLıs, fpica articulata fragili. (A. fragi- 
is Schrad. G, ı. Willd. Holt g.2. t. 54. Koel. g. Schreb. 
8. 2.8. 24 f. 5.) 

Zersaeenricnen H. ©. 5. 6. Die kahlen Halme find ı3 Fufs hoch, 
und treiben meilt an den liegenden Knieen Halme und Wurzeln. 
Die hinienförmigen, Aachen Blätter find am Rande fcharf. Die 5- 
— '4zöllige Aehre ift aufrecht. Die einzelnen Aehrehen ftehen 
wechlelweile und find füiellos, grün oder grün und röthlich bunt 
und 5-—— 6blürbig. DieBlüthchen [nd grölser als der Kelch: die 


f 


252. CLASSIS III. SPECIES. 


am Ende ‚meift unfruchtbar. Die Kelchfpelzen find am ‚Rande 
häutig: die gröfsere ungelähr 6-, die doppelt kleinere 2- — Zner- 
vir und am Kiel fchart. Die äufsere Kroplpelze ilt verloren äner- 
vig, am Rande zart gewimpert. Die Granne unter der meilt ge- 
fpaltenen Spitze ift doppelt länger als die Spelze und wird mit der 
Zeit geknieet. Die Axe kahl, Auf trockenem, unfruchıbaren Bo- 
den; Iftrien. 
nn 
Der Rauckhafer kann mit Vortheil angebaut werden ; er gibt 
ein gutes ‘Futter, und die volle Rispe reichlichen Samen; er 
“ kömmt in dem fchlechtelten Boden gut fort. — Der zürkijche-Ha- 
‚fer wird in der Wetterau, in Schwaben und in. dem Elfas häufig 
angebaut. Man zieht ihn fogar dem gemeinen Hafer vor, weil 
er einträglicher feyn foll. In der Benutzung kommt er durchaus 
mit dem haferartigen Honiggras überein.,— Es werden unter 
dem Namen : gemeiner Hafer, viele Arten und Abarten in Deurfch- 
land gebaut, die man fämmtlich falt auf gleiche Weile benutzt, 
Die häufigfte Benutzung ift zu Pferde- und überhaupt zu Vieh- 
futter; man füttert dann entweder blols die Körner ader [äer ibn 
unter den Klee und mähet ibn zugleich mit demfelben ab. Das 
Brot davon ilt trocken und Ichwer. Er gibt ein wohlfchmeckendes 
Weifsbier, und wird in dieler Abficht anderm Maize beygemifcht. 
Die Hafergrütze ilt der von der Hülfe gereinigte Halter, der in 
den Apotheken Avena decorticarta genannt wird. Die ganzen Kör- 
ner, bis zum Zerplatzen in Waller gekocht, geben den allgemein 
bekannten Hafertrank, dem noch Cichorien- Wurzel, Salperer _ 
und Zucker zugefetzt werden. Aus dem Mehle und Waller lälst 
fich eine gute Gallerte (Gelee) bereiten. Endlich benutzt man [o- 
gar die Spreu und das Stroh zur Fütterung. Gefährliche Feinde 
find für die Körner die Larve des Ichneumen culpatorius und für 
die Halme Mujca Avcnae; auch leidet kein Getreide lo viel von 
dem Brande, als der Hafer. — Derrnackte Hafer hat kleinere _ 
Körner und fällt bey völliger Reife leicht aus. Defswegen thut 
man wohl, ihn frühzeitiger einzuernten. Er gibt eine nätürliche 
Hafergrütze, da er [ich felblt enthülfer. Delswegen wird er häu- 
fig in England gebaut und gelchätzt, man benutzt ihm dort auch 
zu Brot und Bier. Die. wie Spinnenlülse ausgebreiteien langen 
Grannen haben ihm den Namen: Spinnenhafer, verfchafft. — Dor 
Wildhafer ıft ein läftiges und Ichwer zu vertilgendes Gewächs, 
das fich wahrlcheinlich von Italien aus über ganz Deutlchland 
verbreitet hat. In Schweden. benutzt man die Körner zu Brot; 
die auch von Pferden gefreflen werden. Vor der Blütbe gewährt 
der Wildhafer ein gutes Viehfutter. Seine Grannen find für die 
Feuchtigkeit (ehr empfindlich, daher find lie zu ‚Hygrometern be. 


ORDO I. 153 


nutzt worden. — Der Goldhafer gibt zwar ein [ehr gutes Schaaf- 
- Zuıter, allein fein Anbau ift nur mit dem haferartigen Honiggras 
vermilcht zu empfehlen. — Der zarıe, kurzblätterige und kurz- 
haarige Hafer [ind zwar auch ein gutes Viehfutter, doch keines- 
weges des Anbaues werıh. Daflelbe gilt auch von den übrigen an« 
geführten Arten. | 


69. TRITICUM, Weizen. 


1. Perennia. 


1. TR. canınum, glumis calicinis brevius ariftatis 
trinervibus fubquinquefloris, Hosculis ariftatis, radice 
Aıbrofa perenni. (Tr. carinum Schrad. G. ı. Holt g. 2. 
t. 25. Perf. Smith, Schreb. Spice. Willd. enum. Fl. Wett. 
Gmel, Spreng. Elymus caninus Willd. Koel. g. Roth, 
Schk. ı. t. 19. Hoffın. Leers t. ı2. f. 4. II. Ehrh. Ph.) 

« Hunspe-W.23.6—8. Die ganz kahlen Halme [ind 2 — 3 Fuls 
‘hoch. Die flachen hellgrünen Blätter auf dem Rücken und am 
Rande fcharf. Die ungellielten, einzeln fiehenden Aelırchen ent- 
halten 3— 5 gelblichgrüne Blüthchen. Die häutigen Kelchipel 
zen find, wie bey den folgenden Arten, faft von gleicher Grölse, 
kurz begrannt, Znervig und [charf. Die äufsere Kronfpelze- ilt 
nach oben hin znervig und endigt [ich in eine doppelt längere Gran- 
ne, als die Spelze. Er unterfcheidet fich von der folgenden Art: 
durch die faferige, nie kriechende Wurzel; durch die zuletzt über- 
hängende Spitze der Aehre; durch die Kelchfpelzen, die lich be- 
ftändig in eine kurze Granne verdünnen und nur nervig find; 
durch die äufsere Kronfpelze, die nie unbegrannt, fondern [lets 
eine doppelt längere Granne trägt. In Wäldern, Dornhecken, an 
Zäunen falt in ganz Deutfchland. (H.), 

2. Tr. REPENS, glumis calieinis fubquinquenervi- 
bus 4- — sfloris flosculisque muticis ariftatisye, radice 
repente.. (Tr. repens Schrad. G. ı. Willd. Hoft g. 2. 
t“.2ı. Koel. g. Smith, Roth, Schk. ı: t. 20. Leers t. rt»: 
£. 3. Schreb. g- t. 26. £ 1 — 3. Gmel, $preng.) 

#. Flosculis acutig vel acuminatis. ( Tr. repens Engk 
b-’gog. Tr. repens Roth «. F.D. 748) - 
ß- Flosculis plus minus griftatis. (Z.repens Willd.ß, 
Roth ß. y. Schreb. I. c..4—B. Schk.l, c.) - _ 
y. Spiculis inferioribus geminis ternisve., (Klymus 
dumetorum Hoffm. Elymus caninus Roth A Zi 

mi canini variet, Leers t. ı2. f. 4. I. Schreb. 1. c. 

f. IV.) Ä 2 ! 
Gemzing (Jusche. 4.6— 9. Die kahlen kisime werden.2— 5 


154 CLASSIS II. SPECIES. 


Fufs hoch und zuweilen noch weit höher. Die flachen Blätter 
find auf der uatern Seite kahl; auf der obern nnd am Rande chart, 
Die areihige Aehre ilt 2- — 4zöllig und aufrecht. Die Hauptipin. 
del it am Rande hackerig, und nach oben zufammengedrückt. 
Die Aehrchen ltehen einzeln, lind ungeltielt und grün, oder grün 

‘und röthlich. Die Spelzen find auch häutig:“ die Kelchlpelzen 
 nursleiten 7nerwig. Die äulsere Kronlpelze hat gemeiniglich 5 
Icharfe Nerven. Man findet noch folgende Spielarten: die ganz 
graugrün (ind; mit Blättern, die entweder blols auf der obern 
Seite oder auf beyden fait zottig find; mit Aehrchen von verfchic- 
dener Grölse; und mit feinbehaarten Spelzen. Auf angebauten 
Plätzen, Schuıt, an Zäunen in ganz Deutfchland. (H.) 


. Tr. RıGıDum, glumis calicinis {ubleptemnervi- 
bus obtukiämie altiberia; flosculis muticis, rachi 
hilpida, radice fubrepente.. (Tr rigidum Schrad. $. 
H. tr. et G.ı. Tr elongatum Hoft g. 2 t. ı8. Tr. jun- 
ceum. Gmel. Tr. junceum ß. giganteum Roth N. B.) 
Szeırer W. 24. 6. 7. Er unterfcheider üch von der Quecke: durch 
eine falt kriecheude Wurzel, die mehrere dicht vereinigte Halme 
und Biätterbündel treibi; durch Äleitere Halme; durch Ipitzigere, 
auf der obern Seite tiefer geftreifte und fchärfere Blätter, die mit 
der Zeit am Rande fait eingerollt ünd; durch grölsere Achrcben, 
die ftumpf und nie begrannt find; durch gefurchte Kelchfpelzen, 
die ganz ftumpf, öfters fali abgellutzt und eingedrückt find ; durch 
ebenfalls ftumpfere Kronfpelzen , und endlich durch gröfsere Steif- 
heit der ganzen Pflanze, die fiets mehr oder weniger graugrüun 
wird. Von dem Bin/enweizen unterlcheidet er ich: durch meilt 
: höhere, ftärkere und aufrechtere Halme, die nie ganz kahl [ind ;- 
durch breitere, fieifere Blätter, die weniger eingerolli od; durch 
die am Rande hackerise Spindel; durch 6- — nervige Kelchipel- 
zen, die awilchen den Nerven tiefer gefurcht find ; durch kleinere, 
am Kiel hackerige Blüchchen. Am Meergeltade des Litorale, auf 
landigen Hügeln; Oeltreich, Böhmen, Tyrol, Maynz. 


4: Tr. sunceum, glumis calicinis fabnovemnervi- 
bus obtulis 4- — sfloris, flosculis mutieis, rachi laevi, 
ralice repente. (Tr. junceum Schrad. G. ı. Willd. Hoft 
g. 3. t. 35. Roth N. B. (excluf. variet.) et G. (excl. va- 
riet.) Smith, Engl. b. 814. Fl. D. 916. (Hoffm. Bromus 
fruneatus Scop.) 

Bınsen-W. 3% 6.7. Die Halme werden einen Fuls hoch und hö- 
her, lind kahl und zuweilen etwas roıh angelaufen. Die zugelpitz- 
ten, fteifen Blätter ind am Rücken kahl, oben tief geftreift: zwi- 
chen den Streifen hackerig und mit feinen Haaren befetzt. Die 


ORDO I. 155 


Blätter der Bündel find eingerollt. Die 2- — Zzöllige Aehre ift 
‘areihig. Die Spindel der, fruchttragenden Aehre trennt fich leicht 
in Glieder. Die einzeln fiehenden Aehrchen find ungeltielt, und 
etwas von einander entfernt. Die weilslichen Kelchfpelzen find 
am Rande häutig und zwilchen den Nerven geltreift: lie ind zu- 
weilen falt 2- — Zzähnig, zuweilen wie eingedrückt. Die Kron- 
fpelze hat 5 Nerven, die nur nach der Spitze hin fichtbar werden. 
Die ganze Pflanze ift graugrün. Auf dem fandigen. Meergeltade 
Wiriens ; än dersOltlee bey NDülternbrock, Warnemünde; an der 
Nordfee bey Dangali; an der Elbe bey Cuxhaven. 


b. Annna. 


5. Tr. LoLIAcEuM, glumis calicinis trinervibus 
acutis multifloris, Alosculis muticis, radice fibrofa an- 
nua. ( Tr. loliaceum Schrad. G. ı. Willd. Smith, Engl. 
b. 221, Tr. unilaterale Hoft g. 3. t. 27.) ! 
Lorcuarticer W. ©. 5.6. Die Wurzel treibt mehrere Halme und 
Blätterbündel. Die fleifen Halme werden 3 — 6 Zoll hoch, und 
find ganz kahl und meilt ältig. Die flachen Blätter rollen fich 
beym Trocknen ein. Die lteife, areihige Aehre findet fich von 
2 — ı3 Zoll und ift einfeitswendig. Die hin- und hergebogene 
Spindel ift am Rande der Vertiefungen hackerig, an den erhabe- 
nen Stellen kahl. Die Aehrchen fitzen auf fehr kurzen, verdick- 
ten Stielchen: bey kleinen Exemplaren ftehen fie [ämmtlich ain-. 
zeln, bey gröfsern zu 2 und 3. Die zufammengedrückten Kelch- 
Ipelzen find nach-oben am Kiel fcharf. Die äufsere Kronfpelze if 
Znervig. An Wegen, Zäunen;; Litorale. 

a. "Tr. saTıyum, calice 4floro ventricofo glabra 
ariftato vel fubmutico. (Tr. fativum Perf. Koel.g. Tr. 
vulgare Willd. enum. . Tr. cereale Fl. Wettr. Tr. aefti- 
vum, Tr. hidernum WiNd. Gme). Blackw. t. 40,) j 
Gemerser W. ©. d.6. Erwirdan 3 —4 Fuls hoch. Die Halme 
ftehen aufrecht und haben 5 — 6 zulammengezogene, grüne oder 
rothe Knoten. Die dicke, gedrängte Aehre ili Rumpf und faft vier- 
eckig. Die ungellielteu, bauchigen Aehrchen liegen wie Dachzie. 
gel übereinander. Man unterfcheider: | 
Sommer - W. mit kleinern Halmen und Blättern; mit begrann- 
ten und grannenlolen Spelzen. | 
Winter - W. mit grölserna Halmen uad Blättern; mit grannen. 
lolen oder faft begrannien Spelzen; mit grölsern und meblreichern 
Körnern.. Beyde Abarten werden allenıbalben gebaut. Das Va- 


- terlamd des gemeinen W, follen die Felder der Bafchkiren zwilchen 
dem Eupbrat und Tigtis feyn. 


” 


b. Tr. FurGıpum, calicibus quadrifloris ventrica. 


_ 


156 CLASSIS III. SPECIES. 


‚üis villofis imbricatis obtufis ariftatis vel muticis. (Tr. 
turgidum Lin. Willd. Perf. y. Fl. Wettr. Gmel.) 
Excuischer W.©,% 6. Wegen der fchwerern und dickern Kör- 
ner wird er häufig in England angebaut, und wurde es vormahls 
auch im füdlichen Deutfchland: fein ‚eigentliches Vaterland ift 
unbekannt. | - 

c. Tr. Srerra, calicibus quadrifloris truncatisz 

flosculis ariftatis hermaphroditis: imtermedio neutro. 
(Tr. Spelta Willd. Sp. pl. et enum. Perf: Koel. g. Fl. 
Wett Gmel. Hell.) 
Dünser, Sreiz. 9.6. Er.unterfcheidet lich von dem gemeinen 
W.: durch niedrigere Halme ; durch kürzere, gelblichgrüne Blätter; 
durch eine etwas zulammengedrückte Aehre; durch die kahle Spin- 
del ; durch abgeltutzte oder zugelpitzte Kelchfpelzen; durch kurz- 
oder gar nicht begrannte Kronfpelzen, die das Samenkorn fe/t ein- 
[chlielsen; und durch die unfruchtbare Blüthe, die immer gran- 
nenlos ilt. Er wird hier und da häufig angebaut, [ein wahres Va- 
terland ift Perlien. 

d. Tr. monococcuM, calicibus fubtrifloris, loscu- 

lo altero ariltato, intermedio fterili, {pica dilticha com- 
prelfa. ( Tr. monococcum Willd. Sp. pl. et enum. Perf. 
Koel. g. Roth, Gmel. Heller.) 
Eınzonn, Sankt - Psrenskonn, ©. 6. Der aufrechte Halm wird 
»— 5Fuls hoch, und fteif, mit4 — 6 kleinen, feinbehaarten 
Knoten, Die flachen Blätter find Icharf, Die kahlen Blattichei- 
“ den find am Rande bewimpert. Anltatt des Blatthäutchens fin- 
den [ich lange, weilse Haare. Die grüngelbliche Aehre wird mit 
‚der Zeit graubraun. Die gleichen Kelchfpelzen find abgeltutzt, 
2zähnig, am Rücken [charf, ablüthig, und zwilchen diefen Blüthen 
findet fich ein Rudiment eines Zten. Die äulsere Blüthe ift frucht- 
bar und umfcheider das Rudiment: die äulsere Spelze it Aumpf 
und 3zähnig, wovon der mittelfte Zahn lich in eine fehr [charfe 
Granae endigt. Die andere Blüthe ift unfruchtbar: die äulsere 
Spelze ift auch 3zäbnig. Es variirt: mit 2lamigen Aehrchen ; mit 
fpitzigen, ungezähnten Kelchfpelzen; mit lauter begrannten Blüth- 
chen (Tr. dicoccon Koel.g. Emmerkorn); und mit [chwärzlichen 
Aehren und Samen, Auflonnigen Feldern Tauriens, am Fuls des 
Caucalus. 





Die Queeke ift unftreitig das befchwerlichfte Unkraut, dem 
nur durch öfteres Ackern, Eggen und Umgraben kann Grenzen 
geletzt iwerden. Dagegen befeltigt he Sand- und andern Boden 
_ ungemein. Das junge Gras ilt ein angenelımes Futter. Den gröfs- 
ten Nutzen gewährt die Wurzel; lie beliızt nährende, erweichen- 


\ 


ORDO IL Be 77 Zu 


de, ‚auflöfende und reinigende Kräfte. Aus der getrockneten und 
gemahlnen Wurzel kann, mit anderm Mehl vermilcht, Brot ge- 
backen werden, Es lälst lich Brannrwein daraus brennen und Bier 
brauen. Sie kann zugleich mit Stroh gefchnitten, mit Kleye ver- 
mifcht und mit warmen Waller begollen ein milchförderndes 
Futter im Winter für die Kühe werden. In den Apoıheken kennt 
man fie unter den Namen: Quecken- oder Graswurzeln (Radices 
graminis), und verwendet lie zu Dekokten; auch bereitet man ei- 
nen Queckenhonig (Mellago graminis) daraus, der ein vortreffliches 
Hausmittel bey Verltopfungen der Eingeweide ilt. — Der fieife 
und Binfen - Weizen dienen zur Befeltigung der Meer- und Fluls- 
ufer. — Der gemeine. Weizen gibt unter allen Geıtreidearten das 
meilte Srärkmehl; er wird deflswegen Sehr häufig zur Stärke, 
zum Puder und zu Oblaten verbraucht. Den häufiglien Gebrauch 
macht man von [einem Mehl zu allen Arten Weilsbror, Kuthen, 
Nudeln, Grütze oder Gries, zu vielerley Bieren: Breyhan, Go- . 
fe, Dukftein, Ale, Meth, u.m. a. Die Kleye verfüttert man dem 
Vieh, jungen Gänfen und Aenten. In naflen Jahren treften ihn 
mebrere Krankbeiten: der Roft, wo man Halme, Blätter, Spelzen 
und Körner mit einem rolifarbenen Pulver bedeckt finder; der 
Krebs, wenn die Körner alchgrau ausfehen und mit einem Ichwar- 
zen Pulver angelüllt find, der Brand, wo [tatt der Körner Ichwar- 
ze Staubklumpen und wenige weilse Refte von Spelzen in der 
Aechre befindlich find. Die Feinde defleiben find: r. Tipula ole- 
racea und 2. Elater fegetis — welche Halm und Wurzel zerna- 
gen —; 3. Ichneumon culpatorius und 4. Phalaena Tritici — hüh- 
len die Körner aus —., 5. Curculio granarius, 6. C. frumen- 
tarius und 7. Phalaena granella — richten auf den Böden grolse 
Verwültungen an. — 8. Acarus farinae, 9. Tenebrio Molitor 
und 10. Phalaena farinalis, [chaden dem Mehle —; ır. Ptinus 
fur und endlich ı2. Blatra orientalis dem Brote. — Der englijche 
Weizen ilt für Berggegenden nicht genug zu empfehlen und wud 
von den Engländern vorzüglich zu ihrem Ale verwendet. — Der 
Dunkel liebt guibearbeiteten und gedüngten kalkigen Thonboden. 
Er gibt das weilseite und feinlie Mehl — (das Frankfurter und 
Nürnberger) — zu Conüturen, Stärke; allein das Bror davon ili 
trocken und wird Ichnell bart. Aus den Körnern braut man Bier 
und fürtert die Pferde damit, für die er befler ift als der Hafer. — 
Das Einkorn ilt für den Anbau nicht vortheilbaft und das Mehi 
gibt ein fchwärzliches Brot. | 


70. BRIZA, Zistergras. | 


I. Br. MıNor, panicula erecta, fpiculis triangula- 
ribus 5- — zBoris, calice foseulis maiori, (Br. mıner 


158 CLASSIS III. SPECIES. 


Schrad. G. ı. Willd. Perf. Hoft g. 2. t. 28. Smith, Engl. 
b. 1316. (Roth.)) . 
Kieises Z. ©.5. 6. Die falerige Wurzel treibt einen aufrechten, 
ganz kahlen Halm, der kaum % Fuls hoch wird. Die aufrechten 
Blätter find bald überall, bald nur am Rande Icharf. Das verlän- 
gerte Blatthäutchen ilt anfangs ganz, weiterhin eingeriffen. Die 
geftreifte Spindel ift Icharf. Die kleinen, glänzenden Aehrchen 
bängen herab. Die kahlen Kelch/pelzen find 4- — 5nervig, grün 
und, wie die äulsere Kroofpelze, am Rande häutig: dielfer if 
weilslich, oder weils und grün bunt. Die Kronfpelzen find un- 
‚ gleich. Auf Aeckern; Iftrien. 

2. Br. mEDIA, panicula erecta, fpiculis demum 
'cordatis fubfeptemfloris, calice flosculis minori. (Br. 
media Schrad. G. ı. Willd. Perf. Holt g. 2. t.29. Smith, 
Roth, Schk. ı. t. 14. Sturm r. 2. Leers t.7. f. 2. ‚Engl. 
b. 340. Fl. D. 258. Hoffm. Spreng. Gmel. Heller.. Br. 
tremula Koel. g.) | 
Gemsinss Z. 21. 5. 6, Die faferige Wurzel treibt melrere Halme 
und Blätterbündel; die erliern werden ı — ı3 Fuls hoch und find 
ganz kahl. Die kurzen Blätter lteben aufrecht und find hellgrün, 
Von den kahlen Blattfcheiden ift die oberite am längften und et- 
was bauchig. Die fchlaffe Rispe ift nur während der Blürhe ganz 
ausgebreiter: die getheilten Aelte hin- und bergebogen und gefärbt. 
Die kahlen, glänzenden Aehrchen [ind grün, weilslich, violet 
oder rothbunt. Es variirt mit grünen Achrchen. Auf Wiefen und 
Triften falt in ganz Deutfchland. (H.) 


3. Br. MAxIMA, panicula apice nutante, fpiculis 
oblongo-cordatis 13- — ı7floris. (Br. maxima Schrad. 
G. ı. Willd, Perf. Holt g. 2. t. 30. Koel. g. Jacq. obl. 3. 
t. 60.) | 
Gerossss Z. ©. 5.6. Die falerige Wurzel treibt fulsbobe Halme, 
die_ aufrecht und kahl lind. Die fchlafien, flachen Blätter find 
durchaus f[charf. Die kahlen Scheiden haben ein langes fpitiges 
Blatthäutchen. Die Icharfen Aelte [ind während der Blüche ganz 
_ ausgebreitet. Die grolsen Aebrchen blalsgrün und weilslich oder 
gelbgrün und röthlich ‚bunt. Von den grolsen kahlen Kelchipel- 
zen ilt die grölsere 8-,— 9-, die kleinere Znervig.w Die äulsere 
Kronfpelze ilt grölser und breiter als der Kelch, mit angedrück- 
ten Haaren beletzt und gnervig: die Seitennerven nehmen, wie 
bey den Kelchfpelzen, nach dem Rande hin ab. An Wegen, in 
Weinbergen, Iitrien; auf rauhen Plätzen; Litorale. 


Die Ziezergras- Arten gehören su den [chönften Gräfern und 


En 


ORDO IL 159 


fallen von Pferden, Rindvieh und Schafen gern gefrellen wer- 
den. 


® 


sr. ELYMUS, Haargras. 


1. E. ARENARIUS, fpiculis pubefcentibus, flosculis 
muticis, foliis involntis rigidis. (Z. arenarius Schrad, 
G. ı. Willd. Koel. g. Smith, Roth, Schreb. g. 2. t. 40. 
Viborg ic. t, 2. Fl. D. 847. Hoffm. Hopp.) 
Sınp-H.23.7.8. Die Wurzel verbreitet [ich weit und breit und 
treibt ganz kable, 3 — 4 Fuls hohe fieife Hälme. : Die aufrechten 
Blätter find auch fteif; Das abgelturzte, (ehr kurze Blatthäutchen 
it bewimpert. Die Iteife, zulammengedrückte Achre wird 3— - 


- 


1 Fuls lang. Die fleifen Aehrchen find 3-, feliner ablütbig: die 


untern und obern ftehen zu 3, die mittlern gewöhnlich zu 2. 
Die unterfte Blüche eines jeden Aehrchens ift ungeflielt, die übri«- 
gen, wovon die oberlte meilt männlich ilt, fitzen auf einer feinbe- 
haarten Axe. Die 2 Kelchfpelzen eines jeden Aehrchens find grö- 
fser als die Krone und 4- — 5nervig. Die äufsere und ‚gröfsere 
Kronfpelze ift breiter als die des Kelchs, mit feinen Haaren dicht 
befetzt und 5- — znervig. An Meer- und fandigen Flulsutern; 
Regensburg, Pfalz, Hamburg (?), Holftein, Mecklenburg, Pom- 
mern (Colberg, Swinemünde), Berlin, Dresden, Laufitz., 

2. E. EuroPA&US, fpiculis fcabris, Aloseulis arifta- 


.tis, foliis planis faccidis. (E. europaeussSchrad. G. r. 


Willd. Perf. Hoft-g. ı.'t.28. Smith, Roth, Engl.‘b. 1317. 
Ehrb. Phyt. Hoff. Gmel. Heller. Hordeum cilindricum 
Murr, Fl. Wett, Cuviera europasa Koel.g.). ' .. 
Evaorärscuss H. 4.6 — 98. Die faferige Wurzel treibt aufrechte, 
fteife, kahle Halme, die an 2 Fuls-hoch werden. Die langen, 
zugelpitzten Blätter (ind [charf. Die geftreiften Blattfcheiden lind 
mit unterwärts gerichteten Haaren beletzt. Die 2- — 3zöllige Aehire 
it aufrecht und grün, Die geftielten Aehrchen ftehen zu 3, find 
2- — zZblürhig, und decken, wie bey dem vorigen, dicht die 
Spindel; das Endährchen ‚ fteht einzelo. Die 2 Kelchipelzen eines 
jeden Aehrchens find verloren Znervig und endigen fich in eine 
kurze Granne. Die äufsere und grölsere Kronipelze ilt [charf, am, 


‚Rande häutig und verloren Snervig: die Granne ilt weit länger als 


die Spelze. -Es varirrt: mit lauter nackten Blättern ; und mit Blät- 
teri, die nur am Rande und nach oben an der Rippe [charf find, 
Auf waldigen Gebirgen, Voralpen; Oeltreich, Schwaben, Fran- 
ken, Holitein, Hannover, Berlin, 


Das Sand - Haargras ift ganz vorzüglich zur Befefligung der 
Meer - und Flulsufer geeignet; man hat durch Anpflanzung deliel- 


-_ 


165 CLASSIS II. SPECIES. 


ben dem Gewäller grolse Strecken abgewonnen. Die kriechemde 
Wurzel gibt fehr ‘dichte und feine Körbe und dient zu vielerley 
- Flechtwerk: In Island hat man, aus Mangel an Getreide- Zufuhr, 
mehrmahl die Samen zu Brot benutzt. 


72. AEGILOPS, Bartgras. 


1. AE. ovAaTA, fpica ovata, glumis calicinis tri-, 
quadriariftatis.‘ (Ae. ovata Schrad. G. ı. Lin. Hoft g.2- 
t. 5. Koel. g. Roth in Ult. ann. PAleum Aegilops Scop.) 
Errörnicss B. ©. 5. Die falerige Wurzel treibt mehrere dicht 
vereinigte Halme, die fulshoch werden und am unterlten Knie 
eingeknickt find. Die linienförmigen Blätter find nur an der Ba- 
fis gekielt und am Rande und obera Theil der Rippe Icharf. Das 
Sehr kurze Blarthäutchen ilt lang bewimpert. Die Aehre belteht 
aus 3— 4 Aelırchen: diefe find bauchig, ungeliielt und einzeln- 
fiehend. Die beyden unterlten Blüthchen find Zwiter, das Zt 
männlich ; und das te, wenn es vorhanden, ili auch unfruchtbar. 
Das Endährchen ilt meilt nur ablüchig: das eine Blüthchen ein 
Zwitter, das andere männlich. Die gleich langen, abgelturzten 
Kelch[pelzen haben mebrere, weilsliche Nerven. Die Krone ilt 
etwas grölser als der Kelch: die äufsere Spelze hat nicht [o viel 
und weniger deutliche Nerven; die ilt auch abgeltatzt und 2-, lel- 
ten 3grannig. Anf Aeckern; Litorale, Iftrien, Friaul. 


| 2. AE. TRIUNCIALIS, fpica cilindracea, glumis ca- 
Jicinis bi-, triariltatis. (fe. triuncialis Schrad. G. ı.Lin. 
Holt g. 2. t.6. Schk. 3. t. 344. Schreb. g. t. 2 f. ı. 
de. elongata Koel. g.) 

Lanseranwices B. ©. 6. Es unterfcheidet fich von dem vorigen: 
durch höhere Halme; durch gröfsere, walzenförmige Aehren, mit 5 
— 7 Aehrchen, und die, wie die Spindel, fchärfer find ; das [ehr kur- 
ze gekerbte Blatthäutchen ift nicht bewimpert ; die länglichen Aehr- 
chen find 3-—gblüchig. Die beyden unterften Blüchchen find faft 
ungeltielt und Zwitter, das 3te ift männlich und fitzt auf einer 
feinbehaarten Spindel ; das letzte, wenn es vorhanden ift, befteht 
blols aus einem Rudiment. Von den 2— 3 Kelchgrannen ift die 
mittelfte oft kleiner. Die Kronen find grölser: die äufsere Spelze 
der unterften fruchtbaren Blüchen hat 2 kurze Grannen und ge- 
wöhnlich an der Seite einen Zahn. ‘Man finder das eine und an- 
dere der unterften Aehrchen unfruchtbar. Auf Aeckern, ia Wein- 
bergen, an Wegen; lltrien, 


“2. ORDO IM. 0006 
 TRIGYNIA, srıuı $. | 
73. MONTIA, Montie. 


M. Fontana, foliis oppofitis fpathulatis integerri- 
mis, pedunculis unifloris: fructiferis.deflexis.- M. fon- 
tana Schrad. G. ı. Willd. Roth, Hoffm. Heller, Fl. Wett. 
Spreng.) 

«. Minor. (M. fortana Smith, Schk. ı. t. 20. Engl. b 

ı206. Fl. D. 131. Ehrh. gr. Sturm ı. ıı.) 

‘ $..Maior. (M. aguatica maior Mich. g. t. 13. f. 1.) 
Queiz-M. 2%. Sie blüht vom Frühling bisin den ’Herbft. Diefes 
lafıige, kahle Pflänzchen treibt in tieferem Gewäller aufrechte und 
längere Stengel; ift der Boden weniger nals oder ırocken, [o bleibt 
es ganz klein, kriecht und wurzelt an den Gliedern. Die unge . 
ftielten Blätter umfaflen_ den Stengel. Die Blüthenfliele haben ein 
kleines Deckblatt und kleine, weifse Blüthen, die auf ihren 3 klei- 
nern Abfchnitten die Staubgefülse tragen. Die Griftel find behaart. 
Die Kapfel [pringt elaftifch auf. Sie variirt: mit Zblätterigem Kelch ; 
und mit Smännigen Blüthen. An Quellen, in Bächen, auf nal- 


fen Stellen falt in ganz Deutfchland. (H. Winterhude.) 


% 


74 HOLOSTEUM, Nelkengras. - 


H. umserLarum, floribus umbellatis, petalis apice 
denticulatis. (H. umbellatum Schrad. G. ı. Willd. Perf. 
Smith, Roth, Schk. n t. 20. Eng. b. 27. Fl. D. 1204. 
Leers, Spreng. Gmel. Gaert. 2. t. 130. Heller.) 
Scriamrönmices N. ©.3 — 5. Die falerige Wurzel treibt mehre- 
re Stengel von verfchiedener Höhe, die meift fingerlang'und mit 
feinen [chmierigen Haaren befetzt find. Die ganzrandigen Blätter 
God kahl und graugrünlich: die mehreften Wurzelblätter verdün- 
nen lich in einen Stiel, die Stengelblätter weniger, vielmehr find. 
fie verwachlen. Die ungleichen Blüthenitiele find [chmierig, auf- 
recht und haben Deckblätter: die fruchttragenden verlängern fich 
und [ind rückwärts eingeknickt. Die weilsen Blüthen find zuwei- 
len rofenroth.‘ Die Kapfel ift länglicheyrund und enthält 3kantige, 
rörhliche Samen. Es variirt: mir 3 — ıo Staubgefäfsen und eben lo 
viel Griffeln. Auf Aeckern, Mauern, Schutt; Hellen, Pfalz, Schwa- 
ben, Franken, Berlin, Barby, Frankfurt a. M., Göttingen, 
Herborn. - 


. Es gewährt [ehr ch im Jahre: ein gutes, laftiges Futter für 
Schafe. 5 


Mö/sler's Handb. d. Gewächsk. zer 


163 CLASSIS III. SPECIES. ORDO II. 
75. POLYCARPON, Nagelkraut. 


| P. TETRAPHYLLUM, caule ramofo proltrato, foliis 
quaternis. (P. terraphyllum Schrad. ©. ı. Willd. Perf. 
Smith, Hoff. Engl. b. 1031.) 
Vısasıiirrericus N ©. Es blühet den ganzen Sommer. Der kah- 
le, blätterige Stengel ift lehr äftig und atheilig, Die ganzrandi- 
gen Blätter find kahl und verdünnen lich in einen Stiel; fie ftehen 
nur an den äufserften Aeften zu zwey. Neben- und Deckblätter 
find trocken und’ weils. Die kleinen, zablreichen Blüthen find 
weils, und kleiner als der Kzich, deflen Blättchen gekielt und 
weilsgerandet find. Die Klappen der eyrunden Kapfel find nach 
dem Auflpringen am Rande einwärtsgerolll. Die fehr kleinen 
Samen find [charf. Auf fandigen Auenma, in Weinbergen ; Lito- 
»ale, Schlelien. 


3 


—n 


163 

CLASSIS IV. GENERA. 
TETRANDRIA, stamına 4. 

MONOGYNIA, srtıLus unıcus, 


1. Flores aggregati. .a. Monopetali, mono/permi, inferi, 


76. GLOBULARIA. Cal. communis polyphyllus, 
imbricatus, perfiftens: proprius tubulatus, quinque* 
dentatus. Cor. labio fuperiori apartito: inferiori 3par- 
. tito. Recept. paleaceum. Sem. nuda. | 


b. Monopetali, mono/permi, Juperi. 
77. DIPSACUS. Cal. communis polyphyllus, per- 


ftens: proprius ıphyllus, minimus, integer. Corollu- 
lae afidae. Recept. paleaceum. Sem. folitaria, margine 
'calicino integro coronata. 
78. SCABIOSA. Cal. communis polyphyllus, per- 
fiftens: proprius' duplex, exterior plicatus, 'membra- 
naceus, interior shidus. Receptac. paleaceum aut nu- 


- dum. ‘ 


KNAUTIA. Cal. comm. oblongus, fimplex , quinm- 
‘ queflorus: proprius fimplex. Cor.irregulares. Recept, 
nudum. | 
79. SANGUISORBA: Cal. comm. nullus: pro- 
rius diphyllus, inferus. Cor. fupera, rotata, 4peta- 
a. Germen inter calicem et corollam. Ä | 


a. Flores monopetali, monocarpi, inferi. 


 CALLICARPA. Cal. 4fidus. Cor. tubulofa, 4fhida, 
Bacca siperma. = | 
CEPHALANTHUS. Cal. commun. nullus: pro- 
prius infundibuliformis. Receps. globofum , pilofum. 
Lapf- alocularis, non dehifcens.: Sem. folitariay ob- 
onga. 
go. CENTUNCULUS. Cal. afidus, perfiltens. Cor- 
da, tubulofa: limbo patente. Stamina breviffima. 
apj. ılocularis,. circumfcilfa, polyfperma. | 
gı. PLANTAGO. Cal. afidus. Cor. afıda: limbo 
reflexo. Siam. longifima, Capf. bilocularis , citcum- 
fciffa, polyfperma. | 
BUDDLEIA. Cal. gfidus, parvus. Cor. tubulofa, 
s = ı * 


* 


164 _. CLASSIS Iv. GENERA. 


afıda. Stam. ex incifuris. Capf. bifulca, bilocularis, 
poly fperma. | 
| 82. EXACUM. Cal. aphylius.: Cor. 4fida: tubo 
lobofo. Capf: bifulca, bilocufaris, polyfperma, apice 
Tehifcens: loculis «ifpermis. 
PENAEA. Cal. diphyllus. Cor. campanulata. 
Stigma globum. Capf. tetragona, 4locularis, gfperma. 
BLAERIA. Cal. gpartitus. Cor. afida, fubcam-- 
panulata. Stamina receptaculo inferta. Cap. glocula- 
'ris, angulis debifcens. | | 


2. Flores monopetali, dicocci, Juperi. (Stellatae.) 


83, RUBIA. Cal. minimus, 4- — sdentatus. Cor. 
campanulata, 4- — 5hda. Baccae 2, monofpermae, 
Tccae. (Stam.4 — 5.) 

84. GALIUM. Cal. minimus, 4dentatus. Cor. mo- 
nopetala, plana, 4lida. Sem. a, fubglobola, edentula. 

8:. ASPERULA. Cal. minimus, 4dentatus. Cor. 
infundibuliformis. Sem. :, coalita, globofa. 

86. SHERARDIA. Cal. monophyllus, 4- — 6ilen- 
tatus, perfiftens. Cor. infundibuliformis, ghda. Sen. 2, 
tridentata. Ä 

87. CRUCIANELLA. Cal. diphvllus. Cor. in- 


fundibuliformis: tubo filiformi, limbo connivente, un- 


 guiculato. Sem. 2, lineari-oblonga. (Stamina 4 — 5.) 


SPERMACOGE, Cal, 4dentatus. Cor. monope- 
tala, infundibuliformis. Sem. 2, bidentata. 

- 88. VAILLANTIA. Flores polygami. Herma- 
phrod. Cal. nullus. Cor. sfida. Stilus bihidus. Sem. 1, 
altero faepe abortivo. Mas. Cal. nullus. ‘Cor. 3- — gfida. 
Stam. 3 -- 4. Piftillum obioletum. Bracieae demum 
reflexae fructum obtegunt. 


Gentianae ahdae. 


4. Flores tetrapetali. 


89. EPIMEDIUM. Cal. caducus. Cor. tetrapetz- 
la, infera. Neczaria 4, cyathiformia, petalis incumben- 
tia. Siligua fupera monolperma.. 

PTELEA. Cal. gpartitus germen cingens. Cor. 
tetrapetala, coriacea. .Stig. 2. Capf rotunda, mem- 
branaceo-alata, centro monofpernu.  ... 


% 


-CLASSIS IV. GENERA) . 465 


90. TRAPA. al. gpartitus, perfiftens. Cor. 
apetala fupera. Nux fpinis 4 oppofitis eincta, quae ca 
licis folia fuere. | : Be 

91. CORNUS. Involuerum gphyllum aut nullum. 
Cal. minimus, fuperus, 4dentatus. Drupa nuce bilo- 
oulari. un . Tr | 
SANTALUM. Cal. 4den'atus. Cor. apetala: pe 
talis calici innatis, praeter Glandulas 4.. Bacca infe- 
ra, ılperwna. | nz | 

. Euonymus europaeus. Cardamine hirluta, 


5. ‚Flores incompleti, inferi: . 
STRUTHIOLA. Perianthium diphyllum. Cor. 
un ore glandulis 4 — 8. Bacca. monpfperma, 
coa. | 
PROTEA. Cal. proprius nullus: communis im- 
bricatus. Cor. gpetala (petula faepius cohaerentia). 
Antherae petalis.infra apieem. infertae. /Nux mono- 
fperma. ae 5 ö 
_ RIVINA. Cor. apetala, perfiftens. Bacca.mono- - 
fperma. Sem. lentiforme, fcabrum. (Stam. 48.) - 
92. ALCHEMILLA. Cal. gfidus, inferus: Zacin 
niis alternis minoribus. Sem. ı, calice veltitum, 
Convallaria bifolia. 


6. Flores incompleti, fuperi. 

93. ISNARDIA. Cal. campanulatus, 4fidus, ‚per- 
fiftens. Cap/. tetragona, glocularis, calice cincta. 

94. ELAEAGNUS. Cal. coloratus, campanula- 
tus, 4fidus, fuperus, deciduus. Drupa ovata, mono. 

rma. . Ä 

95. PARIETARIA. Flores polygami. Hermaphr. 
Cal, ahidus. Stamina elaftica. Sem. 1, calice elongato 
tectum. Fem. Cal. diphyllus. Sem. utin Hermaphro- 
dito. 
 Thefium alpinuf et linophylium, 


'DIGYNIA, srtırı 2. 


96. HYPECOUM.. Cal. diphyllus, Pee 4: exte- 
rioribus duobus latioribus. Siligua. " Ä 
HAMAMELIS. Involucr. 3phyllum. Gal; pro- 


16 , _ _CLASSIS IV. GENERA. 


prius gphylius. Pee. 4, linearia, longifima. Nuzx bi- 
cornis, bilocularis. 


Gentianae quadrihdae. Cuscuta. 


TETRAGYNIA, stırı 4.' 


97. ILEX. Flores polygami. Cal. gdentatus. Cor. 
wmonopetala, rotata. Stilus nullus. Bacca tetrafperma. 

98. POTAMOGETON. Cal. nullus. Pet. 4, de- 
cidua. Stilus nullus. Sem. 4, corticata, acuminata, 
gibba, fefhlia. | 


99. RUPPIA. Cal. nullus. Cor. nulla. Sem. 4 
pedicellata. 

100. SAGINA. Cal. gphyllus. Per. 4. Capf. uni- 
locularis, 4valvis, polyfperma. 

ı01. RADIOLA. Cal. multiidus. Per. 4: Capf. 
‚Blocularis, gvalvis, fupera. 

102. TILLAEA; Cal. 3- — gpartitus. Per. 3 — 4 
aequalia. Capf: 3— 4 bi- — poly[permae. 





[4 


| | ee 167 

.CLASSIS IV. SPECIES. 
TETRANDRIA, stamına 4. 

MONOGYNIA, stınus unıcus 


76. GLOBULARIA, Kugelblume. 


I« GL. vuLGarıs, caule herbaceo fimplicifhimo, fo- 
liis radicalibus tridentatis: caulinis lanceolatis. (Gl. 
vulgaris Willd. Sp. pl. et enum. Perf. Hoffm. Roth, 
Spreng. Schk. ı. t. 2ı. Gmel. Heller, Sturm 1.27.) 
Gsmeing K. 2, 4. 6. Der kahle, eckige Stengel wird an 2 — 
5 Zoll hoch. Die Wurzelblätter bilden einen Kreis, [ind eyrund, 
ganarandig, weilsgeadert und verlaufen lich in einen rinnenförmi- 
gen Stiel: die des vorigen Jahres [ind ausgerandet, mit einer klei- 
nen Spitze in der Ausrandung; die des tolgenden 3zähnig. Die 
abwechlelnden Stengelblätter find fiellds, zugelpitzt, nervig und 
glänzend. Die ungeltielten hellblauen Blüthchen bilden auf der 
Spitze des Stengels einen dichten Kopf. Der allgemeine Kelch 
befteht aus 9 — ı0 Bläuchen: der befandere umgibt den Frucht- 
knoten, ilt falt 4kantig und ungleich. Die Staubgefälse und der 
Griffel find blau. Der Kelch fchlielst das eyrunde Samenkorn ein, 
Sie varirrt mit weifsen Blüthchen. Auf [onnigem Kalkboden und be- 
wachlenen Anhöhen; Schwaben, Pfalz, Würzburg, Oeltreich,' 
Göttingen, Halle, Jena. (Sondershaulen, Sachl[enburg.) 


2. GL. coRDIFOLIA, caule fubnudo, foliis cunei- 
formibus retufis tridentatis: dente intermedio mini- 
mo. (G. cordifolia Willd. Perf. Holt, Scop. Jacq, 
auft. 245.) = 
Haazsıirterice K.24,4— 7. Der 3 — 4 Zoll hohe Stengel ilt 
fehr äftig und- [chwärzlich.. Die ungeltelten Blätter find freif. 
Die: zahlreichen, blalsblauen Blütheoköpfchen find kurz’ geltielt 
und klein. Die Blücthchen find zuweilen auch blaurötblich. Die 
befondern Kelche lind feinhaarig. Sie bedeckt Felfen und trocke- 
nen Boden wie Ralen; Oeltreich, Bayern, Salzburg, Krain, 
Schwaben. ii 

3. GL. nupIcauLis, caule nudo, foliis integerri- 
mis lanceolatis. (Gl. nudicaulis Willd. Perf. Holt, Scop. 
Jacq. ault. 230.) | 
Naıckssrisıros K. 3. 6.7. Der einblumige Stengel ilt nicht viel 
länger als die Blätter und zuweilen mit 2 — 3 kleinen Schuppen 
beferzt. Die blauen Blüchchen find 3-, Seltener 4lpaltig. Die zahl. 
reichen Blätter bilden flach auf der Erde einen Kreis. Auf felli- 


168 CLASSIS IV. SPECIES. 


gem Kalkboden der Alpen und Voralpen ; Oeltreich, Biyern, Salz- 
burg, Krain. 


- 


Von, der gemeinen Kugelblume waren vormahls die Bläuer 
gebräuchlich: Globulariae folia. 


77. DIPSACUS, Kartendifiel. 


1. D. ruLLonum, foliis connatis [erratis, paleis re- 
curvis, involucris reflexis. (D, fullonum Willd. Perf. 
Smith, Roth, Hoffm. Schk. t. 21." Fl. nen Heller. D. 
' fativus Önel: ) . 

Ecute K., Wesennister. du7. 8. Der elkige mit Stacheln be- 
_Serste Stengel ift aufrecht und 4— 5 Fuls hoch. Pie verkehrtey- 
runden Wurzelblätter verdünnen lich in einen Stiel: die des Stcen- 
gels ind am Grunde verwachlen; die find alle kahl und ungleich 
fägezähnig. Der eyrunde, vielblüthige Kopf hat eine vielblätte- 
rige Hülle, die aus ungleichen, lleifen und niedergebogenen Blätt- 
‘chen beiteht. Die Blüthchen find hellroth. Die grünen Spreu- 
blättchen find lteif und hakenförmig gekrümmt. Sie wird hier und 
- da angebaut; findet [ich aber nur im füdlichen Deutfchland ein- 
heimifch. 

« 2. D. sıLvestris, foljis oppofitis ferratis, paleis 
rectis; involucris inflexis capitulo longioribus. (D. fü- 
ve/tris Willd. Perf. Smith, Rotlı, Hoffm, Spreng. Fl. 
Wett. Hoft, Heller, Jacq. auft. 402. 'Fl. D. 965. .D. ful- 
lonum Scop. D. vulgaris Gmel.) s 
Wııpe K. 8.7.8. Sie har das Anfahen der vorigen; nur ilt Ge 
weniger itark. Der aufrechte, fteife Stengel ilt allenthalben mit 
„Stacheln befetzt, und wird 4 — 5 Fuls hoch. Die Wurzelblätter - 
“ find gekerbt: die des Stengels fägezähnig, ungeltielt da weniger 

- verwachfen; alle mit Stacheln beletzt, Der Blüthenkopf befteht 
aus blafsrothen, Seltner weilsen Blüchchen. ‘Von den ungleichen 
Hüllbläuchen find die gröfsern einwärtsgebogen und länger als der 
Kopf. Die geraden, röthlichen Spreublättchen find borftenartig, 
bewimpert und weit länger als die Blüthchen. An Wegen, Zäu- 
nen faft in ganz Deutfchland. (H, auf den Elbdeichen, auf dem 
Elbufer,) 

3. D. zacınıaTus, foliis connatis finuatis. cD. laci- 
niatus Willd. Perf. Roth, Hoff. Scop. Holt, Jacq- ault. 5. 
t. 403. Gmel.) 

Fiepensriartion K. 8.6 — 8. Der aufrechte, eckige Stengel wird 

3 — 6 Fuls hoch und ift mit Stacheln. befetzt, Von den am Rar- 

‘de bewimperten Blättern [ind die obern gebuchterfiederfpaltig ; die 
\ 


ORBO LI. 0 


sberlten gefisdert;' mir linienlanzetfärmigen Fiedern; die'unterften 
breitlanzerförmig ‚: eingefchnitten- lägesähnig; alle unterhalb an 
der Rippe beitacheir. . Die Hülle des eyrunden Köpfchens beftehr 
aus lieifen, ftechenden Blätichen. Die weilsen Blüchcben find zu- 
weilen violet - bunt. : DieSpreublärtchen nd ftark bewimpert, Sehr 
Spitzig und nur wenig länger als die Blüchehen. Au Gräben, We- 
gen, Zäunen,: wo es etwas feucht: ilt; ‘Oeltreich, Krain, Schwa- 
ben,. Salzburg, Pfalz, Leipzig, Erfurs, Jena, Göttingen, Gielen. 

:4. D. rırösus, foliis petiolatis appendiculatis, in- 

volucris deflexis capitulo fubglobofo aequalibus. (D, 
pilofus Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Hoft, Jacq. 
auftr. t. 248. Fl. Wett. Spreng. Gmel. Heller.) 
Harrıce K.&. (4 7) 6— 8. Der eckige, aufrechte Stengel if 
unterwärts behaart und nach oben mit Stacheln beletzt, und ent- 
gegengeletzt äftig. Die eyrunden Blätter haben eine beftachelte 
Rippe und find an der Balis beohrt.. Die Jachen Hüllblätter find 
blattartig. Die Blüchchen [ind weils. Die [ehr Spitzigen Spreublärr- 
chen find flark behaart und bewimpert. An feuchten Stellen aa 
Gräben, Wegen falt in ganz Deutfchland, 

Die Weberdiftel wird wegen der hakenförmigen, fleifen Sprew- 
blättchen der Köpfe zum Aufkratzen der wollenen und baumwol- 
lenen Zeuge gebraucht. Die Wurzel, Blätter- und Blüthen waren 
ehedem gebräuchlich: Cardui Veneris herba, flores, radixz. Auch 
von der wilden Kartendiftel führte man: Dipfaci radiz; allein 
ihre Köpfe, fo wenig als die der übrigen Arten, find für die Tuch- 
bereiter brauchbar. Stieglitze und andere Körnerfrellende Vögel 
fuchen den Samen auf. 


78. SCABIOSA, Skabiofe, & 
a. Corollulis quadrifdis. 


1. Sc. LEUCANTHA, corollulis fubaequalihus, [qua 
mis calicinis ovatis imbricatis, foliis pinnatihdis. (Se. 
leucantha Willd. Perf. Hoft A. Se. trensa Haquet pls 
alp. t. 4. f. 1.“ Scop.) | 
WeısssLörmioe Sk. 2. 6. 8. Der ältige! Stengel wird an 3 — 
4 Fuls hoch und if ftrauchartig.. Die linienförmigen Blätter fiad 
fiederfpaltig: die Blättchen herablaufend und die unterften fcharf. 
Die weilsen Blüthcben bilden fait kugelrunde Köpfchen. Der un- 
tere Lappen des Blüthchens ift heräbgebogen und etwas länger, 
Auf rauhen Stellen des Litorale, Friaul. ß. in Krain. | 

2. Sc. succısA, corollulis aequalibus, caule Ampli» 
ci: ramis approximatis, foliis radicalibus ovali- lanceo» 


’ 


are _ CLASSIS IV. SPECIES. 


Jatis integerrimis! eaulinis .lanceolatis :fubintegris ; Ao- 
ribus fubglobofis- (Se. fuccifa Willd. Perf. Smith, 
. Roth, Holt, PASS, Fi. ic Spreng. Gmel. Heller, Fl. 
D. 279:) | 
Spuer-Sx., Teoezınlaeme; 2:7 —9 Die fchwätsliche Wurzel 
Alt wie abgebiflen. Der ganz kahle aufrechte/Stengel wird ı, 
_höchltens 2 Fuls hoch. ' Die Wurzelblätter verlaufen fieh in einen 
Stiel: die oberiten find linienförmig. Die violerblauen Blütbchen 
bilden ein dichtes, überhängendes Köpfchea.;: Die Blätichen des 
allgemeinen Kelches decken fich wie Ziegel:, der befondere Kelch 
alt sfpalig und har [chwarze, ‚borltige Eiafchnitte, Der Frucht- 
boden ift mit eyrundlanzetförmigen Spreublätteben befetzt. Sie 
sarlirt: mit rauchhaarigen“ Blättern und mit haarigem Stengel und 
Blüthenftielen ; mir kahlen Blätrern, Stengel und Stielen; und mit 
aa Köpfchen. Aut feuchteaTriften ig-ganz Deutichland. (H.) 


3. Sc. INTEGRIFOLIA, corollulis radiantibus, fo- 
his indivißhs: radiealibus ovatis ferratis, rameis lanceo- 
latis, caule herbaceo. (Sc. integrifolia Lin. Wilid. Perf. 
Roth.) | | 
GanzBLÄTTerise Sk. ©. 6. Der glatte Stengel har abftehende Aelıe. 
Die Wurzelblätter find Icharf; die des Stengels fehr lang, am Grun- 
de bewimpert und umfaflend. Der allgemeine, zehnblätterige Kelch 
ift kürzer als das Köpfchen. Die 2lippigen Krönchen find röth- 
lich: die innere Lippe ganz; die äulsere und gröfßsere it in 3 li- 
nienförmige Theile zerfchnitten. Sie variirt: mit gezähnten oder 
federlpaltigen Stengelblättern. ( Vielleicht Abart der folgenden?) 
Auf ängebauten Plätzen ; Dresden, auf dem ‚Spitzberge bey Tübin- 
gen. 

4- Sc. ARVENSIS, corollulis radiantibus, foliis pin- 
natihdis incifis: laciniis integerrimis, caule hifpido: 
(Sc. arvenfis Willd. Perf. Smith, Roth, Hoffm. Scop. 
Hoft, Spreng. Gmel. Heller, Schk. t. 22. Fl. D. 447. Fl. 
Wett,) 

Aczen-Sz. 4.6 — 8. Die [ehr lange, (pindelförmige Wurzel ıt 
nach oben etwas ältig, und fchmeckt bitterfüls. Der hoble, äfti- 
ge Stengel wird 2 — 3 Fußs boch, ift fchwarz punktirt und mit 
herabgebogenen Borlten beletzt. Die Wurzelblätter lind entweder: 
eyförmig und gekerbt, ‘eyfürmig und ganzrandig, lanzetförmig 
und fägezäbuig, und in dielen Fällen langgelftielt ; oder hederlpal- 
tig und ftiellos, Die Stengelblätter find ‚bald lanzetförmig und 
ganz, bald fiederfpaluig ; fie ind auf der untern Seite weniger be- 
haart ale die Wurzelbläter. Der blafslilafarbige Blüthenkopf ift 
halbkugelrund und langgeltielt, Die Blättchen des gemeinfchaft- 


EZ 


ORDOL 174 


lichen Kelchs find bewimpert: die g — ı3 äulsern find lansetför- 


mig und die 6 — $ innern linienförmig. Der befondere Kelch ift 
mit 8— 9 [ehr kurzen Zähnen beferzt, und zottig. Die Schei- 
benblüthchen find röhrig: die des Randes ungleich vierlpaltig. 
Der Fruchtboden ilt mit langen Haaren befetzt. Sie variirt: mit 
kahlem Stengel; mit ganzrandigen Einfchnitten der Stengelblät- 
ter und dergleichen Wurzelblättern; und mit weifsen Blüthchen. 


‚Auf Wielen und Ackerrändern in ganz Deutfchland. (H.) 


s. Sc. sILyATIcA, corollulis radiantibus, foliis 
omnibus indivifis ovato-oblongis Sferratis, - caule hifpi- 
do. (Sc. filvatica Willd. Perf. Roth, Fl. Wett. Holt, 
Scop. Gmel. Hell. Jacq. auft. 362.) 

Wıaırn-Sk, 4.6 — 8. Der aufrechte Stengel ilt mit [chwarzro- 
then behaarten Punkten befetzt und 3 — 4 Fuls hoch. Die ent- 
gegengeletzten Blätter find auf beyden Seiten behaart und I[charf: 


die der Wurzel verlaufen fich in einen Stiel und finden lich oft 


am Stiel geohrt — zur Blüthenzeit naben lich diefe Blätter meift 
verloren; die des Stengels find ungeltielt und verwachfen; die 


'oberfien ganzrandig. Das falt kugelrinde Köpfchen beftebt aus 


purpurblausen, faft regelmälsigen Blüthchen, Der befondere Kelch 
enthält 5 — 8 fchwärzliche Borlten. Der Fruchtboden ift kahl. 
Auf Waldwielen, Bergen; Oeltreich, Krain, Regensburg, Sals- 
burg, Baden, Nallau, Pfalz, Würzburg, Frankfurt a. M., Offen- 


"bach, Tübingen. 


b. Corollulis quinquefidis. 


- 6. Sc. GRAMINIFOLIA, corollulis radiantibus, fo- 
liis lineari- lanceolatis integerrimis, caule herbaceo. (Sc. 
es Willd. Per£. $cop. Holt, Moril, 6.1.15 
Grassiättenioe Se, 4.6 — 8. Die ganze Pflanze ift ‚weils. 
Der einblüthige Stengel ift ı Fuls hoch und drüber, Die filber- 
weifsen verwachlenen Blätter [ind zugelpitzt. Die blalsblaueg 
Blüchchen find gefaltet und ungleich eingelchnitten. Der [ehr 
kurze, belondere Kelch balteht aus 5 gezähnelten Borlien und ift 
filzig. Auf den Alpen; Oeftreich, Tyrol, Krain, Görz. 


7. Sc. cOLUMBARIA, eorollulis radiantibus, foliis 
radicalibus ovatis lyratisye crenatis: caulinis pinnati- 
fidis, laciniis linearibus. (Se. columbaria Willd. Perf. . 
Smitb, Roth, Hoffm. Scop. Hoft, Fl. Wett. Spreng. 
Gmel. Hell. Fl. D. 314.) 
| -Folüis caulinis inhmis pinnatihidis; fuperioribus 

' Pipinnatis:: ‚pinnis lanceolatis. (So. a 


17 CLASSIS IV. SPECIES. 


Weig. ohf. Jacq. auftr.'r. 439. Sc. ochrolauca Weig. 
ob[ Se. tenuifolia Roth «. ochroleuca.) 


Y. Prolifera. 
Tausen-Sk 23.79. Der einfache Stengel‘ wirdanr — 5 Fuls | 
hoch. .Die ovalen, oder leyerförmigen Wurzelblätter verlaufen 
. fich in einen Stiel und find auf beyden Seiten zottig; die des Sten- 
gels liud ungeltielt und einfach gehiedert, mit lehr [chmalen, ent- 
fernt: ftehenden Fiederp; die oberlten find linienförmig und ganz- 
randig. In @. ift der ganz einfache Stengel höchfiens 13 Fuls hoch 
und .rägı nur ı oder 2 Blütbenköpfe. Die eyrunden w urzelblätteg 
verlaufen fich ineinen kürzern Stiel ; die des Stengels haben verwach- 
fene, den Stengel Icheidenartig umfaflende Stiele: die unterften find 
he derfpaltig und das äufserfte Stück grölser, eyrund, gekerbt und 
fiumpf:: die oberften [ind doppelt gehedert und die Fiedern und 
Fi«derchen lanzetlinieniörmig. Die langen Blütheoftiela [ind ge- 
fireift. Die hellblauen und in ß. gelblichweilsen Blüchchen bil- 
den einen halbkugelrunden Blüchenkopf. Der belondere Kelch ift 
kurz, am Rande befedert, mit 5 f[chwarzen Borften. Die Spreu- 
blauchen lind lanzetförmig Die Spielart y trägt fproflende Köpf- 
chen. Auf bewachlenen Hügeln, fonnigen Plätzen, Mauern faft 
in ganz Deurfchland; Oeftreich, Bayern. (ß. bey und it Quer- 
fur häufig auf den Mauern des Schlofles. : 

a. Sc. steLLata, corollis fubradiantibus, folis 

disfectis, receptaculis florum fubrotundis, feminum co- 
rona dilatata fe »tas centrales [ubaequante. (Sc. ftellara 
Wilid. Perf. Loh. ie. 539.) 
STERNFEDERIGE Sk.O. 6 — 8. Der fehr äftige behaarte Stengel wird 
an 3:Fufs hoch. Die behaarten weilslichen Blätter änd am Grunde 
fiederlpallig und ıheils an der Spitze zerfchnitten,,' theils leyem 
förmig. Die aus Weils ins Blaue [chilleroden Blürhchen find in der 
Mitte regelmäfsig: die Randblüthchen haben 3 grötsere Abf[chnitte, 
Die behaarten Samen haben 8 Vertiefungen. Die Samenkrone har 
einen radförmisen, häutigen Rand mit 4o Borlten. Sie variirt» 
mir kaum geltrahlten Blüchchen ; mit Hnienförmigen gefiederten 
Blättern; mit Kelchblärtchen, die an der Seite einen verlängerten 
Zahn haben. Im Spanien, Granada, in der Barbarey. 

b. Sc. ATROPURPUREA, corollis radiantibus, foliis 
tisfeetis, receptaculis forum fubulatis. (Se. atropur- 
purea Willd. Perf. Gaertn. 2. t. Bu. f. 4.) 

SchwarzaotHe SK. ©. (2?) 7 —g. Der ältige Stengel wird an 
2 Fuls hoch. Von den entgegengefetzten Blättern find die unter- 
ften fpathelförmig, eingekerbt; die oberlten fiederfpaltig: das 
oberlte Läppchen ilt gröfser und feingezabnt.. Die fammetichwarz- 


ORDOL. m: 


roıhen Blürhchen enthalten weilse Antheren, und haben einen ı12= 
blätterigen Kelch: Der Fruchtboden .ift mit horftigen Spreublärt« 
chen beletzt, Die Frucht ilt eyrund. Die viereckigen Samen ha-, 
ben ein mit 5 Borften geltrahltes Federchen. Sie variirt: mit mehr 
oder weniger dunkeln Farben; und mit Iproflenden DEEHRROBE 
chen. In Oftindien. 


J 





Die fämmtlichen Blüthen dieler Gattung enthalten viel Honig, 
und die Blätter werden vom Vieh gern getrellen. Von N. 2. fär- 
ben die Blüchen Wolle undLeinen grün und die Samenkerne gelb.‘ 
In den Apotheken führt man: Herba morfus diaboli, Teufelsab- 
bifskraut ; und radix mor/us diaboli, Teufelsabbi/swurzel — we- 
gen der abgeftorbenen Wurzel von dem Aberglauben lo benannt. — 
Von der: Acker - Skabio/e führt man auch noch: Herba Sca- 
biofae; und ehedem: Flores Scabiofke. Die beyden leızten Iınd 
die [chönften unter den angeführten Arten, und. die fchwarzrothe 
wird deiswegen und wegen ihres Woblgeruchs falt durchgehends _ 
in Gärten gezogen. Wenn He als Sommergewächle behandelt wer- 
den follen, fo müllen lie Sehr frühzeitig geläet werden. ‘Säer ınan 
fie fpäter (May), fo komrüen fie erlt im arten Sommer zur Blüthe; 
‚dann pflegen lie fich aber ftärker zu beitauden. Sie kommen falt 
- in 1 jedem Boden fort. 


KNAUTIA, ‚Knautie. | 


:Kn. ortenTtarıs, folis incifis, corollulis quinis, 
calice longioribus. (Ar. orientalis Willd. Perf. Gaerin. 
2. t. 86. f. 2. Schk.t. 22.) 

Orısurarısche Km. ©. 7. 8° Der behaarte Stengel wird an ı% Fuls 
hoch“und hat entgegengelerzte Aelte. Die behaarten Blätter [tehen 
erenüber:' fie find an der Mitte des Stengels fiederfpaltig, die. 
übrigen nur fägezähnig. Die [chönrorhen geftrahlten Blumen be- 
ftehen aus 5 Blüthchen und ‚haben auf dem Fruchtboden keine 
Spreublättchen. Der walzentörmige Kelch ltar falt immer ıolinien- 
förmige Blättchen. Der zufatnmengedrückte Same ift an der Spitze. 
vieleähnig. Die Samenkrone hat viele ungleiche, borltige Zähne. 
Sie. variirt: mit blauen und purpurrothen Blumen. Im Orient. 





Man [äet fie frühzeitig ins Miltbeet und verpflanzt fie, indem 
man fie mit erwas Erde an der Wurzel ausnimmt, im May ins 
freye Land. Säst man lie fögleich dahin, fo kommt fie [ehr Ipät 
zur Blüche. Man erhält vielen Samen, der lich [elbft ausfäer. 


79. SANGUISORBA, Wiefenkopf. 
I. 8. orfzcınauis, fpicis ovatis, [taminibus.corollae 


4174 : CLASSIS IV. SPECIES. 


fubäequalibus. ($. offieinalis Willd. Perf. Smith, Roth, 
Hoffm. Scop. Hoft, Fi. Wettr. Gmel. Heller, Gaertn. ı. 
t. 32. f. 3. Pimpinella offirinalis Schk.t. 24. Fl. D. 97.) 
Gemzınen W. 4.6 — 8. Der kahle,"falt eckige Stengel ilt a und 
nicht über 3 Fuls hoch. Die kahlen, geaderten Blätter find ge- 
fiedert: die Blättchen find eyrund, herzförmig,. fägezähnig, ge- 
ftielt, und oft haben fie noch [ehr kleine Nebenblättchen, die auch 
fägesäbnig und ‚heraförmig find. Die elliptilche Aehre‘ift [chwarz- 
zoth: die oberften Blüthchen öffnen fich zuerlt. Die Blüthchen 
fiod äufserlich am Grunde behaart. Der Kelch ift kahl. Der Frucht- 
knoten ilt von einer kablen Haut eng umfchloflen. Er varüirt: mit - 
fteiferm, höhern Stengel; und mit falt walzenlörmigen Aehren. 
Auf Wielen faftin ganz Deut/chlaud, ( H.) 

a. S. MEDIA, Spicis eyliudricis, ftaminibus corollae 
longioribus. ($. media Willd. Perf. Moril. f. 8. t. ı8. 
f. 2.) | Ä 
. Mırtıea W. 4.6 — 8. Der aufrechte, äftige Stengel wird 5 — 
6 Fuls hoch. Die Blätter ungleichpaarig gehiedert: die Blättchen 
find länglich, ungleich, [charflägezähnig, und grölser als bey dem 
vorigen. Die Blürhen heller roth. Die Kelche bewimpert. In 
Canada. 

— 


Die zarten Blätter des gemeinen W. werden hin und wieder 
als Salat genoflen. Die Schate frellen diefes Gewächs vorzüglich 
gern'und es ift unter dem Namen : grofse Wiefenpimpinelle, ale 
Futterkraut empfohlen worden. Man färbt dunkelviolet, grau und. 
fchwarz damit, es enthält auch Gerbeltoff. Sonft hatte man im 
den Apotheken: Pimpinellae italicae, feu Sanguiforbae radiz. 
Der mittlere W. findet [ich häufig in unfern Gärten, wo er auch 
eine Stelle verdient. Er kommt [ehr gut bey uns fort und bedarf 
keiner befondern Wartung. e 


CALLIOARPA, Schönbeere. 


'„ C.AMERICANA, föliis ovalibus ferratis fubtus to- 
mentofis, cymis felßlibus. (C. americana Willd. Perl. 
Lamark Encycl. Pluck. alm. t. 136. f. 3.) 

Amerikanische ScH. b. Dieler kleine Strauch wird 4 — 5 Fuls 
hoch. Die etwas zulammengedrückten Aelte find weilslich filzig. 
Die geltielien Blätter find auf der obern Seite nur an den 
Nerven filzig. Die achlelfrändigen und atbeiligen Rispen find 
auch filzig. Die kleinen, pfriemenförmigen Deckblätter [tehen an 
den Theilungen einander entgegen. Der walzeuförmige Kelch ift 
kaum 4zäbnig. Die srichterförmige Krone ift röthlich. Die haar- 


- ft 


ORDO EL. - 175 
förmigen Staobfäden find doppelt länger als die Krone. Die Narbe 
ilt köpfig. Die Früchte find purpurroth. In Karolina. 


Verlangt nur die gewöhnliche Wartung im temperirten Treib- 
haufe ; muls aber im - Winter eingebunden werden. 


CEPHALANTHUS, 'Kopfblume. 


C. occivenTalıs, foliis oppofitis ternisque. (C. oo 
eidentalis Willd. Perf. du Roy, Gaertn. 2. t. 8b. f. 7. 
Schk. t: zı. f. b.) | 


AnsrıkanıscheK. b. 8.9. Der äftige Stamm wird 67 Fufs hoch.‘ 


_ Die lichtgrünen, ungeltielten Blätter (ind ganz, oval and nehmen 
im Herbit eine röthliche Farbe an. Die weilsen, wohlriechenden’ 
Blüthen bilden kugelrunde Köpfe. Die einzelnen Samen find lang 


und pyramidenförmig. Der allgemeine Fruchtboden ilt kugelrund 


und zotiig. In Nordamerika, ö 





Diefer Strauch hält die firengften Winter aus und fteht gern 
etwas feucht in feflem etwas [chatigem Boden. Er lälst fich 
durch Ableger fortpflanzen, die man nach 2 Jahren im März oder 
September verpflanzen kann, und verdient wegen leiner Schön-. 
heit Aufnahmejin die Gärten, Die Zweige geben eine nulsbraune; 
Farbe auf Wolle. 


80. CENTUNCULUS, Kleinling. 


| C. mınımus, foliis alternis ovatis, floribus fefhli-. 

bus. (C. minimus Willd. Perf. Smith, Roth, Fl. Wett. 
Spreng. Hoffm. Gmel. Hell. Fl. D. 177. Sturm ı. 30. 
Engl. b. 53ı.) 
Wısssu-Kr. ©. 6. 7. Der ältig- atheilige Stengel ilt aufrecht und. 
wird ı—a Zoll hoch. Die ungeltielten Bläuter litzen wechfelweile, 
find eyrund, ganarandig und kahl. Die einzelnen, achfelfländigen 
Blüthen find auch ungeftielt, hinfällig, weils oder röthlich und. 
nur in der heilsefien Tageszeit offen. Ueberdiefs ift die Blüche 
kürzer als der Kelch, Die Kapfel ift kugelrund, mit dem kurzen, 
‘Griffel bekrönt, und kahl. ‘Er variirt mit stheiligem Kelche. Auf 


feuchtem Sandboden faft in gaas Deutichland. (H. hinter Ham. 


bey Dochapeaurouge Garten.) 
81. 'PLANTAGO, Wegerich, 
a. Scapo nudo. 


1. Pr. maror, foliis ovatis glabriusculis petiolo 
brevioribus, fcapo tereti, fpica cilindrica. (Pl. maier. 


“- 


176 CLASSIS IV. SPECIES. 


Willd.. Perf. Smith, Roth, Fl. Wett. Hoffon. Scop. Holt, 
Spreng. Schk. t. 24. Sturm. Flor. D. 461. Hayne et Dr. 
t. 23. 

"@ hi. latifolia glahra minor. Willd. Prod. ask 

‚ ß- Pl. latifolia finuata, foliis dentato-Anuatis. Leyf. 

y. Pl. latifolia, fpica multiplici [parfa, foribus peut 

eulatis. Leyf. 

Grosser W. 3.5 — 7. Die Ichwammigte Wurzel: bat demliche 
Jahrringe und treibt viele Schäfte und Blätter. Die 5 mittelften 
‚Nerven find immer fiärker als die übrigen. Der Schaft ift nach- 
der Aehre bin mehr ‘oder weniger gelireift, ganz einfach und [charf, 
Die dichte Aehre findet fich von 2 Zoll bis 4 Fuls Höbe. Von dem 
eylörmigen Kelcheinfchnitten [ind 2 etwas breiter und alle durch- 
Scheinend mit einem grünen Nerv. Unter dem fitzenden Kelche 
befindet fich ein eyrundes Deckblatt. Die häutige Krone jit blei- 
bend bis zur Samenreife. Die.Kapfel enıhält 6 — ı2 lichtbraune, 
feinpunktirte Samen. Auf VWegen, Ackerrändern überall. (H.) 


’ 2. Pr. mepıA, ffoliis ovatis pubefcentibus petiolo 
longioribus, fcapo tereti, fpica cilindrica brevi. (P4 
media Willd. Perf. Smith, Roth, Hoffm. Hoft, Scop. 
Spreng. Fl. Wett. Gmel. Hell. FI. D. 581.) ° 
Mırtrer W. 2. Blüht dem’ ganzen Sommer. Die Wurzel ife wie“ 
die des vorigen, nur kleiner. Die auf der Erde liegenden Blätter‘ 
lind auf beyden Enden verichmälert und endigen lich in einen kur- 

"zen Stiel; fie find ganzrandig, 5- — 7nervig, und zwilchen ihnen 
kommen mehrere fulshohe.hoble Schäfte hervor. Die Achre ilt 
eyförmig- walzenförmig. Die Kelche und Deckblättchen des vo- 
‚rigen, nur [ind die leızıern kürzer, mehr lanzetförmig und f[charf, 
Die hellrorhen Staubfäden find vielmahl länger als die Krone, die 
auch durcbfcheinend : ift, nur Ichmalere Einfchnitte hat und:an 
der Mündung braun ift. Die Antheren find weilslich. Der Grif- 


fel hat 5 der Länge der Staubfäden und ift feinzortig. Die Kaplel - 


des votigen, mit ı, 2 und 4 glänzenden, planconvexen , feinpunk- 
tirren Samen. Er variirt mit gezähneltea Blättern. Auf Thonbo- 
den, auf fonnigen Wielen falt in ganz Deutfchland. (H.) 

3. Pr. LAncEoLATA, foliis -lanceolatis nervofis 
utringue acutis, fcapo angulato, fpica“fubovata nuda. 
(P. lanceolata Willd. Perf. Smith, Roth, Hoffin. 'Scop. 
Holt, Fl. Wett. Spreng. ‚Gmel. Hell. F. D. 437. Eng. 
b. 507. Sturm: :) 

&. Foliis quinquenerviis pedalibus, margine 'denticu- 
‚ latis, -[pica.ovato-oblonga, fcapo pedali. 
. 8. Foliis trinervüis angultis digitalibus integerrimis, 


- 


ORDO I. 177 
£ las auato- Forma pauciflora, fcapo folitario di- 
gitali villoilhmo. | | 


Y. Prolifera, [capis apice folioßs et interdum proli- 


feris. 
LanzetsLättericen W.94.5—8. Die langen, fchmalen Blätter 
firtd zugelpitzt, endigen lich in einen Stiel und find 3-,'5-, 7nervig. 
Die aufrechten Schäfte find von verfchiedener Gröfse. Die dichte 
Aebre ilt weils und fchwarzbunt. Die Deckblätter find eyrund, 
“ Die Staubfäden [ind länger als die Krone. Die Kapfel ift afamig, 
An Wegen, auf Triften, Wielen in ganz Deutfchland. (H.) 


4. Pr. ALPINA, foliis linearibus planis, fcapo tereti 


hirfuto, fpica oblonga erecta. (P/. alpina Willd. Perf. 


Hoffm. Hoft, Jacgq. hort. t. 125.) 


Aıren-W. 2%. 6.7. Die grasartigen auf der untern Seite erwag 


_ erbabenen Blätter .ftehen dicht um den Schaft, der eine anfangg 
überhängende Aehre trägt, die ich während der Blüthe verlängert. 


Auf Oeltreichs Alpen. Ä Ä | 
5. Pr. arrata, foliis lanceolatis fubdentatis gla- 


bris, fcapo tereti hirfuto, ipica fuboyata nigricante, 


(Pl. atrata Hoppe Talchenb. 1799.) 


Schwanziuniger W. 2.5.6. Vielleicht. eine Abart von Pl. lan- 


ä 


ceolata. 

6. Pr. marıtıma, foliis linearibus femicilindricis 
integerrimis bafi lanatis, fcapo tereti, fpica cilindrica, 
(Pl. maritima Willd. Perf, Smith, Roth, Hoff. Hoft, 
Spreng. Eng. b. 175. ‚Fl. D. 243.) 


Maerstaanns-W. 9%. 7.8. Erift in der Gröfse [ehr ver[chieden,- 


Die Blätter bilden einen Ralenltock; fie find auf der obern Seite 
rinnenförmig und auf der untern halbftielrund, fleilchig und Zrip- 
pig. Es kommen ‘mehrere Schäfte aus einer Wurzel; fie [ind be- 
baart und an der Balis gekrümmt, Die dichte, längliche Aehre 
ft ı- — azöllig. Der Kelch hat am Grunde lange Zotten. Die 
Staubfäden [ind doppelt länger als die Krone. Die 3famige Kapfel 
ift kahl. Das Deckblatt ift am Grunde bauchig und hohl. Die 
Samen find fchwarzbraun. An Meerufern; Oldenburg, Holltein, 
(Pommern, Colberg bey der Saline febr häufig,) Oeltreich, Pfalz, 
Göttingen, Barby, Leipzig, Halle. 


. Pr. DEnTATa, foliis lanceolatis carnofis planius- 


- 


’ culis glabris tricoftatis hinc inde dentatis; dentibus 


‚ earnods teretiusculis, fcapo tereti. (P/. dentata Roth, 
Hoffm. Pl. maritima Willd. ß. Perf. ß.) 

Gazinnten W. 23.6.7. Er unterfcheidet lich von dem yorigen: 
durch lanzetförmige, lache, gezähnte und grölsere Blätter ; durch 


Müfsler's Handb. d. Gewächsk, 12 


Da 


178 .  CLASSIS IV. SPECIES. 


 ginen grölsers Schaft; durch eine längere, kahle Aehre; durch 
 gröfsere Biütben; und durch ein ganz ltumpfes Deckblar, das 
- kürzer ift als der Kelch. Er variirt: mit Blättern, die 3 — ı Zoll 
breit find; und mit falt entgegengelerzien Zähnen der Blätter, 
welche kürzer lind und paarweile fteben: wovon der eine abwärts- 
gekrümmt ift. Am Salziee bey Rulsdorf im Mansfeldilchen;, am 
Meerufer, Oldenburg. | 
. 8%. Pı. susuLATa, foliis linearibus femicilindraceis 
laxiusculis margine diaphanis baü lanatis, fcapo tereti 
ubefcente, fpica cilimirica, bracteis calice breviori- 
Bis (Pi. fubulata Wulff Jacq coli. ı. t. 10 (excluf. 
Syn, Lin.) Roth, Hoflm. Wohlleben. (Pl. Wulffenis 
Spreng ) Ä 
' PraısmanBLAtTarıgER W. 2}. 6. 7. Diele Pflanze wird an 3 —6 Zoll 
boch. Die ı% Zoll langen Blätter lind etwas Ichlafi, am Rande 
_ durchicheinend und bilden nur einen und zwar dünnen Ralenitock. 
Der Schaft ift doppelt länger als die Blätter. Die Achre ift einen 
Zoll lang. Der Rand des Kelches ilt breit und häutig. Das herz. 
förmige Deckblatt ift doppelt kürzer als der Kelch. Die Kapfel 
enibält 2 ganz Ichwarze Samen; doch ilt das eine Korn zuweilen 
unvollkommen. Auf trockenen Triften; Eilenach, Gottingen; 
auf Sand- und Salzboden, Oeftreich, Schlefien, Halle, Mans- 
feld. 

9.' Pr. coronorIroLia, foliis hirfutis linearibus 
dentatis, fcäpo tereti. (Pl. coronopifolia Roth, Hoffın. 
Pl. Coronopus Wiild. Perf. Smitb, Holt, Fl. D. 272. 
Engl. b. 892.) | 
Fispensrarrıcen W. ©.,6. folgg. Die fleifchigen, flachen Blät- 
ter umgeben die Schäfte Iternförmig; fie ind am Grunde röthlich, 
zinnenförmig, bäutig und wollig. Es kommen mehrere Schäfte 
aus einer Wurzel und [ind am Grunde etwas gebogen. Die läng- 
liche Aehre ilt rund Die Staubfäden [ind länger als die Krone. 
Die Antheren endigen [ich in eine lanzetförmige Haut. Die Ala- 
mige Kapfel hat, wie mehrere Gattungsverwandte, eine freye Schei- 
dewand. Die Ichwägzlichen Samen find fehr klein. Das hoble 
Deckblatt ift falt von der Länge des Kelches, und hat am Grunde 
durchfcheinende Häutchen, die fich ia eine lange, pfriemenförmi- 
ge Spitze endigen. Er varüirt: mit linienförmigen, gezähnten Blät- 
tern, deren Zähne abwechfelnd oder entgegengelerzi, lauzerför- 
mig und flach find ; mit hederlpaltigen und mit doppelthederipal- 
tigen Blättern, die fehr behaart und zart find. — Diefe Abart 
hat an ı-— 2zöllige Aehırchen. An Meer- und Flufsufern; Oeft- 
reich, Schlefien, Holftein, Mecklenburg, Lüneburg, Jever, Ol- 
denburg, Barby, Pommern, 


 ORDOL m. 
| b. Cauleramofo. 
vo. Pr. PsyLiium, caule ramofo herbaceo, foliis 
fubdentatis recurvatis, capitulis aphyllis. (P24 Pyyz 
dium Willd. Perf. Roth, Holt, Hoffm. Scop. Jacgq. Vind. 
Sturm.) \ | 
Frönsamen-W.©.6—8, Der aufrechte Stengel wird ı — 2Fufs 
hoch und ift ällig. Die linienförmigen Blätter find zottig und 
klebrig: die unterlten entgegengeletzt, die obern ftehen zu 3 oder 
4. Die nackten, abftehenden Blüthenftiele find länger als die 
Blätter, und tragen eine rundliche, erwa 7blüthige Aehre, mit lan- 
gen Deckblättchen, die fich in eine Granne endigen. Die Kelch- 
blärchen find fchmal und zottig, und enthalten grünlichweilse 
Blüthen. Die Samen haben Aehnlichkeit. mit den Flöhen, Auf 
grobe:n Sandboden, unter der Saat ; Oeftreich, Bayern, Schlefien, 
Regensburg, Erlangen, Berlin, Frankfurt a.d.O., Dresden, Jena, 
Havelberg , Barby. . | 
ı1. Pr. pumıLA, caule ramofo herbaceo, foliis in- 
tegerrimis ramofis, ramis laevihus, (Pl, pumila Willd. 
Perf. Lin. fuppl. Roth. #i. exigua Murr. Comm. gott. 
1778. t. 5.) | ° ; | 
Kısınsrea W. ©. 6 folgg. Der fingerlange, felten höhere, Sten- 
gel ift [ehr ältig, an den Aeltelungen ift er roh und liegt mir der 
Balis an der Erde, Die fleifchigen Blätter find linienförmig, am 
Grunde eiwas breiter, rianenförmig, bewimpert, an der Spitze 
wie verbrannt und länger als die Aelte. Die nackten Blürhenfüel- 
chen find gegenüberltehend, Die Blüthenköpfchen [ind beblät- 
tert: 2 Blättchen fiehen einander gegen über. Das einzelne Deck- 
blatt iltkürzer als die Blätter und unten etwas breiter. Bey 
Schraplau unweit Halle auf faadigen Aeckern. | 
a. Pr. Cynors, caule ramofo fuffruticofo, foliis 
integerrimis hliformibus ftrietis, capitulis {ubfoliatis. 
(Pl. Cynops Wild. [p. pl. et Witte Baumz. Perf.) 
Srravcmaaricen W. bh. 6. 7. Der 3 Fuls hohe Strauch treibt ia 
'einem Jahre viele krautartige, grüne Zweige, die dicht mit kur- 
zen Haaren befetzt find: die ältern Zweige find braun und kahl. 
Die feilchigen, azölligen Blätter find nur mit einzelnen, kurzen 
‘ Haaren bedeckt, und ftiedllos. Die unanfchnlichen Blürhen bilden 
eyrunde Aechrchen. Die beyden unterften Schuppen des Aehreheng 
haben an der Spitze eine fadealörmige Verlängerung. Das Deck- 
blatt ift eyförmig. Im fädlichen Frankreich, Italien, Sibirien. 


Der grofse und mittlere W. geben zwar ein gutes Viehfutzer, 
doch lind lie wegen der ltarkeo Awsbzeitung ilırer Blätter den Wie- 
| * 
. 12 


1 


130° CLASSIS IV. SPECIES. 


fen nachtheilig. Die Canarienvögel, Stieglitze und viele andere 
Vögel mehr freflen die Samen gern; doch ilt der ganz reife zu 
hart und unverdaulich für fie. Von N. r. gebrauchte man in dem 
Apotbeken fonli mehr wie jetzt: P/antaginis latifolii folia, radix, 
femen. Der Satt von Pl, Zanceolata mit Honig vermifcht ilt in 
Brufikrankheiten gewöbnlich, und die zerqueifchten Blätter dienen 
als Wundmittel; die lindern die Schmerzen eines Bienen-, Wes- 
pen - oder Hornillen-Stichs und zertheilen die Gelchwullt. Von - 
- N. z. führte man: Planraginis mediae folia, radiz, femen; von 
N. 3. lammelı man nur: Plantazinis angufifoliae leu, minorie, 
folia. Den Alpen- W. nennen die Schweizer- Hirten Nadelgras 
und es hat mit Phellandrium Mutellina gleiche Kräfte zur Vermeh- 
zung der Milch., Als Viehfutter zeichnen lich vorzüglich aus N. 3, 
5. 6.7. und 8. Den lanzeıfürmigen und Meerfirands- W. baut 
man in England unter dem Klee zu einem vorırefllichen Pferde- 
futter; lie bewahren die Schafe vor der Fäule. Die Blätter des 
letztern genielst man an vielen Orten als Salat; zu demlelben Ge- 
brauch wird N. 9. angebaut. N. 6.7. 8. deuten auf Salaboden oder 
Quellen. Die Samen von N. 10. find unter dem Namen: Semen 
Pfyllii, in den Apotheken bekannt. Sie geben einen Sıhleim, wie 
die Quitienkerne, wenn man fie in Wafler einweicht, und wer- 
‘den daher innerlich und äufserlich gebraucht, wo [chleimige, 
Schärfe lindernde Mittel erforderlich find. Dir fubtile Schärfe in 
dem Schleime läfst fich mit Weingeift auszielen, doch ili dels- 
wegen ihre Wirkung etwas zweydeutig. Auch gebraucht man den 
Samen zum Schwarztärben und zur Appretur feidener Zeuge. — 
Der gewöhnliche Flobkraut - Same (Semen  Plyllii) kömmt aus 
Frankreich und wird von dem ftrauchartigen W gelammelt. Der. 
Same von N, ı0. ilt nur halb [o grofs, kann aber eben lo 5e- 
braucht werden. 


BUDDLEIA, Buddleje. 


B. GLososa, foliis lanceolatis acuminatis crenulatis, 

fubtus tomentofo-albis, capitulis globofis oppuätis pe- 
dunculatis. (3. globofa Wiiid. Perl. B. capitata Jacgq. 
Coll. etic.r. 2. t- 307.) 
Korreröruroe B, #. 5. 6. Die runden Stengel find weils und 
filzig. Die kurzgeltielten, gegenüberitehenden Blätter [ind runze- 
lig und eyförmig; fie laufen am Grunde Ichmal zu, und verlän- 
gern lich an der Spitze; ihr Rand ift nur an der Balis nicht ge- 
kerbt. Die honiggelben Blütben bilden zu 3 — 5 Itehende Köpte 
auf Alzigen Stielen und riechen fülslich. Die Frucht kömmt nicht 
zur Reife. In Chili. 





- 


“0... ORDOL 1BL 
Diefer fchöneStrauch hält im Lüdlichen Deutfchland im Freyen 


aus; doch muls er nördlicher an einem gelchützten Orte [tehen, 
wo ihn die Winde und die Mittagsfonne nicht treffen. können, 
wenn er nicht erfrieren foll. Defswegen fetzt man ilın lieber ins 
Haus. Man vermehrt ihn durch Samen, Stecklinge und ara 
Er verlangt eine fette, mir Sand gemilchte Erde. 


f 


82. EXACUM, Bitterblaee. 


1. E. FILLIFORME, corollis quadrifidis, caule Klifor- 
mi fubramofo, foliis radicalibus fubrotundis, caulinis 
fubulatis. (Z. fiforme Willd. Perf. Smith, Fi: Wett. 
Eng. b.235. Gensiana. filiformis Roth, Hoffın. Lin. Fl. 
D. 324.) | 
Fınssrönmises. B. ©. 7 — 9. Der zarte kaum 3 Zoll hohe Sten- 
gel it zuweilen atheilig. Die lehr kleinen, fleilchigen Stengel- . 
blätter find am Grunde um. den Stengel verwachlen. Meilt lind 
4 Wurzelblätter vorhanden, wovon 2 grölser und breiter. find, 
Die langen Blürhenftiele find kabl und Yblürhig. Der viereckige 
Kelch enthält eine goldgelbe Blücbe, die.nur hey freyem Himmel 
geöffnet ift; die ift 4lpaltig und bartlos. Die Narbe ili kreisrund. 
Auf feuchtem , fandigen Torfboden, Wetterau, Göttingen, Han- 
nover, Braunfchweig, Oldenburg, Bremen. (‚H. rechts und. links 
am Wege nach dem Grindel, Eppendorf, neben der Landwehre.) 

a. E. Lınoıpes, foliis linearibus -glabris, caule her- 
baceo faftigiato ramofo, (Chironia linoides Willd. 
Perf.) 
Leinautıozs B. 34.89. Der [chwache, fehr heblättarte Stengel ik 
kahl und wird fulsboch. Die fchmalen, fpitzigen Blätter lind 
ftiellos und etwas graugrün. Die.rorhen Blüthen Kehen. einzeln 
auf den Spitzen der Aelte. Der Kelch halb sfpaltig und Kumpf. 
Die Staubbeutel find nicht gedreht. Die Kaplel ift beerenartig. 
Am Cap. | 


Das leinartige B. gehört ins Glashaus. und verlangt etwas 
leichte Erde. Im Sommer gibt man ihm einen gefchützten Stand- 
ort. Man zieht es aus.Samen im Miltbeer, und gewöhnt die Pflänz- 
chen nach und nach an die freye Luft. 


PENAEA, Sarkokolle. 


P. MUcRoNATA, floribus terminalibus, foliis acu- 
minatis glabris. Ar mueronata Thunb. Prod. Willd. 


- Perf.) 
Ecurs S. h. Die rothen Blüthchen bilden Endköpfe. Die füiel- 


I 


182 .  CLASSIS IV. SPECIES. 


lofen, herzförmigen Blätter fleben kreusweife, decken fich wie 
Dachziegel in 4 Reilien. Der Griflel ift viereckig. Auf dem Vor- 
gebirge d. g. H., in Aethiopien. . 


Von dielem Strauche flielst ein Gummi aus, das in den Apo- 
tbeken unter dem Namen: Sarcocollae gummi, bekannt ift. 


BLAERIA, Blärie._ 


Br. ericoıpes, antheris muticis exfertis, caljcibus 
tetraphyllis, bracteis ternis longitudine calicis, foliis 
quaternis oblongo - acerofi$ pilofis imbricatis. (Bl, eri- 
coides Ait. K. Willd. Perf. Krica Blaeria Thunb. prod.) 
Heineartice Br. 4. 9. Dieler kleine, immergrüne Strauch har 
das Anfehen der gemeinen Heide. Die länglicheyrande Blätter 
find höckerig, haarig-fcharf, angedrückt, von der Länge der Ge- 
lenke und 4aählig. Die weilsröthlichen Blürhen bilden Endköpfe, 
find röhrig- glockenförmig und Iteben aufrecht. - Die grannenlolen, 
hervorltehenden Anılieren lind zıheilig und fcharf. Der haarför- - 
mige Griffel ift länger als die ÄAnıheren. An Vorgebirge der guten 
Hoffnung. 





\ 


Man hält fie im Glashaufe, und behändelt fie wie die Heiden, 


83. RUBIA, Röthe. 


R. Tıncrorum, foliis lanceolatis (ublenis annuis, 
‚eaule aculeato fcandente. (AR. tinetorum Willd. Perf. 
Schk. t. 23. Holt, Scop. Hoffm. Roth, Gmel. Heller, 
Sturms. ) ur 
Firner-R., (Knarr). %. 6. 7. Die gelbrötbliche Wurzel treibt 
4 — 6 Puls lange viereckige Stengel hervor, deren Ecken Itachelig 
find, und die mit den Blättern jährlich abiterben. Die falt eyrun- 
den, Streifen, zugrfpirzten und ftacheligen Blätter ltehen zu 3 — - 
6 ferntörmig um den Stengel. Die gelben Blüthen bilden End. 
fträufser an den Aelicn, Die kahlen, kugelrunden Beeren find 
anfangs roth und aulerat fehwarz, und enthalten einenSamen, Sie 
varüirt: mit 4- — bipaltigen Blüchen,, mit eben fo viel Staubgefä- 
fsen , und mit a2zalınigem Reiche. An den niedern Donauufern, 
ın des Pfalz, in Kıasu, auf dem Litorale, in Schwaben. 





Sie wird wegen ihrer Nützlichkeit häufig angebaut. Dadurch 
wird die Wurael weit gröfser und enıhält mehrern und feinern 
Farbeltoff. Ihre Vermehrung gelchieht weit vortheilhafter durch 
Wurzeikeime, Schöfslinge und Ableger, als durch Samen. Man 
legt diefe in lockern, etwas feuchten Boden fo tief, dafs nur die 


ORDO 1. Ä 183 


Herzblätter hörvorragen. Die im Herbii abgeltorbenen Stengel wer- 
den abgefchnitten und ziemlich Itark mit Erde bedeckt. Im ateri, 
befler im Zten Jahr werden die Wurzeln herausgenommen, ge- 
reinigt, an der Luft und dann in Backöfen getrocknet und gemah- 
len. Die obere, braune Schale gibt den gemeinen Krapp, den die 
Färber zur Blauküpe gebrauchen. Die darauf folgende gelbe Rinde 
liefert den fein-rn Krapp. Unter dieler liegt ein Aeif-higes Mark. 

Die Färberöthe gibt das [chönfte und dauerhaficlte Roth, das’ 
durch Zufätze von Salzen und ändern Farbelioffen aufs mannig- 
faltigfte verändert wird. Der Abfud der Wurzel ohne Zufatz if. 
hochrotli, und die ganze Pflanze lo ftark färbend, dafs’ die Knochen, 
der Harn und die Milch der Thiere, die davon freflen, roth ge- 
färbt werden. Aus Smyrna kömmt eine feinere Röthe, welche 
Aszala oder Lizari heifst. Sie kömmt von einer fehwächrern Pflan- 
ze mit einer mebr durchfcheinenden Wurzel, die man in der Le, 
vanıe baut und’ womit das rurkifche Baumwollengarn gefärbt wird. 
Kocht man den Krapp mit römilchem Alaun und Waller ab und 
fchlägt den Ab[ud mit feuerbeltändigem Laugenlalz nieder, [o er- 
hält man einen guten Malerlack. — Diele Pflanze foll auch vor- 
züglich in der englifcben Krankheit wirkfam feyn; doch führt man 
nur Selten: Rubiae tinctorum radir. 


84. GALIUM R Labkraut. 


a. Fructu glabro. 


I. G. RusIoIDes, foliis quaternis lanceolato - ova- 
tis trinerviis rigidis fubtus feabris, caule erecto, fru- 
etibus glabris. (G. rubioides Schrad. Spic. Willd. Perf, 
Roth, Scop. Gmel. G. hiffopifolium Hoff.) 
Rörnsantioss L. 4. 7. 8. Der aufrechte, einen Fuls hohe, as 
Stengel ift kahl und har entgegengeletztegAelte. Die geltielten 
blafsgelblich - weilsen Blüchen bilden dichte Endrispen, Es unter- 
fcheidet fich von der Färberöche: durch einen weniger [charfen, 
aber fteifern Stengel; durch ftets vierzählige Blätter, die Znervig 
find; durch eine dichte Rispe, die mehr doldentraubenartig ilt ; 
durch weifsliche Blüthen; und durch eine trockene kabhle Frucht, 
Auf [umpfigen Stellen ; Pfalz, Krain,; Schwaben, Idrien. 

2. G. PALUSTRE, foliis [ubfenis, rameis quaternis 
lineari- ellipticis inaequalibus , caulibus flaccilis. (G. 
paluftre Flor, tauric. caudaf. Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffın. Hoft, Fi. Wett. Spreng. Gmel. Hell. Fl. D: 423 
(mala).) 

Sumrr-L. 2:5 Er Der fufshobe Stengel ift ehr ältig, liegend 
und viereckig: die Ecken find etwas Icharf. Die ftumpfen Blät- 


184° CLASSIS IV. SPECIES. 


ter find kahl und am Rande abwärts etwas fcharf: die in der 
‚Nähe der Blüthen find entgegengefetzt und Stehen nicht, wie in 

Fl.D., zu 4. Die fchönweilsen Blüthen bilden SZtheilige [chlaffe 

Enddoldentrauben an Stengel ,uud Aeltan. Bey dem Trocknen wird . 
. die Pflanze [chwars. Falt in allen Gräben und Sümpfen. (H.) 

3: G.MonTtaWhum, foliis fubquaternis linearibus lae- 
vibus, caule debili fcabro, feminibus glabris. (G. mon- 
tanum Willd. Perf. Roth. (Galium faxatile Smith?) ) 
Bens -L. 2. 5 — 6 und oft 9. Der aufrechte, runde Stengel wird 
= — 3Fufs hoch, ift ganz kahl, graugrün und Sehr ältig: er har 
verdickte Gelenke. Die am Rande eiwas umgerollten Blätter find 
oben kalil, graugrün, unten fcharf, weilslich und gefurcht: die 
des Stengels ltehen zu 8, und die der Aclie zu 6 Iternfürmig. Die 
Stheiligen Enddoldenitrauben find falt rund. Die fchönen Blüchen 

find weils. In Laubwäldern, auf Bergen; Jena, Leipzig, Halle, 
Göttingen, Pfalz. Ber 
4. G. ruskum, folüs verticillatis linearibus patulis, 
gersuchls brevilimis. (G. rudrum Willd.. Roth, Perf. 
*Scop. Hoit, Gmel.) 
Rornss L. 4.7.8. Die dünnen, liegenden Stengel werden falt 
fufshoch; lie find 4eckig, äftig und fcharf. Die kahlen, lanzet- 
förmigen Blätter [ind herabgebogen, aın Rande [ehr fcharf und en- 
digen fich in einen kurzen Stachel: die des Stengels ftehen zu 6 
— 7, die der Aefte 4 4— 5. Die kleinen rothen Blütrbchen bil- 
den Endrispen. ° Auf raubem Boden; Krain, Görz, Pfalz, Schwa- 
ben. 
5. G. vrisınosum, foliis fenis lanceolatis retror- 
fum ferrato-aculeatis mucronatis cauleque rigidis, co- 
rollis fructu maioribus. (G. »liginofum Willd. Perf. 
Roth, Smith, Holt, $preng. Ehrh. h. Hoffm. Fl. Wetıtr. 
' Gmel. Heller.) Dank 
Morast-L. 2. 6 —7. Der handbreite Stengel ilt viereckig und 
an den Ecken Icharf. Die quirlftändigen Blätter fiud graugrün und 
am Rande ungerollt. Die Enddoldentrauben find 2-, auch Stheilig, 
und beftehen aus weilsen, zuweilen auch aus rötblichen Blüchchen, 
In Gräben, Sümpfen, auf naflen Wiefen überall. (H.) 

6. G. Harcynicum, foliis fublenis obovatis Acutis, 
taule procumbente: ramis confertis elongatis, pedun- 
culis multifloris. (G. Aarcynicum Weig. obf. Willd. 
Perf. Schrad. Sp. Roth, Hoffın. Ehrh: h, Flor. Wert. 
Gmel, G. faxatile Web. holf.) 
Hırz-L. 2.6.7. Die liegenden Stengel find fehr äftig, eckig, 
kahl und werden zuweilen fpannenlang, Die gleichen, kahlen 


ME ORDO I. 185 
Blätter verfchmälern fich am Grunde und ltehen zu 6: die ım- 
tern des Stengels und der blüthenlofen Aelte [ind verkehrteyrund 
und ibr Rückennerv endigt lich in einen kurzen Stachel; die obern 
der Aefte und in der Nähe der Blütben fteben entfernter und find 
zugelpitzt. Die Blüthenftiele Itehen in den Winkeln und an der 
Spitze, fie find atheilig und tragen viele weilse Dlütben. Die kah- 
len, fchwarzen Samen [ind gepaart und falt kugelrund. Auf Hei- 
deplätzen, unfruchtbaren Triften; Hellen (Meilsner), Eifenach, 
Frankfurt a. M., Jena, Wetterau, Schwaben, Hannover, Bremen, 
Oldenburg. ( H. an den [chattigen aus Fellenltücken ze 
ferzten Mauern in Ham und Horn.) 


7. G. ausTRıAcum, foliis fenis linearibns, zsälbin 
filiformibus glabris erectis, ramulis erectis trifloris 
aphyllis. (G. auftriacum Jacgq. ault. t. 80. Willd. Perl. 
Holt, Hell. G. glabrum Hoffm.) 

- OzstaeıcaiscHes L. %. 6. 7. Die fadenförmigen gauz kahlen Sten- 
gel werden faft [pannenhoch; Le find 4eckig und an den Knoten 
zugerundet. Die linienförmigen ganz kahlen Blätter bilden 5- — 

* zoblätterige Quirle; fie find flach und endigen lich in einen kur- 

zen Stachel. Die Blüthen find weils. Die verkebrteyrunde Frucht 
ift erwas gekrümmt und [chwärzlich, Auf [onnigen Fellen; Oelt- 

reich, Würzburg. 


8. G. EREcTUM, foliis fuboctonis glabris antrorfum 

aculeato-ferrulatis mucronatis, paniculis trichotomis, 
caule laeviusculo flaccido. (G. erecctum Smith, Perf. 
‘ Hoffm. Heller.) 
Avrrecntes L. 24. 6. 7, Der fehr ältige Stengel ilt etwas mehr als 
handhoch. Die elliptifch -lanzerförmigen Blätter endigen in einen 
kleinen Stachel, find kahl und ftehen zu 6, 7undg. Die End - 
und Seiten-Rispen find Ztheilig, beblättert und vielblüthig. Die 
weilse Blüche hat zugelpitzte Einfchnitte. Die. kleine Frucht ift 
kahl. Das öftreichifche L. hat linienförmige, doppelt längere 
Blätter, die am Rande glatt find. 


9: G. scasrum, foliis fuboctonis linearibus fcabris 
mucronatis, caule iubtetragono adfcendente ramolo. 
(G. feabrum Willd. Perf. Jacq- a. t. 422. Hoffm. Hoft, 
Spreng. Hell. G. pufillum Smith, Eng. b. 74. G. Boceco- 
3 ‚Willd. Fl. Wett. Gmel. Hell. Spreng. G. Svefıre 
Roth. G. a/perum Schreb. Spic.)_ 

Scaarrss L. 2.(0°) 5.7, Der aufltieigende Stengel wird [pan- 
nen- und fulsboch; er ift am Grunde dünner und nach oben rück» 
wärts [chärf. Die fchmalen Blätter finden fich zu.7, 8und 9; fie 
find auf beyden Seiten gefurcht, behaart und raub. Die Blüchen- 


186 "CLASSIS'IV. SPECIES. 


ftiele find Ztheilig Die weilsen Blütben lind (ehr wohlriechend. 
Die Krone ilt 4-, feltnerfpaltig und die Einfchnitte find zugelpirzt. 
Der Same ift kahl ‘In Nadelwäldern, auf Alpen und Voralpen ; 
©eftreich, Schwaben, Franken; auf Kalkbergen bey Halle. 


‚ 10. G. verum, foliis octonis linearibus fulcatis in- 
tegerrimis fcabris, floribus paniculatis cpngeftis, ra- 
nis floriferis brevibus. (G. verum Willd. Perf. Roth, 
Smith, Scop. Hoft, Hoffm. Fi. Wett. Spreng. Ginel. Schk. 
t. 23. Hell. Fl. D. 1140.) R 
Ecnhtrts L.43.6—8 Die.braune Wurzel treibt an 2 Fufs hohe, 
ältige Stengel, die verloren Aeckig find: die Gelenke [ind verdickt. 
Die ungelti-Iten Blätter find am Rande umgerollt und getrocknet 
fadenförmig: auf der obern Seite find fie hellsrün, glänzend und 
kahl, auf der untern gerinnelt, filzig und weils, und endigen fich 
in eine kurze Spitze Der Stengelblätter fielıen 10 in einem Kreife ; 
der Aelte 8. Die gelben, nach Honig riechenden Blüchen bilden 
unterbrochene Rispen an Stengel und Aelten. Die verblühten An- 
tieren find braun. Die faft kugelrunde Frucht ilt glatt. Auf Wie- 
fen, Ackerrändern, an Wegen falt in ganz Deutfchland, 


ı1. G. MorLLuso, foliis octonis ellipticis obtuhus- 
culis mucronatis margine fcabris, floribus paniculatis 
divaricatis, caule faccido. (G. Mollugo Willd. Perf. 
Roth,' Smith, Fl. D. 455. Scop. Hoft, Hoffn. Fl. Wett. 
Spreng. Gmel. Heller.) Ä 
Weisses L. 4.5 — 7. Die gegliederte Wurzel ift unter der roth- 
' bräunlichen Oberhaut gelbroıh, und treibr mehrere ällige, 2 — 
4 Eufs hohe Stengel, die vierkantig find und etwas verdickte Ge- 
lonke haben. Die Blätter an den Aelten und die untern in der 
Nälre der Blüthe fleben zu 6; die oberften find entgegengeferat, _ 
Die weilsen Blüthen bilden eine [parrige Rispe; fie find 3- — 5Ipal- 
tig. Die trockene, runzelige Frucht ift kahl. Es variirt: mit ver- 
kehrt - eyrund - lanzetförmigen, kahlen Blättern ; mit lanzetförmi- 
gen, an der Spitze nur wenig breitern, kahlen Blättern; und mit 
Smäonigen Blüthen. Auf Wielen, an Zäunen, Hecken überall. (H.) 


12. G. sıLvaTıcuM, foliis verticillatis lato-lanceo- 
latis laevibus fubtus fcabris , foralibus binis, peduncu- 
lis capillaribus, caule teretiusculo laevi debili. (G, 
filvaticum Willd. Perf. Röth, Hoffın. Hoft, Scop. Leers, 
Spreng. Fl. Wett. Gmel. Hell.) 
Waro-L. 4.6 — 8. Der aufrechte, falt 4eckige, kahle Stengel 
ilt äftig, an den Gelenken verdickt. und graugrün überlaufen; er 
wird 2 — 3 Fufs hoch. Die kahilen, aber am Rande [charfen Blär- 
ter find auch graugrün und endigen [ich in einen kleinen Srachel: 


2. ORDO I. e 197 


die untern des Stengels find länglich - eyrund und ftehen zu 8; wei- 
ter hinauf zu 6, dann zu 4 — 4 und in der Nähe der Blüthen zu 2. 
Die Rispe ilt dr die haarförmigen Blüthenftiele find meift 
Z/paltiig. Die kleinen, weilsen Blüthen hänsen vor der Blürhe. 
über. In Wäldern gemein, fallt in ganz Deurfchland. r 

13. G. spurıum, foliis, fubfenis lineari -lanceolatis 
margine cauleque retrorfum äculeatis, peduneculis ra- 
molis divaricato-patentibus, feminibus reniformibus 
laevibus. (G. /purium Roth N. B. Perf. Gmel. (excl. 
fynon. Lin. fp. pl. Roth Germ. Schrad. Spic.) Hell. 
(excl. (yn. Willd. Hoffm.). Lin. Sylt. veg. ed. Murr. et 
Reich! (excl. fynon. Vaillant. Raji, Morif.) (G. Arjpi- 
dum Roth, Hoffm. Aparine vulgaris Rupp.) 
Bıstann-L. ©. 5— 7. Der ältige, viereckige und fadenförmige 
Stengel verbreitet [ich weit und wird oft über a Fufs lang. Die mit 
einem kleinen Stächel verfehenen Blätter fleben unten zu 6, wei-" 
ter hinauf zu 5, dann zu 4, 3 oder einzeln. Die entgegengelerzien 
Blüthenlliele find winkelftändig und meift Ztheilig: die fruchtıra- 
genden fehr ausgebreitet. Die kleinen, weifßsen Blürhchen find 
alle fruchıbar, Die Frucht ilt faft doppelt‘, an der Bafis und Spitze 
ausgerandet, [chwarz und ganz kahl: die nierenföormigen Samen 
find auch fchwarz und glatt, fo grols, wie ein Kern vom weilsen 
Senf, und beym erften Anblick ganz. kahl und glänzend, aber ver- 
grölsert Sehr kurzhaarig. Auf den Aeckern unter dem Getreide hier 
und da; Schwaben, Würzburg. | 


b. Fruetibus hifpidis. 

14- G. BOREALE£, foliis quaternis lanceolatis triner- 
viis glabris, caule erecto. (G. doreale Willd. Perf. 
Roth, Smith, Scop. Hoffm. Hoft, Fl. Wett. Spreng. Gmel. 
Hell. Engl. b. 165. Fl. D. 1024.) | SE 
Nönrpuicnss L. 2. 6 x 9. Die rorhbraune Wurzel ift ällig und 
kriechend; fie treibt Stengel von ı — ıı Fufs, die faft einfach, 
aufrecht, fteif, jeckig und etwas Icharf find. Die fiumpfen Blät- 
ter find ohne Stachel, nur am Rande und Kiel etwas fcharf, 2 ent- 
gegengeletzte find faft imnfer etwas kleiner: die in der Nähe der 
Blütben ftehen zu 2 und find eyrund oder verkelirteyrund. Die 
milchweilsen Blürhen fteben in einer dichten Enddoldentraube. 
Auf Wiefen und in Laubwäldern; Oeftreich, Krain, Schletien, 
Bayern, Schwaben, Franken, Sachfen, H-flen, Wetterau, Schwarz 
burg, (Ileteld,) Berlin, Frankfurt aM (HB, füdlich und nvärdlich 
von Ham, bey Eppendorf.) 

15. G. ROTUNDIFOLIUM, foliis quaternis fubrotun- 
do-ovatis trinerviis hilpido-ciliatis, caule decumbente. 


ıt8 ___  CLASSIS Iv. SPECIES.. 


‚(G. roturdifolium Willd. Perf. Hoffm. Roth, Hoft, Scop. 
Jacg- a. 1... 94. Gmel. G. decipiens Ehrh.) 
Runprtirtterises L. 2. 7. 8. Der an der Balıs ältige und geltreck- 
‚te Stengel ilt geckig und wird [elten über eine Hand breit hoch; . 
die Aclte find aufrecht, einfach und nach oben ziemlich kahl. 
Die ttumplen Blätter haben eine kurze Spitze und find oben f[charf:: 
von den obern 4 Stengelblättern find 2 wechlelweile kleiner. Es 
finder ich entweder: kein, Deckblatt, oder ein kleines, eyrundes, 
felten 2 entgegengelerzte. Der gemeinfchaftliche Blüthenfüiel if 
2 — 3 Mahl getheilt; die befondern atheilig. Die kleinen Blüch- 
. chen find Ichön weils. Die fchwärzlichen Samen [ind mit langen, 
weilslichen, hakenförmigen Haaren beleizt. In dichten Nadelwäl- 
dern, zwifchen Moofen; Oelftreich, Krain, Bayern, Salzburg, 
Schwaben, Thüringen (Kifthäufer, Roshenburg ), Zeulenrode, 
Leipzig, Barby, Harz (rothe Sütte, auf dem kleinen Brocken). 

16. G. Ararıne, foliis octonis lanceolatis carinatis 

fcabris retrorlum aculeatis, geniculis villes, caule 
flaccido. (G. Aparine Willd. Perf. Roth, Huffm. Fl. 
Wet. Scop. Holt, Smith, Eng. b. 816. Fl. D. 495. Gmel. 
Hell) _ 
Kırsennses L. (Kreser). © 5 — 8. Die falerige Wurzel treibt an 
3 Fufs hohe Stengel, die 4eckig, fehr fcharf und lehr ältig find. 
Die Blätter find’ verkehrtlanzetförmig und endigen ich in einen 
kleinen Stachel: die Stacheln am Rande [ind hakenförmig. Die 
Blüchenbündel fteben an der Spitze des Stengels und der Aelte. 
Die weilsen Blüthen find kleiner als die Frucht, die mit haken- 
förmigen Borften beletzt ift. Auf Schutt, an Hecken, Zäunen 
überall. (H ) Ir 


Die Labkraut - Arten enthalten fämmtlich Färbeftofl, der bey 
den meilten eben fo durchdringend ift, als bey der Färberöthe; 
vorzüglich gehören hierher N. 5. ı0 ı1. 12. 14. und ı6. - Von G. 
verum Sammelt man inSchweden im Frühjahr und Herbft die Wur- 
zeln und färbt damit, belonders wollene Zeuge, wenn fie gelb 
grundirt find, [chön roth. Die Blürhen geben mit Alaun der 
Wolle ein fehönes Gelb. In den Apoıheken führte man ehedem 
mebr wie jetzt: Galii Zurei herba et flores, /. [ummitates. Die 
bittern Blätter werden als lehr wirkfam gegen Convulfionen und 
Epilepfie der Kinder gerühmt. Auch foll der ausgeprelste Saft der 
Blüchen, löffelweile gegeben, die erwünfchte Wirkung dagegen 
bey Kindern hervorgebracht haben. Mit den Blättern bringt man 
die Milch zum Gerinaen, und man benutzt lie in Irland zur Be- 
reitung des Käles, Die darin befindliche Kraft ift fo wirkfam, dafs 
die Milch der Thiere, welche viel davon freflen, leicht gerinnt. 


‚ ORDOTL « 189 
Das wei/se Labkraut läfst lich wie Krapp benutzen und gibt gelbe 
und braune Farben. Die Wurzel von dem nördlichen L. ilt in 
Schweden unter dem Namen: Mattara, bekannt, wo damit, wie 
in Rufsland, [chön rotb gefärbt wird. Das Wald- und das kleben- 
de L. enthalten gleiche Stoffe; die Samen des letztern werden in 
Irland Statt des Kaffees benutat. In den Apotheken führte man: 
Aparines herba. Der ausgeprelste Saft wird in England als äulserft 
wirklam gegen den Skorbur empföhlen. Aulserdem, dals die Bie. 
nen viel Honig aus den angeführten Arten hohlen, follen fie falt 
alle ein gutes Viehfutter 'geben, und befonders das leıztere eine 
gelunde Nahrung für junge Gänle, 


85. ASPERULA, Waldmeilter. 


1. A. oDoRATA, foliis octonis lanceolatis, florum 

falciculis pedunculatis, fructu hifpido. 1.7. odorata 
Willd. Perf. Roth, Sınith, Hoffm. Holt,;Fl. Weıt. Fl. D, 
5b Schk. t. 23. Spreng. Gmel. Hell. Galium odoratum 
Scop. G. Matrijylva Web h.) 
WOoHLRIECHENDER, (ECHTER) W. 3.5.6. Die kriechende Wur- 
'zel treibr einfache, aufrechte Stengel, die kahl und viereckig find 
und 5 — ı Fuls hoch werden. Die ganzrandigen Blätter find kahıl, 
aber am Rande [charf. Die weilsen, wohlriechenden Blüthen bil- 
den eine ältige, meilt dreylpaltige Doldentraube. Bey jeder Thei- 
lung des Blüchenftiels finden lich a entgegenftehende Deckblätter, 
Die Samen [ind mit hakenförmigen Haaren belerzt. Auf [chattigen 
Plätzen in ganz Deurlchland. (H. im Poliler Holze.) 

. 9. A. arvensıs, foliis fenis lineari - lanceolatis, 
‚Aorum falciculis felhlibus, bracteis ciliatis minutis, 
fructu glabro. (4. arvenfis Willd. Perf. Hoffn. Scop». 
Hoft, Roth, Fl. Wett. Gmel, Hell.) | 
Acken-W.O©.5.6. Die falerige Wurzel treibt einen aufrechten, 
viereckigen Stengel, der zweyıheilig ift und & bis ı Fufs hoch 
wird. Die am Rande umgerollten Blätter ftehen auch zu 8, lie 
find oben kahl, unten fcharf. Mehrere lanzeiförmige, gewimperte 
Deckblätter umgeben das ungeltielte Schirmchen, welches blaue 
Blüthen und kahle Samen trägt. Auf Aeckern, ünter dem Getrei- 
de; Oeftreich, Krain, Bayern, Regensburg, Pfalz, Franken, Wer- 
terau, Schwaben, Würzburg, Jena, Erfurt, Eilenach, Leipzig, Bar- 
by, Mecklenburg. Oldenburg. 

3. A. Tıncrorıa, foliis linearibus: inferioribus 
fenis, intermediis quaternis, caule faccido, floribus 
‚plerisque, trifidis. (4A. tinctoria Willd. Perf. Roth, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Galium tin. 
etorium Scop.) | 


190 CLASSIS IV. SPECIES. 


, 


Firsesnern W. 3.6.7. Die kriechende Wurzel treibt einen ge- 
fireckten, kahlen Stengel, der verloren geckig, ältig iftund gelchweul- 
lene „Gelenke har; er wird ı— 2 Fuls hoch. Die kablen, felır 
{chmalen Blätter rollen lich getrocknet zulammen: dieunteriten find 
etwas [charf und liehen zu 6, die mittelfien zu 4 und [ind läa- 
ger; die oberlten und die der Aelte ltehen einander enıgegen, 
wobey noch 2 andere, die [ehr klein und boritenartizg find. Die 
entgegenigefetzten Deckblätter find eyrundlanzetlörwig und klein. 
Die weilsen Blüthen bilden Doldentrauben, die in vielblüchigen Bü- 
fcheln fteben. Die Samen find kahl. Die Zfpaltigen Blüthen find 
zmännig. In bergigen Waldungen; Oeltreich, Krain, Schwaben, 
Würzburg, Frankfurt a. M., Wetterau, Göttingen, (Sangerhaulen, 
Kiffhäuler,) Jena, Berlia, Barby, Halle. ö 


. 4. A. cynanchıca, foliis quaternis linearibus, in- 
ternodiis brevioribus, caulibus elongatis flaccidis, flo- 
ribus 4fidis. (4. cynanehica Flor. taurie. caucal. Willd. 
Perf. Roth, Smith, Hoffın. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Engl. b. 33. Galium eynanchicum Scop. 


Kıerne Fänsernörne. 2. 6. 7. Die lange, faferige Wurzel treibt 
viele geltreckte Stengel, die Zeckig, fcharf, atbeilig-ältig find, 
und mit der Spitze fich aufrichten. ‘Die kahlen Blätter endigen 
'Iich io einen ftumpfen Stachel und find am Rande fcharf: die 
obern und die der Aelte [tehen zu 2 und haben noch 2 lehr kleine 
und [ehr fpitzige Nebenblättchen; die obern hiod ungleich. Die 
Stheiligen Blüthenftiele fmd zblüchig. Die wohlriechenden, fleifch» 
farbenen Blüthen find Alpaltig und äufserlich weichhaarig. Die 
Samen find etwas fcharf. Sie unterfcheidet lich von der vori- 
gen: durch dünnern und fchwächern Stengel, der zweytheilig und 
fait ganz fcharf ilt; durch breitere, zu 4 ftehende Blätter ; durch 
Zblüthige, -dünntse Blüchenftiele; und durch 4lpaltige Blüchen. 
An Wegen, auf trockenen, fonnigen Hügeln; Oellreich, Krain, 
Schwaben, Pfalz, Würzburg, Frankfurt a. M., Giefen, Jena, Er- 
furt, Eifenach, Leipzig, Halie, Berlin, Barby, Wittenberg. 


5. A. GaLıoIpes, foliis octonis linearibus, caule 
paniculato, corollae tubo brevi. (4A. galioides Flor. 
taurico-caucaf. Lin. hort. upf. Galium glaucum Willd. 
‚Perf. Roth, Spreng. Jacgq. auft. 1. t.8ı. G. campanula- 
turn Villars delph. 2. Gmel. t.7. Galium montanum al- 
ti/fimum, foliis angultis albicantibus. Rupp.) 
Lanxaavrartıcan W. 2. 6. Diele Pflanze bält zwilchen A/peruls 
und Galium die Mitte, Lie kömmı dem Aeulsern nach der erlierg 
am nächften. Galium slaupum Lin. ift eine gans verlchiedene. 
Pflanze und has das Anlelın von G. Mollugö. Ahr epilpricht die 


| ORDO 1. | 191 
gute Abbildung Fl. D! t. 609. An beften lallen fich beyde Ge- 


 wächle durch eine Vergleichung der Abbildungen von Jacquin und 
Oeder unterftheiden. — Der aufrechte, ällige Stengel wird 2 — 
3 Fufs und drüber; die verdickten Gelenke lind violer- röchlich. 
Die fchmalen Blätter ind auf der untern Seite grau, oben dunkel- 
grün, kahl, baben an der Spitze einen kleinen Stachel und ftehen 
zu 8, weiter hinauf und an den Aelten zu 6, und ganz oben zu a, 
fie find borftenförmig und haben eine häutige weilsliche Spitze. 
Die Blüthenftiele find.genaw Stheilig. Die weilsen Blüchen lind 
ziemlich grols,. Die gepaarten Früchte find länglich und. kahl, 
Auf lonnigen, fteinigen Anhohen; Oeitreich, Krain, Schwaben. 





Afperula odorata liefert unter den Namen: Waldmeifter, 
Sreruberkratt, Herba hepaticae ftellatae, |. herba Matrilyivae, fei- 
ne Blätter, die getrocknet einen, dem Melilotenklee ähnlich*n, an» 
genehmen Geruch befitzen. Man legt fie delswegea in Bier oder _ 
Wein, um denlelben mehr Stärke und einen guten Geltlmack 
zu geben und beyde gegen die Säure zu Schützen. Die Kühe frel- 
fen diefes Gewächs gern und es vermehrt ihre Milch; doch foll es 
den Gänfen fchädlich feyn. Im Frühjahr und fpäter hin benutzt 
man die ?.üthe dellelben nebfi dem Kraute von Agrimonia Eupa- 
torium und Veronica o/fieinalis, voy der Wurzel des Geum ur» 
banum, Tormentilla und Sanicula zu einem gefunden Kräuter- 
wein. — Die kleine Färberöche hat eine Itarklärbende Wurzel, - 
ehe lieStengel treibt; zu der Zeit gebraucht man lie und erhölıt die 
Farbe auf Wolle dusch einen [lauern Zulatz aus Malz. Auch wei- 
[se Pferdehaare lallen Gh roch damit färben. In den Apotheken 
führte mau: Cynanchicae radix, gegen die Angina, Alle ange- 
führte Arten haben einen Itarklärbenden Stoff gemein, der, wie 
Rubia uud Galiun:, auf die Knochen der Tiere wirkt. 


\ 86. SHERARDIA, Sherardie. 


SH. ARvENSIs, foliis omnibus verticillatis, floribus 
falciculatis terminalibusque, involucris connato - mono- 
phyllis. (S%. arvenfis Fior. taur. caucaf. Wi:ld. Perf. 
Hoffm. Roth, Smith, Fi. Wett. Scop. Fl. D. 439. Holft, 
$preng. Gmel, Hell.) 

Aczsa-Sn. ©, 6— 8. Die falerige Wurzel treibt einen” meilk 
liegenden Stengel, der. viereckig, [charf und ältig it, und fioger+ 
lang und drüber wird, Die eyrund-lanzerförmigen Blätter find 
rauh und endigen ich in einen kleinen Stachel ; die unterlien lie- 
hen zu 4; die oberften zu6 —7. Die gblätuexige Hülle har lan- 
zetförmige Blüthchen. Das ltiellole Schirmchen trägt 3 — 4, auch 
wobl wehr zöshlichblane Blüsken, die pinem haabnigen, blei- 


“,/ 


> 


192 CLASSIS IV, SPECIES. 


benden Kelch haben, der die eyrunde, fcharfe Frucht krönt, wel- 
che in 2Samen zerfällt. Unter dem Getreide faft in ganz Deutfch- 


"land. (H. in den Vierlanden,, Billwerder.) 





Die Wursel färbt reth. Die Pflanze wird nur von Ziegen und 


"Schafen genollen ; lie befeftigt Sandboden. 


87. CRUCIANELLA, Kreusblare. 


CR. ANGUSTIFOLIA, fpicjs linearibus bafi interruptis, 
foliis fenis linearibus, caule erecto. (Cr. anguftifolia 
Flor. taur. caucaf, Willd. Perf. Holt. Cr. mucronata 
Roth Catal,) ' 
Scumansrättenices Kan. ©. 6-—-7. Der fadenförmige, viereckige 
Stengel ilt ganz dunkelgrün und fcharf; er wird % Fufs hoch und 
höher. Die fteifen Blätter lind am Rande umgerollt, fcharf und 
'endigen fich in einen fteifen Stachel. Die weilsen Blüchen find 
grüngelleckt. Die 3 Deckblätter find kein wahrer Kelch; denn es 
gibt Arten, deren zerltreute Blüthenbüfchel zwilchen dielen Blät- 


_ tern fiehen. Am adıriatifchen Meere, auf Sandboden, 


SPERMACOCE, Kronfame. 


“ "SP. TENUIOR, glabra, foliis lanceolatis, ftaminibus 
inclußs, floribus verticillatis, feminibus hirtis. (Sp. 
tennior Willd. Perf. Swartz, Gaertn. ı. t. 25. f. 8. Schk. 
t. 22.) | 
Dünnern Kr, ©. 6—8. Der aufrechte, etwas eckige Stengel wird an 
2 Fufs hoch. Die kahlen Blätter ftehen einander gegenüber. Die 
kleinen Blüthen find weils. Er variirt: mit kahlem und feinhaari- 
gem Stengel, mit fteifem und fchlaffem Stengel ; mit [chmalern und 
breitern Blättern ; mit quirlftändigen und falt einzelnen Blüthen. 





Diefes Gewächs kann ins freye Land gefäet werden, nur ver- 
langt es eiven gelchützten Ort gegen die Näfle, wenn es reifen 
Samen bringen [oll. 


88. VAILLANTIA, Vaillantie. 


I. V. crucIATa, foliis quaternis elliptico-oblongis 
trinerviis reticulatis hirfutis, pedunculis ramofis gla- 
bris bracteatis: bracteis oblongis, fructibus glabris. 
(F. crueiats Willd. Perf. Roth, Hoft, Hoffm. Gmel. 
Sturm 1. 7. Galium cruciatum Smith, Engl. b. 143. 
Hell. Galium eruciata Spreng. Scop, Gal. Valantia 
Fl. Wett.) 
Gemzing V. 23.5.6. Die kriechende, fafranfarbige Wurzel treibt 


- 


ORDO L a 193 


‚meift am Grunde }egende Stengel, die viereckig und weichhaarig 
Sind, an r—ı# Fuls hoch werden‘und in den Winkeln'rotch find. 
‚Die kleinen blalsgelben Blüchen [ind wohlriechend und. alle vier- 
Ipaltig: die Stiele find anfangs eintach, aber an der Spitze ältig, 
und haben an der Balis zwey [ehr kleine Deckblättchen. Es 
kömmt meift nur ein Samenkorn zur Reife, das beynahıe nieren- 
förmig ılt, auf einem herabgebogenen Suielchen fitzt, und von den 
Kelchblättchen bedeckt wird. Sie variirt: mit einfachem Stengel ;: 
mit lauter, Zwitter,- Blüchen,; und mit lauter Zlpalugen Kronen. 
In dornizen Gelflräuchen, Wäldern fali in ganz Deutlchland. 


2. V. Aparıne, foliis fenis lineari-lanceolatis mar- 
'gine hilpidis, pedunculis bifloris nudis, floribus mias- 
culis triidis, fructibus tuberculatis. (F. Aparine 
Willd. Perf. Roth N. B. et Germ. (exc!. [yn. Rupp.) 
Schrad. Spice. ı. t. 1. f. 3. Hoffın. 7. faccharata Gmel. 
Gal. Valantia Web. holf.) | R 
Kırsxaavranrıce V. ©. 7. 8. Der kletternde Stengel ift äfig und 
wie: die Blüthenfliele [charf. Die tumpfen Blätter endigen [ich in, 
„einen Stachel und lind am Rande rückwärts [charf. Die Blüthen- 
ftiele find fo lang wie die Blätter, und die oberlien Zblüthig: die 
Seitenblüchen find unfruchıbar und ganz kurz geltielt; das mittel- 
ite ilt ein ltiellofer Zwitter. Der Fruchtitiel ill an der Spitze bo- 
genförmig herabgebogen. Der kugelrunde Same ilt ganz mir klei- 
. nen Höckern bedeckt. Unter dem Getreide; Braunlichweig, Pfalz, 

Schwaben, Göttingen, Holltein, | 


| . V. TRICORNIS, pedunculis 3floris, floribus omni- 
bus pedicellatis, fructu granulato, foliis fuboctonis 
retrorfum aculeatis. (J% tricornis Roth N. B. Galium 
‘tricorne Smith. G. /purium Willd. Roth, Schrad. Spic. ı. 
..62) ° Ä 
Diez Roraısche V. ©. 7. Der Stengel ıft meift ganz einfach und 
fo wie die Blätter rückwärts beitachelt. Die Blätter endigen 
fich in einen Ipitzigen Stachel. Die abwechlelnden 3lpaltigen 
Blüthenftiele ind 3Zblüthig: die Seitenblüthen find meilt un- 
‘fruchtbar und männlich; das mittellte ift ein fruchtbarer Zwitter. 
Der Fruchtftiel it bogenförmig herabgebogen, Die kugelrunden 
"Samen haben kleine Höcker und [ind fo grofs wie eine kleine 
'Erbfe. Unter der Saar; Oldenburg, Erlangen, Frankfurt a. M. 
"und a. d. O., Göttingen, Barby, Schwaben. 7 | 
4. V. GLasrA, foliis quaternis, ellipticis ciliatis, 

edunculis ramofis nudis fructibusque glabris. (F. gla- 
Rn Willd. Lin. Waldft. et Kit. hung, ı. t. 32! Schk. 3. 
1. 345. Galium wernum Scop. t. 2. (?)) 

Mö/sler's Handb. d. Gewächsk. 13 


x 





194 CLASSIS IV. SPECIES. 


Gıarte V. 9. 5. Der jeckige Stengel wird £ Fuls hoch. Die ey 
rundlanzetförmigen Blätter find falt kahl. Die Blüthenftiele find 
meilt ztheillg und tragen gelbe Blüchen. Sie ift der V, cruciata 
fehr ähnlich. Auf fchattigen Stellen, Kärntben, Krain, Litorale. 
An nn nn 

Von der gemeinen V. führte man [onft: Cruciatae, [. Afperu- 
dae aureae herba. Sie belitzt zulammenziehende Kräfte und foll 
bey Brüchen nützlich feyn. Alle angeführte Arten haben mit G“- 
lium, Afperula und Crucianella den Farbeftoff gemein. 


89. EPIMEDIUM, Sockenblume. 


E. aLpınum. (EZ. alpinum Willd. Perf. Scop. Hoft, 
Smith, Engl. b. 438.) 
Aıren-S. 3. 4. 5. Die kriechende Wurzel treibt ein einzelnes 
Blatt, das doppelt 3zählig ift und an der Seite eine einzelne 'Trau- 
be trägt: die hängenden Blättchen find geltielt, herzförmig, [ä- 
gezähnig und jeder Zahn endigt [ich in ein Haar. Die abwech- 
felnden, röthlichen Blüthenftiele Gind mit fchmierigen Haaren be- 
ferzt. Die überhängende Blüthe har einen 4blätterigen Kelch, der 
fchon vor der Blüthenzeit abfäll. Die eyrunden Blüthenblätter 
find fchwarzroth. Die gelbdurchfcheinenden Nektarien find ftumpf. 
Die bedeckelten Antheren [ind der Länge nach an den Fäden be- 
feftigt, Auf bewachlenen, Ichattigen Alpen Süddeutichlands. 


PTELEA, Lederblume. 


PT. rrıFoLIATA, foliis ternatis. (Pr. erifoliata 

Willd. Sp. pl. et Willd. B. Perf. Du Roi harb, Wan- 
‚genh.) Bß. Pr. pentaphylia foliis quinatis, foribus cy- 
moüs. du Roi. 
Dasrsrärtenıoe L. %. 6. Dieler [chöne Strauch wird 10 — ı2 
Fuls hoch. Die wechfelweile ftehenden Blätter find lang geftielt: 
die Blättchen find ungeltielt, langlicheyrund, kaum merklich ge 
zähnt und nur felten an der Mittelrippe behaart. Die fehr ange- 
nehm riechenden, grünlichweifsen Blüthen bilden ältige Endafter- 
dolden. Die Blütbenftiele, die Aufsenfeite der Krone und des 
Kelchs [ind kurz behaart. Es finden [ich ganz männliche Stämme. 
Die Abart ß, hat kleinere, deutlicher gezähnte Blättchen, die auf 
der Rückleite an den Adern [tärker behaart igd. In Garolina, 
Virginien und Penfylvanien. 





Diefer dauerhafte Strauch vermehrt fich leicht durch den Sa- 
men, den man noch im Herbft fäet.. Die weilse, bittere Frucht ilt 
(chon oft zum Bierbrauen mit Vortheil angewandt worden. 


x 


ORDO I | 195 
90. TRAPA, Waffernufß. 


Te. NATAns, nucibus quadricornibus, fpinis pa- 
tentibus. (Tr. natans Willd. Perf. Roth, Hoffm. Hoft, 
Fl. Wettr. Gmel. Heller, Schk. t. 25. Sturm ı. 30.) 
Gemeins W..©.6 — 9. Die Frucht fällt im Spätherbft ab und 
treibt im Frühling einen 6 Zoll langen Trieb mit einem Knoten, 
Aus diefem fchlagen Wurzeln. unter fich, ‘die erften Blätter über 
Gich, die unter dem Waller haarförmig vielmahl getheilt find, und 
ein zweyter Trieb, der neue Knoten, Blätter und Stengel treibr. 
Wenn das Gewächs die Oberfläche des Walflers erreicht, lo brei« 
tem fich die eigentlichen Blätter kreisförmig um den Stengel aus 
und Schwimmen. Sie find rautenförmig, dick, kahl, tief gezähnt 
und unten braunfilzig: die falt fingerlangen filzigen Stiele werden | 
zur Blüthenzeit bauchig und endlich blalenarıig. Die weilsen Blüs 
then fiehen in der Mitte der Blätter, Die antänglich grünbraune, 
dann braunfchwarze Nuls ift [ehr hart und eckig: fie enthält einen 
weilsen, herzförmigen Keru. Sie variirt mit 2- — 3dornigen Nüf- 
len. Auf lehmigem Boden in Teichen, Seen und andern ftehenden 
Gewällera im mittlern und füdlichen Deutfchland. 


Schon in den ältelten Zeiten benutzte man die Nüfle zu Brot, 
‚und die Blätter zum Futter für die Pferde. Man ifst lie bis jetzt 
noch roh, gekocht und gebraten; fie haben einen fülslichen, ka- 
fianienartigen Gelchmack. Der Kern ilt reich an öligen und 
mebligen Theilen, die fättigen und näbren, und wird deswegen 
in Kärntben [ehr häufig genollen. Die Japaner genielsen die Wur- 
zeln täglich in Suppen und in China wird die Pflanze zum häus- 
lichen Gebrauch häufig in Sümpfen angebaut, Man har überdiels 
aus dem Kerne ein [ehr weilses Mebl zu Brot bereitet, und man 
'follte dielen Vortheil bey Theurung nicht überfehen. Die Schwei- 
me gehen dielem Gewächs emfig nach; fie werden Lehr fett darnach 
und liefern einen felten Speck. Es wird leicht durch die Nüffe 
vermehrt, die man in den Schlamm der Teiche legt. $onft führte 
man in den Apotheken: Nucis aquaticae fructus. 


91. CORNUS, Hartriegel. 


1. C. suecıcA, herbacea, ramis binatis, foliis omni- 
bus oppolitis fefülibus nervoßs. (C. fueeica Willd. 
Perf. Roth Beytr. et Germ. Smith, Engl. b. 310, Fl. 
D.5.) _ 
ScawapıseHern H. 3,6.7. Die kriechende Wurzel treibt einen 
viereckigen, kahlen Stengel , der febr (elten äftig, aber oben atheis 
lig ift; er wird 4 Fuls hoch. Die ganzrandigen Blätter Al srip- 

13 


196  ° CLASSIS Iv. SPECIES. 


ü pig. Die kleinen, Ichwarzrothen Blüthchen bilden einen einfa- 


cben , langgeltielten Schirm, deflen 4 Hüllblättchen doppelt grö- 
Iser als der Schirm find, dabey eyrund, weils, geadert und hin- 
fällig: zwey entgegengeletzte lind etwas kleiner. Die kugelrunden 
Steinfrüchte Gnd roh und fülslich. Auf Torfboden [ehr häufig; 


Oldenburg auf dem Ammerlande. 


2. C. MAscuLA, arborea, umbellis involucrum 
aequantibus. (C. masoula Willd. ‚Perl. Roth, Hoffm. 
Schk. t.24. Holt, Scop. Fl. Wettr. Gmel. Spreng. Heller, 
L’Herit. corn. Du Roi harb. Reitter et Abel t. 31.) 
Korssgıeınschsaum. 4. Blühr 3 — 4 vor dem Ausbruch der Blätrer: 


"Diefer Baum wird ıg — 20 Fuls boch. Die kurzgellielten, eyran- 


den Blätter find entgegengeletzt, lang zugelpitzt und ungezähnt. 
Die [chöngelben Blürchen Itehen an der Spitze der Zweige und 
bilden kleine Schirme mit einer gblätterigen Hülle: diefe Blättchen 
find eyrund, äufserlich zottig und grün, innerhalb [chmutzig gelb, - 


Die elliptifche Steinfrucht it zinnoberroth und [ehr glänzend. Er 


warirt: mit meill männlichen oder weiblichen und nur wenig Zwit- 
ter-Blürhen; mit allen 3 Arten Blürben auf einem Stamme; mit 
wachsgelber und weifser Frucht; mit gefleckten Blättern, If 
im nördlichen Deuzlchland verwildert, und nur im füdlichen, in 
Oelireich, Kärnthen, Italien, Frankreich, Schweiz, Sibirien ein- 
heimifch (H. auf dem Walle.) 


a. C. FLORIDA, arborea, involucro maximo: folio- 


lis obcordatis. (C. florida Willd. Perf. L’Herit. corn, 


Du Roi harb. Wangenh. B. t. ı7. f. 41.) 

SCHÖNBLÜHENDER H. h. 5. Diefer fchöne Strauch wird mannshoch. 
Die kurzgeltielten, elliptifchen Blätter find entgegengelerzt, un- 
gezähnt und auf der Rückfeite graugrün. Die gelbgrünen Blü- 
then -bilden einen runden Kopf, mit einer 4blätterigen, weilsen, 
zarten Hülle. Die rothen Früchte lind klein. In Virginiens Wäl- 
dern. | 


3. C. sanGuINEA, arborea, ramis rectis, foliis 
ovatis concoloribus, -cymis depreffis. (C. Jangninea 
Wilid. Perf. Roth, Hoffm., Fl. Wettr. Scop. Hoft, L’He- 
rit. corn. Du Roi, Reitt. et Ab. t.48. Smith, Engl. b. 
249. Fl. D. 481. Spreng. Gmel. Hell.) | 
Rorner H, %. 6.7. Er wird 10 — ı2 Fuls hoch, und hat' ent- 
gegengeletzte, glänzend rothe Aelte, Die entgegengeletzten, geltiel- 
ten’ Blätter find ungerähnt, und werden im Herbft röthlich. Die 
weilsen Blüthen haben einen weilshaarigen Kelch und bilden eine 
flach ausgebreitete Afterdeide, die, wie bey den folgenden Arten, 
keine Hülle hat. Die kleinen, runden Sseinfrüchte Gind Ichwarz 


s 


ORDO L | 197. 


ı 

und haben einen hervorftehenden Nabel. In Gebüfchen in ganz 
Deutichland. ( H.) 
b. C. ALsA, racemis recurvatis, foliis lato-ovatis 

fubtus canis, eymis deprefis. (C. alda Willd. Perl. 
L’Herit. corn. Du Roi harb. Wangenh) ı 
Wetssperrtcer H. %.6. Der 8 Fuls hohe Strauch hat gebogene 
fchönrothe Aelte, Die gefielten, elliptifchen Blätter find-lang au 
- gelpitzt und ungezähnt. Die weisen Blüthen haben einen weil» 
haarigen Kelch und bilden an den Spitzen der Aelte flach gedrück- 
te Afterdolden. Die weilse Frucht ilt rund: die Nufs. fach ge» 
drückt, In Sibirien und Canada. i 





Das Holz von C. mascula wird wegen feiner Zähheit und’ au- 
Iserordentlichen Feliigkeit zu mathematifchen und mulikalilchen 
Inlirumenten, 2u Räderwerk, .zu Meflerltielen und Hefien benutzt, 
Die Rinde, Zweige uhd Blätter enthalten Gerbeftoff; die Rinde 
der Wurzel färbt rofenrorhbraun ; die Rinde der Zweige gelb; und, 
das Holz die Wolle braun, Wenn die Früchte zum Abfällen reif ' 
find, fo haben lie einen angenehm [äuerlichen Gefchmack; man 
bäckt fie in Kuchen und macht fie mit Zucker und E’üg wie die 
Preufselbeeren ein oder kocht lie zu Gallerte. Unreif werden lie 
gekocht und mit Salzwaller, Lorbeerblättern und andern Gewürzen 
eingemacht. Man brennt einen vortreflichen Braontwein daraus, 
und bereitet durch Gäbrung ein weinähnliches Getränk aus den- 
felben, Die im Schatten. getrockneten jungen Blätter geben mit 
jungen Sauerkirfch - und wilden Erdbeerblättern vermilcht einen 
vortreflichen, [chmackhaften Thee. In Gärten empfieblt fich die- 
fes Gewächs‘zu Hecken. In den Apotheken führt man: Corni 
fructus. Die beyden ausländilchen Arten. nehmen lich zugleich 
mit dem rochen Hartriegel in kleinen Parthieen gur aus, Auch 
ilır Holz ift fehr feli und zähe und wird zu mancherley Dingen 
benuszt. Der letztere ilt belonders.tauglich zum Fafchinenbau im 
Waller, weil fein Holz weit länger als anderes dauert. Seine Zwei- 
ge, Rinde und Blätter ssihaltsn auch Gerbeftoff, Die Früchte 
geben ein. grünliches Brennöl, Die Fortpflanzung fämmtlicher 
Arten gefchieht durch Samen, Stecklinge, Ableger und Wurzel- 
fproffen; doch der fehönblühende H. wird am licherffen, durch 
Samen vermehrt, 


SANT ALUM, ‚ Santel: 


S. asum. ($. album Lin. Willd, Perf. Rumph 


amb 2.t. ıı.) | 
Weısser $. 4. Er hat das Aeufsere der Rheinweide, ihre Blätter 
und Blüthenftand, Die 4 Hasigdrülen find kleiner ala die Blü- 


r 


198 CLASSIS IV. SPECIES» 


thenblätter. Die 4 Staubfäden find mit der Röhre des Kelchs ver- 
wachfen. In Indien. 


Von diefem Baume [oll das weifse und gelbe Santelholz (Li- 
grum fantalinum album et citrinum) kommen. Die weniger ftar- 
ken Stücke ind kräftiger und riechen bey weitern flärker; lie kom- 
men von der malabarifchen Külte. Die dickern Stücke bringt man 
aus Cochinchina. Es hat beym Reiben einen Rolengeruch und einen 
bittern Gelchmack. Durch Deltillation in Wafler gibt es ein Oel, 
das nach Ambra riecht und in der Kälte gerinnt; durch Ausziehn 
mit Weingeilt erhält man ein wohlriechendes Harz. 


STRUTHIOLA, Spatzenftrauch. 


STR. virGATa, foliis lanceolatis ftriatis,' fummis 

eiliatis, ramis pubefcentibus. (Ser. virgata Thunb, 
Willd. Perf. Wendl. bot. B.) 
Rurtusnrönmicer Sp. %. Blühbt im Sommer. Der [proflende Sten- 
gel treibt einfache, rutbenförmige Aelte. Die entzgegengeletzten 
Blätter find kahl und gerinnelt. Die winkelfländigen Blüthen [ind 
einzeln und fliellos; fie find weils und von der Länge der Blätter. 
Er variirt: mit Jängern und kürzern Blättern ; mit rothen und gelb- 
lichen Blüchen. Auf dem Gap. 


Er gehört ins Glashaus und verlangt bündige Erde: Heideerde 
mit guter Gartenerde vermifcht; nur mälsige Feuchtigkeit; im Som- 
mer ins Freye, im Winter am Feniter. 


PROTEA, Silberbaum. 


1. Pr. conocArra, foliis quinquedentatis glabris, 
caule erecto, capitulo terminali. (Pr. conocarpa Thunb. 
Willd. Perf.) | 
Keozırauenticer $. 4. Der runde Stengel wird 3 Fuls hoch und 
dıüber; er treibt nur wenige entgegengeletzte Aefte. Die ungeltiel- 
ten, länglichen Blätter haben nur an der Spitze 5, (felten 7, % 
oder gar keine) Zähne, die [chwülicht find; dabey [ind fie an der 
Balis zottig. Ein einzelner Blüthenkopf, der aus fadenförmigen, 
mit langen gelben Haaren befetzien Blüthen befteht. Die allge- 
meine Blüthendecke befteht aus eyrunden, zug£lpitzten, kahlen 
und bewimperten Schuppen, die fich' wie Dachziegel decken. Er 
varlirt: mit zottigem und kahlem Stengel. Auf dem Vorgebirge 
der guten Hoffnung. | 

2. PR. ARGENTEA, foliis lanceolatis argenteo -to- 
mentofis ciliatis, caule arboreo, capitulis globofis. 
(Pr. argentea Thunb. Willd. Perf. Gaertn. ı. t. 51. f. 7.) 


ORDO 1. 299 


Wınnen S, %. 8. Der Stamm ift lehr ältig und wird über 6 Fuls 
hoch. Die runaeligen, von den abgefallenen Blättern höckerigen 
Aelte find rund. Die ungeftielten Blätter ind an der Spitze drüfig, 
glänzend und bewimpert; lie haben unter allen den blendenditen 
Silberglanz. Die Blütbe ift ülberweifs- Alzig. Die gemeinfchaftliche 
Blüthendecke beftebt aus eyrunden, fiumpfen und Äilzigen Schup- 
pen. Am Vorgebirge der guten Hofinung, wo diele prächtigen 
Bäume ganze Wälder bilden. 


3. Pr. serıcea, folils lanceolatis fericeis, ramis 
Sliformibus, .caule decumbente. (Pr. fericas Thunb, 
Willd. Perf.) 

Seınamanticen $. &. Der äflige Stengel ift kahl. Die gekrümmten 
Aelte fiehen zerftreut und find auch kahl. Die ungezähnten Blät- . 
ter ftehen aufrecht. Die einzelnen, Selten gehäuften, Endköpf- 
chen [ind faft überbängend und von der Gröfse einer grofsen Erbfe.“ 
Die Blürben find gelbhilaig. Die kahle allgemeine Blüthendecke 
befteht aus lanzetförmigen Schuppen. Ebendafelbit. 


4. Pr. specıosa, foliis oblongis glabris, capitulo 

oblongo, fquamis calicinis apice barbatis. (Pr. /pecio- 
Se Thunb. Willd. Perf.) 
Schönen $. b.5. 6. Der aufrechte Stamm ift zottig, ällig und 
6 Fuls hoch, Die faft geftielten Blätter haben eine fchwarze Spitze, 
Jind ganzrandig, genervt, lederartig und kähl. Das Endköpfchen 
ift von der Gröfse eines Gänleeyes und die fadenförmigen Blürben 
lind ftark behaart. Die Schuppen der allgemeinen Blüchendecke 
find alle kahl und decken fich wie Dachziegel: die äufsern find 
eyrund ; die mittlern länglich;; die innern linienförmig-länglich ; 
fie find nach unten fchmaler. Er variirt: mit [chmalern und brei- 
tern Blättern ; und mit Kelchblättern, die an der Spitze mit roft- 
braunen und fchwarzen Haaren beletzt find. Ebendafelbit. 





Sie gehören ins Glashaus und werden alle gleich behandelt, 
Sie iehen am liebften in der Nähe der Fenfter, wo: fie viel Licht 
und bey günftiger Witterung frifche Luft genielsen. Sie verlangen 
leichte und nahrhafte Erde. Es it genug, hie vor Frolf zu [chützen. 
Wenn die Wurzeln die Töpfe ausgefüllt haben , letzt man [ie um, 
ver[chneider die Wurzel nicht zu Itark, und bringt fie in Schatten. 
Man sieht fie aus Samen, die erft in r — 4 Jahren aufgeben, dels- 
wegen mufs man liebis dabin alle Frühjahre i in ein temperirtes Mift- 
beet fetzen. Man läfst die Pflänzchen im Topfe, bis die Wurzeln 
ihn angefüllt; dann verfetzı man fie, ohne fie zu verlchneiden, 


Sie vertragen fämmtlich nicht viel Näfle, 


200° CLASSIS IV. SPECIES. - 


RIVINA, Rivine. 


R}jnumiLıs, racemis fimplicihus, floribus tetran- 
dris, foliis pubefcentibus. (A. Aumilis Willd. Perf.) 
Nıeortce R. $._Blüher Sehr lange. Der kleine immergrüne Strauch 
bat zahlreiche Zweige. Die eyrunden Blätter find ganz. Die rorhen 
Blüthen bilden winkellländige Trauben. Der Griffel verläuft fich 
‚ über den Fruchtknoten. Die Beeren lind roth. Auf den caraibi- 
[chen Infeln, Jamaika, Barbados. 





Sie gehört ins warme Treibhaus; verlangt eine nahrhafte Erde 
und inı Sommer viel Feuchtigkeit. Man zieht fie aus Samen. 


92. ALCHEMILLA, Löwenfufs. 


1. A. vuLGarıs, foliis reniformibus novemlobis: 
lobis arcuatis acute dentatis, corymbis terminalibus 
glabriusculis. (A. vulgaris Willd. Perf. Smith, Roth, 
Hoffm. Scop. Holt, Fl. Wett. Gmel. Hell. Engl. b. 597. 
Fl. D. 693: Sturm 1.2.— ß. A. Aybrida, foliis loba- 
‚tis [ericeis acute [erratis, [egmentis involucri [ubrotun- 
dis, Web. Fl. Gott.) | 
Geneisern L.%. 4 — 7. Der auffteigende Stengel wird handhoch 
und drüber; er ilt rund und atheilig. Die Wurzelblätter [ind 
lang geltielt, und weit gröfser als die übrigen: die des Stengels 


ss 


find [ehr kurz geftielt und umfafien den Stengel. Die Nebenblär- ' 


ter find [ehr grofs und eingefchnitten. Die gelbgrünlichen Blü- 
then find kurz geftielt. Auf Wiefen, Triften, in Wäldern fali in 
ganz Deutfchland. ß. auf dem Meifsner/in Helflen. 

2. A. arpına, foliis digitatis apice ferratis fubtus 
argenteo - fericeis. (4. alpina Willd. Perf. Smith, 
Hoffin. Hoft, Engl. b. 244. Fl. D. 49.) or 
Arren-L. 3.7. Der Ichwache, rispenartige Stengel ift aufrecht 
und trägt an der Spitze viele kleine Blüthenbülchel. Die 5 Mahl 


geiheilten Blätter haben an’ der Spitze gezähnte Lappen, die auf 


der untern Seite einen [ehr [chönen Silberglanz zeigen. Die Blü- 
then find auf der Aufsenleite feidenartig. Auf den Alpen; Oelt- 
reich, Bayern, Salzburg, Tyrol, Schlelien. | 

3. A. Apuaness, foliis tripartitis: laciniis trihdis 
pubelcentibus, floribus axillaribus glomeratis monan- 
dris. (4. Aphanes Willd. Roth, Hoffm. Holt, Spreng. 
A. arvenfis Smith, Scop: Apkanes arvenjis Perl. Fl. 
D. 973. Schk. t. 26. Gmel. Hell.) | 
Ackkr-L.©.6— 8. Die [chwachen Stengel Gind fingerlang un 
länger; fie fiad {ehr ältig, behaart und atheilig. Die abwechleln- 


- 


ORDOL a6: 


den, falt runden Blätter [ind zottig. Die zottigen Nebenblätter . 
umfaflen den Stengel; fie ind bewimpert und gezähnt, Die klei- 
_ zen Blüthen find gtün. Die Kelchabichnitte find abwechfelnd fehr 
klein. Die ftumpfe Narbe ilt fchwärzlich. Auf feıtem Boden ift 
der Kelch oft 4fpaltig. Auf Aeckern und belonders Brachäckern 
in ganz Deutlchland. (H. im Polller Holze.) 


Der gemeine L. Stand bey den Alchemilten in grolsem Anfehn ; 
daher der Name. In den Apoıheken findet man nur felten: Alche- 
millae radix, herba. : Doch in der Schweiz zählt man ihn mit 
dem folgenden unter die Milchbelördernden Gewächle; daher 
der Name: Milchkraut. Nach Bechftein kann der Acker -L. als Sa- 
lat benutzt werden. Sie werden fämmtlich vom Vieh gern gefiel- 
fen und enthalten alle etwas Gerbefiofl. 


93. ISNARDIA, Isnardie. 


I. paLustris, foliis ovatis integris. ZI palufiris 
Wild. Perf. Roth, Hoffm. Gmel. Holt, Wulff. in Jacq. 
Coll. Schk. t. 25. Sturm 4. 2. Zudwigia repens Swartz.) 
Sumpr -Isw. ©. 7.8. Der rothe, kriechende Stengel wurzelt an den 
etwas verdickten Gelenken. Ein kleiner Wulft zieht fich von ei- 
zıem Blatrurfprunge zum andern querüber und ein Paar erhabene 
Linien an jeder Seite dellelben auf- und abwärts, wodurch der 
Sıengel etwas eckig erlcheint. Die entgegengeletzten, kahlen 
Blätter find geltielt, und auf erwas trockeuerem Boden roıh überlau- 
fen. Die achlelftändigen, einzelnen Blüthen find falt unmerklich 
geftielt; ihr Griffel ift länger als die Staubgefälse. Die falt 
4egkige Kapflel enthält viele nierenföormige Samen. In Gräben, 
auf über[chwemmtem Torfboden. Oeltreich, Schwaben, Fran- 
ken, Hannover, Oldenburg, Holftein. (H. bey Eppendorf, nicht 
fern.von der Mühle links an und in dem Waller häufig.) 


94. ELAEAGNUS, Oleafter. 


-E. ANGUSTIFOLIA, foliis lanceolatis. (E. anguftifor 
Zia Willd. Perf. Pall. rolf. ı. t.4. Du Roi, Kerner 561. 
Schk. t. 26. Sturm 4. ı. Holt.) | 1 
ScamaLsLätterioan OÖ. (wilder Oelbaum),. b. 6. 7. Dieler 
Schöne Baum hat einen fchnellen Wuchs und wird 15 — 20 
Fuls hoch; man findet:ihn auch von niedrigem Wuchle und 
ftrauchartig, dann ift er dorsig. Die jungen Zweige lind glän- 
zend filberweils, Die fchmalen Blätter find ftumpf, geltielt und 
Stehen wechlelweile; oben find lie weilslichgrün und unten glän- 
zend ülberweils. Man erkennt durch eine mälsige Vergrölserung 


2° CLASSIS Iv. SPECIES. 


auf beyden Flächen platte, filberglänzende Schuppen. Die Blätter 
an jungen Stämmen [ind weit grölser, eliptilch und an der Spitze 
ftark zugerundet; daher hält man fie oft für E, Zatifolia, die doch 
nur in Zeylon einheimifch ilt. Die winkelftändigen Blüthen find 


aufserhalb mir’ filberweilsen Schuppen bedeckt und innerhalb gelb- 


lich. Die Frucht kömmt felten zur Reife; fie ilt eine gelbliche 
ovale Sıeinfrucht, die ein fülsliches Fleilch hat, Am adriatifchen 
Meere, in Böhmen. 


Er empfiehlt ich durch den ungemein angenehmen Geruch 
der Blüchen, den man in groflser Entfernung empfindet; durch 
das fchöne Aeufsere, wodurch Anlagen malerifch werden; und 
durch den fchnellen Wuchs, Das weilsliche kurs- und feinfaferige 
Holz benutzt der Drechsler; die Zweige und Blätter geben braune 
Farben. Die elsbaren Früchte werden getrocknet benutst und die 
Kerne geben ein gutes Oel. Die Fortpflanzung gelchielrt durch 
Samen und leichter noch durch Stecklinge und Wurszeltriebe. 


95. PARIETARIA, Glaskraur. 


- 1. P. orrıcınaLıs, foliis oblongo-ovatis utrinque 


acuminatis pellucido - punctatis, pedunculis dichoto- 
mis, calicibus diphyllis. (P. ofkeinalis Willd. Perf. 
Roth, Smith, Hoffın. Scop. Hoft, Fl. Wett. Spreng. Gmel. 
Aell, Eng. b. 879. Fi. D. 521. Schk. t. 344. Sturm ı. 9.) 
Geumsinss Gr. 4.6 — 8. Die faferige Wurzel treibt mehrere fuls- 
hohe und höbere Stengel, die zerbrechlich und röthlichgrün lind. 
Die abwechlelnden Blätter find geftielt; fie find etwas [charf, gana- 
randig und auf der untern Fläche blaller grün: die Seitennerven 
entftehen weit über der Balis aus der Mittelrippe. ' Die kleinen 
weifslichen Blüchen find ftiellos und ftehen gehäuft ia den Blatt- 
winkeln. Das Deckblatr ift 2- — Ztheilig, [elten ganzrandig: es 
enthält 3 Blüthen, wovon die mittlere weiblich ilt. Die-Antheren 
hängen vor der Befruchtung zulammen, fie Ipringen aber bey leiler 
Berübrung, oder Zeitigung auseinander. Auf Schutt, an Mauern, 


aufgeworfenen Gräben faft in ganz Deutfchland. (H. in der Nähe 


der Rabe.) 


2. P. ıupaıca, foliis ovatis, caulibus erectis, cali- 
cibus trilloris, corollis masculis elongato- eylindricis. 
(P. iudaica Willd. Perf. Hoffm. Gmel. kamark illuft. 
t. 853. f 2. Schk. t. 344. P. ramiflora Moench.) 
Jönıscuzs Gr. 4.6 — 8. Es unterlcheidet ich von dem vorigen: 
durch niedrigere ku fulshohe Stengel; durch eyrunde, kürzere 






wand breitere Blätter „'deren Nerven fich in denBlattltiel verlieren ; 


4 


” -  ORDO 1.1. I. 203 


durch kleinere Blüchenhaufen, die [ich falt nur allein an den 
Aeften finden. Die mittellte Blüche ilt weiblich und eyrund, Auf 
Ruinen, alten Mauern, Schutt; an der Göttinger Sternwarte, bey. 
St. Goar und Bingen. Tage 


De 





In‘den Apotheken kennt man: Parietariae feu Helzines her- 
ba. Die etwas falzige Pflanze wird als ein ftark harntreibendes, 
linderndes und zertheilendes Mittel empfohlen. Die Kohlen da- 
von geben ein gutes Zahnpulver. Die ganze Pflanze dient zur Rei- 
nigung metallener und gläferner Gofälse, daher auch wohl der Na- 
me: Glaskraut. | 


DIGYNIA, srıuı 2. 
96. HYPECOUM, Lappenblume. 


A. LıroraLe, Aliquis articulatis comprefhs arcua- 
tis, petalis integris, exterioribus longioribus lineari - 
fpathulatis. (ZH. Zivorale Jacg. ic. r. 2. t. 3og. Willd. 
Perf.) | Ä 
“ Maserstranps-L. ©. 6 — 7. Die viellpaltigen Blätter Gnd Ipitzig 
gezähnt. Die blafsgelben Kronblätter find gansrandig. Auf landi- 
gem, trockenen Boden des Litorale. 


HAMAMELIS, Zaubernufs. 


H. vırsınıana. (HM. virginiana Willd. Perl. DuRoi, 
Wangenh. B. t. 29. f. 62. Kerner t. 617. Schk. t. 27.) 
Viaoınssche Z. %. Blühr im Herbit, Diefer Strauch wird bey 
uns an 5 Fuls hoch, Die wechlelweile Rehenden, kurzgeltielten 
‚ Blätter find läuglichrund und haben grolse runde Zähne; an der 
Bafıs find fie ungleich und keilförmig. Aus jeder Blüthenknospe 
entwickeln fich mehrere gelbe Blüchen. Die Frucht kömnt erft 
im folgenden Jahre zur Reife und bleibt bis zur neuen Blüthe hän- 
gen. Daher der Name: Zaubernufs, weil man nicht begriff, wo- 
her die Frucht vor der Blüthe komme. 


Diefer Strauch dauert unlere Winter aus. Man vermehrt ihn 
durch Samen und Ableger. 


TETRAGYNIA, srırı 4. 
97. ILEX, Hülfen. 


I. AquıroLıium, foliis ovatis acutis fpinofis niti- 
dis undulatis, floribus axillaribus fubumbellatis. (Z. 


204 ° . CLASSIS Iy. SPECIES. 


Aquifolium Ait K. Willd. Perl. Smith, Roth, Hoffm. 
Holt, Gmel. Engl. b. 496. Fl. D. 508. Gaertn. 2. t. 12. 7. 
Schk t. 28. Reit. et Ab.t. 82. Sturm 4: 3. Aquifolium 
Jlex Scop.) | 

a. vuleäris, foliis Ovatis margine [pinolis. 

‘8. heterophylla, foliis dentatis [pinolis integrisque. 
y. eru[j'folie, foliis erallioribus aequaliter [erratis. 
d6 ferox, foliis [upra echinatis. 

Gemeine H ,„ StucaraLme, bh. 5. 6. Dieler fchöne Strauch wird ge- 
meinislich& — ı2 Fuls hoch ; und fieht er an feinem rechten Pla- 
tze, [o wird er zum Bauın von 30 — 40 Fuls Höhe. Die immergrü- 
nen Blätter [tehen wechlelweile und find geltielt, lederartig und 
fteif. Die fchmutzig - weilsen, zuweilen söthlirhen Blüchen bilden 
in den Blatwinkeln kleine Büfchel: fie find bald Zwitter, bald 
männlich; an den weiblichen Blüthen finden lich Rudimente von 
Staubfäden. Die fleifchige, runde Beere ilt Icharlachroth und mit 
dem Kelche gekrönt; fie findet lich auch weils und: gelb. Aufser 
den angezeigten Abarteo gibt es uoch einige mit weils- und gelb- 
gefleckten Blättern. Ina fchattigen Wäldern, dornigen Gelträu- 
chen; Oeltreich, Krain, Salzburg, Bayern, Schwaben, Naflau, 
Göttingen, Jena, Pommern, Greifswalde, (Cölberg,) Oldenburg, 
Bremen, Zelte, Holftein (Reinbeck), (H., Harvefiehude, ) Berlin, 





Es lallen fich ganz dichte Hecken aus ihm ziehen, die man be« 
fehneiden kann. Das Holz ilt knochenfelt, zähe, fo Schwer, dals 
es im Waller unterfinkı; es lälst Äch poliren und lieht, fchwarz 
gebeizt, wie Ebenholz aus; es wird delswegen zu mancherley ma- 
tliematifchen Inftrumenten verarbeitet. Die innere, grüne Rinde 
gibt einen guten Vogelleim, der bey harten Geichwullten zu Um- 
fchlägen dient. Die jungen, gelchmeidigen Zweige geben gute 
Peitfchenitiele. Die Beeren werden von den Turteltauben emlg 
gelucht; das Wild und die Schafe nagen gern die Knospen ab. 
In Corfica trinkt man die zubereiteten Samen als ein kafleeartiges 
Getränk. In den Apotheken führte man: Ca/finae folia. In 
Luitwäldern ilt diefer Strauch mit feinen Abarten eine wahre Zier- 
de. Seine Vermehrung gelingt am licherlten durch Samen, der 
- fich aber gemeiniglich erft nach 2, 3 Jahren zeig. Wenn fie 
a Jahr alt find, hebt man lie im Augult vorfichtig aus und feızt 
fie in Schatten. Die Abarten laflen [ich nur durch Ableger, wie 
wohl fchwer, erhalten; fie laflen fich auch oculiren. 


98. POTAMOGETON, Saamkraut. 
1. P. narans, foliis fubmerfis linearibus, nkan- 


£) 


ORDO II. | 0.905 


tibus petiolatis ellipticis acutis bafı rotundatis fubcor- 
datis. (P. natans Willd. Perf. Smith, Roth, Fl. Wettr. 
Hoffm. Holt, $preng. Gmel. Hell. Fl. D. 1025. Schk, 
t. 28. Sturai 1. 9.) oo | | 

Scawimmenpes $. 24. 6— 8. Die aus langen Falern beltehende 
Wurzel treibt fehr lange runde Stengel, die mit genervten Blättern 


befetzt find. Die liniehförmigen über dem Blatiftiel ftehenden ° 


Nebenblätter find von der Länge deflelben. Die walzenförmige 
Aehre erhebt lich über das Waffe. Die Blüchen find röthtich 


braungrün. In ftehenden und langlam Hielsenden Gewällern in 
ganz Deutichland. (H.) _ u a 


a. P. rLurrans, foliis inferioribus longifhmis lan- 


ceolatis acuminatis membranaceis, fuperioribus ovali- 
lanceolatis coriaceis, omnibus petiolatis. (P. Auiruns 
Willä. Perf. Roth, Hoffm. Hell.) 


Fivss-$. 4.6. Die runden, ältigen Stengel werden an 5 — 6Fuls 


lang; fie find beblättert.. Die lanzetförınigen Nebenblätter find 
am Rande bäutig. Es unterfcheider lich von dem vorigen: durch 
längere Stengel ; durch die unteriten Blätter, welche [ehr lang, !:äu- 
‚ fig und flielsend find; durch die obern, lederartigen, die Ichmaler 
find, fich verdünnen und ohne Ausrandung in den Stiel übergehen ; 
“durch aufrechte, längere und dünnere Blautftiele; und durch kür- 
zere Blüchenltiele. Die faft runde, ftumpfe Aehre trägt kleine röth. 
liche Blürhchen, In tiefen Grüben, langlam flielsenden Gewäl- 


fern; Oldenburg in der Hunte, Berlin, Erlangen, Mecklenburg . 


in der Warnow. 


3. P. perFoLIATUS, foliis cordatis amplexicaulibus 
omnibus immerfis. (P. perfoliartus Wiild. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Scop. Hoft, Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell. 
Engl. b. 168. Fl. D. 196.) | 


Dencnwacnsaäes $. 2.6— 8. Die lange, "gegliederte Wurzel 


kriecht und treibr runde, lange atheilige Stengel, die falt ganz mit 
Blättern bedeckt find. Diefe find eyrund, flumpf, genzrandig, 
Snervig, durchfcheinend und fielen wechfelweife. Nur an der 
Spitze des Srengels finden lich eyrunde, häutige Nebenblätter. Die 
winkelliändigen Blüthenftiele find länger als die Blätter und meilt 
etwas dicker als der Stengel. Die braunen, aufrechten Aelirschrn 
find länglich. Die Blütbenblätter find oben einwärtsgebogen und 
zulammengeneigt, aber nicht an der Balis. In Sümpien und Flül- 
fen auf Thonboden falt in ganz Deutichland. (H. der Thrandren- 
nerey gegen über in der Elbe.) 


4. P. vensus, foliis ovatis acuminafis oppofitis 


confertis, caule dichotomo, fpica quadriflora. (Fi den- 


206 CLASSIS IV. SPECIES. 


us Wälld. Perf. Hoff. Smith, Roth, Hoft, Fl. Wett. 
Gmel. Engl. b..397-) 

DicuterÄrterises $. 2%. 6 — 8. Die runden Stengel find [ehr äftig. 
Die Blätter find verwachfen, wellenförmig, gansrandig, Znervig: 
die untern ftehen enifernter, die obern gebäufter. Die einzelnen 
Blüthenftiele ent[pringen in der Theilung des Stengels; lie find 
eıwas zulammengedrückt und als Fruchtitiele herabgebogen. Die 
blalsgrüne Jeckige Aehre enthält zuweilen nur 2— 3 Blüthen. In 
Gräben und ftehenden Gewällern; Oeftreich, Schwaben, Pfalz, 
Salzburg, Laulitz, Jena, Bremen, Oldenburg, Holltein, (H. bey 
dem vorigen.) 


5. P. Lucens, foliis ovato-lanceolatis planis oppo- 

fitis in.petiolos definentibus trinerviis, {pjca multillora 
coarctata, (P. Zucens Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffın. 
Spreng. Scop. Hoft, Fl. Wettr. Gmel. Hell. Engl. b. 376. 
FI. D. 195.) 
Gıäinzennss S. 3.6.7. Die runden, unter dem Waller Ichwim- 
“ menden Stengel find atheilig. Die durchicheinenden Blätter Lind 
ganzrandig: die untern abwechlelnd; die .obern entgegengeletzt 
und ungeltielt. Die Deckblätter find grofs und gerinnelt. Die auf- 
rechten, winkelftändigen Blüchenitiele find dicker als der Stengel. 
Die vielblüthige Aehre ill braungrün. In Gräben und fiehenden 
Gewällern falt in ganz Deutfchland. (H. in der Bill.) 


6. P. crıspus, foliis lancenlatis alternis-oppohtisve 
undulatis ferratis, omnibus immerfis. (P. orifpus Willd. 
Perf. Scop. Holt, Roth, Hoffm. Smith, Fl. Wett. Spreng. 
Gmnel. Hell. Fi. D. 927.) | 
Krausss S.4.5— 7. Die atheiligen, söchlichen Stengel find er 
was zulammengedrückt und 4eckig; fie kommen aus einer krie- 
chenden, ältigen Wurzel. Die Snervigen, ungeltielten Blätter ind 
durchicheinend und [ehr zart fägezähnig: die unterlten find eyrund- 
lanzetförmig, die oberfien find einander genähert und durchfchei- 
nender. Keine Nebenblätter. Die aufrechten Blüchenttiele find 
kaum länger als die Blätter. Die Aehre enthält 6 — 9 rothe Blüch- 
chen. In Gräben und Flüflen in ganz Deutfchland. (H.) 


7. P. serrartus, foliis lanceolatis oppohtis, fubun- 
dulatis. (P. ferratus Willd. Perf. Roth, Scop. Fl. Wer. 
Gmel.) 

Siorarrıcas S. 2.6.7. Die langen, einfachen Stengel find rund. 
Die untern Blätter ftehen wechlelweife, fie verlaufen fich in einen 
Stiel, ünd ı — ı% Finger lang, vielnervig und falt durchlcheinend ; 
die ganz oberlten find eyrundlanzerlörmig, ‚fehr ftumpf, rörhlich 
und kaum welleniörmig. Die Nebenblätter nd Stumpf, Die 


ı . ORDO M. 207 


Aebrchen find roth und dicht; die fruchttragenden herabgebogen. 
Es unterfcheidet fich von dem glänzenden ? durch längere, [chma- 
lere Blätter ; wovon die obern talt lederartig und nicht durchfchei- 
nıend find; durch dichtere, kürzere, rothe Achren, Von dem 
kraufen: durch die untern Blätter, die 3 Mahl länger, breiter, ge- 
aau lanzetförmig lind; durch die obern, die auch grölser, falt le- 
derartig und falt wellenförmig. Die Aehre ilt weit grölser, dich» 
ter und enthält mehr Blüchen ; der Blüthenttiel ift dicker und Hop- 
pelt länger, In Bächen auf Torfboden ; Oeltreich, Krain, Wer . 
terau, Frankfurt a. d. O., Schwaben, Erfurt, Oldenburg, Hol. 
ftein. (H. lehr'bäufig in ie Bille.) 


8. P. compressus, foliis linearibus obtufis, ftipu- 
lis folio latioribus fubinde bifhdis, caule comprei lo. 
(P. compre/jus Willd. Perf. Smith, Roth, Hoffm. Fl. 
Wett. Holt, Spreng. Eng.’ b. 4:8. Fl. D. 203.) 

‚FracastengeLioas’S. 24.6. 7. Die [ehr faferige, kriechende Wur- 
zel treibt lange, äflige und atheilige Stengel. Die flachen, ganz- 
sandigen Blätter haben einen erhabenen Nerv; fie [ind meilt brei- 
ter als der Stengel: die untern Itehn nur wechfelweife. Die weils. 
lichgrünen Deckblätter find breiter als die Blätter, aber kurz. Die 
Blüthenftiele find kürzer als die Blätter, und [chmaler als der Sten- 
gel. Die kurze Aebre ilt 4- — 6blüthig. In fumpfigen Gräben faft 
in ganz Deutfchland. (H. in der Bill, in Deichbrüchen.) 


9. P. GRAMINEUS, foliis lineari-lanceolaris alternis 
fefülibus ftipula latioribus, caule tereti fubdichötomo. 
(P. gramineus Willd. Perf. Roth, Hoffm. Fl. Wett. Holt, 
Spreng. Gmel. Fl. D. 222.) 

ß- P. heterophyllus, foliis fubmerßs linearibus, [effi- 
libus, natantibus lanceolatis petiolatis. (P. Aetero- 
phyllus Schreb, Spic. Fl. L. Gmeel.) 

Grasantices S. 4.6 — 8. Der hin- und hergebogene Stengel ift 
ältig. Die an der Spitze gekrümmten Blätter find an der Bafis 
fchmaler und am Rande wenig wellepförmig. Der aufrechte Blü- 
tbenftiel firzt an der Spitze des Stengels und ift dicker als diefer. 
Die dichte Aehre ift 2 — 5 Mahl kürzer als ihr Stiel. ß. unter- 
fcheidet lich durch die oberften Blätter, die f[chwimmend, dicker 
und kürzer gefiielt find. In Gräben und Sümpfen; Holfteio, 
Mecklenburg, Harz, Berlin, Göttingen. ß. Leipzig. 


10. P. pusırLus, foliis linearibus oppoßtis alternis- 
que ftipula angultioribus bafı patentibus, caule tereti, 
ee axillaribus pauciforis.. (P. pufillus Willd. 

erf. Roth, Smitb, Hoffm, BITER Spreng. Scop. Gmel. 
Engl. b. 215.) 


208 CLASSIS IV. 'SPECIES. 


Kırınıs S.2.'6.7. Es unterfcheider fich von ‘dem folgenden: 
durch ein [chlafferes Aeulsere; durch abftehende Blätter, die am 
Grunde keine Scheide haben ; durch eine weit kleinere, wenigblü- 
thige Aehre, die lich während des Fruchtanletzens nicht verlängert; 
und durch weir kleinere, falt runde Samen. In Sümpfen und Grä- 
ben; Holftein, Heflen, Pfalz, Barby, Jena, Eifenach, Göttin- 
gen, Herborn. 

ı1. P. marınus, foliis fetaceis alternis approxima- 
tis diftichis inferne vaginantibus. (P. marizus Willd. 
Roth, Hoffm. Fl. Wett. Gmel. Fl. Dan. 186. Smith £. P. 
pectinatum Perl. 8. Smith, Engl. b. 325.) 
Mszr -S. 3.6.7. Die runden Stengel fiod [ehr äfıig und atheilig. 
Auf den zolllangen Scheiden, .die lich in kurze häutige Nebenblät- 
ter endigen, itzen die 2- — 3zölliten Blätter. Die Blüthenttiele 
find kürzer als die Bläuer, und fruchttragend kaum länger. Jede 
Blüthe bringt meilt nur ı, doppelt grülseres als die Blüthe und 
runzeliges Samenkorn zur Vollkommenbheit. Es zeichnet lich durch 
die befcheideten Stengel und durch die [ehr lange, unterbrochene, 
fruchttragende Achre aus. In Gräben und Flüllen; Pfalz, Wette- 
rau, Sachlen, Bremen, Oldenburg, Holltein,' Mecklenburg, Pom- 
znern, Schlelien. 


12. P. zosterarroLius, foliis linearibus longifh- 
mis obtufis cum mucrone alternis oppohtisque felüli- 
bus, caule compreffo, fpicis 'uncialibus multifloris. 
(P. zofteraefolius Schumacher FI. Seeland. Perf.) 
WASSERRIEMENBLÄTTERIGES S. 4. 7. Der lange, gegliederte Sten- 
gel if äftig. Die ganzrandigen Blätter werden 4 — 6 Zoll lang 
und drüber; fie laufen am Stengel herab, haben einen erhabenen 
Rückennerven und .find glatt. Die häutigen Nebenblätter ünd kurz, 
‚[cheidenförmig und [pitzig. Die kurzen Blüthenftiele find fchma- 
ler als der Stengel und tragen eine vielblüthige Aehre. Herr Dr, 
Detharding fand diele Pilanze in der Ober- Warnow im Meckien- 
burgiichen. j 
13. P. rLexvosus, foliis ovato-oblongis alternis 
fefflibus truncatis emarginatis, caule flexuofo, Ipica 
brevi multiflora. j 
Hın- un sercesocenss $S. %.7. Der weilsliche Stengel ilt älig 
und hin- und hergebogen. Die untern Blätter üind 3 — 4 Zoll 
lang und an ı Zoll breit. Die häurigen Blattanfätze find eyrund 
und weils. Die Blumenfüele [tehen an der Spitze des Stengels und 
der Aefte und find gegen &£ Fuls lang. Herr Conr. Thede land 
diele Pflanze vor mehreren Jahren im Barninfchen See :bey Criritz 


im Mecklenburgifchen. 


mn 


. ORDO I. | 209 


Einige Völker am Ural genielsen die Wurzel des Schwimmen- 
den Saanıkrauts. Schweine, Ziegen und Rindvieh freflen die 
ganze ‚Pflanze, doch Schafe und Pferde nicht. Es leidet lehr 
von der Phalaena Potamogetonis und Blaulaus.. Die Karpfen 
und Hechte verwahren gern ihr Laich in diefem und. den übri- 
gen Atten. Ueberdiels dienen fie, wie falt alle WVallerpflanzen, 
zur Reinigung der durch das Athmen der Filche verdorbenen Luft. 
Nach den Saınen [uchen vorzüglich die Bilamänten. Einige Arıen 
werden als Dünger benutzt. | 


99. RUPPIA, ARuppie. 


s R. marıtıMA, pedunculis capillaribus vel erectis 
“ Subfpiralibus longiffimis vel breviflimis fubcernuis; pe- 
dicellis umbellatis, foliis fetaceis, caule hliformi tereti. 
(R. maritima Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Holt, 
“ Engl. h.. 135. Fl. D. 364.) 2 
Mesr-R. ©.6 — 8. Sie ift dem Meerfaamkraut fehr ähnlich im 
Rückficht des Stengels, der Blätter und Blattfcheiden;; aber Blü- 
the und Frucht find ganz verfchieden. Die längliche faft gblürhige 
Aehre kömmt in der Theilung des Stengels ung der Aelte hervor, 
Jede Blüche befteht aus A gleichen, fiienden Antheren, und aus 
meilt 4 Griffeln. Die Blüthenltiele find von verlchiedener Länge, 
Die Frucht liızt auf einem verlängerten Stiele und beftehr aus 4 ey- 
runden, [chiefen Samen, die wieder geftielt find. Sıe variirt: mit 
5 — 6 Griffeln und eben fo viel Samen, Die Blüthenltiele können 
üich wie die der Yalienerie ausdehnen und wieder Ipiralförmi; zu- 
fammenziehen. An Meerufern; Oeltreich, Jever, Holltein, War- 


nemünde. 
| 100. SAGINA, Ma/ikraut. 


1. S. PRocuMsEns, caulibus procumbentibus radi=, 
cantibus glabris, petalis breviliimis integris. (S. pro- 
cumbens Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffın. Scop- Hoft, 
Sprengz. Fl: Wett. Gmel. Hell. Engl. b. 880. Schk. t. 27. 
Sturm ı. 30.) 

Liscenors-M. 0.5 — 8. Aus der falerigen Wurzel kommen viele, 
garte Stengel hervor, die 2 — 3 Zoll lang, ältig und gelblichgrün 
find. Die ungeftielten, entgegengeletzten Blätter find talt am Grun- 
de verwachlen, linienförmig, mit einem kleinen Endftachel : die 
Wurzelblätter find länger. Die einzelnen Blüthenltiele entipringen 
in den Theilungen des Stengelsa und an den Spitzen der Aelte, 
Die kleine-weilse Blüthe fiehr aufrecht. Die eyrunde Kapfel 
hängt bis nach ausgelchürteren Samen über. Es variirt: ohne 
Blüthenblätter; mit 5 Blüthen - und Kelchblättern; und, mit 
5Staubgefälsen. Auf feuchten unfruchtbaren Triften überall, (H.). 


Möjsler's Handb. d. Gewächsk. 14 


# 


f 


210° _  CLASSIS IV. SPECIES. - 


9... ERECTA, caule erecto fubunifloro, foliis cali- 
cinis mucronatis, petalis integriss (S. erects Willd. 
Roth, Smith, Hoffm. Gmel: Hell: Eng). 'b. 609. Alfinel- 
la erecta Moench. Moenchis quaternella Ehrüu. b. M. 
erecta Fl. Wett. M, glauca Perf.) 

Avurnecuzes M. ©. 4. 5. Der aufrechte, kable Stenge! wird kaum 
fingerlang und theilt lich in & einblütbige Aelte, Die graugrünen 
Blätter find linienförmig, zugelpitzt und kahl; die des Stengels 


* find am Grunde verwachfen. Die weilsen Blürhchen ölinen üch 


kaum. Die Blütbenblärter find kürzer als der Keich. Die lanzet- 
förmigen Kelchblättchen find weils gerandeı, Es varürt: mit 
& Kelch- und Blütbenblättern ; mit ZGriffeln; und g — ı0 Staub- 
gefalsen, Auf Fellen, ünfruchibaren, [andigen Aeckern ; Pfalz, 
Erlangen, Würzburg, Schwaben, Darmitadt, Hannover, Mühbl- 
haufen, Münden, Leipzig, Gielen, Eifenach, Jena, Schlelien. 

. 3» S. APETALA, caule erectiusculo pubefcente, flo- 
ribus alternis (apetalis). (S. apetala Willd. Perf. Smith, 
Hoffm. Roth, Spreng. Gmel. ı. t. ı. Hell, Engl. b. 881. 
(S. erecta FI, D. 845.?)) 
BrörusspıärzsaLoszs M.©.5 —Y. Die zarte, falerige Wurzel 
treibt fingerhobe und höhere, anfangs liegende, dann aufrerlıte 
Stengel, die fehr zart, gegliedert und hackerig find. Die unge- 
ftielten, entgegengeferzien Blätter find linienpfriemenförmig und 
mit Spitzen verfehen, Die Blüthcehen Itehen auf haarlörmigen, 
mit zeritreuten Haaren .beletzten Stielen, und hängen während der 
Blüche über. Der Kelch ilt zuweilen 5blätterig und am Rande 
röthlich, Die verkehriherzförmigen Blüthenblätrer (ind weilslich, 
und fo klein, dafs lie mir blolsen Augen kaum zu erkennen lind. 
Die Staubfäden find kürzer als der Kelch. Auf Aeckern ; Schwa- 
beri, Franken, Halle. 


101. RADIOLA, Strahlkraut. 


R. Lınoipes, foliis ovatis oppohitis, caule erecto 
ramofilfimo dichotomo faftigiato. (AR. linuides Roth, 
Fl.Weu. A. millegrana Smith, Perf. Spreng. Hell. 2 
num Radiola Willd. Hoffm: Gmel. Engl. b. 893. Fi. D. 
178.) 
Leısantıces St. 9.6 — 8. Diele niedliche Pllanze wird kaum 3, 
und gewöhnlich nicht über ı Zoll hoch. Die Stengel find bebiär- 
tert und rund. Die ungeltielten, enigegengeleizten Blätter lind 
eyrund, ganzrandig und kahl. Die fehr kleinen, einzelnlieben- 
den Blüthen find langgeflielt, und entfpringen in der Theilung des 
Stengels. Die weilsea Blüchenblätter iind kaum fo lang als der 
Kelch. Auf feuchtem Sandboden in ganz Deutlchland. (H. bey 


# 


.- 


ORDO- II. au 
"Ham hinter Dechapeaurouge Garten, Eppendorfin der sig des 


Moors.) 
ıo2. T ILLAEA, Tilläe. 


T. aQuarTıca, erecta, dichotoma, foliis acutis, 
floribus quadrihlis. = aquatica Lin. Gmel. ı. t. 2, 
Schk. in Uft. Ann. d. B. 2.t. 3. T, proftrata Hoffm.) 
Wasser-T. ©. 6.7. Die faferige Wurzel treibt zollhohe Stengel, 
und etwas drüber, die meilt geltreckt und ausgebreitet find; auf 
über[chwemmien Plätzen hingegen aufrecht. Die entgegengelerz- 
ten, linienlanzetförmigen Blätter find Spitzig, Aecifchiert und am 
Grunde verwacblen. Die einzelnen Blüthchen lItehen wechlelweile 
in den Blatıwinkeln und find geftielt; Die find weilslich und zu- 


weilen auch hellrofenroth. Die 4 Kapfeln fpringen unten der Län- 


ge nach auf und lind glamig. Auf überfchwemmtem Saudboden; 
Wittenberg. 





14 


= 


212 
CLASSIS V. GENERA. 
PENTANDRIA, sramına 5. 
MONOGYNIA, STILUS UNICUS. 


a. Flores monopetali, inferi, mono/permi. 


MIRABILIS. Cal. inferus, quingtepartitus. Cor. 

infundibuliformis decemplicata, inferne coarctata. 
Nect. globofum, germen includens. Stigma globofum. 
Nux. | ’ 
...PLUMBAGO. Cal. oblongus, glandulofo - feaber. 
Cor. infundibuliformis. Stzamina fquamis bafin corol- 
lae claudentibus inlerta. Sigma quinquefidum. Sem. 
oblongum, tunicatum. Ä 


b. Flores monopetali, inferi, di/permi. 
Afperifoliae. 


103. CERINTHE. Cal. quinquephyllus: foliolis 
inaequalibus. Cor. limbus tubulato-ventricofus: fau- 
ce pervia. Sem. nucamentacea, bilocularia. 


c. Flores monopetali, inferi, tetra/permi, 
Ajperifoliae. | 


104. ECHIUM. Cal. quinguepartitus: foliolis 
inaequalibus. Cor. campanulata, irregularis, limbo 
quinquefido: laciniis faepe inaequalibus, infima minore 
reflexo. Faux nuda. Stig. bipartituın. 

105. HELIOTROPIUM. Cal. quinquedentatus, 
perfiftens. Gor. hypocrateriformis, quinquefida, inter- 
iectis dentibus aut plicis: fauce nuda. | 

106. MYOSOTIS. Cal. quinquepartitus, per- 
fiftens. Cor. hypocrateriformis, quinquehda, fubemar- 
ginata: fauce claufa fornicibus. Sem. laevia aut echi- 
nata. e 
-107. LITHOSPERMUM. Cal. quinquepartitus, 

erfiftens. Cor. infundibuliformis: fauce pervia, nuda. 
em. offea, nitida. (Genitalia inclufa.) | 

108. ANCHUSA. Cal. spartitus, perfiltens. Cor. 
infundibuliformis, fubirregularis: fauce claufa fornici- 
bus. Sem. hbafı receptaculi inferta. 


109, CYNOGLOSSUM. Cal. spartitus: fructife- 


CLASSIS V. GENERA. . a2 


rus planus. Cor. infundibuliformis: fauce claufa forni« 
cibus. Sem. deprefla, latere interiori ftilo affıxa. | 
110. PULMONARIA. Cal. prifmaticus, pentago- 
nus, sdentatus. Cor. infundibuliformis: fauce pervia. 
Sem. fubrotunda. | | 

‚ırı. SYMPHYTUM. Cal, spartitus, pentago- 
nus, perfiftens. » Cor. limbus tubulato - ventricofus: 
fauce claufa radiis fubulalis. Sem. acuta, conniventia. 

ı12. ONOSMA. Cor. campanulata: limbo tubulc- 
fo-ventricofo, sdentato, fauce pervia, Seil. incjufus. 
Antherae balı hamofae., 

113. BORAGO. Cal. spartitus, poft anthefin colau- 
fus. Cor. rotata: fauce radiis claufa. Sem. rugofa, re- 
ceptaculo excavato inlerta. | 

ı14. ASPERUGO. Cal. fructus compreffus: la- 
mellis plano-parallelis, Gnuatis. Cor. infundibuliformis: 
fauce claufa fornicibus. Sem. oblonga, compreffa. 

115. LYCOPSIS. Cal. spartitus. Cor. infundibu 
Iiformis: fauce claufa fquamis.convexis, tubo incur- 
vato. Ä 


d. Flores monopetali, inferi, penta/permi. 
NOLANA. Cal. shidus: laciniis latis. Cor. cam- 
panulata. Seigma capitatum, fubpentagonum. Sem. 
receptaculo carnofo coalita, . | 


e. Flores monopetali, inferi, angiofpermi. 


116. CORIS. Cal. fpinofus. Cor. irregularis. 
Stigma capitatum. Capf. 5valvis, calice cincta. Sem. 
plurirma. SR 

HYDROPHYLLUM. Cor. campanulata, interne 
5 ftriis melliferis. Suigma bifidum. Capf. globofa, bi- . 
- valvis. br 
117. ARETIA. Cor. hypocrateriformis, sAda: 
: tubo ovato. Stigma deprello-capitatum. Capf. unilo- 
cularis, globofa, svalvis, fubpentafperma. 

118. ANDROSACE. Inrvolucrum umbellulae, Cor. 
tubus ovatus: ore glandulofo. Capj/. unilocularis, ova- 
to-globofa, sfariam dehifcens, paly[perma. 

ı19. PRIMULA. Involuer. umbellulae. Cor. tu- 
bus cilindricus:. ore patulo.  Cap/f. ıloeularis: ore 
ıofido. Stig. globofum. ur 


214 CLASSIS V.. GENERA.: 


.r20. CORTUSA. Cor. rotata: tubo fubnullo, fau- 
ce anııulo elevato, laciniis ovatis acutis. Capf. ılocu- 
laris, ovalis, apice gvalvis. | 

121. SOLDANELLA. Cor. campanulata, lacero - 
multihida. Stigma fimplex. Capf. ılocularis, apice 
multidentata. | 

DODECATHEON. Cor. rotata, reflexa. Stam. 
tubo infidentia. Szigma obtulum. Capf. slocularis, 
oblonga. 

122. CYCLAMEN, Cor. rotata reflexa: tubo bre- 
viffimo, fauce prominente. Steig. acutum. Bacca tecta 
caplula. | | | 

123. MENYANTAES. Cor. hirfuta. Seigma bi- 
fidum. Capf: unilocularis, (in plantis emerfis bivalvis: 
valvulis medio placentiferis, in natantibus ruptilis.) 

124 WALDSCHMIDTIA. Cor. sfida. Nect. 
Ev 5 ad bafın germinis. Pepo unilocularis. Sem. 
eiliata. 

125. HOTTONIA. Cor. hypocrateriformis. Stam. 
u. corollae impofita. Stig. globofum. Capf. unilo- 
eularis. 

126. LYSIMACHIA. Cor. rotata, shda. Capf. 
PCR; mucronata, ıovalvis. Filam. (in quibusdam) 

alı connata. | 

127. ANAGALLIS. Cal. spartitus: laciniis cari-. 
natis. Cor. rotata. Siam. birfuta. Capf: ılocularis, 
circumfeiflla, polyfperma. 

.  SPIGELIA. Cal. spartitus. Cor. infundibulifor- 
mis. Capj, didyma, alocularis, qvalvis. 

OPHIORHIZA. Cor. infundibuliformis. Germen 
bifdum. Stigmata 2. Fructus.bilobus. 

128. AZALEA. Cor. campanulata. Siam. rece- 
ptaculo inferta. Seigma obtufum. Cap/. slocularis. 

129. CONVOLVULUS. Cor. campanulata, plica- 
ta. Sig. 2, oblonga. Gapf 2» — zlocularis: loculis 
difpermis. | | 

IPOMAEA. Cor. infundibuliformis, aut campanu- 
lata, splicata. Stigmata.capitato-globofa, papillofa. 
Capf: 2- — 3locularis, polyfperma. Ä 

i30. POLEMONIUM. Cor. zpartita.  Stam. val- 
vis bafın eorollae claudentibus inferta. Stig. z3Aduın. 
Cupf. zlocularis. Ä 


' CLASSIS V. GENERA. | 215 


‚131. DATURA. Cal. tubulofus, angulatus, deci- 
duus. Cor. infundibuliformis, plicata. Capf. qvalvis, 
4locularis, laevis aut fpinofa.. 

132. HYOSCYAMUS. Cor. infundibuliformis, 
irregularis: laciniis obtufis. Stamina inclinata. Capf 
operculata, bilocularis. ur Ä 

133. VERBASCUM. Cor. rotata, fubaequalis. Fi- 
lam. barbata. Capf. 2locularis, polyfperma, avalvis: 
valvulis inflexis. 2 | 

134. ATROPA. Cor. campanulata. Stam. diftan- 
tia. “Bacca globofa, bilocularis, calici inhidens. 

NICOTIANA. Cor. infuündibuliformis: limbo pli- 
cato. Scam.inclinata. . Cap/. bivalvis, bilocularis. 

PHLOX. Cor, hypocrateriformis. Filam. inaequa- 
lia. » Steig. zidum. Cal. prifmaticus. Capf. z3locularis, 
ıfperma. Zu 

135. PHYSALIS. Cor. campanulato -rotata. Stam. 
conniventia. Bacca bilocularis, intra calicem inflatum, 
coloratum. . | 

136. SOLANUM. Cor. rotata. Antherae fubcoa- 
litae, apice poro gemino dehifcentes. Bacca bilocularis. 

LYCIUM. . Cor. tubulofa: fauce claufa. Filamen- 
torum barba. Bacca bilocularis, polyfperma. 

137: CHIRONIA. Cal. sfidus. Cor. hypocrateri- 
formis, quinquepartita. Ansherae. demum Ipirales, 
Capf: unilocularis, polyfperma. er 

CAPSICUM. Cor.rotata. Antherae. conniventes. 
Bacca bilocularis, exfucca. | 

STRYCHNOS. Cor. tubulofa, sfida. Seig. capi- 

tatum. Bacca ılocularis, cortice lignofo. _ 
* CESTRUM. ‘Cor. infundibuliformis: laciniis acu- 
. tis marginatis. Szam. denticulo in medio, aut edentu- 
la. Antherae ggonae. Bacca ı- — alocularis. Sem: 
pauca, angulata. | Ä 

CORDIA. Cor. infundibuliformis. Stil. dichoto- 
mus. Cal. baccae accretus. Drupa ıfperma. Nux 
alocularis. 

IGNATIA. Cal. sdentatus. Cor. longillima , in- 
fundibuliformis. Drupa unilocularis, polyiperma. Sem. 
‚irregularia, angulata. | 

TECTONA. Cor. shida. Stigma dentatum. Dru: 


Pen 


216 CLASSIS V. GENERA. 


pa ficca, fpongiola, intra calicem inflatum. Nux 3lo- 
cularis.. a 

138. VINCA. Contorta. Cor. hypocrateriformis, 
‚ fauce pentagona. Folliculi 2, erecti, teretes, an- 
gufti. Sem. oblonga nuda. ; 

TABERNAEMONTANA. . Contorta. Cor. infun- 
dibuliformis, NNectarii glandulae 5, bifidae, germen 
circumftantes. Folliculi 2, horizontales, reflexi, unilo- 
culares, bivalves. Sem. pulpae immerla. (Fol. oppohta.) 

URCEOLA. Contorta. Cor. urceolata. Necta- 
rium cilindricum, jntegrum, germen cingens. Folli- 
culi a, uniloculares, bivalves. 

NERIUM. Contorta. Cal. spartitus, paryus, per- 
hiitens. Cor. infundibuliforinis, fauce coronula lacera. 
Folliculi couniventes, longe acuımninati. 


f. Flores monopetali, [uperi. 


139. SAMOLUS. Cor. hypocrateriformis, sfida, 
{quamis interltincta. Stam. tubo inferta. Cap/. lemini- 
fera, unilocularis, 5dentata, polyfperma. 
140. PHYTEUMA. Cor. primum tereti-conica, 
‘ dein 5partita: laciniis linearibus, laxis, Steig. 2- — 
zfhidum. Capf: 2- — 3locularis, foraminibus lateralibus 
dehifcens. X 

ı41. CAMPANUTLA. Cor. campanulata: fundo 
claufo valvis ftaminiferis. Siig.3- — shidum. Capf: 3- — 
slocularis, lateribus forata. | 

TRACHELIUM. Cor. iufundibuliformis. Stil. 
longus. Steig. globofum. Capf: zlocularis, perforata. 

142. LOBELIA. Cor. monopetala, ‚irregularis, 
dorfo fuperne longitudinaliter hifla. Antherae fubconna- 
tae. Capf. 2- — 3locularis. 

PSYCHOTRIA. Cal. sdentatus, coronans. Cor: 
infundibuliformis. Bacca (?) globofa aut ovalis. Serm.2, 
fulcata, oflea. 

CEPHAELIS. Flores capitati involucrati. Cor. 
tubulofa. Stig. bipartitum. Bacca difperma. Recepta- 
culum paleaceum. 

143. LONICERA. Cor. tubulofa, sfida, irregula- 
ris. Bacca 2-, 3-, 4loeularis, polyfperma. 

COFFEA, Cal. sdentatus: dentibus deciduis. Cor. 
hypocrateriformis. Sam. fupra tubum. Ancherae fagit 


d 


CLASSIS V. GENERA. 217 


tatae. Baeca difperma. Sern. arillata; hinc convexa, in- 
de plana. ’ 

CINCHONA. Cal. campanylatus, sdentatus. Cor. 
infundibuliformis, limbo spartito. Cap/. oblongo-te- 
res, a2locularıs, 2partibilis: disfepimento parallelo. 
Sem. numerola, comprella, margine membranaceo 
cincta. | 

GARDENIA, Cal. laciniae verticales aut obliquae. 
Cor. primo contorta, infundibuliformis, 5- — gfida: tu« 
bo faepius longo. Stil. clavatus. Stzig. bilobum. Bac- 
ca bilocularis, polyfperma. Sem. duplici ferie dispo- 
hta. Antherae ori tubi infertae. 

Rubia. 


g. Flores pentapetali, inferi. 


144. RHAMNUS. Cal. campanulatus, 4- — sfidus. 
Cor. fquamae ftamina munientes, calici inlertae (paf- 
fim 0). Steig. 1-, 2-, 4, (s)bdum. Bacca 3-, 4-, 
(s)iperma. (Flores pallım polygami et dioici.) 

CEANOTHUS. Cal. tubulofus, corollifer. Pee. 5, 
fornicata. Cap/. carnofa, 3locularis, 3fperma. i 

CELASTRUS. Cal. spartitus. Cor. pentapetala, 
patens. Germen nectario ıoltriato cinctum. Sligma- 
ta 3. Capf: zangularis, zlocularis. Sem. calyptrata. 

145: EVONYMUS, Cal. zen 4-— shdus. Per. 
4, 5. Capf. 4- — 5gona, 4- — 5locularis, colorata. Sem. 
calyptrata. | | 

146. VITIS. Cal. spartitus. Pezala (5) apice ca- 
lyptratim cohaerentia, emarcida Germen calice cin- 
ctum. Stil. nullus. Bacca 5fperma. 

AYENIA. Cal. spartitus. Pet. apice in ftellulam 
connexa: unguibus capillaribus in coronae formam ar- 
cuatis. Gland. 5, ftaminiformes, erectae, petalorum 
difco infidentes. AVect. cyathiforme,  sidum. Stam. 
fubpetalis circa crenam inlerta iisque recondita. Capf. 
deprefla, sfulcata, slecularis, zvalvis: valvulis bifidis, 
elaftice dehilcens. Sem. folitaria. 

DIOSMA. Cal. fubquinquepartitas, perfhiltens. 
Nect. 5, fupra germen.- Capf. 3, feu 5, coalitae. Sem. 
calyptrata. 

147. IMPATIENS. Cal. diphyllus, deciduus. Cor. 
irregularis: nectario cucullato.. Antherae primo fub- 
connatae. Cap/. slocularis, elaitice Yshliens. 


218 - CLASSIS V. 'GENERA. 
148. VIOLA. Cal. sphyllus, bafı produetus. Cor. 


irregularis, poltice cornuta. Antherae apice membranu- 
la cohaerentes aut diäginctae. Capf. ılocularis, zvalvis. 
BONPLANDIA. Cal. zhdus. Per. 5, bafı cohae- 
rentia. Squamae nectariferae 5, germen obtegentes. 
Capf. 5, balı connatae, ılpermae. 
ITEA. Cal. siidus, campanulatus. Per. linearia, 
reflexo - patentia, calici inferta. Stvig..capitatum, bilo- 
' bum.. Capf: bilocularis, bivalvis: valvis margine intro- 
fliexo - feminiferis. | Ä 


h. Flores pentapetali, Juperi. 


149. RIBES. Cal. monophyllus, sdentatus. Peta- 
la et Stamina caliei inferta. Scu. bifidus. Bacca glo- 
bofa, polyfperma, ENT Eu | 

15“. HEDERA. Imvoluer. minimum, multidenta- 
tum. Cal. minimus, Spartitus. Per. oblonga, bafı di- 
latata. Bacca slperma, calice (non) cincta. 

PHYLICA. Perianth.. spartitum, turbinatum, 

rem) Pet. o. Squamae 5, ftamina munientes. 
apf, 3cocca, infera. | 

ısı. JASIONE. Inveluer. 1ohdım. Cal, sparti- 
tus. Cor.rotata: laciniis linearibus. Antherae coalitae. 
Stig. clavatum. Capjf. femibilocularis, polyfperma, api- 
ce dehiicens. (Flores aggregati.) ZU 

“4 Flores incompleti, iaferi. 

152. ILLECEBRUM. Cal. inferus, sphyllus carti- 
lagineus: laoiniis apice fornicatis: Cor. o. Stig.. im- 
plex aut bihidum. Capf. svalvis, ılperma. 

CELOSIA. Cal. 3zphyllus, corollae spetalae facie. 
Stam. balı nectario plicato coniuncta. Cap/. horizonta- 

‚liter dehifcens. Stil. 2- — zfidus. 

| 153. GLAUX. Cal. monophyllus, coloratus, in- 
ferus, slobus. Cor.o. Capf. ılocularis, zvalvis, 5fper- 
ma, calice cincta. 

154. THESIUM. Cal. monophyllus, fuperus, fta- 
ıninifer. Nect. Barba ad bafın cuiusvis Jaciniae calicis, 
latera ftaminum: exteriora tegens. /\ux monolperma, 
ealice perhiltente tecta. 

Polygorum amphibium, lapathifolium. Ceratonia. 


‘ 
z 


N. 


CLASSIS V. GENERA: a 
ee DIGYNIA, srıuı 2. 


... @ Flores monopetalj, inferi. 
STAPELIA. Contorta. Cor. rotata. Nect. du« 
plici ftellula tegente genitalia. Folliculi 2. Sem. plu- 
PERIPLOCA. Contorta. Cal. sSpartitus, perültens, 
Cor. rotata, 5partita: corona (Nect.) urceolata, sfida, 
faucem ambiente, fetas 5 exierens. Sig. capitatum, 
sgonum: glandulis 5 petiolatis. Follic, 2. Semina mul: 
ta lana cincta. | 
APOCYNUM. . Cor. campanulata. Filam. 5, cum 
ftaminibus alterna. Svil, fubnullus. Szig.latum. Fal: 
lic. longi, lineares. wer | 
CYNANCHUM. Contorta. Cor. rotata. Nect. 
cylindricum, sdentatum, corollae faucem ambiens, fim- 
plex. Folliculi 2. 
155. ASCLEPIAS. Contorta. Cor. rotata (faepius) 
'reflexa. ZNect. 5, ovata, concava, corniculum exferen- 


tia, Antherae corneae longitudinaliter dehifcentes. 
Follic. 2. Sem. pappofa. 


156. SWERTIA. Cor. rotata. Pori nectariferi $ 
ad bafn laciniarum corollae. Capf. ılocularis, bivalvisı 
157. GENTIANA. Cor. bafı tubulofa, poris necta- 
riferis deftituta; Cap/. ılocularis, bivalvis, polyfperma. 
Receptaculis 2, longitudinalibus. u 
158. CUSCUTA. Cal. 4- — sfidus. Cor. 4- — 
sfida. Capf. bilocularis, halı circumfcilfa, Sem. bina, ‘ 
(Stamina palhım 4.) Res 
Staphyleas pinnata. 


b. FHores incompleti. | 
159. SALSOLA. Cal. spartitus vel sphyllus, de- 


mum (plerumque) mutatus. Cor.0o. (Steilus unicus: 
ftigmatibus 2, vel duo diftincti.) Sem. ı, exalbumino- 
fum, fuperum, horizontale, nudum, calice arcte obval- 
latum. Embryo cochleatus. 

160. CHENOPODIUM. Cal. spartitus. Cor. o. 
(Stili 2, fimplices, vel unicus: ftigmatibus 2.) Sem. ı, 
fuperum, peilicula_tenuifima. tectum. Embryo peri- 
phericus. 0 | 


161. KOCHIA. Cal. sfidus, vel spartitus. Cor. o. 


220 CLASSIS vV. GENERA. 


Stilus unicus: ftigmatibus 2, rarius duo diftincti.) 
em. 1, {uperum, nudum, calice arcte obvallatum, Zm- 
bryonem continens conduplicatum, albumen paucum 
includens. . | ER 
162. ATRIPLEX. Cal. zphyllus. Cor. o. Stil. 
bipartitus. Sem. ı, depreflum. Flores feminei inter- 
mixti, quibus: Cal. diphyllus. Sem. 1, comprellum. 
(Hac nota a Chenopodio differt.) 
163. HERNIARJA. Cal. spartitus. Cor. o. Fil. 5, 
fterilia cum fertilibus alternantia. Capf. ılperma, cor- 
ticata, calice tecta. 
164. ULMUS. Cal. campanulatus, sfidus, colo- 
ratus.: Cor. 0, Capfila compreifa, alata. (Scam. 4 et 8.) 
165. BETA. Cal. sphyllus, bafı carnofus. Cor. o. 
Jerr. 1, reniforme, intra fubftantiam bafeos calicis. 
'GOMPHRENA. Cal. sphyllus, coloratus: exte- 

rior 3phylius, foliolis 2 conniventibus, carinatis. Per. 5,” 
rudia, villofa. (Cor. potius o,) ' Neet. cylindricum, 
sdentatum. Capf. circumfeillfa, monofperma. Seil. fe- 

mibifidus. 
166. CELTIS. Polygama. Cal, spartitus. Cor. o. 
Seilidivaricati, craffiusculi. Drupa monofperma. Flo- 
ris masculi (inferioris) Cal, fexpartitus et Sam. 6. 


Umbellatae, 
c. Flores 5petali, fuperi, di/permi,. 
1. /nvolucero univerfali partialigue. 

167. ERYNGIUM. Flores capitati felfiles: petala 
inflexo-emarginata. Receptac. conicum ‚aut cylindri- 
cum, paleaceum. Frucsus fubglobofo-ovatus, f[quamis 
en tectus et calice perfiftente coronatus. (Folia 
Cardui.) | 

168. ECHINOPHORA. Flores laterales masculi: 
eentrali hermaphrodito. Sem. 1, involucello immerfum. 

169. HYDROCOTYLE. Umbella fimplex. Invo- 
luer. aphyllum. Per. integra. Sem. fuborbiculato- com- 
preffa. | 
. 170. SANICULA. Umbellae confertae, fubcapi- 
tatae. Flores dilci abortientes. Per. inflexa. Fruct. 
fetis uncinatis [caber. 


. 171. ASTRANTIA. Involucella lanceolata, pa- 


CLASSIS V. GENERA. a2ı 


tentia,, aequälia, colorata. Floscul. plurimi 'abortien- 
tes. Fruct. rugofus, denticulis coronatus. | 

172. BUPLEURUM. Involucel. umbellulis maidra, 
rotata, sphylla. Pee. (flava) involuta. Frucz. fubro- 
tundus, compreflus, Striatus. | 

173. CAUCALIS. Involucr. polyphyllum integrum ’ 
aut nullum. Cor. utplurimum radiatae: difci mascu- 
lae. Fre sta schlonzue: utrinque aculeorum diva- 
ricatorum quadruplici [erie. eh 

ı74. TORDYLIUM. Involucr. longa, indivifa. 

Cor. radiatae, omnes hermaphroditae fertiles. Fruceus 
lanus fuborbiculatus, margine callofus, crenatus aut 
aevis. 

175. DAUCUS. Involuer. polyphylla, pinnatifida. 
Cor. fubradiatae. Flosc. difci abortivi. Umbella frueti- 
fera concavo-connivens. Fruezus ovatus, hilpidus: fe 
tarum bafı membrana connexarum utrinque quadrupli- 
ei lerie. | 

176. OENANTHE. Flosc. difformes: difci fefGles, 
fteriles. Fruceus ftriatus, obtufus, calice ftilisque co- 
ronatus, cortice fuberofo. 5° 

177. AMMI. Umbella laxa. Involucr. polyphylla, 
legen Cor. radiatae: omnes hermaphroditae. 

ruct. ovatus, ftriatus, laevis. Sem. folida, scoltata. 

178. BUNIUM. Umbella conferta. Involucrum po- 
Iyphylium aut o. Involucel. fetacea. Cor, uniformes. 

et. cordata. Fruct. oblongus, obtufus.: Sem. folida: 
coftis .5 obtufis, | | 

179. CONIUM. Involucr. cadueum. Involucel. di- 
midiata, fubzphvlia. Per. fubaequalia. Fruceus fubglo- 
bofo-ovatus, culftatus: coftis ante maturitatem cre- 
natis. | .- 

180. SELINUM. Involuer. polyphylla, fubulata, 
longa. Cal. integer. Pet. cordata alba feu ochroleuca, 
 aequalia. Fruct. ovali-oblongus, compref[lo - planus, 
margine tenuiore acuto cinctus: difei coftis 3, obtubs. 

181. ATHAMANTA. Involuer. polyphylla, fu- 
bulata. Cor. uniformes, albae. Fructus ovato-oblon- 
gus. Sem. folida: coftis 5, cartilagineis, laevibüs. 

182. PEUCEDANUM. Involuer. brevifhima: uni- 
verfale obfoletum. Cal, sdentatus. Cor. uniformes lu- 
teae. Flores dilci abortivi. Frucsus comprello - planus, 


nn 


222 CLASSIS V. GENERA. 


| margine tenuiore cinetus: difei coftis 3 obtufis feu ob- 
literatis. (Caulis alatus, folia multifido-linearia.) +. 

‘183. CRITHMUM. Irvoluer. polyphyllum, breve: 
foliolis latiusculis. Cal. integer. Flosc. aequales. Per. 
bafı lata. Fruct.ovato- oblongus, comprelhusculus, ob- 
tufus, fulcatus. 

184. FERULA. Involucr. breve,. caducum. Invo- 
lucel. polyphylia. Cor. uniformes. Fruct. ovalis, com- 
- preffo-planus: ftriis utrinque 3, margine crallusculos 
(Se ‚ magna, umbellae proliferae.) v 

. 185. LASERPITIUM. Involucr. pol hylla. Co- 
follae uniformes. Fruct. oblongus: angulis membra- 
naceis, crilpiss g 

186. HERACLEUM. Involucr. breve, caducum: 
univerfale obfoletum. Rlores radiantes, abortivi. Fruct. 
ellipticus, emarginatus, compreflo- planus: colta mar- 
ginem cingente. (Per. alba aut albo-viridia.) _ 

187. LIGUSTICUM. Cal. 5dentatus. Cör. aequa- 
les. Pet. invuluta, integra. Fruct. oblongus, Sfülcatus 
utrinque, | 

ı88. ANGELICA. Umbellulae globolae. Cor. ae- 
quales. Per. incurva. Fruct. fubrotundus folidus, utrin- 
que z3alatus: ftilis reflexis. | 

189.- SIUM. Involuer. polyphyllum, reflexum. 
Pet. cordata, aequalia. Fruez. ovatus. Sem. folida, gib- 
ba, toftis obtuhusculis. 

190. SISON. Involuer. Tubtetraphylla. Cor. uni« 
formes. Per. lanceolata, inflexa. Fruct. ovatus, com“ 
prelfiusculus: cofta marginali difcique tribus. 

191. MEUM. involucra incifa: univerfale mono- 
phyllum, partiale dimidjatum. Cal. obfoletus. Per. in- 
flexa, integra. Fruct. elliptico - oblongus, 3coltatus 
utrinque. | 

"192. CORIANDRUM. Izvolucr. monophyllum. 
Involucel. dimidiata, 3phylla. Cor. radiata. Pet. inflexo» 
emarginata. Fruct. didymus. Sem. fubglobofa,.obfo- 
‚lete itriata. | 2 
193. CUMINUM. Umbellae 4. Involucra qhda: 
foliolis fimplicibus et trihdis. | 

“ 194. BUBON. Involucra polyphylla. Fructus ova- 
tus, ftriatus, villofus et glaber. 


% 


. CLASSIS V. GENERA. 223 
2. Involueris partialibus, univerfoli nullo. 


_ 195. PHELLANDRIUM. Involucel. gphylia. Flose. 
difformes, omnes fertiles: difci minores. uch ob- 
longus, laevis, fubangulatus, calice ftilisque coros 
natus. 
E02 CICUTA. Involucellum 3- — 5phyllum. Per. 
aequalia. Fruceus fubglubofus, fulcatus. LE 
197. AETHUSA. Involuer. plerumqgue nullum. 
Involucell. dimidiata, 3phylla, pendula. Per. inaequa- 


lia: Fruce. fubrotundo *ovatus, profunde fulcatus, co- 
Status. 


198. SCANDIKX. Involucella (5) polyphylla, 


emaryginata vel pinnatihda. Flores radiantes. Pe. enıar- 


ginata. Fruceusfubulatus, fulcatus vel alper. (Flores 


 difei faepe masculi.) . 
199. ANTHRISCUS. Umbellae fubaequales, 2- — 
3fidae. /nvolucel. polyphylla, fubulata, patula. Fruct. 


obiongus, teretiusculus, hilpidus, ftilo perfiftente mu- 
cronatus. 


200°. CHAEROPHYLLUM. Umbellae multihdae, 


radiantes. Involucella polyphbylla, fubulata, reflexa. 
Frurct. lineari- fubulatus, fulidus, laevis f. obfolete co- 
ftatus. y, 
201. IMPERATORIA. Umbellae planae. Involuer. 
3- — aphylla. Flores fubaequales. Per. inflexo- emar- 
ginata. Fruct. ovalis, comprelius, medio gibbus, mar- 
gine alato cinctus. Ä 
202- SESELI. Involuerum obloletum. Involucel. 
olyphylla feu multifida. .Frace. ovato-oblongus. Sem. 
Tolida: coftis quinque, cartilagineis, laevibus: 
Bupleurum rotundifolium. Angelica [ylveftris. Oe 
nanthe filtulofa, peucedanifolia, S3um nodiflorum. 
Apium Petrolelinum. 


3. Involucre nullo: vix univerfali, nunguam partialibus. 

. 203. PASTINACA. Involucra nylla. Cor. aequa- 

les: petalis integris, inflexis, luteis. Frucz. comprek 

fo. - planus, fuborbiculatus, ftriatus: coita marginem 
cingente. 

204. SMYRNIUM. Involucer. polyphylla, brevia, 

feu nulla. Flosc. uniftormes: dilei abortivi. Pet. acu« 


224 CLASSIS V. GENERA. 


minata, carinata. Fruct. fubrotundo - ovatus. Sem. gib- 
ba, acutiuscula, fubrugofa, nitida: coftis obliteratis. 

205. ANEK'THUM. Involuera nulla. Gor. aequales: 
petalis integris,. inflexis, favis. Frucz. a 
tus, fubconipreflus. Sem. cofta marginali difcique. 
tribus. 

206. PIMPINELLA. Umöellulae fubglobofae, pri- 
mo nutantes. /nvolucra nulla. Cor. uniformes. Per. in-- 
fexa. Steig. fubglobofa. Fruct. ovato-oblongus con- 
vexus: coltis obtufis. | Ä 

207. APIUM. Irvoluer. obfoleta f. nulla. Cor. uni- 
formes. Per. inflexa, aequalia. Frucer. fubrotundo- ova- 
tus, fubdidymus. Serz. gibba: coftis 5 obtulis,,margine 

‚rotundato. } Ä 

208. AEGOPODIUM. Involucra nulla. Cor. uni- 
formes. Pet. inflexo-cordata, inaequalia, alba. Fruce. 
ovato-oblongus, coftatus. 


TRIGYNIA, stırı 3. 


a. Flores fuperi. | 
209. VIBURNUM. Cal. minimus, spartitus. Cor. 
sfida. Bacca monofperma. 
‘210. SAMBUCUS. Cal. minimus 5partitus. Cor. 
shida. Bacca z3iperma. 
b. Hores inferi. 
aır. RHUS. Cal. spartitus. Per. 5. Bacca ficca, 
monolperina. Flores paflım dioici. Ä 
212. STAPHYLEA. Cal. spartitus, coloratus. Per. 
5. Nect. in fundo floris concavum, urceolatum. Capf 
infatae, connatae. Nuces 2, globofae cum cicatrice. 
SEMECARPUS. Gal. shdus. Cor. spetala. Nux 
reniformis, receptäaculo magno carnofo deprelio inferta. 
213. TAMARIX. Cal. spartitus. Per. 5. Capf. uni- 
‚locularis, 3valvis. Söm. pappofa. (Steam. 4, 5, 10.) 
214. CORRIGIOLA. Cal. sphyllus. Per. 5. Sem. 
' I, fubrotund.«to-triquetrum. 
215. PHARNACEUM. Cal. sphylius. Cor.o. Capf. - 
3loeularis, polyfperima. | 
216. ALSENE. Cal. spartitus. Per. 5, aequalia, 
bipartita. Cap/. unilocularis, 6valvis, polyiperma. 


CLASSIS V. GENERA. ans 


aız. DRYPIS. Cal. sdentatus. Per. 5, coronata. 
Capf: eircumfcilla, ıfperma. 7 
BASELLA. Cal. o. Cor. zhda: laciniis 2 oppoßitis 

latioribus, tanıdlem baccata. Sem. 1. we 

Rhamnus Paliurus, Ziziphus. Celofterus, 


 TETRAGYNIA, srtıuı 4. 


218. PARNASSIA. Cal. Spartitus. Pee. 5. Nect. 5, 
cordata, radiata: radiis apice capitatis. Cap/. qvalvis. 


PENTAGYNIA, srıuı 5. 


219. STATICE. Cal. ıphyllus, integer, plicatus, 

Scariofus. Per. 5. Sem. 1, fuperum. Recept. paleaceum. 

. ARALIA. Involuer. umbellulae. Cal. fuperus, 
sdentatus. Per. 5. Bacca coronata, 5{perma. 

220. LINUM. Cal. sphyllus. Pet. 5. Cap/. fupera, 
ıolocularis. Sem. folitaria. (Ei. bafı coalita) a 

221. SIBBALDIA. Cal. ıofldus. Pet. 5, calici in- 
ferta. Stili e latere germinis, Sem. 5. 

‚22%. DROSERA. Cal. sfidus. Per. 5. Capf. ılocu- 
laris, apice 3 ad 5 valvis. Sem, plurima. (SER etiam 6. 
Fol. pilis glandulofis obfita.) 

" CRASSULA. Cal. sphyllus. Per. 5. Squamae 5 ne- 
ctariferae ad balın germinis. Cap/: 5. 
Ceraftium pentandrum. Spergula arvenfis, pentandra 
et [ubulata. Mahernia, Erodium, 


POLYGYNIA, srTıLı PLURES,. 


223. MYOSURUS. Cal. sphyllus, bafı appendi- 
culatus. Pet. 5: ungue tubulofo, nectarifero. Sem. nu- 
merofa, nuda in receptaculo longo caudaeformi, 


 Ranunculus hederaceus. 


. 





Möfsler's Handb. d. Gewächsk. 15, 


226 


CLASSIS V. SPECIES. 
PENTANDRIA, stamına 5. 
MONOGYNIA, srtırus unıcus. 


MIRABILIS,,. Wunderblume. : 


1. M. vıcHnoromA, floribus fefhlibus axillaribus 
erectis folitariis. (MM, dichotoma Lin. Willd. Perf, 
Schk. t. 41.) | 
ZwevTasiLiGe W, (Unechte Jararpe). 2%. 7 folg. Die feifchige 
Wurzel treibt einen aufrechten, 2 — 3 Fuls hohen Stengel, der 
aufgelchwollen und gegliedert it. Die entgegengeletzien Blätter 
“ find länglich und fchön grün. Die rothen Blüthen lind etwas un- 
ter den Blättern verfteckt; fie riechen aber des Abends aulseror- 
dentlich Ichön. In Mexiko. 

2. M. sarapa, floribus congeltis pedunculatis, = 
liis glabris. (M. Jalapa Willd. Perf. Rumph. amb. 

t. 89. Blackw. t. 404») 

Gemzinz W, 3.7 folgg. Die dicke, fleifchige Wurzel treibt einen 
gegliederten,, (ehr äftigen Stengel, der 3 Fuls und drüber ift. Die 
ftiellofen und geftielten Blätter ftehen einander gegen über, find 
herzförmig und zugelpitzt. Die Blüthen find gelb, roth, roth und 
gelbbunt, und finden lich fämmtlich zuweilen auf einer Pflanze; [ie 
üffnen lich nur, wie die andern beyden, des Abends bey guter 
Witterung; fie ‚(tehen gewöhnlich zu 6: die Röhre [chlielst den 
Fruchtknoten kugelförmig ein. Die Staubläden entlpringen aus 
dern Honiggefäls, und lind in der kugelförmigen Bafis frey, mit der 
verengerten Röhre verwachfen und weiter hinauf wieder frey. Von 
der kugelförmigen Balis der Röhre und dem Kelche wird die Nufs 
gebildet. Der Same fällt leicht aus. In beyden Indien. 

. M. LonGirLora, floribus congeftis longiffimis 

fubnutantibus terminalibus, foliis fubvilloßs. (M. lon- 
giflora Willd. Perf. Lin. Act. holm. 1755. t. & f. ı. 
Gaertn, 2. t. 127. f. 5.) 
LancsLürnios W. 2%. 7 folgg. Die grolse Neifchige Wurzel treibt 
röhrige, behaarte Stengel, die, unterliützt, über 3 Fuls hoch ftei- 
gen, aber, im Gegentheil, niederliegen. Die fehr $rolsen, herz- 
förmigen Blätter find klebrig. Die weilsen Blüthen find wohlrie- 
chend, unten röthlich und öffnen lich auch nur des Abends. Auf 
den kalten Gebirgen von Mexiko. 





Alle 3 Arten empfehlen fich durch die Schönheit der Blüchen 
und des Geruchs. Die eritere wurde fällchlich von vielen für die 


.CLASSIS V. SPECIES. ORDOI. a7 


wahre Jalappe gehalten. Man zieht fie aus Samen, die man früh- 
zeitig in Töpfe fäer. Da fie aber zärtlich find, fo müßlen die jun- 
- gen Pflanzen bis zu Anfange des Junius einen gelehützten Ort haben. 
Noch befler thut man,- wenn man die Wurzel im Herbit ausgräbt, 
fie in trockenem Sande mäfsig warm und trocken hält, und fie nach 
den Frühlings - Frölten ins Freye pflanzt. Bedeckt man die Wur- 
zeln, fo halten fie auch den Winter aus. Sie haben alle eine pur. 
girende Eigeulchaft. | 


PLUMBAGO, Bleywurz. 


1. Pr. euroraza, foliis amplexicaulibus lanceolatis 
Tcabris, caule ftricto. (Pl. europaea Willd. Perf. Schk. 
t. 36.) | ’ 

Evroriische Br. 4.9 — oe. Die dicke, faferige Wurzel treibt 
mehrere geltreifte, ältige Stengel, die falt 3 Fuls hoch werden. 
Die ganzrandigen, graulich- grünen Blätter find mit.drüfigen Haa- 
ren befetzt. Die bläulichen Blüthen bilden auf den Spitzen des 
Stengels Aehren. Aufser den geltielten Drülen hat der Kelch äu- 
fserlich am Grunde 5 Höcker. Im füdlichen Europa und in Peru, 

2. Pr. rosea, foliis petiolatis ovatis glabris fubden- 
ticulatis, caule geniculis gibbofis. (Pi rofea Willd. 
Perf. Rumph. amb. V. t. 168. Gaertn. 1. t.50. f. ıı.) 
Rorsstörnıce Bı. h. Blüher zu verfchiedenen Zeiten. Dieler im- 
mergrüne Strauch wird an 4 — 5 Fuls hoch; feine zahlreichen 
Stengel find gegliedert: die unterften Glieder find aufgefchwollen 
und höckerig. Die rolenfarbenen oder [charlachroıhen Blüchen 
bilden Endähren, die fich fehr verlängern. In Indien. 


Die erftere gedeihet in gutem, warmen Boden im freyen Lan- 
de. Man zieht (ie aus Samen in Töpfen, die man ins Miltbeer 
. ftellt, und vermehrt fie durch Wurzeltheilung. Die letztere muls, 
um Schön zu blühen, am Rande eines Lohbeetes Itehen. Sie ver- 
langt im Sommer öftere, im Winter [eltene Beleuchtung. Man zieht 
fie auch aus Samen und vermehrt fie durch Ableger. Die eritere 
fcheint Farbeftoff zu enthalten; beyde haben einen [ehr [charfen 
Saft, der auf der Haut Blalen zieht. 


103. CERINTHE, Wachsblume. 


1. C. maıor, corollis obtufßis patulis’apice ventri- 
cofis campanulatis, ftaminibus corolla brevioribus. 
(C. maior Roth Catal. Willd. Perf. Holt, Hoffm. Gaert, ı. 
t. 67. f. ı. Schk. t. 30. Lob. ic. 397.) 

Grossz W. ©. 6. 7. Der ganz kahle Stengel it glänzend und 
ı£ Fufls hoch. Die kahlen Blätter find am Rande lehr ig be- 
15 


228 „ eLASSIS 'V. SPECIES. 


‚wimpert; fie find immergrün und werden mit der Zeit bläulich. 
Die an der verdünnten Balis gelben Blüthen erweitern fich in der 
Mitte, wo lie dunkelroth find, weiter hinauf find hie rörhlich. 
Der offene Rand ilt Zzähnig: die Zähne find fteif, Atumpf und 
ruckwärts gebogen. Die Staubfäden find kürzer als die Krone; die 
* Fäden dunkelroth; die Antheren .pfeilförmig, fleif und [ehr rauh. 
- Auf hohen, angebauten Plätzen; Oeltreich, Krain, Bayern, Scohle- 
fien, 

2. C. mınor, foliis amplexicaulibus integris, co- 
rollis acutis claufis, fructibus geminis. (C. minor 
Wilid. Perf. Roth, Hoffın. Hoft, Gmel. Jaeg. auftr. 
t. 124.) 

Kıeınz W. 0. 8.6.7. Der aufrechte !Stengel ilt atheilig. Die 
abwechfelnden Blätter Gad ftumpf: die unterlien eyrund und nach 
der Balis hin Ichmaler, die oberlten und Altblätter find heraförmig = 
eyrund. Die genäherten Deckblätter-fnd auch herzförmig - eyrund, 
am Rande fehr fein gezähnt, den Blättern ähnlich-, aber kleiner, 
Die einzelnen Blütbenftiele liad einblüchig. Zwey Kelchblättchen 
find ovallanzetförrig, und 3 lanzeıförmig;; fie dind alle Sehr zart 
fägezähnig, Die Krone ift tief Slpaltig und gelb. Auf Aeckern, in 
Wäldern, an Zäunen ; Oeltreich, Sıeyermark, Salzburg, Regens- 
burg, Jena. | 

3. C. ASPERA, corollis obtufis patulis oilindricis, fta- 

minibus corollae aequalibus. (C.a/pera Roth, catal. 
Willd. Hoffın, Perf. ß.) 
ScHAnrBLÄTTERIGE W. ©. 7. Der Stengel ilt hier und da mit ganz 
kleinen Stacheln beletzt. Die bewimperten Blätter ind von weilsen 
Höckern auf beyden Seiten fehr rauh, Die gelbe Krone ift faft dop- 
pelt länger als in der grofsen W., und von gleicher Dicke: der 
abftehende, Zzähnige Rand hat gekrümmte, ‚zugelpitzte und bieg- 
fame Zähne. Nicht felten find die, Staubgefälse länger als die Kro- 
me: die Fäden gelb; die Antberen pfeilförmig, pfriemenförmig, 
biegfamer und weniger rauh. Die glänzenden Samen doppelt klei- 
ner. Sie variirt: mit dunkel- und hellrothen Blürhen, Auf Aeckern; 
Schleben. 


Sie dauern im Freyen aus. Man [äet lie gleich nach der Sa. 
menreife, oder auch im Frühjahr fogleich an Ort und Stelle. Sie 
werden bey dem en blau und [cheinen guten Farbeltofi zu 
enthalten. 





104: ECHIUM, Natterkopf. 
1. E. ITALICUM, caule herbaceo pilofo, foliis linea- 
ri-lanceolatis uno: hirfutis; inferioribus nervofis, 
eorollis fubaequalibus, ftaminibus corolla longioribus. 


| ORDO E_ 229 


E. italicum Ait. K. Willd: Perf. Holt, Smith EZ. altiffis 
znum Jacg. auftr. app. t. 16.) 

IraLıscazn N. d\. 7. Der rutbenförmige Stengel wird an a Fufs 
hoch. Die Blätter find. zungenförmig. Der Kelch ilt mit ftarken, 
gelben Borlten ganz dicht belerzt. Die etwas unregelmälsige, klei- 
ne Blüthe’ ilt weils. Die klein:a Aehrchen verlängern [ich nach‘ 
der Blütbe. Auf trockenen Anhöhen ; in Oeltreich bey Schwäü- - 
chat. 

a. E: RuUBRUM, caule erecto hifpida, foliis lineari- 
lanceolatis bifpidis, fpica compofita terminalis corollis 
fubaequalibus. (ZB. rudrum Willd. Perf. Hoft, Jacq. 
auft. app- t. 3.) 

Rorner N. ©. 7. Die kurzen Aeltchen tragen .lange Aehren. Die 
bellrothe Blüche hat dunklere Adern. Auf-Wiefen od an andern 
bewachfenen Orten in ©eltreich. | | 


3. E. VULGARE, caule tuberculato-hifpido, foliis- 

caulinis lanceolatis hifpidis, fpica terminali compofita;: 
fpiculis axillaribug unilateralibus recurvis. (E. vulgare 
Hayne Darlt. ı. 27. Willd: Perf, Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell; Engl. b. ı8ı. 
Fl. D. 445. Schk. t. 32. Sturm r. ı8.) 
Gemsmer N. 2.6 — 9. Die etwas geringelte Wurzel treibt einen 
oder mehrere aufrechte Stengel, die ı —’ı% Fuls hoch werden. 
Die Wurzelbtätter verlaufen lich in einen Stiel; die des Stengels 
Steben abwechlelnd und find ungeltielt. Der fteifhaarige Kelcir ife 
bleibend, feine Einfchnitte [ind linienförmig und Ipitzig. Die Ein- 
Schnitte der Krone find ftumpf und die obern beyden find länger, 
als die an den Seiten; fie ind-vor der Blüthe [chön purpurroth, 
nachher blau, Das fcheibenförmige Honiggefäls liegt unter dem 
Fruchtknoten und befteht aus g rundlichen Drüfen. Variirt mit 
rother und weilser Blüthe. An Wegen und Dörtern, auf Mauern 
falt ip gan? Deutfchland. 


4. E. vioLAcEum, corollis ftamina aequantibus: tu-. 
bo calice breviore, caule ramoßlimo. (2, violaceum, 
Willd. Perf. Roth. Hell.) | 
Vıozerren N. ©. 6. 7. Der nach.oben, gekrümnite Steng il hö» 
ckerig. Die lanzetlörwigen Blätter find ungeltielt, weich, behaart, 
ungezäbnt und .falt ensgegeuftebend. Der Kelch ilt länger als die 
Kronenröhre. Die gelchlollene Blüthe ift roıl ; die geöflnete via-, 
ler. Die Staybfäden find roth ; der weilsbehaarte: Griffel ift länger 
als die Staubfäaden. Auf Ackerrändern, ia Waldgegenden; Oelı- 
zeich, Franken 2 

a. E. CANDICANS, caule fruticofo, £oliis lanceolatis 


230 CLASSIS V. SPECIES. 


nervofis ramisque hirfutis, foliolis calicinis oblongis 
lanceolatisque acutis, ftilis hirtis. (Z. candicans Aiıt. 
K. Lin. Suppl. Wıild. Perf. Jacq. Coll. et ic. r. t. 30.) 

VW eıssoLänzennen N. %.5folgg. Dieler Schöne, immergrüne Strauch 
wird vo — 7 Fuls hoch. Stengel und Zweige find mit Querlinien 
von den abzelallenen Blättern bezeichnet. Die Blätter verfchmä- 
lern lich am Grunde, aber bey der Einfügung [ind lie wieder er- 
weitert; nach oben decken fie fich wie Dachziegel. Die Rispe be- 
fteht aus geltielten Aehrchen, die einleitswendig und gekrümmt 
find. Die kleine etwas behaarte Krone ilt blau. ‚Die ganze Pflan- 
ze ilt mit weilsglänzenden weichen Haaren dicht belerzt. Auf ho- 
hen Fellen, Madeira. 

b. E. GIGANTEUM, caule fruticofo, foliis lanceolatis 

bafı attenuatis pilofis, pilis brevifimis, bracteis calici- 
busque ftrigoßs, ftaminibus corolla longioribus. (Z, 
giganteum Ait.K. Lin. [uppl. Willd. Perf.) 
Höcnsten N. 4.7 — 9. Der nackte, braune Stamm ilt jung mit 
weilsen Haaren bedeckt und theilt fich oben ‘in immergrünende 
Aelte, die rofettenartig mit Blättern beferzt find. Die 6 — 7 Zoll 
langen Blätter find fcharf und aderig. Die falt gleichen Blüchen 
find weils und bilden lange, einleitswendige Aehren, die fich in 
Sträulser verbinden, wovon der oberfie am grölsten und pyrami- 
denförmig ilt. Auf Felfen; Teneriffa, 

o. E. cRETIcCUM, ‘caule procumbente, calicibus 
frutefcentibus diftantibus. (Z, creticum Lin. Willd. 
Perf.) | 
Canviıscasr N. ©. 7folgg. Der rauhe Stengel ift behaart und äftig. 
Die linienlanzecförmigen Blättchen find warzig. Die Röhre der 
Ichönrotheu Krone ift kürzer als der Kelch. Die Staubfäden find 
an der Spitze nur etwas zottig; und die Staubgefälse ragen aus 
der Blüche hervor. Auf Creta und im füdlichen Europa, 


Von der innern, rothen Haut der Wurzel des gemeinen N. be- 
reiten die Frauenzimmer in Sisra mit Alaun eine Schminke. Die 
Pflanze wird nicht leicht vom Vieh gefreffen. In den Apotheken 
führte man lonlı: Echii [. Viperini radiz, herba, femina; er loll 
in feinen Kräften gänzlich mit dem Boretfch übereinkommen. 
Sämmrliche Arten find wahre Zierden der Gärten ; doch ganz vor- 
züglich find es der w.iftg/änzende, der höchfte und gemeine N. 
Die beiden a und 5 grhoren ins Glashaus in bündige Erde und be- 
dürfen nur gewöhnlicher Pflege; im Sommer öfterer Befeuchtung. 
Man zieht fie aus Samen in Töpfen, die man ins Miftbeert ftellt. 
Die übrigen kommen im Freyen fort; man fäet lie im Frühjahr in 
leichte Erde. Sie lieben etwas trockenen Boden. 


ORDO IL er}: 


105. HELIOTROPIUM, Sornenwende. 


ı.. H. EuRoPAEUM, foliis ovatis integerrimis to- 
mentolfis rugofis, fpieis. coniugatis (recurvato-involu- 
tis). (H.:europaeum Willd. Perf. Roth, Scop. Holt, 
Hoffın. Gmel. Jacq- auftr. 3. t+ 207. Schk. t. 29.) 
EvaoraiscHhs S. ©. 79. Der aufrechte, runde Stengel wird 
fufshoch und höher; er ilt etwas [charf und zweytheilig. Die ab- 
wechfelnder, ftumpfen Blätter verlaufen fich falt in den Stiel und 
find filzig. Die einfeitswendigen, dichten Aehrchen [ind immer 


gepaart. Die kleinen Blüthen Lind weifslichblau oder weils. Auf 


Aeckern, in Weinbergen, Gemüfegärten ; Oeltreich, Friaul, Pfalz, 
Schwaben, Schleßen. (Thüringen in Gemülegärten ein läftige« 
Unkraut.) 


a. H. peruvIanuMm, foliis lanceolato-ovatis, caule 
fruticofo, Ipieis numerofis aggregato. corymbolis. (4. 
peruvianum Lin. Wilid. Perf.) i | 
Wonrrrıecnsnpe $. 4. Blüht falt das ganze Jahr. Der [teifhaa- 
zige Stengel theilt fich unten in ‚lange Aelte, und wird oft über 
a Fufs hoch. Die geftrichelten Bläuer find runzelig, behaart, 
fcharf und kurzgeltielt. Die Blüthenttiele find nach der Spitze him 
behaart und getbeilt. Die weilslichblauen Blüchen bilden ge- 
krümmte, einleitswendige. Aebren. In Peru. 





In den Apotheken führte man von N. ı. ehedem: Heliorropiz 
folia, femina. Die Blätter baben einen bittern Gelchmack , man 
wandte lie [onit bey krebsartigen Gelchwüren mit gutem Erfolg an; 
die damit geriebenen Warzen verfichwinden. Die Staubläden zei« 
gen eine befondere Reitzbarkeit. — Der kleine, lieblich nach 
Vanille duftende Strauch aus Peru wird allgemein gelchäizı. Er 
verlangt bündige Erde, einen warmen Standort und im Sommer 
‚ viel Feuchtigkeit. Man fetzt ihn im Frühjahr und im Auguli um . 
und hält ihn reinlich von abgeltorbenen Aelten und Zweigen. 
Man vermehrt ihn durch Stecklinge, die leicht wurzeln. Er befin- 
det ich am beften im temperirten Haule. 


106. MYOSOTIS, Mausohr. 


1. M. panusteıs, caule fuhramofo, foliis lanceola- 
tis fubglabris, calicibus obovalibus obtußs glabris, tu- 
bi corollae fere longitudine: fructiferis fubclaufis, femi- 
nibus glabris. (M. paluftris Roth, Fl. Wett. Gmel. Hell. 
Sturm 1.5. M. Scorpioides Willd. Perf. Smith, Hoflm, 
Spreng. Scop. Holt, Eng. b. 480. Fl. D. 883.) 


u) 


232 . CLASSIS V. SPECIES. 


. Sumpr-M. Venrsissmeinnicht. 4.4 — 9. Der aufrechte, eckige 
Stengel ift kahl. Die ungellielten Blätter [ind "kaum merklich be- 
haart: die unterften Stengel-und Wurzelblätter find breit- lanzer- 
förmig; die oberften find zungenförmig. Die nackte Endıraube 
ft arheilig, an der Spitze gekrümmt und hat kahle Blüthenltiele 
mit [chön hellblauen Blüchen. Es variirt: mit weilsen und rotben 
Blüchen. In Sümpfen, an wallerreichen Stellen in, ganz Deutfch- 


land. (H.) 


2. M. arvensıs, caule ramohffimo, foliis ovato- 

lanceolatis hirlutis, calicibus corollam aequantibus: 
fructiferis claufis, feminibus glabris. (M. arvenfis 
Her Perf. Roıh, Hoffm. Fl. Wett, Gmel. Hell. Fl. D. 
583. 
Aczsr-M.©.5 — 7. Es erheben [ich meilt mehrere eckige Sten- 
gel aus einer Wurzel, die fehr ällig und.fcharf find. Die Wur- 
zelblätter und die unterlien des Stengels find oval, ftumpf und ver- 
laufen fich in einen Stiel; die mittlern und oberften Stengelblätter 
find ungeltielt und eyrundlanaetförmig. Der bauchige Kelch ift [ehr 
rauchhaarig und eben zulammengezogen; von den bewimperten 
Abfchnitten ift der eine etwas länger. Die blaue Blüche it doppelt 
kleiner als die vorige und Itehr auf rauheren Stielen. Die einge- 
fehloflenen Staubtäden lind kürzer als die Kronenröhre. Die glän- 
zenden Samen lind zuflammengedrückt Zeckig. Es findet fich eine 
äufserft kleine Varietät mit gelblicben und gelbröthlichen Blüch- 
ehen. Auf aufgeworfenen Gräben, Aeckern überall. (H.) 


03 M. ana, feminibus laeviusculis margine ferru- 
latis, caule implici paucifloro, foliisque oblongis villo- 
fs. (M. nana Wilid. Perf, Villars D. M. serglovenfis 
Hacgq. pl. alp. t. 2. f. 6.) 
Zwaacırtiogs M. 24. Aus der dicken Wurzel kommen mehrere 
einfache Stengel hervor, die ı — 2 Zoll hoch werden, und 2 — 5 
Blütben tragen, welche fchön blau, wohlriechend und verhältnils- 
mälsig ziemlich grofs find Auf den Kärnthner‘Alpen. 


4. M. LappuLa, feminibus aculeorum marginalium 


ferie duplici, foliis lanceolatis incumbentj piloßs, co- 
rollae limbo campanulata calicem fuperante. (M. Lap- 
pula Fi. taur. cauc. Willd Perf Roth, Hoffm. Fl. Wett. 
Hoft, Spreng.. Gmel. Hell. Fi. D. 692. Gaertn. ı. t. 68. 
CyaoglujJum Lappula Sco p-) Ä 

Kıettenartioes M. ©. 6 — 8. Der oben nur äflige, aufrechte 
Stengel ift feharf und wird fufshoch und drüber. Die ungezähn- 
ten Blätter find fiumpf und [charf: die Wurzelblätter ftehen rafen- 
artig; die des Stengels find ungellielt und fliehen wechfelweile. 


Ya _ 


ORDO 1. 233 


Die blauen Blüthen. find kurz geftielt. Der Fruchtkelch ift abfte- 
hend. Die Samen mit hackenförmigen Borltien befetzt, die an der 
Spitze flernförmig bewimpert find. Es variirt mit weilser Blüthe, 
Auf alten Mauern, auf irockenem Boden, in Weinbergen, fait 
überall in Deutichland. , 


107. LITHOSPERMUM, Steinfame. 


1. L. OFrIcınAaLE, feminibus laevibus, corollis ca- 
licem vix fuperantibus, foliis lanceolatis venolis. (Z. 
offieinale Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Scop. Fl. 
Wett. Hoft, Spreng. Gmel. Hell, Engl. b. 134. Fl.D. 1084. 
Schk. t.'29. Sturm 1.5.) 2 
Gausıner St. 2.5.6. Der aufrechte, kaum eckige Stengel if 
‚abwärts fcharf und wird faft ı3 Fuls boch. Die ganzrandigen, 
fcharfen Blätter ind ungelielt, sugelpitzt und Stehen wechlelweile. 
Die ganz kurz geltielien, weilsen Blitbchben ftehen in einer eins 
feitswendigen Traube. Der Kelch ilt (ehr fcharf. Die eyrundan, 
weeilsen Samen find fehr glänzend. In Laubwäldern, auf.Schur fa 
in ganz Deutfchland. (H. hinter Poltel auf aufgeworfenen Gräben.) 


2. L. Arvense, feminibus rugoßs, corollis calicera 
vix fuperantibus, foliis obtufis aveniis. (Z. arvenfe 
Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. „Fl. Wettr. Scop. Holt, 
Spreng. Gmel. Heller, Engl. b, ı23. Fl. D. 456.) 
Acaer- ST.©. 4 — 7. Der aufrechte, falt eckige Stengel if [charf, 
äftig und arheilig und wird fulshoch und. höher. Die ganzrandi- 
gen Blätter find fchart, abwechlelnd und ungeltielt. Die Endtrau- 
be ;ft einfeitswendig und beblättert, Die weilsen Blüthen fiehen 
in den Blattwinkeln meilt’einzeln. Der Kelch ilt behaart. Die . 
dunkelbraunen, zunzeligen Samen ind fcharf. Auf Feldern, an 
Gräben in ganz Deutfchland. (H.) 


_ 3. L. PURPUREO - CABRULEUM, feminibus laevibus co- 
rollis calicem vix duplo fuperantibus, caulibus florife- 
ris erectis, fterilibus repentibus, foliis lanceolatis acu- 
 tis aveniis. (Z. purpureo - caeruleum Fl. taur. cauc. 
Willd. Perf. Rotb, Smith, Hoffm. Fl. Wettr. Holt, Scop. 
Spreng. Gmel. Hell. Engl. b, ı17. Jacq. auft. u 14.) 
Bıaurornan Sr. 2. 5.6. Der nach obeu äftige Stengel ift weich- 
haarig, falt eckig und Scharf; er wird.ı — ı4 Fuls boch. Die 
ungellielren, abwechfelnden Blätter find ganzrandig und [charf. 
Die blauen Blücben werden röthlich und ftehen einzeln in den 
Blatiwinkeln auf ganz kurzen Stielen, und haben eine eckige grün- 
weilsliche Röhre. Die eyrunden, ganz kablen Samen (ind glänzend 
und weils, ° Auf rauhen waldigen Bergen; Oeltreich, Bayern, 


234 CLASSIS V. SPECIES. | 


Schwaben, Franken, Pfalz, Wetterau, Hannover, Göttingen, 
Eilenach, Erfurt, Jena. 
— 

Von dem gemeinen St. führte man [onit unter dem Namen: 
Sonnenhirfe, Semina Milii folis, [eu Lirhofpermi femina. Nut 
die Ziegen .frellen von den angelührten Arten. Man macht aus 
den Samen Mehl, und die Blätter benutzt man Zu Thee; aber zu 
beyden ift nicht zu raıhen. Vortheilhafter lälst fich aus den $amen 
ein brauchbares Oel preflen. Die Wurzeln befitzen färbende Kräf- 
te; mit einem Ablud davon färben die Landleure Butter, Brannt- 
wein, Wachs u. a. D. roth; die nordifchen Mädchen gebrauchen 
‘ die Wurzel auch zur Schminke, daber führt fie auch den Namen: 

Bauern - Schminkwurzel. | 


108. ANCHUSA, Ochfenzunge. 


1. An. oFFIcINALIS, floribus aequalibus, calicibus 
hdis: fructiferis nutantibus campanulatis, foliis lan- 
Ceolatis hilpidis, bracteis calice brevioribus. (fr. of- 
ficinalis Fi. taur. cauc. Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffım. 
$Scop. Hoft, $preng. Gmel. Hell. Fl. D. 572. Sturm 
”. 18.) | | | 
Gsmeine OÖ. 3. 5— 7. Der aufrechte, fall eckige Stengel ift be- 
haart, Icharf, äftig und wird r — ı3 Fuls hoch. Die abwechleln- 
den Blärter find ungeßielt und fcharf, Die gepaarten Endähren 
Yind einfeitswendig und oben gekrümmt. Die areihigen Blüthen 
find anfangs roıh, zuletzt blau. Die Deckblätter ind eyrund. Sie 
varüirt: mit weilsen und mit rothbunten Blüthen. An Wegen, 
auf Schutt, Aeckern ; Oldenburg, Holltein, Sachfen, Barby, Ber- 
lin... Blankenburg, Frankfurt a. d. O., Mecklenburg, Pommern, 
Erfurt, Würzburg, Schwaben, Oeftreich. j 


a. An. AnGusTIroLIA, foliis oblongo-lanceolatis 
integris, floribus fpicatis, calicibus quinquefdis, bra- 
eteis lineari - lanceolatis. - (An. anguftıfolia Fl. taur. 
cauc. Willd. Perf. Roth, Hoffm. Fl. Wett. (Gmel.?) 
Hell.) 
SchmAtsrittentoe OÖ. 3. 5.6. Sie unterfcheider fich von der vo- 
rigen: durch die am Rande faft gezähnten Stengelblätter, die, von 
kleinen Stacheln rauh, an der Bafıs fich verfchmälern, aber nicht 
evrundlanzeıtörmig find; durch die Deckblätter, die linienlanzet- 
fürmig, aber nicht eyrund lind; durch fchmalere und mehr zuge- 
fpitzte Kelchfchnitte. An Wegen, auf Schutt; Bayern, Schwaben, 
Franken, Helen, Pfalz, Wetterau, Barby, beyde Frankfurt, 


Hoitteim. 


u - 


ORDO 1. 235 


3. An. ırarıca, caule exaltato, foliis lucidis ftri- 

gobe: racemis bipartitis diphyllis, floribus Subaequali- 
us fauce barbatis. (An. italica Willd. Perf. Holt, 

Trew: rar. D. 2. t. 13.) 
Irarıseue O. 2.5.7. Der Kelch ilt stheilig: der fruchttragende 
aufrecht, Die blaue Blüche hat am Schlunde weilse, pinlelför- 
mige Schuppea, Auf bewachlenen Stellen, an Wegen, in Wein- 
bergen; Trielt. | 

4. An. Arvensıs, floribus inaequalibus, calicibus 
spartitis corollae tubum Subaequantibus: fructiferis 
erectis, foliis hilpidis. (Ar. arvenfis Flora tauric. cauc. 
Lycopfis arvenfis Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffın.. 
Spreng. Hoft, Fl. Wett. Gmel. Hell. Eng. b. 933. Flor. 
D. 435. $Schk. t. 31.) 
Acker-0.©.6 — 9. Der aufrechte Stengel ift arheilig und [ehr 
rauh. Die abwechlelnden Bläuer find Ichmal-lanzetförmig, um- 
faflend, leicht gebuchtet und gezähnelt, und ganz behaart. Die 
Endähren find einfeitswendig und gekrümmt, Die himmelblauen 
Blüthen haben eine weilse gekrümmte Rölıre und [ind kurz ge- 
ftielt.. Auf feıtem Boden werden die Blätter eyrund und wellen- 
förmig. Auf Ackerrändern, unter der Saat in ganz Deutlchland (H.) 


a. An. TINncToRIA, tomentofa, foliis lanceolatis 
obtuüis, ftaminibus corolla brevioribus. (Az. tinctoria 
Willd. Perf.) | | 
Firsenpe OÖ. 3.6. Die rothe Wurzel treibt einen einfachen, dün- 
nen Stengel, der rund und filzig it, und auf der Erde liegt. Die 
Blätter fiehen wechlelweife. Die dunkelpurpurfarbenen Blüchen 
bilden kurze gekrümmte Aehren. Die ganze I'flanze ift mir wei» 
fsen Zotten befeızt. Bey Montpelier, in der Barbarey. 





Die gemeine O. wird befonders jung ton Rindvieh, Schafen 
und Schweinen gern gefrellen. - Die jungen Blätter geben mit 
Alaun eine grüne Farbe und können im Frühlinge als Salat und 
Gemüle benutzt werden; man baut lie deswegen in Upland. In 
den Apotheken führte man lonft: Bugloffi radix, herba, flores. 
Von der färbenden O. wird vorzüglich die Wurzel geichätzt, wek 
ehe fetten Oelen, Talg, Wachs ein I[chönes Roth mittbeilt. Sie 
it unter dem Namen: Alkanna, Schminkwurze/, bekannt; man 
verfertigte [onft aus der blutrotben Rinde der Wurzel eine [chöne 
Schminke. Mit Pottafche mehrere Mahl- aufgekocht und mit römi- 
fchem Alaun niedergefchlagen, gibt lie einen fchönen Purpurlak 
fürMaler In den Apotheken gebraucht ınan noch: Alcannae (/pu- 
riae) radix. Von der Acker» O. war lonft. gebräuchlich: Bu- 


236 .  CLASSIS V: SPECIES. 


gloffi filvefris radiz. Man kann fie wie Borerfch zu Salat be- 
nutzen; auch ılt Ge allem Vieh ein angenehmes gelundes Futter. 


109. CYNOGLOSSUM, Hundszunge. 


x. C. oFFIcınALE, calicibus corolla brevioribus: 

fructiferis horizontalibus, foliis lato-lancealatis bafı 
attenuatis tomentofis; radicalibus petiolatis. (C. ofi- 
cinale Fl. taur. cauc. Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm.' 
Fl. Wett. Scop. Hoft, Spreng. Gmel. Hell. Eng. b. 921. 
Fi D. 1147. Hayne Darlı. ı. 26: Schk. t. 3o. Sturm 
1:0). 
Gemeine H. a. 5. 6. Die Ipindelförmige Wurzel treibt entweder _ 
einen oder mehrere aufrechte, flumpteckige Stengel, die äftig, 
weichhaarig (ind, und 13 — 2 Fuls hoch werden. Die ganzrandigen 
Blätier find wellenförmig undftumpf: die des Stengels find unge- 
ftielt. Die geltielten Blüthen find dunkelpurpur- und blurroth, 
und bilden, einleitswendig, gekrümmte Aehren DieKelchlichnitte 
find oval und ganz fiumpf. Sie variirt mit weilsen Blüthen. Die 
ganze Pflanze riecht ekelhaft. An Wegen, auf Schutt und ange- 
bauten Stellen ; in ganz Deutfchland, j 


2. C. sILvATIcUM, ftaminibus corolla brevioribus, 
föliis fpathulato-lanceolatis lucidis nudiusculis fubtus 
feabris“ (C. filvaticum Smith, Haenke in Jacq. Coll. 
Hoffin. Spreng. Gmel. C. officinale Lin. Willd. 8. ©, 
montanum Perf.) = 
Warp«H. 8. 5.6. Sie unterfcheidet ich von der verigen: durch 
einen höhern, hellgrünen Stengel; durch entferntere Blätter, wo- 
von die obern Ipathel- kanzetfürmig, auf beyden Seiten rauh, Reif- 
haarig, länger und breiter find, dabey hellgrün, durch die dop- 
pelt kleinern Kronen, die blalsblau und roth geadert (ind; durch 
keinen ekelhaften Geruch. -In fchattigen, feuchten. Wäldern ; 
Oeftreich, Pfalz, Halle, Leipzig, Fürltenberg, Llefeld, (Rofstrap- 
pe, Wienrode). 

3. C. CHEIRIFOLIUM ‚' corollis calice duplo longiori- 
bus, foliis lanceolatis fericeis. (C. cAeirifolium Willd. 
Perf. Scop. Hoft.) 
kevrossssuärrenioe H. &. 5: 6. Die Blätter find. auf beyden 
Seiten von zottigen Haaren weilsgrau. Die weilsen Kronen find 
mit violetten Adern durchzogen. An Wegen; Triell, Litorale, 

4- C. scorPpIo1iDes, cauli proftrato, foliis lanceola- 
is fcabris, pedunculis axillaribus unifloris, feminibus 
umbilicatis glabris. (C. Scorpioides Willd. Perf. Haen- 
ke in Jacq. Cell. Schmidt b. Hoffın.) 


'ORDO I. 237 


- VenGtsswsinnicaTarntice H. ©. 4.5 Der viereckige Stenge] ilt. 
atheilig und wird ı Fuls hoch. Die unterlten Blätıer [ind enıge- 
gengeleizt, die andern Itehen wechlelweife. Die blaue Biüche har 
einen gelb- und weilsbunten Ring um die Oeffnung der Rohre, 
die mit 5 kleinen Höckern gelchloflen it, und Reht auf kurzen‘ 
zauben-Stielen. Die Fruchtftiele Gnd herabgebogen. In fchatti- 
gen Wäldern; Böhmen, Prag, Schweinfurt. 
5.. C. OMPHALoDES, foliis radicalibus .ovato-corda- 
tis, caulinis ovatis petiolatis. (C. Omphalodes Willd. 
Perf. Hoffm. Scop: t. 3. Holt, Sturm.) Ä 
Frünuınss-H. 4.3 — 5. Die wagerechte Wurzel treibt einen ein« 
fachen, & Fuls hohen Stengel, der aufrecht ift und eine lockere 
Endtraube trägt, die aus [chön himmelblanen Blürhen helteht: 
die Mündung der Blüthe bat einen weilslichen Stern, der aus 
5 herzförmigen Falten beitebt. Die blütbenlofen Aelle kriechen 
und wurzeln. In Wäldern, am Fufs der Gebirge; Oeltreich, 
Kıain, Regensburg. P ; 


6. C. APENNINUM, ftaminibus corollam aequanti- 
bus. (C. apenninum Lin. Willd. Perf. Roth, Murr. Prod. 
Gaertm. ı. t. 67: f. 4.) 

Irauıscne H. 8. 4. 4— 6. Der aufrechte, geftreifte Stengel, ift 
anfangs fatt fulshoch und trägt eine lehr dichte eyrunde Traube, 
dann wächit er an 3— 4 Fuls boch und wird äftig. Die fchmal- 
lanzetförmigen Blätter find unten weichfilaig; die abwechlelnden 
Stengelblätter ind ungeltielt. Blürhenltiele und Kelche [ind weils- 
filzig. Die anfangs blalsrothen Blüthen werden nach und naclı 
bläulich Sie unterfcheidet fich von der gemeinen H.: durgh die 
oben grünen und nur unten grauen Blätter, die auch länger und 
fchmaler lind ; durch die lanzetlinienförmigen, zugelpitzten Kelch- 
Schnitte; durch doppelt kleinere, blaflere Blüthen ; durch längere 
ausgerandete Hohlfchuppen ; und durch die anfangs gleich langen, 
dann längern Staubgefälse als die Krone. Auf dem Harze (nord- ' 
weltlich vom llfenftein, in einem Vorholze). 

a. C. LınıroLiuM, foliis lineari - lanceolatis gla- 

bris, margine denticulato - fcabris. (C. linifolium 
Vahl fymbol. Willd. Perf.) 
'LaimsıÄttarıoe H. ©. 7. Der aufrechte Stengel wird ı Fuls hoclı. 
Die geftielten Wurzelbläter find keilförmig; die oberlien am 
Grunde verfchmälert, [charf: am Ramde mit entfernten weilsen 
Zähnchen ; fie find bläulichgrün, und unten unbehaart. Der Keich 
ilt am Grunde ftrriegeligt: die Schnitte bewimpert, Die weilsen 
Blüthen bilden Endrispen; zuweilen find lie auch feitenltändig. 
In Portugal. 





238 CLASSIS V. SPECIES. 


( 

Die gemeine HA. ilt eine zwar verdächuge Pflanze, doch nicht ce 
in dem Grade, wozu man fie gemacht hat, Die Urfache davon 
mag der ekelhafte Geruch feyn, der fich aber bey dem Trocknen 
verliert. In den Apotheken führte man: Cynoglojfi radiz, herba, 
zu der Ma/ja pilularum de Cynoglofjo: aber die Wirkung ilt un- 
gewils und dem Mohnlafte zuzulchreiben. Am ficherften foll fe 
noch als [chmerzltillendes Mittel wirken, wo nur gelinde Mittel 
erforderlich find. Sie verdienen fämmtlich eine Stelle in unlern 
Gärten; nur lind die Fruchthüllen von N, ı. mit Widerhäkchen 
verfehen, womit fie fich an die Kleider hängen und wodurch fie 
läfıig werden. Die 5 leıztern Arten verlangen einen warmen, leich- 
ten, aber fruchıbaren Boden an einem fönnigen Orte. Die © und 
& läet man im Herblt an Ort und Stelle. N. 5. kann durch Sei- 
tenpflanzen vermehrt werden. 


ı1.. PULMONARIA, Lungenkraut. 


1. P. orrıcınaLıs, foliis alperis, radicalibus fub- 
cordato-ovatis petiolatis, caulinis ovatis felhlibus, ca- 
licibus longitudine tubi corollae. (P, offhicinalis Hayne 
Darft. 2. t. 44: Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl, 
Wett. Scop. Holt, Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. ı18. Fl, 
D. 482. Schk. t. 30.) 

ß. foliis maculatis. 

Gemsings L. 4.3 — 5. Die falt wagerechte Wurzel treibt einen, 
auch mehrere aufrechte Stengel, die einlach, rauh und kurzhaarig 
find, und £ — ı Fufs hoch werden. Die ganzrandigen Blätter lind 
auch kurzliaarig, in ß. weilsgefleckt: die lich zuerlt entwickeln- 
den find länglich und Iterben bald ab. Die geftielten Blüthen 
bilden einleitswendige, überhängende Trauben. Die bleibende 
Blüthendecke hat Ipitzige Zähne. Die anfangs purpurfarbige Blü- 
tbe geht ins Blaue über, Die faft becherförmige Honigdrüfe ift 
4lappig und umgibt den Fruchtknoten. Die 4 eylörmigen Haut- 
früchte find glatt. In Wäldern, Gelträuch, in ganz Deutichland. 
(H. auf der Landwehre.) Ä 

2. P. AnGusTIroLia, foliis afperis: radicalibus ob- 
longis petiolatis, caulinis oblongo - lanceolatis fefüli- 
bus, calicibus longitudine tubi corollae. (P. anguftifo- 
li Hayne Darft. 2. t. 43. Willd. Perf. Roth, Hofim, 
Fl. Wett. Hoft, Spreng- Gmel. Hell. Fl. D. 483.) 

ß. foliis albo- maculatis. Hopp. 
SCHMALBLÄTTERIGES L. %. 4. 5. Die falt wagerechte Wurzel treibt 
ı, auch mehrere aufrechte Stengel, die einfach, rauh und kurz- 
haarig find; lie werden & bis ı Fuls und drüber. Die ganzran- 
digen Blätter find auch kufzhaarig. Der Blütbenltand ifı wie bey 


'ORDO 1. '239 
dem vorigen: ' Desgleichen der Kelch, die Krone, das Honiggrfäf 
und die Haurfrüchte. Es unterfcheider fich aber von dem gemei- 
nen L. durch die. länglichen Wurzelblätter, die an -beyden Enden 
fchmaler werden und nicht falt berzförmig-eyrund find; und 
durch die länglich - lanzeıförmigen Stengelblätter, die nicht eyrund 
lind. Es variiert mit fchmutzig weilser Blüthe. In Wäldern falt 
ganz Deutichlands; Oeltreich, Pfalz, Schwaben, Würzburg, Wet- 
terau, Helfen, Sachfen, Schlelien, Laufitz, Jena, Wittenberg, 
Holftein, | 





Von der erftern war in den Apoıheken bekannt: Pulmonariae 
maculofae h.rba; es wurde in Lungenkrankbeiten erhpfohlen, da- 
her fein Name. Man bauer es in Gärten und genielst es als Salat. 
Es wird auch vom Rindvieh, jvon den Ziegen und Pferden gelref- 
fen ; die Samen benutzt man als Futter für das Federvieh, 


sır. SYMPHYTUM, Wallwurz. 


1. S. oFFIcINALE, foliis ovato-lanceolatis decur- 
rentibus, calice convergente tubi corollae longitudine. 
(S. officinale Sibth: Willd. Perf. Hoffm. Roth, Smith, 
Fl. Wett. Scop. Holt, Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 817. 
Flor. D. 664. Schk. t. 30. Sturm ı. 17.) 

ß. $. patens, foliis ovato - lanceolatis decurrentihus, 
calice patente tubo corollae breviori. (Sıbıh. Hoffin. 
Schk. Willd. 8. Smith ß. et rell. Fl. G.) 

Gemeine W. 21.5.6. Die ftarke Wurzel ilt äufserlich [chwarz und 
inwendig weils; fie treibt einen aufrechten ältigen Stengel, der an 
%-—-3 Fuls hoch wird, und, wie die Blätter, [charf und behaart ift. 
Diele fteben wechlelweife und laufen am Stengel herab; lie find 
ungezähnt und oft ı£ Fufs lang. Die Endähren find einleits- 
wendig, gepaart, herabbängend, und beltehen aus [chmutzig wei- 
fsen Blüthen. In ß. find die Blütben dunkelroth und die Kelch- 
theile weit [pitziger. Auf [chattigen, feuchten Plätzen, an Flül. 
fen und Gräben in ganz Deutfchland. (H. Hier finder [ich nur 8.) 
| 2. S. TUBEROSUM, foliis ovatis femidecurrentibus: 
fummis oppoßtis. ($. zuderofum Wilid. Perf. Smith, 
Roth, Hoffın. Scop. Holt, Jacgq. obl. 3. t.: 63. ei. auft. 
t, 225.) | | 
KnoLLentaacenne W. %. 4.5. Sie unterlcheider lich von der 


vorigen: durch eine knollige, weilse Wurzel; durch den fulsho-  . 


hen, eintachern, falt: geflügelten Stengel ; durch die eyrundläng- 
lichen Blätter, die nur halbherablaufend, [ehr haarig auf der Rück- 
feite und ganz oben entgegengeferzt find; durch die 2- — Zlpal- 
tigen Trauben mit einer einzelnen Blüche ia der Theilung; und 


PP CLASSIS V. SPECIES. 


endlich darch blalsgelbe Blüthen, die mit der Zeit roftfarbig wer- 
den. In Wäldern, Gebülchen; Oeltreich, Schlefien , Salzburg, 
Regensburg, Dresden. n ’ 


Das Kraut von der gemeinen W#. ilt geruchlos; die Wurzel 
enthält viel Schleim, woraus man in Angora einen Leim zur Vor- 
bereitung der Kämelhaare zum Spinnen bereitet; beyde enthalten 
Gerbeftofl. Wenn man die gepülverte Wurzel in Wafler kocht 
und den heifsen Abfud auf Gummilak giefst, fo zieht er fogleich 
ein Ichönes Carmoilin heraus, Der Genuls des Samens als Grütze 
ift nicht zu empfehlen. Die jungen Blätter geniefst man als Ge- 
müle und Salat; auch werden fie, gleich den Blättern der Garter- 
faluey , im Salzburgilchen im Schmalz gebacken und als eine [ehr 
‚ gute und gelunde Speife genollen. In den Apotheken kenut man: 
Symphyti leu Confolidae maioris radix, herba, flores. 


ı12. ONOSMA, Lotmwurz. 


| O. EecHıo1Des, tuberculato - hifpida: pilis erectis 

{parlis, caule ramofo foliis lanceolatis, antheris longi- 
tudine hlamentorum. (O,echioides Fl. taur. cauc. Wilid. 
Perf. Hoffm. Hoft, Jacg. ault. t. 292. Cerinthe echioides 
Scop. ) | u 
Narzsakorranrıce L, 24. 6. Der auf der Erde Jiegende Stengel 
richtet lich auf, ilt gewöhnlich einfach und einen Fuls hoch, und 
wie die [chmalen Blätter mit weilsen Haaren beletzt,. Die blaflen, 
okergelben Blütben find walzenförmig, gefchloffen und bilden 
Eadähren. Die Früchte find aufrecht. Auf fieinigen, der Sonne 
ausgeletzien Bergen, Oelftreich, Krain, Litorale, Friaul, zwilchen 
Maynz und Membach, 


113. BORAGO, Boretfceh. 

B. orrıcınAaLıs, foliis omnibus alternis, calicibus 
patentibus. (A. oficinalis Willd. Perl. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Holt, Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 36. 
Schk. t. 31. Sturm ı. 8.) 

Gemsinen B. ©. 5—g. Der aufrechte, weitlchweifige Stengel 
ift laftig und, wie die Blätter und Blumenkelche, mit Borften 
beletzt. Die fliellofen, eyrundlänglichen Blätter find itumpf, et- 
was runzelig, laufen etwas herab und umfaflen den Stengel. Die 
fehön himmelblauen Blüthen bilden arheilige Trauben, hängen 
nach einer Seite und haben [chwarze Staubgefälse und Strahlen. 
Er variirt: mit blafsrother und weilser Blüthe, Eigentliches Vater- 
land ilt die Gegend um Aleppo, jetst finder man fe durchaus in 


Gärten und auch verwildert. . 


E 


=. .ORDO KK: . 241 


; Die ganze Pflanze ift wäflerig und-kühlend. Die Blätter und 
Blüthen geben einen vortrefllichen Salat von einem eurkenähnli- 
ehen Gelchmacke; fie werden in Suppen gekocht; fie enthalten 
Salpeier, und zeigen diels bey dem Verbrennen durch, ein hettiges 
Kniltern, Die Biüthen geben eine Lonferve;.man macht fie mit 
Zucker ein; ud gibt dem Ellig ein Ichones Blau damit. In den 
‚Apotheken führte man, l[onlt mehr wie jeızt: Boraginis herba, 
flores. 
114. ASPERUGO, Scharfkraut. 


A. PROCUMBENS, calicibus fructus complanatis, 
caule procumbente. (4. prorumbens Wiild. Perf. Roth, 
Smith, ‚Hoffın. Scop. Hoft, Spreng. Hell. Fl. D. 552.) 
Liecennzs Sck. ©. 4 — 6. Die kleine Wurzel treibt ältige, [chwa- 
“ che, weitlchweifige und eckige Stengel, deren Ecken mjt gekrümm-« 
ten Stacheln belerzt ind. Die fehr fcharfen, eyrund- lanzetför- 
migen Blätter ft-hen wechlelweife und verlaufen lich fatt in die 
Ecken des Stengels. Die kleinen blauen Blüthen find winkelllän- 
dig, kurzgeltielt und einzeln. Die Fruchtitiele [ind abwärtsgebo- 
gen. Der ausgebuchtete Fruchtkelch ift [charf und glänzend. Auf 
gutem Bode, Schutr; Oelftreich, Bayern, Schwaben, Franken, 
Göttingen, Erfurt, Jena, Barby, Berlin, Frankfurt a. d. O., Bre- 
men, Oldenburg. (H. aulserhalb des Deichthors gleich links; im 
Ham.) 


ııs. LYCOPSIS, Krummhals. 


1. L. puLta, floribus inaequalibus, calicibus sfidis: 
fructiferis inflatis pendulis, bracteis calice longioribus 
foliisque lanceolatis, caulibus erectis. (Z. pulla Fl. 
taur. cauc. Willd. Perl. Roth, Hoffın. a Hoft, Hell, 
Jacq, ault. t. 188.) 
Scuwarzsraunen K. ©. 5— 7. Die RR REN Wurzel treibt 
einen handhoben Stengel und darüber; er ift einfach, zotrig und. 
fcharf. Die behaarten Blätter find auch Scharf: die Wurzelblätter 
ftehen dicht und find ftumpf; die des Stengels lind abwechlelnd, 
umfaflend und zugelpiız. Die dichten Trauben litzen auf dem 
Spitzen der Aelte oder in ihren oberlten Winkeln; lie find ge 
krümmt und vielblüthig. Die braunrorhen Blütben Jdind doppelt 
grölser als der Kelch, dellen zwey. untere Zahne etwas kürzer lind, 
Die jüngere Pllanze ilt faft Ichmierig und weilsgraulich, weiterhin 
ftriegelicht und dunkelgrün. Auf Ackerrändern, unter dem Som- 
mer- Getreide auf Sandboden ; Oeltreich, Würsburg, Erfurt, Je 
ma, Leipzig,. Barby, Berlin, Böhmen. Ä 

2. L. vesıcarıa, foliis integerrimis; caule proftra- 

Möjiler's s Handb, d. Gewüchsk. 16 


“ 


248 CLASSIS V. SPECIES. 


to, calicibus fructefcentibus inflatis pendulis. (Z. ve- 
fiearia Willd. Perf. Roth, Jacq. Vind.) 
 Bıasenkaüchtisen Ka. ©. 6.7. Er unterfcheidet [ich von dem 
" vorigen: durch’den geftreckten, weitichweifigen Stengel, der auf- 
fteigt und oft über fulsboch wird; durch grölsere Blätter, die 
mehr behaart-fcharf find; durch längere, Ichlaffere Trauben; 
durch doppelt dickere und etwas längere Blüthenftiele; durch tat” 
doppelt gröfsere Kelche, die tiefer 5lpaltig und äufserlich 5 ver“ 
lorne Linien baben ; durch [ehr grofse, falt runde Fruchtkelche; 
und durch kleinere Blüthen, die kaum über den Kelch bervortre- 
ten. Die Blürken find blau oder rötlilich und einleitswendig. Auf 
Aeckern; Oeltreich, Erfurt, Göttingen, Halle, Jena. 


NOLANA, Nolane. 


N. PROCUMBENS, caule proftrato, fol. ovato- oblon- 
is, calicis laciniis triangulari - fagittatis. (N. procum- 
ers Willd. Perf. Flor. Peruv.) | 

Liscenoe N. ©.7 — 9. Der fchlauke, beblätterte Stengel wird 
ı — 2 Fuls lang und ilt kahl. Zwiichen den gepaarten oder Zzäh- 
ligen Blättern kommt der Blürhenfüiel hervor, der eine grolse, 
fchön blaue Blüthe trägt, die inwendig mit’dunklern Strichen be- 
zeichner it. Die Staubbeutel lind lichiblau. Auf dem lfandigen 
Moergeftade Peru’s. 

Man [fäet den Samen zeitig ins Miflbeet und gewöhnt die jun- 
gen Pllanzen, die man in guten, milden Boden verpflanzt, nach 
und nach an die fröye Luft. Die Blüchen find fchön und dauern 
lange. | 


‚116. cORIS, Erdkiefer. 


C. MONSPELIENSIS. (Willd. Perf. Holt, Lamark ill. 
t. 202.) 
Bravs E.©. 6.7. Der runde, fteife Stengel ift äflig, purpurroth 
und wird 6 — 8 Zoll hoch. Die Jlinienförmigen Blätter ftehen 
wechlelweife. Die kleinen bläulichen Blüthen [ind [ehr [chön und 
bilden Endähren. Die einfache Narbe ilt nicht Space, Auf [an- 
digem Meergeftade; Trielt. 





‚ Im nördlichen Deutichland muls lie = Glashaule ftehn. Man 
läet lie früh in leichte Erde in Töpfe. Man führte in den Apothe- 
Ken aa herba. 


HYDROPHYLLUM, Wafferblatt. | 
H: vırsinıcum, folüs pinnatifidis Pirnatisgue: la- 


ORDO 1...) 94 


einiis övali-lanceolatis incifs. - CH. wirginicum Willd. 
Perf. Lamark ill. t. 97. f. ı.) 

Viroiniseues W. 2%. 5. Die fleilchige Wurzel ift inwendig weils. 
Die niedrigen Stengel find einfach, aber zahlreich. Die glatten 
Blätter kommen aus der Wurzel und Itehen auf langen Stielen. 
Die weilsen Blüthen bilden Endtrauben. -Es variirt mit dunkel-, 
mit blalsblauen und mit rothen Blüthen. ‚In Carolina und ‚Vir- " 
BE 





In ERTER Boden und im Schätten oc es am beiten fort 
und verlangt befonders viel Feuchtigkeit. Man zieht es durch Sa« 
"men und vermehrt es im Frühjalır und Herbft durch Wurzeltheilung, 


| 117. ARETIA, Arecie, 


° 4 Ä. Hetverica, foliis imbricatis, Noribus fübfef: 
hlibus. (4. heivetice Willd. Perf. Hoffm.) - ö 
Schweizerische A. 24: 6 — 7. Der zollholie Stengel ilt mit ovalen 
weilsfilzigen Blättern bedeckt; diefe ftehen an der Spitze, wo fie . 
Rofetten bilden. Die weilsen Blüchen lieben einzeln an der Spitze 
des Stengels. Die Kapfel enthält 3 — 5 keilförmig-runde Samen, 
Auf den welilichen Alpen der Schweiz. 


2 A.arrına, foliis linearibus patentibus, oribus 
pedunculatis. (4. alpina Jacq ault.5.t.18. Willd, Perl; 
Hoffın. Holt) - 
Aitexr-A.24.6— 8. Die zahlreichen, 2ollhohen Stengel older 
ein dichtes Bündel. Die Zerltteuten Blätter find an derSpitze weils. 
lich. Die Haare der Blätter ind vergröfsert 5gabelig, Die heil- 
blauen Blüthen haben ausgerandete Einlchoitte, Der wälzenför- 
mige Kelch it rauhhaarig und halb äZlpaltig. Sie varüirt: mit 
weilsen und. rothen Bliehen; mit kahlen und zottigen Blätterm, 
Auf den Alpen; Kärnthen, Krain, Salzburg. 


118: -ANDROSACE, Mannsfchild: 


1. A. maxıma, foliis ovatis dentatis; perianthiis 
fructuum maximis, (4. mazima Lin. Willd. Perl. Roth; 
&cop: Hoffın. Hoft, Gmel. Jacq: aufır: t: 331:) 
Gerosssrörtmicen M. ©. 4.5. Die kahlen, äugelpitzten Blätter 
verlaufen lich in einen Stiel und bilden um die abfrechten Schäfte 
einen Kreis. Diele find ganz einfäch, rund und näckt; lie wer« 
den böchitens handhöch und endigefi [ich in einen einfachen 
Schirm mit einer Hülle, die gartzrandig ift. Det Kelch ift doppelt 
'gröfser als die weilte Krone, deren Einfchnitte ejrundlanzeiförmig 
End. Es variirt. mie feingezähnien Hüllen, Auf Bean und 

16 


— 


24  CLASSIS v. SPECIES. 


Brachäckern: Oeltreich, Pfals, Schwaben, Mayns, Neuwied, 
Sachien. Ä 

a. A. z1LonGata, glabra, foliis lanceolatis denta- 
tis, umbella fructifera elongata, corollis calice angula- 


to brevioribus. (4. elongata Willd. Perf. Jacq: obf. ı. 


t. ıg. ei- auft. 4. t. 330. ‚Rotli, Hoffm. Holt, Spreng. 
Hell.) ! 

Verıinoentes M ©. 4 — 6. Die Wurzel treibt mehrere ganz ein- 
fache, 2 — 4 Zoll lange Schäfte.e Die ungleich und Ipitzig-ge- 
-zähnten Blätter verlaufen lich in einen Stiel, und find fämmtlich 
Wurzelblätter. Die ungleichlangen Hüllen lind kürzer als die Blü- 
thenitiele, gauz und zugefpitzt. Diefe bilden einen Schirm, def- 
fen Strahlen fo lang als der Schaft und ausgebreitet find. Die wei- 


“ fse Blüche har meilt ausgerandete Einfchnitte. Unter ‘dem Getreide, 


auf Sandboden ; Oeltreich, Regensburg, Würzburg, Halle, Barby. 


3. A. ogTusıroLia, foliis lanceolatis bafı anguftatis 
labris, perianthiis angulatis pubeflcentibus. (4. od£Cu- 
ifolia Willd, Perf. Holt, Allion. pedem. ı. t. 46. fi ı- 

Haenke in Jacg. coll. ß. A. brevifolia Villars D. 2.1. 1% 
‚4. Lachenalii Gmel. ı.t. 2.) - . 

SrumPrBLÄtterices M. ©.6.7. Die dünne, falerige Wurzel treibt 
einige aufrechte Schäfte, die Äingerlang und länger ind; um fie 
bilden die ganzrandigen, gewimperten Blätter einen Kreis. Der 


‚einfache Schirm ift 3- — zftrablig. Die Hülle it 3-— 7blätterig. 


Die Blütbe ift hellrorıh. Schaft, Hüllblätter, Blüchenfiiele und 
Kelch find mit kurzen Haaren beletzt. Auf den Alpen ;. Oeltreich, 
Steyermark ‚-Schwaben. | 


4. A. LAcTtka, glabra, foliis linearibus integerrimis, 
pedunculis longifhmis, corollis calice maioribus. (A. 
dactea Hoppe, Willd. Perf. Hofim. Scop. Hoft, Gmel. 
Jacg. auft: t. 333.) RR 
Mircuwsissss M. 3.7.8. Die kriechende, gegliederte Wurzel 
treibt 4 — 7 Zoll lange Schäfte, die dünn und ganz einfach find. 
Die ungeltielten Blätter bilden auf der Erde einen Kreis und üind 
am Rande chart. Die milchweilsen Blüchen fiehen einzeln, oder 
in einem Schirm zu 2, feliner zu 3; die Blüthenröbre ilt gelb; di® 
5 Kronenfchnitte find verkehrt herzförmig*und ausgerander. Der 
5eckige Kelch ilt glockenförmig. Die Hülle ift fat Zblätterig: 
die lanzeıförmigen Blättchen [ind vertieft und kahl; bey einem 
ıblüchigen Schafte [ind lie entweder gar nicht vorhanden, oder 
nur 2 — 3 kleinere. Auf den Alpen; Oeltreich, Krain. Ä 


5. A. vıLLosa, foliis ovato-lanceolatis ciliatis, pe 
duneulis brevilimis, corollis galice maioribus. (4 


| ORDO L . 245° 


villofa Hopp. Lin. Willd. Perf. Scop. Hoffm. Holt, Wulff. 
in Jaeg. coll, ..12.f.3,.) cn ie 

Rauues M.4.6— 8. Die ganzrandigen Blätter bilden um dem, 
behaarten und ı$ Zoll bohen Schaft auf der Erde einen Kreis, lie 
find oben kahl, und unten aulserordentlich borflig, Der Kelch. 
ilt zotig. Die weilsen Blüten find um die Mündung bellrorh 
oder gelb und bilden einen Schirm. Die afamige Kapfel hat 
5 Striche. Auf Alpen und Voralpen; Kärnthen, Krain, Salzburg, 
"Bayern, - 

6. A.CHAMAEJASME, hirta, foliis lanceolatis integer- 
rimis, pedunculis brevilfimis, corollis calice maioribus,.. 
(4. Chamaejasme Hopp. Willd. Perf. Wulff. in Jacg. 
eoll. ı. Hoft, Hoffm. 4. villofa Jacg- auft. t. 332.) 
Gerranzres M. 2%. 6. 7. Die Blätter find mit einzelnen Haaren 
beletzt, welche lich verlieren, fie bleiben aber doch bewimpert.. 
Die Hüllblättchea [ind anfangs den Stielchen gleich, hernach 
werden diefe länger. Der Kelch ift Reifhaarig. Die Einichnirte 
der milchweilsen Blüthe find zuweilen ausgerander, zuweilen 
nicht. Auf Alpen und Voralpen; Oeftreich, Bayern, Salzburg. | 


7. A. SEPTENTRIONALIS, foliis lanceolatis dentatis: 
labris lucidis, perianthiis angulatis corolla breviori- 
us, EN [eptentrionalis Willd. Perf. Roth, Hell. Fl. 

D. 7. 

Nörpuicazs M. ©. 5.6. Die Wurzel treibt mehrere handhohe,, 

fteife Schäfte, die-kahl und ganz einfäch find. Die gezähnelten 

Blätter verlaufen fich in einen Stiel und bilden auf der Erde einen 

Kreis. Die kurzgeltielten weilsen Blüthen ftehen. einzeln und bil- 

den einen Schirm. Die Hülle dellelben ift ıblätterig und 8g- — 

solpaltig: die kahlen und fchmalen Schnitte ind kürzer als die 

Blüthenttiele. Der Kelch ift fo lang wie die Kronenröhre. Auf 

fandigen Aeckern, Bergen; Würzburg, Hellen.. 

8. A. cAarneEA, foliis fubulatis glabris, umbella in- 
volucra aequante. (4. carnea Lin. Willd Perf. Pluck. 
alm. t. 108. f.5. ß. Aretia Halleri, foliis ciliatis. Lin.) 
Fıeischransenes M. %. 8. Der weichhaarige Stengel wird [elten 
über 4 Zoll hoch. Die fehr [chmalen Blätter find kabl und bilden. 
auf der Erde einen dichten Rafen. Die ziemlich grolsen toben 
Blüchen bilden einen Schirm. Auf Gebirgen ; Ballon. 





Sie kornmen fehr leicht fort, doch am beften in leichter 
Erde und im Schatten, Sie pflanzen lich durch den ausfallenden 
Samen [elbit fert. = 


246 CLASSIS V. SPECIES. . 


119. .PRIMULA, Schläffelblume. 


I- Pr. vuLsarıs, foliis dentatis rugofis, fcapis 

unifloris, corollae limbo plano, (Pr. vulgaris Smith, 
Spreng. Engl. b,4. P.elatior ß. (acaulis) Willd. Pr. 
veris y. Lin. Pr. acaulis Jaca. Milc. Perf. Hoffm. Hopp. 
Roth, Hoft, Sturm 1. 14. Flor. D. 194. ‚Pr. Iylveftris 
Scop. Pr. uniflora Gmel.) 
Gsmeıne Schr 4.3 — 5 Die dieke Wurzel hat röthliche Falern, 
Die itiellolen Blätter find eyrund-länglich, auf der untern Seite 
behaart, und bilden einen dichten Kreis um die zahlreichen Schäf- 
te, die zofllang und länger und einblüthig find. Die fchönen auf- 
rechten Blüchen find blafsfchwefelzrelb ; die ausgerandeten Kronen- 
Seiinitte haben an der Bafıs gelbraihe Flecke. Der trichterlörmige 
Kelch ift halb fo lang, als die Kronenröhre, mit 5 fpitzigen Ein- 
fchnitren. Man fchreibt der Blüthe einen angenehmen Geruch zu. 
Auf waldigen Bergen, an feuchten Stellen; Krain, Kämiıhen; 
Würzburg, Schwaben, Thüringen, Halle. 


2. Pr. verıs, foliis dentatis rugofis medio contra- 
etis, fcapo multifloro, corollae linbo condayo. (Pr. 
weris Willd. Perf. Smith, Engl. b. 5. Spreng. P. ofici- 
nalis Roth, Hoffm. Holt, Ginel. Hell. Fl. D. 433. (ela- 
. tor?) Schk. t«33. Hopp. Sturm ı. ı4. Pr. veris ofici- 
zalis Lin.) | wo 
Gezweine $ouL. %. 4. 5. Die weilsliche Wurzel‘ifl faferig. Der 
ganz einfache Schaft wird 3 Fuls hoch und höher; er ift kahl und 
rund Die ftumpfen Blätter verlaufen fich in den Stie) und bilden 
einen Kreis um die wenigen Schäfte. Die kleine Hülle ift vielblät- 
terig: die Blättchen holıl und ungleich. Der eylförmige Kelch 
ift leicht zlpaltig. Die kurzgeftielten Blüchen hängen alle über 
. und bilden einen Schirm; fie find citronengelb, auf der untern 
Seite blafler und fehr wohlriechend: die 5 Einfchnitte find ausge- 
randet und haben am Grunde rothe Flecke. ' Die Kronenröhre ift 
bauchig und von der Länge des Kelchs. Auf Wielen, in Wäldern 
auf Thonboden in ganz Deutfchland ’(H.) | 


| 3. P. eraTıor, foliis dentatis rugofis medio con- 
tractis, fcapo multifloro, corollae limbo plano. (Pr, ela- 
for Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. Jacgq. 
Hoft, Gmel. Hell. Engl. b, 513, Fl. D. 434. (Pr. ver. (of- 
‚fieinalis)) Hopp- Sturm 1, 14. Pr. veris elatior Lin. 
Pr. modora Fi. Wett.) 

Grosse Sont. 23 — 5. Die faferige Wurael treibt nur wenige 
an fulshobe, rauhhaarige Schäfte, um welche die eyrunden Blät- 
ter einen Kreis bilden. Diefe verlaufen lich in einen Stiel. Die 


. AEMORDO T.".. 00:00 
langgefielten Blüthen bilden einen Schirm; die-mitlern Reben 


aufrecht, und die äufsern hängen zuweilen über. Sie lind [chwe- 
felgelb und geruchlos; die Rühre ifi,trichterförmig, länger als der 
Kelch, und die 5 Einfchnitie lind ausgerandet. Sie ilt in allen 
Theilen gröfser als die vorige. Auf Wielen und in Wäldern in 
ganz Deutfchland. (H.) | 
4. Pr. rarınosa, foliis rugohs crenatis glabris; 
fubtus farinofis , umbella erecta. , (Pr. farinofa. Jacgq- 
mifc. Willd. Perf. Scop. Rotl Smith, Hoffm, Holt, 
Gmel. Hell, Engl. b,. 6. Fl. D. 125. Hopp. Sturm I. c.) 
Mexuicnre Schr. 3. 4. 5. Die falerige Wurzel treibt einen hand- 
hohen, auch wohl höheren Schaft, der tund. und kahl it. Die 
länglichen Blätter verlaufen fich in einen Stiel und bilden einen 
Kreis um den Schaft. Die ungleichen Blüthenlliele ind rund, be- 
ftiubt, und bilden einen Schirm, deffen linienförmige Hüllblättchen 
halb fo lang find. Der Kelch /ilt auch beltäubt. Der Hache Rand 
der Krone ift [chön roth, oder hellblaw-violet, und unten blafs; 
die Einfchnirte find tief ausgerander; die Röhre ilt gelb. In Ge- 
birgsgegenden, 'auf naflen Wiefen; Oeftreich, Bayern, Tyrol, 
Salzburg, Schwaben, Wirzburg, Pommern, Mecklenburg bey 
Priedland, Warnemünde, Neubrangenburg. | 


5. Pr, vırLosa, foliis planis hirfutis ferrulatis. (P. 
villo/a Jacq. auft. app. t.27. ei. Milc. Willd. Perf. Hoffm. 
Holt. ß, Pr, pubefcers Jacq. Mile... 18. 2.) 
Banarnte Scar. 2. 4. 5. Der fehr kurze, bebaarte Schaft trägt 
einen wenigblüthigen Schirm. Die oval-keilförmigen Blätter [ind 
fleifchig und bilden einen Kreis auf der Erde. Die weilsen Blü- 
them find unbehaart, wohl aber der Keleh. Auf den Alpen; Kärn- 
then; Tyrol. | 

6. Pr. 1onGırLora, foliis ferratis glabris fubtus 
farinofis, umpella 'nutante, corollae tubo longillimo. 
(Pr. longiflora Jacg. mife. ‚et ei. ault. app. t.46. Willd. 
Perf. Hoffm. Hoft, Hopp. Sturm]. ©.) 

Lanxorönrtoe Schr. 2. 6. 8. Die weilsfalerige Wurzel treibt einen 
"runden und kahlen Schaft. .Die eyförmigen Blätter find auf der 
obern Fläche kahl und grün, ‘und bilden einen Kreis auf der Erde. 
Die Strahlen des Schirms find [ehr kurz, und kürzer als.die lar«. 
zetfärmigen Hüllblättcchen. Der walzenförmige Kelch ift befläube 
und zlpaltig. Die’ zthailige Platie ift wie die Röhre hellblauröth- 
lich: die Theile find gefpalten. Auf den Alpen; Oecltreich, Kärn- 
ıhen, Tyrol, Salzburg. Zn | 
. Pr. GLuTfnosa, foliis lanceolatis ferrulatis glu- 
unoßs, involucri foliolis maximis. (Pr. glutinofa 


- 


u 


Pre CLASSIS V; SPECIES. 


Jacq. mile. et ei. auft. app. t. 26. : Willd. Perf. Hofim. 
Hofe.) = 

Kıranıcz Sort. 21. 5.8. Sie har die Gröfse der mehlichten Schl. 
Die kahlen Blätter find wohlriechend. Der Schirm enıhält 5 — 7 
ungeltielte Blüchen, Die Z- — 7blätterige Hülle ilt: fo lang wie 
die Kronröhre. Der runzelige Kelch ilt verkehrt eyrund. Die Kron- 
fchnitte find violet und verkehrt herzförmig. Sie riecht Sehr ange- 
nehm wie die Gewjirznelke. Auf Alpen ud: Voralpen, in 'der 
Nähe der Eisregion; Kärnthen, Tyrol. Ze 


8. Pr. AuricuLa, foliis ferratis carnofis obovatis, 
fcapo multifloro, calicibus fubfarinofis- (Pr. Aurieula 
Jacq. auft. t.4:5. Willd. Perf. Hoffm. Hoft, Scop. Gmel. 
Hoppe, Sturm l.&.) | BAG 
Aurızst. %.4—6. Die dicke Wurzel bat einfache braune Fafern, 
Die kahlen Blätter find zuweilen mit vielen mehlartigen Punkten 
beletzt und bilden einen Kreis um den dicken, fingerlaogen Schaft, 
der kahl und nur nach oben weils beliäubt it. Dar Szähnige Kelch 
ift Sehr kurz und becherförmig. Die unglejchen Blüthenlliele bil+ 
den einen Schirm von [ehr angenehm und ftark riechenden Blü- 
‚ then: die Röhre ilt doppelt länger als der Kelch; der flache Rand. 
ilt tief Zlpaltig und im wilden Zuftande citronengelb: die Ein- 
Schnitte find’ ausgerandet und die Mündung der Röhre ift weifsbe- 
ftäubt. Auf Alpen und Voralpen an den kahlften Felfen, Oeltreich, 
Kıain; auf Niederungen um Wien; auf dem Untersberge bey Salz- 
burg, im Markgrafthum Baden. . | 


9. Pr. mınıma, foliis glaberrimis nitidis cuneifor- 

mibus acute ferratis, fcapo paucifloro. (Pr. minima 
Jacg. Mifc. et ei. auftr. t. 273. Jacq. Vind. Willd. Perf. 
Scop. Hoft, Hoffm. Sturm ı. 9.) 
Kısınste Sour. 4. 6— 8, Aus der holzigen Wurzel kommen 
mehrere dichtvereinigte Triebe, die aus dicken fıiellofen Blättern 
beftehen. Aus ihrer Mitte erbeben fich kahle, aufrechte Schäfte, die 
falt Zeckig find und gewöhnlich die Länge der Blätter haben: je 
der trägt gewöhnlich nur eine ungeltielte Blüthe, die feifchfarbig 
ilt, aber getrocknet violet wird; die Röhre ilt trichterförmig,, in- 
wendig weifslich und behaart, und ftets länger als der Kelch; der 
Saum ilt zmal gefpalien und jeder Einfchnitr Ipitzwinklig einge- 
fchnitten. Auf den höchften Alpen; Oeftreich, Kärnthen, Krain, 
Salzburg. “ 


10. Pr. INTEGRIFOLIA, foliis integerrimis ellipti- 


eis ad oras fubcrenato-cartilagineis, umbella erecta, 
calicibus longe tubulofis obtulifbimis, (Pr. äntegrifolie 


‚ORDO EL... .D 249 


Jacq. Mifc. Vind. et ei. aultr. t.327. Willd. Perf. Hoffn. 
Holt: ) Su u a3 
GanssrÄrteriee Sch, 4, 5— 7. Sie wmterfcheider fich von der 
folgenden: durch die am Rande knorpeligen Blätter, die, vergrö- 
fsert, kaum lichtbar gekerbt und gewimpert find; und durch deh 


söhrigen Kelch. Die Lappen der rothen Krone [ind halbeinge: ' 


fchnitten: die Röhre hat keinen zulammengezogenen Hals. Die 
Blüthe- verbreiter' einen Honiggeruch, Auf den Alpen; Oeltreich;, 
Steyermark, Krain ‚Salzburg. KR | d 
“ 1. Pr. cAaRNIoLIca, foliis integerrimis ellipticis, 
ümbella erecta, calicibus acutis breviffimis. (Pr. car- 
ziolica Jacgq. Mile. et ei. Fl. auft. 5. t. 4. Willd. Perf. 
Hoft.) | : er | 
Karimıscne Scahr. %. 3.4. Der Kelch milst'ein Drittel der Länge 
der Kronröhre, und ift weiter als bey der- vorigen. Die Blätter 
find länglicheyrund und meilt verloren ausgelchweift. Die Kro- 
nenlappen find überdiefs nicht fo tief eingefchnitten als bey der 


saneblätterigen, aber die Röhre wird an der Balis enger. In 


Krain auf lIdrilchem Gebiete am Fuls des Cobila. 


: a. Pr. corTusoıDeEs, foliis rugofis lobatis, fcape 
multifloro. (Pr, cortufoides Jacq. Mifc. Willd. Perf.) . 
Scaönste Scar.2}. Die Blätter liod beynabe herzfärmig und. fiehen 
auf kurzen dicken Stielen; lie find wie die der Cortufa Matthioli. 
Die [chönen purpurrothen Blüthen haben einen gelben Grund; fie 
find denen der Aretia Vitaliana ähnlich.. In Sibirien. 








Sämmtliche angefülirte Arten werden von-dem Vieh nicht ba- 


zübrt, doch follen. die Blätter der gemeinen Schl. von den Ziegen 
gelucht werden. Sonit führte man von ihr io den Apotheken: 
Paralyfeos leu Prömulae weris radix, herba, flores. Die jungen 


* - 


Blätter benutzt man in England ünd Holland zu Salat und Gemüfe. _ 


In Schweden wird aus den frifchen Blüthen, durch Gährung mit 
Zucker und Citronien, ein [chmackhafter Wein bereitet; in Deutfch- 
land gebraucht man fie zu Thee, der nervenitärkend feyn foll. Von 
‘der Wurzel foll das Bier gut und kräftig werden, und durch die 
'Blürhen der Wein einen angenehmen Gelchmack erhalten. — 
Die Benutzung der gro/sen Schl. ift der vorigen falt-gleich. Es 
ftammen von ihr alle Spielarten in den Gärten ab. Ihre Wurzel 
hat einen .erfrilchenden - Erdbeergesuch, Schöne neue Ahatten er- 
hält man vorzüglich durch den Samen, den man von gelunden, 
kräftigen Pflanzen mit [chönen Blürhen nimmt. Man läer ihn in 

einen Kaften mit guter Erde und bedackt ihn nur mit weniger, 
“ leichter Erde. So fetzt man ihn im Winter der Morgenfonne aw. 


250 CLASSIS V. SPECIES. 


Wenn’ fieim Frübjakr ftark genug Kind, BR man [ie in gute, 
fette Erde an einen [chartigen Ort. Wenn lie blühen, fucht, man 
fich die fchönlten zur, Fortpflanzung aus. —. Die mehlichte Schl. 
verdient wegen ihrer Schönheit auch eine Stelle in unlern Gärten. — 
Von der Aurikel ltammen alle Spielarten unferer Gärten her, die 
durch’ mannigfaltiges Farbeulpiel und ihren Geruch vergnügen. An 
ihrem. natürlichen Standorte il lie immer blalsgelb und [chwack 
an Geruch, - Die Gebirgsbewolhner gebrauchen die läogliche, 
flarke Wurzel, gegen den Schwindel, daber'der Name unter i= 
nen: Schwinrdblümel. ‘In den Apotheken kennt man: Auricu- 
lae urfi radjx, folia, flores. Durch die Cultuf hat‘ män viele 
hundert, Spielarten hervorgebracht. Man theilt fie in Englifche und 
Luyker oder Hölländijche; jene unterfcheiden fich durch das zu- 
gelpitzte-oder zugerundete Blatt und die beliäubte Scheibe ; diefe 
durch den herztörmigen Auslchnitt des. Blüthenblatts und die un- 
beftäubte Scheibe., Auch hier erhält man durch Samen die I[chön- 
ften Verichiedenheiten. Man fäer ihn im November und Decem- 
" ber i in Töpfe auf gute leichte Erde und beileckt ihn nur lehr wenig 
mit Erde oder mit Schnee. An der Abendleite befiuden fie lich 
am beften. Im aten Frühjahr verpllanzt man fie an die Öltleite. 
‚Die beften Pflanzen behält man in Töpfen, weil man fie fo leich- 
ter vor vieler Näfle und Sonne [chützen kann. — Die letzte ver 
dient mit Recht:ihren Namen; man kann Ge auch durch Wurzel- 
theilung vermehren. Sie kömmt leicht bey uns fort, nur mufs fie 
‚etwas feucht ftehen und im Winter ins ag geleizt werden, 
wo jie die Blätter verliert: z 


120. CORTUSA, Cortufe. 


C. MarrHiıoLı, calicibus corolla breyioribus. (©. 
Matthioli Willd, Perf. Hoffm. Hoft, Jacq. ic. t, 32. Wulff. 
in Jacgq, Coll, Andgews bot. repol. ı. t. ı.) 
EurorätseHne C, 23,5.6. Die grofsen herzförmigen, zer[chnitte- 
„en oder gelappten Bläuer find” behaart, und bilden ein Büfchel, 
aus dellen Mitte lich ein runder nackter Schaft erhebt, der 5 — 
‚7 Zoll hoch wird. Die weilsen oder Ichönrothen Blüchen bilden 
‚einen einfachen und überhängenden Schirm, In fchartigen Alpen- 
thälern ; Oellreich, Rielengebirge. x 





Sie verlangt einen trockenen, magern Boden, wenn fie dauern 
-foll. Will man fie aus Samen ziehen, fo mufs man ihn nur ganz 
;, Jeicht mit Erde bedecken, ‘die jungen Pflanzen gut rein halten und 
‘fie vor heftiger Sonne fchützen, Sie läfst fich durch Marseihel: | 
lung im- Herbfl vermehren. 


.. 


=" ORDO N 251 
"jer. SOLDANELLA,  Alpenglöckchen. ‘' 


r. S. arpıma, fcapo trifloro: floribus fuberectis, 
antheris luteis, capfulis viridibus, foliis reniformibus 
integerrimis. ($. alpina Hoppe C. ı. Sturm ı. ı4« 
Willd, Perf. Hoffm. Scop. Hoft; Schmidt, Jacq. auft«-t. 13.) 
Geustnes Arp, %. 5. 6: Die holzige Wurzel treibt einen randen, 
kahlen Schaft, der falt eine Spanne hoch wird und gewöhnlich 
3 Blüthen trägt. Die Deckblätter find gleich breit und fpitzig. Die 
Blätter ftehen an der Wurzel.auf langen ‚runden, kahlen Stielen ; 
fie ind oben glänzend grün und unten gewöhnlich purpurfarbig, 
Der zstheilige Kelch ilt viel kleiner als die Blüthe und bleibend, 
Diele ilt fünftheilig und bis auf die Mitte viellpaltig ; fie ift länger 
als die Befruchtungstheile und blafsviolet. Die längliche Kapfel 
ift bauchig; die eckigen. Samen find bräwlich, Auf den Alpen 

emein; Friaul, Bayern, Salzburg, auf dem Mariahülfsberge bey 
Palau; ; auch auf Niederungen. 

2, 9. MINIMA, fcapo unifloro: floribus nutantibus, 
antheris yiolaceis, capfulis coloratis, foliis orbiculatis 
integerrimis. ($. minima Sturm ].c, Hopp.) 
Kırinszgs Aup, 4.6. Die gelbfaferige Wurzel treibt einen kaum 
fingerlangen Schaft, der kalıl it, und gewähnlich nur eine Blüche 
trägt, die überhängt und 2 linienförmige Deckblätter hat. Die 
fieifen Blätter find auf beyden Seiten grün und Itehen an der Wur- 
zel auf langen, runden,” kablen Stielen. Der gtheilige Kelch it - 
vie| kleiner als die Blüthe und bleibend. Diele ift zrheilig, viel- 
fpaltig, gröfser als die Befruchtungstbeile und milchblau, Die 
Staubbeutel endigen fich in eine Spitze. Die blaue Kapfel ift fal£ 
walzenförmig sc kürzer als der Griffel: Der eckige Same ift 
bräunlich. Sie finder fich nur am Ende des Bodenthals in Kärn- 
then und ilt felten, 


DODECATHEON, . Götzergabe, 


D. MezapıAa, foliis oblongo-- ovalibus dentato - r& 
pandis, umbellis multifloris laxis, bracteis ovalibus. 
(D. Meadia Willd. Perf. Michaux A. Trew Bar, t. 12% 
Meadia Catesb. car. 3. t. ı.) 

Vınotnisene G. 4. 4. 5. Die gelbe falerige Wurzel treibt mehr 
oder weniger auftechte und nackte Schäfte, die g — ı0 Zoll hoch 
find. Die Blätter leben anfangs aufrecht, lie kommen büfchel- 
weife aus der Wurzel und legen lich dann auf die Erde, wo lie 
bald verwelken und verfchwinden. Die’ purpurrotben, überhäm 
genden Blüthen bilden einen Schirm. In Virginien, 





252 _ CLASSIS V. SPECIES. 


Wegen der Schönheit ihrer Blüthen ift Ge fchon läogft in: den 
Gärten bekannt. Man behandelt fie wie die Schlülfelblumen und 
sermehrt fie durch Samen und Wurzeltheilung, 


"122. CYCLAMEN, Erafcheibe. 


C. EuRoPAeuM, foliis orbiculatis cordatis crena- 
tis, corolla retroflexa. (C. europaeum Ait. K. Willd. 
Perf. Roth, Hoft, Smith, Hoffm. Jacq. auft. 5. t. 4oı. 
Engl. b. 548. Schk. t. 35. Cyelaminus europaeus Scop.) 
Eurorässcne E, 4. Blüht im Frühling und Herbft, Die knollige 
' Wurzel ilt grofs und faft rund. Die lederartigen glänzenden Blät- 
ter find weifslich gefleckt und eben [o geadert, und auf der Rück. 
feite roth; von den etwas hervorragenden Spitzchen der Nervert 
erfcheinen die Blätter verloren eckig. Die fingerlangen Blatılftiele 
find röthlich punktirt, Die wurzelftändigen Blüthentliele find er- 
was länger und einblüthig. Die fchöne, hellrotbe Blüthe ift an 
der Röhre purpurroth übergeneigt und wohlriechend: der Frucht- 
fliel winder lich fpiraltörmig zur Erde heräb und birgt in feiner 
walzenförmigen Windung die Frucht. Die 5 Kelchfchnitte find 
eyrund. Die 5 Kronentheile [ind lanzetförmig: die Röhre falt ku- 
gelrund. Die pfriemenförmigen Antheren find gelbroth. Auf [char- 
tigen Gebirgen ; Oeftreich, Schlefien, Salzburg. 


Ehedem führte man in den Apotheken: Cyelamines arthani- 
sae radix. Im frifchen Zultande ift die Wurzel für Menfchen ein 
Gift und beftig purgirend; lie hat einen fcharfen, beilsenden Ge- 
fchmack, der [ich aber durchs Trocknen verliert. Durchs Röften 
erhalten fie einen angenehmen, kaltanienartigen Gefchmack und 
können genoflen werden. Sie werden von den Schweinen gierig 
aufgelucht und [chaden ihnen nicht. — Dieles Gewächs fordert 
einen [andigen Boden, der etwas befchattet, aber nicht zu feucht 
it; es ift für die Kälte fehr empfindlich. Man nimmt die Wurzel 
alle 2.Jahr auf, zertheilt ie, und fieht dahin, dafs jeder Theil 
ein Auge behalte, das bey dem Einpflanzen. aufwärts zu liegen 
kommt, 

123. MENYANTHES, Fieberklee. 


‘  M. TRIFOLIATA, corollis fuperne. denfe barbatis, 
foliis ternatis. (M. trifoliata Willd. Perf. Roth, Smith, 
‘Hoffm. Scop. Hoft, Spreng. Fl. Wett. Gmel. Hell. Engl. 
b. 495. Fl. D. 541. Schk. t. 35. Sturm ı. 8.) 

Daerzıirrericen F. 4. 5—7. Die runde peitfchenförmige Wurzel 
ift fchwarz, und treibt viele lange, unten befcheidete Stiele; je- 
der Stiel trägt 3 eyrunde, kable, feingekerbte Blättchen, die am 


ORDO L 253 


. Rande röthlich find, Zwifchen denfelben erhebt lich-eim nackter, 


aufrechter, ı Fuls hoher Schaft :mit meilt 3 kurzgeftielten :Blüthen; 
Diele find [chön weils mit Roth vermifcht. Die gelben Honigdrüs 
fen an der Balis des Fruchtknotens find mit durchlichtigen, fteifen 
Haaren umgeben. An und m a Gräben, - en 
Wielen überall. (H.): 


In den Apotheken kennt man: Trifolii fibrini. (em aqua- 
tici herba. Diele fehr nützliche Pllanze wird bey uns noch [ehr 
yernachläfligt. Sie ift zwar ohne Geruch, aber fehr bitter., Sig 
enthält Farbeftoßff und mit Wilsmuth vorbereitete Zeuge färbt (ie 
dchön dauerhaft gelb; fie enthält Gerbeltofl. Hier und da bedienr 
iman [ich der Blätter zum Bierbrauen und verhüter dadurch dag. 
Sauerwerden dellelben. Bey dem Porterbier foll der ganz eigene 
Gelchmack davon herrühren. In diefer Abficht werden lie im 
Schatten getrocknet, gekocht und abgelchäumt, um die [charfe 
Bitterkeit wegzufchaffen. Von diefer Brühe giefst man löffelweife, 
To viel als nöthig, hinzu, wenn dem Biere der Hopfen. gegeben wird, 
Ueberdiels haben die Blätter magenltärkende und auflölende Kräf- 
te; man gebraucht fe zu Thee; der Saft, früb Morgens eine Tafle 
genollen, ilt heilfam gegen Wechlelfieber, Skorbut und Podagra; 
vorgüglich gegen Würmer. Die Schafe fchützt das Kraut A 
Wallerfucht und Leberverftopfung. 


124, WALDSCHMIDTIA, Waldfehmidtie. 
= ıW. NyMmPHolDes, foliis cordatis integerrimis, co- 
rollis eiliatis.. (MW. Nymphoides Drew. et Hay. ı. t. 6« 


‚Wiggers. Menyanthes Nymphoides Willd. Perf. Roth, 


Smith, Höffin. Engl. b. 217. Fl. D. 339. Starm I. “ 
Schweyckerta Nymphoides Gmel.) 


 Sserosanantıor W. 2%. 6.7. Die falerige Wurzel treibt unter dem 


Waller kriechende, zweytheilig-ältige Stengel, Die. langgeltiel- 
ten, (chwimmenden Blätter kommen aus den Theilungen des Sten- 


' gels; lie find auf der Rückleite grau, oft röthlich, und drüfig 


x 


punktirt. Die gelben Blürhen enıftehen in den Theilungen des 
Stengels und an der Spitze deflelben;: fie bilden kleine einfache 
ungeRielte Schirme; lie befinden fich nur während der Blüche au- 
fser dem Waller, Die Kronenröhre hat zwilchen den Staubfäden 
einen Bart, der den Fruchtknoten umgibt: die Einfchnitte des 
Saums lind lanzeıförmig und au beyden Sriten geflügelt, oben glaıt 
und unten am Rande gebartet. Die Lappen der getheilten Narbe 
find falt herzförmig: In Sümpfen, Gräben; Baden, Pfalz, Gie 
fen, Bayern, Oldenburg, Bremen, Hamburg, Havelberg, Rn 
sig. (H. Eppend, Gäufeweide, Billwerder.) 





234 CLASSIS v. SPECIES. 


In Japan fetzt: man Blätter und Blüthenzweige ein tind bedient 
fich ihrer als Gewürz, nachdem man [ie vorher vom Schleim ge 
seinigt. | | 

125. HOTTONIA, Wafferfeder. 

H. PaLustris, racemis verticillato- multifloris, fo* 
liis pectinato- muluhidis immerlfis. (HM. paluftris Willd. 
Perl. Roth, Smith, Hoffm. Scop. Hoft, Spreng. Gmel. 
Bell. Engl. b. 364. Flor. D. 487. Schk. t. 35.) 
‚Sumpr-W.2.5— 7. Die kriechende Würzel ift gegliedert und 
treibt nackte und aufrechte Schäfte, die £ Fuls und länger wer- 
den. Die Blüthen ftehen in Quirlen und bilden eine fchöne Traube, 
die lich über das Waller erhebt. Die Blüthen find weifs, oder 
fpielen ins Röthliche; die Röhre und deren Mündung [ind gelblich- 
Die Kaplel ilt kugelrund. In Gräben und Sümpfen; Oeftreich, 
Krain, Baden,‘ Würzburg, Frankfurt a.M. unda.d.O., Pfalz, Bar- 
‚ by, Berlin, Göttingen, Jena, Leipzig, Bremen, Oldenburg, Hol» 
Stein, (H. falt überall in fumpfigen Gräben.) 


126. LYSIMACHIA, Lyfimachie, 0, 


a. Pedunculis multifloris. 


1. L. vuLGarıs, panicula compofita verticillata, ca- 
licibus capfula immaculata brevioribus. , (2. vulgaris 
Flor. taur. cauc. Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. $cop. 
Fi. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. Dan. 689.) 
Genisise L. 42.6 — 8. Aus der kriechenden Wurzel entfteht eiä 
3 Fuls hoher, äufrechter Stengel, der eckig und zottig if. Die 
&frund-länzefförmigen Blätter Tind fehr kurz’ geltielt und ftehen 
gegenüber, oft zu 3 und 4; dabey lind fie ganz wenig ausgebuch- 
tet, Die goldgelben Blüthen haben an der Balis ihres Stiels ein 
_ pfriemenförmiges Deckblatt. Die Staubläden find am Grunde ver- 
wachlen und kahl. Die Seckigen Kelchblättchen find rörh gerän+ 
der. An Flufsufern, auf fumpfigen, fchattigen Stellen überall, (H.) 


- 2% L. THYRsIrLorA, racemis lateralibus peduncu« 
latis. (2. thyrfiflora Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. 
Holt, Fl. Wett. Gmel. Hell. Engl. b. ı76.: Fl. D. 517.) 
Strausssrürntor Lı 36.7. Die kriechende Wurzel treibt einen 
ganz einfachen, aufrechten Stengel, der faft ı% Fuls hoch wird, 
Die ganzrandigen, lanzetförmigen Blätter find ungeltielt, entge- 
gengelerzt, kahl und punktirt. Die kleinen, geltielten Blüthen 
lind gelb und roth punktirt; fie ftehen in einer kurzen, aber dich« 
ten Traube. Die kahlen Staubliden find am Grunde freyı Sie 
variirt mit 4, 6 und g Staubgefäfsen, In Gräben und Sümpfen; 





"sORDO L "2 _ 255 


Oefireich, Bayern; Schwaben, Würzburg, Pfalz, Leipzig, Barby, 
“Berlin, Frankfurt a. d,.O., Wetterau, star ‚ BHolftein. CH 
ee: Eppend.) 


b. Palessuliı unifloris. —. 


32. L. PUNGTATA, foliis fubquaternis fubfefflibus, | 


pedunculis verticillatis unifloris. ‘(Z. punctata Wilid. 
Perf. Scop: Hoffm. Holt, Jacg. auft. t.366.) ' 

Punstinte L, 24.5.7. Der einfache Stengel wird fulshoch: Die 
lanzetförmigen Blätter find auf der’ untern Seite Ichwarz punktirts 


Die geltielten, winkelftändigen'Blüthen baben eine gelbe, braun 


punktirte Krone, deren Röhre inwendig roth ift. Der Fruchiknos 
ten ift roth punktirt, Der Kelch ilt weichhaarig. Die ganze Pflan« 
ze riecht ftark nach Tabak. In feuchten.Gebirgswäldern, id 


fumpfigen, bewachfenen sten ar ie, Krain,. Be. . ö 


ve: Schlelien. 

4. L. NEMORUM, ns sahe axillaribus folitariis 
folia fuperantibus, ftaminibus eglandulofis, caule pro- 
cumbente, foliis ovatis acutis. (Z. nemorum 'Willd« 
Perf. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. Holt, Fl. Wett. Gmelı 
Hell. Engl. b. 527. Fl. D. 174. Sturm ı, 1.) 

. Wianm:l. 2.5 — 8 Die wuürzelnden Stengel find eatihgenge 
Setzt gelurcht, kahl und werden’g — 9 Zelllang. Die ejtgegen- 


gefetzten Blätter find [ehr kurzzeftielt, ganzrandig, zugefpitzy 


kahl und auf der Rückleite Schwarz punktirt. Die einbläthigen 
Stiele fiehen während der Blütbe aufrecht, und fruchttragend find 
fie berabhängend. Die zarte Blüthe ift gelb. Die Stanbgefäßse 
find ganz kahl. Die Kelchfchnitte find pfriemenförmig. ‘In [chat- 
tigen, feuchten -Wäldern ganz. Deutfchlands. (H. Eimsbützel, 
Landwehre, Winterhude.) 


$. L. NUMULARIA, pedunenlis axillaribus folitariis | 


folio brevioribus, 'ftaminibus glandulofis, caule repen: 


te , foliis fubcordatis. (Z. numularia Willd. Perf. Roth,” 


Smith, Hoffın. Fl. Wett. Scop. Spreng. Hoft, Gmel« 


Hell. Engl. b. 528. Flor. D.! 493. Schk. t. 36.) 

Runpscärterise L. 2. 6. 7. Der Zeckige, kahle Stengel wird an 
a Füls fang, ond if zuweilen ältig. Die kurzgelüielten‘ Blätter 
find kahl, entgegengeletzt und ganzrandig. Die entgegengelerstem 
Blüthenttiele find einblüchig und 4kantig. - Die Kelchfchnitte ind 
 €yrund und zurückgefchlägen, Die citrongelbe Blüthe ilt, vergrö- 
fsert, mir geftielten Drüfen -befetzt und gewimpert, Die Staubfä- 


den find auch mit Drüfen beletzt. In Ichartigen, feuchten Wäl-. 


/ 


dern, an dergleichen Hecken ganz Deutichlands. (H.) 





# 


456 - _CLASSIS V. SPECIES. 


Von.der gemeinen L. führte man font: Lyfimachiae Luteae 
radix, herba, und von der rundblä’terigen nur noch [elten: Nu- 
mulariae herba. Das Mark der Stengel von der erftern ilt elsbar; 
das Kraut färbt gelb, und die Wurzel braun; und die ganze Pflan- 
ze enthält Gerbettoff. Die letztere wird vom Vieh gefucht. Ein 
öbliger Aufguls foll den Kornwurm (Curculio granarius) tödten. 


127. ANAGALLIS, Gauchheil. 


& - 1..A. ARvENSIS, caule proftrato, foliis ovatis tri- 
 nerviis, laciniis calicinis integerrimis corolla glandulife- 
ra brevioribus. (4. arverfis Hayne.Darlt, 2. 45. Willd. ß. 
- Perl. Roth, Scop. Holt, Smith, Spreng. Engl..b. 529% 
‚Fl.D.88. 4. phoenicea Hoffm. Fl. Wett. Gmel. Hell, 
Schk. t. 36. Sturm ı. ı.) 

Acksa-G,©. 6 — 8. Die falerige Wurzel treibt einen äftigen, 
4feitigen, kahlen Stengel, der ungefähr £ Fuls lang wird: feine 
Aelte find entgegengefetzt und Aleitig. _Die- ungeltielten Blätter 
find zausrandig, kahl und auf der untern Seite Ichwarebraun 
punktirt. Die blattachlelltändigen Blüthen Iteben. einander enige- 
gen und ’fmd langgeltielt: die Fruchuftielchen herab gekrümmt, 
Die mennigrothe Krone ilt fünftheilig : die falt kreisförmigen Eim- 
Schnitte find an der Spitze mit geltielten Drülen beleıztı, Die 
Staubfäden find an der Balis verwachlen und haben auch geltielte 
Prüfen. Auf Aeckern und Brachäckern in ganz :Deutlichland. (H. 
in Gemülegärten,) . 

2. A. cArRULEA, .caule fuberecto,.foliis oblongo- 
ovatis quinquenerviis, laciniis calicinis ferrulatis corol- 
lam eglandulofam aequantibus. (A. caerulea Hayne 
Darft. 2. 46. Willd.«. Berl. Roth, Hoffm. Wett. Gmel. 
Hell.) 

Bıaver G. ©. 6 Ei Er unterfcheidet fich von dem vorigen: 
durch den faft aufrechten Stengel; durch die länglich eyrunden 
Blätter ; durch die feinfägezähnigen Kelchtheile, die mir der Kro- 
ze von gleicher Länge liod; und durch die länglichrunden Ein- 
fchnitte der Krone, die ausgebuchter-gezähnt lind. Er variirt; 
mit Blättern su 3 und 4, und mit weilser Blütbe. Auf Aeckern 
und Brachäckern in ganz Deutichland, aber leltener. (H. in meh- 
seren Gärten.) 

: + 3. A. TENELLA, foliis fubrotundis acutiusculis pe- 
tiolatis, caule repente, ftigmate acuto. (4. tenella 
Willd. Perf. Smith, Hoffım. Hokt, Gusel. ı. 3. Engl. b. 
530. Fl. D. 1085.) 

Zargen G. 3. 7.8... Die kriechende Wurzel, es fingerlange,,. 
eckige und kahle Stengel. Die enigegengelerzien Blätter lind ganz- 


ae 


.  ORDOL "087 


‚randig und kahl. Die winkelftindigen, einzelnen Blüthenftiele 
find einblüchig und Zmahl länger als die Blätter: die der Frucht 
herabbängend. Die fpitzigen Kelchfchnitte Lind lanzerförmig. 
Die [chönrothe Krone ilt dunkler geadert. Die Staubfäden find 
mit gegliederten Haaren beleizt. Auf Heideboden, nallen Wielen; 
Oeltreich , Salzburg, Schlelien, Schwaben. 


a. A. Mpneıui, foliis lanceolatis trinerviis flori- 
busque axillaribus fubvertieillatis, pedunculis divari- , 
catis, caule faccido. (+41. Monelli Fior. taur. cauc. Willd. 
Perf.) . | | 
Auraschtes G. ©. 5— 9. Der aufrechte, äftige Stengel it eckig. 
Die in Quirlen ftehenden Blätter find entgegengeletzt und abwech- 
Ielnd wie die Blürhenftiele. Die grolsen blauen Blürhen find win- 
kelftändig uad langgeltieli: die Lappen lind gekerbt, aber näckt. 
In Italien. . | 


In den Apotbeken kennt man von dem Acker- G.: Anagal- 
lidis herba flore phoeniceo, und wird gelammelt, ehe die Kuoten 
aufbrechen. In Frankreich macht man zwilchen dieler und der 
folgenden keinen Unterfchied in Rücklicht ibrer Kräfte. — Der 
aufrechte G. gehört ins Glashaus; man zieht ihn aus Samen. 


_ SPIGELIA, Spigelie. | 

ı. Sp. AnTHeLMIA, caule herbaceo, foliis felhli- 

bus: fummis 4 verticillatis. (Sp. Anthelmia Lim. 
amoen. 5. t. 2. Willd. Perf.) 
Wunnmrreißenne Sp. ©.7. Der einfache@Stengel trägt auf leiner 
Spitze eine Blüthentraube. Aulser den 4 lanzeilörmigen Blättern, 
in der Nähe der Traube, finden ich gemeiniglich noch 2 enige- 
gengefetzte Stengelbläuer, aus deren Winkeln einfache Avfıe mit 
4 quirlftändigen Blättern und einer Traube entlteben. Die Kelch, 
Schnitte find pfriemenförmig. Die Blüchen find einfeitswendig. 
In Bralilien und Cayenne. . 

2. Sp. MARILANDIcA, caule tetragono, foliis omn# 
bus oppolitis. (Sp. marilandica Wilid. Perf. Michaux, 
Catesby Car. 2. t. 78. Schk. t. 37.) 

Nonbamertzanıscng Sp. %. 8: Die ausdauernde Wurzel treibt 
einfache, aufrechte Stengel, :die jährig und fcharf find. Die un« 
geltiehten, eyrundlanzerförmigen Blätter find ganzrandig und kahl; 
Die einzelne Aehre ift einfeitswendig. Die Kelchtbeile ind pfrie- 
menförmig und bleibend. Der Stheilige Rand der Krone fieht 
auf einer langen Röhre, ift mach oben aufgeblafen, auswendig 
fcharlachroth, inwendig heligrün oder gelb. Die Deckblätter liad 

Mö/sle:’s Handb. d. Gewächsk. 17 


x 


2 CLASSIS V. SPECIES. 


‚klein und entgegengefetzt. In Virginien, Maryland und 'Caro- 
lina. 


Von beyden ili gebräuchlich: Spigeliae Anıhelmiae et Sp. 
mıarilandicae herba, radix. Die erliere fäer man im Frühjahr ins 
Milibeet. Die zweyte bringt [chöne Blürhen und ilt eine dauer- 
hafte Pflanze. Sie liebt leichten, ‚milden und feuchten Boden, 
fie läfst fich aber [chwer durch Wurzeltheilung fortpfllanzen; man 
zug reifen Samen zu erhalten fuchen. - 


OPHIORRHIZA , Schlaggemsurs 


Orn. MunGos, foljis lanceolato - ovatis. (Op. 
Mungos Lia. Willd. Perf. Rumph Amb. 7. t. ı6. Gaertn. 
1.1. 55. $. 10.) 

.Ospıspische ScuL, %. Der inialie Stengel ik ftark beblät- 
tert. Die Blüthen find klein. Die Wurzel ift llark und rübenar- 
tig. In mehreren Gegenden lodiens. 





m 


. In den Apotheken kennt man: Mungos, feu Serpentum ra- 
dixz.. Die Wurzel ift fehr bitter, und foll gegen den Bils giftiger 
Schlangen fehr wirklam feyn. j 


128. AZALFA, Azalea. 


r. A. PROCUMBENS, rynis diffufo- procumbentibus, 
foliis oppofhtis revolutis glaberrimis. (4. procumbens 
Rus Perf. Scop. Hoffin. Smith, ae Eng]. b. 865. Fl. 

D. 9.) 

Liecanne Az. bh. 6 —ig. Die Heiduee Stengel find fehr äfig. 
Die elliptifchen Bläuer find ganzrandig und kahl; fie fiehen auf 
gerinnelten uud bewimperten Suelen. Die einblüchigen, rothen 
Blüthenftiele (ind meilt gepaart und fteheu an den Spitzen der 
_ Aelte. Die aufrechten, dunkelrofenrochen Blüthen haben einen 
5ipaltigen Rand. Die Staubfäden [ind nicht herabgebogen. Die 
Spitzige Kapfel hat einwärtsgebogene Klappen. ‚Auf Alpen und 
Voralpen ; Oeltreich, Salzburg. 

a. A. von’rica, foliis elliptieo-- lanceolatis pube- 
fcentibus ciliatis, pedunculis terminalibus fafciculatis 
calieibusque hirfutis. (4. poztica Willd. Perl. Fl. taur. 
caud. Ändrews t. ı6. Pall. rolf. t. 69.) 

Pontischk Az. h. Der gerade immergrüne Stamm = [4 Be 
_ Fuls hoch; leine zahlreichen [chwachen Aefte find zerbrechlich. 
Die bläfsgrünen Blätter ftehen an den Enden der Zweige in Bü- 
fcheln. Die ziemlich grolsen, goldgelben Blüthen find trichterför- 
mig und fielen. gewöhnlich zu 20 bey einander. Jede ift geltielr 


und tritt aus einem weißslichen Deckblatte hervör, Die [ehr lan- 

‚gen Sıaubfäden [ind herabgebogen. Am fehwarzen Meere. 

b. A. nupırLora, foliis ovatis alternis, fcapo nu« 

do, corollis pilohs, ftaminibus longillimis. (4. rudi- 
.„ flora Willd. Perf; Lin. Curt. M. ı. ı80. Dubam. arb. I. 

t. 5. ) ne Yon 
Nacktarüruıcek Az. d. 5.6. Sie wird an 6 = g Puls hoch und ilt 
fehr ältig.: Die zerlireuten Blätter find gegen die Spitze der Zweöi- 
ge gehäuft, dabey grün und glänzend. Sie kommen erlt während 
4er Blithe hervor, Die leitenlländigen woblriechenden Blüchen 
ftehen in Trauben auf langen Stielen; fie find roıli, grols und 
trichterförmig. Sie variirı: mit Scharlachroihen, blalsrothen, wei- 
fsen und gelben Blüten. Auf trockenem Boden in Virginien. 

c. A. vıscosa, ramis hilpidisz foliis ovato -lanceo- 
latis utrinque viridibus margine fcabris, ftaminibus co- 
rolla pilofo -glutinofa fublongioribus. (./. v//co/s Lin, 
Wiılld. Perf. Ciftus virginiana Catesb. car. ı. t. 57.) 
Kıssnıca Az. h. 7. 8. Sie wird 3—4 Fuls hoch und ilt ältig. 
Die ganzrandigen Blätter find fpirzig, Schön grün und ftehen du 
den Enden der Zweige in Büfcheln., Die weilsen, woblriechegden 
Blüthen kommen zwifchen den Blättern und Später als diefe her« 
vor; fie ünd zmahl eingelchnitten und 2 Einlchnitte Jind zurück- 
gebogen ; äußerlich find Ge Ichmutzig- gelb.. Durch Cultur bat fie, 
wie die vorige, mehrere Spielarten erhalten. In Virginien. 

\ 


% 


Die Azaleen lind vortreffliche Swäucher, Die meifte Acıın. 
lichkeit haben fie mit den Kalmien und dem Rhodndendrunmt Sie 
kommen alle gut im Freyen fotı; verlangen aber eine milde, leich- 
te und nahrhafte Erde. Man vermehrt fie durch Stecklinge und 
Wurzelfprollen, die man im März abnimmt. Die pontifche A. ilk 
am Ichwerlien zu vermehren. Die erlte lälst lich durch Samen 

. vermehren, den man auf ein [chatriges, feuchtes Beet läer,- 


129. CONVOLVULUS, Winde, 
a. Caule volubili. | 


1: C. Arvensıs, foliis fagittatis utringte acutis, pe- 
‚duneulis fubunifloris; ‘bracteis minutis a Hore remotis. 
(C. arvenfis Willd Perf, Roth, Smithy Hoffın. -Spreng. 
Scop- Hoft, Fl. Wett, Gmel. Hell» Engl. b; 3ı2. Fl. D. 
459. Schk. tı 58.) | i i 
Acker- W, 3: 5.7. Die kriechende Wurzel treibt liegende, ecki« 
ge Stengel. Die geliielten Bläuter fteben abwechfelud, Die blatr- 
winkelltändigen Blüthenjliele ünd meilt einblürhig: Ge verdicken 

’ 17 % 


0 CLASSIS V. SPECIES. 


fich nach: oben und haben gegen die Mitte 3 enitgegenlichende 
Deckblätter. Die fleilchfarbigen Blüchen find woblriechend und 
wur bey heiterem Himmel geöffnet. Sie variirt: mit weilsen Blü- 
ıhen und rorben Faltenftreifen; und mir rothen Blüchen, deren _ 
Falteuftreifen weils lind. Auf Aeckern und Brachäckern in ganz 


Deutfchland, (H.) 


2. C. sıpıuM, foliis fagittatis poftice truncatis, pe- 
‚dunculis tetragonis unifloris; bracteis cordatis calicem 
fulcientibus. (©. fepiurh Willd. Perf. Roth, Scop. Smith, 
Hoffm. Spreng. Holt, Fl. Wett. Gmel. Hell. Fl. D. 458. 
Engl. b. 3:13. Schk. t. 38. Sturm ı, 1.) | 
Zaun-W.2%.7.8. Die kriechende Wurzel treibt an 6 Fuls lange, 
eckige Stengel. Die geftielten, kahlen Blätter ftehen abwechlelnd 
und find gezähnelt, Die herz-lanzeıförmigen ftumpfen .Deckblät- 
ter ftehen unter dem Kelche einander entgegen und find grölser 
als er. Die Schönen grofsen Blüthen find weils und enthalten an 
der Balis ein rothgelbes, grölseres Nektarium als die vorige, Si@ 
variirt: mit rolenrothen und weilsbunten Blütlen. An Flufsufern, 
Zäunen und Hecken ganz Deurichlauds. (H.) 


a. C. Seammonta, foliis fagittatis acuminatis, po- 
ftice truncatis dentatis; pedunculis teretibus fubtriflo- 
ris. (C. Scammonia F}.taur. cauc. Willd. Perf. C. %- 
riacus [eu Scammonia fyriaca Mori. h.2.t.3.£.5) 
SkAmmonium-W.23.7.8. Die dicke, fleifchige Wurzel enıhält 
einen Milchfaft. Der wenig bebaarte Stengel wird ungefähr 3 Fuls 
lang. Die unterlten Blätter [ind breit und pfeilförmig; die ober- 
ften [chmal und [pielsförmig. Die dünnen, runden Blüthenftiele 
lind länger als die Blätter und 3-, 2-, rblüthig. Die fchön 
blaue Blüthe ift kleiner als die der Zaun-W., aber grölser als 
die der Acker- W ; die Falten derfelben find ochergelb mit rohen 
Winkeln. Die fehr kleine Hülle ift vom Kelch entfernt. In Sy- 
rien, Mylien und Cappadocien. 


b. C. BaraTas, foliis cordatis haftatis quinguener- 
viis, caule repente hilpido tuberifero. (C. Batatas 
Willd. Perf. Catesby car. t. 60. Rumph amb. 5. t. 130.) 
Bararan-W. 24. Der fchwache Stengel wurzelt bey jedem Gliede 
und kömmt aus einer kaolligen Wurzel. Die Blätter [ind bald 
Ipielsförmig,, bald eckig gelappt. In beyden Indien. 


c. C. TuURPETHRUM, foliis cordatisangulatis, caule 
mermbranaceo quadrangulari, pedunculis multifloris. 
(C. Turpethum Willd. Perf. Blackw. t, 397.) 

Tuasıran -W. 2%. Die milchige Wurzel treibt einen älligen Stengel, 
der an den 4 Ecken gellügelt ift. Die feingekerbten, fpitzigen Blätter 


ORDO I. 261 


fteben abwechfelnd und haben geflügelte Stiele. Die grolsen win- 
kelftändigen Blüthen fteben zu 3 — 4. Auf Ceylon und Malabar, , 
d. C. Jarara, foliis ovatis fubcordatis obtufis- obfo- 
Jete repandis fubtus villofis, pedunculis unifloris. (C. 
Jalapa Ait. K. Willd. Perf.) 
Jarıpren-W. Ecnte Jazaree. 5. 8. 9. Die Wurzel ift äufserlich 
fchwärzlich, inwendig weils und milchig. : Der Stengel wird an 
8 — ıo Fuls lang. Die winkelliändigen Blüthen find blaßsgelb. 
In Mexiko, bey Xalapa und Vera Crux, 


b. Caule non volubili, proftrato. 


e. C. LINEATUS, foliis Janceolatis fericeis lineatis 
bafı attennatis, pedunculis fubbifloris foliis brevioribus,, 
calicinis foliolis ovatis aoutis. (C. lineatus Fl. cauc. 
taur. Willd. Perf.) 
Gestrienerte W. 2%. 7.' Die geftreckten, hin- und hergebogenen 
Stengel werden ı5 Eufs boch! Die Linien auf den Blättern bilden. 
fpitzige Winkel. Die 2 Deckblätter (ind kleiner als der Kelch. 
Der blärterixe Kelch ift verloren feidenartig, aber nicht behaart. 
Die Krone ift äufserlich borfüig. Auf den Ufern des Mittelmeeres, 
in Sicilien, Spanien, | . Er 

f. C. Cneorum, foliis lanceolatis tomentofis, flori- 
bus umbellatis, calicibus hirfutis, caule erectiusculo. 
(C. Cneorum Willd. Perf. C. argenteus Lamark.) | 
Canpischze W. %.5— 7. Der fehr äftige, dichte Strauch wird 
a Fuls hoch und ilt immergrün. Der Stengel endigt lich in einem, 
sftrahligen Schirm mit einer gblätterigen Hülle. Die zerflreut lie- 
 henden Blätter Itehen an der Spitze der Aelte häufiger. Der mit-, 
telfte Blüthenttiel ilt einblürhig und blaulos, die feitenliändigen 
find 4- — 5blüthig. Die Deckblätter find.fteifhaarig. Die Blüche 
ift weils, In Spanien, Greta, Syrien. | 

3. C. Cantasrıca, foliis lineari-lanceolatis acutis, 
‚ eaule ramofo erectiusculo, calicibus pilols, peduncu- 
lis fubbifloris. (C. Cantadriea Lin. Willd. Perf. Scop. 
Jacgq. auftr. t.296. Hoft. ß. C. terreftris. Lin. 
Cantasrısche W. 24. 6 — 8. Der beliaarte Stengel wird 1% Fuls 
hoch. Die Blätter find auch behaart: Die Blüthen find rofentar- 
ben oder weils. Sie unterfcheider lich leicht durch die abftehen- 
den fieifen Haare, durch die Länge der vielblüchigen Stiele, und 
durch die fchmalen, fehr zotiigen Kelchblättchen. Auf rauhen, 
fonnigen Plätzen; Litorale, Friaul, in Oeltreich in der Näbe der 
Badenfchen Bäder. 

g. C. scorarıus, foliis linearibus pilofiusculis, pe- 


Ru 


Sa : OLASSIS V. SPECIES. 


dunculis fubtrifloris, 'calicibus fericeis ovatis acutis, 
caule fruticofo, ramis VirgatHı > (C. IMeParHe Ait.K. 
Willd. Perf. Lin.) 

Basenartioe: W. h. 8: 9. Der runde, ganz unbehaarte Stengel 
hät ganz einfache, aufrechte, beblätterte Aelte. Die kurzen, ab- 
wechlelnden Blätter fiehen aufrecht und enıfernt. Die Endtrauba 
iR falt einfeitswendig. Die abwechlelnden Blüthenftiele fiehen- 
. entfernt und einzeln, Die Kronen find äufserlich rauhhaarig und 
weils Das weilse Holz ift .bart und ilt lirahlig geltreift. ‚Die ruw 
thenförmigen Aelte geben ihr das Anlehen von Spartium oder Ge- 
nifta Aut Teneriffa in der Nähe von St. Crux. 


h. C. rrıcoLor, foliis lanceolato- ovatis glabris, 
oaule «leclinäto, floribus folitariis. (Ce. trieolor Willd. 
Perf. Morif.h 2. t. 4. f. 4.) 

Dasvrae.sıck W. ©. 6 — 9: Der behaarte Stengel wird r = a Pula 
lanr. Die ftiellöfen Blätter fitsen abwechfelnd und find verkehrt 
eysund Die grofsen, winkelliändizen Blüchen find langgelliett; 
am Rande Ichön blau, dann weils und in der Mitte gelb. In Alrı- 
ka, > »nien, lralten, Peru. 

C. eovLıs,‘ folis cordatis integris trilobisque 
glahris, caule repente le (C. edulis Thunb, . 

id. Perf.) . 

Essnans W. ar. Sie unterfcheidet Gch von der Baraten- W.: durch 
herzfürmige, ganzrandiz re, 3- und zlappıge Blätter, die nicht im 
der Mitte verlchmälert lind, fo, dala lie Ipielaförmig werden. In 
Japan. 

4. C. SorpaneLLi, foliis reniformibus, peduncu- 
‚lis unifloris: angulis alatis. (€, Soddanella Willd. Perf. 
Roth, Scop. Smith, Hoffim. Hoft, Engl. b. 314.) 
Msenrsteäinns- W. ©,6 — 7. Die kriechende Wurzel treibt [chwa- 
che, ältig-zweytbeilige Stengel. Die abwechfelnden und geltiel- 
ten Blätter find kahl und etwas fleilchig, Die einzelnen Blürhen- 
ftiele fiehen in den Blattwinkeln und find nach oben verdickt. Die 
grolsen, aufrechten Blüthen lind Neilchrorh mit gelblichen Falten; 
fie ind nur Mittags geöffnet und [ehr vergänglich. Die fat runde 
Kapfel enthält grolse, eckige Samen. An den Meerufern des nörd- 
Jichen und füdlichen Deutichlands;. Jever, auf der Infel Ban . 
rog, Friesland, Warnemünde. Krain, Trieft. 


» 





Von der Acker-W. war vormahls sebränchlich: Convolvuli 
minoris herba Sie gewährt ein gutes Viehfutter, Der Milchlafı 
der Blätter zeigt fich mehr oder weniger fenarf, — Der eingekoch» 


te Milchlaft der Zaun - FF, foll eben fo ftark feyn, wie der von der 


ORDO IL. 7.00.3263 


Skammonium»-W. Die Wurzel äufsert keine merkliche Schärfe 
und gibt ein gutes Schweinelutter,. “In den Apotheken’ hatte man: 
Convolvuli maioris folia. — CU. Scammonia liefert das bekann- 
te Skammonium, das aus dem Milchlaft der Wurzel bereitet wird, 
Es ift grau oder [chwärzlich, und zeichnet lich durch feine Leich- 
tigkeit, Zerbrechlichkeit und durch den Glanz auf dem Bruche aus, 
So unvermilcht kömmt es ‘aber nicht in den Handel. Das aleppi- 
Sehe ilt unter den, verfälfchten noch das beffere; es kümmt in gro- 
fsen Stücken zu uns, die lich mit den Fingern leicht zu, einem 
weilsgraulichen Pulver zerreiben laflen. Das antiochijche und 
Smyrnifche itt weit Schlechter. In den Apotheken kennt man es 
unter dem Namen: Scammoaium orudum, — Die Turkith»- Wur- 
zel, in den Apotheken Turperhi radix, iltäulserlich braun und 
runzelig, inwendig weilslich; fie wirkt fehr drafiilch. — C. Ja« 
Zapa liefert die echte Jalappe: Jalaprne radix, die äulserlich 


Schwarz und inwendig mit» braunen und fchwärzlichen Streifen 


durchzogen ift. — Nas geraspelte Holz_der befenartigen W. hat 
einen rolenartigen Geruch und einen bhaszigbitterlichen Gelchmack; 
man weils aber noch nicht gewils, ob das iu den Apatlieken be= 
kannte Lignum rhodium daflelbe ilt, welches eiu ätberifches 
Oel gibt (Oleum ligni rhodi). — Die Bataten-W. wird wegea 
ihrer efsbaren Wurzeln häufig in Indien gezogen. Sie geben auch 
Mehl: zu Brot und durch Gährung einen Trank. Man zieht [ie in 


England in Miltbeeten ; in Spanien und Portugal kommen die im. 


Freyen fort. Sie werden verfchieden zubereiter und auch ins Aus- 
land verfchickt, Die Wurzel von der e/jsbaren W. wird auch wie 
Bataten genoflen. Von der Meerftrands-W. — in den Apatheken 
Meerkohl genannt — führte man ehedem: Soldanellae, [eu Braf 
ficae marinae herba. — Die übrigen ausländilchen Arten findet 
man wegen der Schönheit ibrer Blüthen oder Blätter häufig in den 
Gärten. Sie lieben .alle einen leichten, warmen Boden. Die aus 
warmen Gegenden gehören ins Glashaus; und die aus heilsen ia 


. das Lohbeet des Treibhaules. 


1“ 


IPOMAEA, Trichterwinde, 


1. Ir. Quamocrır, foliis pinnatihdis linearibus, 
floribus fubilolitariis. (Jp. Quamoclis Willd. Perl. Flos 
cardinalis Rumph amb. 5. t. 155. & 2.) | 
Gerispenre Tr. ©. 7 — 09. Der windende, äftige Stengel wird 
7 — 8 Fuls lang. Die fchön fcharlachrothen Blüthen haben einen 
‚fternförmig ausgelchnittenen Rand und find wohlriechend. Sie 
wurde 1580 durch Cäjalpin bekannt. In Oftindien. 


a. Ir. coccınza, foliis cordatis acuminatis balı an- 


ur CLASSIS V._ SPECIES. 


gulatis, pedunculis multifloris: (Jp. coceinea Wild. 
Perf. ß. Ip. luteola Jacq- ic. r. 1.t. 53.) 

Scninzachnorus TR. ©: 7 —9. Der fchlanke Stengel ift windend 
und wird an 6 — 7 Puls lang. Die Blüthen find fcharlachroth, 
ß. ilt blofs durch die Farbe der Blüthe verfchieden. Auf Domingo: 

3. IP. purpurea, foliis cordatis indivifis, fructibus 
cernuis, pedicellis incralfatis. (/p. purpurea Rorh Ca- 
tal» Perf. Convolvulus purpureus Lin. Willd. Ehret. pict. 

"2. f.2.) 

RE AN ©6—09. Der nd, Stengel hebt lich 

6 — % Fufs hoch. Die geltielten Blätter (ind kahl unıl ftehen ab- 

wechlelnd. Die aufrechten, Jeiteniländigen BlüthenltirJe tragen 

grolse , äulserit fchöne, purpurrothe Blüthen» Der Kelch ilt (cbarf 
und haarig. Sie variirt: mit rofenrothen, violerten, hellblauen 
und weilsen Blüthen. In Amerikas. 


5 





Die erltere gehört ins Treibhaus; die beyden letztern ins Glas- 
haus. Diele können vom Junius an im Freyen ftehen. Man fäer 
fie ins Miltbeet und verpflanzt fie,dann in Töpfe. Die erltere 

‚verlangt mehr Wärme, wenn lie reifen Samen brivgen foll; dels- 
wegen liellt man fie in Glaskalten. 


"130. POLEMONIUM, Serie 


P. cAERULEUM, foliis pinnatis, floribus erectis, ca- 
licibus tubo corollae longioribus. (P. caeruleum Lin. 
Wiild. Perf. Roth, Smith, Hoffin. Hoft, Gmel. Engl. b. 
14. FI. D. 255. Schk.'t. 38. Sturm ı. 27.) 

"Brauss Sp. 4.6.7. Die faferige Wurzel treibt aufrechte, eckige 
Stengel, die ı — ı% Fuls hoch werden. Die ungleichpaarig - gehie- 
'derten Blätter ltehen wechlelweile: die Blättchen find elliptifch - 
lanzetförmig und ganzrandig. Die Blautltiele find tief gerinnelt. 
Die Blüthen find gewöhnlich blau, oft weils. Die äftigen Blüthen- 
ftiele bilden eine Schirm - Traube. Auf Wiefen, in Wäldern; 
_ Oeftreich, Bayern, Salzburg, Schwaben, Helen ia der Nähe des 


Meilsners, Harz. 
-# 


 —— Ehemahls führte man in den Apotheken: Valerianae graecae 
folia. Man finder diefe Pflanze falı in allen Gärten ;- fie pflanzt 
fich durch den Samen lelblt- fort. Man zertheilt auch in dieler 
Ablicht die Wurzel, . 


ı31. DATURA, Stechapfel. 


I. D. SrramonıuM, pericarpiis fpinohs erectis 
ovatis, foliis ovatis linuatis glabris bafı in petiolum at- 


. ORDO L abs 


tenuatis. (D. Stramonium'Willd. Perf. Roth, Smith, _ 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 1288 

Fl. D.436. Schk. t. 43. Stramonium foetidum Scop.). 
Gsusiner St. ©. 6 — 9. Die fpindelförmige Wurzel treibt einen 
aufrechten,, zweytbeiligen Stengel, der an % Fuls hoch wird. Die 
abwechleinden Blätter ind an der Bafıs ungleich. Die einzelnen 
Blüthen find winkelftändig, kurs geftielt und weils. Die grolse 
Kapfel enıhält nierenförmige Samen. In Amerika; er ilt aber ein- 
- heimifch geworden und finder fich auf Schutt in der Nähe der 
Dörfer. (H) | Be ae 


a. D. TarurA, pericarpiis fpinofis ovatis erectis, 
foliis inaequalibus glabris duplicato-dentatis. (D. Ta- 
tula Willd. Perf. Roth.) | 
Brasspuauen St. ©. 7 — g. Er unterfcheider fich von dem vori- 
gen: durch einen höheren Stengel, der fchwarzroth und weich- 
haariger ift; durch gröfsere Blätter, die doppelt- gezähnt- ausge- 
‚buchtet und deren Stiele und Nerven fchwarzroth (ind; durch 
einen röthlichen Kelch; durch eine blafsblaue Blüche; und durch 
häufigere, längere und dünnere Stacheln, der Kaplel. 





Der erftere enthält in allen feinen Theilen ein für Menfchen 
und Thiere tödtliches Gift; doch vorzüglich die Samen. Sie be- 
wirken Betäubung, Gedankenloligkeit, Wahnfion, Wuth, Rafe- 
rey, Lähmung, Zittern, Zuckungen, tiefen Schlaf und Schlag; 
dabey zeigen fich unauslöfchlicher Durft, Verluft der Sprache, und 
(die fchrecklichlten Zufälle. Als Gegenmittel. gebe man ein Brech- 
mittel mit viel Chamillen, und lafle, nach der Wirkung deflel- 
ben, viel Weineflig und Wafler trinken. In Ermangelung dellel- 
ben gebe man Buttermilch oder faure Molken, und hindere auf 
alle mörliche Weife den Schlaf. In den Apotheken führt man: 
Daturae, leu Stramonii herba, [emina. — Der blajsblaue Sı. 
hat ähnliche Eigenichatten. s 


132. HYOSCYAMUS, Bilfenkraut. 


w ı. H. nıger, foliis amplexicaulibus finuatis, flori- 
-bus venohs fefhlibus. (4. niger Willd. Perf. Roth, 
Scop. Smith, Hoffm. Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 5gı. 
Schk. t.44. Sturm ı. 3. Hayne Darlt. ı. t. 28.) 
Schwarzes B. ©. d.5— 8. Die weilsliche Wurzel treibt einen 
aufrechten, einfachen Stengel, der 2— 4 Fuls boch wird, zottig 

‚und klebrig ift, wie die Blätter. Diefe ftieben abwechlelnd. Die 
Blütben bilden zuletzt eine beblätterte, einfeitswendige Aebre. 
Der [piızzähoige Kelch ift glockenförmig, dabey bleibend und zot- 


66 ° ° CLASSIS V. SPECIES. 


tig. Die [chmutzig- gelbe Krone:ift purpurrdth geadert und hat ins 
wendig:sine dunkelrothe Röhre. Die doppelten Staubbeutel find 
violet; die Samen nierenförmig. An Wegen, Hecken und Zäu- 
nen, auf Schutt in ganz Deutlchland, (H. in Ham und Horn, 
Billwerder.) | 

a. H. Argus, foliis petiolatis finuatis obtufis, flo- 
ribus fefflibus. (Z. aldus Willd. Perf. Hoffn. Blackw. 
111.) | 
Wrıisies B. ©. 7. 8. Der Stengel wird nicht fo hoch als bey dem 
vorigen. Die länglich-eyrunden Blätter find weilsgrau, wie der 
Stengel. Die fchmurzig- weilsen Blüthen haben einen.grünlichen | 
oder dunkelrorhen Schlund ; fie find ganz kurz geftielt und fiehen 
am Ende der Aelte einzeln. In Schlelien, Laulitz, Südfrankreich. 


3. H. ScoroLıa, foliis ovatis-integris, calicibus in- 
‚Natis campanulatis laevibus. (A. Scopolia Scop. Willd, “ 
Perf. Hoft, Sturm ı. 3. Soopola carniolica Jacgq. obl. ı. 
t.20.) oo | 
SxoroLt's B., 4.4 — 5. Die knotige Wurzel treibt einen aufrech- 
ten, 2- — Ztheiligen Stengel, deflen Aelte atheilig ind; er wird 
x — 3Fufs hoch. Von den gellielten, kahlen Blättera find die 
oberften meilt etwas ausgeflchweilt. In den Winkeln der Aefte und 
Blätter entfpringen einzelne, herabhängende Blüthen: in den Win- 
“ keln der letztern find lie zuweilen gepaart. Die Krone ift Zzmahl 
länger als der Kelch uud glockenförmig ; äufserlich fleilchfarbig 
und blafler geftreift; inwendig gelb. Die ganze Pflanze hat Aehn- 
lichkeit mit der gemeinen Wolfskirfche. Ina Krain, in Wäldern, 
um Idrien. | 

a. H. Aureus, foliis petiolatis dentatis acutis, flo-- 
ribus pedunculatis, fructibus pendulis. (ZH. aureus 
Willd. Perf.) 
“Gornransices B. d.5— 9. Der fulsbohe Stengel ift behaart, 
Die Blatiltiele noch mehr. Die-weichen, zerftreuten Blätter find 
gelappt,. Die Blütchenftiel& ftehen neben den Blattftielen. Die 
[chönen goldgelben Blüchen find im Schlunde dunkelroth geltreift: 
der äufsere Lappen des halbfünffpaltigen Randes ift am gröfsten. 
Die rothen Staubfäden find mit dem fehr langen Griffel nach der 
unterlten Spalte herabgebogen. In Creta, in der Levante, 


Das Schwarze B. bafitzt einen "betäubenden Geruch und faden 
Gelchmack ; es gehört zu den betäubenden Giften, und enthält fo 
vielen narkatifchen Grundftoff, dals es, auch in geringer Menge, 
Zuckungen, Wahnfinn, Raferey, Lähmungen, ja felbft tödtliche 
Zufälle hervorbringt, — In den Apotheken führt man: Hyos- 


-ORDO L° 267 


oyamiradix, herba, femina. "Als Gegenmittel bey Vergiftungen 
find Ichneli die unter dem Stechapfel angeführten Mitrel anzuwen« 
den. Das.Räuchern'’mit,dem Samen bey Zahnweh ilt [ehr zu wi- 
derratbhen; indeflen hat das daraus geprelste Oel nichts beräuben- 
des. — Die übrigen angeführten Arten haben ähnliche Eiger- 
fchaften. — Die letzte gehört im nördlichen Daurfchlande ins 
‚Glashaus. , Man füer lie in Töpte und Setzt diele ins UA: 
Im Winter verlangt fie viel Luft und Licht. 


133. VERBASCUM ‚„ Wollkraut, 


1. V. Tuarsus, foliis decurrentibus utringue to- 
mentofis, fpica folitaria eylindrica, floribus fparlis. 
(F. Thapfus Fi. taur. canc. Willd. Perf. Roth, Smith, 
.. Scop. Holt, Fl. Wert. Spreng. Gmel. Hell. Engl. 

b. 549. Fl. D. 631. Schk. t. 42.) 

IRA 8. (4?)6—8.. Die (pindelförmige Wurzel treibt 
einen aufrechten-und einfachen Stengel, der [ehr filzig und eckig 
ilt und an 4 — 6 Fuls hoch wird. Die abwechleinden Blätter find 
ftumpfzekerbt und auf huyden Flächen lehr dichtäilzig: nur die 
unterlten find geftielt und am grüölsten. Die grolsen, gelben Blü- 
then baben 3 filzige Deckblätter, Der Kelch ift filzig und die Kro. 
ne äulserlich weichhaarig. Die 3 abern Staubfäden find zottig, die 
beyden untern find länger und nackt. Die Narbe ift keulenförmig. 
Sie variirt mit ältigem Stengel. Auf fandigen trockenen Anhöhen;; 
Schutt, (H, Eppendor! ) 


2. V. PHLoMoıDes, foliis ovatis, utrinque tomen- 

tofis: inferioribus petiolatis, fuperioribus felhlibus, 
floribus fafciculatis fpicatis. (Y. pAlomoides Fl. taur. 
cauc, Willd. Perf, Roth, Hoffm. $preng.:Gmel. Moench 
hafl. t. 4.) - 
Prromssinnzicnes W. d. 6,7. Der aufrechte REN ‚Mt meife 
einfach, (doch auch zuweilen äftig, wo dann jeder Alt eine Aehre 
trägt.) und [ehr ülsig, Die abwechlelnden Stengelblätter umfallen 
den Stengel nur halb und laufen nicht an ilım herunter. Die Aehze‘ 
ift nach oben dichter. Die Blüchenftiele ipod, wie dieKelche, [ehr 
filzig. Die grolsen, blalsgelben Blütben find wohlriechend, und 
. Stehen gemeiniglich zu 4, von einem 3nervigen Deckblatte geftützt. 
Drey Staubtäaden find am Grunde mit blafsgelben Haaren beletzt; 
‚und 2 kahl. Es variirt: mit weilser Blüche, Auf rauhen, felligen 
Anhöhen; Barby, Halle, Helfen, re Markgr. Baden, Lau» 
 fiz, Schlelien, 


. V. THaPsoInpes, foliis decurrentibus, caule ra» 
mofo, (F. thapfoides Lin. Willd. Perf. Hoft.) 


S 


a. CLASSIS V. SPECIES. 


Asstıozs W, &.7.8. Der Stengel wird an 3 Fuls hoch und ife, 
wie die Blätter, filzig. Die abwechfelnden Blätter find ftiellos, 
länglich und [pitzig. Die gelben Blürhen ftehen in lockern End- _ 
ähren, Auf Sandboden, an Flüflen, Wegen im füdlichen Deutfch- 
land; Oeltreich. 


‚4. V. Lrcuntrıs, foliis cuneiformi- oblongis fupra 
denudatis, caule angulato paniculato. (F. Lychnitis 
Willd. Perf. Roth, Scop. Smith, Hoffm. Spreng: Fl. Wett. 
Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 58. Fl. D. 586.) 
 Lrennisantioes W. d. 6 — 9. Der aufrechte, - wollige Stengel 
wird an 3 Fuls hoch; er ift gefurchteckig und äftig. Die ftumpf- 
gekerbten Blätter find auf der Oberfläche runzelig, auf der untern 
grau und zottig: nur die Wurzelblätter find geftielt. Die gelbli- 
chen geftielten Blüthen bilden [chlaffe Aehren, Die Deckblätter 
find lanzer- und pfriemenförmig. , Die Staubfäden find weils und 
mit gefiederten gelblichen Haaren beferzt. Auf Schutt, fieinigem 
Boden faft in ganz Deutfchland. 


s. V. aLsuMm, foliis cordato-oblongis fubtus fari- 
nofis canefcentibus, caule angulato ramolo. (P. album 
Fl. Wett. Moench. meth. Hell. 7. Zychnitis 8. Willd.) 
Weısses W. 3.6 — 8. Es unterfcheidet lich von dem vorigen : 
durch herzförmig -längliche, unten weilsbeftäubte Blätter; durch 
eine ältigere Äehre; und durch kleinere, beftändig weilse Blüchen. 
Auf Schutt, Mauern; Würzburg, Wetterau. 


6. V. PULVERULENTUM, foliis ovato-oblongis bafı 
'attenuatis fubtus pulverulento-tomentohs, racemis pa- 
niculatis, floribus fafciculatis. (Y. pulverulentum Fl. 
taur. cauc. Gmel.?). / 
Kıeinsrürutoes W. &. Der Stengel ift von dem herablaufenden 
Kielnerven der Blätter fa eckig. Die Blätter find oben grün und 
unten grau, wodurch es lich vorzüglich von dem folgenden unter- 
Scheider. Die Bläthen find gelb. Sämmtliche Staubfäden find be- 
'haart. Auf Schutt, an Zäune im füdlichen Deutfchland, Schwa- 
ben. 


- V. PULVERPLENTUM (SMITHIT), foliis ovato -ob- 
longis fubferratis utrinque pulverulentis felhlibus, cau- 
le tereti paniculato. (P. pulverulentum (Smith) Perl. 
Smith, Spreng. Hell. Engl. b. 487. Y. Lychnitis a. 
Willd.) 

Gauses W. d. 7. Die ganze Pflanze ift mit einem weifsen, leicht 
abfallenden Staube bedeckt. Der aufrechte Stengel wird 3—4 
Fuls hoch; er ilt fehr äftig und nach oben rispenartig. ' Die Wur- 
selblätter find "elliptifch-länglich und fulslang; die des Stengels 


- 


ORDOL. 2 


eyrund, zugelpitzt'und den Stengel beynahe umfallend. Die gold; 
' gelben. Blüchen find gröfser als bey dem Zychnisartigen. Dis 
Staubfäden ‚lind weifszottig; die Antheren hellroth. Auf Schutz, 
an Zäunen; Halle, Würzburg. 


8. V. nıGkum, foliis cordato-oblongis undulato- 
erenatis utrinque villofis, caule fubramofo. (P. ni- 
grum Willd. Perf. Roth, .$Scöp. Smith, Hoffm. Fl, 
Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 59. Fl. D, 
1088.) ö | 
Schwarzes W. 24.6 — 8: Der aufrechte, eckige Stengel ift zot- 
tig; er wird 2— 3 Fuls hoch und ift grünrorh, Die runzeligen 
Blätter find an der Wurzel langgeltielt, aufwärts werden die Stiele 
kürzer und. verlieren fich ganz oben gänzlich. Die Eodähre be- 
fteht aus geftielten, büfchelweile Hebenden Blüthen. Der Kelch 
ilt äufserlich zottig. Die goldgelbe Krone hat am Schlunde rotbe 
Fiecke. Die Staubfäden haben in der. Mitte blanrothe Zotren. Die 
zulammengedrückten Antheren [ind alippig und dunkel - orange, 
Es variirt mit weilslichen und weilsen Blüthen. An Wegen, auf 
Mauern in der Nähe der Dörfer in ganz Deutfchland, (H. in Ham, 
Horn, auf dem Stadtdeich.) Ä Sau a 


9. V. PHOENICEUM, foliis radicalibus ovatis crena- 
tis nudis: caulinis remotis minutis, floribus racemofis: 
pedicellis folitariis elongatis patentiffimis. (Y. phoeni- 
ceum F}.'taur. cauc. Willd. Perf. Rotb, Scop. Hoffm. 
Hoft, Jacg. auft. t. 125.) | 
VioLertes W. d,5.6. Der aufrechte Stengel iftana Fufls hoch und 
an der Bafis äftig. Die Wurzelblätter verlaufen fich in einen Stiel, 
find kahl und runzelig; die des Stengels find herzförmig-länglich 
und ftiellos. Die Endtraube ift ganz einfach. Die langen Blü- 
ibenftiele find einblürhig und haben an der Bafis ein kleines, herz.» 
lanzetförmiges Deckblatt. Die Blürhe ilt [chön dunkelroth. Die 
Staubfäden lind alle am Grunde mit [chwarzrorhen Haaren beleizt: 
2 [ind an der Spitze kabl und die 3 obern haben einen weilsen 
Bart unter den Anıheren. Auf Aeckern, Wielen, Bergen; Oeft- 
reich, Krain, Bayern, Barby, (Blankenburg) Regenftein. 


ı0. V. BrarTarıa, foliis oblongis duplicato-cre- 
natis glabris: caulinis amplexicaulibus confertis ftri- 
ctis, floribus -racemofis: pedicellis folitariis villofo- 
vifcidis longitudine florum. (Y. Blattaria Fl. taur. 
“ cauc. Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffn. Fl. Wett. 

Spreng. Hoft, Gmel. Engl. b. 393.) | N 

Mortanzraut. 8, (ON) 6 — 8. Die fpindelförmige Wurzel treibt 
einen aufrechten, kahlen Stengel, der eckig und äftig if und an 5 


290 CLASSIS V. SPECIES. 


Fuls hoch wird. Die verkehrt eyrunden Wurzelblätter verlaufen 
fich in einen kurzen Stiel, he (ind kahl und glänzend; die des 
Stengels find ungellielt und an der Balis eingelchnitten. Die lan+ 
gen Endähren haben meilt einzelne Blüthenftiele, die an der Ba- 
fis ein eyrundes Deckblatt haben. Die fchönen, goldgelben Blü- 
tben haben rothe Linien. Die lämmtlichen Staubfäden find mit 
zothen Haaren beferzt. Der gemeinfchaftliche Blüthenliiel, die 
befondern, die Deckblätter und Kelche find mit drülentragenden 
Haaren bekleider.. Es variirt mit weilser Blüthe. Auf waldigen 
Plätzen, auf Fbon- und Sandboden; Oeltreich, Krain, Bayern, 
Baden, Pfalz, beyde Frankfurt, Gielen, Jena, Barby, Holitein. 





- Die Kinisikires wird zwar von keinem Vieh gefreflen, aber 
die kleingeltampfte Wurzel mit Mehl vermifcht macht das Hühner 
vieh fert und‘ das Fleifch wohlfchmeckend. Die Wolle des Sten- 
gels ugd der Blätter wird zu Dochten und Zunderxbenuizt: aus 
den Blüthen bereitet man ein wohlriechendes Waller, Sie gehört 
zu den betäubenden oder narkouilchen Gewächfen. Ihr Same be- 
täubt die Filche, In den Apotheken hat man: Verbafii radız; 
folia, flores; ebedem von dem fchwarzen W.: Verbajei nigrä 
radiz, flores; und von dem Mottenkraut: Blattariae folia. Die 
Blüthen des fchwarzen W. benutzt man in Oeltreich mit Erfolg 
gegen die Lungenentzündungen des Rindviehes. — Sie verdie- 
"nen alle jn die Gärten aufgenominen zu werden. 


134. ATROPA, Tollkirfche, 


y. A. BeLtaponna, caule herbaceo brachiato, fo 
Kis ovatis integris. (AR. Belladonna Wiild. Perf, Roth, 
Fi. Wett. Smith, Hoffm. Hoft, Gmel. Hell. Jacg. auft. 
t. 309 Fl. D >58. Schk. t. 4% Gaert. 2. t. Te 
Belladonna trichotoma Scop.) 
Gemeins T. 34.6.7. Die dicke Wurzel treibt einen aufrechten, 
tunden Stengel, der 3 — 4 Fuls hoch wird, zortig ilt und [ich in 
5 Theile tleilt; die Aefte find nur ztheilig. Die zugelpitzten Bläri 
ter endigen lich in einen kurzen Stiel, und ftehen meift gepaart: 
das eine ilt grölser. Die geltielten Blüthen find achlelfländig, ein- 
zela, einblüchig und überhingend: die Krone ilt Ichmurtzig - violer, 
an der ‘Balis ochergelb und äufserlich etwas zouig, Die niederge- 
‘ drückt- kugelrunde Beere ilt [chwarzglänzend und mit dem ab- 
fiehenden Kelche umgeben. In bergigen Wäldern; Oeltreich, 
Krain, Tyrol, Bayern, Schwaben, Vrürzburg, Fıauklurt, Heilen, 
Göttingen, Mecklenburg. 

.& A. Manpracora, acaulis, fcapis unifloris. (4. 


ORDO 1. .0g78 


Ä Mandragora Willd. Perf. Hoff. (Mandragora acaulis 
Gaertn. ].c. Blackw. tr. 364.) 

Arsaun-T.2.3.4. Die lange [pindelförmige Wurzel ift "gabel- 

Förmig. Die grolsen Wurzelblätter find eyrundlanzetförmig, kahl 

und ganzrandig. Die weilsliche Blüthe Iteht aufrecht und Ale 

Die grolse, runde Beere ilt gelblich. Auf lonnigen Anhöhen; Salz. 

burg im Pinzgau. 

a. A. puysALoIdes, caule herbaceo, foliis finuato - 

angulatis, calicibus claufis acutangulis. (4. pAy/faloi- 
des Jacg. obf. 4. t. 98. Lin. Willd. Nicandra plyfalo- 
des Gaertn. l.c. Perf.) 
Junsnkinschantick T. ©.7 —9. Die faferige Wurzel treibt Ber 
2 — 3 Fufs hohen Stengel mit eckigen Aelten, Die abwechfelnden, 
kahlen Blätter laufen am Stiel herab. Die einzelnen nackten Blü- 
thenftielo find einblüfbig und ftehen neben den Blatiftielen. Der 
eyrunde Kelch ift tief grheilig: die Theile find pfeilförmig - eyrund, 
Die hellblaue Krone har einen weilsen Boden. Die pfriemenför- 
imigen Staubfäden erweitern lich am Grunde, Die herabhängende 
Frucht ift eine in dem grölsern Kelche eingelchlollene, trockene 
Beere, mit 3 — % Fächern. In Peru. 





Die Wurzel und die Blätter der gemeißen Tollkirfähe. befiızen 
einen“ widrigen Geruch und einen etwas zulammenziehenden Ge- 
fchmack mit geringer Schärfe, Die fülsen Beeren haben keine 
merkliche Schärfe. Das Gewächs gebört zu den betäubenditen 
, Giften. Der Genuls der Beere verurlacht Trockenheit im Halle, 

Schwindel, Abftumpfung aller Sinne, Zuckungen, Lähmung und 
Tod. Gegenmittel find Starke Brechmittel, Oel, Seitenklyltiere, 
Ellig, Citronenlaft und alle Säuren in Menge. Dieler fürchterli- 
. chen Wirkungen ungeachter werden Wurzel und Blätter im Krebs, 
in krebsartigen Gelchwüren und fcirrhölen Drüfenverbärtungen, ' 
in der Epilepfie, ‘Melancholie und Manie, 'in der Gelbfucht und. 
Wallerfucht, im Stickhuften und bey dem Bils toller Hunde mit 
glücklichem Erfolge angewendet; vorzüglich als ein wirkfames 
Mittel gegen das chronifche Erbrechen der Frauenzimmer. Man“ 
führt in den Apotheken: Belladonnae [eu Solani lethalis vel fu- 
riofi radiz, herba, bacca, Nach Bechftein [ind die Blätter ein 
wirkfames Mittel gegen hitzige Krankheiten der Schweine. In 
Italien bereitete man ehedem aus den Beeren eine Schminke; diels 
gab Veranlallung zu dem Namen: Belladonna. — Die Alraun-T. 
befitzt ähnliche, aber‘nicht fo Hark betäuberde Kräfte. Ehe- 
mablis führte man unter dem Namen, Alraunwurzel: Mandrago» 
rae radiz. Die ausländilche Art findet fich häufig in den Gärten, 
Man läer Ge in Töpfe und verpflanst Ge dann ins Land. _ 


_ 





> 


278 -  CLASSIS V. SPECIES.. 
NICOTIANA, Tabak. 


1. N. Tasacum, foliis lanceolato-ovatis felGlibus: 
 decurrentibus, floribus acutis. (N. Zadacum Lin. 
Willd. Perf. Fl. Wett. Gmel. Blackw. t. 146. Gaertn. ı. 
t. 55. . 11. Schk. t. 44. Kerner t. 5.) 

Gsmeinsa T. ©. 7 — ı0. Die falerige Wurzel treibt einen auf- 
rechten, zottigen Stengel, der 3 — 6 Fuls hoch wird und einfach 
it. Die untersten Blätter find großs, abwechlelnd und Ipitzig; an 
der Rippe und an den Nerven feinhaarig. Die Blüthen bilden an 
der Spitze eine Schirmtraube, Die lanzetförmigen Deckblätter find 
fpitzig. Der Kelch ilt zottig-[chmierig, wie die Krone: die Röh- 
re ilt blalsgrün, geftreift und doppelt länger als der Kelch. Der 
Rand ill nach oben rötchlich, fpitzig und bewimpert. In Amerika. 


9 N. rustıca, foliis petiolatis ovatis integerrimis, 
floribus obtufis. (N. ruftica Wilid. Perf. Fl. Wett. 
Blackw.t. 437. Kerner t. ı6.) _ 
Bauzan- (Tüarıscnkn) T: ©.&6— 8. Der Stengel ift wie der des 
vorigen, aber nur 2 Fuls hoch. Die ftümpfen Blätter lind bebaart. 
Die Kelchfchnitte find eyförmig, Die gelblichgrünen Blätter fliehen 
in Endfträulsern. In Amerika. i 


'' 3. N. rruTıcosa, foliis lanceolatis fubpetiolatis 
amplexicaulibus, floribus acutis, caule frutefcente. 
(N. fruticofa Lin. Perf.) SA: 

SraaucHaatiger T. %#.7 — g. Er hat viel Aehnlichkeit mit dem 
gemeinen T_ Der immergrüne, aufrechte Stengel hat nur wenig 
‚Aelie, it weichhaarig und gelblich, und wird 3 — 5 Fuls hoch. 
Die fpitzigen Blätter find weichbaarig, ganzrandig und gelbgrün. 
. Die ziemlich grolsen Blüthen find purpurroth, fie haben einen Ha- 
<hen Rand und ftehen in Endfträulsern. In China. 


4. N. panıcuLaTa, foliis petiolatis cordatis inte- 
gerrimis, foribus paniculatis obtulis clavatis. (N. pa- 
niculata Lin. Willd. Fl. peruv. 2. t. ı29. Perf.) 
Junorsan-T.©.7—9. Der äflige, grüne Sıengel wird 2— 5 Fuls 
boch. Die behaarten Blätter ind dunkelgrün. Die gelbgrünen 
Blürben haben einen gelben Rand und eine lange, enge Röhre, 
Er unterfcheider Güch von dem Bauern - T.: durch einen dünnern, 
 höhern, rispenförmigen Stengel; durch fchmalere Kronen, mir 
einem [ehr kurzen, lehr ftumpfen Rande und ‚mit einer langen, 
keulenförmigen Röhre; und durch Spitzige Kelche und Kapfleln, 
In Peru. / 


N. GLUTINOSA, foliis petiolatis cordatis integer- 
rimis, Boribus racemolis fecundis fubringentibus (MN, 


ORDO IL 243 


glntinofa Lin. Willd. Perf. Fl. Per. 2. Kerner t. 337 

Act. holm. 1753. t. 2.) 

Sorvarsx-T.©.7 — 9. Der äfüige, etwas behaarte Stengel wird 
a Fuls hoch. Die Blätter find fehr klebrig. Die Blüchen bilden’ 
nur wenige, aber lange Trauben. Die dunkelpurpurfarbenen, klei- 
nen Blürhen haben einen oflewen Schlund. Die Sıaubfäden lind' 
nach oben einwärtsgebogen. Der eine Kelchfchnitt ie doppelt 
grölser als die übrigen. In Peru, 





Der Tabak wurde zuerlt durch den Spanier Roman Pane 
1496 entdeckt, und erbielt feinen Namen von der Provinz Tabaco 
in Neufpanien. Der franzöfifche Gelaudte Jean Nicot brachte 
ums Jahr 1560 den Samen aus Portugal, wo.er bereits angebaut 
wurde, nach Paris, und erhielt nach ihm den Namen: Nicotiana, 
In Weftindien nannte man ihn Pesum. — "Ungeachter der gemei- 
ne Tabak , nebit [-inen Gattungsverwandten, zu den betäubenden 
Giften gebört, fo ilt er doch einer der wichtiglten und nützlichfiean 
Gegenltände der Landwirthfchaft, des Gewerbfleilses und des Han- 
dels geworden. — Man fammelt die Blätter vom Augult bis Sep 
tember und lälst fie nach dem erlten Schwitzen trocknen. Hierauf 
erhalten fie eine Beize, welche ihre wirklamen Theile auflchlielst 
und [ie zu dem verfchiedenen Verbrauche vorbereitet. Das aus 
dem Samen bereitete Oel ilt vortrefllich an Speilen, aber mehre- 
ren Thieren [cbädlich. Die Blätter werden von «den Schafen gern 
gefreflen, und man läfst in Schweden nach der Ernte die Tabaks-: 
felder von den Schafen abweiden. -Die Tabaksalche gibt ein gu-- 
ses Zabnpulver, eine vortrefliche Lauge, Potalche und gutes Glas.- 
Sie dient, aufs Futter geftreut, als Vorbauungsmittel bey Pferden 
'und Gänfen ; fie vertreibt das Ungeziefer bey Thieren, die Erd« 
flöhe. Der Bauern - T. wird weniger gebaut; er befitzt diefelben> 
Eigenfchaften, nur [chwächer, aber dafür angenehmer. . Daflelbe 
gilt von dem Jungfern- T: Delto flärker ifi dagegen der Solda- 
ten-T. — Man Säer den Samen von ihnen im Aprilxins Milibeer, 
und wenn die jungen Pflanzen das ste, 6te Blaut haben, verpflanzt 
man lie ins Laud. — Der firauchartige T. gehört zu den ‚Ichö- 
nen Gewächfen und ins Glashaus. — In den Apotheken kennt 
man: Nicorianae folia, femina, 


PHLOX, Flammenblume. 


1. Pur. panıcuLATaA, caule alto laevi, foliis- lan- 
ceolatis planis margine fcabris, corymbis paniculatis, 
corollae Taciniis rotundatis. (PAl. ER Ait, K, 
Willd Perf. $chk. t, 38.) 

- Müfsler's Handb, d. Gewüchsk. 18 


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7 


274  _ .CLASSIS v. SPECIES. 


RıspanaLörgice Fr. 4.8 — 9. Die zahlreichen, aufrechten Sten- 
gel werden 3 — 4 Fuls hoch. Die eftgegengefeizten Blätter find 
ftiellos und Ipitzig; lie haben am Rande ganz kleine Stacheln. 
Die zahlreichen Blüthen find blafspurpur, oder lilla, und baben 
eins weichhaarige Röhre. Die Kelche lind begrannt. In Nord- 
amerika. 

a. Pur. unpuLATa, foliis oblongo-lanceolatis fub- 
undulatis ınargine fcabris, caule laevi, corymbis pani- 
culatis, corollae laciniis [ubretufs. (Pl. undulata Ait, 
K. Willd. Perf.) 

Werıenrönmise Fr. 3.7.8. Sie har mit der vorigen viel Aehn- 

lichkeit. Die Blüthen find hellblau. Ebendafelbit. | 

‚3 Par. svaveoLens, foliis ovato-lanceolatis undi- 
que laevibus, caule glaberrimo, racemo paniculato. 
(Phl. [uaveolens Ait. K. Willd. Perf.) = 
WOoHLRIECHEnDE FL. %. 6. 7. Der ganz kahle Stengel wird ı$ Fuls 
hoch. Die Blätter lind gelblichgrün, wie der Stengel. Die Ichön- 
weifsen Blütben lind etwas grölser als bey den vorhergehenden 
‘Arten und haben einen angenehmen, aber [chwachen Geruch. 
In Nordamerika. 

4. Pur. mAcuLATA, foliis oblongo-lanceolatis gla- 
bris, caule maculato fcabriusculo, racemo corymbofo. 
 (Phl. maculata Ait. K. Jacq. hort t. ı27. Willd. Perf.) 

- GerLsckts Fr. 3%. 8. 9. Der aufrechte Stengel ift 3 — 5 Fuls hoch, 
rund, röthlich und mit grünen oder braunen, länglichen Flecken 
dicht befetzt. Die ungefiielten Blätter find am Rande fcharf und 
abwechlelnd; nur die unterften ftehen einander entgegen. Die 
zahlreichen Blüchen find bläulichroth; die abwechleluden, ge- 
ftielten Schirmtrauben bilden eine Endtraube und find mit Blätt- 
. chen belerzt. Der Kelch ilt Seckig. Ebendafelbft. 5 

5. Pnr. GLABERRIMA, foliis lineari-lanceolatis gla- 
bris, caule erecto, corymbo terminali. (PAl. glaberri- 
ma Willd. Perf. Kerner t. 136.) 

Kauız FL. 4.68. Der etwas fchlanke Stengel wird an 2 Fufs. 
hoch und ilt fteif. Die zugefpitzten Blätter lind blafsgrün. Die 
hellpurpurfarbigen Blüthen find grofs. In Virginien. 


6. Pur. ovata, foliis ovatis, foribus folitariis. 
(Phl. ovata Willd. Perf. Pluck. mant. t. 348: f. 4.) 
Errunpsrärterige Fr. %. 8. Die Stengel find nicht zahlreich, 
aber Ichlank, und werden ungefähr g Zoll lang. Die behaarten 
rauhen Blätter Reben entgegengeletst auf kurzen Stielen. Die 
blalspurpurrorhen Blüthen haben eine fchlanke Röbre’ und runde 
Einichnitte; fie ffeben auf den Spitzen der Aelte. Ebendalelbft. 


\ 


ORDO IL. "ges 


7. Pur. susuLaTa,'foliis fabulatis hirfutis, foribus 
oppofitis- (Pl. [ubulata Lin. Willd. Perl. Lychnidea 
Pluck. alm. t. 98. f. 2.) | 
Prrismensrönmicg FL. 4.6.7. Der Stengel wird fufshoch, Die 
Blätter ftehen einander gegenüber. Die blattachlelftändigen Blü- 
then [ind lichtpurpurroth : die Kronfchnitte find ausgerander, die 
. Röhre ift doppelt länger als der Kelch. Ebendafelbit. 

8. Par. setaceA, foliis, fetaceis glabris, floribus 

folitariis. (PAl. fecacea Lin. Willd. Perf. Pluck. alın. 
t. 98. f. 3.) 
BorstenpLÄtterioe Fr. 9%. 5—8. Die Stengel EINE VERIE: wenn " 
“ Die geltützt werden, ı Fuls hoch, aufserdem kriechen fie. Sie (ind 
dicht mit Blärtern beferzt. Die Blühen find hellviolet, und au 
der Balis des Randes mit einem  duukelrotlien Fleck bezeichnet, 
Ebendalelbft. 


Diele Arten find fämmtlich [chön und kommen faft in jedem 
Boden tort. Män vermehrt lie durch Wurzeltheilung und Schnitt- 
linge. Mit der 7ten hat man im mittlern Deurfchland den glück- 
lichen Verluch gemacht, fie an unfern Himmelsitrich zu gewöhnen. 
Im nördlichen Drut/chland ift es thunlicher, vorzüglich die bey- 
den letzten Arıen als Orangeriepflanzen zu behandeln... _ 


135. PHYSALIS, Judenkir/che. 


Pu. Aıkerencı, foliis geminis integris acutis, 
caule inferne fubramofo. (PA. Alkekengi Wilid. Perl. 
Roth, Hoffin. Fi. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Schi; 
t. 45. PA. Halicacabum Scop.) 

Gemeine 3.4. 6— 8. Die kriechende Wurzel treibt einen auf- 
rechten ‚ ’geftreittien Stengel, der ı — ı% Fufs hoch wird. Die ab- 
wechfelnden Blätter find geltielt und eyrund, oder auch ausge- 
buchtet-winkelig. Die einzelnen Blüthen Itehen’ in den Blattwin- 
kein, lie find weils und geftielt. Der Fruchtkelch ift aufgeblafen, 
fafrängelb. Die runde Beere ilt [charlachroth und glänzend. An 
Wegen, Zäunen, Weinbergen; Oeftreich, Krain, Pfalz, Schwa- 
ben, Franken, Frankfurt a. M., Helfen, Giefen, Göttingen, Ei- 
 Senach, Erfurt, Jena, ( Tennftädt,) Barby, Mecklenburg, Roltock. 





Die efsbaren Beeren find fäuerlich-füls, wenn fie nicht von 
dem Kelch berührt worden lind; im letztern Fall aber find fie lelır 
unangenehm bitter. Sie werden auch in Ellig eingemacht. In dea 
Apotheken kennt man: Alkekengi, [eu Halicacabi bavcae. Wenn: 
im Herbit die meilten Gewächle verblüht find, Jo Ber Salon 

18 





216 CLASSISV. SPECES. 


Gewächs durch das [chäne Anofehen der Kelcbe. Eis iliebt 'einen 
fchattigen Ort. | | 


| 136. SOLANUM, Nachr/fchatten. 


7. S. DULcAMARA, caule inermi fruticofo fcanden- 
te, foliis cordatis glabris: fuperioribus haftatis, corym- 
bis intrafoliaceis oppoßitifoliisque. ($. Dulcamara Hay- 
ne Darft. 2. 39. Willd. Perf. Roth, Scop. Hoffm. Smith, 
Spreng. Fl. Wett. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 565. Fl. D, 
607. Sturm ı. ı8.) 

Bırzeasüss. b. 5 — 7. Die holzige, kriechende Wurzel treibt 
‘einen niederliegenden oder kletternden Stengel, der olt an Bäumen 
yo — ı2 Fuls emporrankt, Die gellielten Blätter ftehen abwech- 
felnd und die obern fiad zuweilen etwas gebuchtet. Die gellielten 
Schirmtrauben find atheilig. Der einblätterige Kelch ilt Sfpaltig 
und bleibend. Der Rand der Krone ilt tief Zlpaltig, ausgebreitet 
und violer: jeder Einfchnitt ift aan der Balis mit 2 weilsgeaderten 
grünen Flecken befetzt. „Die rotlie Deere ilt eyförmig. Es variirt 
mit weilser Blüthe und in Gärten mit gelbgefleckten Blättern. 
‘An feuchten Hecken in ganz-Deuıfchland. ( H.) 

'2. $. TUBEROSUM, caule inermi herbaceo, foliis in- 
terrupte pinnatis integerrimis, pedunculis fubdivihs. 
(S. tubero/um Willd. Perf. Fl. Wett. Schk. t. 46. Ker- 
ner t. 37:1. Blackw. t. 523.) 
Kanrorrer. 2%, 7. 8. Die knollentragende Wurzel treibt einen hin - 
und bergebogenen, undeutlich 4eckigen Stengel. Die Blättchen - 
find runzelig. Die ziemlich grofse Krone ilt weils, weilslich, weils- 
lichviolet, oder hellblau. Die kugelrunden Beeren find grols, 
glänzend und grün. Durch den Anbau find [ehr viele Spielarten 
_ entftanden. In Peru..-— (asp. Bauhin beichrieb fie zuerft (1590), 

als lie die Engländer nach der Eutdeckung Virginiens (1585) nach 
Europa brachten. Im Jahr 1616 waren.lic noch eine Seltenheit auf 
fürftlichen Tafeln; 1712 brachte fie der Generallieutenant von 
Milıkau aus Brabant nach Sachen. Die deutfche Benennung 
Icheint aus dem italiänifchen Tartulolo entftanden zu leyn. 

El S. NIGRUM, caule inermi herbaceo, ramis com- 
 preflo-teretibus glabris, foliis ovatis dentato-angula- 
tis glabris, racemis fubumbellatis intrafoliaceis pe- 
dunculatis. ($, nigrum Hayne Darft. 2. 40. Willd. Perf. 
Roth, Smith, Hoflim. Scop. Hoft, Fl. Wett. Spreng. Gmel. 
Hell. Engl. b. 566. Fl. D. 460. Schk. t. 46. Sturm ı.'1.) 
Gemeiner N, ©. 6— 10. Der aufrechte Stengel ift äftig und wird 
ı — ı5 Fuls hoch, Die gellielten Blätter fliehen wechlelweife. 
Die überbängenden Blüthen Itelıen einleitswendig. Der zfpaltig 


-ORDO RR * 277 


Kelch hat Ipitzige Einfchnitte und ift bleibend. Die tiefen Kre- 
nenichnitte lind flach ausgebreitet, [pitzig und weils. Der Griffel 
ift nach unten bauchig und zottig. Die kugelrunde, fchwarze 
Beere hat an der Spitze einen Punkt. ‚Die ganze Pflanze hat einen 
widerlichen Geruch. Die Blüthen öffnen lich von 5 — 6 Morgens 
und fchliefsen [ich ym diele Stunde Abends. ‘Auf wülten Stellen, 
Gartenland, an Wegen in der Nähe der Dörfer in ranz Deutlch- 
Jand. (H.) | 

4. S. vILLosuM, caule inermi herbaceo, ramis te- 
retibus hirtis, foliis ovatis dentato-angulatis villofo- 
pubefcentibus, racemis fubumbellatis intrafoliaceis pe- 
dunculatis. (S. zigrumHayne Darft.2.41. Willd. enum. 
y. villofum Willd. Perf. Roth. S. /uteum Gmel.) | 
Zorriscer N. ©. 7 — ı0. Er unterlcheidet ich von dem vorigen: 
durch den mofchusartigen Geruch; durch die flielrunden, kurz- 
haarigen Aelte ; durch die zottig - weichhaarigen Blätter; und durch 
die fafranfarbigen Beeren, Auf Anhöhen, Schutt; hier und da in 
Deutfchland. 


$. $. MELANOCERASUM, caule inermi herbaceo, ra- 
mis angulatis aculeato-tuberculatis, foliis ovatis den- 
tato-angulatis glabris, racemis fubumbellatis intrafolia- 
ceis pedunculatis. (S. melanocerafum Willd. enum. S$. 
nigrum ,. virginicum Willd. Perf. Dill. t. 275. f. 256. 
S, alatum Moench.), 
SCHWARZBEERIGER N. Er unterfcheidet lich von dem gemeinen N.: 
durch die eckigen, ftachelig-höckerigen Aelte; und durch die 
kleinern Beeren. An Wegen, auf Schutt in der Nähe der Dörfer; 
im nördlichen Deutfehland. (H. überall.) Ä 


6. 8. MINIATUM, caule inermi herbaceo, ramis an- 
ulatis aculeato - tuberculatis ftrigofo - pubelcentibus, fo- 
Bis ovatis repandis glabriusculis, racemis fubumbellatis 
intrafoliaceis pedunculatis. ($. miniatum Bernhardi.) 
Fantaorser N. Er unterfcheidet fich von dem gemeinen N.: 
durch den mofchusartigen Geruch; durch die eckigen, ftachelig - 
höckerigen, ftriegelig - weichhaarigen Aefte; durch die ausge- 
fchweiften, faft kahlen” Blätter; und durch die wällerig- rothen 
Beeren. Im füdlichen Deurfchland, 


| 7. S. HUMILE, caule inermi herbaceo humifufo, ra- 

mis angulatis aculeato-tuberculatis glabris, foliis ova- 
is glabris: inferioribus repandis, fuperioribus integer- 
rimis, racemis umbellatis intrafoliaceis pedunculatis. 
($S. Aumile Bernhardi.) 


Nırpascern N. Er unterfcheidet üch von dem gemeinen N.: durch 





278‘ CLASSIS V.. SPECIES. 


den geftreckten Stengel; durch. die eckigen und Stachelig-höcke- 
zigen Aelte; durch .die Blätter, wovon die untern ausgelchweift 
und die obern ganzrandig find; und durch: die gelblich - grünen 
Beeren. Im füdlichen Deurfchland. 

a. S. LYcCoPERSICUM, caule inermi herbaceo, foliis 
innatis incilis, racemis bipartitis aphyllis, fructibus 
.glabris torulolis. ($. Lysoperfieum Murr. Willd. Perf. 
‚Pomum amoris Rumph amb. 5. t. 154. f. ı.) | 
Lienesarzst. ©. 7 — 9. Der lehr äftige Stengel wird 3 — 4 Fufs 
hoch. Die Blätter find 4- — Spaarig, mit einem einzelnen Blätt- 
chen an der Spitze, und haben einen widrigen Geruch. Die alt- 
achlelliändigen Blüthen haben eine gelbe Krone, deren Rand 
giheilig ilt. Die grolse, rothe Frucht ilt etwas zulammpengedrückt, 
an den Seiten gelurcht und,von läuerlichem Gelchmacke. Im wär- 
mern Amerika. ‚ 

b. 8. MELonGEnA, caule inermi herbaceo, fuliis 
ovatis tomentofis, pedunculis pendulis incraflatis, cali- 
cibus inermibus. ($. Melongena Lin. Willd. Perf, 
Blackw. t. 549. $. pomiferum Pluck. ph. f.2.(9)) 
Errnückricen N. ©. 7. Der ällige, üilzige Stengel ilt aufrecht und 
wird ı — ı4 Fuls hoch. Die grolsen Blätter find ausgebuchter. 
Die weisen, oder blauen Blüthen fliehen einzeln oder zu 2—8 
beylammen. Die Früchte [ind violet oder gelb und oft grölser als 
ein Hühnerey ; Tie finden fich auch weils. In beyden Indien, 


€. $. AETHIOPICUM, caule inermi ’herbaceo,;: foliis 
ovatis repando-angulatis, pedunculis fertilibus uniflo- 
ris cernuis., ($. aerhiopieum Lin. Willd. Perf. Jacg. 
hort. t: ı2. .S. zorulofum Moench ) 
Arruiorıscnan N. ©. 7. Der etwas lieile, ällige Stengel wird an 
vr — ı2 Fuls boch. Die weilsen Blüthen bilden feitenftändige 
Schirmtrauben. Die grolse, rothe Frucht ili bart, niedergedrückt 
und jehr tief gefurcht. In Aeihiopien, China. 


d. PseunocaArsicuMm, caule inermi fruticofo, foliis 

lanceolatis repandis, umbellis fefblibus. ($. Pfeudo- 
eapficum Lin. Willd. Perf.) 
Brisspeenenarricen N. 5. 6 — 9. Dieler immergrüne, äftige 
Strauch wird 3 — 4 Fuls hoch. Die ganzrandigen Blätter ind 
weich. Die weifsen Blütken hinterlaflen kirfchäbanliche, rotbe 
Beeren, Auf Madeira. 2 | 

@. S. ACULEATISSIMUM, caule fruticofo aculeatiffi- 
mo, foliis cordatis quinquelubo - finuatis pilohusculis, 
calicibus fubaculeatis. ($. aeuleatiffimum Willd. Perl. 
Jaog. ic.r. 1... 41. ei. Coll. 


ORDOL 20029 
Sraczervorzen N. 8.7. Diefer immergrüne, äftige Strauch wird 
3 — 4Fufs hoch und ift ganz mit [pitaigen, violerbraunen Stacheln 
beletzt. Die Blätter find aut beyden Flächen mit gleichen Stacheln 
beferzt. Die weilsen. Blüchen bilden kleine, feitenftändige Schir- 
me. Die Beeren find anfänglich weils und gelb und zuleızt [chwarz, 
In Amerika.“ 

f. S. SopomAzEum, caule aculeato fruticofo tereti, 

foliis’ pinnatihdo- Gnuatis fparle aculeatis nudis, calici- 
. bus aculeatis. ($. Sodomaeum Lin. Willd, Perf. Moril. 
£.3.0 1.£15.). 
Sopems-N. %. 6.7. Diefer immergrüne Strauch wird an 3 Fuls 
hoch. Die Stacheln find gelblich. Die Zweize [chwärzlich. Die 
violetten oder blauen Blüthen bilden Rispen. Nur die einzeln im 
Winkel ftehende Blüthe ift ein Zwitter und blüht zuerlt, die übri- 
gen in der Rispe find männlich. Die Beeren find anfänglich weila 
und grüngelcheckt, in der Folge gelb. Am Vorgebirge der gu- 
ten Hoffnung. | 


Von dem Bitterfüfs führt man in den Apotheken: Dulcama= 
rae ftipites, folia; lie werden im Frühling und ‚Herbft gelammelt, 
Es hat einen anfangs hbittern, alsdann lülsen Gelchmack ; einen 
befonders ekelbafıen Geruch, und gehört zu den betäubenden Gif- 
ten. Sehr gefährlich lind die Beeren, die fo heftiges Purgiren und 
Vomiren erregen, »dals ein Hund, von 30 Stück, die man noch 
ganz im Magen fand, nach 3 Stunden flarb. Zweige und Blätter 
gebraucht man wider das Keuchen der Pferde. Die Wurzeln befe- 
fiigen Wallerdämme und Ufer, — Der überaus mannigfaltige 
Gebrauch der wohlthätigen Kartoffeln ilt bekannt genug. Nach 
dem Zeugnils bekannter Aerzte ilt der mü/sige-Genuls [ogenann- 
ter unreifer Kartoffeln gar nicht nachtleilig, wohl aber der 
Genuls erfrorener. Die gequetichten Blätter und Knollen ge- 
ben augenblickliche Linderung bey Verbrennungen und bewirken 
fchnelle Hülfe. In den Apotheken hat man: Solani* tuberofi 
herba, tubera. — Von dem gemeinen Nachtföhatten gebrauchte 
man ehedem: Solani herba; es ilt eine verdächtige Pflanze, [o 
wie die übrigen angeführten Arten. Die ausländifchen werden 
gröfstentheils wegen der Schönheit ihrer Früchte unterhalten. In- 
deffen werden auch die Früchte von $. Zyoaperficum auf man- 
cherley Weife zugerichtet genollen, man genielst fie zur Erfri- 
fchung roh und auch mit Ptefier, Oel und Salz wie Gurken. Dal- 
felbe gilt von den Früchten des eyfärmigen N. — Sie verlangen 
eine fruchtbare, bündige Erde; im Winter viel, im Sommer wenig 
Feuchtigkeit. Man mufs fie jährlich ı — 2 Mahl umferzeo. \Venn 
die Früchte gut werden follen, [o gibt man ihnen während ilırer 


# 


280 CLASSIS V. SPECIES. 


Ausbildung mehr Wärme. Sie gehören fämmtlich ios Glaslaus ; 
e. ilt etwas zärtlich. 


| LYCIUM, Bocksdorn. 


1. L. BARBARUM, caulibus procumbentibus angula- 
tis fimplieibus raro fpinofis, foliis petiolatis ellipticis 
(oblongo-lanceolatis), calice bifido: ‘laciniis bidenta- 
tis, corolla margine villofa, bacca elliptica.. (Z. 
barbarum Willd. Perf. Gaertn. 2. t. ı32. f. 2. Kerner 
t. 658.) ns cc 
Gemeinen B.b. 5. folgg. Dieler Strauch treibt Schlanke, überhän- 
gende Aelte, und wird 10 — ı2 Fuls hoch, wenn er unterltützt 
wird. Die jünglten Zweige find weilsgrau und von 5 — 7 erhabe- 
nen Rippen eckig. Die abwechfelnden Blätter find unten weils- 
lichgrün, und haben 2 winkelfländige Nebenblätter, die aus einem 
bläulichen Punkte hervorkommen; es kommen oft 3 — 7 aus ei- 
ner Knospe bülchelweile hervor. Die woblriechenden Btüthen 
fieht man. an befchnittenen Hecken bis fpät in den Herbft; fie fte- 
ben einzeln, oder zu 2— 3 in den Blattwinkeln, Die trichterförmi- 
ge Krone hat 5 oyrunde, violette, oder hellpurpurfarbene Schnitte 
und eine geaderte Mündung. Die Staubfäden find unten zotig 
und verfchlielsen dieKronenmündung. Die hellrothe oder (felten) 
gelbe Beere enthält nierenförmige Samen. Er variirt: mit doppelt 
längern und breitern Blättern, deren Zweige rund und gefurcht 
find. In Alııka; Shaw entdeckte ihn in der Barbarey. 


2. L. EUROPAEUM, caule ramisve erectis teretibus 
fpinofis,, foliis fpathulatis, flaınentis imberbibus, bac- 
ca fubrotunda. (Z. europaeum Willd. Perf. Schk. t. 46. 
Kerner t. 632.) | 
Eusoritscner B. $.7. Er unterfcheidet fich durch die angegebene 
Differenz hinlänglich von dem vorigen. Ueberdiefs find die Blät- 
ter nicht flach, fondera [chief oder hin- und hergebogen; die Aelte 
find auch hin- und hergebogen, falt filzig; die Blüthe ift weilslich - 
roth. Er varüirt mit rohen und gelben Beeren, Im füdlichen 
Europa. 

3. L. AFrum, caulibus ftrictis fpinofis, foliis fafci- 
culatis linearibus, baecis globofis. (Z. afrum Willd. 
Perf. Lamark ill. t. 112. f.) 

Arrıranıschen B. b. Blüher den ganzen Sommer. Diefer im- 
mergrüne lehır ältige Strauch wird 6 —g Fuls hoch. Die fteifen 
Zweige lind weilslich. Die Blätter find weifslichgrün. Die dunkel- 
purpurfarbenen Blüthen haben eine lange Röhre und hinterlaflen 
Ichwarzrothe Beeren. In der Barbarey, Aegypten, Arabien, Spanien. 


ORDO I. ee } }; 
4. L. BOERHAAVIAEFOLIUM, fpinofum, foliis ovatis 
integerrimis acutis glaucis, floribus paniculatis. (Z. 
boerhaaviaefolium Lin. Willd. Perf. L. Aeterophylium 
Murr, Comment. gott. 1783. t. 2.) = 
 GaausLÄrtanicer B. h. 4. Dieler aufrechte,, ällige Stengel ift 
5—6Fuls hoch und immergrün. Die ältern Aelle [ind [chwärs- 
lichbraun. Die zolllangen Blätter find graugrün, Die hellviolet- 
ten Blüchen find fehr woblriechend, und enthalten Staubfäden, die 
an der Balis lteifhaarig ind. In Peru. | 





* Der gemeine B. eignet [ich ganz vorzüglich zu Lauben, die 
weder von Spinnen noch Raupen befucht werden, und zu [chönen 
lange blühenden Hecken, Die Blätter follen ia China zu Thee be- 
nutzt werden. Die beyden erltern Arten vermehren lich durch 
Wurzeltriebe; die dritte gehört ins Glasbaus und bedarf nur der 
gewöhnlichen Wartung, und wird durch Samen, doch leichter 
durch Ableger, Stecklinge und Wurzellproflen fortgepflanzt; die 


vierte gehört ins temperirte Treibhaus, Es ilt ein [ehr fchönes Ge- | 


wächs und lälsı fich durch Stecklinge in einem befchatteten Mift- 
beete leicht vermehren. . | | 


137. CHIRONIA, Chironie. 


I. CH. CENTAURIUM, ramis floriferis erectis, co- 
rymbis dichotomis confertis, calicibus bracteatis co- 
rollae tubo duplo brevioribus, foliis elliptico-ovatis. 
(Ch. Centaurium Willd. Smith, Hoffm. Speng. Gmel. Hell. 
Flor. Wett. Eng. b. 417. Sturm ı. ı2. Hayne Darft. ı. 
29. Gentiana Centaurium Scop. Roth, Holt, Fl. D.617. 
Erythraea Centaurium Perl. F]. taur.-cauc.) 
 TausenpsüLnenkraur. ©. 6— 8. Die falerige Wurzel treibt ei- 
nen oder mehrere aufrechte, viereckige Stengel, die ungefähr ei- 
nen Fufs ‚hoch werden und fich oben in gegenüberftehende Aelte 
theilen. Die ungeltielten, ganzrandigen Blätter find Zrippig: die 
der Wurzel bilden einen Kreis, find verkehrt eyrund und flumpf; 
die am Stengel gegenüberltehend, verbunden. Der tief Zlpaltige 
Kelch ilt sleitig und bleibend und hat pfriemenförmige Einfchnit- 
te. Die etwas bauchige Kronenröhre verengert fich am Schlunde, 
und die evrunden, ausgebreiteten Einfchnitte lind [chög purpur- 
roth. Die Staubfäden find zufammengedrückt; die Staubbeutel an- 


fangs herzförmig-länglich. Die 3 Narben find falt berzförmig. Die 


kleinen Samen fitzen an den Rändern der beyden Kapfelklappen. 
Es variirt mit fchönweiflsen Blüthen. In waldigen Berggegenden, 
auf fonnigen Wielen und Irifien in ganz Deutlchland. (H. bey 
Eimsbüttel) 


82 CLASSIS V. SPECIES. 


: 2. CH. GERARDI, caule ramofiffimo divaricato di- 
ehotomo, floribus ex dichotomia terminalibusque, ca- 
licibus ebracteatis corollae tuba brevioribus, foliis elli« 
'‚ptico - ovatis. (Ch. Gerardi Schmidt boh. Fl. Wett. 
Gmel. Hell. Ch. ramofiffima Hoffm. Centaurium mi- 
nus paluftre ramofiffimum, flore purpureo Vail!. b. p. 
t. 6. f. 1. Ch. pulchella Smith, Spreng. (?) Ch. Cen- 
taurium ß. Willd. Erythraea ramojfı[[fima Perl, Fl. taur.-_ 
 eauc. Gentiana Centaurium ß. ramofi[fimum Roth.) 


Geranns-Cn. ©. 6 — 8.- Es'unterlcheidert fich von dem vorigen: 
durch eifien weit kleinern Stengel, der fogleich bey feinem Ur- 
fprunge Aelte treibt, die ganz abflehen und fehr zart find; durch 
die deckblattlofen Biüchen, die doppelt kleiner und deren Ein- ' 
fIchsitte weniger ausgebreitet find. Gewöhnlich ift die Krone 
roth, doch zuweilen auch weils, Auf feuchten Wielen, Triften 
etwas lelten; Schwaben, Franken, Wetterau, Böhmen, Halle, 
Heflen, Weftphalen, Warnemünde. 


* 3. CH. INAPERTA, caule herbaceo tetragono deli- 
el dichotomo corymbofo, foliis oblongis obtu- 
ıs obfolete trinerviis, Aoribus alaribus. (CA. inapertz 
. Hayne Darft, ı. 30. Willd. Hoffin. Spreng. Hell. Cen- 
taurium paluftre minimum, flore inaperto Vaill. b. p- 
t.%.f.2. Ch. Paillantii Schmidt boh, Erythraea in- 
operta Perf, ß.) | 
GescHLossene CH. ©. 6 — 9. Der aufrechte Stengel ift an der 
Bafıs äftig und 13 — 4 Zoll hoch. Die ungeltielten, ganzrandigen 
Blätter find verloren Zrippig, ‚gegenüberltehend und verbunden; 
fie finden [ich nur am Stengel. Die eyrunden Randfchvitte der 
‚fehönrothen Krone [ind gegen einander geneigt und ftehen nur bey 
fehr heiterm Wetter offen. Die Staubbeutel find herzförmig- rund- 
lich und zulerzt nur wenig gedreht. Auf feuchten Wielen in der 
Nähe von Salzquellen; Würzburg, Halle, Böhmen. 


4: CH. ANGUSTIFOLIA, 'caulibus fimplicibus fuper- . 

ne ramofis teretiusculis, foliis ovato -lanceolatis angu- 
ftis obtufis; radicalibus maioribus bat attenuatis. (Ary- 
thraea anguftifolia Linckii.) 
SCHMALBLÄTTERIGE Ga. (©?) 7. & Die Wurzel treibt mehrere 
aufrechte. Stengel, die an 6 Zoll und höher werden, Die kalılen, 
ganzrandigen Blätter ind ungellielt und bilden an der Wurzel 
einen Kreis: die des Stengels ftehen gegenüber und [ind falt ver- 
bunden, Die dünne Kronenröbre ift viel länger als der Kelch; die 
Randfchnitte find fchmal und fcharf zugefpitzt. Die rothen Blüchen 
find nicht zahlreich. Auf feuchten Wielen bey Warnemünde. 


ORDO 1. 283 

a. CH. FRUTESCENS, caule fruticofo, foliis lanceo- 
latis fubtomentofis, calicibus campanulatis. (CA. fr 
tefcens Lin. amoen. Willd Perf. Lamark ill. t. 108. fi :.) 
Srrauckäntise Cn. bh. 7, Diefer immergrüne, ältige Strauch 
wird ı — 3 Fuls hoch, und bat weichhaarige Aelte. Die entge- 
gengeferzıen Bläter find ftumpf Die Kelchblätchen find eyrund, 
Kumpf, falt Alzig und weit breiter als die Kronenröhre. Die gro- 
fsen, !&hön purpurrotben Blüchen bilden Enditräufser der Kro- 

nenrand ilt 4- — Stheilig. Der Griffel gebogen. Am Kap. 





Das Taufendguldenkraut lammelt man in der Blüthe und 
führt: Centaurii 'minoris herba [eu fummitates. Es gehört zu den 
reinbittern Mitteln ; es ift [chweilsireibend, magenfltiärkend, wider- 
fteht der Säure und Fäulnils, und ift bey Wechlelfiebern von vor- 
züglicher Wirkung..— Man pflegt es ftatt des Hopfens zu gebrau- 
chen. — Es gibt auch eine halıbare gelbe Farbe auf Wolle, auf 
Leinwand eine grüngelbe, und enthält Gerbefioff. Die übrigen 
haben gleiche Kräfte. Die ‚Strauchartige Ch. gehört i ins temperirte 
Treibbaus; fie verlangt eine gute Heiderrde, im Winter wenig 
Feuchtigkeit und im Sommer einen gelchützten Ort. Man zieht 


fie aus Samen im Miftbeer; lie lälst lich auch durch ec var: 
pflanzen. 


CAPSIC UM, Bei/sbeere. 


C. ANNUUM, caule herbaceo, pedunculis folitariis. 
(C. annunum Lin. Willd. Perf. Gaertn. 2. t. 132. f. ı. 
Schk. t. 47.) | 
Gewmsine B. ©. 7. 8. De [chwache, äflige Stengel wird ı Fuls 
hoch. Die lanzetförmigen Blätter find [pitzig und ganzrandig. 
Die weilsen Blürbın [ind winkelltändig. Gewöhnlich ift die Frucht 
länglich und glänzend roch, In Südamerika. 





Die Früchte befitzen ‘eine weit gröfsere Schärfe als der eigent- 
liche Pfeffer. In den Apotheken find fie unter dem Namen: pa» 
nifcher Pfeffer, bekannt: Piperis hi/panioi (eu indici fructus; lie 
dienen als Reitzmittel bey Fehlern der Verdauung. Die Blätter, 
Zweige und grünen Früchte geben eine gute gelbe Farbe. 


STRYCHNOS, Krähenauge. 


. 1. Str. Nux vomıca, foliis ovatis, oaule inermi. 
Nux vomica Lin. Fl. zeyl. Willd. Perf, Gaertn. 2, 


t. 159. 7. Roxb. corom. t. 4. Blackw. t. 39% Heyne 
Darfı. 1. 17.) 


284° ___ CLASSIS V. SPECIES. 


Gemzinzs Kr. 5. Der niedrige Stamm ift febr dick und knorrig. 
Die gegenüberftehenden Blätter find kurzgeflielt, rundlich - eyrund, 
glänzend und auf beyden Seiten kahl; fie [ind 3- — 5rippig. Die 
gelblichen Blüthen bilden auf den Spitzen der Aelte Schirmtrau- 
ben. Der bleibende Kelch ift unvollkommen 5zähnig. Der aus- 
gebreitete Rand der Krone hat 5 Ipitzige Einfchnitte. Die Staub- 
fäden find fehr kurz. Die kugelrunde kahle Beere hat die Grö- 
{se eines Apfels und ift orangefarbig; inwendig befindet fich eine 
weiche, gallertartige Malle, worin 8 — 5 kreisrunde, niederge- 
drückte Samen [ich befinden. Auf Malabar, Ceylon, Coromandel. 





Die Samen, oder fogenannten Krähenaugen [ind zwar ohne 


+ Geruch, lie belitzen aber eihen höchit bittern Gefchmack und find 


mehreren Säugerhieren, befonders denen, die blind zur Welt kom- 
men, ein tödtliches Gift; auch (ind fie, unvorfichtiger Weile ge- 
noflen, Menfchen tödtlich geworden. Dieles Gewächs gehört ins 
warme Treibhaus. | 


CESTRUM, Hammerftrauch. 


1. C. Parous, filamentis denticulatis nudisve, cau- 

le florifero paniculato, ftipulis (2) linearibus. (C. Par- 
qui L’Herit. [tirp. ı. t. 36. Willd. arb. Perf. Gaertn. ı. 
t. 77. 9.) 
Caıriscnern H. %. 8 — 10. Dieler äftige immergrüne, Strauch 
wird an 6 Fuls hoch. Die Blätter haben einen betäubenden, widri- 
gen Geruch und fitzen zerftreut; fie find ungezähnt, [chmallanzet- 
förmig und am Rande wellenföormig. Die gelbgrünlich weilsen 
Blüthen fieben auf langen mehrblüthigen Stielen an der Spitze der 
Aefte; fie riechen des Nachts [ehr angenehm. Die kleine runde 
‚ Beere ilt [chwarz. In Chili. 

2. C. DIuRNUM, hlamentis REISEN laciniis co- 

rollae fubrotundis reflexis, foliis lanceolatis. (C. diur- 
zum L’Herit. Willd. Perf.) 
Tıc-H.h. ı1. Der immergrüne, äftige Strauch wird 8 — 9 Fuls 
hoch. Die geltielten Blätter ltehen abwechlelnd. Die weilsen 
Blüthen fteben in fchirmförmigen Bülcheln, in Winkeln und an 
der Spitze; lie find wohlriechend. In Chili, Havanna. 


<q 





Der betäubende Geruch der Blätter macht die erltere verdäch- 
tig. Sie lälst fich im kalten Haufe durchwintern und wird durch 
Ableger und Wurzellproflen vermehrt. Die andere muls wärmer 
gehalten werden; ; die verlangt gute bündige Erde und mehr Feuch- 
Daran 


ORDO I. 285 
CORDIA, Cordie. | 


ı. C. Mvxa, foliis ovatis fupra glabris, corymbis 
lateralibus, calicibus decemftriatis. - (C. Myxa Lin. 
Vahl. fymb. Willd. Perf. Gaertn. t. 76. £& ı. de aa 
officinalis Blackw. t. 398.) 

Schwarze C. bh. Sie wächft zu einem anfehnlichen PER Die, - 
Blätter find den Ellernblättern ähnlich, fägezähnig - winkelig und 
auf der untern Fläche [charf. Die Schirmtrauben kommen aus den 
Blattwinkeln hervor und breiten lich aus. In Aegypten, Malabar. 
2. C. SEBESTENA, foliis oblongo-ovatis repandis 

fcabris. (C. Sedeftena Willd. Perf. Jacq. ft. am. t. 44.) 
Szsssten-C. 4:5 — 7. Dieler immergrüne Baum 'wird an 10 — 
»2 Fufs hoch. Die geftielten Blätter wechfeln ab: die jungen find 
fägezähnig, die ältern kaum ausgebognet, die oberften völlig ganz- 
randig. Die Blattftiele find rund und ohne Nebenblätter. Der’ 
längliche Kelch har eine Zfpaltige Mündung. Die Krone hat die 
Geltalt der Wunderblume, fie ilt feuerfarben und in der an: 
zeit [ehr runzelig. In Indien. 


Die den Pflaumen ähnlichen Früchte der erftern führte man 
eheidem getrocknet in den Apotheken unter dem Namen: Sebeften; 
fie haben einen fülsen Gelchmack und dienen als Nahrungsmittel, 
Auf gleiche Art werden die Früchte der zweyten benutzt. Sie ge- 
hören beyde ins warme Treibhaus, und verlangen gute Erde, die 
man im Sommer oft begiefst. Man zieht fie aus $amen und ver- 
mehrt fie im Frühling durch Stecklinge. 

IGNATIA, Fiebernujs. 

In. amarA. (Lin. Willd. Perf.) 
Bırreak F. %. Der fehr äftige Baum treibt lange klimmende 
Schölslinge. Die geflielten, eyrunden Blätter [ind entgegengeletst, 
ganzrandig, geadert und ganz kahl. Die 3- — sblüthigen Rispen 
find achfelfländig: die kurzen, runden Stielchen find fteif. Die 
fehr langen überhängenden Blüthen find weils und haben Jasmin- 
geruch. Die eyrunde Frucht hat eine ganz kable, trockene Rinde: 
- fie hat einen verdünnten Hals und ift von der Grölse einer Birn, 
In. Indien. 





Die Früchte find fehr bitter und haben ganz die Wirkung der 
gemeinen Krähenaugen. In den Apotheken kennt man fie unier 
dem Namen: Ignatius-Bohnen, Ignatii fabae. 


TECTONA, Tektone, Thekbaum. 


Te oranpıs. (Lin. Supp. Gaertn: ı, t. 57. f. © 
Jatus Rumph amb. 3. ı8. Theke Hort. K.) | . 


L s‘ 


286 CLASSIS V. SPECIES. 


Honz T. 4. Dieler Baum bat viel Aehnlichkeit mit der Eiche. 
Die enıgegenltehenden, geltielten-Bläuter hängen herab und find 
‚meift an der Balis [chief; auf der untern Fläche filberfarben, auf 
-der obern kahl und fehr fein. weilspunktirt. Der gemeinfchaftli- 
che, geckige Blüthenfliel theilt ich in eine Rispe: bey jeder Thei- 
lung finden lich 2 eyrunde Deckblätter. Der weilse, filzige Kelch 
enthält’eine weilse haarige Krone, die [chwarzpunktirt und kaum 
grölser als der Kelch ifi.. Das Honiggetäls ilt orangefarben. Die 
Antheren find gelb. — Der Fruchtknoten ilt zottigweilsglänzend. 
Die Steinfrucht ift von der Gröfse einer Hafelnuls, perlfarben und 
zerreiblich. In Wäldern auf Java, Ceylon, Malabar, Coromandel. 


mn mn on 


.  Diefer Baum liefert das befte Holz zum Schiffbau, das der 
Fäulnifs und allen Infekten widerftebt ; es ift leicht zu bearbeiten, 
biegiamer als das der Eiche, aber nicht völlig [o hart. 


138. VINCA, Sinngrün. R 


1. V. MINoR, caulibus procumbentibus, foliis el- 
_ liptico-lanceolatis margine glabris, floribus peduncula- 
tis, dentibus calicinis Janceolatis. (7. minor Willd. Perf. 
Roth, Smith, Hoffm, Fi. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Engl. b. 917. Schk. t. 51. Pervinca minor Scop.) 
Kısinss $. %. 4 —6. Die kriechende Wurzel treibt wurzelnde 
immergrüne Stengel, die kahl und ältig find: die blürbentragen- 
den Aelte find aufrecht. Die gegenüberltehenden, geltielten Blät- 
ter find ganzrandig, glänzend und kahl. Die einzelnen Blüthen 
wechfeln ab, fie find winkelltändig und [chön blau: die Kronen- 
-zöhre ilt inwendig zottig und die Mündung weils. Die Sraubläden 
find an der Spitze bärtig. Es variirt: mit weilser Blüthe; mit 
rother; mit roıher gefüllter; und mit bunten Blättern, Auf [chat- 
tigen Plätzen falt in ganz Deutfchland. | 

2. V. MAIoR, caulibus declinatis, foliis ovatis, iu- 
njoribus margine ciliatis, Aoribus pedunculatis, denti- 
bus calicinis letaceis elongatis. (7. maior Wiild. Perf. 
Smith, Hoft, Engl. b. 5:14. Pervinca maior Scop ) 
Grosses $.%.3— 5. Es ift in allen Theilen gröfser als das vo- 
rige. Die Stengel wurzeln an der Spitze. Die hd4rzförmig- eyrun- 
den Blätter find am Rande [charf. Die Blüthen find hellblau. 
Die verlängerten Kelchzähne haben je 2 Drüfen. Die ganz kah- 
len Balgkapfeln find glänzend, mit ausgebreiteten pfriemenförmi- 
gen Spiızen. An Zäunen; Friaul, Görz, . 

a. V. RosEA, caule fuffrutefcente erecto, floribus 
geminis fefülibus, foliis ovato-oblongis, petiolis bafı 


ORDO 1. a 


bidentatis. (F°. rofea Willd. Perf. Gaertn. 2. t. Br £. 5 

Kerner t. 159.) 

Rosenrannunes S. b. Es blübt faft das ganze Jahr und iR; immer- 
grün. Der äftige, aufrechte Stengel ilt rotb, wenn die Blüchen 

roth find; gelblich, wenn lie weils find; er wird 2 — 3Fuls koch. 
Die lederartigen Blätter ftehen gegenüber. Die ungellielten Blü- 
then ltehen gepaart in den Blattwinkeln. . Die [ehr [chöne rolen- 
farbene Blüthe ift fach: die Einfchnitte find balbfichelförmig, 
fumpf und mit kleinen Spitzen verfehen ; der dunkelpurpurfarbige 
Nabel ift fumpf und zottig; die Röhre hat an der keulenförmigen 
Verdickung 5 Höcker. Es variirt mit weilser Krone und einem 

“ roıhen Ringe, In Oltindien. 


Das erftere war fonlt gebräuchlich: Vincae pervincae herba. 

Es enthält zulammenziehende Kräfte und kann zum Gerben ange- 
wendet werden. Man hängt die Blätter in dea zähen Wein im 
_Fafle auf, um ihn klar zu machen, Man vermehrt es durch Wur- 
zeilprollen; das zweyte vermehrt man durch natürliche und küntt- 
liche Ableger: Das Ste ift zwar nicht zärtlich, man muls es aber 
*” doch ins warme Treibhaus ftellen. Die Erde mufs nahrhaft feyn. 

‚ Man fetzt es jährlich um und vermehrt es durch ne im Milt- 
beste, e) 


TABERNAEMONTANA, Tabernämontane. 


T. Amsoxta, foliis alternis ovato-lanceolatis, cau- 
® Jibus herbaceis glaberrimis. (T. Amfonia Air. K. 
- Willd. Amfonia latifolia Perl. Michaux Fl. ı. Apocy- 

num virginianum Pluck. phyt. t. 115. f. 3.) 
Vırcınischk T. 2. 6. Der kahle Stengel‘wird fufshoch und kömmt 
aus einer dicken Wurzel. Die glatten, falt ungeltielten Blätter 
fiod breulanzerfösrmig. Die Aefte ftehen abwechlalnd. Die zu- 
fammengefeizie Endıraube trägt blaue Blüthen. Die fcharfen Sa- 
- men [ind walzenförmig. Die Antberen fiizen innerhalb des Kro- 

. zenfchlundes. In Virginien. 


Sie kömmt im Freyen fort, verlangt aber einen guten, etwas 
leichten, warmen und doch feuchten Boden, Man vermehrt fie , 
‚durch Warzeicheilung und Wurzelbrut. 


URCEOLA, Kooutchouk, 


U, gLastıca. (Roxb. in Alat. refearch. Spreng. in 
Schrad. J. B. ı8oo, 2. Perf.) 
Ostınpucuun K. bh. Der Stengel sankt an den Bäumen empor. 


PT .CLASSIS V. SPECIES. 


Die gegenüberltebenden Blätter find eyrund und zugelpitzr, ge- 
rippt und glattrandig. Die Blüthen bilden Rispen. Die pfeilför- 
‚migen Antheren. fitzen auf kleinen Fäden im Grunde der Krone. 
Die Samen [tecken in einem Brey, der die di: anfüll, Auf Su- 
matra und Pullo Pinang. i 


Diefes Gewächs gibt ein Federharz, das, alle Eigenichaften 
des amerikanilchen belirzt. Durch gemachte Einfchnitte dringt 


ein Milchfatt hervor, der an der Luft gerinnt, und wovon die Chi- 


nelen ihre elaftifchen Ringe verfertigen. 


NERIUM, Oleander. 


N. OLzanper, foliis lipeari- lanceolatis ternis, fub- 


tus coftatis, laciniis calieinis fquarrofis, nectariis planis 
tricufpidatis. (N. Oleander Willd. Perf. Lamark. ill. 
t. 174. Blackw. t. 531. Schk. t. 52.) 

Gesieınar O, 5.6 — 10, Der aufrechte grauliche Stengel theilr 
fich in grüne oder braune Aelie', die ganz jung Zleitig find; er 
wird 7 — 8 Fuls hoch und ift immergrün, Die gegenüberftehen- 
den Blätter find ganzrandig, dick und dunkelgrün. Die fchönro- 
then Blüthen lind wohlriechend und finden lich auch gefüllt. . Er 


variirt mit weilsen Blüchen. ‘In Indien, Spanien, auf den Hierx, 


Schen Infeln, 


am en 


: “Er gehört ins Glashaus und verlangt fruchtbare, bündige Erde, 
einen warmen Standort und Feuchtigkeit. Steht er zu kalt, [lo 


fallen die Blüthen ab. Im Winter mufs er Licht und Luft haben, 


aber keine Feuchtigkeit. Der Saft ift für Menfchen und Thiere 
Gift. Blätter und Zweige geben auf Wolle eine grünbraune Farbe. 


139. SAMOLUS, Pungen. 


S. VALERANDI, caule erecto, foliis obovatis inte-, 
gris, racemo terminali, pedicellis bracteolatis. ($. Fa- 
lerandi Willd. Perf. Roth, Sınith, Hoffm. Spreng. Holt, 
Gmel. Fl. D. ı98. Schk. t..4o.) 

Sııs-P. d.6—8. Die weilse, taferige Wurzel treibt einen fuls- 
hohen, äufrechten Stengel. Die (tumpfen Blätter wechfeln ab; 
fie [ind ganz kahl und verlaufen fich in einen Stiel: die WVurzel- 


blätter find zahlreich und länger geltielt. Die kleinen Blüchen find 


weils. Das einzelne Deckblatt ift lanzetförmig. Der kahle Kelch 
ift slpaltig. An Meergeltaden, Quellen, in naflen Gräben; Oelt- 
reich, Bayern, Baden, Franken, Thüringen, (Schwerliedt) Leip- 
ai BmaYER: Barby, ee: Holitein, (w edel). 





* 


ORDO 1. | 289 
Ehedem waren die Blätrer oficinel: Samoli folia. Es deutet 
auf Salzboden ; it aber den Wiefen [chädlich. 


k 


‚140. PHYTEUMA, Rapunzel. 


1. Ph. pauciFLoruM, bracteis ovatis ciliatis capi- 
tulum obtegentibus: foliis oblongis obtufis in petiolum 
decurrentibus. (PA. paueiflorum Willd. Perl. Hoffm. 
Hoft. Rapunculus pauciflorus Scop.) . 

Wenscerüreise R. 34.7. Die Blätter find gekerbt, Zwilchen den 
grolsen, herzförmigen Deckblättern finden fich 2 — 3 Blütben, 
deren, Griffel öfterer 2lpaltig ift. Die Kapfel ilt 2- — Zfächerig. 

Auf den Alpen; Oeltreich, Krain, Kärnıhen, ‚ Seyermark, Tyrol, 

Salzburg. 

2. Ph. HEMISPHAERICUM, capitulo en bra- 
cteis ovatis lanreolatis ciliatis, foliis linearibus- fubin- 
tegerrimis. (PA. hemifphaerieum Willd. Perf. Roth, 
Hoffm. Hoft, Haenke in Jacq. Coll. ei. Icon. r. t. 333.) 
HaıskuceLaunne R 2.7.8. Die weilsliche Wurzel treibt einen 
einfachen, aufrechten Stengel, der r — ı? Fuls hoch, rund und 
kahl ift. Die Wurzelblätter find fchmal-lanzetförmig, ftumpf ge- 
kerbt und kahl; die ungeltielten Stengelblätter lind linienförmig. 
Das dichte Endköpfchen ilt vielblüchig. Die Blütben [ind blau, 
ie Narbe ift Z/paltig und die Kaplel Zfächerig. Sie variirt mit 
eilser Blücthe. Auf den Alpen; Oeltreich, Kärnıhen, Steyermark, 
rol,.Salzburg, auf dem Meilsner in Heflen. (Harz, häufig auf 
den Wiefen von der Marmormühle nach Hüttenrode.) 


| Pr. comosuM, fafciculo terminali fefhli, foliis 
dentatis: radicalibus cordatis. - (PA. comofum Willd. 
‚ Rerf. Holt, Jacgq. aufır. t. 50. Starm. Rapunculus como- 
Jus Scop.) 
AB ausnüme R. &. 5. 6. Der Kiel fpannhohe Sıengel ift faft 
'/hegend; er it, fo wie die Blätter, blaugrün und glatt. Die Wur- 
zelbläuter find langgeltielt; die des Stengels lanzeıförmig. Die 
hellblauen Blüthen find: oben dunkelviolet, fie haben kleine, 
fchmale, Ipitzige Deckblätter und bilden einen herabhängenden 
Kopf. Sie variirt: mit [chmalern, bewimperten, längergeltielten 
Blättern und fehr langen Nebenblättern. In Felfenritzen; Krain, 
Tyrol. 

4. Pi. orsicuLAre, capitulo fubrotundo, foliis 
crenatis ciliatis: radicalibus cordatis. (PA. orbiculare 
Willd. Perf. Both, Smith, Hoffm. Spreng. Hoft, Gmel. 
Hell. Engl. b. 142. Jacq. a. t. 437. | orbicula= 
ris Scop.) 

Mö/sler's Handb. d. Gewächsk. | 19 






- B 


290 - CLASSIS V. SPECIES. 


Kuserarnoe R, 3.5 — 7. Die holzige Wurzel treibt fulshohe, 
einfache und aufrechte Stengel. Die Wurzelblätter find geltielt, die 
des Stengels ftiellos, lanzeıformig ; fie werden von unten hinauf klei- 
ner, Ichmaler und weniger gekerbi; fie wechleln ab und lind kahl. 
Das aufrechte Endköpfchen verlängert lich nach derBlüthe. Die 
purpurrioleiten Blürhen Itehen fehr dicht. Die fiumpfen, lanzet- 
linienförmigen Deckblätter find am Itärkiten bewimpert. Der Grif- 
fel ilt afpaltig. Auf Wiefen, Bergen, in Laubwäldern ; Oelir. 
Kraio, Bad. Würzburg, auf dem Meilsner in Heilen, Harz (in 
(der Nähe der Rofstrappe), Jena, Erfurt, Eifenach. 


5. Ps. nıGruMm, capitulo ovato, bracteis fetaceis, 

foliis fimpliciter dentatis, radicalibus cordatis, cauli- 
nis lanceolatis amplexicaulibus. (P4. zigrum Willd, 
Perf. Schmidt.) 
Schwarze R,. 4. Sie unterfcheider Gich von allen Gattungsver- 
wandten: durch die ganz dunkelviolerie Farbe der Blüche; durch 
die borltenförmigen Deckblätter und durch eine ganz verlchiedene 
Blattform. Auf Wiefen und in Laubwäidern; Karlsbad. 


6. Pu. spicarum, fpica elongata, ftilis pilohuseulis 
trihdis, foliis radicalibus cordatis duplicato- dentatis. 
(Ph [picatum Willd. Perf. Roth, Hoffm. Spreng. Hoft, Fl. 
Wett. Ginel. Hell, Fl. D. 5362. Schk. t. 39. PA. Rapuncu- 
lus Perf. Ph. ovalis Hoppe. Rapunculus [picatus $cop.) 
AernrensLüruicek R. 4.5 — 7. Die Wurzel ift nach unten rüben- 
förmig und treibt einen einfachen, aufrechten Stengel, der 1% — 
2 Fuls hoch wird, dabey gefurcht und kalıl ill. Die Waurzelblär- 
ter find ftumpfgezähnt, Janggellielt, und haben meift an der Balis 
- braun - oder [chwarzrotbe Flecken. Weiterhinauf werden die Blätter 
kurzitieliger, ganz oben find lie Ytiellos und ganzrandig. Die dich- 
te Aehre iltıvor der Blüche eyrund. Gewöhnlich find die Blüthen 
gelblich; doch finden fie lich auch weilslich, hellblau und violet. 
Die langen Deckblätter find linienförmig. Die Krone ilt zuweilen 
älpaltig, und ilt an der Balis geöffnet, wenn die Kronenichnitie 
an der Spitze noch zulammenhängen. Die Narbe ift meilt zfpal- 
tig. Die Kapfel afächerig. Auf Wielen, in Laubwäldern falt in 
ganz Deutfchland; Holfl. (Beinbeck). 


7. Pr. ovatum, fpica avata, ftilis hirfutis flore 
“ longioribus emarginato-bihdis, foliis radicalibus cor- 

datis duplicato- dantnıs (PA. ovatum Wilid. Perf. 
Hoffm. Schmidt. ) 
Erzunpsrürntse R, 3. 7. Der 2 Fuls hohe Stengel ift- ziemlich 
dick. Die Achre.ilt an der Bafs mit kleinern Blättern umgeben. 
Die Blüchen lind gelblich; in Kärnthen hat man lie bläulich.ge- 


ORDO t. Tr 291 


funden. Die linien-lanzerförmigen Deckblätter find kahl. Die’ 
Wurzel- und untern Stengelblätter liad halbfufslang und langge- 
ftielt; die obern länglich-lanzetlüurmig. Auf Aipenwielen; Rielen« 
gebirge, Salzb.. Z ; 


Die Wurzel und die Blätter der ährenblürhigen R. lind efs 
bar, und wegen der Wurzel wird lie häufig gebaut, | 


141. CAMPANULA, Glockenblume. 


1. C. PuLLa, cauliculis unifloris, foliis caulinis 

ovatis crenatis, floribus cernuis. (C. pulla Lin. Wiild. 
Per[. Hoffm. Hoft, Scop. Jacg. obf. ı. t. 18, ej. auft. 3. 
t. 285.) 
Donzeısıaus Gt. 4, 6— 8. Die fadenförmige Wurzel kriecht. 
Die Ipannenhohen Stengel [ind aufrechh, hin- und hergebogen, 
dünn, . mit einem oder dem andern Alte, Die liampfen Blätter 
find geftielt und nackt. Der Blüthenftiel fteht an ter Spitze. Die 
überhängende Blürhe ift fo grols wie die sundblä:terige Gl. und 
hat einen glatten Kelch. Sie varlirt mit mehreren Blühen an der 
Spitze des Stenge!s und, mit falt runden Blüuern: Auf Alpen und 
Voralpen; Oeltr Krain, Steyermi 

a. C. Zoysıı, caule fubtrifloro, corollis ovato- 
cämpanulatis, foliis integerrimis: radicalibus ellipti- 
cis petiolatis, caulinis felhlibus oblongis obtulis., (C. 
Zoyjii Willd. Perf. Holt, Jacq. ic. 2. t..3.34: Sturin.) 
Zovsısche Gt. %. 7. Die falerige Wurzel verbreitet lich weit, Die 
Stengel find an der Balis liegend, etwas eckig, kahl und 3 — 
4 Zoll lang. Die Wurzelblätter find rundlich- eyförmig; die des 
Stengels abwechlfelnd und nach der Spitze hin mieilt eiwas breiter. 
Die Blütben Steben an der Spitze des Stengels meilt einzeln, zuwei- 
len zu 2 und 3: die ziemlich langen Stiele find mit kleinern Blätt- 
chen beferzt. Die Kelchiehnitte find fehr fchmal und kürzer als 
die Krone, Die falt walzenförmige Krone ilt unten etwas erwei- 
tert, dunkelhimmelblau, feltener weils: die ausgebreiteten Ein« 
fchnitte find am Rande mit weichen, weilsen Barthaaren befetzt. 
Der Griffel hat 3 zurückgebogene Narben. Die Kapfel ift Zläche- 
rig. Auf Kalkfellen der Alpen; Krain. 

3. C. RoTUNDIfoLıa, glabra, foliis radicalibus ob- 
longis reniformibusque dentatis; caulinis linearibus 
integerrimis. (C. rotundifelia Willd. Perf. Scop. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hofı, Gmel. Hell. Engl. 
 b. 866. Fl. D. 855.) B. ©. caejpitofa Scop. 

‘ Rundsrirtaaıee Gi, 3. 5— y. Der fulsohe Stengel ill kalıl, 


" 19 * 


292 | CLASSIS V. SPECIES. 


äftig und vielblüthig. Die langgeltielten Wurzelblätter fteben dicht 
beyfammen, Sie kommen erlt nach der Blüche hervor, Haben lie 
- einen gelthützten Ort, [o dauern [ie bis zur künftigen Blüchenzeit; 
aulserdem finden [ie lich entweder gar nicht oder vertrockner. Die 
unterlten Stengelblätter lind länglich. Die bellblauen Blüthen fin- 
den fich auch weils, Die pfriemenförmigen Kelchlchnitte find 
Skantig. Auf Ackerrändern, an trockenen Gräben, Hecken, Mauera 
überall, (H.) 

4. C. LINIFOLIA, nabslsde, foliis radicalibus ob- 
ovato - fubrotundis, caulinis lineari-lanceolatis fubden- - 
tatis, caule fubunifloro. (C. linifolia Willd. Perf. Scop. 
Jacq. coll. Schmidt. C. uniflora Villars delph, 2. t. ı0.) 
LeinscÄrtentee GL. 3.7.8. Sie unterfcheidet fich von der vori- 
gen: durch die weichhaarige Bedeckung;; durch die breitern Sten- 
gelblätter,; dutch den einblürbigen Stengel, der feltener mit 2 — 
3 einblüthigen Aelften verfehen ilt; und durch die grölsere Geltalr 
der Krone, die am Grunde mehr verengert if, Auf aa Alpen; 
Oeltr. Böhm. Bad, 


. C. PußEscens, caule hirluto, foliis aibrg: ra- 
dicalibus cordatis, caulinis’oblongis dentatis petiola- 
tis. (C. pudefeens Willd. Perf. Schmidt. ) 
Weıchnaarise GL. 9.7.8. Sie nähert lich der rundblätterigen 
Gl , der C. cag/pitofa Scop. ; fie unterfcheider fich aber: durch den 
fteifhaarigen, Stengel; durch die gellielten Stengelblätter; und 
‘ durch den liegenden Stengel. Die grolse, hellblaue Krone ift ab- 
gekürzt, Auf Felfen des Böhmerwaldes. 


6. C. cARPATHICA, foliis omnibus cordatis ferratis 
'petiolatis glabris,, ramis filiformibus unifloris. (C. 
carpathica Ait, Lin. Willd. Perf. Holt, Jacg. hort. 
t. 57.) 

Carrataısche GL. %. 7. ‘Die ausgebreitete Blüthe ift hellblau, 
Die Kelchblätter find surückgelchlagen und mit drüligen Sägesäh- 
nen beletzt, In Oeftr. 

. C. pusıLLa, foliis omnibus ferratis: radicalibus 
cordato-ovatis firmis nitidis, caulinis linearibus alter- 
nis remotis. „CO. pufilla Jacq. Coll. C. rosundifolia 
Willd. £.) 

Kızınz Gr. 2%. 7. 8. Es kommen mehrere aufrechte, geltreifte 
Stengel aus einer Wurzel, die 4— 8 Zoll lang werden. Die Wur- 
zelblätter fiehen ralenartig, find geftielt, oft kaft rautenartig [charf- 
gezähnt und ganz kahl; die des Stengela nach unten falt geltiel:, 
nach oben ftiellos und fcharfgezähnt, An der Spitze des Stengels . 
ftehen 2 — 5 Blüchen, feltener 1, auf ungleichen Sıielen. Die 


u: 


ORDO I. | 293. 


ziemlich großse Krone ift hellblau, zuweilen auch weifs. Der sthei- 
lige Kelch hat borltenförmige, geräde Bläuchen, die 3 Mahl kür- - 
zer find als dieKrone. Auf felligem Boden; Dellr. Krain, Baden. 


8. C. paruLa,,foliis ftrietis:' radicalibus lanceola- 
'to-ovalibus, panicula patula, calice denticulato. (Ö. 
patula Willd. Perf. Roth, Scop. Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Hoft, Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 42. Fl. D. 373.) 
Ausgesakıtere Gr. 8.6 — 8. Der einfache, aufrechte Stengel ift 
eckig und [charf, nach oben äftig und ı — ı% Fuls hoch. Die 
Wurzelblätter verlaufen fich in einen Stiel; die des Stengels ind 
-fliellos, [chmäler und umfaflen den Stengel; fie find auf beyden 
Seiten zottig und [ehr fein gekerbt.. Die langen, abftehenden 
Aslte theilen [ich in einblüthige Aeltehen. Die hellvioletten Kro- 
nen find falt 3 Mahl gröfser als der Kelch. Die Kelchfchnitte ha- 
ben an der Balis auf beyden Seiten einen kleinen Zabn. Sie variirt: 
mit kahlen Blättern; und mit ganzrandigen Kelchfchnitten. Auf 
Aeckern, in Wäldern falt in ganz Deutichland. 


9. C. RapuncuLus, radice fuhformi, foliis undula- 
tis pilofs: radicalibus. Janceolato- ovalibus, panicula 
eoarctata.. (C. Aapunculus Willd. Perf. Roth, Scop. 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. 
‚b. 283. Schk. t. 39.) | 
Rırunzen Gr. d. 5— 8. Die weilse, fülse Wurzel treibt eckige, 
“aufrechte Stengel, die fcharf und mit herabgebogenen Haaren beletzt 
find und an 2 — 3 Fuls hoch werden. Sie unter[cheider lich von 
der vorigen: durch die rübenartige weilse Wurzel ; durch einen be- 
baarteren Stengel; durch. die wellenförmigen Blätter, die [chärfer, 
behaarter und überdiefs doppelt länger ind; durch die lange, viel- 
blüthige und gedrängte Rispe ; durch die meilt zu Sitehenden Blü- 
thenitiele, wovon der mittellie am längiten ilt, und die am Grunde 
5 Deckblätter haben, wovon eins grölser ilt; und durch die pfrie 
mentörmigen ganz [chmalen Kelchichnitie, die auch zuweilen, aa 
der Balis gezäbnelt find. Die bauchigen Blüthen find hellblau 
oder purpurviolet und kleiner als die der vorigen. In Wäldern, 
auf Wielen, Ackerrändern falt überall. 


10. G. PERSICIFOLIA, glabra, foliis radicalibus ob- 
ovatis: caulinis lanceolato - linearibus fubferratis fefGli- 
bus remotis, (C. perficifolia Willd. Perf. Roth, Scop. 
Hoffm. Spreng. Fl. Wett. Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 1087.) 
PrinscHtoßLÄTTERIGE Gr. 4.6 — 8, Der eckige, aufrechte Strn- 
gel ift kahl und einfach und wird 3 — 3 Fuls hoch. Die Wurzel-. 
blätter verlaufen fich in den Stiel und ftehen ralenartig; die obera 
des Stengels find ftiellos, fehr zart gekerbt und glänzend. Die 


r 


x 


294 CLASSIS V. SPECIES. 


eckigen Blüthenftiele kommen aus den obern Blattwinkeln, fie 
ftehen einzeln und [ind einblüthig. Die grofsen, [chönen Blüchen 
fiod hellblau. Am Grunde der Blüthenftiela befinden Iıch 2 pfrie- 
menlörmige Deckblätter. Sie variirt mit weilsen Blüthen. Io Laub- 
wäldern, im Gelträuch falt überall. (H,) 


C. PYRAMIDALIS, foliis laevibus ferratis” corda- 
tis: rahsız lanceolatis, caulibus iunceis fimplicibus, 
umbellis fefhlibus lateralibus. (C. pyramidalis Willd. 
Perf; Roth, Hoft, Scop.) | 
Prranidenarnise GL. 4.6 — 8. Der einfache, aufrechte Sten- 
gel ift kahl und wird an 4 Fuls hach. Die Wurzelblätter ftehen 
ralenartig. Die wellenförmigen Blätter haben verdickte Sägezähne, 
Die [chönen hellblauen Blüthen bilden eine vielblürkige, dichte 
fehr lange Traube. Die Krone ilt beynahe ätheilig. Diefes Ichöne 
Gewäclis gibt einen Milchfaft, wenn es verletzt wird. Auf trocke- 
nen Fellen, alten Mauern; Krain, Friaul, Litorale, Schwaben. 


12. Ö. RHOoM2BOIDEA, foliis rhomboidibus ferratis: 
caulinis ovatıs ferratis, fpica lfecunda, calicihus denta- 
tis. (C. rkomboidea Wilid, Perf. Roth, Scop.) 
Rauresrönmice GL 2 6. Der einfache, aufrechte Stengel if 
eckig und glatt und wird 12 — 2 Fuls hacb, Die Blätter iind kurz 
geltielt. Di- Endıraube beiieht aus 2- — Zblüthigen Stielen. Die 
linienförmigen Deckbläiter zeigen einen und den andern Zahn. 
Auch die Kelchzäline find linienfürmig. Die hellblauen Blüthen: 
hängen über. Die kahle Kapfel ift geadert. Auf Voralpen; PO 
Schwaben. 


13. C. LATIFOLIA, caule tereti ftriato Slabes; foliis 

ovato - lanceolatis duplicato- ferratis, pedunculis axilla- 
ribus unifloris erectis, calicibus glabris. (C. latifolia 
Willd. Perf. Roth, Schmidt, Smith, Hoffn. Gmel. Engl. 
b. 302. Fi. D. 85.) 
Breiıreritterise Gr. 4. 6 —8. Die milchende Wurzel treibt 
einen aufrechten. ganz einfachen Stengel; er ift nur nach oben. 
eckix, fteifhaariz und wird 3 — 4 Fuls hoch. Die abwechlelnden 
Blätter verlaufen fich in einen breiten Stuel ; weiter hinauf [ind lie 
ftiellas und lämmtlich [charf. Die einzeloen Blütben ftehen in den 
obern Blattwinkeln auf eckigen Stielen: die fruchitragenden hän- 
gen über. Der kahle Kelch hat lanzetförmige zugelpitzte Einfchnit- 
te. Die felıönen Kronen [ind bis über die Mitte Zlpaltig, bewim- 
pert und hellvioler oder weifslich. Im Gelträuch, in bergigen 
Waldgegeniden; Schlef. Schwab Frank. Thüring. Jena, Ir m. 
fau, Hannov Herb. Hollt, Berlin, Me:«klenb. 


I4- C. RAPUNCULOIDES, caule tereti foliisque fub- 


ORDO I. 295 
birfutis: inferioribus fubcordatis, fuperioribus lanceo- 
latis, floribus fecundis fparfs, calicibus reflexis fcä- 
bris. (C. rapunculoides Flor.:taur. cauc. Willd. Perf. 
Roth, Smith, Hoffm. Spreng, Fl. Wett. Holt, Gmel. Hell. 
Eng. b. 1369.) | 
Rarunzeranttisce Gr, 4.6 — 8. ‚Die ganze Pflanze ift Scharf. Sie 
unterfcheider (ich von der vorigen: durch einen äfligen, kürzern 
Stengel ; durch ıherzlanzetförmige Blätter, in denen nur die obern 
lanzetiörmig, fitzend und faft herablaufend find; durch die ein- 
feitswendigen, überhängenden Blürben, durch den fteifhaarigen 
Kelch, deflen ftumpfe Einfchnitte zurückgebogen find. Die Wur- 
zel verbreitet fich fehr weit, Die Blüchen lind kleiner; aus einem 
Winkel kommen nur wenige und nicht büfchelweife hervar. Der 
Kelch ilt zlpaltig. Die Kapfel eyrund. In Gemülegärten, auf 
Aeck «n falt in ganz Deurfchland. .(H.) 


15. C. BONONIENSISs, caule tereti foliisque fubtus 
villofis incanis: inferioribus cordato-lanceolatis petio- 
Iatis, fuperioribus felhlibus, ramis floriferis fubpanicu- 
latis, calicibus reflexis nudis. (C. bononienjis Fl. taur. 
cauc. Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffın. Spreng. Holt.) 
Boroonesen Gr. 2%. 7. 8. Der Stengel hat das Aeufsere des von 
dem fehwarzen Wollkraute. Die fägezäbnigen Blätter umfallen 
den Stengel und find auf der untern;Seite roftfarben-Älzig. Der 
fehr lange, Sırauls befteht aus kleinen bläulichen Blüthen. Die 
untern Blütbenfiiele find 3- — sblüthig, die obern meilt einblü- 

thig. Die unterften Blätter verwelken vor der Blüthbe. Der Kelch 
ilt Slpaltig. Die Kapfel eyrund. Auf trockenen Wielen; Oellr, 
Krain, Litorale, Schwarzb. Braunfchw. Halle (Querfurt). 


16- ©. GRAMINIFOLIA, foliis lineari-fubulatis, ca« 
pitulo terminali. (C,. graminifolia Lin. Willd. Perl, 
Hof.) © 

" GrassrÄttertoe Gr. 4. 6,7. Die Wurzel treibt mehrere, hand» 
oder [paunenholie-$tengel, die ganz einfach behaart und kaum 
länger als die Blätter find, wovon einige aufrecht fliehen, andere 
liegen. Die lelır [chmalen Blätter ind am Grunde bewimpert: 
die des Stengels umfaflen beynahe den Stengel. Die Blüthenköpfe 
find an der Balis in Blätter gehüllt. Die hellvioletten Blüıben. 
find ungelflielt. Die Krone ilt inwendig [o wie die Honig/chuppen 
mit Haaren beletzt. Die Narbe ili afpaltig. Auf bewachlenen und 
rauben Anhöhen; Friaul, Krain. 

17. C. TracHeLivm, caule angulato, foliis corda- 
to -lanceolatis acute ferratis, calicibusque hifpidis, pe- 
dunculis axillaribus paucifloris. (C. Trachelium Willd. 


26 ____CLASSIS V. SPECIES. 


Perf. Roth, Scop. Smith, Fl. Wett. Hoffm. Spreng. Hoft, 
Gme] Hell. Engl. b. ı2. Fl. D. 1026. C. urticaefolia 
Schmidr?) oo. 

Gemsınz Gr. 4.6 — 8. Der vieleckige, aufrechte Stengel ift Reif- 
borftig und wird 2— % Fuls hoch. Die abwechfelnden Blätter 
find eingelchniıten -fägezähnig: die’ obern (ind faft geftielt, dabey 
runzelig- geadert und verloren gesähnt. Die eckigen Blüthenitiele 
‘ ftehen einzeln und lind überhängend. Der 5fpaltige Kelch ift fehr 
behaart: die Einfchnitte bewimpert. Die hellblauen, purpurfar- 
benen oder weıfslichen Kronen [ind grols und inwendig behaart, 
Die Kaplfel ilt eyrund. Sie variirt mit einblüthigen Stielen. An 
Zäunen, in Vorhölzern ganz Deutichlands. (H.) 


18. C. GLOMERATA, caule angulato fimplici gla- 
briusculo, foliis fcabris oblongo-lanceolatis cordatis 
fefGlibus, capitulo glomerato. (C. glomerata Willd. 
Perf, Roth, Scop, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, 
Gmel. Hell. Engl. b. 90.) 

KnavsLsLörntse Gr. 4.6 — 8. Der einfache, aufrechte Stengel 
ift zottig und [charf; er wird fulshoch. Die Blätter find auf bey- 
den Seiten zattig, gekerbt und auf der untern Seite weißslich : die 
obern find ungeftielt, lanzetförmig und umfaflen den Stengel halb. 
.. Die ungeltielten Biüthen ftehen in den obern Blattwinkeln meift 
zu drey: die oberlten find auch ungeftielt und bilden-einen dich- 
ten Kopf. Die hohlen, ungeltielten Deckblätter find eyrund - lan- 
zetförmig und umhüllen den Kopf. Die weichhaarige, [chöne 
Krone ilt violet. Der Kelch ilt slpaltig. Die Kapfel eyrund. Auf 

trockenen Bergen, im Gebülch auf Wiefen, faft überall. | 


19. C. Cervıcarıa, foliis lanceolato - linearibus 
 erenatis undulatis hifpidis, floribus axillaribus termi- 
nalibusque aggregatis. (C. Cervicaria Willd. Perl. 
Roth, Hoffm. Fl, Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell, Fl. 
D. 787.) | | 

Hırsca- Gr. %. (8). 6.7. Der aufrechte, meilt einfache Stengel 
it eckig, faft Ailzig und wird 2a — 3 Fufs hoch. Die rauhen Blät- 
ter find ungleich gekerbt, auf der untern Seite weilslich. : Die der 
Wurzel fied geftielt und breiter; die des Stengels ungeltielt und 
abwechfelnd Die kleinen, ungeftielten Blüchen find violet oder 
dunkelblau und äufserlich fleifhaarig; fie bilden in den Blattwin- 
 keln und an der Spitze dichte Köpfe. Die Kelche find [ehr fieif. 
haarig und haben kurze, Itumpfe Einfchnitte, Im rauhen Nadel. 
wäldern ; Schlef. Oeftr. Sachf. Thüring. (Sondersbaufen), Harz 
(Schierke), Heflen, Pfalz, Wetter. Erf. Gief. Gött. Frankf. a. M. 
Leipz. Tübing. Baden, Würzb, Mecklb. | | 


ORDO 1. 297° 


20. C. THYRSOIDEA, hifpida, racemo ovato oblor- 
g0 terminali, caule fimplicilimo, foliis lanceolato- li- 
nearibus. (C.chyrfoidea Willd. Perf. Roth, Scop. Hoffın. 
Holt, Jacq. obf, ı. t. 2ı. ei. auftr. t. 411.) 


StaausssLörnioe GL. &. 7. 8. Der aufrechte, dicke Stengel ik 


eckig, Reifhaarig, und faft fufshoch. Die ungeftielren Blätter find 
wellenförmig, und der Rand mit ganz kleinen drüligen Zähnen be- 
fetzı. Die dichte Endtraube wird zuletzt länglich. Die ungeltiel- 
ten Blürhen fliehen meift einzeln, und jede bar a Deckblätter, von 
der Länge des Kelchs. Diefer ift behaart und bar lanzerformige 
Einfchnitte. Die Blüthen find blalsblau, Auf Wielen der Voral- 


pen; Oeftr. Salszb. Giel. Harz, Wetter. y 


21. C. Mepıum, capfulis quinquelocularibus obte- 
ctis, caule indivifo erecto foliofo, floribus erectis. 
(C. Medium Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffın. Hoft.) 


GeosssLöruise Gr. 8.6. 7. Der eckige, 2 Fuls hobe Stengel ift 
behaart und fehr fcharf. Die ungeltielten lanseıförmigen Blätter 


find Icharf, abwechfelnd, verloren gekerbt und wellenförmig. Die 
Blütbenitiele in den Blatrwinkeln find meift 3blüchig und länger 
. als die Blätter. Die lanzetlörmigen Deckblätter find bewimpert. 
Mit den Eiafchnitten des felir [charfen Kelchs wechfeln 5 runzeli» 


. ge Blätichen ab, welche die Kapfel bedecken. Die [chönen Bliü- 


tben find hellblau. Die bauchige Krone ift in den 5 Winkeln be- 
wimpert. Auf rauhen Bergen; Oelftr: Bay. Naflau. Ä 


22. C. sarsaTa, caule fimplici fubunifolio, foliis 
lanceolatis obtufiusculis integerrimis, corolla barbata, 
capfula zloculari finubus reflexis obtecta. (C. barbata 
oe 1. t, 37. Willd. Perf, Roth, Hofim. Spreng 
Holt, | 


Genantere Gr. 3. 7. 8. Der ganz einfache Stengel wird Ipan-. 


nenhoch, Di.: Wurzelblätter (ind fcharf; das einzige Blatt des 


- 


Stengels ift ungellielt, ganz flumpf und umfalst den Stengel halb. 


Die wenigen einfeitswendigen Blüthen find blau und bilden eine 
Traube; fie (ind überbängend, geftiele und ftehen meift einzeln, 

Die herzlanzetförmigen Deckblätter find ungellielt, halbftengel- 
umfaflend und einzeln. Sie variirt mit weilsen Blüchen. Auf Als 
pen und Voralpen; Oeftr. Salzb, Schlef. 


23 C. spıcaTa, hifpida, fpica laxa, floribus alter- 
nis, foliis linearibus integerrimis. (C. fpicata Willd. 
Perf. Roth, Hoffın. Fl. Wett. Holt, All. ped. t. 46: fı 2, 
ett. 47. f ı.) | 
Arınenpröruice Gr. &. 6.7. Der fufshohe Stengel hat abwech« 


felnde Aelte und endigt lich in eine fehr lange Achre, die aus (ehr 


208 CLASSIS V. SPECIES. 


vielen, ungeltielten Blüthen befteht, welche abwschlelnd und ent- 
fernt lteben, Die Wurzelblätter find linienlanzetförmig, wovon 
eins und das andere am Rande gewellt und leicht gekerbt lind; 
fie verlaufen Gch in den Stiel; die des Stengels lind ungeltielt, an 
der Balis erweitert und umfaflen den Stengel, Die Kapfeln find 
nicht bedeckt. Die ganze Plianze ilE mit weilslichen Haaren be- 
kleider. Auf rauhen Bergen; Oeltr. Krain, Wett. Schlel, Giel. 


I 24. C. ALPINA, caule fimplici, foliis ellipticis hir- 
futis, pedunculis unifloris axillaribus diphyllis, foribus 
gla ni (C. alpina Willd. Perf. Hoffm. Holt, Jaegq. auftr. 
t. 118. 

Arren-Gr. 2.6 — 8. Der Stengel ift ganz einfach. Die Blätter 
“ werden nach oben .breiter; lie find ilumpf, ganz und lleifhaarig. 
Die langen Blürhenltiele haben 2 Deckbläter. Die kleine Blütche 
ilt blau. Auf Alpen und Voralpen;; Oeltr. Salzb. Schlef. 


25. C. sısırıca, capfulis obtectis, caule erecto pa- 

niculato foliisgue oblongis undulato- ferratis hifpidis, 
calice hilpido: fegmentis erectis fubulatis duplo reis 
"Jongioribus. (C. fibiriea Fl. taur. cauc. Willd. Perf. 
Hoft, Jacq. auftr. t. 200.) 
Sısınıscnz Gr. d. 5.6. Der eckige, gerade Stengel ilt ungetheilt, 
nur wenig lieifhaarig und fufshach. Die Blätter umfaflen den 
Stengel halb; die des Stengels find fcharf, Die Blüthenftiele find 
oft Zblütbig; fie bilden eine.lockere Rispe von kleinen- Blürhen, 
die blau und Jänglich Gind. Die Kelche find ıolpaltig; die Ein- 
“Schnitte abwechlelnd rückwärts gebogen. Die Zlächerige Kapfel 
it eyrund. Auf Anhöhen und Wielen; Oelir. 


26. C. SpecuLum, caule ramofilfimo diffufo, foliis 
oblongis fubcerenatis, floribus folitariis, capfulis pri- 
fmaticis. (C. Speculum Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffm. 
Fl. Wett. Holt, Gmel, Hell. Curt. Mag. t. ı02.) 
Vesussriscer. ©. 6 —8. Der aufrechte, [teifhaarige Stengel ift 
gleich bey feinem Urfprung feht ältig, gefurcht, kahl und & Fufs 
hoch und darüber. Die Itumpfeo Blätter wechfeln ab: die der Wur- 
sel verlaufen fich in den Stiel; die desStengels find ungellielt und 
umfallen ihn. Die radförmigen Blüthen find violet und in der 
Mitte gelblich, felten finden Ge (ich weilslich; fie ftehen einzeln. 
Die Kelchichnitte find (nicht immer) länger als die Krone. Die 
Staubfäden Itehen nicht auf fo breiten Klappen, als die der übri- 
gen Arten. Die prismatifch- Zleitige Kapfel ilt Ztächerig. Unter 
der Saat; Oeftr. Krain, Baden, Würzb. Nürnb. Pfalz, Frankf. 
a, M., Hellen, Gief. Tübing. Jena, Leipz. Gött. 

27: C. aysrıDma, caule balı fubramofo ftricto, fo- 


N 


” 


” 


ORDO L 299 


liis oblongis crenatis, calicibus aggregatis corolla lon 
gioribus, capfulis prifmatico- cylindricis. (C. Aybrida 
" Lin. ”"".% Perf. Rotb, Smith, Haffın. Hoft, Gmel, Eng. 
b. 375.) | \ ZN . 
Baswann - Venussrigcet. ©. 7,9% Der gefurchte Stengel har falt 
häutige Ecken, die Icharf find. Die abwechlelnden Blätter find 
kahl und nur am Rande fcharf. Die Blüthen lirzen eng beylam- 
“ men auf dem gemeinfchaftlichen Stiel ungeltielt. Der grofse, 
geckige Kelch ilt vertrocknet: die Einfchnitte ind lang und lan- 
zetförmig. Die röthlichhlaue Blüche ilt tief zlpaluig, falı radför- 
mig, und bleibt oft unentwickelt. Die Seckige Kapfel hat 3 Fur. 
chen und ilt 6facherig. Unter dem Getreide; Oelır, Schwab. 
Neuwied, Schlef. Holft. is | 
‚28. C. HEDERACEA, foliis cordatis rotundatis angu- 
lato-slobis petiolatis fubtus glabris, caule proftratg 
radicante. (C. hederacea Roth, Willd. Perf. Smith, 
Hoffin, Eng. b! 73. Fl. D. 330.) De 
“ Erusuprirtsrige Gr. 2. 8. Die fadenförmigen runden Stengel fin» 
den [ich von der Länge eines Fingers bis zu der eines Fulses; fie 
find [chwach und äftig und bilden nicht felten einen dichten Ra- 
fen. Die zerltreuten Blätter find geftielt: auf der obern Fläche 
mit borftigen Haaren befetzt, auf der untern ganz kahl und: glän- 
zend. Die ungleichen Blattlliele find oben gerinnelt, Die ein- 
blüthigen Stiele ftehen einzeln in Winkeln, felten an der Spitze, - 
und find weis länger als das Blatt. Die kleinen Blürhen ftiehen 
aufrecht. Der’kable Kelch hat borftenförmige Einlchnitte, Die 
hellblaue Blüthe ift 3 Mabl grölser als der Kelch, Sie varlirt: mit . 
lauter ganzrandigen Lappen der Blätter. In der FI. D. find die 
Blätter: lfägezähnig, anfıart dafs fie Zwinkelig leyn follten. Auf 
Schattigen, feuchten Niederungen bey Neuenburg im Oldenburg. 
Jever. . . 


“ 





Die Wurzel von der Rapunzel- Gl. ilt woltlchmeckend und » 
efsbar, [lo wie die Blätter, und wird hier und da gebaut. Eben 
fo genielst man die Wurzeln von der breirblätterigen, der rapun- 
zelartigen, der gemeinen, der Hirfch- Gl. und von dem Venus« . 

“ Spiegel, die delswegen in Frankreich gebaut wird. Der Saft der 
Blüthen von der rundblätterigen' gibt eine blaue Farbe zum Ma» 
len und mit Alaun eine grüne. Von Nr. ı7. war gebräuchlich: 
Cervicariae maioris falia; von Nr. ı8.: Cerviegriae ıninoris 
folia. _ | 


TRACHELIUM, Halskraut. 
TR. cAERULEUM, rampfum erectum, foliis ovatis 


A 


ji 


300 | CLASSIS V. SPECIES. 


ferratis planis, floribus corymbofis. ( Tr. eaeruleum 
Lin. Willd. Per£.) 

Bıauss H. d.(23). 7 — 9. Der Stengel wird fulsboch und drüber. 
Die Blätter Stehen am Stengel zerftreut, und unter der Schirmtraube 
find fie gehäuft. Die kleinen azurblauen Blüthen haben weit hervor- 
Trehende Griffel. In Italien, in der Levante auf Ichattigen Plätzen. 





Man kann dieles artige Gewächs aus Samen ziehen, den man 
bald nach feiner Reife ausläet; doch lälst es fich auch durch Wur- 
zelfproflen und Stecklinge vermehren. Es liebt eine lockere Erde, 
und muls jedes Mahl nach der Blütbe umgeletzt werden, doch ohne 
Befchädigung der feilchigen Wurzel und in einen gröfseren Topf. 


142. LOBELIA, Lobelie. 


1. L. Dorrtmanna, foliis linearibus bilocularibus 
integerrimis, fcapo fimplici fubnudo racemofo. (2. 
Dortmanna Willd; Perf. Roth, Smith, Hoffm. Eng. b. 
140. Fl. D, 39.) 

Wassen-L. %. 7. Der aufrechte, röhrige Stengel hat ein oder 
das andere Blart, welches zugelpitzt it, und endigt fich in eine 
wrenigblüthige, [chlaffe Traube. Die kurzen röhrigen Blätter find 
durch eine Scheidewand der Länge nach getheilt. An jedem Blü- 
thenftiel findet fich eig kleines, eyrundlanzetförmiges Deckblatt. 
Die abwechlelnden Blütben hängen über. Der verkehrt eyrunde 
Kelch iftzzähnig. DieKronenröhre ift 3 Mahl länger als der Kelch: 
der ungleiche Rand ift ztheilig, der unterlte Lappen ilt am brei- 


teften. Nur der blüthentragende Stengel ragt aus dem Waller her- 


vor. Am See bey; Einfeld im Holft, Jever. 
a. L. cARDINALIS, caule erecto, foliis lato-lanceo- 
latis, fpica terminali fubfecunda. (Z. cardinalis Lin. 
Willd. Perf. Morif. h, 5. ı 5. F 54.) 
Carnımars»L, 2.7 — 11, Der röhrige Stengel ift weichhaarig 
und wird 2 — 5 Fufs hoch. Die abwechfelnden zerftreuten Blät- 
ter find weichhaarig und fägezähnig. Die [chönen [charlachro- 
then Blüthen bilden eine lange Aehre. In Virginien, Carolina, 
b. L. sırmıLıTıca, caule erecto, foliis ovato -lanceo- 
latis fubferratis, calicum finubus reflexis. (Z. fiphili- 
tica Wilid. Per[. Moril, ]. c.) 
Gemamms L. 24. 7 — 10. Der einfache Stengel ife fulshoch und 
darüber. Die von den herablaufenden Blättern entltandenen Ecken 
find mit fteifen Haaren beletzt. Die ungeltielten Blätter wechleln 
ab, Die blauen oder [chön violetten Blüchen Itehen einzeln in den 
“ Winkeln und find fehr kurz gefielt. Der Kelch ilt fägeartig ge- 


L 


ORDO 1. | 30L 


zähnelt: die lanzetförmigen Einfchnitte bedecken den Fruchtkno- 
"ten, wie bey Campanula Medium. Die eckige Krone ilt au den 
Ecken bewimpert, und hat am Gaumen 2 Höcker. 





Die ausländifchen Arten gehören ins Glashaus. Sie verlangen 
‘ mehr bündige, als leichte Erde. Während des Wachstbums wol- 
len fie viel Feuchtigkeit, aufserdem wenig. Man zieht lie aus Sa- 
men, oder auch durch Wurzeltbeilung. Von der gemeinen L. 
fübrt man in den Apotrheken: Lobeliae radiz. 


PSYCHOTRIA, Pfjchorrie. 


Ps. EM£TIcA, herbacea procumbens, foliis lanceo- 
latis glabris, ftipulis extrafoliaceis fubulatis, capitulis 
axillaribus pedunculatis paucifloris. (Pf. emetica Lin. 
fuppl. Willd.) | 
BrecHzneRRgcEnDe Ps. %. Die entgegengeferzten genäberten Blät-’ 
ter [ind gansrandıg und zugelpitzt. Das Nebenblatt ilt (ehr kurz 
und abfallend, Die kleinen weilsen Blütben find ungeltielt. Die. 
Kronenröhre ift länger als der Kelch und ihre Oeffnung ilt bey- 
nahe mit weichen Zotten verfchloflen : der Rand ift stheilig. Ein 
weilslicher Rand umgibt die Bafis des Griffel. Die Narbe it 
atheilig. In der Provinz Girona in Amerika. 


Sie liefert die bekannte offcinelle Brechwurzel: Radix ine- 
eacuanhae, [eu Hypecacuanhae vulgaris radiz leu grifa; le 
hat ringförmige Runzeln, ift äufserlich [chwärzlichgrau, inwendig 
weils mit einem gelblichen oder alchfarbenen Streif durchzogen, 


CEPHAELIS, Kopfbeere. 


C. IPEcACUANHA, caule farmentold, foliis ovato-- 
lanceolatis inferne fubpubefcentibus, capitulo termina- 
. li pedunculato, involucro tetraphyllo: foliolis fubcor- 

datis. (‚Callicocea Ipecacuanha Act. Soc. Lin. Lond, 
v..t, v1.) 
EiosntLiche Irsxanvanna. 5. Der ftaudenartige Stengel ilt ein- 
fach und fteigt aufwärts. Die Blätter lind 6ben Icharf. Die Wur« 
el ilt kriechend. Die Krone if Zfpaltig, In Bralilien. 








Diefe fall die eigentliche Ipeoacuanha fufca des Marggraf 
und Pifo geben, die ftärker wirkt, aber noch felten ilt. Sie ilt 
gekrümmter, runzeliger und dünner als: die gewöhnliche ; äulser- 
lich ik fie braun oder Schwärzlich, 


303 CLASSI$ V. SPECIES. 
143. LONICERA, Specklilie 


- a. Caule volubili. 


ı. L. CaprıroLiuM, floribus ringentibus verticil- 
latis terminalibus felßlibus, foliis deciduis! fummis 
Connato- perfoliatis. (Z. Caprifolium Hayne Darft. 2. 57. 
Willd. Perf. Roth, Scop. Smith, Hoffin. Fl. Wett. Gmel. 
Hell. Jacd. auft. 35-. Eng. b. 799.) 
Geisprart. bh: 5. 6. und oftg. Der ftrauchartige Stengel ilt- fıiel- 
“ zund, mit gegenüberftehenden, markigen Aelten. Von den gegen- 
überltebenden Bläitern find die untern eyrund und verwächlen; 
- die obern falt kreisrund, mit der Fortletzung des’Stengels in ihrer 
Mitte. Die Quirle find 6blüthig. Der kleine, bleibende Kelch 
ift Stheilig. Die Krone ift aulserhalb roth, innerhalb gelb und, 
wohlriechend, Die gekrümmte Röhre Jderlelben erweitert fich nach 
oben: der Rand ift ungleich stheilig, die Theile zurückgetollt, 
Die Narbe ift köpfig. Die runde, genabelte Beere ilı gelbroth und 
afächerig. Der zulammengedrückte Same ifıt rundlich. In Wäl- 
dern und Gebüfchen ; Oelır. Bay. Pfalz, Krain, Sachf, Tbür. Bad, 
Würzb. Wetter. Fulda, Giel. Erf. Jena. 

2. L. PerıcLymenum, floribus ringentibus, florum 
capitulis ovatis imbricatis terminalibus, foliis deciduis: 
omnibus diftinctis. (Z. Perielymenum Hayne |. c. 38. 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fi. Wett. Hoft, 
“ Gmel. Hell. Engl. b. 800. Fl. D. 908. Schk. t. 40.) 
Davtscnss Geissrart. d. 6 —g. Der runde Stengel ilt frrauch- 
artıg. Die gegenüberltehenden Aelte find röhrig und weichhaarig. 
Die gegenüberltebenden Bläuer find kuyrzgeltielt und ftumpf. Der 
kleine bleibende Kelch ift stheilig. Die wöhlriechende Krene ift 
rorb, zuweilen gänz blafsroth :-die Röhre erweitert [ich nach oben ; 
der Rand ift ungleich ztheilig, die Theile find zurückgerollt. Die 
Narbe ilt köpfig. Die birnförmige, genabelte Beere ilt dunkel« 
roth und 2lächerig und enthält eyrunde, zulammengedrückte Sa- 
men. In Wäldern, Gelträuchen und Zäunen falt in ganz Deutich- 
land. (H. im Eppendorfer Moor, auf der Landwehre.) 

a. L. pıoıcA, verticillis fubcapitatis bracteolatis, 
foliis deciduis fubtus glaucis: fummis connato - perfo- 
liatis, corollis ringentibus bafi gibbis. _(Z. dioica 
Willd. Ait. Du Roi. Z. media Waugenh, 2. parviflo- 
ra Perf. Lamark.) Ä , 

Gnaus $p..%.6.7. Derg— 10 Fuls hohe Strauch hat rundliche Zwei» 
ge. Die elliptilch - lanzerförmigen’ Blätter find ungeltielt, ungezähnt, 
an der Balis herzförmig und an der Spitze abgerundet. Von Jen 


beyden dicht über einander fiehenden Blütbenquirien Iteht der eine 


\ ORDO- 1. u 303 
, an, der Spitze, der andere über dem erlten Paar verwach[ener Blät- 
ter. DerRand der rorhen Krone ilt alippig und die obere Lippe 
har 4 Einichnitte._ Die Beere ift rorb.. In Nordamerika. 

‚b. L. semPERVIRENS, fpicis fubnudis terminalibus, 
foliis oblongis: fummis connato-perfoliatis, corollis 
‚Jubaequalibus: tubo fuperne: ventricolo. (Z. fempervi- 
rens Willd. Ait. Perf, Du Roi, Wangenh.) Zu 
Inmenonüne Sp. 5.6—9. Diele ift nicht [o hoch als die vorige und 
hatrunde braune Aefte. ‘Die entgegengeletzten, eyförmigen Blätter 
find geltielt und die Spitze ilt mit einem kleinen Stachel verfehen s. 
fie find ganzrandig und laufen am Grunde fpitzig zu. Das oberlie- 
Blatt ift kreisförmig und trägt. ia der Mitte einen langen Stiel mit 
3 dichtltebenden Blürhenquirlen. Die [chön korallenrothe Krone 
hat 5 runde, gerade aus Sıehende Einfchnitte. Die Staubgefäfse find 
‚kürzer, der Griffel länger als die Krone. Die runde Beere ilt roth. 
In Carolina. | j 

© L. GraATa, floribus verticillatis' terminalibus, 
foliis perennantibus obovatis fubtus glaucis: fummis 
connato-fubpertoliatis, corollis ringentibus. (Z. gra-- 
ta Willd. Ait. Perf.) u 
Schöns Sp. 4.6— rı. Sie hat die Grölse der vorigen, und röıh- 
lichbraune, runde und glatte Aelte. Die [ehr kurz geltielten Blät- 
ter Itehen zu drey um den Stengel: an der abgerundeten Spitze 
ftehrt ein krautartiger Stachel, fie find nicht gezähnt, glatt und 
neizförmig geadert; an der Spitze lieben fie einander entgegen. 
Die Blüthen bilden 2 dicht über einander ltehende Quirle. Die 
rotbe Krone ift innerhalb gelblich: die Oberlippe. hat 3 grolse, 
abgerundete Zähne; die untere ift ganz [chmal und (fumpf. Die 
Befruchtungstlieile God erwaa kürzer als die Kronenlippen. In 
Nordamerika, | 
b. Pedunculis bifloris. 
3. L. wıGra, pedunculis bifloris, baceis diltinctis,' 
foliis 'ellipticis integerrimis. (Z. zigra Willd. Perl. 
Du Roi, Roth, Hoffm. Hoft, Gmel. Jacg. auft. t. 314.) 
Schwarze Sp. %.4— 6. Diefer aufrechte Strauch ilı äftig, er 
wird 2 Fufs hoch und drüber und hat braune Acfte. Die entgegen«+ 
geleizten Blätter find geftielt, [pitzig und an der Balis rund. Die’: 
Nebenblätter find eyrund-lanzetförmig. Als Deckblätter finden lich 
2 vertrockneie Schuppen und 3 breite Blättcben. Der verdickte 
Stel trägt 2 Blüchen, und ifr blattwinkelftändig. Die röthlich- 
weilse Krone hat eine 4zähnige, aufrechifiehende Oberlippe; die 
Unterlippe ift zurückgebogen. Die Befruchtungstheile find wenig 
länger als die Krone, Die Ichwarsen Beeren lind zuweilen ver- 


304 .- CLASSIS V. SPECIES. 


wachlen, zuweilen getrennt. In bergigen Wäldern, auf Voralpen, 
.4n Zäunen; Oelır. Bay. Salzb. Frank. Thür, Jena. 


4. L: XyLosteum, pedunculis bifloris Aore longio- 

zibus, baceis didymis, foliis ovalibus pubefcentibus. 
(Z. Aylofteum Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Eng. b. g9ı6. Fl. D. 
808.) 
HscksnkınscHhe, Gamsıne Sp, %. 4 — 6. Dieler aufrechte Strauch 
wird 5 — 6Fuls hoch und har runde, graubraune und glatte Aelte. 
Die geltielten Blätter find kurz gefpitzt, an der Balis zugerundet 
und ganzrandig. Die kurzbaarigen Blütchenftiele kommen einzeln 
aus,den Blattwinkeln. Die Oberlippe der gelblichweilsen. Krone 
ift 4eähnig ; die Uaterlippe ift zurückgebogen. Die rothen Beeren 
hängen unten am Grunde zulammen und [cheinen nur getrennt. 
An Zäunen, in Gebüfchen, Vorhölzern falt überall. (H. Land- 
wehre.) 


5. L. ALPıGenA, "pedunculis bifloris, baccis co- 
adunatis didymis, foliis ovali-lanceolatis. (Z. alpigena 
_ Willd. Perf. Scop. Du Roi, Hoffın. Holt, Gmel, Jacgq. 

auft. t. 274.) 

AurEn-Sp. %: 5—7. Sie wird 6 — 7 Fuls hoch und hat eine 
' graubraune, glatte Rinde. Die geftielten Blätter ftehen gegenüber, 
find ftark zugelpitzt, ungezähnt und bewimpert. Die nach oben 
etwas verdickten Blüchenftiele entipringen einzeln in den Blatiwin- 
keln; lie haben 2 fadenförmige, ziemlich lange Deckblätter. Die 
violette Krone ift an der Bafis [ehr höckerig: die kurze Oberlippe 
ift 4lpaltiig. Die eyrunden Beeren find roth und haben 2 [chwarze 
Punkte ; fie enthalten oft nur Z vollkommene Samen. Auf Alpen und 
Voralpen; Oeltr. Krain, Salzb. Bay. Schwaben, Schlefien, 


. 6. L. cAERULEA, pedunculis bifloris, baccis coadu- 
natis globofis, ftilis indivihs, foliis ovatis. (Z. oweru- 
dea‘ Willd. Perl. Scop. Du Roi, Holt, Hofim. Fl. rofl. ı. 
t. 37» Jacyq. aulft. app. t. 17.) 

‚Brave Sp, 5.5 — 7. Dieler Ichöne Strauch wird 4 — 5 Fuls koch 
und har ’eine rorbbraune, glatte Rinde. Die kurzgelftielten Blätter 
fiehen gegenüber: lie find an der Spitze abgerundet, an der Balis 
eiwas [chmaler, ungesähnt und kahl. Die Röhre der gelben Kro- 
ne ift am Grunde nur etwas höckerig; der Rand hat 5 tiefe, [tum- 
pfe Einfchnitte; aufserhalb ifı Ge mit einzelnen langen Haaren be- 
ferzt. Die Befruchtungstheile Gind länger als die Krone. Der ein- 
fache Fruchtknoten beyder Blüthen wird zu einer elliptifchen,, gro- 
Isen, blauen Beere. Auf Alpen, ugd Voralpen; Oelır. Kıain, 
Tyrol, Salzb. 


ORDO I. 305 


2 L. TATARICA, pedunculis bifloris, baceis diltin- 
ctis, foliis cordatis obtufis. (EZ. tatarica Willd. Perf. Du 
Roi, Fl. Rolf. t. 36. Jacq. ic. r. t. 37.) 

Tararısche Sr, dh. 4. 5. Sie wird 7 — 8 Fuls hoch: die runden 
Aelıe [ind graubraun. Iie enigegengeletzten ‚Blätter find geltielt; 
fie haben eine abgerundete Spitze, keine Zähne und keine Haar« 
bedeckuag. Die gelbliche Krone ift auch pfirlichfarben oder 
gelblichroth: die Röhre ift höckerig; die Öberlippe des rachen- 
förmigen, grolsen Randes ift.4lpaltig. Die Befruchiungstheile find 
kürzer als die Krone. Die paarweile ftehenden Beeren find roth. 
Sie variirt: mit hochrothen Blütben (L. fibirica Gaertn.) und mit 
kleinen weilsen Blüchen (L. pyrenaica); aus ihren Samen entltebt 
die urfprüngliche Art. In Sibirien. 


c. Caule erecto; pedunculis multifloris. 


e., L. SyMmPHoRIcArPos, capitulis lateralibus pedun- 
culatis, foliis petiolatis. (Z. Symphoricarpos Wiild. 
Perf. Du Roi, Wangenh. Symphoricarpos vulgaris, flori- 
bus axillaribus [ubcapitato - glomeratis. Willd. Baumz. 
Michaux.) 

Niavaıcs Sp. GEMErINER PRTEASSTRAUCH. %:8— ı0. Diefer Strauch 
wird nicht viel über & — 4 Fuls hoch; feine Aelte find rund und 
braun. Die elliptilch-eyförmigen Blätter find ungezähnt, an der 
Balis rund, an der Spitze ftumpf mir einem kleinen Stachel und 
auf der untern Fläche graugrün. Die von den Blättern bedeckten 
Schirmtrauben enthalten weilse .Blüchen. Die glockenförmige 
Krone ilt Slpattiig. Der Kelch ift 4zähnig. Die Frucht ilt eine ro- 
the Beere, die 4fächerig und Alamig ilt. In Virginien, Carolina, 

f. L. DıerviLLa, racemis terminalibus, foliis fer- 
ratis. (Z. Diervilla Willd. Du Roi, Wangenh. Tournef. 
in Act. $.r. 1*-06.1.7: f. ı. Diervilla humilis D. Tour- 
nef. Perf. Dierv. canadenfis Willd. Bauınz.) 
Cananıscnhe Sp 5. 5—7. Sie wird 2 5 Fuls hoch und har 
runde, graubraune Aelte mit 4 erhabenen Linien. Die jungen 
Schöfslinge find 4kantig. Die geltielten, eyförmigen Blätter find 
lang zugelpitzt, gegenüberftehend und auf der untern Seite glän- 
zend. Die Zblüthigen Stiele kommen auch einzeln aus den Blatt. 
-winkeln hervor. Die trichterförmige Krone ilt gelb. Der läng- 
liche, zugelpitzie Fruchtknoten trägt den Kelch mit 5 fadenförmi- 
gen, langen Zähnen. Die 4lächerige Kaplel ift viellanig, In Ca- 
nada, Neuengland, auf hohen Gebirgen in Carolina. 

ee nme . 

Von dem Gessblate tührte man ehedem: Caprifolit italici 

cortex.. flores, folia, baccae; und von dem deutfchen Geisblatt: 
Möjsler's Handb, d. Gewächsk. 20 


% 


306 CLASSIS V. SPECIES. 


Caprifolit germanici ftipites, folia, flores, baccae. Beyde ver- 
breiten des Abends angenehme Gerüche, die aber Betäubung und 
Erfticken im verfchlolfenen Zimmer hervorbringen können. Der 
Dämmerungsfalter holt fchwebend lich Nahrung daraus. Der Saft 
der Wurzel färbt das blaue Papier roth. — Die Beeren von der 
"gemeinen Sp. erregen Erbrechen ; man führte fie fonft in den Apo- 
ihekeni unter dem Namen: Xyloftei baccae, Desgleichen gebrauchte 
man von e.: Symphoricarpos fiipites; und von f. gebraucht man 
noch jeızt:: Diervillae Stipites. Das Holz ilt hart und zähe und 
wird zu mancherley Dingen benutzt. Sie gefallen fümmtlich und 
man findet lie häufig io Gärten. Man vermehrt "le durch Sa» 
men, Ableger, Wurzellproflen und Stecklinge, 


COFFEA, Coffe, Kaffe. 


I. C. arasıca, foliis oblongo-ovatis acuminatis, 
pedunculis axillaribus aggregatis, eorollis quinquehdis. 
(€. arabica Lin. Willd Perf. Blackw. t.337. Jasminum 
arabicum Jufl. act. ı713. t. u, 

Aranıscher K. bh. Dieler Baum ‚wird g— ı2 Fufs boch; feine 
‚ einfachen, dünnen Zweige fteben gegenüber unı hängen etwas 
herab. Er ift immergrün. Die kurzgeftielten Blätter Stehen auch 
gegenüber, find ungezähnt und eıwas wellenförmig; lie haben in 
den Nervenwinkeln Abfonderungsdrülen. Die weilsen, wohlrie- 
chenden Blüthen [tehea in den Blatıwinkeln. Die rundliche Beere 
ilt purpurroth; fie bat das Anfehen einer Kirfche und enthalt in 
einer knorpeligen Haut, die in ein fülsliches Fleifch eingefchlol- 
- Ien ilt, 2 Samen, die den bekannten Kaffe geben. Im glückli- 
chen Arabien. 


2. C. occıpenrarıs, foliis oblongo - lanceolatis, 
. a H = . . . . F 
Paical pauciflora trihida terminali, corollis quadri- 
dis, baccis monofpermis, ramulis tetragonis. (C. 
occidentalis Willd. Perf. Jacg. amer. t. 68.) 
Westinpischer K. %. Er untericheider lich vorzüglich von dem 
vorigen: durch die einfamige Deere; denn das ate Samenkorn 
kommt nicht zur Vollkoinmenheit, Die zugelpitzien Kelchfchaitte 


ind herabgebogen. In Südamerika, Skt. Domingo, 





Der Gebrauch des Kaffees fchreibr lich aus dem 1%ten Jahr- 
hundert her, Der Arabijche oder Levantijehe ift der vorzüglichfte; 
nach ihm kömmt der Javaijche und dann der Amerikanifche. 
Die Araber bedienen lich, noch häufiger als des eigentlichen Kaf- 
fees, des getrockneten Fleifches der Beere; lie rölten es braun 
und fchütten das daraus bereitete Pulver in köchendes Waller; 


ORDO I... 904 


diefs ift ihr Caffe d la Sultane. — Der Kaffebaum gehört ins 
Lolhbeet des Treibhaufes und verlangt fruchtbare, bündige Erde, 
im Sommer häufiger, im Winter leltene Befeuchtung, Man [etzr 
ibn jährlich um und zieht ilın aus Samen. 


CINCHONA, China, Fieberrindenbaum, 


a, Foribus tomentofis, corolla tubo breviore, ftamini« 
z bus inelufis. 


1. C. orrıcınatıs, foliis ovato-lanceolatis glabris, 
eapfulis oblongis. (C. aficinalis Vahl in A. S. H.N. 
Haf. ı. t. 1. Willd. Perf. Gaertn. 1. t. 33. f. 4. ©. lancifo« 
Jia Mutis. C. lanceolata Fl. per. t. 223. C. glabra. 
Ruiz.) ' | 0 
Orrıcıneitg Cr. %. Die geftielten Blätter find an der Spitze 
der Zweige einander genähert, au den Blüthentragenden Aecften 
ftehen lie entfernter; fie find fpitzig und glatt. Die Endrispe ift 
Stheilig: die Stiele find etwas filzig. Die Kelchzähne find fehr 
kurz, Die purpurrofenfarbige Krone ilt äufserlich Alzig: die fpit- 
zigen Lappen lind auf der innern Seite wullig und kürzer als die 
Röhre. Der Fruchtknoten ilt filzig. Die kahle, halbzollige Kapfel 
it mit erhabenen, dunkeln Linien bezeichnet. In der Provinz 
Loxa, in Peru. 

2» C. MacrRocArPA, foliis oblongis fubtus pube- 
fcentibus colftatis. (C. macrocarpa Vahl l.c. t. 3, 
Willd. Perl. C. oficinalis Lin.) BE 
Gaossrrüchtise Cn. b. Die Aeite find zottig- flaig. Die geftiel« 
ten Blätter (ind auf der Oberfläche glänzend und kabl, Die End- 
rispe ift Zeheilig und weichhaarig. Der weichhaarige Kelch ilt in- 
nerhalb feidenartig und Selten 6zähnig. Die lederartige Krone ilk 
ı5 Zoll lang und mit ganz kleinen anliegenden Haaren befetzt 
die itumpfen, lanzetförmigen Einfchnitte [ind (o lang als die Röh- 
ze. Die walzentörmige, 2zollige Kapfel ift kahl und am Grunde 
etwas fchmaler. Im Königreich Santa Fe. 


b. Floribus glabris, corolla tubo elongato, ftaminibus 
Ä ex/ertis. 


3. C. carıBAEA, foliis ovato-lanceolatis, peduncu- 
lis axillaribus terminalibusque unifloris, ftaminibus ex- 
fertis. (C. caribaea Swartz obf. Vahl, Jacg. amer. t. 
179. f 95. ohf. 2. t. 47. Willd. Perl. Gaertn. 1. t. 33... 4 
C. jamaicen[is Wright Act. angl. vol. 67. t. 10.) 
Carısıscnhe Cn. 5. Auf den Caraibilchen Infeln. 

4. C. coryMeIrrRa, foliis oblongo-lanceolatis, co- 


20 * 


28 CLASSIS v. SPECIES. 


rymbis axillaribus. (C. corymödifera Lin. Suppl. Forft. 
ia Act. upl Willd. Perf.) 
ScCHIRMTRAUBENBLÜTHIGE Ca. #. Die goflielten, ganzrandigen 
Blätter find zugelpitzt, kahl und haben auf der untern Seite einen: 
rothen Nerv. Die häutigen Nebenbläuer find [pitzig, Die Blü- 
thenftiele find oben erwas zulammengedrückt und von der Länge 
der Blätter. Die grolse Schirmtraube ilt Zıheilig. Auf den Süd. 
fee-Infeln, Tongatabu und Eaave. | 

5. C. FLORIBUNDA, panicula terminali, capfulis 
turbinatis laevibus, foliis ellipticis acuminatis. (C. flo= 
ribunda Vahl l.c. Swartz Fl. ind. occ. Lamark enc. 
t. 164. t. 2. Willd. Perf.) 
Sınkr-Lucısn-Cn. bh. Auf waldigen Bergen, an den Ufern der 
Waliftröme ; Jamaika, Hifpaniola, St, Lucia, Domingo, Guada- 
loupe. | 


6. C. ANGUSTIFOLIA, foliis paniculatis glabris, ca- 
pfulis pentagonis oblongis, foliis lineari - lanceolatis 
pubelcentibus. (C. anguftifolia Swartz prod. Fl. ind. 
occ. et Act. Holm. ı78;. t. 3. Vahl I. c. Lamarkl, c. 
t. 164. t. 3. Willd. Perf.) 
SCHMALBLÄTTERIGE Ca, bh. Auf den felligen Flulsufern auf Hifpa- 
niola. - 


Die offhieinelle Art liefert die bekannte braune Chinarinde, 
Cortex Chinae, Cort. peruvianus, Cort. Chinae fufeus. Die be- 
fie davon belteht aus dünnen, feingerollten Stücken, die äulserlich 
runzelig, braan oder fchwärzlich und hin und wieder mit etwas 
weilslichem Moos beleızt find. Inwendig bat fie die Farbe des 
Zimmıes, fie ift felt und glatr; im Pruche nicht faferig, fondern 
eben und etwas glänzend, Der fchwach-aromatilche Geichmack 
ift bitterlich und zulammenzichend ; der Geruch it etwas dumpfig. 
Sie kömmt in Seronen, oder Ballen von Thierbäuten von 100 — 
150 Pfund und ilt unfortirt (C, Chinae naturalis). — C. macro- 
carpa liefert die Corte. Chinae von Santa FE in dünnen, handian- 
fen, ziemlich flachen, rorligelben Stücken. Im Gelfchmack 
kömmt Die der braunen gleich, doch ift Ge nicht fo wirklam. — 
Die karaibijche oder Jamaika- Rinde, Cort. caribaeus, (C. Chinae. 
caribaeae, ut von der Dicke eines Nazels, äufserlich uneben, 
dunkelgrün, mit Flechten beletzr; inwendiz ilt fie braunröthlich ; 
fie [chmeckt widerlich bitrer und riecht zimmtäbnlich. — Corte, 
Chinae cor ymbiferae ili im Aeulsern der braunen China [ehr ähn- 
lich, aber bitterer und zulammenziehender. — Die Core. Chinae 


angufiifoliae ift [ehr ‚dick, rauh, ungleich, grau. oder braun ge- 


- ! 


ORDO- I. 909 


färbt, fehr bitter und nur wenig gewürzhaft. — Die Ske. - Lucien“ 
Ch. ift im Aeufsern dem Nelkenzimmet ähnlich; die Stücke find 
‚über ı0 Zoll lang, rinnenförmig zulammengerollt, äufserlich roft- 
braun, inwendig [chwarzbraun, 'im Bruch langfalerig; anfangs 
ichwach gewürzhaft, nachher heftig bitter. — Ueberdiefs kom- 
men im Handel vor: die gelbe oder Königschina, die trocken in- 
wendig ftrohgelb, nals aber blafsgoldgelb auslieht; fie ili rein bit- 
zer; auf dem Bruche theils holzig, theils harzig. — Die rorhe 
‚China kömmt in ungleich dickern und grölsern Stücken vor als 
die übrigen Sorten; fie ili braunroth, nicht zulammengerollt ; auf 


‚dem Bruche immer falerig und beiteht aus 3 Lagen; äufserlich ei- 


ne rothbraune, die dünn, rauh und runzelig, dabey\von einem 
zarten Moole grau; die mitıere it dicker, fefier, dunkler und 
leichter zerbrechlich ; die innere ift holzig, faferiger und Beilre- 
ther. Der Gelchmack ilt flärker als bey der braunen. 


GARDENIA, RER 


G. FLORIDA, inermis, foliis ellipticis, corollis hy- 
ocrateriformibus, calicinis Jaciniis verticalibus larfeeo- 
2 fubulatis. (6. Slorida Ait. K. Lin. Willd. Perf. 
Jasminum Ehret pict. t. 15.) 
Prichrise G. 6.5 —g. Sie ilt immergrün und wird 4—5Fulfs 
hoch. Die fchöngrünen, glänzenden Blätter find kahl und meift 
3zählig. Die [ehr fchönen, grofsen, weilsen Blüthen finden [ich 
oft gefüllt; fie haben einen vortrefflichen Geruch, und Itehen ein- 
zeln an der Spitze der Zweige. InSuratte, Amboina und auf dem 


Cap. 


Dieles vortrefflliche Gewächs gehört ins warme Treibhaus; 
doch kann.es die 3 Sommermonate über xn einer gelchützten Stel- 
le im Freyen ftrhen. Es verlangt fruchtbare, aber eıwas leichte 
Erde. Nach der Blüthe letzt man es um, wenn die Wurzeln das 
Gefäls eingenommen haben. Man kann es durch Ableger in jeder 
Jahreszeit vermehren. Auch Stecklinge bewurzela fih in2 —5$ 
"Monaten, wenn man liein Töpfen ins Lohbeer Itellt. 


"144. RHAMNUS, Kreutzdorn. 
a. Spinofi. | 


I. Ru. CATHARTICUS, {pinis terminalibus, floribus _ 
quadrifidis dioicis, foliis ovatis ferratis nervofis, bacca 
tetralperma. (Rh. eatharticus Willd. Perf. Scop. Roth, 
Smith, Hoffm: Spreng. Flor. Wett. Holt, Gme). Hell. Fl. 
D. 850. Schk. 1.46.) 


310 CLASSIS V. SPECIES. 


Gemerken Kr. b. 5.6. Gewöhnlich wird er 1% Fuls hoch. Die 
runden, etwas gefurchten Zweige endigen fich in einen Starken 
Dorn. Die abwechfelnden Blätter find geftielt, am Grunde ziem- 
dich rund und glänzend. Die einblüthigen Stiele kommen an den 
jungen Trieben aus den Blattwinkeln hervor. Der gelbgrüne Kelch 
ift 4lpaltig und an der männlichen Blüthe gröfser als an der weib- 
lichen. Der Zwitter hat 4 vollkommene Staubgefäfse ; cinen her- 
vorragenden Griffel mit 4- — zIpalıiger Narbe; der männlichen 
Blüthe: fehlt die Narbe; in der weiblichen find die Staubgefalse 
unvollkommen. Die reife Beere ift Ichwarz; fie Äinder fich 5f&- 
cherig und 5famig. Im Gefträuch, an Zäunen auf feuchtem Ba- 
den i in ganz Deutrichl. (H.) | 
| 2. Ru. INFECTORIUS , fpinis terminalibus, floribus 
quadrifidis dioicis, caulibus procumbentibus. (Ad. 
inf-ctorius Willd. Perl. Scop. ann. Jacgq. coll, AA. Jaxa- 
tilis Hoft, Hoffm,. Ah, Lycium Scop.) | 
Zwens Ka. I. 6. 7. Die Blätter find theils eyrund, theils lan- 
zet-, theils eyrundlanzetförmig; auf der Rückleite zottig, wenn [ie 
jung find. Die grünlichgelben Blüthen kommen häufig aus den 
Winkeln der Blätter und jungen Zweige; fie lind meilt ganz ge- 
trennten Gelchlechts, mit einem vierfpaltigen Kelche; die männli- 
chen haben eine längere Kelchröhre, 4 Staubfaden mit nierenför- 
migen Staubbeuteln, und nur ein Rudiment eines Grifiels; die 
weiblichen baben eine kürzere Kelchröhre, zwey gekrümmte Nar- 
ben und entweder gar keine Staubfäden oder doch keine Antlıeren,. 
“Die fchuppenartiigen Kronblättchen feblen oft. Die [chwarze Bee- 
ze enıhält 2— 3 Samen. In Oeltr. Kain, Litorale auf lonnigen 
Plätzen. | 

3. Ru. saxarıuıs, foliis ovata-lanceolatis, fpinis 
terminalibus, floribus gradrifidis hermaphroditis. (RA. 
fazxatilis Willd. Perf. Jacg. auftr. t. 53.) 
Sıaın-Kr.9.5.6. Er hat viel Aebnlichkeit mir dem gemeinen Kr. 
Der aufrechte ‘Stamm hat gegenüberftiehende Aelte.. Auf hoben 
Gebirgen wird er kaum 3 — 4 Fuls hach. Die geltielten Blätter 
find am Grunde zugerundet und an der Spitze zugelpitzt; auf der 
obern Fläche glänzend, auf der untern hellgrün und wie die Stiele 
und jungen Triebe weifswallig. Die kronenlofen Blüthen find 3- und 
Alpaltie und enthalten 3— 4 kurze Staubfäden mit einem 3 - — Athei» 
Jigen Griffel Die fchwarze Steinfrucht ift Afächerig, fie enthält 
aber gewöhnlich nyur 2—3 Samen, Auf Gebirgen; Baden, Ty- 
rol, Schleßen, 


b. .Inermes, 
4: RH. aLrınus, inermis, floribus dioieis, folüs 





ORDO IL zır 
ovali -lanceolatis glandulofo-crenulatis. (Ak. alpinus 
Willd. Perf. Roth, Hoffm. Hoft, Gmel. Jacq. Coll. Hall. 
act. Gott. 2. t. 16.'helv. t. 40.) | 

Arren-Kn.5.6—8. Der 6 Fuls boheStrauch hat graubraune An- 
fie, wovon die jüngern geftreift find. - Die abwechlelnden Blätter 
lind an der Balis abgerundet, und nur kurz zugelpitzt; auf beyden 
Seiten glatt und glänzend. Die gleichlaufenden Adern verurfachen 
zierliche Falten. Die weilsgrünlicheu Blüchen kommen häufig 
aus den Winkela der untern Blätter und jungen. Triebe hervor 
und fteben auf einfachen Stielen; lie find ganz getrennt, mit ein- 
zeinen Zwittern vermifcht. Statt der Krone finden lich 4 fchmale, 
alpitzige Schuppen, die weit kürzer als der 4fpaltige Kelch find. 
Vier Staubfäden. Die Narbe 3- — 4Alpaltig. Die Ichwarze Stein- 
frucht enthält 3 — 4 Samen, Auf Gebirgen; Krain, Tyrol, Ba- 
den, auf dem Meifsner, Schlef. 


5. Ru. pumILus, inermis repens, floribus herma- 
puren, foliis petiolatis ovatis crenatis. (RA. pumi- 
us Willd. Perf. Hoffm. Hoft, Gmel. Jacq. coll. 2. t. 11. 
Rh. rupeftris Scop. t. 5;) | 
Nıenatcsen Kr. 6.6.7. Dieler kleine, fehr äftige Strauch über- 
' zieht Kalkfelfen. Die glatte, knotige Rinde wird im Alter afch- 
grau, Die wechlelnden Blätter find auf der Oberfläche kahl und 
glänzend) unten mit roltfarbigzottigen Adern durchzogen. Die 
kleinen, lanzetförmigen Nebenblätier find auf der Rückfeite zot- 
tig. Die grüngelblichen Blüthen find winkelltändig, meilt auf un- 
getbeilten Stielen. Die 5 Kronblättchen God doppelt kürzer als 
die Kelchfchnitte, verkebrt herzförmig, weiflslich und an der Ba- 
fis röthlich. Die kugelrunde Beere ilt blaufchwarz, Zfächerig und 
z[amig. In Krain, Litorale, Friaul, Salzb. Bay. | 


6. Ru. FranGguLA, inermis, floribus monogynis 
hermaphroditis, foliis integerrimis glabris venofis, 
baceis 2- — 3fpermis. (RA. Frangula Willd. Perf. Roth, 
Scop. Smith, Hoffm. Spreng. Holt, Fl. Wettr. Gmel. Hell. 
Engl. b. 250. Fl. D. 278. Schk. 46.) 

Fıvısaum, Porvennorz. d. 5. 6. Eriwird 10 — ı5 Fuls hoch. 
Die Ichwarzbraune Oberhaut ift weilsdrüfig punktirt. Die ey- 
rund-länglichen Blätter find ftumpfzugelpitzt, am Rande etwas 
umgebogen. Die kleinen, weilslichgrünen Blüthen kommen bü- 
Ichelweife auf einblüthigen Stielen aus den Blattwinkeln hervor. 
Die kleinen, eyrunden Deckblätter find gefärbt. Der Stempel ift 
oft unvollkommen, Die eyrunde, etwas breitgedrückte Frucht 
ift rötblich und wird zuletzt Schwarz; lie enthält 2 — 7 herzför- 
'mige Samen, Er variirt: mit weils- oder gelbgefleckten Blät- 


% 


. 


312 CLASS'S V. SPECIES. 


tern; und mit gelber Frucht. Auf feuchten, Tchattigen Plätzen 


überall. (H.) | 


7. RH. ALATERNUS, inermis, foribus dioieis, fti- 
gmate Gimplici, foliis ferratis fempervirentibus. (A. 
Alaternus Wilid. Perf. Kerner t. 657.) A DR 
Inmeronüner Kr, 5.4 — 6. Dieler lehr äftige Strauch wird 6 — 
ı2 Fuls hoch. Die abwechlelnden Blätter find lleif, eyrund und 
glänzend grün. Die gelblichgrüsen Blüthen kommen aus den 
Blattwinkeln hervor, wie. kleine Trauben; fie Gwd zfpaltig, Zwit- 
ter, oder ganz getrennt auf verlchiedenen Stämmen. Die Krone 
fehlt. 3 Narben. Er varürt: mit eyförmig-länglichen, gleichför- 
mig fägezähnigen oder gekerbten Blättern ( Alaternus latifolius) ; 
'mit lanzetförmigen, tief fägezäbnigen Blättern (A. angujtifolius) ; 
und mir'zelb- oder ülbertarbig gefleckten Blättern, ‚Im Südlichen 
Deuufchland, 


c. Aculeati, 


8. Ru. PaLıurus, aculeis geminis: inferiore refle- 
xo, floribus trigynis, drupa coriacea margine alata. 
(Rh. Paliurus Lin. Perf. Du Roi, Pall. A. r. 2. ı. 64. Holt, 
Zizyphus Paliurus Willd. Paliurus auftralis Gaertn. >. 
t. 43. $. 5. Kerner t. 661.) ’ 
Junennonn, b- 5— 7. Dieler g— ı5 Fuls hohe Strauch treibt 
viele kahle, aber in der Jugend bebaarte Zweige. Die abwechfeln- 
den Blätter find kurzftielig, eyrund und an beyden Enden liumpf 
zugelpizt, kaum merklich gezähnt, oben glänzend, unten blals- 
grün und Zuervig. Der eine Dorn ilt noch ein Mahl fo lang und 
gerade. Die gelblichen Zwitter Jind blatıwinkelftändig und bilden 
3. — gblüthige Büfchel. Der grünliche Kelch ilt inwendig gelb 
und bat 5 tiefe, ausgebreitete Einfchnitre; er enthält 5, mit gel- 
ben Kronenfchuppen  bedeckte Staubgefälse und 3 Staubwege. 
Die rundliche, flachgedrückte Frucht enthält eine 3fächerige Nuls 
mit 2 — 3 glatten, fülsen Kernen. In Krain, Friaul, Litorale, 

9. Ru. Zızypuus, aculeis geminis, altero recurvo, 
foliis ovatis retufis dentatis glabris. (Ah. Zizyphus 
Perf. Scop. Holt, Pall. A.r. ı. 1.59. Zizyplus vulgaris 
Willd. Z. fativa Gaertn. 1. t. 43. f. 4.) u 
Brustneenen-Ka. h-. 7.8. Die dünnen Stämme ıheilen ich in 
fchwache Zweige. Der längere Dorn ift gerade. Die abwechfeln- 
den Blätter find kurzltielig, glänzend grün, leicht gezähnt und 
Znervig. Die grünlichgelben Blüthen komınen büfchelweile aus 
den Blattwinkeln;, fie find ztheilig und enthalten 2,’ felten 3 Grif- 
fel, jeder mit 2 hakenförmigen Narben. Die eyrundlänglichen 
Früchte lind hellroth und haben ein wohlichmeckendes Fleifch, 





t 


! 


© ORDO.L. 813 


das fülslich, weinärtig und fchleimig ilt; fie enthalten afächerige 
Nüffe. — Sextus Pampirius brachte dielen Strauch zu Augufts 
Zeiten aus Syrien nach Italien. In Gärten; heise: Krain, 
Görz, Friaul, Litorale, litrien. 


a. Ru. Jusupa, aculeis folitariis recurvis, foliis fub- 
rotundo-ovatis obtußs fubtus tomentoßs, pedunculis 
aggregatis, floribus femidigynis. (Rh. Jujuba Perf. 
Rumph amb. 2. t. 36. Blackw.t. 388, Zizyphus Jujuba 
Willd. Gaertn. ı. t. 43. f. 4.) 

Gummiack-Kn. h. Die langen, ausgebreiteten Zweige find [ammt- 
artig und filsig. Die abwechlelnden, ganzrandigen Blätter find 
oben grün und unbehaart. Die Blüthen bilden al ann > 


Sträulser. Die Frucht ilt eyrund. In Oltindien. 


Das Hola des gemeinen Kr. glänzt wie Seide ; in der Nähe der 
Wurzel ilt es Ichöngeflammt, [o wie die Wurzel felbft, es gibt 
fchüne Fournire und andere .Drechlelerarbeiten. Die Brechen er- 
zegende Rinde färbt bell- und dunkelbraun. Die mit Eflig .abge- 
riebenen und gekochten Beeren färben, mit einern Zulatz von Alaun, 
grün. Die reifen Beeren werden in Frankreich zum Saftgrün 
(Verd de Ve/fie) benutzt. Man ftölst lie in fteinernen Mörlern 
und prelst lie nach 8 Tagen durch Leinwand. Den Saft koche 
man zur Honigdicke ein, milcht im Waller aulfgelöften Alaun 
darunter und Jälst ihn in einer Blale an der Wärme eintrocknen, 
Die Schönheit der Farbe wird erhöliet, wenn man den Saft noch- 
mahls im Wafler auflöft, durchfeiher und nochmalıls trocknet, 
Die unreifen Beeren fürben gelb und die überreifen fcharlachroth. 
Mit den letztern färbt man io Rulsland Leder und hölzerne Waa- 
ren und bey uns die Karten, In den Apotheken führt man: Spi- 
nae cervinae baccae (welche purgiren), cortez. — Die Beeren von 
dem Zwerg-, Stein- und immergrünen Kr. geben die Graines 
d’Avignon, die man zu gelben Mahlertarben und zum Gelblärben 


- benutzt. Die Blätter des letztern gebraucht man zu Thee, und die 


Zweige mit den Blättern “ gelben und grünen Farben auf Wolle 
und Baumwolle. Gleichen Färbeftoff enthalten der Judendorn und 
der Brujibeeren-Kr. Letzterer gibt die in den Apotheken bekann- 
ten Brufibeeren (Jujubae). Auf der ausländifchen Art findet lich 
Coccus Lacca, der den Guinmilack liefert, Von dem Pulverhola. 
gebraucht man die leichte Kohle zuSchielspulver. Die Rinde färbt 
auch ohne Zulatz gelb. Nach verfchiedenen Vorbereitungen erhält 
man gelbe, grünliche, rothe und braune Farben auf Wolle. Die 


Wurzel gibt gute Olivenfarben. Die unreifen Beeren färben [chön 


gelb; die ?eifen violet und grün. In den Apotheken führt man: 


314 CLASSIS V.  SPECIES. 


Frangulae eortex, baccar. Die Rinde gebraucht man bey Verfto- 
pfung des Rindviehes. In der Raude der Hunde und Schafe ift 
fie, ia Butter ‚gekocht, [o wie der eingekochte Saft der Früchte, 
‚ein bewährtes Mittel. Für Gartenanlegen ift ganz vorzüglich zu 
Hecken brauchbar der immergrüne Kr.; man vermehrt ihn durch 
Ableger. Der Judendorn und der Brujibeeren- Kr. verlangen im 
Winter Schutz an der Südfeite einer Mauer. — Der Gummilack - 
Kr. gehört ins warme Treibhaus und verlangt gute bündige Erde, 


CEANOTHUS, Ceanothus. 


C. aAMERICANuS, foliis ovato - oblongis acutis fub- 

cordatis ferratis triplinerviis, fubtus hirtis mollibus, 
paniculis coarctatis axillaribus longe pedunculatis. (C. 
americanus Lin. Willd Perf. Du Roi, Wangenh. B. t. 3ı. 
f. 70. Gaertn. 2. t. 106. f. 4. Schk. t. 46.) 
Aserıganischsa C.%.7— 10. Dieler [chöne Strauch wird bey uns 
4 — 5Fuls boch. Die abwechfeluden Blätter endigen fich in eine 
_ Rumpfe Spitze. Die kleinen Blüthen find, wie die Stiele, weils 
und hinterlallen kleine braune Früchte. Er variirt mit kablen 
Blättern. In Nordamerika. 


Die Blätter werden in Amerika zu Tlıee benutzt. Die Wur- 
zel hat Arzneykrälte, und mit Alaun gekocht färbt fie Leinwand 
und Wolle rotb. In den Apotheken kennt man: Ceanochi ftipi- 
tes. Er verträgt unlere Winter, und erfriert er ja, fo fchlägt die 
Wurzel wieder aus. Die Vermehrung gelchiebt durch Samen und 
Wurzelbrur. 


CELASTRUS, Celafter. 


C. SCANDENS, inermis, foliis oblongis acuminatis 

ferratis, racemis terminalibus, caule volubili. (C. fcar- 
dens Willd, Perf. Du Roi, Wangenh. Gaertn. 2. t. 99, 
f. 4. Schk. t. 47. Kerner t, 675.) 
Wınnesper C, d. 6. Die dünnen Aefte umfchlinzen die Bäume 
bis zu den Gipfeln. Die abwechfeln@#n Blätter find an beyden 
Enden verdünnt und auf beyden Seiten kabl, Die weilsen Blü- 
ıhen find nicht vollkommene Zwitter, weil bald in der einen die 
Staubgefälse, bald in der andern die Staubwege nicht zur Voll- 
kommenheit gelangen, In Nordamerika. 


Er eignet,fich vorzüglich zu Lauben. Die Zweige geben eine 
dunkelgelbe Farbe. Er dauert unlere YYinter-aus und wird leicht 
durch Wurzel und Samen vermehrt. 


£ 


j ORDO IL 7315 
'i4s: EUONYMUS, Spillbaum. 


I. Eu. EuROPAEUS, pedunculis comprelüs trifloris, 
floribus tetrandris, caplulis acute pentagonis glabris, 
foliis oblongo - lanceolatis glabris. (Eu. europaeus 
Wwilld. Perf. Du Roi, Ait. K. Smith, Spreng. Hoft, G@mel, 
Hell, Engl. b. 362. Fl. D. 1089. Gaertn. 2. t. 113. f. 2. 
Schk. t. 48. Sturm 5. 1. E. vulgaris Scop. Roth, Fl. 

Wett.) 
Gemeınen Sp. h. 5. 6. Er findet lich an 3 — 4 und wohl an 10 — 
20 Fuls Höhe. Die jungen Zweige find grün und Stumpf vierkan- 
tig. Die Blätter fteben, wie die Zweige, gegenüber; [ie find ge- 
fielt, Ipitzig und ganz fein gekerbt; vor dem Abfallen werden fie 
durchfcheinend roıh, Die kleinen, weilslichen Blürhen find hin- 
fällig, vierblätterig und ftehen in den Blattwinkeln auf kurzen 
Stielen; fie enıhalten auf dem Blumenboden gewöhnlich 4 Honig» 
grübchen, Die Narbe jft pfriemenförmig, Die Schön rorhen Ka- 
pleln öflnen lich und zeigen 4 eyrunde Samen in einer gelben I[chlei-» 
migen Hülle. Er variirt: mit bunten Blättern; mit weilsen; und 
mit purpurrotben Früchten. An Zäunen, im Gefträuch in ganz 
Deutlchland. (H.) 


2, Eu. veRRucosus, pedunculis filiformi-teretibus 
fubtrifloris, floribus tetrandris, capfulis obtufe penta- 
gonis glabris, foliis ovatis acuminatis glabris, ramis 
verrucofis. (Zu. verrucofus Willd. Perf. $cop. Ait. Holt, 
Jacq. auft, t. 49, Du Roi.) 

Wuanrzicer Sp. 9.5.6. Er wird 5 — 6 Fuls hoch. Die braunen 
Zweige find dicht mit [chwarzen erhabenep Warzen beleizt, Die 
gegenüberliehenden Blätter find geltielt und feinfägezähnig. Die 
Blücben fliehen auf langen Stheiligen Stielen in den Blattwinkela : 
‚ der mittlere ift einblürhig, die feitenfändigen Zblüthig. Die 4 — 
5 rundlichen Kronblätter find braunräthlich und find wie die Kelch» 
abichnitte rorhpunktirt. Die Staubfäden haben am Grunde einen 
Höcker. Der Fruchtknaten ift rothpunktirt, Die Narbe ift bla» 
fenförmie. Die rolenrothe Kaplel ift runzelig, meilt sfächerig, . 
nicht geflügelt. Die runzelige Haut, welche den geftielten Samen 
einfchlielst,. ilt glänzend fchwarz, übrigens orangefarben, Auf 
zauhen Gebirgen; Oeltr. Krain. 


3. Eu. LaTıroLıus, peduneulis filiformi- teretibus 
multifloris, floribus pentandris, capfulis pentagonis 
alatis, foliis ovato-oblongis acuminatis. (Zu. latifo- 
Jius Willd. Perf. Scop. Aıt. Rotb, Hofın, Holt, Gmel, 
Jacq. auft. 289. DuRoi, Kerner t. 88.) 
BasıreıÄtterisen Sp. h.5.6. Er wird ı2 — ı6 Fuls hoch und 


% 


316 CLASSIS V“ SPECIES. 


höher. Die Zweige find anfangs etwas ae, dann 
rundlich. Die entgegenftebenden Blätter Iind kurzgeltielt, auf 
beyden Seiten kahl und febr fein gezäbnt. Der allgemeine Blürben- 
Biel ilt blattachfelftändig; er heilt ich in 4 — 5 kurze Stielchen 
und bilder eine $Schirmtraube. Die rundlichen (meilt 5) Kelch- 
Ichnitte find weilslich gerandet. Die (5) zurückgefchlagenen Kron- 
blättchen find gelblichgrün und röthlich gerandet. Die fchön 
dunkelrolenrothe Kapfel ilt Zfächerig und zeigı 5 längliche Samen 
in einer gelbea Haut. An Zäunen; Oeltr. Steyerm. Salzb. Krain, 
‚Böhm. Schlel. 





Das Holz des gemeinen Sp. ill dem Drechfeler fehr angenehm ; 
es gibr eine gute Zeichenkohle. DieSamenkapleln geben eine brau- 
ne Brühe, die durch Gäbrung mit Alaun echt Ichwetelgelb färbt. 
Der Same gibt ein nutzbares Brennöl. Das Pulver der getrockneten 
Kapfela tödter das Ungeziefer bey Menfchen und Tbieren. Die 
Frucht erregt heftiges Erbrechen. Die Tinea euonymalis Fabr. 
legt ihre Eyer an dieles Gewächs. — Die Fortpflanzung aller 3 Ar- 
ten gelchieht durch Samen, Wurzelfproflen und Ableger. 


146. VITIS, Weinfiock. 


1. V. vısırera, foliis Jobatis finuatis nudis (aut 

tomentofis). (F%. vinifera Lin. Willd. Perf. Hoffm. 
Hoft, Gmel. Gaertn. 2. t. 106. f 2. Kerner t. 751. Jacgq. 
ir. t. 50. Schk. t. 49.) 
Gemeiner W. h.5— 7. Sich felbft überlallen windet er fich bis 
zu den Gipfeln der Bäume, Die roftfarbene Rinde blättert fich ab; 
die der jungen Aelte ift braun, glatt und knotig. Die abwechfeln- 
den Blätter find geltielt: die Lappen find kurz zugelpitzt, mit 
grolsen, ungleichen Zähnen weitläuftig beferzt. Die untere matt- 
grüne Seite ilt an den Adern fein und weilslich behaart. Die ga- 
belförmigen Ranken [tehen den Blättern gegenüber. Die grünli- 
chen Blüthen bilden eine äftige Rispe und riechen angenehm: die 
an der Spitze gelchloflenen Kroublätter bedecken, wie eine Glo- 
cke, die nierenlörmigen, getbeilten Staubbeutel und die ungeltiel- 
te, kopfförmige Narbe. Die Beere enıhält 2— 5 (1 — a2, [ehr 
felten 3) Samen in 2 Fächern, die bey der Reife verfchwinden. 
Der wilde Wein ift ganz kahl, angebaut hingegen variirt er fehr 
in der Haarbedeckung. Sämmtliche wilde Arten Deutfchlands find 
blofs verwildert; dabin gebört auch wohl Y. Sylveltris Gmel, 
Nur Y. Labrusoa Scop. [cheiot urlprünglicb einheimilch zu feyn. 
Am Gaucalus, im wärmeru Afien. Von den vielen durch Cultur 
enultandenen Sorten konnen hier nur folgende kurz bemerkt wer- 
den: 


ORDO I. . 2 317 

ı. Rothe Trauben: ganz dunkle, bläuliche und rohe — Muska- 
seller, Gutedel, Clärner, Burgunder, Silvaner, Traminer 
uf. w. 

2. Grüne Trauben: Rhein-Weine — die Rheingauer, Koft-, 
Hoch-, Rüdesheimer, Johannisberger, Bacharacher; die Na 
ckar- und Kocher-Weine; die Franken - Weine — Stein-, 
Leilten-, Werthheimer Weine. 

| ®. V. HEDERACEA, foliis quinatis ovatis acuminatis 
dentatis. (7. kederacea Willd. Ehrh. Hedera guinque- 

folia Du Roi, Wangenh. Kerner t. 605.) 

Eruevaaticenn W. 4.6. Dieler Strauch Iteigt an Bäumen, Ge- 

bäuden 40 — 50 Fuls hoch, ‘ Seine Zweige find [chwarzbraun und 

glatt. Die abwechfelnden Blätter find geltielt und beitehen aus 

5 geltielten Blättchen, die lang zugelpitzt, am Grunde rundlich 

_ and nur nach der Spitze bin gezähaut find. Die Oberfläche ilt 

glänzend dunkelgrün; die Unterlliche weilslichgrün. Die äfli. 

gen Ranken Itehen den Blättern gegenüber. Die grünen Blürhchen 
bilden kleineSchirme, die rispenförmig (tehen. Die Ichwarzblauen 
Früchte lind herbe. In Nordamerika. 


Der Weinbau macht den Segen ganzer Länder aus; der Han- 
del mit den Produkten deflelben ilt ungemein bedeutend und wich- 
tig. — Der fülse, frifch ausgeprefste Saft der Trauben heilst Mo/t 
und nach der Gährung Wein. Lälst man den Saft in den Traus 

ben trocknen, wie bey dem Strohweine, [o erhält man Sekte, 
oder fülse Weine. Die Corinıhen- oder Rolinen- Trauben geben 
die kleinen Rofinen, welche klein und meilt kernlos (V. apyrena) 
find, die grö/sern mit Kernen und die ganz gro/sen. Aufser. dem 
Weinftein, Weingeifi, Weinejfig uod Franzbranntwein erhalt 
man von den "I'reltern und Hefen einen guten Branntwein. Ver- 
brennt man die.erltern in verfchloflenen Gefäfsen zu Kolilen, [o 
läfst lich daraus eine vorıreffliche Drucker/chwärze bereiten; de- 
ftillire man die letztern, fo gewinnt ınan Weinfteinöl. Aulser dem 
Oel, das die Kerne zeben, können die gut gereinigten der reifen 
Beeren geröltet und gemahlen, und, mit Zucker, Zimmt und Vanil- 
le vermifcht, zu einer treflichen Chokolade bereitet werden. Die 
ftärkern Stämme geben gute Stöcke; der Abfud der Ranken färbt 
braun; und die Afche enthält einen blauen ENDEN, In den 
Apotheken gebraucht man: Vitis folia. j 


AYENIA, Ayenie. 


A. pusızra, foliis ovatis argute ferratis, caulibus 
proßratis. (4. pufilla Flor. Per. 5. Car. disl. 5. t. ‚47. 
Wilid. Perf.) - 


218 CLASSIS V. SPECIES. 

Krzıne Ar. ©.7-- 9. Der [chlanke ällige Stengel ilt weichhas- 
rig und wird 6 — g Zoll hoch. Die Blätter find geltielt und kahl. 
Die vielblüchigen Stiele find winkelltändig und tragen eine sblät- 
terige, purpurfarbene Blüthe. Die Zfache Kapfel ift weichliache- 
lig. Mehrere Blüthen üind unfruchtbar. Auf Jamaika, in Peru, an 
Abhängen. 


Sie gehört ins warme Treibbaus. Man fäet fie in ein warmes 


Miftbeer. | Ä | 
DIOSMA, Göttergeruch. 


‘1. D. opposıTıFroL1a, foliis trigonis obtufis ciliatis, 
floribus terminalibus. (D. oppofitifolia Thunb. prod. 
Willd. Perf. Zrica efricana Pluck. alm. t. 279. f. 4.) 


Painsrätteriser G. 4.3°— 7. Diefer immergrüne Strauch wird 
2 — 3 Fuls hoch und treibt viele röthliche, mit weichen Haaren 
deferzte Aelte. Die kreuzförmig ftebenden Blätter haben gleiche 
Entfernung von einander; fie find linien-lanzetförmig und punk. 
tirt; die Oberfläche ilt kielförmig, die untere rinnenfürmig; fie 
endigen fich in eine weilse, [charfe Spitze. Die zahlreichen, 
weilslichen Blüchen find ganz kurzftielig und roth überlaufen, Auf 
dem Cap. | 
. .2..D. ERICOIDES, ‚ foliis trigonis obtufis glabris, 
floribus terminalibus fubfolitariis. (D. ericvides Thunb, 
‘pr. Willd. Perf. Pluck. alm. t.. 279. f 5.) 
Hsıpsartıcen G. b. 5— 7. Dieler ältige, immergrüne Strauch 
wird 4—5 Fuls hoch. Die fchlanken, gebogenen Zweige find 
söthlichgelb. Die zerllreuten Blätter jiehen an den jungen Zwei» 
gen Ziemlich nahe beyfammen; [ie [iud kaum lichtbar punktirt 
und baben einen angenehmen, aromatifchen Geruch, Die kleinen, 
weilsen Blüthen Itehen einzeln, oder zu 3— 4; Be [ind ungeltielt 
und Iternförmig. Auf dem Cap, in Aethiopien. 


3. D. HırsuTA, foliis trigonis mucronatis hirfutis, 
floribus terminalibus fubfolitariis. (D. kir/uta Thunb, 
prod. Comm. r. 3. t.3. Willd. Perf.) | 
Raunern Gb. 7. Er ift immergrün und hat aufrechte, [chlanke 
Zweige, die in der Jugend gelblich find, Die linienförmigen Blät- 
ter find ungeltielt ; oben flach, unten vertieft, und mit weilsen Haa- 
ren beletzt. Die weilsen Blüthen liehen in gehäufien Endköpfen. 
Auf dem Cap. 


4. D. cıLıarTA, foliis lanceolatis carinatis ciliatis, 
umbellis terminalibus.. (D. eiliaca Thunb: Willd.;Perf.y 
Gerzanzıen G. 5.6.7. Dieler immergtüne Strauch wird: 1 — 


ORDO L | 319 


2 Fuls hoch. Die fehr zahlreichen Zweige ind kurz, Reif, Ipröde 
und röthlichgrau, Die kleinen zerftreuten Blätter find alle [ehr 
deutlich bewimpert und punktirt; die ältern find mach unten et« 
was umgebogen. Die blalspurpurfarbenen Blütlıen find ungeltielr 
und bilden Endköpfe, Ebendalelbit. 


5. D. carıTATA, foliis trigonis villofo - hilpidis im- 
bricatis, floribus fpicato-capitatis. (D. eapitata Thunb. 
pr. Willd. Perf.) | 
Körrıcen G. b, 9. Der aufrechte, braune Stengel wird a Fuls 
hoch und proliferietr. Die Blätter ffehen ia 8 Reihen, auf der 
obern Fläche find fie erhaben und falt bewimpert. Die purpurro- 
then Blüchen find üngeltielt. Der Kelch ift mit Blättchen ziegel» 
artig bedeckt: die innern Zeigentlichen Kelchblätt:hen find eyrund, 
am Rande weichhaarig. Die 5, faft runden Kronblätter haben 
Nägel von der Länge des Kelchs, Die Honiggefälse find febr klein, 
Ebendalelbit. | 





Sie gehören fämmtlich ins Glashaus und verlangen eine bün- 
dige Erde, die mit einer leichten vermifcht ifl. Sie werden jähr- 
lich im Frühjahr umgeletzt. Man vermehrt fie durch Ableger und 
Stecklinge; die erfiern wurzela in Jahresfrift. 


147. IMPATIENS, Balfamine. 


1. I. NotLiTAnGERE, pedunculis multifloris folita* 

riis, foliis ovatis, geniculis. caulinis tumentibus. (Z, 
Nolitangere Willd. Perl. Scop. Roth, Smith, Hıffn, 
Hoft, Fl. Wett. $Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 937. Fl.D, 
583. Schk. 270. Sturm 1.5.) 
Wııos B, ©. 7. 8. Die [ehr falerige Wurzel treibt einen aufrech- 
ten, ganz kahlen Stengel, der a— 3 Fuls hoch wird, fehr äftig 
und durchfcheinend ilt. Die grofsen Blätter find geftielt und ge- 
zihnelt; hie Stehen abwechfelnd und hängen des Nachts f[chlaff 
herab. Die Blübenttiele fieben in den Blattwinkeln. Die Schönen 
Blüthen find citronengelb und rothpunktirt; Ge hängen herab: die 
a mittlern Blätter find über der Mitte mit den beyden untern ver- 
wachlen. Das gekrümmıe Honiggefäls it trichterförmig. Nach 
der Befruchtung werden die Antheren blagartig. Die Staubfäden 
find oberhalb verwachlen und [öfen fich nach Her Blüthe von ihrer 
Grundfläche los. Die reifenden Kapleln fpringen auf und Ichleu- 
dern den Samen fort. Aut fchattigen , feuchten Pläizen falt in ganz 
Deutfchland. ( H. im Eimsbüttler Hayn.) 


2. 1. BaLsamına, pedunculis unifloris aggregatis, 
foliis lanceolatis: fuperioribus alternis, nectariis Bore 


320. CLASSIS V. SPECIES. 


brevioribus. , (2. Balfamina Willd. Perf. Gaertu. = 
% 113. 4. Blackw. t. 583.) 

Gemsins B. ©. 7 — 9. Der runde, aufrechte Stengel ilt faftig, 
äftig und har aufgefchbwollene Gelenke. Die Blätter lind fägezäh- 
nie. Die einfachen [owohl, als die fehr liark gefüllten Blüchen 
finden fich von verfchiedenen prächtigen Farben: lie ftehen an den 
Gelenken der Aelie. Die Samenkapleln zeigen gleiche Federkraft, - 
Schon vor 200 Jalıren erbielt man lie aus Oltindien. 


Die eritere fcheint, fo wie die andere, eine verdächtige Pflan- 
ze zu [eya, denn mehrere Thiere laflen fie unberührt. Beyde fär- 
ben die Wolle dauerhaft gelb. Die letztere zieht leicht gefärbte 
Fiüffigkeiten in fich bis ın die entferntelten Gelälse, wenn man 
frilch abgelchnittene Zweige hineinftellt. Sie verlangt dichten, 
fetten Boden, viel Wärme und Feuchtigkeit. Zu Ende Aprils [äet 
man den Samen in Töpfe und verpflanzt die Pllänzchen, wenn lie 
Stark genug lind. 


148. VIOLA, Veilchen. 
a. Acaules, 


1. V. PInNnATA, acaulis, foliis multihdis, Jaciniis 

lobatis. (F. pinnara Willd. Perf. Hoft, Wulff. in Jacgq. 
coll. Gmel. Sib. 4. t. 49: f. 4.) 
Fısvensparrioes V. 24 6. Die zahlreichen Einfchnitte der Blätter 
find nicht am Grunde fortgeletzt und nur die äufsern davon find 
gezäbot. Die Blüthen lind blafsblau und ftehen auf kurzen Schäf- 
ven. Anf felligen Alpen; Tyrol. | 


2. V. HIıRTA, acaulis, foliis cordatis (erratis petio- 

lisque pilofo-hifpidis, bracteis infra medium peduncu- 
li, calicibus obtulis. (F. Airta Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffm. Fi. Wettr. Spreng. Holt, Gmel. ae Eng. b. 894. 
Fl. D. 618. Sturm ı. ıı.) 
Ravumss V. 24. 3— 5. Die narbig- knotige Wurzel treibt langge- 
ftielte, länglich- herzförmige, flumpfgekerbte Blätter und einblü- 
thige Schäfte, die nach oben Zeckig und au einer Seite gerinnelt 
find. Die violette' oder auch blafsblaue Krone ilt geruchlos: die 
Seitenblätter haben eine behaarte Linie; das gelpornte Bları ilt aus- 
gerandet. Die Zkantige Kapfel ift rauh und überliangend. In Wäl- 
dern, auf Wielen; fallt in ganz Deutichland. (Holit. bey Toggen- 
hulen am hohen Eibufer.) 


3. V. vLıGınosa, acaulis, -foliis cordatis glabris, 
Pemnuhe [upra medium bracteatis, radice repente. 


(I. uliginofa Schrader neu. Journ: d. B. 4: p. 80. 7 hya 
drida Wulff. herb.) | Be nr 
Basiarn:V: %. Es [cheint eine Mittelart swilchen V. hirca und 
V. palufiris zu leya. Von der erltern unterfcheider lie.üch : durch 
die glatte Oberfläche aller Theile; ‚durch die kriechende Wurzel 
uni durch die Geltalt der Kaniel; yon, dieler : lucch die berzför- 
migen Blätter; von beiden it fie verlchieden : durch die Grölse 
aller Theile; durch länger geltielie Blürben ; durch das Deckblats 
über der Mitte des Blüthenliiels ; und! durch die eigenihümliche 
Geltalt des Griffels. Auf fumpf-gen Wielen; Krain, Kärnth. Laue _ 
litz bey Nieaky. Tao a 

4. V. PALUSTRIS, acaulis, foliis reniformibus cre =» 
natis petiolisque glabris, bracteis fupra medium pe+ 
dunculi, radice repente. (7. paluftris Willdi ‚Perf. Roth, 
Smith, Fl. Wett. Hoffm. Spreng. Gmel. Hell. Engl. b, 
444 Fl. D. 83., Sturm ı. ı1.) 
Sumer-V.3.4— 6. Die kriechende Wurzel ilt gezähnt. Die 
gehäuften Blätter find langgellielt und netzfürmig geadert. Die 
wurzelltändigen Nebeoblätter lind eyrund, zugelpitzt und fein fä- 
gezähnig: Die Schätie hind ‚weit länger als ‘die’ Blauliiele und 
fait eckig. Die Deckblätter liad am Grunde aueh fein fägezähnig, 
Die blafsblaue, zuweilen törhliche Blüthe ift geruchlos und hat 
dunklere Adern: der Sporn ilt ftumpt und kurz; die Narbe becher:- 
körmig. Auf [umpfigen Plätzen fall in gauz Deutfchland. (H.) 


5. V. PRIMULAEFOLIA, acaulis, foliis oblöngis fub- 
cordatis, petiolis inembranaceis:. (F. primula-folia 
Lin. Willd, Perf. Lepech. it. Roth ) - DR 
ScHLÜSSELBLUMENBLÄTTERIGES V. 24. 6. Die gan? ftumpfen Blätter 
find gekerbt und verlaufen lich in einer Suel, wie bey Jder gemeis 
nen Schlüflelblume. Bey Erlangen. ‘ 


6. V. oporATa, acaulis; S[tolonibus reptantibuss 
foliis cordatis bafi emarginatis petiolisque glabris, bra- 
cteis fupra medium pedunculi, ealicibus obtuls: (F% 
odora:a Willd. Perf. Scop. Roth, Fl; Wett. Smith, Hofin. 
Spreng: Gmel. Hell. Engl. b. 619. Fl. D. 309. Sturım . 
3: 11.) 

WOoHLRIECHENDES v.a.5- 5 Die kriechende Wurzel ıteibe 
gehäufte und ltumpfgekerbte Blätter. Die beyden Nebenblätter 
find eyrund und bewirmpert. Die Deckblätter an dem einblürhigen 
Schafte find. an der Spitze gekrummt und die Schäfte felbit ind 
nicht gerinnelt. Die purpurvioleite blüche hat einen [cht angeneh. 
men Geruch. Däs gelpornte Blatt ilt ganzrandig und die Närbe 
hakenförmig. Es varlirt: mit weilser; und mis rorher Blüche. Leers 
Müj/sler'’s Handb. d. Gewüchsk« al 
i . 0 


% 


312 CLASSIS V. SPECIES. 


fand eine Blüthe mit lauter gelpornten Blättern. In Ichattigem 
Gebüfch überall. (H.) £ ; 

. V. aLpına, acaulis, foliis cordato-ovatis obtu- 
fis crenatis fubnitidis cralßusculis, fcapo erecto glabro 
tereti. (Y. alpina Sturm ı. 30.) 

Aıresn-V.%.7.8. Die langgeftielten Blätter fiizen alle an der 
Wurzel. Selten finder fich mehr als ein 2 Zoll langer Blüthen- 
fchaft, der nur au der Spitze gekrümmt und mit 2 Deckblättern ver- 
Seben ilt; dabey ift er gerinhelt. Der grünviolerte Kelch har ein 
zZurückgebogenes, gezähntes Blättchen. Die grofse, dunkelvioler- 
te Blüthe hat an der Balis gelbliche Flecken, dunklere Linien 
und Haare. Die grofse Narbe ilt köpfig. Die eytörmige Kapfel 
ilt ftumpf, und enthält eyförmige gelbliche Samen, Auf den höch- 
ften Alpen; Oeltreich. a 

u b. - Caulefcentes. 

8. V. canına, caule adultiore adfcendente canali- 
culato, foliis oblongo-cordatis acutis, ftipulis ciliato- 
dentatis, calicibus acutis. (Y. canina Willd. Perf. Scop. 
Roth, Fl. Wett. Smith, Hoffın. Spreng. Holt, Gmel, Hell. 
Engl. b. 620. Sturm ı. 11.) ° 
Hunpe-V.23.4— 5. „Die [chiefe, gezähnte Wurzel treibt liuger- 
hohe und höhere Stengel, die an der einen Seite erbaben und an 
der andern eckig find. Die liumpfgekerbten Blatter lind' geftielt 
und an der Wurzel gehäuft. Die beyden Nebenblätter find: lan- 
zetförmig. Die wurzel- und blattwinkelftändigen, einzelnen Blü- 
thenfiiele [ind viereckig, und tragen eine violette, oder weilsliche, 
geruchlofe Blürhe: die zuertt fich entwickelnden find meilt un- 
fruchtbar; die [pätern lind zwar ohne Blürhenblätter, aber fämmt- 
lich fruchtbar. Die berztörmigen Blättchen an der Spitze der An- 
theren find dem Griffel genähert. Es variirt: mit einem runderen 
Blatte, das Kumpfer ilt, aber einen höheren und aufrechteren Sten- 
gel har; mit einem ganz geltreckten Stengel, der meift blällere 
„Blüchen trägt; und mit fteiferen , länglichen Blättern, die in einen 
‚ kleinen Stachel fich endigen. Auf Triften, an Zäunen überall. (H.) 

9. V. NEGLECTA, caule erecto angulato, foliis cor- 
datis glabris margine fcabris, foribus omnibus corolla- 
tis. (7. neglecta Flor. taur.-cauc. Schmidt boh. 7” ca- 
nina Pall. ind. taur.) - 

Uesenseuenes V. 2. 5. Es ilt grölser als das vorige und ganz kahl, 

 aufser am Rande der Blätter, der von kleinen Borlten „ die man 
auch mit blolsen Augen fehen kann, ganz fcharf ift; dahingegen 
das vorige überall behaart und nur der Rand der Blätter falt kahl 
it. Die Blüche _ift immer weils. In Böhmen, 


ORDOL 223 


10. V. MONTANA, caule erecto, foliis cordatis oblon- 
gs ferratis, ftipulis dentatis. (F”. montaza L:n. Willd. 
a Roth, Hoffm. Spreng. Holt, Gmel. Mprif. [. 5. t. 7. 
+ ”.) 

ß. F. perfieifolia, foliis ovato-lanceolatis. (F” per- 
fic'folia Roth, Schk. t. 269. Fi. Wettr. Hoffm. 
Gmel. Hell.) | | 

Barc-V. 21. 5.6. Die einfachen, aufrechren Stengel werden über 
- ı Fufs hoch ;- fie find undeutlich eckig. Die abwechfelnden Blätter 
find ftumpf- fägezabnig. Die entgegengeferzten Nebenblätter ind an 
der Spitze ganzrandig und an der innern Seite findet lich kaum ein 
Zahn. Die abwechlelnden Blüthenftiele (tehen in den Blattwinkeln ; 
fie. (ind eckig, fehr lang und einblürhig. Die beyden entgegenite- 
henden Deckblätter find häurig. Die untern Blüthen find grofs, blafs-- 
blau und oft untruchtbar. Die ftzenden Anıheren find weils und frey: 
die obern Blüthen find ohne Krone, kürzer geltielt und alle frucht- 
bar. Die ß. ift kleiner, die Blätter find [chmaler, feiner gekerbt, 
am Grunde nicht [o tief ausgelchnitten, und am Blautfliele läuft 
nicht [o merklich Blattfublianz herab. Die kleinern Blürhen fioud 
weilsbläulich. Sie ändert lich durch Ausfaat nicht. Auf feuchten 
Wiefen, in Wäldern ; Schwab. 'Oeltr. Götr. Harz , Halle, Barby. 


ır. V. mırasıLıs, caule triquetro adfcendente, fo- 
liis reniformi-cordatis, floribus caulinis apetalis fru- 
ctiferis, radicalibus cörollatis abortientibus. (Y. mi- 
rabilis Willd. Perf. Roth,- Hoffm. Fl. Wettr. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Jacg. auft. ı9.) | 
Wuwnperpanss V. 42.4 —6. Die gezähnte Wurzel treibt einen 
aufrechten, 4 — 5 Zoll hohen Stengel, der [cbarf geckig ilt. Die 
zahlreichen Wurzelblätter lind geftielt, kappenförmig zulammen- 
gezogen, fpitzig und gekerbt. Die Blüthen des Stengels erlcheinen 
Später; die wurzelltändigen find weilslich oder purpurvioler: das 
- unterlte Blatt bar Purpurltreifen. Die einblürhigen S$tiele [ind 
Zeckig. Die Befruchtung ift diefelbe, wie bey dem Hunde- und 
Berg V. In Laubwäldern; Oelır. Bay. Schwab, Würzb, Wett, 
Gött, Holft. Mecklenb. | - 


- „12. V. BIFLoRA, caule (fub)bifloro, foliis renifor- 
mibus ferratis. (Y. diflora Willd. Per[. Scop. Hoffm. 
Hoft, Gmel. Fl. D. 46.) 
ZwavsLörnices V. 2.6 — 8. Der liegende Stengel wird 3 — 
4 Zoll hoch; er trägt faft immer nur eine Blüche und 2 Bläiter. 
Diele am Stengel wechleln ab, [ind geltielt und ftumpf gekerbt. Die 
eyrund -lanzetförmigen Nebenblätter find ganz. Die kleine Blüthe 
ift chön gelb. Auf Alpen und Voralpen ; Oeltr. Lauliı». 2 

; al 


324 CLASSIS V. SPECIES- 


c. Stipulis pinnatifidis, ftigmate urceolato,. » 


13. ‚V. TRICOLOR, caule angulato glabro diffufo, 
foliis oblongis dentato-crenatis, ftipulis lyrato- pinna- 
tihidis, corollis calice glabro duplo maioribus. (F rri- 
color Wiild. Perf. Scop. Roth, Hoffm. Smith, Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. ı287. Fl. D. 623. 'Sturm ı. ıı.) 
Dazyransıczs V.©. 5— 10. Der [ehr äftige Stengel ilt nieder- 
' liegend, Die abwechfelnden Blätter find geltielt. Die grofsen Ne- 
benblätter haben lange, gewimperte Lappen, wovon der äulserfte 
am gröfsten ilt. Die blatiwinakelftändigen ftehen einzeln, fie ind 
einblüthig, viereckig und auf dem Rücken gefurcht. Die gefärb- 
ten Deckblätter find fehr klein und an der Balis geöhrt. Der Kelch 
ilt kahl. Das untere, etwas grölsere Blüthenblatt ilt gegen den 
. Schlund hin mit 7 purpurrotben Linien bezeichnet und endigt lich 
in ein ftumpfes, hornförmiges Honiggefäls ; übrigens ift die Kroue 
Sehr [chön violet, purpur, gelb und weilslich. Diele Farben än- 
dern in den Gärten in mancherley Schattirungen ab. Der Frucht- 
knoten ift eyrund. Auf Ackerräodern, angebauten Plätzen falt in 
ganz Deutichland. ( H.) 


14- V. ARvENsıSs, caule inferne angulofo fulcato 

diffulo, foliis ovato-oblongis retulis ferratis, ftipulis 
pinnatifidis, corolla calicis fere longitudine. (Y. ar- 
venfis Willd. prodr. Perf. Roth, Hoffın. Fl. Wettr. Gmel. 
Hell. P. tricolor ß. Smith, Spreng.) 
Arker-V. ©.4—$. Die handbohen Stengel liod aufrechter und 
dünner als die des vorigen; auch find fie 3kantig. Die geltielten 
Blätter find faft herzförmig. Die Nebenblätter verlaufen lich 
auch, wie die Blätter, in den Stiel: die äufsere Seite am Stiel ift 
handförmig, die innere halbgeliedert. Das unterlic Kronblart ift 
‚etwas länger als der fteifhaarige Kelch, es hat 5 dunklere Strei- 
fen als die beyden äufsern, und endigt fich in ein dünnes Irom- 
förmiges Honiggeläls. Der Fruchiknoren ilt falt kugelrund. Es 
varürt: mit gelb und weilser Krone; mit blau und gelber; und mit 
blau und weilser. Auf Saatfeldern überall. (H.) 


15. V. GRANDIFLORA, caule triquetro fimplici, fo- 
liis.oblongiusculis, ftipulis pinnatihdis. (F. grandiflo- 
ra Willd. Perf. Hoft, Gmel. J/. Pallofii (?)) 
Grosssrürnicas V. 2%, 7. 8. Der aufrechte Stengel wird 3— 4 
Zoll; er ift ganz einfach, einblüchig und ganz nackt. Die Wur- 
zelblätter verlaufen fich in einen Stiel; lie find zähnig- gekerbt und 
etwas zottig. Die Nebenblätter find grols. Die lehr grofse, gelbe 
Blüthe ilt wohlriechend : die eyrunden Kronenblätter lind fo lang 


wie die Blätter. Der ftumpfe Sporn ift etwas-gekrümmtr und von-- 


\ 


ORDOL . 325 


der Länge‘ des Kelchs. Es unterfcheidet ‚fich vorzüglich von 
V. alpina durch die grolsen Nebenblätter Es variirt: mit 
blauen; und mit blau.und gelben Blüchen. Auf den Alpen; Oeftr. 
Schwab. ‚ Ä 

16. V. Zoysıır, caule brevilfimo erecto, foliis fub- 
rotundis crenatis, ftipulis integerrimis , pedunculis tri- 
quetris. (F%. Zoyfii Willd. Perl. Jacq. coll. 4. t.ı. & ı. 
Sturm ].c.) Ä | | 
Zoysısenes V.2.5. Es ilt dem vorigen ähnlich; aber es 'unter- 
fcheider fich von ihm: durch den ganz kurzen Stengel; durch die 
kürzern Blätter ; und durch die fehr kurzen, ganzrendigen Neben- 
blätter. Die fchöne, gelbe Blütbe ifi grofs und hängt über; fie 
hat einen blauen Sporn. Auf den Alpen; Kärnth. Krain. 


17. V.caLcARATA, caule abbreviato, foliis fubro- 
tundo-cordatis crenatis, ftipulis fubrotundis dentatis, 
nectariis calice longiaribus, (Y. caloarata Willd. Perf. 
Gmel.) | 
Lanosesronstss V, 34. 5-7. Es vnterfcheidet lich von dem grols- 
blüthigen: durch die aufrechten, nicht fiederfpaltigen, fondern 
gesähnelten Nebenblätter; durch einen längern Sporn; durch die 
untern Kelchblättchen, die nach hinten fägezähnig find. Die 
[chöne, wohlriechende Krone ill purpurviolet, dreyfarbig, bunt 
und weifslich. Auf Bergen; Baden. | 


d. Flaribus erectis, 


a, V. Irecacvanma, foliis ovalibus ferratis glabris, 

petalo inferiore plano. (F. Ipecacuanha Willd. Perf. 
Vent. fub Jonidio. Pombalia Ipecacuanha Vandelii falc, . 
pl. t. r.) 
Irexıxvann-V,.h. Die weifse Wurzel it äftig. Die runden Sten- 
gel werden 2 Fuls hoch. Die abwechfelnden Blätter fiod geflielt: 
die Stiele ganz kurz und haben zwey lanzetförmige, vertrocknete 
Nebenblätter, die fich in’ Grannen endigen und bekielt find. Die 
einzeinen, leitenfländigen Blüıhen fiehen auf Stielen, die kürzer 
find als die Blätter, Zwey [ehr kurze Deckblätter finden lich an 
der Mitte des Blüthenftiels und find an der Spitze behaart. Die 
5 Kronblätter find weils: die a kürzern find linienförmig; 2 etwas 
längere find rückwärtsgebogen und ausgerandet; das unterite und 
gröfste ilt ohne Sporn, 


Die Blätter von dem wohlriechenden F. zählt man unter die 
Frühlingsgemüfe. Man führte (ont in den Apotheken: Violae 
odoratac, leu Martiae flores, herba, femina, radix, Die Blüchen 


326 CLASSIS V. SPECIES. 


geben den bekannten Veilchen/yrup, der lange als Prüfungsmittel 
der Säuren und Laugenfalze diente, jetzt aber der Lackmus- Tink- 
tur nachliehr, die fichrere Refultate gibt, Der Elfig erhält einen 
. angenehmen Geruch und fchöne Farbe davon. Die Morgenländer 
bereiten aus dem, im Waller aufgelöften, Veilchenlyrup ihren Ser- 
bet: — Von dem Hunde-V. führt man noch hier und da: Vio- 
lae caninae radix. -— Das Zfarbige V. gibt mit verfchiedenen 
Zulätzen verlfchiedene Farben. DasKraut erregt, wie das aller übri- 
gen Gattungsverwandteu, Brechen und Laxiren. In den Aporhe- 
ken führt man: Trinitatis, Violae, leu Jaceae tricoloris flores, 
herba, radi». — Das Acker-V. wird als Gemüle benutst. Y. Ipe- 
eacuanha lielert die weifse Jpekakuanha- Wurzel, Radix Ipeca- 
“ euanhae albae. 


BONPLANDIA, ‚Bonplandie. 


B. TRIFoLIATA. (Willd. über die Angulturarinde. 
Hayne Darft. ı._ı3.) 
Drerstärtentce B.. bh. Der hohe Stamm ilt baumartig. Die ge- 
ftielten, abwechlelnden Blätter find 3zählig:'die Blättchen find 
febr kurz geltielt, x? — ı$ Fuls lang, elliptifch zugelpitzt, oben 
glänzend, unten mit feinen, weilsen Haaren belerzt. Der allge- 
meine Blattltiel ift u — ı% Fuls lang und rinnenförmig. Die ein- 
zelnen Nebenblätter find länglich - lanzetförmig und weichhaarig. 
Die Blüthen bilden eine ı — 2 Fuls lange Trauben-Rispe. Der 
glockenformige Kelch ift bleibend und mit kaum lichtbaren, bü- 
fchelförmigen Haaren beferat: die Einfchnitte find eyrund und 
etwas ltumpf. Die lanzeilörmigen Krosenblätter ind ftumpf. Die 
Honiglchuppen bedecken den Fruchtknoten. Die Sıaubfäden hän- 
. gen fowohl unter lich, als mit den Kronenblättern zulammen. 
Die länglichen, »fächerigen Antheren haben an der Bafis einen 
bäutigen Anhang. Der Fruchtknoten ift zıheilig. Die kopfförmi- 
ge Narbe ilt zIpaltig. Bey der Stadt ie an der Mündung 
des Orinoca. 





Dieler Baum liefert die Anguftura- Rinde, die H. v. Hum- 
boldt und H. Bonpland in Südamerika enıdeckten. $ie ilt äulser- 
lich weilsgrau und bey den grölseru Stücken, gleichlam [chwam- 
mig; inwendig hellgelb und glart, Die a — 6 Zoll langen Stücke 
find ı — a Zoll breit und nie zulammengerolit. Im Bruche ılt 
fie glatt; der Gelchmack bitter; der Geruch etwas gewürzbaft. 
Sie kann nur als ein bitteres, gewürzhaftes Mittel angewandt 
werdeu, 


7 


ORDO I. 327 


ITEA, Itea. 


1. virsinıca, foliis ovatis acutis ferratis. (I. vir- 

g&inica Willd. Perf. FEIERN ft. n. Ait. K. Du Rei, Lin. 
Wangenb.) 
Vıirsinssche I. d. 6. 8. Sie wird 6— 8 Fuls hoch. Die andae 
Zweige find braun und rillig. Die abwechlelnden Blätter find ge- 
ftielr, oben kahl und unten an den Adern mit einzelnen, weilsen 
Haaren befetzt. Die weifsen Blüthen kommen in langen, aufrech- 
ten Trauben an den Spitzen der Zweige hervor: Haupt- und Ne- 
benftiele find auch mit einzelnen, feinen Haaren beferzt. In Nord» 
amerika. | 





Man vermehrt fie durch Samen und Ableger; fie verträgt an | 
einem befchützten Orte unfern Himmelsftrich fehr gut. 


149. RIBES, Johunnisbeere. j 
a. Hibefia, inermia, 


1. R. RUSRUM, inerme, racemis glabris nutanti- 

bus, floribus planis, foliis obtufe zlobis, caule erecto; 
(R. rubrum Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. 
Hoft, Ginel. Hell. Engl. b. 1289. Fl. D. 967- Sturm 1.4 
Gro/jularia rubra Scop.) | 
Gemeine )J. h. 4: 5. Dieler Strauch wird 4 — 5 Fuls hoch. Die 
gellielten, abwechfelnden Blätter find an der Balis berzförmig und 
haben am Rande grolse, Runipfe Zähne; oben [ind fie kahl, unten 
längs der Adern [ebr feinhaarig. Die gelbgrünen Blüthen haben 
verkehrt - herzförmige’ Blättchen und bilden einfache Trauben mit 
roihen,, lleifchfarbenen oder weilsen Beeren. In Schweden und 
im nördlichen Alien eigentlich einheimifch, jetzt ıft lie über ganz 
Deutlchland verbreitet. (H.) 
. 2. R. PETRAEUM, inerme, racemis pilohusculis ere- 
ctis, floribus planiusculis, foliis acuminato - lobatis 
incifo-dentatis, caule erecto. (AR. petrraeum Willd. 
Per[. Smitk, Hoffm. Hoft, Jac. ic. r. t. 49.) - 
RorssLösenne J. 9. 5 — 7. Dieler Strauch wird a — 3 Fuls 
hoch: die Rinde löft fich von den runden, graubraunen Zweigen. 
Die abwechfelnden Blätter [ind an der Bafis herzförmig, aut der 
Unterfläche hellgrün, mattglänzend und an deu Adern mit Haaren 
befetzt. Die rothen Blüchen baben ltumpfe Blätter. Die blühen- 
de Traube ift aufrecht, die fruchttragenie übergeneigt. Die ro- 
. iben Früchte find fehr fauer. Auf Alpen und Gebirgen; Oelir. 
Kärnth. Krain, S$teyerm. Böhm, Schlef. 

3. R. aLpınum, inerme, racemis erectis, bracteis 


% 


338 CLASSIS V. ' SPECIES. 


fiore longioribus, foliis 3lobis fubtus lucidis. (AR. alpi. 
zum Wılld. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. Fl. Wett. 
Holt, Ginel. Fi. D, 968. Jacq. auft, t. 47. Du Roi.) 
Arren-J. Steausseeene. bi 4 5. Der 2 — 8 Fuls bolie Strauch 
hat glatte Aclie. Die geliielten‘, abwechleinden Blätter find von 
der Gröfse der Stachelbeerblätter, an der Balis rund: die dunkel- 
grüne Oberlläche hat einzelne, weilsliche Haare, «lie Unterlläche 
"ift bellgrün.: Die Blüchen lind ganzgetrennten Gelchlechts: die 
Krone der männlichen Blüthe ilt gelblich ; die Antberen vollkom- 
men, aber nicht der Fruchtknoten; die Narben verwelkt. Die 
Krone des: Weibchens ilt roth; die Kelchfchnitie abwärtsgebogen ; 
die Deckblätter gröfser als die Blüthe; die Antheren unvollkom- 
inen; die Narben Zurückgebogen ; (der vollkommene Fruchtknoten 
ilt faft &röfser als die Blüthe. Die kleinen, rorheu Beeren find 
Sehleimig und von fadem Geichmack. In Gebirgen, auf den Al- 
pen; Oeltr, Salzb. Schwab. Pfalz, Frankf. a. M. Weiter. Frank. 
Hell. Götting. Herb. Thür. Halle, Böhm. Schlef. 


4. R.niGrum, inerme, racemis pilofis pendulis, 
edunculo fimplici ad bafın, floribus oblongis, foliis 
Eibeaa glandlnlolis. (AR. zigrum Willd. Perf. Rotb, 
$mith, Hoffm. Spreng. Fl. Wett. Gmel. Hell. Engl. b, 
1291. Fl. D.556. Du Roi.) 
Scuwarse J. Gichtesene. dh. 5. 6. Diefer Strauch wird 4 — 5 
Fuls hoch. Die langgellielten, abwechlelnden Blätter haben zIpit- 
zige Iappen: die Oberfläche ilt glänzend grün und glatt. Die 
glockenförmigen Blüthen find Ichmutzig geldgrün und Stehen auf 
langan Stielen, die ein fehr kleines, lanzetförmiges Deckblatt ha- 
ben. Die fchwarze Beere hat, wie die ganze Pflanze, einen 
Rarken Geruch. Nach Withering verwandeln fich die Kron- 
blätter zuweilen in Staubgetälse., An Zäunen, Flufsufern, über- 
all.(H) j 


a. R. rLorıpum, inerme, foliis utrinque puncta- 
tis, racemis pendulis, floribus cylindraceis, bracteis 
germine longioribus. (R. floridum Willd. Fl. Wett. 
}'Herit. R. americanum nigrum Moench Verz. t. 7. 
Wangenh. A. pen/ylvanicum Perf.) | 
Pensrevanısche I. $. 5.6. Sie wird 4—% Fuls hoch, Die ab- 
wechlelnden geltielten Blätter find 5lappig: die entfernten Lappen 
find [pitzig, und fparfam mit fpitzigen Zähnen befetzt, Die Un- 
terfläche ift beilgrün. Die Blüthen bilden einfache, 2— 4 Zoll 
lange Trauben; fie find grünlichgelb, kurzgeltielt und haben ein 
lanzeiförmiges Deckblatt, das etwas länger als der Kelch ift,. Die 
fehwarze, länglichrunde Beere if füßslich, und hat, wie die Blät- 


% 





ORDO I. . 329 
ter, den Gefchmack der vorigen, nur in 'weit fchwächerem Grade. 
In Penlylvanien. 


= 


b. Grofjulariae, aculeatae, Stachelbeere. 


5. R. RecLInATUM, ramis fubaculeatis reclinätis, 

pedunculi bractea triphylla. (A. reolinatum Willd. Perf. 
Gmel. Pileger arb. et frut. Baden[.) 
Rorne StacHeLneene. b.4— 5, Sie wird 3— 4 Fuls hoch. Die 
grauweilsen, geraden Stacheln finden fich an alten Zweigen nur 
einzeln; an den jüngern häufiger zu 2 und 3 unter den Blättern, 
Diefefind glänzend, grasgrün und 'Zlappig, wovon die Seitenlap- 
pen kleine Einfchnitte haben: die Zähne find grofs und rund; die 
Stiele bis zur Hälfte mit langen Borften befeızt. Die ein-, felten 
zweyblüthigen Stiele kommen aus den Blattwinkela. , Von den be- 
wimperten Deckblättern ilt das eine grols, rund und flielumfal- 
fend, das andere klein und lanzetförmig. Die 5 Einfchnitte des 
bauchigen Kelches und der halbe Stiel find violet. Die herzförmi- 
gen Kronblätter find weils. Die 2— 4 plriemenförmigen Staub- 
wege find am Grunde wollig. Die eyrunden Beeren lind dunkel- 
roch, oft beynabe [chwarz, [parlam behaart und lehr füls. Im 
füdlichen Deutichl. Schwab. | 

6. R. GrossuLarıa, ramis aculeatis, petiolis pilo- 
fis, pedunculis unifloris, bractea tripärtita, baceis hirr 
futis. (R. Groffularia Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. 
Spreng. Fl. Wett. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b, 1292. Sturm 
1.4 AR. Uva crifpa Fl. D. 546. Graoffularia Uva 
Scop.) | 
Gemsine St. b. 4.5. Sie wird Z3—4Fufs hoch; die jungen Zwei- 
ze [ind weilsgrau und haben unter jedem Blatt 3 Stacheln. Die 
abwechlelnden Blätter fehlen auf bewimperten Stielen und [ind 
Slappig: die 2 äufsern Lappen haben Einfchnitte; fie find fumpf-» 
zähnig, runzelig und Alzig. Der lange Blüthenftiel theilt lich in 
a ungleiche Stiele. Die zurückgebogenen Kelchfchnitte find vio- 
ler und falt Zeckig, Die aufrechten, rundlichen Kronblätter find 
weils und «.lserlich beliaart. Die Beere enthält viele nierenförmige, 
gelüielte, bräunliche Kerne, die in einer durchlichtigen, gallert- 
artigen Mafle liegen. Von dieler, der vorhergehenden und folgen- 
den gibt es eine Menge Spielatten. In Gärten, an Zäunen, auf 
Mauern, Büumen überall. (H.) 

7. R. Uva crıspa, ramis aouleatis, pedunculis uni- 
floris, bracteis connato-tubulofis, baccis glabris. (A, 
Uva crifpa Willd. Perf. Roth, Smith, Fl. Wett. Hoffm, 
$preng. Hoft, Gme). Hell. Du Roi, Schmidt ie. t. ı, 
Fl. D. 546. Reitter et Abel Abb, t. 67:) ' 


# 





u 
x 


"330 CLASSIS V. SPECIES. 


Wııns Sr. 4.4.5. Sie hat die Gröfse der vorigen; aber il 
Blätter, die glänzend grün und kahl find. Desgleichen find auch 
die Früchte kahl. Die Sägezähne der Blätter Bad an ‘der Spitze 
mit einer weilsen Drüfe verlehen. Der Hauptitiel theilt fich und 
trägt meilt 2 Blüthen; es finden lich a rundliche, den Stiel umfal- 
- Sende Deckblätter, die gröfser als bey der gemeinen St. find. Stie- 
le und Kelch find glänzend glatt. Die herztörmigen Kronblätter 
find weilslich. Die Beere ift weit gröfser als die der vorigen 
Art, länglichrund, glatt, mit einzelnen Stachelhaaren beferzt. Von 
ihr bat man die, meilten Spielarten. An Zäunen und in Gärten fali 
in ganz Deutlchl, (H.) | 

b. R. DiacanTtna, aculeis geminis ftipularibns, fo- 
liis cuneiformi-tripartitis dentatis, floribus racemofis. 
(R. Diacantha Willd. Perf. Pall. rofl. 2. t. 66. ej. itin. 
t.2. f. 2.) 
 PaarstacheLiseSt.%.5. Sie wird 5—6Fuls hoch. Am Urfprung 
jeden Zweiges und an Jer’Balis jeden Blattltiels ftehen 2 pfriemen- 
förmige Stacheln einander gegenüber. Die langgeltielten Blätter 
fteben abwechlelnd und lind glänzend ; dabey auf der untern Flä- 
che weit heller grün, als auf der obern. Auf jeder Seite hat der 
Blatiltiel eine oder 2 fRumpfe zahnförmige Verlängerungen, Die 
hellgrünen Blüthen bilden in den Blatıwinkeln kleine Trauben. 
Die Früchte hat man noch nicht beobachtet. In Sibirien. 





Der mannigfaltige Nutzen, den die gemeine J. gewährt, hat 

Die zu einem wichtigen Gegenftande der Cultur gemacht und fie 
ilt dadurchtfehr veredelt worden. Man ifst die Beeren rob, getrock- 
met, mit Zucker eingemacht; man bäckt lie in Kuchen, macht 
Gelee, Gefrornes und einen ganz vortreflichen Wein daraus. 
Man läfst in dieler Abflicht die Beeren völlig reif werden und bis 
in den Herbit hängen. Dann prefst man den Saft heraus, vermilcht 
ihn zu gleichen Theilen mit Waller und fetzt auf 2 Maals 4 Pfund 
‚Zucker hinzu. Diele Milchung füllt man auf ein kleines Fals, und 
füllt es täglich voll, [o lange die Gährung dauert. Dann läfst man 
das zugelpundete Fals 6 Monat liegen und zieht hierauf den ferti- 
gen Wein auf Bouteillen, wo et lich 6 — 8 Jahr hält. Ueberdiels 
geben die Beeren einen [chönen Eilig und die zurückgebliebenen 
Hefen einen ftarken Branntwein, Da diefer Strauch alle Jahr 
zeichlich trägt und weit weniger Wartung bedarf als der Wein- 
Stock ; fo follte man in nördlichen Gegenden ,. wo der Wein nie 
völlig reif wird, Johannisbeergärten anlegen. — Der Arzt em- 
pfiehlt Beere und Satı als kühlend und der Fäulnifs widerftehend. 
Der Saft mit Waller vermifcht gibt einen kühlenden Trank im Som- 
mer. Die Blätter von R. rubrum und floridum werden zum Ein- 


ORDO L. 3380 


machen der Gurken und des Sauerkrauts benutzt. Von den Zwei- 
gen färbt man die Wolle nufsbraun; die Beeren geben eine Nan- 
kingfarbe. In den Apoıheken führt man: Ribium rubrorum bac- 
eae. — R. petraeum gewährt denfelben Nutzen. — Der weibli- 
' cbe Strauch von A. alpinum gibt dichte Hecken und verträgt den ' 
Schnitt. Das Holz dellelben ill febr hart und zähe.— Der Geruch 
der Beeren und Blätter von R. nigrum ift, feinem Anbau hinderlich. 
Die ganz reifen Beeren find [ehr wohlichmeckend und geben einen 
fchönen Wein, det einen Muskatellergelchmack hat, und den 
man durch guten Franzbranntwein erhöhen kann. Auch geben 
fie mit Rum einen vortreflichen Rarafıa, der bey Wallerfucht und 
Steinfchmerzen empfohlen wird. Die jungen Blätrer geben /dem 
 Branntwein einen empfehlenden Gelchmack und Farbe. Die ab- 
gebrüheten und wieder getrockneten Blätter geben einen [ehr wohl- 
f[chmeckenden Thee, der bey Gichtichmerzen empfohlen wird. 
In England gibt man dem Biere durch die Knospen einen ange- 
nehmen Gelchmack, In den Apotheken führt man: Ribium nigro- 
rum folia, ftipites, baecae.. — R. floridum kang.eben lo benutzt 
werden. — Die gemeine und wilde Stachelbeere gewähren glei- 
ehen Nutzen; beyde werden roh,‘ gelchmort und eingemacht ge- 
nollen ; beyde geben einen guten Wein; und beyde dichte He- 
cken. — Die Vermehrung aller angeführten Arten gefchiehr am 
leichteften durch Wurzelbrut, Ableger und Stecklinge. 


150. HEDERA, Epheu. 


H. Herıx, foliis quinquanguläribus, quinquelo- 
bisque: floralibus acutis, umbella erecta. (4. Helix 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. Fl. 
Wett. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 1267. Fl. D. 1027. Schk. 
t. 49.) ’ 
Geusınen E. #.9. Er rankt auf der Erde hin’ und auch an Bäu- 
men und Mauern klimmt er mit feinen bakenförmigen Wurzeln 
oft eine Höbe von 4o — 50 Fuls, und erlangt eine Dicke von 6 — 
8 Zoll. - Die abwechlelnden Blätter fieben auf rothen Stielen; lie 
find nach Verfchiedenbeit des Alters verf[chieden, oben glänzend, 
dunkelgrün und mit weilslichen Adern durchzogen. Die Blütlien 
riechen unangenehm und man findet fie nur an [ehr alıen, hohen 
Stämmen, an den Spitzen der Zweige in einfachen, geltielten 
Schirmen. ‚Die gelbgrünlichen Kronenblätter haben zurückgebo- 
gene Spitzen. Die herzförmigen Staubbeutel find gelb. Die reife 
-Beere ift blaufebwarz, Seckig genabelt und enıhalt ein grünes 
Fleifch mit 5 (1 - — 2)eckigen Körnern. In Wäldern an Bäumen, 
an Mauern in ganz Deuiichland. (H, Ein Stamm von ungewöhn- 


FEB CLASSIS.V. SPECIES. 


Jicher Dicke findet‘ fich in dem Hayı in j" Nähe der gräflichen 
Wirthichaltsgebäude zu Wandsbeck.) | g 





Aus dem [chwammigen Hol#e dieles Strauches drechfelt man 
Filtrirbecher, die Schon den Griechen bekannt waren. Es belitzt 
ätzende Kraft, und man macht kleine Kugeln daraus, um damit 
Fontanelle offen zu erhalten. Im lüdlichen Europa gewinnt man 
durch Einfchnitte das Epheugummi (Gummi Hederae), das emen 
gewürzhaften Gelchmack und beym Verbrennen einen ftarken Ge- 
such bat. Die jungen Blätter und Zweige enthalten Gerbelioff und 
fürben die Wolle gelbbraun. Die in ftarkem Bier bis zur Hälfte 
eingekochten Blätter befördern das Lammen der Schafe, Mit den 
frifchen Blättern reinigt man alte Schäden; fie befördern die Hei- 
lung des Grindes; vertreiben bey Kindern das Ungeziefer; beför- 
dern die Milch der Schafe. Die Beeren find Menfchen Ichädlich, 
Bey den Alten kränzte man den Dichter mit einem Epheukranze. 
In den Apotheken kennt man: Hederae arboreae lignum, folia, 
- refina, baccae. 


PHYLICA, Phylike, 


Pu. ericorpes, foliis Jineari - lanceolatis glabris, 

ramis fubumbellatis, capitulis terminalibus tomentoßis. 
(Ph. ericoides Thunb. pr. Willd. Perf.) 
Heindsantıce Pr. %.gbis 3. Diefer kleine, immergrüne Strauch 
wird 2 — 3 Fals hoch. Er treibt 3 — 4 Stengel, die fich wieder 
theilen und in der Jugend mit kleinen, zahlreichen Blättern be- 
fetzt und dunkelgrün lind. ‚Die kleinen, [chön weilsen Blüthen 
bilden kleine Köpfe. In Aethiopien, auf dem Cap. 





Sie gehört ins Glashaus und verlangt guten, etwas [chweren 
Heideboden. Während der Blüthe gibt man ihr etwas viel Feuch- 
tigkeit. Im Winter letzt man fie nahe ans Fenlier. Man vermebrt 
fie durch Ableger und Stecklinge, und diels gelingt am beiten im 
Frühlinge, oder im Julius und Augult im Miltbeete, 


151, JASIONE, Jafione, 


J. MonTana, foliis lineari-lanceolatis bahı anguftio» 
ribus hifpidis undulato - crifpis. (J. montana Willd. 
Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl, Wett. Spreng. Holt, 
ser Hell. Engl. b. 882. F], D, 3ı9, Schk. t, 266. Sturm 
1.9. 

[email protected] — 8. Der aufrechte, eckige Stengel wird. fulshoch 
und höher. Die Wurzelblätter find breiter als die des Stengels, 
auf beyden Seiten zottig, ganzrandig und wenig wellenförmig. 





ORDO I. 333 - 


Die Endköpfe fliehen einzeln; fie find halbkugelförmig, vielblü- 
ıhig und haben eine vielblätterige bleibende Hülle, deren Blätt- 
: chen gezäbnelt ünd. Die kurzgeltielten Blütlichen find hellblau 


und haben einen [chwachen Bilamgeruch : die Krone ilt tief Sıhei-’ 


lig mit linienförmigen Theilen. Der befondere Kelch hat 5 bor- 
Itenförmige Zähne. Die Scheibenblüthen haben blofs Antheren, 
die nur am Grunde etwas zulammenhängen. Blofs die Randblürhen 
haben lange Griffel, die nach oben heilblau und kalıl iod, Die 
keulenförmige Narbe erlcheint in der Folge ausgerandet und wird 
blofs von deın Staube der Scheibenblüthen bedeckt. Sie variirt: 
mit kahlen Blättern ; und mit weilsen Blürhen. — Die J. comofa 
Roth ß. unterfcheidet Gich: durch einen kürzeren Stengel; durch 
Blütbenttiele, die länger als der gemeinfchaftliche Kelch und wor- 
an die mittellten am länglten find ; durch eine violeite Blüthe, die 
etwas länger als der befondere Kelch ill; durch einen etwas kür- 
zeren Griffel als die Krone; und durch einen behaarten Griffel. 
Auf trockenem Boden überall; ß. auf Sandboden bey Bremen. (H.) 





Für Rindvieh, Schafe und Ziegen ili le ein angenehmes Fur 
ter; auch befeltigt fie Sandboden. 


152. ILLECEBRUM, Knorpelblume. 


ILL. veRTIcıLLATuM, caulibus filiformibus glabris; 
foliis fubrotundis, calicibus pentagonis ariltatis. (Il. 
verticillatum Villars de lliecebr. Neu. Journ. d.B. ı8oı1. 


1. 409 t. 4 Lin. Willd. Perf. Roth, Smith, Engl. b. 895. 


Fl. D. 335.) 


QuizısLörttse K. %, 7. Die faferige Wurzel treibt runde, liegen 


de Stengel, die roh, älftig und beblättert ind. Die enıgegenge- 


feızten Blätter lind kahl, fleilchig, ganzrandig, verkehrt ey-lan- 
zetförmig und faft ungeltielt. Die enifernten Quirle Jind 5- — 
6blürkig, Die braunen Nebenblätter find vertrockuner und einge- 
riffen. Der glänzende Kelch ilt mit 5 Furchen verlfehen und endigt 
fich in 5 Spitzen; diele zeigen Aich löflelförmig ausgehöhlt und 
umjchliefsen einen [chwarzen, glänzenden Samen. Auf feuchten 
Triften und Sandboden; Berl. Gött. Hell. Barby, EN, Bıe- 
men, Oldenb. Holit. (H. Poftel, Alfterdorf.) 


CELOSIA, Hahnenkamm. 


| 1: C. ARGENTEA, foliis lanceolatis, ftipulis fubfal- 
catis, pedunculis angulatis;‘ fpicis fcariols. (C. ar- 

gentea Lin. Willd. Perf.) 

Sırseränrisern H. 0.6 —g. Die Blätter um ein die 

Achren filberfarben. In China. 


! 


334 CLASSIS V. SPÄCIES. 


2. C. crısTaTa, foliis oblongo-ovatis, pedunculis 
teretibus fubftriatis, fpieis oblongis. (C. eriftara Lin. 

Willd. Perf. Lamark ill. t. 168. f. ».) 

Gemsinen H. ©.6 — 9. Der Stengel wird 1— 2 Fufs hoch. Die 

Blütlienliiele ind etwas gelftreift. Gewöhnlich find die Aehren lehr 

dick, breit, bisweilen federartig. Man findet ihn bald rorh,, bald 

gelb. Er variirt: mit fchmalen und breiten Blättern. In Alien, 

3. C. coccınea, folis ovatis ftrictis inauriculatis, 
caule fulcato, fpicis multiplicibus criftatis. (C. cocei- 
nea Lin. Willd. Peri.) | 
‚ Rorssr H.©.7—g. Er wird 3— 4 Fuls boch und unterfchei- 
det [ich von dem vorigen: durch drey Mahl dickere Blätter, die zer- 
brechlich find; durch gänzlich purpurfarbene Blüthen, die nicht 
röthlich [ind und einen purpurfarbenen Kiel haben ; durch kürzere 
Staubgefälse als die Krone ilt. In Indien. 


Sie gehören [ämmtlich ins warme Treibhäus. Man fäet he ins, 
Miftbeet und verpflanst lie dann einzeln in Töpfe, die man wie 
der warm I{tellt und mäfsig begiefet, 


153. GLAUX, Milchkraut. 

Gr. MarıTımA. (Lin. Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffm, Spreng. Fi. Wettr. Hoft, Gmel. Engl. b. ı3. 
Gaert. 1.t. 184. Fl. D. 548. Schk. t. 50.) 
Meenstranps-M. 2. Die gegliederte Wurzel treibt einen aufrech“ 
ten, fingerlangen Stengel, der zuweilen auch geitreckt auf der 
Erde liegt; er ili kahl, rund und nach unten äftig. Die ganz kah- 
len, ungeltielten Blätter find linienlanzeiförmig, porös, und am 
Rande durchfcheinend : die untern meift entgegengeletat. Die 
blattwinkelftündigen Blüthen haben keine Stiele und Itehen ein- 
zeln; fie find anfangs grünlich, in der Folge werden fie röthlich. 
Die Kaplel ift faft rund, Es variirt mit breitern, evrund - lanzet- 
förmigen Blättern. An Meerufern, auf Salzboden ; Pommern (Col- 
berg), Mecklenb. Holft. Brem. Oldenb. Barby, Berl. Gött. Hellen, 
Baden, Trieft, Thür. (Frankenhaufen, Artern), Halle. 


Es ift ein fehr gelundes und angenehmes Futter für alles Vieh. 
Man kann es als Salat und Gemüle genielsen; es befördert die 
Milch bey Menfchen und Thieren; es zeist Salzboden an und 
kann, wo es häufig wächlt, zur Soda benutzt werden. x 


154. THESIUM, Leinblatt. 
1. TH. LınoptuyLLym, caule erecto fubramofo, pa- 
nicula foliacea, floribus pedicellatis, bracteis minori- 


“ 


ORDO I. | 335 
bus obvallatis. (TA. Linophyllum Hayne in Schrad. 
Journ. d. B. 1.1800. t.6. Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Spreng. Fl. Wett. Holt, Gmel. Eng. b. 247. Fl. 
D. 1205. Schk. t. 51.) _ 

«. Ta. pratenfe. (Schrad. Spic. Ehrh.) 

ß. Ta. intermedium. (Schrad.].c.) 

y. Th. montanum, (Schrad. l.c. Ehrh. Hoffm. Gme!.) 
Frachsszärteniors L. 4. 5 — 7. Der eckige Stengel ift 2 — ı Fuls 
hoch. Die linien- und linienlanzerförmigen Blätter [ind :fpitzig, 
Snervig und ungeltiel. Die kurzen Blüthben baben nach oben ent- 
weder ein 3blätteriges Deckblatt, wovon das mittellte Blättchen am 
grölsten ilt, oder drey Deckblätter, wovon das mittelfte niedriger 
Iteht und gröfser il. Der sfpaltige Kelch ift innerhalb weils, 
aulserhalb grünlich. Die Blütbeu kommen ans den Theilungen 
der Aelte oder an ihren Spitzen hervor und [tehen zu 2 und 3, 
Der Griffel ift von der Länge der Staubgefälse. Der eyrunde Same 
it Jeckig. Es variüirt mit 4fpaltigem Kelche und 4 Sıaubgefalsen. 
Auf trockenen Bergen; Oeftr. Bay. Schwab. Pfalz, Hellen, Thür. 
Frankf. a M. Gött. Barby, Berlin, Leipzig. 


2. IH. EsKACTEATUM, caule erecto fimplici; race- 
mo foliato, floribus pedicellatis, bracteis minoribus de- 
ftitutis. ( TA. edracteatum Havne |. c. t.7. ej. Term. 
bot. 6. t. 20. & 4. Perl. 7%. comofum Roth Catal, 2.) 
DecseLartLoses L. 2.5. 6. Der eckige Stengel wird Ipannehoch 
und drüber. Die zeritreuten Blätter find linien - oder linienlanzet- 
förmig, Spitzig, verloren 5nervig und bohl; nur die in der Nähe der 
Blüthen [ind gellielr. Das Blatt und der Blüchenltiel fitzen auf 
einem gemeinfchaftlichen Stiel. Der Kelch ilt 4- und 5lpaluig, 
zuweilen auch 3lpaltig: innerhalb weils und bleibend, wie der 
vorige; die eyrund - lanzetförmigen Lappen deflelben find ganzran- 
dig. Honig- und Staubgefäfse, wie die des vorigen. Der Griffel 
ilt länger als die Staubgefälse. Es unterfcheider ich von dem vori- 
gen: durch die nach oben blütrhenleere Traube; durch die einzel- 
nen Blüthen ohne Deckblätter; durch den gemeinfchaftlichen 
Stand der Blätter und Blütben ; durch die ganzrandigen Kelchlap- 
pen; und durch den längeren Griffel: von dem folgenden: dusch 
die zerftreuten, hohlen Blätter; durch die nach der Spitze hin un- 
fruchtbare Traube; durch die geftielten Blüchen ohne Deckblätter ; 
durch die Kelchlappen, die über der Bafıs mit a Zähnen verlelien 
fiod; und durch die faft runde Nufs. Auf waldigen Triften bey 
Berlin. 


3. Tr. aLpınum, sa proftratis (erectis) fim- 
eine (ramofis), racemo foliato jecundo, floribus 


2336 , CLASSIS V. SPECIES. 


fefhlibus, bracteis minoribus obvallatis. (7%. alpinum 
Hayne |. c. t.6. Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffin. Holt, 
Gmel. Jacq. ault. 5. t. 416. I. ramo/um Hayne]. c, 
2. (?)) | 
Arrzn-L.©.(3)6— 9. Die Wurzel treibt mehrere gelfreifte 
Stengel, die oft liegend einen Kreis bilden, oft aber auch aufrecht 
- und ällig liod. Die abwechlelnden Blätter [ind linienformig, [pitzig 
und kabl,‘ Die Blüchen [itzen auf dem Zblätrerigen Deckblatt, wo- 
von das mittellie am gröfsten und blattälinlich it. Die lockere 
Traube ift meilt einfeitswendig. Der Kelch ilt inwendig weils und 
bleibend: die bellügelten Lappen haben über der Bafis 2 Zähne; 
dabey ift er 4- und 3fpaltig, lelten zipaltig. Honiggefäls, (4 u. 3) 
Staubgefälse und Griffel, find wie in Th. Linophyl/üm. Die ku 
gelrunde Nufs enthält ein Samenkorn. Unter den Samen befindet 
ich bey diefen 3 Arten ein gelber Schleim. Auf Gebirgen; Oellr. 
Bay. Salzb. Schwab. 


. 4- TH. Decumsens, caule fubdecumbente, foliis 

linearibus angultis, floribus fubpaniculato - racemofis 
quinquefidis. (TA. decumbens Gmel. Th, pratenfe 
Ehrh.) 
Lıiesenoes L. 2. 6. 7. Die holzige Wurzel treibt mehrere eckige, 
kahle Stengel, die blafsgelblich ausfehen, am gewöhnlichfien Hie- 
gen, doch zuweilen emporlteigen; fie finden lich von Finger- und 
Fufsböhe, Die abwechfelnden Bläuer lind. ungeftielt, genau |i- 
nienförmig und grüngelb. Die eckigen Blüthenfliele find meilt 
sblürhig, fehr felten ablüthig. Das Deckblatt ilt zblätterig, wo- 
von das mittellte faft doppelt länger ilt. Die Zlpaltigen Kelche find 
5männig,. felten 4lpaltig: äufserlich gelbgrünlich, inwendig gelb» 
weifslich, Auf Waldwielen und Triften; Raltadt, Obersreiler, 
Hellen, Meilsner, Tbür. Altenftolberg, 


DIGYNIA, stiLı 2 
STAPELIA, Stapelie, 


1. ST. cıLtaTa, corollis quinquelidis, laciniis 
imargine pilofis, fundo papillofo, pedunculis corolla 
brevioribus, caule tetragono ramofo decumbente radi-' 
cante fuperne florifero. ($t. eiliata Willd. Perf. Mal. 
fon Stap. n. ı. t.'r.) | | 
Gerranzte St. 5.7. Sie unterlcheider ich von allen übrigen Sta- 
pelien: durch den liegenden, ältigen und wurzelndet. Stengel; 
durch die Iparrigen Zähne; und durch die Krone, die tief 5lpal- 


ORDO I. 9.337 
tig und einfarbig ilt; fie hat die Gröfse der Blüthe vom Sz. hirfura. 
Am Vorgebirge d.g. H. | 

2. ST. HIRSUTA, corollis 'quinquefidis, laciniis 
ovatis acutiusculis, margine villoßs, fundo villofo, pe- - 
dunculis teretibus longitudine corollae, ramis adfcen- 
dentibus tetragonis balı floriferis. (Sr. Air/ura Willd. 
Perf. Thunb. pr. Jacq. mifc. ı.t. 3.) ® RS 
Haarıse St. d.4— 7. Die zahlreichen Stengel werden 12 — 
ı8 Zoll hoch; fie Itehen aufrecht, find Aleitig, nur wenig gefurcht. 
Die Zähne an den Ecken lind aufrecht. Die geftielien Blüchen 
lünd: fehr grofs, gelblich mit dunkelvioletten Querltreifen: die Lap- 
pen lind an der Spitze und am Rande violet; der Grund ift blals- 
röchlich und die Nektarien [ind roth. In dar Mitte und am Rande 
ilt he lang behaart, Sie har einen unerträglichen Geruch. - Eben- 
dafelbit. | u 
3. ST. VARIEGATA, corollis quinquehidis rugofis, 
laciniis ovatis acutis, fundo circulari concavo rugofo, 
en corolla longioribus, ramis tetragonis ad- 

cendentibus bafı floriferis. (St. variegata Willd. Perl... 
Jacq. mife. 1. t. 4. Ait. K. Thunb. pr ) Ä 
Buntes Sr. 5.7. Die Aelte werden ı2 — ıg Zollhoch, find Afei- 
tig gefurcht und an dem Ecken mit dornigen Zähnen befeter. Die 
Sachen, grolsen Blüthen haben fchwefelgelbe Runzeln und find 
mir unregelmäfsigen braunrothen Punkıen befetzt ; im Grunde fin- 


der lich ein blaflerer Kreis. Sie find geruchlos, Ebendafelbit. 





Sie gebören ins warme Treibhaus. Man milcht unter eine 
fruchtbare Erde etwas Sand und auf den Boden der Töpfe legt 
man etwas Grand, um dieFäulnils der Wurzeln zu verhüten ; denn 
fie verlangen im Sommer viel Feuchtigkeit; allein im Winter [ehr 
wenig. Die abgebrochenen Aefle, die man verpflanzen will, "lälst 
man ein Paar Tage im Schatten trocknen, ehe man lie pflanzt; 
‚ hierauf fetzt man fie mit dem Topfe in den Winkel eines Leh- 
beetes, | : 


PERIPLOCA, Schlinge, 


P. Graeca, Aoribus interne hirlutis terminalibus. 
(P. graeca Willd. Perf. Du Roi, Jacgq. mife. ı. t. ı. f. 2.) 
Griscnıschg Schr. 4. 6 — 8. Dieler rankende Strauch hebt fich 
15 — 20 Fuls hoch. Die entgegengefeizten Blätter find geltielt, 
eyrund-lanzeıförmig, ungezähnt, kahl und auf der Oberfläche 
glänzend dunkelgrün. Die Blüthen :bilden-in den Blarwinkeln 
langgeltielte Schirmuauben ; fie lind ziemlich grofs und woblrie- 
chend: die linienförmigen Einfchnitte Lind an der Spitze abgerun- 

Möjsler's Handb, d. Gewäch:sk. 22 


®@ 


x 


38 CLASSIS V. SPECIES. 


det, üufserlich grün, innerhalb braunrotb und mit kurzen Haaren 
ftark befetzt. ?Die dritihalb Zoll langen Früchte find braun und 
kommen nur bey warmer Witterung zur Reife. In Syrien und Si- 
birien. Ä Ä 





Sie gibt Schöne Lauben. Stengel und Blätter enthalten einen 
ätzenden, giftigen Milchfaft, Sie verträgt unfere Winter lehr gut, 
und läfst fich durch Ableger und Wurzelbrut leicht vermehren. 


APOCYNUM, Apocynum. 


1. A. ANDROSAEMIFOLIUM, caule erectiusculo her- 
baceo, foliis ovatis utringue glabris, cymis terminali- 
bus. (A. androfaemifolium Willd. Perf. Morif£. h. t. 3. 
f. 16. Schk. t. 53.) Fa 
FLIEGENFANGENDES A. 4. 8. 9. Der röthliche, an der Spitze äflige 
Stengel wird ı% Fuls hoch. Die entgegengeletzten Bläuer Jind 
Spitzig und ganzrandig. Die rofenfarbenen Blüthen riechen Ichr 
angenehm und bilden Schirmtörmige Eudfträufser. Die 2 Frucht- 
knoten find mit 5 drüfenartigen-Körpern umgeben ; die Samen mit 
Haarkronen verfehen. In Virginien, Canada. 

2a. A. CANNALINUM, caule erectiuschlo herbaceo, 

foliis oblongis fubtus tomentofis, cymis lateralibus fo- 
_ lio longioribus. (4. cannabinum Ait. K. Michaux Fl. 
Morif. h. 3.t. 4. f. ı5. Willd. Perf.) 
Hanrantntoss A. %. 7— 9. Der 5Fuls hohe Stengel har wenig 
Aelte. Die entgegengelerzten Blätter find langzugelpitzt, ganzran- 
dig und auf der Unterfläche weilslich. Die kleinen Blürhen find 
grünlich. Beyde angeführte Arten enthalten einen gifüigen Milch- 
fafı. In Canada, Virginien. 


ı Beyde verdienen angebaut zu werden; die feidenartigen Haar- 
kronen der erftern verwendet man zum Ausltopfen von Polltern; 
die zweyte kann wie Hanf benuizt werden, und die daraus berei- 
teren Stricke [ind im Wafler dauerhafter, als die von Hanf. Die 
innere Krone hat befondere Reitzbarkeit; Le hält Infekten :teft, 
die des Honigs wegen lie befuchen. Sie kommen im freyen Lande, 
in einem lockern und erwas feuchten Boden gut for. Man ver« 
mehrt fie durch Wurzeliheilung. 


| CYNANCHUM, Hundswürger. 


C. AcuruM, caule volubili herbaceo, foliis corda- 
to - oblongis glabris. (C. aoutum Lin. Willd.: Perf 
Gaerın. 2. t. 117. £.3. Schk. 1.54.) 


ÖRDO IL 5 339 


SerreioeR H. 2. 7 — 9. Die runden, unbebaarten Stengel enthal- 

» ten Milchfaft. Die entgegengeletzten, geltiehen Blätrer find fpitzig 
and graugrün, Die kleinen weilslichen Blüihen bilden einzelne 
Schirmtrauben,, die geltielt, [proflend und leitenltändig find, Dis 
Staubfäden find in eine kurze Nöhre verwach!en. Der Blütbens 
ftaub belleht aus 10 eyrunden verwachlenen Körpe:chen, die aa 
wagerechten Fäden hängen. Die Ichuppig übereinagder lirgenden 
Samen [ind mit Haarkronen verleben. Sicilien, Spanien, Altrakan, 





Diefes Gewächs kommt im Freyen fort; doch verlangt es in 
nördlichen Gegenden einen gefchützten Standort. Im Winter b6- 
deckt man die Wurzeln, Im Frühjahr vermehrt man es durch 
Wurzelfchölslinge. | 


155: ASCLEPIAS, Schwalbenwurz. 


3 A. syrtaca, foliis ovalibus fübtus tomentofis, 
-saule fimpliciffimo, umbellis nutantibus. (A. fyriaca 
Willd. Perf, Blackw. t. 52:1. Kerner t. 390.) 
Syrischk Schw. 4.%. 8. Der flarke, aufrechte Stenrel ift Alzig 
und wird 4— 5 Fulsthoch. Die dicken, entgegengeletzten' Blätter 
find weich. Die röthlichen Blüthen bilden grofse Endichirme. 
Der Blüchenftaub ift in.ıo lache Körperchen verwachlen, die ar 
kurzen, .hin- und hergebogenen Fäden herabhängen. Die über- 
einander liegenden Samen haben’ Haarkronen. Der Milchlaft die» 
fer Pflanze verurlacht gefährliche Zutälle. In Virginien, um Altra- 
kan. } ' | 
be A. curAssavica, foliis lanceolatis petiolatis gla- 
bris; pitidis, caule fimplici, umbellis erectis folitariis 
lateralibus. (4. eurafjavica Swartz, Willd. Perk) ı..+- 
OranogranBıon Schw. 4:6 — 9. Der runde Stengel wird.a Fuls 
hoch, und hat entgegengefetzte Blätter. Die Blürben find Ichön, 
orangegelb: die Einlehnitte lind zurückgebogen, Die Fruchibälge 
find an. den Seiten gezähnelt. Auf Curaflao. ae j 
=. &% A, GIGANTEA, foliis obovato-oblongis, petiolis. 
brevilbmis, laciniis corollae reflexis iuvolutig. (4. gi 
gantea Kit. K. Willd. Perf. Jacy« obf. 3. t. 69. ej. Amer. 
Grossg Scuw. %:. 7 —9g> Der einfache, falt aufrechte Stengel 
wird 5 — 6 Fuls hoch. Die_enıgegengelerzten Blätter find auf ser 
untern Fläche filzig und die Balis des Stiels hat oben eineit Bart, 
Die rötblichgelben Blüthea find großs, Sie ilt (ehr gifüg. Im 
Oktindien, Arabien, Aegypten. . | ist 
u du A:.AMpENA, foliis ovatis fubtus pilofusculis, 
, 22 ”* 


.% 


340 + CLASSIS V. SPECIES. 


caule fimplici, umbellis nectariisque erectis. (A. amoe- 
aa Willd. Perf. Dill. Elthi t. 27. f.30.) 0 
Scnönporus Schw, 2%. 7. 8. Der einfache Stengel wird an 3 Fuls 
hoch. Die entgegengeletzten Blätter find fpitzig. Die purpurfar- 
benen Blüthenblätter haben lange rolenfarbene Fortlätze. In Nord- 
amerika. | 
- e. A. nivea, foliis ovato - lanceolatis glabriuscu- 
lis, caule fimplici, umbellis erectis lateralibus [olitariis. 
(A. nivea Willd. Perf. Dill. Elth. t. 29. f. 32.) 
Weıssprürnise Schw. 4. 7. Der aufrechte Stengel ift 2 Fuls hoch, 
Die [pitzigen.. entgegengeletzten Blätter find duukelgrün. Die Blü- 
then find grünlichweils; die Nektarien weils. Die Fruchtbälge ind 
nicht gezähnelt. Sie unterfcheidet lich von der orangefarbigenSchw.: 
durch die Blätter, die ohne Glan.: und etwas [charf ind; am Grun- 
de mehr:zugerundet, aber nicht völlig lanzerförmig. In Virginien, 
f. A. astumarıca, foliis cordato-ovatis cufpidatis 
fubtus pubelcentibus,' caule:volubili pubefcente, um- 
bellis fimplicibus paucifloris. (4. aftimatica Lin, 
Willd. Perf. Cynanchum Ipecacuanha Willd. Jahrb. der. 
Pharm. 1795. t. 2.) ; k 
Heıısams Schw. 4, Die ganze Pflanze ilt zottig, die Oberfläche 
der Blätter ausgenommen. Die einander genäherten und enigegen+ 
gelerzten Blätter find an der Balis herzförmig und [pitzig. Die win- 


‘“ keiftändigen Schirme find kürzer als die Blätter, und oft [proflend, 


Die Kelchfchnitte find boritenartig. In Wäldern auf Ceylon. 

1. A. VınceToxicum, foliis cordato- ovatis tenuif- 
fime ciliätis. (4. Pincetoxictum Willd. Roth, Scop. 
Hoffm. $Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 849. Schk. t: 55. 


‚Sturm 1.9. Cynanchum Vincetoxicum Perl.) 


Gemzins Schw. 4: 5— 7. Die kriechende Wurzel treibt einen 
aufrechten, einfachen Stengel, der ı — ı4 Fuls’hoch wird; er ift 


_än 2 entgegengeletzten Seiten der Länge nach mit einer Haarlinie 


bezeichnet. Die entgegengefetzten, geftielten Blätter find ganz- 
randig. Die weilslichen Blütben bilden einen Afterfchirm, der win- 
kelftändig ilt, Die lanzeıförmigen’Kapfeln find Iumpf und kahl. 
Die Samenkrone ifı feidenartig und glänzend weile. Auch der 
Milchfaft diefer Pflanze ift fehr verdächtig. In bergigen Wälder 
auf Grandboden falt in ganz Deucichland. (H.) 





Von den angeführten. Arten zeichnet fich die Syrifche Schw. 
durch ihre Nutzbarkeit aus und wird hier und da mit dem glück- 
lichften Erfolge angebaut. Die feidenartige Haarkrone des Samens 
wird auf vielerley'Art benutzt; die feinften und weils Haare 


en ‚ORDO H. u 341 


werden ‚gelponnen und liefern mit Baumwolle odar Florerfeide vor- - 
irefliche Zeuge; die geringern benutzt man zum Ausltopfen der 
Pollter und Betten, Durch gehörige. Behandlung erhalten Ge Fe- 
derkraft und geben eine Wärme, wie die Eiderdunen, und über- 
treffen an Leichtigkeit alle Federbetten. — Eine audere Benutzung 
‚gewäbren die Stengel, die einen Baft liefern, wie der,Flachg und 
Hanf, — Die zarten Sproflen können wie Spargel genoflen wer- 
‚den. — Am leichtefien pflanst mau fie durch Wurzelableger fort, 
‚die man in Stücke zer[chneidet, an welchen lich aber Treibaugen 
befinden müflen. — Die Samenhaare von der gemeinen Schw. 
können eben [o benutzt werden, nur [ind lie von geringerer Gü- 
te. — In den Apotheken führt man: Hirundinariae radiz. — 
Von der Aeilfamen Schw. führt n Asclepiadis afıhmaticae radiz, 
die [ehr wirklam ilt. — Von In ausländifchen Arten ‚gehören 
b. c. und $. ins warme Treibbaus; d. und e. kommen im Freyen 
fort. Diefe lieben einen milden unil feuchten Boden; in nördlı- 
chen Gegenden bedeckt man fie im Herbil. Sie laflen fich durch 
Samen vermcehren, aber leichter durch Schößslinge und Wurzel- 
theilung. Den Samen der Treibhauspflanzen 'fädt man’ im Frübjahr 
ins Mittbeet. Viel Feuchtigkeit ift. ihnen im Winter Ichädlich. 
Man fetzt fie nahe an die Fenlter. 


156. SWERTIA, Siweriie. 


Sw. PERENNIS, corollis zhdis, ‘peduneulis tetra- 
‘sonis fubulatis, caule indivilo, foliis radicalibus ovali- 
bus: (Sw. perennis Willd. Perl. Roth, Smith, Höffın. 
'Hoft, Gmel. Jacgq. a. t 245. Gaertn. 2. t. 11% f.y. Schk. 
t. 58.) 
"AuspAavsRnDE Sw. 2.7. 8. Die Wurzel:beitelit aus weilsen, lan- 
gen Fafern und treibt einen äufrechten, kahlen Stengel, der füls- 
hoch und drüber wird. Auch die Blätter find kahl; lie ftehen talt 
alle an‘’der Wurzel und [ind ganzrandig. Der 4-, zuweilen auch 
stheilige Kelch ift halb fo grofs als die Krone, deten Rand 5-, 
feltner ätheilig ii; am Rande ilt fie dunkelblau, nach der Mün- 
dung‘ bin grünlich und mit röthlichbläuen Punkten beletzt. Die 
Blürben bilden Endrispen. Die Kapfel ift bauchig. In Alpenge- 
genden Süddeusfchlands und auf hohem Toriboden des nördlichen, 
Mecklenb. ‘ 


e 
pr 





Die ganze Pilanze ilt Sehr bitter. Bu, 
157. GENTIANA, Enzian. 
a. Corollis [ubcampanulatis. | 
1. G. zurea, foliis latis ovatis nervolis, corellis 


e' 


348 CLASSIS V. ' SPECIES. 


fubguinguehdiß? rotatis verticillatis, " verticillis fubey- 
mofss, calicibus fpathaceis. (G. /utea Willd. Perf. Scop. 
Roth, Hoffm. Hoft, Ginel. Froelich de Gent.) 
Geisen E, 2.7.8. Die dicke, geringelte Wurzel ift äufserlich 
braun und inwendig gelb. ‘Der aufrechte Stengel wird 2 — 4 Fuls 
"och; dabey ift er röhrig, geltreift und kahl. Die ganzrandigen 
Blätter (ind kahl und denen von Verarrum alb. ähnlich; au der 
Würzel gellielt; am Stengel ungellielt und in der Nähe der Blü- 
then umfallend Die 4 Deckblätter find eyrund und Znersig. Der 
# — äfpalrige Kelch ilt durchlcheinend und vertrockner. Die 

chöne, gelbe-Krone ilt falt bis auf die Bafis 5z- — öiheifig: die 
kurze Röhre it am Grunde drüfig; die Theile lind fpirzig und ge 
adert. "Die Anıheren find an der Balis pfeilförmig. Die zufam- 
mengedrückten Samen find am Rande häutig ‘und ftehen in 4 Rei- 
hen Auf Alpen und Voralpen; Oeltr. Steyerm, Salzb. Bay. Schwa- 
ben, fain Thüringer Walde bey Arntitadt.) 


2. G. pannanica, corollis fubfexhdis campanula- 
tis punctatiihimis verticillatis, calicibus coriaceis trun- 
catis. (G. pannonica Froel. Gent. Willd. Perf. Scop. 
Jacq a.t, 136. Hoffin. Holt. G. Punctata Jacg. obf. 2. 
t. 34.) . TE 
OxstazicHischerE, %. 8. 9. Er unterfcheidet fich von dem fol.» 
genden: durch die faftrund - eyförınigen Kronfchnitte,. die ftumpf, 
aber nicht eyfürmig und zugefpitzt ind, Der Kelch ift bis gegen 
die Mitte in fo viel Einfchnitte gerheilt, als die Krone hat, wo- 
won 2 entgrgengeletzte grölser find. Auf Alpen und Voralpen; 
Oelir. Käraıh, Steyerm. Tyrol, Bay. Böhm, | 


“3. G. PUNCTATA, corollis fubfexfhidis campanulatis 
punctatilimis verticillatis, calicibus membranaceis 
truncatis, (G. punctata Froel. Gent. Willd. Perf. Hoffm. 
Jaeq- a. app t 28. Holft.) 

Vusarınten E. 2. 7, Der aufrechte Stengel wird ı% Fufs boch. 
Dieanterlten Blätter find-eyrund ımd fpitzig; die oberften lanzer- 
förmig.und allegerippt. Die ungeltielten Blürhen find gelblich - pur- 
purfarbig. :Auf den Alpen; Oeltr. Steyerm. Tyrol. 

4. G. campanuLaTa, corollis feptemfidis campanu- 
latis impunctatis verticillatis, calicibus brevibus fub- 
truncalis. (G. campanulata Froel. Gent. Willd. Perf. 
Murr. Syft. Jacq. a. app. t. 29. Hoft.) 
GrockenrLrüruisen E. 4. 7.” Der Kelch ift 7fpaltig; die Krone ge 
ftreift und gelb. Auf den Kärntbner Alpen. | 

.» G. ASCLEPIADEA, corollis Quinquefidis campanu- 

‚latis<oppoftis axillatibus fubfeffilibus ‚ foliis amplexi- 


ORDO u : 343. 


eaulibus- ovato - lanceolatis. (G. efelepiades Froel. 
Gent. Willd. Perf. Scop. Jacq. a. t. 323 Hoffin. Hoft, 
Gmel.) | 
Scuwasenwunzanticen E. 4. 7 —g. Die vielköpfize Wurzel 
treibt einen aufrechten, kahlen Stengel, der ı — 2 Fuls und drü- 
ber wird. Die entgegengeletzien, Znervigen Blätter [find am Rande 
kaum fichtbar gekerbt. Die einzelnen Blüthen finden lich. auch 
an der Spitze; oft fiehen lie auch zu 2 und Zseinander entgegen. 
Der 5eckige Kelch ilt slpaltig. Die f«böne Krone ilt hellblau und 
dunkler punktirt; fie ilt 3 Mahl länger als der Kelch: die Ein- - 
fchnitte fiod eyrund, [pitzig und ganz. . Auf Alpen und Voralpen; 
Oellr. Krain, Salab. Bay. Schwab. Sachf. Lauf. Böhm. Schlefien.' . 


6. G. crucıAaTa, corollis hypocrateriformibus qua- ' 
drifidis nudis verticillatis, fefflibus, caule compreffo, 
foliis ovato-lanceolatis nervofis vaginantibus. (G. era 
ciata Wild. Perf. Froel. Gent. Jacq. a.'t. 372. $cop. 
Roth, Fl. Wett. Horfm. Spreng. Hoft, Gmel. Hell.) . 
Kreurz-E. 4. 6— 8. Die ällige Wurzel treibt mehrere hand- 
“bis [pannenhohe Stengel. Die krentzweile fichenden Blätter find 
Snewig. Die Deckblätter find linienförmig. Der glockentörmige 
Kelch ift eckig und 4fpaltig. Die Kronenröhre ift lang; der Raud 
vierfpaltig-und Ichönblau; der weilse Schlund grün punktirt; die 
eyrunden Einfchnitte [ind [pitzig, mit einem dreyeckigen, alpiızi- ° 
gen Zahne zwilchen jedem derfelben. Er variirt: mit falt liegen- 
dem Stengel; mir SfIpaltigen Kronen. Auf treckenen, lonnigen 
Bergen; Oellr. Krain, Bay. Schwab. Pfalz, Würzb. Wett. beyde | 
Frankf. Hellen, Gött. Halle, Mecklenb. Herb. Sachlen. R 


7. G. PNEuUMoNANTHE, corollis zfıdis campanulatis 
acuminatis axillaribus pedunculatis, foliis fublineari- 
bus obtufis. ‘(G. Preumonanthe Froel. G. Willd. Perf; 
Scop. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel, 
Hell, Engl. b. 20. Fl, D. 269. Sturm.) | 1 
Gzneıner E. 2%. 8. 9. Die nur wenig geringelte Wurzel treibt einen ' 
faft fufshohen, aufrechten Stengel, der einfach und undeutlich 
eckig ilt. Die entgegengefetzten Blätter find kalıl und ganzrandig: 
die untern find kleiner. Zwey entgegenftehende, linienförmige 
Deckblätier. Die. aufrechten, fchön dunkelblauen Blütben find 
gefaltet: die Ecken find grünlich ; inwendig finden fich gelbe Punk- 
te. Sie ftehen in den Blattwinkeln und an der Spitze. Die An- 
theren find verbunden. Er variirt mit weilser Blüthe, Auf feuch- 
ten Triften‘;,; Oeftr. Krain, Kärnth. Steyerm. Salzb. Plalz, Schwa- 
- ben, Würzb, Wett. Gött. Berl. Barby, Bremen, OldenL, Meekl. 
Holft. (H. in der Gegenil von Eimsbüttel.) 





’ 


344 CLASSIS V. SPECIES. 


8. G. rrıGıpa, corollis campanulatis quinquehidis 
terminalibus fefflibus binatis, laciniis oebtuhs, foliis 
lineari - oblongis enerviis. (G. frigida Willd. Perl. 
 Froel. G. icon. Haenke in Jacgq. Coll. Schmidt in Roem. 
Arch. t. 2. f. 2.) 

Dukchschsinenper E. 3. 7. Der auffteigende Stengel ilt mir den 
fcheidenartigen Blattitielen bedeckt. Von den Itumpfen Stengel- 
blättern find die beyden oberlten Paare unmittelbar unter dem Kel- 
che einander genähert. ‚Der röhrige Kelch iR zIpaltig, abwech- 
felod mit gröfsern Einfchnitten.. Die bartlofe Krone ift doppelt 
Jäuger als der Kelch, gefalter, häutig, gelblich; fie hat blaugrüne 
Längsitreifen und Punkıe: die dreyeckigen Einfchuitte find [pitzig 
und zwilchen jedem Iteht- ein kleiner Zahn. Die [äulenförmige 
Kapfel ilt an beyden Enden zugelpitzt. Auf den Steyermärkilchen 
Alpen. 

- 9. G. ALGIDA, corollis campanulatis quinquefidis 
terminalibus pedunculatis fubternis, laciniis acutis, fo- 
liis lanceolatis trinerviis. (G. algida Willd. Perf. Pall. 
rolf. 2. t. 95. Holt. G. frigida Froel. G. £.) 

Häuricer E. 2. 7. Die Wurzelblätter liehen in Bündeln. Die 
Blühen befinden lich in den oberlien Blatiwinkelo und.an der 
Spitze zu 5 und 4 beylanımen, Auf hohen Alpen; Steyerm. 


b. Corollis infundibuliformibus. 


10. G. acauLıs, corolla sfida campanulata caulem 
quarlrangularem excedente. (G. acanlis Froel. G.Willd. 
'Scop. Jacqy a. t. 135. Hoffm. Spreng. Holt, Gmel. Sturm 
1: 4, Gaertn. v1. . 114. F. 6.) E 
Grosssrürnsen E.2.6 — 8. Die vielköpfige Wurzel treibt finger- 
liöhe Stengel, die aufrecht find. Die Wurzelblätter Reben kreis- 
fürmig um deu Stengel ; die des Stengels find entgegengeletzt, un- 
gefiel, am Grunde verwachlen-fcheidenärtig, faft Snervig und 
. kleiner als die vorigen. Die einzelne Blüthe ftehr aufrecht. Der 
eckire, glockenförmige Kelch ilt sfpältig. Die [ehr fchöne Krone 
it 3 Mahl länger als der Kelch, eıwas ;lockenförmig und dunkel- 
blau, geltreift und punktirt: die eyrunden Lappen lind Ipitzig und 
zutückgebogen. Die Narben find halbkreisrund, am Rande ge- 
‚ Rerbt und drülig. Auf. Alpen, holen Gebirgen; Ocfir. Kraia, 
Salzb. Bay. Schwab. Halle. Ä 

11. G. vERNA, caule fimplici pumilo, corolla quin- 
. quefida infuudjbuliformi, foliis ovatis acutiuseulis, ra- 
 diealibus patentibus, caplinis maioribus. (G. verna 
Froel. G. Willd. Perf, Seop. Roth, Smith, Hoffm. Holt, 


u 


ORDO I. - 345 


Gmel. Eng. b. 403. G. terglovenfis Hacq.t.2. f.3. G. 
bavarica Pall. Fl. ro[[.) 

ß. Caule corollam excedente, corollae laciniis acute 

ferratis. Froel. 
. G. elongata. Haenke in Jacq. Coll. at 17 |. Fr 

3 Foliis caulinis ternis. Froel. 

«. Corolla albida. id. 
Faönuıscs-E. 3.3. 4. Die vielköpßge Wurzel treibt einen kur- 
zen, aufrechten Stengel, der eckig und kahl ifl. Die Wurzelblät- 
ter bilden einen Kreis um den Stengel; fie find ungeltielt, ganz- 
randig und weit gröfser als die Stengelblätter. Diele fiehen einau- 
der gegenüber und [ind am Grunde verwachlen. Das oberfte Paar 
derfelben dient der einzelnen Bläche zur Hülle. Der Kelch if 
kürzer als die Krone; er bilder 5 erhabene Falten, die lich in 
Zähne endigen, Die fehr fchöne, violeıblaue Krone hat eyrunde 
und ganzrandige Lappen, die aber zuweilen fein gezähnelt find; 
zwilchen jedem Lappen fiebt ein zfpitziger, kleiner Zahn mit ei- 
rıer weilsen Linie. Die grolse Narbe ift kreisrund und [childför- 
mig ausgehöblt. Auf Alpen, Gebirgen, feuchten Wielen; Oelir. 
Krain, Salzb. Bay. Schwab. Franken, Regensb. Herb, 


12. G. urrıcuLosa, corollis quinquehidis hypocra- 

teriformibus, calicibus carinato-alatis, foliis caulinis 
fpathulatis. (G. uerieulofa Froel. G. Willd. Perf. Scop. 
Both, Hoffm. Hoft, Gimel. Sturm.) 
Buchten E. ©. 5 — 9. Die gelbe Wurzel treibt einen aufrech- 
«en, handhohen Stengel und drüber, der verloren eckig und kabl 
-ift. Die abwechfelnden Aelte find einblürhig. Die Wurzelblätter 
bilden einen Kreis; fie find eyrund und gekielt; die des Stengels 
itehen einander gegenüber, find am Grunde verwachlen und weit 
kleiner. Der grofse, bauchige Kelch ift zwifchen den breiten Flü- 
‚geln tief gefurcht und etwas kürzer als die blau und weilslich ge 
Streifte Kronröhre. Die Krone ilt fehr fchön violeıblau. Die 
»lpitzigen Zähne zwilchen den flachen Kronlappen find ganz blals, 
Er varüirt mit weilsen Blürhen, Auf Alpen und Voralpen, feuch- 
ten Wirien, Oeltr. Krain, Salzb. Bay. Pfals, Augsburg, Schwab. 
Sachf, 


13. G. savarıca, corolla sfida infundibuliformi, la- 
einiis obtußs ferratis, foliis ovatis obtufis, radicalibws 
conferlis imbricatis, caulinis minoribus. (G. daıwri- 
ca Froel. G, Willd. Perf. Roth, Hoffm. Hoft, Schmidı' 
boh. id. in Roemer. Arch. ı. u 5. f. ı2.) 

Barenscnen E. 2. 7. 8. Er ilt dem Frühlings-E. fehr ähnlich, 
aber er unterfcheides fich von ibm : durch eyrunde, liumpfe Blätter ; 


- 


346 CLASSIS V.. 'SPECIES. 


durch erbabene Kelchfalten, die fich; bogenförmig verichmälern; 
durch fafttunde fägezähnige Kelchfchnitre, mit 2 Ipitzigen Zähnen 
dazwifchen. Er variirt mit weifser Blüthe. Auf Alpen; Oefir, 
Steyerm. Kärntlı. Tyrol, Salzb Bay. Tübing. | 

14. G. ımerIcATA, corolla zhda infundibuliformi 
cauleın fuperante, folis imbricatis ovatis acutis mar- 
gine fcabris. (G. imdricata Froel. G, Willd. Perf. Cam. 
h.t.ı5.f. 2.) 

Dicarsrärtericer E. 3, Auf den höchiten Alpen in Kärntben. 

. 15. G. pumıLaA, corolla sGda infundibuliformi fub- 
ferrata, foliis lanceolato-linearibus. (G, pumila Jaca. 
Vind. ej. Obl. 2. t. 49 et ej. ault. 4. t, 302. Willd. Perf, 
Scop. Froel. G. Hoffm. Holft.) j 
Zwerc-E. 4.6— 09. Die Stengel lind einblürhig. Die Krone 
kaum [ügezähnig. Er finder [ich bey dem Bayerfchen E. Auf Al- 
pen; Oeltr. Karnth. Tyr. Salzb. 
36. G. PROSTRATA, corolla sfida infundibuliformi 
caulem proftratum fubaequante, laciniis lanceolatis in- 
tegerrimis, foliis obtufis confertis. (G. proftrata Froel, 
G. Willd. Perf. Haenke in Jacq. Coll. 2.t. 17. R2.) _ 
Lıizcenper E. 2. 7. 8. Der Stengel ift einblüthig und die Blätter 
liegen falt wie Dachziegel übereinander. Auf den höchiien Salzh, 
Alpen. 

17. G. nıvauıs, corollis shdis infundibuliformibus, 

ramis alternis unifloris, foliis caulinis lanceolatis, (G. 
nivalis Froel. G. Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffn. Holt, 
Engl. b. 896. Fl. D. ı7. Sturm.) 
Scasee-E. ©. 7.8. Die kleine, faferige Wurzel treibt einen auf- 
rechten, viereckigen Stengel, der mit elliptilchen Blättern belerzr 
ilt; an der Wurzel find die Blätter fpitzig. Die fchönblauen Blü- 
then [ind äufserlich blalszrün. Der 5zähnige Kelch ift röhrenfür- 
mig: die Ecken liod [pitzig. Er variirt: mit niedrigem, falt ein- 
blüthigem Stengel; und mit weilser Blüche, Auf den Alpen; Oeltr, 
Kärnth, Tyr. Salzh. 


ec. Corollis fauce [quamis capillaceo« multifidis. 


18. G. unırLora, corolla sfida hypocrateriformi 
barbata, laciniis limbi ovatis acutis, foliis oyatis acu- 
tis, caule Amplicifimo unifloro. (G. unifora Willd. 
Perl. Hippion Gentianella Schmidt boh. Roem. Arch. 
> 5 t. 3. f. 4.) 

Eimssrörmicer E. ©. Er fcheint fich von dem folgenden zu unter- 
cheiden: durch anders gelialtete Kelchfchnitte; durch einen ganz 


 SSORDO IM. "347 


einfachen, 'einblürhigen' Stengel; und durch etwas gröfsere Blü- 
ıhen, Auf feuchren Alpenwiefen; Rielengeb. Bay. oo. 
19. G. GERMANICA, corollis. sfidis hypocrateriformi- 

bus barbatis, laciniis limbi ovatis acutis, foliis ovato- 

lanceolatis, ramis internodüs longioribus... (G. ger- 

manioa Willd. Spreng. Hell. Fl, Megap. Fl. Wert. G. 

Amarella Perf. Roth, Smitb, Hoffm, Gmel. Holt, Engl.. 
b. 236. Fl. D. 328.) ’ 

Devrscner E. ©. 8: 9. Die blafsgelbe, faferige Wurzel treibt 

‚Stengel von verfchiedener Länge, von 2, 3 bis 8, 9 Zoll; fie [ind 

Geckig, kabl und röthlich, Die Wurzelbläuer find verkehrt ey- 

rund, kahl, [lumpf und gellielt; die des Stengels find üngeltielt, ge- 
genüberitebend und an der Bafis einander genähert. Gewöhnlich 

fitzen die Blücheg einzeln an den Hauptliielen, lie finden fich aber 
auch ganz oben.in Sträulsern beylamınen auf kurzen Stielen in den 
Blatwinkeln. Der glockeulörmige Kelch har 8 — ı0o und mehr 
Streifen ; er lt 5 Malıl eingelchnitten, wovon meilt 2 Einfchnitte 
breiter lind. Die gefaltete Kronenröhre ift bauchig: die Zeyrund- 
Janzetförmigen Einfchnitte find fpitzig und dunkelpurpurroth. Ia 
den Winkeln .diefer Einfchnitte finden fich 5 gewimperte, weilsli- 
che Anfätze. Er varüirt: mit dlpaltigen Kelchen und Kronen; mit 
4 Staubfäden und mit lauter gleichförmigen Kelchfchnitten. Auf 
Wiefen und Triften, auf Bergen faft überall in Deutfchland ;. 
Meckib. (Pommern am Gollenberge.) 


20, G. AMARELLA, corollis quinquehidis hypocrate- 
riformibus barbatis, Jaciniis limbi lanceolatis acutis, 
foliis lanceolatis, ramis internodiis brevioribus. (G. 
Amarella Willd. Froel. Gent. G. Zancıfolia Schuma- 
cher FI. Seeland. ZHippion azillare Schmidt in Roem. 
Arch. ı.t. 5. f. 13. Perf.) 
Kısıner E. ©. 9. Untericheidet lich von dem vorigen: durch klei- 
nere Stengel; durch kleinere, [chmalere Blüthen,; und durch lan- 
zetlörmige Blätter. Die Wurzel ili bey diefem gelber. In Böhmen. 


au. G. asTusıroLia, corollis sfidis hypocraterifor- 
mibus barbatis, tubo calice fubaequali breviore, foliis 
lanceolatis obtufis. (G. odtvfifolia Willd. Perf. HAip- 
pion obtufifolium Schmidt boh. et in Roem. Arch. ı, 
2: fı 3.) 
StusprsrÄttericen E/ ©. 9. Die faft glockenfürmigen Kronen 
finden lich 4- und zlpaliig. Die Kelchichnitie find ungleich. Die 
Wurzelblätter find zugerundet. Auf den höchiten Bergrücken; Rie» 
lengebirge,, Bay, 
22. G. vLıGınosA, corollis fubquinqguehidishypocra- 


\ 


By 


348 CLASSIS V. SPECIES. 


teriformibus acutis fauce barbatis, calicibus fubaequa- 
libus, foliis ovato-lanceolatis, caule ramolo tetragono 
bafı fubalato. (G. uliginofa Willd. Perf. . G. Amarella 
Willd. prod.) | Ä | 

Sumer-E. ©. 8. Der Stengel wird r — 2 Zoll hoch. Die langen, 
viereckigen Stiele tragen eine Blücbe. Die linienförmigen Kelch- 
febnitte find fpitzig und a davon etwas länger. Die bläuliche Blü- 
the ift etwas länger als die Kelchfchnitte, 4-— zipaltig: ihre Ein- 
fchnitte find eyrund. Auf feuchten Triften der Mark Brandenburg. 


23. G. caMPESTRIS, corollis quadrifidis hypocrate- 

riformibus obtulis fauce barbatis, calieis laciniis dua- 
bus maximis. (G. eampeftris Froel. G. Willd. Perf. Roth, 
Ss Spreng. Hoffm. Hoft, Hell. Engl. b. 237. Fl. D. 
567. 
Fern-E.©.8 — to. Er unterfcheidet [ich von dem Aleinen E.: 
durch den bis über die Mitte getbeilten Kelch, deffen Lappen rau- 
tenförmig, fpitzig, blattäholich und wovon 2 gröfser ind; a find 
linien-lanzetförmig, kürzer und deutlicher mit [pitzigen Sägezäh- 
nen verfehen ; durch eine nur doppelt grölsere Krone als der Kelch, 
die falt bis zu den Spitzen der Lappen deflelhbeu gelpalten ilt und 
deren Einfchnitte faft dreyeckig find; durch 4 Staubgefälse; durch _ 
herablaufende Blätter; und durch einen [pitzeckigen Stengel. Er 
variirt: mit Stheiligem Kelche; drey Theile find kleiner; durch 
eine Slpaltige Krone; durch 5 Staubgefälse, aber [elten. Auf Trif- 
ten ; Oelir. Bay. Franken, Halle, Gött. ( Elbingerode) Holft. Meck- 
lenb. Pomm. (Treptow). 


24. G. GLacıAaLıs, corollis quadrifidis hypocrateri- 

formibus fauce barbatis, caule inferne ramolo foliofo. 
(G. glacialis Froel. G. t. ı. Willd. Perf. Hoffm. Villars 
Delph. G. nana Allion. G. rotundifolia Hoppe (?). 
Hippion longepedunculatum Schmidt in Roem. Arch. ı. 
re. 3. £& 5.) 
LanssrtierLiner E. ©. 7.8. Die dünne, gelbliche Wurzel treibt 
einen auffteigenden Stenge) von 3 — 4 Zoll, der nur am Grunde 
beblättert ift, wo Jich zuweilen Blüthenftiele entwickeln; nach 
oben ift er nackt, 4eckig und etwas gekrümmt. Die eyrund- [tum- 
pfen Blätter werden nach unten länger und Aind verbunden - fchei- 
denartig; die obern umfaflen den Stengel halb und find zuweilen 
an der Balis gelöft. Die einzelnen Blüthen haben einen gblätteri- 
gen Kelch mit abwechfelnd breitern Blättern: diefe find eyrund, 
die fchmalern lanzetförmig. Die Krone ift doppelt länger als der 
. Kelch und hat lanzetförmige Einichnitte. Auf den Alpen; Kärnth. 
Böhm, Salzb. z 


ORDO II. 349 


a5. G. NANA, corollis quinguefidis campanulatis 
fauce barbatis, caulibus fubdichotomis, pedunculis 
elongatis, .foliis ovatis obtufis. . ( G. nana Froel. G. 
Willd. Perf. Hoffın. Jacqg. mifc. ı.t. 20. f. 3. Sturm.) 
Kırınster E. ©. 8.9. Die feinfalerige, gelbe Wurzel treibt meh- 
rere, ı — 2 Zoll lange Stengel, die auflteigen und vierkantig find; 
nach unten find-fie beblätiert und äftig. Die 4 Wurzelblätter find 
verkehrt-eyrund und vollkommen ganz; die des Stengels find er- 
was kleiner, ungelftielt, und ftehen gegenüber. Die aufrechten Blü- 
then Stehen an der Spitze. Der aufgeblalene, glockenförmige Kelch 
ift:stheilig: die Theile find ey-lanzetförmig. Die röhrig-glocken- 
förmige Krone bat eine weilsliche, purpurftreifige Röhre, von der 
Länge ‘des Kelchs. Die eyförmig - ftumpfen Lappen derfelben find 
dunkelviolet und genervt. Die 5 alpaltigen Schuppen an der Mün- 
dung der Röhre find gebarter, Er variirt: mit einblüthigem Sten- 


‚gel; und mit weilser Blüche. Auf den höchlten Alpen; Kärnıh; 


Salzb. Schlel. 
26. G. CARINTHIACA, :corollis quinquefidis rotatis 
fauce barbatis,. caulibus dichotomis, pedunculis lon- 
iffimis, foliis ovatis obtufis. (G. carinthiaca Froel. G. 
Willd. Perf. Hoffm. G. tenella Holt. Swertia carinthiaca 
Jacqg.ımilc. 2. t.6. Sturm.) | Ä 
 Hımmsıeraver E. ©. 7.8. Die einfache gelbliche Wurzel treibt 
einen viereckigen, 2:- — Zblüthigen Stengel, der bald aufrecht ilt,. 
bald liegt und ungefähr a Zoll lang wird. Gewöhnlich fiod vier 
ausgebreitete, ungeftielte Wurzelblätter vorhanden, und 2 entge- 
genltehende Stengelblätter. Die einzelnen Blüchen haben einen 
Stheiligen Rand mit eyrunden, geaderten Einfchnitten, die ganz- 
randig und oben [chön himmelblau find. Im Schlunde Ützen kur- 
ze, weilsliche Boriten. Der Kelch it ztheilig., Auf den höchiten 
Alpen; Kärath, Krain, Salzb. 


d. Corellis hypoorateriformibus faüce nudis. 


27. G. cıLıaTa, corollis quadrifidis, laciniis ferra- _ 
tis medio incilo-ciliatis, foliis lancevlatis Jinearibus-. 
que, caule flexuofo angulato. (G. eiliata Froel. G, 
Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffm. Hoft, Fl. Wett. Gmel; 
Hell. Jacq. a. t. 113; Fl. D. 317. Sturm.) 

Bzwımrzaren E. 4. 8— 10. Die gelbliche Wurzel ilt ganz ein- 
fach: fie treibt einen kahlen, auffteigenden Stengel, der vierkan- 
tig und gewöhnlich einfach ift: die grölsıen find etwas äftig. Die 
ganzrandigen Blätter find kahl: die Wurzelblätter'änd verkehrt - 
eyrund; die des Stengels lichen gegemüber und nd ungelliels 


! 


350 CLASSIS V. SPECIES. 


verbinden, Die einzelnen Endblüthen find geRielt; grols und Ichön. 
äzurblau. Der kalıle, viereckige Kelch hat'g Streifen. Die Krone 
hat eine bauchize Röhre: die fiumpferrunden Einfchnitte find ge- 
zähnelt und von der Mitte bis an den Schlund Zart bewimpert, 
Es find nur 4 Staubfäden vorhanden und im Grunde der Krone 
4|Drüfen, Die einfächerige Kapfel enthält rundliche Samen. Auf 
bergigen Wiefen und Triften; Oelir. Krain, Pfalz, Schwab, Würzb. 
Wert, Heflen, Sachf. Frankf. a. M. Gött. .. 


28. G. TETRAGoNA, corollis quadrifidis imberbibus; 
edunculis tetragonis. (G.tetragona Roth. G. campe- 
 firis 8. Lin. G. terella Willd. (?) Froel. Perf. Fl, D. 
318.) 
Zınter E. ©., Der aufrechte, zweytheilige Stengel wird t — 1% 
Finger hoch. Die Wurzelblätter bilden einen Kreis; lie [ind ey- 
rund -lanzeıförmig und verdünnen [ich in kurze Stiele: die entge- 
gengeletzten Stengelblätter find .eyrund, fkumpf, fitzend, breiter 
un.) kürzer als die Wurzelblätter. Die Blüthenftiele ftehen an det 
Spitze, felten ift einer oder der andere feirenftändig; die [ind lang, 
nackt und einzeln. Der 4theilige Kelch ilt faft bauchig. Die Kre- 
nenröhre ilt länger und Ichmaler als der Kelch, naclı oben zulam- 
mengezogen: die Einfchnitte find lanzerförmig und fiumpli Auf 
. unfruchtbaren, waldigen Triften; Oldenb. bey Dödiugen.- _ -' 





Der gelbe E. gehört zu den wichtigften Arznezmitteln ; wegen 
der ungemeinen Bitterkeit der Wurzel ift lie bey Magenfchwäche 
vorzüglich wirkfam, Man benutzt Ge zu Kräuter- Träuken und 
zieht einen gefunden Branntwein (Enziangeift) daraus. Bey dem 
Vieh wird lie mit gutem Erfolge -gegen die Würmer und 'den kal- 
ten Brand gebraucht. In den Apotheken kennt man: Gentianae 
rubrae radiz,; von G. äsclepiadea führte man [onft: G. asclepia- 
deae radix; von dem gemeinen E.ı Pneumonanthae folia, ratlix ; 
von dem grofsblüthigen E.: Gentianellae alpinae magno flore 
radiz ; von dem deufjchen E wird wenig mehr Gebrauch gemacht, 
man kenntihn unter dem Namen: Gentianellae herba;, der Kreutz-- 
E. gab fonit: Gentianae oruciarae radiz, herba, Sie belitzen alle 
eine durchdringende Bitterkeit. Es (ad lämmtlich Ichöne, Ge-, 
wächfei Die meilten wollen eine milde Erde, [chattigen, aber nicht 
zu naflen Boden, - Man vermehrt fie durch Samen und Wurzel«, 
theilung. 


158. CUSCUTA, Flachsjeide. 


I. C. EuRoPAEA, floribus congelftis fubfelßlibus, 
corolla campanulata: fauce nuda, ftigmatibus asutis.. 


‘ 


ORDO.IL | Ä 351 


. (C. europaea Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. 
Spreng. Fl. Wett. Gmel. Hell. Engl. b. 378. Fl. D. 199. 
Schk. t. 2-. Sturm ı. 10.) Ä 
Eurorässchz FL. ©. 7 —9. Die kleine Wurzel verwelkt [ehr bald. 


Die fadenförmigen, eckigen Stengel find rörhlich,; blartlos und: 


kahl; fie winden lich um andere Gewächle und [augen fich mit 


warzigen Auswüchfen fell. Die glockenförmigen Kronen litzen 


nicht lo dicht, als bey der folgenden, und find am Schlunde nackt; 
fie fteben meilt in den Altwinkeln, [ind ballroıh und gewöhnlich 
4-, doch auch zuweilen zlpaltig. Ein eyrund-[pitziges Deckblare 
Steht unter jedem Blüthenknauel. Der Einichnitte des Kelchs find 
immer [o viel als der der Krone. Es finden fich 4 — 5 linienför- 
mige gelpaltene Schuppen zwifcheg den Staubfäden. Sie variirt 
mit 4 Staubfäden. Auf verfchiedenen Pflanzen [chmarotzend, an 
Zäunen überall. (H.) Ä | 


2. C. Erırnymum, floribus congeltis Tefülibus, co- 


rolla infundibuliformi: fauce fquamis crenatis [tamina: 


balı munientibus cincta, ftigmatibus acutis. (C. Zpi- 
thymum Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Gmel. Hell. Fl. D. 427. C. europaea ß. Epithymum 
Willd. Smith, Engl. b. 55.) 


Tarnmıan-Fr. ©. 7. 8. Der Stengel ift kleiner und dünner als.bey' 


der vorbergehenden, röther und hat mehrere Krümmungen. Die 
Blüthen fiehen dichter, fiad trichterfürmig, am Schlunde unter je- 
dem Sıaubfaden mit einer monliörmigen, gekerbten Schuppe ver- 
fehen und find mit eyrunden, dunkelrothen Deckblättern geflüter. 
Krote und Kelch [ind regelmälsig Slpaltig, (aicht ungleich wie in 
Fl. D.) Die erftere enthält 5 Staubgetälse und 5 Honigfchuppen. 
Auf dem Tlıymian, der Heide, falt in ganz Deutlfchl. 


. C. MONOGYNA, floribus fubfeffilibus remotiuscu- - 


‚dis südis, ftilo fimplici, ftigmate bilobo. (C. monogyna 
Willd. Perf. Vahl, Hoffn. C. Zupuliformis Krock, Sil. 
t. 36.) ' 

Eınwaieice Fr. ©. Sie unterfcheidet ‚ich von den übrigen vor- 
züglich durch ı Griffel. Die Kelchfchnitte find eyrund und glän- 
send. Die Krone ilt doppelt länger als der Kelch, nach oben 
fchmaler, bleibend und hat lanzertörmige Zähne. In Schlelen, 


 Diefe Gewächfe find den Pflanzen fchädlich, an welchen lie 
fich emporfchlingen. Das einzige Mittel dagegen ilt, fie vor der 
Samenreife abzuftreifen. Von der erften und zweyten finder lich 
in den Apotheken: Curoutas herba und Epichyrmi herba. 


2352 CLASSIS V.' SPECIES. 


159. SALSOLA, Salzkraur. 


a. Calicibus exterius po/t florefcentiam in appendiou- 
los 5 fcariofos excrefcentibus.. 


tr: S. Kari, folis triquetro-fubulatis mucronatis 
- Jineatis alternis. ($,. Äali Pall. t. 28. = Wiild. Perf. 
Roth, Smith, Hoffm. Höft, Gmel. Engl. b. 634. Fl. D. 
8:8. Schrad. Diar. b. 3. t. 3. E. S. e. Lin. Willd. 
Per£. Hoffm. Holt. Kali Tragus Scop.) 
Gamsınss $. ©. 7.8. Die lteifen (ehr äftigen Stengel find geltreckt 
uad weichhaarig. Die fleifchigen Blätter find halbrund, gerinnelt 
und fcharf. Die einzelnen, ungeltielten Blüthen [ind winkelltän- 
dig und haben 2 — 3 ftachelige, blattartige Deckblätter. Die 
Kelchtheile find röthlich,, vertrocknet und zulammengeneigt. Auf 
fandigen Meerufern ; Barby, Havelb. Mecklenb. (Pomm. Bag) 
Oldenb. Holft. Jever. 

“9. S. RosAcEA, foliis carnofis teretibus ternatis, an- 
theris petalophoris, calicibus fructus maximis. ($. ro- 
facea Pall. t. 18. Willd. Perl: (excl. Syn, Cavan. quod ad 
ö. Kali pert. vid.)) 

GesLücskrrss $S.©.7. 8. Es ift das [chönfte feiner Gina Es 
hat [ehr zahlreiche Asfte, ein graugrünes Anfehn und ift kahl. 
Nach der Blüthe bilden lich rolenartige Kelche. Auf Salzboden, 
in der Nähe der Salinen. 


b, Calicibus poft florefcentiam auctis, ceterum im- 
mutatis. 

3. S. Sopa, foliis triquetris carnofis muticis, -cali- 
cibus fructiferis turbinatis ebracteatis. (S. Soda Pall. 
t. 30. Lin. Willd. Perf. Holt, Jacq. b. ı. t. 18.) 
LanopıAtterices $. ©. 8. Die langen, alchgrauen Blärter haben 
3 grüne Linien und am Grunde einen häutigen durchfcheinenden 


Rand. Der Stengel verbreitet lich und hat zerftreute Aefte, Auf 
Salzboden am adriat. Meere. 





Diefe Gewächfe [ind [ehr vortheilhaft zur Bereitung der Soda; 
ganz vorzüglich die letzte Art. Ju Spanien baut man die $. fariva 
in dieler Abficht an; fie gibt die befte Sorte, die man Barille 
nennt. Man gebraucht fie zum reinltem Spiegelglale, zur Seile 
w am. 


160. CHENOPODIUM, Güänfefufß. 
a. Calicibus immutatis, foliis angulofis. 


1. Cu. Bonus Hexrıeus, foliis triangulari - fagitta- 
tis integerrimis, Spicis compoßtis aphyllis. (CA. Be- 


ORDO I. ! 353 


nıs Henrieus Willd. Perf. Scop. Rotb, Smith, Hoffm. 
Spreng. Fl. Wett. Holt, Gmel. Hell. Fl. D. 579. Schk. 
t. 56.) 

Dornr-G.23.5— 7. Die ältige Wurzel bringt aufrechte, ftreifig » 
gefurchte Stengel, die kabl, einfach und wie mit Mehl beftreut 
find. Die abwechfelnden, geltielten Blätter find kahl und auf der 
Unterfläche beftäubt. Die Endähre ift auch beltäubt: nach unten 
zulammengsfetzt, aus kleinen winkelltändigen Aehren. Die Deck- 
bJäcer find linienförmig und ftehen einzeln. Die Kelchfchnitte 
find abgeftutzt und an der Spitze Zzähnig Die gehäuften, grünen 
Blürhen find beftäubt und es’ finden [ich viele weibliche unter den 
Zwittern, Griffel gibt es 2 — 5. In Dörfern, auf Schutt über- 
all. (H.) | 


2. Ch. ursıcum, foliis triangularibus fubdenticu- 
latis, racemis confertis ftrictilfimis cauli approximatis 
nella. (Ch. urbicum Willd. Perf. Roth, Smitb, 
Hoftin. FI’ Wett. Spreng. Gmel. Hell. Fi. D, 1148.) 
Stapı-G.0©.6— 9. Der einfeche oder ‘auch ältige, kahle Sten» 
gel ift aufrecht, wird ı — 2 Fuls hoch und bat rotbe Linien der 
Läoge nach. Aelte und:Blätter ftehen abwechfelnd; die letztern 
find geftielt, dünn, kahl und an der Spitze ganzrandig. Die ab- 
wechleloden Trauben find winkelltändig und blattlos; die knauel- 
förmig beyfaınmenliebenden Blüthen lind ungelielt, klein und 
grün. In Dörfern auf fruchtbarem Schutt überall. (H.) 


3. CH. RUBRUM, fuliis rhomboideo -triangularihus 
finuato - dentatis bafı productis, racemis erectis compo- 
htis foliofis.. (Ch. rudrum Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffm Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell Fl. D. ı 149.) 
Rornen G. ©. 7.8. Der äufrechte 2 = 3 Fufs holie Stengel ife 
mehr oder weniger ältıg, gefurchteckis und bat auch roibe Linien. 
Die abwechfelnden, geltielien Blätter find auf beyden Flächen 
kahl, glänzend und nur hin und wieder etwas beftäubt. Die wiı- 
kelftändigen Aebren wechlelo ab; fie beltshen aus knauelfürmig 
vereinigten Aehrchen, mit Deckblättern dazwlichen. Die Kelche 
finden lich grün und roth. Er unterfcheidet fich von dem vorigen t 
durch dickere, kleinere und ftärker gezähnte Blätter, die übertiels 
glänzen ; durch walzenförmige Aebren; und durch genäberte Bblü- 
thenknaule, die alle durch Deckblätter abgefondert ind, Auf an- 
‚gebauten Plätzen, Milttellen falt überall. ( H,) 

4. CH. MmURALE, Toliis ovatis inaequaliter dentatis 
acutis nitıdis, racemis corymbofis nudis; caule ramo*» 
fo patulo. (CA. murale Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffims 
Spreng. Holt, Fl. Wett. Gmel. Hell.) 

Möjsler's Handb. d. Gewächsk. 23 


354 ° CLASSIS V. SPECIES. 


Maver-G.©.6— 9. Die ganze Pflanze riecht unangenehm. Der 
fehr äftige, aufrechte Stengel ilt kahl, eckig, bier und da beltäubt 
und wird 3 — ı Fuls hoch. Die abwechlelnden geltielten Blätter 
find zeckig-eyrund, kahl und etwas dick: die eyrunden Zähne 
find fpitzig. Die Trauben find winkelltändig. zuweilen [tehen lie 
auch an der Spitze, dabey lind fie vorn überhängend und beftehen 
aus gehäuften, ungeltielten Blürhen. Der Same ilt ganz fein punk- 
tirt, Er unterlcheider fich von dem Stade-G.: durch dicke, glän- 
sende, eyrunde Blätter; durch afterlchirmartige Trauben, die 
dicker und dichter find: von denen die winkelltändigen kürzer 
und einfacher, hingegen die oberlten an Stengel. und Aelten rispen- 
förmig find und aus dichten, geknaulten überhängenden Trau- 
ben belteben. — Von dem rothen G. ilt er verfchieden: durch 
den äftigern Stengel; durch gehäuftere und [pitziger gezähnte Blät- 
ter, die nicht Zeckig ind; und durch zufammengeletzte Endtrau- 
ben. In der Nähe der Dörfer, au? Mauern falt in ganz Deuufgbl. 
(Mecklenb: Holft.) 


5. CH. aLsum, foliis rhomboideo- oyatis erofis po- 
ftice integris, fuperioribus oblongis integerrimis, ra- 
cemis ramolis erectis fubaphyllis, feminibus laevibus. 
(Ch. album Willd. Perl. Roth, Smith, Fl. Wett. Hoffm. 
Gmel. Hell.) | i 

ß. Foliis integris angultioribus, ramis Jaxioribus et 
colore magis viridi. (CA. viride Willd. Perf. Roth, 
. Hoffın. Holt, Gmel, Fi. D. 1150.) 
Waıssea G. ©. 6 — 8. Der fulshohe Stengel wird auf gutem Bo- 
den a Fuls hoch und drüber; er ilt aufrecht, äftig, gefurcht, be- 
ftäubt und zuweilen nach unten röthlich. Die abwechlelnden, ge- 
ftielten Blätter find an der Balis gauzrandig: die oberften find 
länglich - lanzetförmig und ganz; lämmtlich weils beftäubt, Die 
Blüthen ftehen ia Knaueln, Die zZeckigen Kelche lind auch weils 
beftäubt. Die ganz glatten Samen [ind nicht punktirt. In Gemü- 
fegärten, auf Schuttin ganz Deutfchl, (H.) 


6. CH. FICIFOLIUM, foliis haftato - fnuatis erofis po- 
ftice integriss fuperioribus oblongis integerrimis, ra- 
.cemis ramolis erectis iubaphyllis, feminibus excavato- 
punctatis. (Ch. fieifolium Perf. Smith, Spreng.) 
FarcennLärtenicen G. ©. 8. Er unterlcheidet ich von dem vori- 
gen: durch ein lebhafteres Grün; durch die röthlichen Aftwinkel ; 
‚durch die untern Blätter, die [pielstörmig find; aber ganz vorzüg- 
lich durch ausgehöhlt punktirte Samen. In Gärten; Halle. 


7. CH. HYBRIDUM, foliis cordatis acuminatis sa 
lato-dentatis; paniculis ramofilimis divaricatis nudis. 


ORDO IL 5 


(Ch. hybridum Willd. Perf. Roth, Smith, Haffm. Fl. 
Wett. Hoft, &mel. Hell.) ‚ 
Bastann-G. ©. Die weilse, ältige Wurzel treibt aufrechte, ecki-, - 
ge Stengel, die äfug und kahl find. Die abwechlelnden, geftiel- 
ten Blätter find grofs, kahl und glänzend. Die in Bündeln ftehen- 
den, ungeltielten Blüthen bilden auf der Spitze des Stengels und 
der Aelte Rispen; die fruchttragende ift (ehr ältig und ganz abfıe- 
bend. Bey jeder Theilung der Rispe finder lich ein kleines, linien- 
förmiges Deckblatt. Die kleinen Blüthen find äulserlich beftäubt. 
Die Pflanze hat den unangenehmen Geruch des Stechapfels. In 
Gemülegärten, auf angebauten Plätzen, falı überall. (H.) 

8. CH. Borrys, foliis oblongis finuatis, racemis 
nudis multifidis. (CA. Botrys Willd. Perf. Hoffm. Blackw. 
t. 314. Holt.) | | 
EıczenxssärtericanG. ©.6— 9, Der ältige, aufrechte Stengel ift 
- behaart und wird 8 — ı0 Zoll hoch. Die etwas behaarten Blät- 
ter [ind falt fiederlpaliig. Die Blüthen bilden in den Winkelu 
Trauben. Die Pflanze zeichnet [ich durch ihre Klebrigkeit aus, 
Aut Sandboden ; Oeltr. Bay. Tyrol, Schlelien. 

9. CH. AMBROSIOoIDES, foliis lanceolatis dentatis, 
racemis foliatis Gmplicibus. (C4. ambrofieides Willd. 
Perf. Roth, Gmel.) 4 
WosıktscHenner G, ©. 6. 7. Der aufrechte, gefurchte Stengel 
ift kabl und ältigy er wird ı% Fuls hoch, Die abwechfelnden Blät- 
'ter verlaufen {ich in einen Stiel; Die find mehr oder weniger ge- 
zähnt und kabl. Die winkelltändigen Trauben find einfach und 
beblättert. Die ungeftielien Blüchenknauel wechfela ab und haben 
meilt an der Balis ein ganzes Blatt. Die Blüchen find grün. Er 
ftammt aus Mexiko‘, und ilt jeızt verwildert hier und da zu finden; 
Raftadt, Barby. Be 

10. CH. GLAucuM, foliis omnibus oblongis finuato- 
repandis fubtus glaucis, racemis glomeratis aphyllis, 
caule diffufo. (CA. glaucum Willd. Perf. Roth, Sınith, 
Hoffım. Hoft, Spreng. Gmel. Hell. Fl. D. 1151.) 

Garausa G. ©, 7.8. Der Stengel ift bald aufrecht, bald liegend; 
er ift eckig, kahl und wird ı — ı& Fuls hoch, Die abwechleln- 
den Blätter verlaufen fich in Stiele; lie find-kabl, graugrün und 
auf der Unterfläche heller. Die Trauben Stehen in den Winkela 
und an denSpitzen; fie enthalten grüne Blüthen, Die Samen [ind 
ausgehöhlt punktirt. Auf Schutt, an Häufern, Miftplätzen falt- 
überall. (H.) 


b. Calicibus immutatis, foliis integris. 
ı1. Cu. vuıvarıa, foliis rhomboideo- ovatis inte- 
. 23 * 


356 CLASSIS V. SPECIES. 


gerrimis, racemis conglomeratis.' (Ch. vulvarıa Wild. 
Perf. Scop. Roth, Fl. Wett. Gmel. FI. D. 1152. CA. oli- 
dum Smith, Hoffm. Spreng. Hoft, Hell.) - 

Srıskenner G. ©. 7—g. Die älfigen Stengel liegen; fie find 
atheilig, beftäubt und werden fulslang und drüber, Die abwech- 
felnden Blätter find geltielt, ftumpf und auf der untern Seite weils 
beltäubt. Die Trauben find winkelltändig, ftehen aber auch an der 
Spitze der Aelte und find nackt. Diels Gewächs verbreitet einen 
lebr fauligen Geruch. An Häulern, Zäunen falt überall, 


12. CH. POLYSPERMUM, foliis ovatis integerrimis, 

paniculis laxis divaricatis aphyllis. (CA. po/lyfpermum 
Wi:ld Perf.Scop. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. 
Gmel. Hell. Fl. D. 1153.) 
. Viersamicen G. ©. 7.8. Die eckigen, kahlen Stengel find äftig; 
fie werden ı — 2 Fuls lang und liegen gewöhnlich. Die abwech- 
felnden Blätter verlaufen fich in Stiele; lie find kabl und oft am 
Rande, wie auch an den Adern, röthlich, Die atheiligen Rispen 
Jind (ehr äftig, nackt und [owohl winkelftändig als auch an den 
Spitzen der Aefte befindlich. Die ungeltielten, kleinen Blüchen 
fiehen in den Knaueln. Die Samen find febr fein punktirt. In 
Gemüfegärten überall. (H.) 


c. Calicibus frutefoentibus paulo intumefeentibus cete- 
rum immutatis. 


13: CH. ALTISSIMUM, herbacea erecta ramofilfima, 
foliis hliformibus acutiusculis bafı pedunculiferis. (CA. 
altifimum Lin. Schrad. Diar. b..3. t 3.D. Saljola al- 
siffima Lin. Willd. Perf. S, trigyna Willd. (?) Svaeda 
alti/fima Pall. ill. t. 42.) 

BıarıpLüörntcern G. A. Die Wurzel treibt ide Stengel, die [ehr 
ältig find. Die faltigen. Blätter haben an ihrer Balis einen 3blü- 
thigen Stiel. Es finden fich 3 Griffel. In der Nähe der Salinen 
des mittlern Deutfchlands. 

14. CH. MARITIMUM, foliis fubulatis femicylindri- 
cis, floribus axillaribus fefflibus glomeratis. (C%. ma- 
ritimum Willd. Per£[. Scop. Rotlı, Smith, Hoffın. Spreng. 
Engl. b. 633. Fl. D. 489.) 

Meserstnanps-G. ©. 7.8. Der aufrechte Stengel ift fehr ältig; 
dabey eckig, atheilig, kahl, ro:hliniirt und fufshoch. Dir glatten, 
faftigen Blütter haben einen falzigen Gelchmack und Itehen ab- 
wechfelnd. Die ungeltielten Blüten ftehen in Knaueln in den 
Blatıwinkeln,: Es finden fich 2 Deckblätter. Der Same ilt fein ge 
fireift und glänzend. Er varlirt mit rorhem Stengel, Blättern und 


ORDO IL 357 
Blüthen. Am Meergeftade; Oldenb. Jever, Hollt. Pomm, (Colberg, 
bey der Saline) Barby, Halle, (Kölen, Artern), | 





Die Sproflen der jungen Blätter von 1. 2.3. 5. und 6. kün- 
nen als wohlfchmeckende Gemüle benutzt werden ; vorzüglich ver- 
dient in diefer Hinficht N. ı. angebaut zu werden, wie diels in Eng- 
land fchon längft gefchiebt. Der Baftard- G. ilt nicht die verdäch- 
tige Pflanze, wofür man fie ehedem hielt und fie wabrfcheinlich 
mit dem föhwarzen Nachrfchatten verwechlelte. Der Same von 
dem wei/sen G. wird als Grütze benutzt und zu Brot verbacken, 
Befondere Aufmerkfamkeit verdient der wohlriechende G., er lie- 
Fert einen Sehr gefunden, kräftigen Thee und war ehedem unter 
dem Namen: mezikanifcher Thee, lehr bekannt. In den Apothe- 
ken führte man und zum Theil noch jetzt: von dem Dorf-G.; 
Boni Henrici herba; von dem ro:hen G.: Atripliois [ylveftris 
herba; von dem eichenblätierigen G.: Botryos herba, femina ; 
von dem wohlriechenden G.: Botryas mexicanae herba ; und von 
"dem ftinkenden G.: Vulyariae leu Atriplicis elidae herba. Die. 
les letztere dient gequetfcht und frifch aufgelegt ganz: vorzüglich 
zur Reinigung der Gelchwüre bey Thieren. — Der Same von dem 
vielfanigen G. wird zum Fifchfang gebraucht. — Der bları- 
bluthige G.ı kann mit Vortheil zur Bereitung der Soda benutzt 
werden. , 


161. KOCHIA, Kochie. 


1. K. arenarıa, herbacea diffufa, foliis linearibus 
integerrimis pilofis, floribus conglomeratis axillaribus, 
filamentis poft Äorefcentiam muricatis. (X. arenaria 
Maerklin Schrift. d. b. G. ı. Rotb in Dia. bot. Schrad. 
1801. ı. p- 303.-t. 2. Sturm, sSalfola arenaria Roth, 
Perf. Chenopodium arenarium Fl. Wett. Hoffim. Cam- 
phorofma monspeliaca Pall. palat,. HWillemetia arena- 
ria Gmel.)- i | dr 
Sınn-«K. ©. 7 — 9. Es kommen entweder mehrere Stengel oder 
pur ein einzelner aus der weilslichen Wurzel; fie find aufrecht und: 
liegend, rund, behaart, und werden fulsboch. Die meilt ein- 
fachen Aelte wechfeln ab wie die Blätter und äind rath. Diefe find 
ungellielt, gelbgrün und haben auf der‘Oberfläche einen bellern 
Nerv, auf der Unterfläche eine mit Haaren bedeckte Furche; am 
ihrer Balis ftehen noch a kleinere. In jedem Blaıtwinkel fitzen 
"#3 Blüthchen dicht beyfammen; fie Gnd ungellielt und am 
Grunde mit einem Haarbülchel umgeben. Die Kelchtheile Lind, 
meift ungleich ; fie find durchfcheinend,, weilslich und mit rotlıen 
Adern fchön durchzogen; vor der Blüthe lind lie febr klein. Der 


* 


f 


38 CLASSIS V. SPECIES. 


Schlund ift mit 5 Zähnen gefchloflen, die am Rande weils und 
bewimpert find. Die beyden Narben find lang, roth und rück- 
wärts: gebogen. Bey Maynz, Niederingelheim am Wege nach Bin- 
gen, an der Bergitralse zwilchen  Benzheim, Zwingenberg und 
Darmitadt auf unfruchtbarem Sandboden. 

2. K. PROSTRATA, fuffrutefcens, asfurgens, foliis 
lineari-lanceolatis villoßs; caulibus fubfpicatis, flori- 
bus glomeratis. (X. proftrata Schrad. Diar. bot. 2. et 3. 
Salfola proftrata Lin. Pall, illuft..t. ı0. Jacgq. auft. t. 294» 

Holt.) | 
Gestaserts KR. 4.7 — y. Sie varürt fehr in Rückficht der Farbe 
des Fruchtkelchs, die bald röthlich, bald graubraun, bald weils- 
lich ift, und in der Gröfse. Auch bey dieler und der folgenden zeigt 
fich die Veränderung des Kelchs nach der Blüthe. Um Wien. 
3. K. Scorarıa, foliis planis lineari - lanceolatis 
margine ciliatis, floribus glomeratis axillaribus. (A. 
Scoparia Schrad. Diar. b. l.c. t. 3. B. Chenopodium 
Scoparia Willd. Perf. Scop.) 

Besenantice K. ©.6 — g. Der aufrechte, etwas hehaarte Sten- 
gel it dünn und [ehr äftig. Die Blätter find ungeltielt. In Krain. 


“ 162. ATRIPLEX, Melde. 


a. Fruticofae. 


a. A. Hırımvs, caule fruticofo, foliis alternis op- 
poftisve oblongo-fubrhombeis integerrimis. (4. Ha- 
dimus Lin, Willd. Perf. Gaertn. 1.1. 75.£.8.) . 
StasucHantice M. 5. Dieler immergrüne Strauch wird an 6 Fuls 
hoch und ilt [ehr äftig. Die runden, geltreiften Aelfte iind weils. 
Die kurzgeltielten Blätter find fcharf zugelpiszt und auf beyden 
Seiten grau. Die kleinen Blüthen bilden runde Knaule und fte- 
hen. rispenförmig. In Spanien, Portugal, Virginien, Sibirien am 
. Meergeltade. 

1.. A. PORTULACOIDES, caule fruticofo, foliis oppo- 
fitis obovato - lanceolatis, floribus fubmonoicis. (F. 
portulacoides Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoflm. 
Hoft, Engl. b. 261.) | | 
Porrvzak-M. 8.7.8. Die vielköpfige Wurzel treibt ällige, auf- 
fteigende Stengel, die r — ız Fuls hoch werden; fie find 4eckig 
und beltäubt, wie die ganze Pflanze. Die geftielten Blätter find 
ganarandig, am Grunde verfchmälert; und auf beyden Seiten weils- 
grün. Die runden, nackten’ Blürhenknaule bilden auf, den Spitzen 
des Stengels und der Aelte Trauben, Die abwechfelnden Aelte 
find einfach oder äftig und haben am Grunde-ein lanzetförmiges 


Fe . ORDOH. 359 
Deckblatt. Die gelb- bräunlichen Blüthen find klein und alt alle 


männlich oder weiblich, felten mit Zwittern vermilcht. Die 
Frucht ilt buchtig-gezähnt und der mittlere Zahn verlängert. Am 
Meergeltade der Oit- und Nordies; Oldenb,. Jever, Warnemünde ; 
Litorale. 


b. Herbaceae. 


2. A. RosEA, caule herbaceo divaricato, foliis in- 
tanis triangularibus inaequaliter dentatis, calicibus 
fructus quadrangularibus dentatis. (4. rofes Willd. 
Perf. Roth, Hoffm. Spreng. Gmel. Hell. Schk. t. 350.) 
Rossnartıce M. ©. 7 — 9. Der aufrechte Stengel wird über 
1% Fuls hoch; erilt faft eckig, weifslich und kahl. Die abwech- 
felnden Aefte find getheilt. Die falt ungellielten, abwechfelnden 
Blätter find buchtig- gezähnt, kahl und fein. beftäubt. Die unge- 
ftielten, dichten Blüthenknauel befinden fich in den Blattwinkela. 
Die zulammengedrückte Frucht ilt grau, netzförmig genervt, falt 
4eckig und am Rande fchön gekerbt. Auf Schutt bey Dörfern falt 
u im mittlern Deutlchl. 

. A. TATARIcA, caule ramofo patulo, foliis trian- 
gularibus bafı cuneatis dentatis, valvulis feminiferis 
deltoidibus integris. (4. tatarica Willd. Perf. Roth, 
 Hoffm. Spreng. Schk: t. 349.) 
Tararıscahs M. ©. 8.9. Der eckige, BR RER wird mann- 
hoch und drüber; er bat abwechlelnde Aefte. Die geftielten Blär> 
ter find auch abwecblelnd, hellgrün und auf der Unterlläche weils- 
' lich oder afchtarbig. Die grolsen Zähne der buchtigen Blätter find 
- ftumpf; und die lange Spitze der letztera ilt ganzrandig. Die End- 
trauben fowohl, als die in den oberlten Allwinkeln find nackt und 
ältig. Die eyrundzugelpitzte Frucht ift mit einer Haut umgeben. 
En feuchten Haynen ; Barby, Halle, Wittenb. | 

4: A. HORTENSIS, caule erecto, foliis triangulari- 
bus; valvulis feminiferis fubrotundis integerrinis. (4. 
hortenfis Willd. Perf. Roth, Hoffn. Fl. Wett. Gaertn. ı.' 
t. 75. f. 8. Spreng. Holt, Gmel. "Hell. Schk. t. 349.) 
Garren-M. ©. 7. 8. Der eckige.Stengel ilt graugrün, kahl und 
_ wird oft mannhoch. Die Aelfte Iteben abwechfelnd, wie die Blär- 

ter. Diele find geftielt, meift ganzrandig, weils: befläubt, und. 
blalsgrün. Die vielblürhigen, aufrechten Trauben ftehen ıheils an 
der Spitze des Stengels, theils in den Winkeln der oberflen Aelte. 
Die weilslichgelben Blüthen lind klein. Die Frucht ift kahl und 
mir einem häutigen Rande umgeben. Sie variirt mit rothen Sten- 
gela, Blättern und Trauben. Sie itammt aus der Tatarey und ilt 
jetzt einlieimilch. j 


“ 


36a ° _ .CLASSIS V. SPECIES. 


g. A. NITENS, caule erecto 'herbaceo, foliis niti- 

dis: inferioribus fagittatis erofo- dentatis acuminatis, 
mediis haftatis, fupremis lanceolatis, calicibus femi- 
num triangularibus iategris. CA. nitens witid. Perf. 
Hoffin. Spreng. Schk. t. 348.) 
Grinzenns M.©. 7 — 9. Sie ilt eine ne grölfsten Kia: Die 
Blätter haben auf der Unterlläche einen Silberglanz. Die Zwitter 
fin! meilt unfruchtbar. Der Samenrand ilt häutig. An Zäunen; 
Hell»n, Wirtenb. Darmft. | 


6. A. LAcınıaTA, caule herbaceo patente, foliis 
deltoidibvus finuatö-dentatis fuhtus argenteis. (4. la- 
einiata Wilid, Perf. Scop. Rath, Smith, Hoffm. Spreng. 
Hoft, Engl. b.. 165.) 

Gerarrte M. ©. 7. 8. Die [ehr äftigen Stengel finden lich oft lie- 
gend. Die abwechfelnden, geltielten Blätter find ganzraudig und 
nach vorn ungleichbuchtig gezähnt. Die Zwitter find geknault 
und bilden dichte Endähren: die Fruchtknoten find oft fruchtlos ; 
die weiblichen Blüchen find geltielt und fiehen gehäuft in den 
Winkeln. Nach der Blüthe bilder fich der Kelch rautenförmig 
aus, ilt [pitzig.gezähnt, beftäubt, an der Balis geadert, Der Sa. 

me ilt zufammengedrückt und faft fchneckenförmig. An Meerufern 
und Salinen ; ; Sachlen, Jever. 


7. A. HASTATA, caule erecto herbaceo, foliis En 
ulari-haftatis profunde dentatis :concoloribus, calici- 
Ba: fructus finuato - dentatis‘, dente intermedio elonga- 
to. (4. haftata Willd. Perf. Roth, Hoffm. Fl. Wett. 
«Holt, Gmel. Hell. Moril. [. 5. t. 32. f. 14.) 
 $rostosröamige M.©. 7 — 9. Der deckige Stengel ift kabl, hin- 
und hergebogen,, mit erhabenen weilsen Strichen und wird ı3 — 
3% Fufs hach. Die Aelte wechleln ab und ftehen auch einander 
entgegen; bie find gefurcht und ausgebreitet; die unterften liegen 
meilt aırt der Erde. Die Blätter haben einen .gleichen Stand; die 
find geliieli, graugrün und beftäubt: die aberlten find lanzeıför- 
‚ mig und ganzrand'g. Die vielblürhigen Aehren fteben an der Spi» 
tze und in den Winkeln. Die kleinen, grünlichen Blüthen ftehen 
in Knauelo und find heftäubt. Die grofse, deltaförmige Frucht ifs 
auch beftäubt. Auf Schutt, an Zäunen, Meerufern falt überall. (H.) 


8. A. parutA, caule herbaceo patulo, foliis deltoi- 

deo-lanceolatis fabhaftatis, calicibus feminum difco fub- 
muricatis. (A. patula Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoffin. Spreng. Fl. Wett, Holt, Gmel. Hell, Engl. b: 9. 
Schk. t. 34*.) 


Auscesazırerk M, @,6 — 8. Der [ehr ällige Stengel finder fich 





ORDO IL 36r- 


aufrecht und liegend ; er ift geltreift, kahl‘ und wird über-2 Fuls 
hoch. Die abwechfelnden Blätter find langgeltielt: die- untera 
find [pontonfärmig; die oberlien fchmaler, lanzetförmig und fat 
ganzrandig. Die bebläterten Achren fiehen in den Winkeln und 
an der Spitze. Die graugrfünen Blüthen find beitäubt. Es finden 
fichin den männlichen Blürhen 4 und 5 Staubgelälse. Die Frucht- 
kelche find in den Winkeln gezähnelt. Der grolse, faft Ichnecken- 
förmige Same ift fein punktirt. In Gemülegarten, an Wegen, Zäu- 
nen überall. (H.) | 
A. ANGUSTIFOLIA, caule herbaceo divaricato, 

foliis lanceolatis integerrimis: infimis fubhaftatis, ca- 
licibus feminum haftatis laeviusculis. (4. anguftifolia 
Smith, Willd. Spreng.) = 
SchmaLsräitterise M.9:6— 8. Die Aefte breiten fich mehr 
aus als die der vorigen. Die Blätter find kürzer gelliet und wage- _ 
recht: die unterlten fiod breiter und zuweilen Iportonförmig, aber 
ungezähnt. Die Fruchtkelche find deltaförmig: die Spitze ilt ver- 
längert lanzeıförmig und Spitz; der Rand ilt ganz; die Scheibe 
hörbit felten weichftachelig. Die Samen find doppelt kleiner und 
falt gar nicht fein punktirt. Auf Schutt bey Roltock. 

10. A. LIToRALIS, caule herbaceo erecto, foliis 

omnibus linearibus integris dentatisve, calicibus femi- 
num muricatis finuatis. (4. litoralis Willd. Perl. Roth, 
Smith, Hpffm. Hoft, Engl. b. 708.) 
Meenstranns- M.©.8 — 9. Der aufrechte, MER NR BR: äftige 
Stengel ilt eckig und wird ı — 2 Fuls hoch. Die geltielien Blätter 
find mehr oder weniger gezähnelt, zuweilen auch buchtig - gezähnt, 
von ‚verfchiedener Breite und vorzüglich auf der Unterfläche be- 
ftäubt. Die eyrundwalzenförmigey Aehren find dicht und faft 
nackt. Die eyrunden Fruchtkelche liod Ipitzig. An den füdlichen 
und nördlichen Meerufern ; Oldenb. Jev. Hollt. Meckl. (Pomm, 
Golberg.) 

11. A. PEDUNCULATA, caule herbaceo flexuofo di- 
varicato, foliis obovatis integerrimis, floribus femineis 
pedunculatis cuneiformibus. (4. peduneulata Willd. 
Perf. Roth, Smith, Hoffm. Engl. b. 232. Fi. D. 304.) 
Gestisıte M. ©. 8.9. Der fpannenhohe Stengel ilt kahl, weils. 
lich und falt eckig. Die abwechfelnden Aelte find kurz. Die ab- 
wechlelnden, geltielten Blätter find, wie die gande Pflanze, grau 
beftäubt. Die Endtrauben enthalten kleine Blüchen : die weibli- 
chen find zufammengedrückt,, Zlappig, mit zurückgebogenen Sei» 
tenlappen. Halbgetrennte Gefchlechter ohne Ausnahme. . Am 
nördlichen Meergeltade, an Salinen; Oldenh. Jer. Barby, 





368 ____CLASSIS V. SPECIES. 


Von der ftrauchartigen Melde lind die jungen Sproffen ge- 
wiefsbar. Von der Portulak-M. macht man die Blätter wie die 
Kappern ein; auch kann lie zur Bereitung der Soda benutzt wer- 
den. Die Garten- M. wird wie Spinat benutzt. Ehemals führte 
man in den Apotheken: Atriplieis farivae herba, femina. Die 
Jpontonförmige M. wird hier und da als Gemüfe genoflen, — 

ie ftrauchartige M. ilt etwas zärtlich und kömmt in nördlichen 
Gegenden nur in leichtem Sandboden an der Südfeite forı. Man 
vermehrt lie durch Stecklinge im Miltbeete. 


163. HERNIARIA, Bruchkraut. 


1. H. GLAsra, glomerulis multifloris, foljis fubro- 
tundis. (H. glabra Willd. Perl. Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel.. Hell. Engl. b. 206. Fl. 
D. 529. Schk. t. 56. 

Gıartss- Br. 2.7.8. Die Ipindelförmige (nicht jährige) Wurzel 
‚ treibt geltreckte, ältig- atbeilige, 3 — 4 Zoll lange Stengel. Die 
ungeltielten Blätter fird ganzrandig, glänzend und kahl, nur die 
“ untern [ind entgegengeletzt; das eine ift kleiner. Es find 2 häuti- 
ge, entgegengelerzte Nebeoblätter vorhanden. Die einzelnen, ab- 
wechfelnden Trauben ftehen den Blättern entgegen. Die unge- 
 Rielten kleinen Bläthen find grüngelb. Auf Sandboden falt in 
ganz Deutfchl. (H. in der Nähe des M. Magd, Todtenackers.) 

2. H. HırsuTa, glomerulis paucifloris, foliis ovatis, 
(H. hirfura Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Hoft, Gmel. Hell.) | 
Benaantses Ba. %. 7.8. Es unterfcheidet fich von dem vorigen: 
durch fein dunkleres Grün; durch bebaarte Stengel, Blätter und 

‚Blüchen; und durch die Blattform. An fandigen Wegen bey dem 


vorigen, aber feltener, 


Die Schafe fuchen diele Pflanze wegen ihres Salzgefchmacks. 
Ehedem führte man: Herniariae herba. 


164. ULMUS, Ulme, Rüftern. 


1. Ur. campestrıs, foliis duplicato - ferratis bafı 
inaequalibus, floribus fubfeffilibus conglomeratis pen- 
tandris, fructibus glabris. (Ui. er Willd. Perl.- 
Scop. Roth, Smitk, Hoffın. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. 
D. 632. Schk.t. 57. a. Ul.ruda Ehrh. Fl. Wett.) 
Gemeing Ur. b. 3. 4. Sie wird 60 — 100 Fuls hoch und halt 2 — 
# Fuls im Durchmefler. Nach 100 Jahren fault fie inwendig ganz 
aus, und wenn man fie geköpft, noch früher. Die Pfahlwurzel 


“ ORDOM 363 


diingt 6 — 8 Fuls tief. Die Aefie breiten [ich fächerförmig aus. 
Die rundlich-eyförmigen Blätter find langzugelpitzt, auf beyden 
Flächen fcharf: aufder untern hellergrün und in den Winkeln der 
"Mittelrippe und Nerven mit weilslichen Haaren beletzt. Die Blüs 
then erfcheinen vor dem Ausbruch der Blätter. Die doppelten 
Staubbeutel (tehen auf weilsen Fäden. Die Flügelfrucht ift braun 
gead=ert und bat einen Einfchnitt, defllen Lappen meilt übereinan» 
der liegen, Ueberall, (H.) 


a. Ur. suserosa, foliis duplicato - ferratis, bafı 
fubaequalibus, floribus fubfefhlibus conglomeratis te- 
trandris, fructibus glabris, cortice ramulorum fubero- 
fo-alato. (UI. fuberofa Willd. Perf. Moench, Ehrh. 
Gmel. Ul. tetrandra Schk. t. 57. b. et tab. 57. a. f. g. 
Ul. [ativa Du Roi.) 

"Konx-Rüster, Irer. 8. 3.4.5. Sie erreicht in 100 Jahren eine 
Höhe von go — ı00 Fuls und eine Dicke von2— 3 Fuls, Die 
graubraune, roltfarbene Rinde ilt fehr ftark und ungleich “aufge- 
fprungen. Die a- — Zjährigen Zweige lind ftellenweife fo dick 
und flügelartig berindet, wie am Feldaborn;; die ganz jungen ünd 
glaıt., Die kleinen kurzgeltielten Blätter [tehen abwechlelnd, find 
langzugelpitzt und auf der untern Nläche blalsgrün. In den Win- 
keln der Mittelrippe und der gleichlaufenden Nerven finden [ich 
weilse Haare. Der braunrothe Kelch ilt 4theilig. Die glatte, elli- 
ptifche Frucht ift eingelchnitten und die Einfchnitte find von ein+ 
ander entfernt. Man finder ihn: ftrauchartig in Zäunen und He- 
cken; ganz niedrig und verkrüppelt, kaum a Fuls hoch; und mit 
gelchäckten Blättern. Hier und da, feltener; Thüringen. - 


3. UL. errusa, foliis duplicato-ferratis, bafı inae- 
qualibus, floribus octandris, pedunculis effuhs, fru- 
etibus margine ciliatis. ( Ul. effufa Willd. Perf. Roth, 
Hoffm. Spreng. Gmel,. Hell. Ul. hollandica Du Roi. 
Ul. campe/tris Reitt. et Ab. t.4. DA eiliata Ehrh. Ui, 
octandra Schk. t. 57. b. Ul. montana Smith.) 
LanosrteLise R. $. 3. 4. Sie erreicht die Höhe der gemeinen U}. 
Die Zweige find fchwarzbraun: die ältern riflig, die jüngern glart. 
Die eyrunden, langzugelpitzten Blätter ftiehen wechlelweile und find 
geltielt. Die untere Fläche ift heller grün und in den Winkeln der 
Nerven weilshaarig, Die Blürhen bilden einfache, ungeltielte 
Schirme; die langen, ungleichen Stiele tragen glockenförmige, 
6 — 8 Malhıl ungleich eingefchnittene Kelche, -die [chön braunroth 
find und 6 — 8 Staubfäden von der Länge derlelben enthalten und 
weilsliche Antheren tragen. Die elliprifche Frucht ift tief einge- 
Ichnitten. in Wäldern; Schwab; Fraäk; "Dhür: ‘ - 


34 __ CLASSIS V. SPECIES. 


Ur. AMERICANA, foliis fubduplicato - ferratis 
bafı a Te ‚ axillis venarum fubtus membrana 
junctis, Aoribus octandris pedunculatis effußs, fru- 
etibus margine villofo-ciliatis. (Vl. americana Willd. 
Perf. Du Roi, Wangenh. amer.) 

Amerıkanısone R, dh. 3. Dieler Ichöne Baum wächlt u 
er erreicht eine Höhe von 60 — go Fuls, und eine ungewöhnliche 
Dicke Die alte braunpraue Rinde ift dick’und riflig; die jüngere 
dunkelkaftanienbraun, weilsgrau überzogen und weilspunktirt. Die 
Zweige ftehen abwechfelnd areihig Die geltielten, abwechlelnden 
Blätter find lang-ugefpitzt und werden nach der Spitze des Zweiges 
bin immer grölser; fie find Jänglich-eyrund, am Grunde fehr un- 
gleich. Die«grofsen, [charfen Sägezähne haben noch ı — 3 nur 
in der Nähe fichtbare Zähnrhen. Die Oberfläche ift glänzend dun- 
 kelgrün mit vertietter, gelblicher Mittelrippe; die Unterfläche if 
‘ weilslichgrün und hat in den Winkeln der Mittelrippsund Nerven 
_ ein weifsliches, haariges Häutchen. Die langen, aber ungleichen 

Blüthenttiele find kahl.. Der mulchelfärmige Kelch ift ungleich 
gezähnt und braungerändert, Die langen, weilsen (7) Staubfäden 
tragen doppelte, violette Staubbeutel. Die runzelige, roltgelbe 
Flüzelfrucht ift bis auf den Samen eingelchnitten und nur in den 
Einichnitten behaart. In Virginien. 





Als Bau- und Nutzholz ift die Ulme fo gut wie die Eiche zu 
benuızen ; als Brennholz hat lie den Vorzug vor dieler. Beym Wal- 
Serbau fteht lie nur der Eiche und Lerche nach. Das Holz davon 
ift zähe und elaltilch und ift defswegen fehr gutes Gelchirrholz. 
Es ilt vortrefllich gemafert und geflammt, ganz vorzüglich der Wur- 
zelltock; es nimmt eine täufchende Mahagonyfarbe an, und wird 
nicht wurmftichig. Das Balt wird zu Stricken und Flechtwerk be- 
nutzt. Die Bläuer geben ein nahrhaftes. Futter. Die grünen Frucht- 
büfchel geben mit Oel und Eflig einen fehr Ichmackhaften Salat. — 
Die Kork - Ul. liefert die feinften Tifchler- und Drechleler - Arbei- 
ten; die Inftrumentenwacher wählen das Hola zu Violinen und 
Guitarren, weil es rothbraun, gelleckt und geadert ift. Die Wie- 
ner Wagenarbeiter verarbeiten es, wegen [einer Dauerhaftigkeit In 
den Apotheken’ hat man: Ulmi cortez medius. — Die Ulmenblatt- 
däufe und Blattfauger (Aphis eı Chermes Ulmi) verurlachen an 
den Blättern häufige Blalen. — Am ficherlien pllanst man die 
Ulmen in Ssat- und Pflanzichulen fort. 


165. BETA, Mangold, Rotherübe. 


- 1. B. vursarıs, floribus congeltis, foliis infe- 
sioribus ovatis, .(B, wwigaris Ait. K. Willd. Perl. Fl: 


£  ORDOIM | 365 


Wett. Gmel. Hell. Gaertn. ls tr 75. f. 5 Blackw, 
t. 235.) 

Gemzsisen M. d. 7 — 09. Die rübenförmige Wurzel ift von ver« 
[chiedener Grölse, inwendig meilt blutrorh öder gelblich, Die 
grolsen flachen Blätter find grün oder brauntorh, kahl und glänzend, 
Die Kelchblättchen der grünlichen Blüthen find an der Bafis ge- 
zähnt. Es gibr folgende Abarıen: die gemeine rothe Rübe; die- 
grofse; die mit der langen Wurzel; den gelben Mangold; den 
grünlichen; und die rothe Rübe mit gelbem Fleifche. Am Nheer- 
geltade; Italien, Portugal, Spanien. Sie wird häufig gebaut. 


2. B. Cıcra, floribus ternis. (B. Ciela Willd. Perl 

Fl. Wett. Hell.) 
Weisser M. 8.7 —g. Die falt walsenförmige Wurzel ilt inwens 
wig grünweils mit rothen Ringen. Der dicke Stengel wird of 5; — 8 
Fufs hoch und hat ruthenförmige Zweige. Die breiten, wellenför- 
migen Blätter baben weilsliche Nerven und Stiele. Die Kelchblätt- 
chen find an derBalis ungezähnt, Es gibt folgende Abarten: wei- 
sen oder blafjen; Schweitzer ; und römifehen M, — gemeiner wei- 
[ser M.; Dickrüben ; Runkelrüben. Die erltern haben grofse, runze= 
lige, blalsgrüne Blätter ; die letztern [ehr grolse, röchliche Blätter 
und 8— ı2 Piund [chwere, weifse, mit röthlichen Falern durch 
zogene Wurzeln. In Portugal am Tago ; bey uns häufig angebaut, 


3. ıB. MARITIMA, racemis virgatis foliatis, foribus 

axillaribus glomeratis, foliis rhomboideo-ovatis ob« 
tußs, radice fußformi. (2. maritima Wild. Perf. 
Sınith, Holt, Eng]. b. 285.) 
: Mesrstaanps-M.d. 8. Die feifchige, dicke Wurzel ift äufserlich 
fchwarz und inwendig weils und treibt mehrere liegende, gefurch- 
te Stengel, die an der Spitze ältig (ind. Die ausgelchweiften Blät- 
ter lind glaut: die der Wurzel am gröfsten und geltielt; die des . 
Stengels lind [chief, wechfeln ab und find faltungeltielt. Die un- 
. geluelten Blüthen (ind grün und fitzen oft paarweile, Es finden 
dich oft 3 Narben. Am Meergeltade;; Aquileja. 


Die Wurzel der erftern wird vorzüglich eingemacht genoflen, 
und die Blätter als Gemüfe. Eben fo benutzt man die zweyte, 
Ganz befonders verdient die Runkelrübe Aufmerklamkeit, wegen 
ihres grolsen Nutzens in der Landwirtbichaft, In diefer Hinlicht 
verdient’ gelefen zu werden: Die europäi/fche Zuckerfabrikation aus 
Runkelruben, in Verbindung mit der Bereitung des Branntweins, 
Rums, Effigs und eines Kaffee -Surrogats u. [.w., mit Kupiern, von 
F. C. Achard. Lpz. 1809. In den le führte man fonft; 
Be:ae rubrag herba es radiz. 


366 . CLASSIS V. SPECIES. 
GOMPHRENA, Winterblume.. 


G. GLoBosa, canle' erecto, foliis ovato - lanceola- 
tis, capitulis folitariis, pedunculis diphyllis. (G. glo- 
bofa Willd. Perf. Flos glodofus Rumph ab. 5. t. 100. 
f. 2.) | 
Kuosraunpe W. ©. 5— 10. Der gegliederte, behaarte Stengel 
wird ı3 Fuls hoch. Die ganzrandigen Blätter find: weichhaarig. 
Sie variirt mit weilsen, fleifchfarbenen und purpurrothen Blüthen- 
köpfen. In Indien. 


>  Sie-gehört ins warme Treibhaus. Man zieht fie durch Kinn 
- im Miltbeer. Ä 
166. CELTIS, Zürgelbaum. 


C. austrALis, foliis oblongo-lanceolatis acumina- 

tis argute Serratis fupra fcabris, fubtus pubefcenti- 
mollibus bafiı inaequalibus. (C. auftralis Willd. Perl. 
Scop. Del. inf. 2. t. ı8. Hoft.) 
Gemeiner Z. 5,5. Er wird im [üdlichen Deutfchland %4o — 5Zol 
boch, im nördlichen nur 20°. Die abwärts gehenden Aelfte fteigen 
mit den Spitzen wieder aufwärts. Die abwechleinden Blätter (ind 
auf der Oberfläche [charf. Die Blüchen, weiche zugleich mit den 
Blättern er[cheinen, ftehen auf kurzen Stielen in den Blattwinkeln; 
fie (ind gelblichgrün und gemeiniglich [teht ein Zwitter und eine 
männliche Blüthe zulammen, Die Steinfrucht ilt [chwarz, zuwei- 
‘len auch gelblich, von der Gröfse einer kleinen Kirfche, mit fehr 
wenigem, unichmackhaften Fleilche. Am Meergeltade; Litorale, 
Ultrien, Friaui, Tyrol. 





Das felte, zäbe Holz wird zu vielerley Geräthe verarbeitet, die 
ein dergleichen Holz erfordern. Er verlangt guten, trockenen Bo- 
den. Die Frucht liegt ı% Jahr jn der Erde, ehe he keimt. Die 
jungen Ptlanzen müllen im Sommer begollen und im Winter mit 
‘Laub bedeckt werden, ‚ 


UMBELLATAE, Schirmgewächfe. 


167. ERYNGIUM, Mannstreue. 


‘a. Foliis radicalibus multifidis. 


+. E. camPpEsTRe, foliis radicalibus fubternatis: lo- 
bis pinnatifidis, laciniis ovatis; caulinis auriculatis, ca» 
pitulis rotundis numerofilhimis. (Z. campe/tre Delaro- 
che in Schrad. n. Diar. b.4. p. 113. Hayne Darltell. 2. ı. 


PP 


ORDO I. so 


Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Holt, Gmel. Hell. Engl]. b. 57. Fl. D. 554. Jacq. a. t. 155. 
Gaertn. ı.t, 20. fi ı. $chk. t. 59.) | 
Fsın-M. %. 7. 8. Der aufrechte, kahle Stengel ilt gefurcht, äftig 
und ausgebreitet. Die kahlen, fteifen Blätter [ind netsförmig ge- 
adert: die der Wurzel find langgeltielt; die Fiederchon derfelben 
‚ ind dornig-gezähnt; die untern Stengelblätter find kurzgeltiele 
und umfcheiden den Stengel; die oberften find ungeltielt und um- 
faflend. Die geftielten Endfchirme find einfach; die kleinen Bl 
‚then weils. Die Spreublättchen find borftig, fteif, ftechend und 
mit gröfsern vermifcht. Die 5 lanzeıförmigen Hüllblättchen find 
dornig, ungleich und 2 — 3 Mahl länger als der Schirm. Auf Fels 
dern, Ackerrändern falt überall, (H.) u 

2. E. AMETHysTINUM, foliis bipinnatifidis in petio- 
lum bafı integerrimum attenuatis: laciniis confertis, 
omnibus linearibus, capitulis laxe paniculatis, caule 
laeviusculo. . E. amethyfliinum Delaroche I. c. p. 115. 
Lin. Wi:id: Perf. Roth, Waldft. et Kit. Fl. Hung. t. 215.) 
DorreLtserienarte M. 2% 7. 8. Der Stengel wird 3 — 4Fuls hoch. 
Die Blatınerven lind äftig, wie die der vorigen und aller folgenden. 
Die lanzeıförmigen Hüllblätter lind länger als der Blüthenkopf, 
und an der Balis [tehen noch pfriemenförmige Botften. Auf Ber- 
gen in Steyermark. 


- 


b. Foliis radicalibus integris aut tantum lobatis. 


3. E. MARITIMUM, foliis radicalibus reniformibus 
. petiolatis, involucri foliolis ovatis. (E. maritimum De- 

laroche l.c. p. 118. Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Holt. Fl. D 875.) | Ä | ' 
Mesenstranps-M. 4.6 — 8. Der kahle, äftige Stengel ift eckig , 
und gegliedert. Die kahleni, fteifen Blätter find buchtig - gezähnt:: 
die Zähne endigen lich in ftarke, glänzende, weilse Dornen, Die 
Stengelblätter [ind ungeltieli und umfallend. Die einfachen End- 
Schirme find kopfförmig, Die blauen Blüthchen [tehen zwilchen 
Slpitzigen, freifen Spreublättchen, die länger als der Kelch find. 
Die meilt 6blätterige Hülle ilt bläulich: die Blättchen find ungleich 
und endigen lich in 3 Dornen. Auf fandigem Meergeltade; Oelır. 
Hollt. Jev. Mecklenb. Pomm, Greilsw. Danzig, (auf den Infeln Ule- 
dam, Wollin, Rügen). | 

4. E. aLrınum, foliis radicalibus cordatis, capitu- 

lis fubeylindricis, involucri foliolis circiter yiginti pin* 
natihdis molliusculis. (Z. alpinum Delaroche |. e. 
p- 119. Willd. Perf. Scop. Jacgq. i. r. t. 55.) 

«. Paleis implicibus aut tricufpidatis. Lin. 


f 


368 __ CLASSIS V. SPECIES. 


Aıren-M. 2.7.8. Der Stengel hat wenige Aelte und wird 2—3 
Fufs hoch. Die Stengelblätter find gefingert und zerriflen. Die Hüll- 
blättchen find lang gewimpert. Der ganze obere Theil der Pllanze 
ift fehr fchön blau, vorzüglich die Hülle. Auf den Alpen; Krain. 
5. E. pLanum, foliis inferioribus elliptico - cordatis: 
fuperioribus palmatis erectis, capitulis ovatis, caule 
ftricto inferne fimplici. (EZ. planum Delaroche I. c. 
p- :20. Wihlid. Perf. Hoffm. Hoft, Jacq. a. t. 391.) 
FracastÄrtterioe M. 2.6 — 8. Der Stengel ilt von verlchiedener 
_Grölse. Die Hülle ilt faft zblätterig, etwas, aber nicht doppelt 
länger als der Kelch. Die äufsern Spelzen find a- — Zlpitzig, die 
innern meilt pfriemenförmig und ganz. Auf Wielen; Oeltr. an 


der Donau, Schlel. 
u 


- Die Wurzel der Fe/d-M. hat einen fülsen etwas gewürzhaften 
Gefchmack und wird in England, Dänemark und Schweden häu- 
fig genollen und mit Zucker eingemacht. Die Wurzellprölslinge 
von dieler und von der Meerftrands- M können im Frübjahr wie 
Spargel benutzt werden; fie find eine nährende und gefunde Speife. 
Sie follen auch zur Bereitung der Soda gebraucht werden und halt-, 
"bare Farben liefern. Von der Fe/d- M. war ebedem gebräuchlich: 
Eryngiü radix, herba. — Sie kommen [ämmtlich im Freyen fort 
und lieben einen fandigen, trockenen, warmen Boden. Am belten 
erbält man lie durch Samen. 


168. ECHINOPHORA, Stacheldolde. 


 E. spınosa, foliis fubulato-fpinofis trihdis integris- 
ve integerrimis. (E. fpinofa Willd. Perf. Smith, Hoft, 
Cavan. ic. t. ı27.) | 
Msenstranps-Sr. 94.9. Die fleilchige Wurzel ift fpindelförmig 
und treibt einen aufrechten Sehr ältigen Stengel, der beblättert und 
gefurcht ife. Die entgegengeletzten, ungleichpaarig gefiederten 
Blätter haben gerinnelte und entgegengelerzte Blättchen, die ganz- 
randig und frechend find. Die Endfchirme find grols. Die Hül- 
len find den Blättern gleich. Auch die Hüllblättchen der zahlrei- 
chen Schirmchen find ftechend. Die Strahlblümchen find weißs 
und röthlich. Meilt kommt nur ı Samenkoru zurReife. Am Meer- 
geltade; Aquileja. 


- 


Die efsbare Wurzel hat den Gefchmack des Paltinaks, doch 
etwas lalzig. | 


169. HYDROCOTYLE, Waffernabel. 
1. H. vurGarıs, foliis peltatis excilis, umbellis 


ORDO I. 2.369 


quingnefloris. (H. vulgaris Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell. Fl. D. 90. Schk, 
t. 59. ) i 
Gemersern W. 4.5 — 7. Die kriechenden, wurzelnden Stengel 
fiod rund und kabl. Die abwechfelnden, langgeltielten Blätter 
find kreisrund, hellgrün, kahl und-aut der untern Fläche netzför-. 
mig geadert. Die winkelfiändigen, kahlen Stiele ıragen einen 
kleinen Schirm, der meift in der Mitte [proflend ilt, wodurch we- 
nig entfernte Blüthenquirl enıltehen. Die ungeltielten Blüchchen 
haben blafsrothe, Ipitzige Blätter. Die Hülle befteht aus 4 — 5 
pfriemenförmigen Blätcchen. Die Frucht, ift kahl und mit den 
bleibenden “Grifieln verfehen. Auf überfchwemmten Pläczen; 
Schwab. Frank. Pfalz, Wett. Oldenb. Brem. Mecklenb. Pomm, 
Sach[. Barby, Berl Gött. (H.) 

2. H. ınunpata, foliis pinnatis incihs: fubmerhis 
multiido - capillaceis, umbellis.quinquefloris binatis. 
(H. inundata Smith. Sifor inundatum Willd Perf. Roth 
Beytr. Hoffın. Fl. Wett. Engl. b. 227. Fi. D. 89. Sium 
inundatum Roth.) | « 
Schwinmender W. 4,5 — 7. Die.kriechenden Stengel [chwim- 
wen; lie find atheilig, gegliedert und falt'% Fuls lang. Die ab» 
we: hfeloden geftielten Blätter umfaflen den Stengel und find un- 
gleichpaarig gefiedert: die f[chwimmenden find gefiedert und die 
Blättchen meilt 3(paltig. Die Blütbenftiele Iteben den Blättern 
entgegen und jeder trägt 2Schirmchen. Die allgemeine Hülle fehlt: 
die belondere ilt 2-, 3-, 4blätterig und halb. Die kleinen weilslichen 
Blürben haben fpitzige, falt gleiche Blätter. Die elliptifche Frucht 
hat 4 Furchen. Auf überf[chwemmtem Boden% Bay. \Vett, Hannov. 
Weltph. Jev. Oldenb. Brem, Holft, 


Der gemeine W. hat einen fcharfen, brennenden Gefchmack 
und ilt giftig. | 
170.. SANICULA, Sanickel, 


S. zuroPpAcA, foliis feptemfidis: laciniis incifo - fer- 
ratis, involucris pinnatifhidis, floribus fefllibus. (S. eu 
ropaea Willd. Perl. Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. 
.Hoft, Gme!. Hell. Engl. b. 98. Fi. D. 283. Schk, t. bo. 
Caucalis Sanieula Roth. Aftrantia Diapenfia Scop.) 
 Gemsinen $5.23.5.6. Der meilt fulshohe Stengel ift kahl, glän- 
zend, gefurcht und ift felten äftig Die langgeltieltien Wurzelblär- 
ter Stellen im Kreile; fie find glänzend, 5- (7-) lappig: die Lap- 
pen lind Zlpaltig, keilförmig und haben borftize Sägezähne, Der 
Schirm ilt ungleich und 4- — sltrahlig: die langen Sırahlan fiud 

Möj/sler's Handb, d. Gewächsk, 24 


Pr 


370. CLASSIS V. SPECIES, 


zfpaltig, der mittelfte ift meilt am längften und einfach. Die weils- 
lichrorben, ungeltielten Blüthen ftehen in einem Knauel: die 
in der Mitte find männlich, die übrigen find weiblich mit un- 
iermifchten Zwittern. Die allgemeine Hülle it 3- — zblätterigz; 
die, befondere ift kleiner und eben fo geftalter. In Wäldern falt 
überall; (Holft. Reinbeck. H.) 





Er wird nur von Schafen und Ziegen gefrellen. Ehedem ge- 
brauchte man häufig: Saniculae herba. 


171. ASTRA NTIA, Aftrantie. 


1. A. Erıpacris, foliis quinquelobis obtufis ferra- 
tis, involucris oblongis obtulis [erratis. (4. Zpipasotis 
Willd. Perf. Scop. t. 6. Hgft, Jacg. a. 5. app. t. ı1.) 
Grüns Astra. %. 3 — 6. Die Wurzel treibt nur ein Blatt und einen 
Schaft. Das Blatt ift Ztheilig, wovon der mittellie Lappen Zipal- 
tig, die an der Seite find alpaltig, Der nackte Schaft ift einblu- 
mig. Die Hülle iit sblätterig. Die Blüthen bilden ein gelbes Köpl- 
chen. Sie variirt mit mehreren Blättern und Schäften. Auf waldi- 
gen Bergen, Voralpen; Kärnth. Krein, Friaul. 

‘2. A. MASoR, foliis radicalibus palmato -quinquelo- 
bis: lobis fubtrifidis ciliato- ferratis, juvolucris lineari - 
lanceolatis integerrimis. (/. major Wilid. Perf. Roth, 
Hoffin. Spreng. Hoft, Gme!. Hell. Schk. t. 60. Sturm ı. 
29. Hayve Darlft. 1.13. A. nigra Scop.) 

Gross» Asın. 4.5 — 7. -Die vielköpfige Wurzel treibt aufrechte, 
geltreifte, söhrige Srengel, die ältig lind und über 2 Fuls hoch 
werden. Die Wurzeibdätter God langgeltielt: ‘die des Stengels um- 
fallen dielen [cheidenartig und lind Slappig. Der unechte Schirm 
ilt gtheilig,, die allgemeine Hülle gblätterig mit Z{paltigen Blättchen ; 
die befondere 2- — Zblätterig. Die Haupultrahlen find entweder 
einfach, oder 2- — Zlpaltig. Die vielblütbigen Schirmchen be- 
ftehen aus männlichen und Zwitterblüchen. Die Hüllchen der-- 
felben beftehen aus gefärbten, ı - — azähnigen Blättchen, die län- 
ser als die rohen Strahlen lind. Der Kelch ift zfpaltig; die Krone 
hat‘’5 einwärts gebogene Blätter; die Staubfäden fiad lang. Der 


‚Same hat 5 häutig gefaltete Rippen. Aut waldigen Bergen; Oelir. 


Krain, Bay. Schwab. Frank. Fulda, (Thüriog. Wald) Hannor. 
Böhm. Schlef. 

‚3. A. cARNIOLIcA, foliis radicalibus quinguelobis: 
Inbis oblongis acutiusculis fubtrißdis mucronato- den- 


tatis, involucris integerrimis. (4. carniolica Willd. 


Perf. Jacg- a. b. app. t. 10. 4. minor Scop. t. 7. Roth 
Hoffm. Hoft, Sturm. c.) ö j ü 


ORDO I. 371 


Kaursıscue Asta, 2. 7. 8. Der fufshohe, äftige Stengel ift leicht 
geltreift, Die langgellielten Bläuer find handförmig 3-und Zlappig. 
Die [chirmtragenden Aelte find meift Ztheilig, der mittelfie ift-ein- 
fach. Die kleinen Schirme find ı4blürhig. Die lanzeıförmigen 
Hüllblätter find weifslich. Die Blüchen [ind weils: am Rande 
. mäanlich, in der Mitte Zwitter. Die eyrunde Frucht ilt mit Keich 
und Griffeln bekränzt.. Der Same ift mit 5 gefaltet funzeligen Rip- 
pen verliehen. in Kärnthen, Krain um Idrien, 

4. A. Minor, foliis radicalibus .digitatis, foliolis 
feptenis novenisve lanceolatis acutis profunde dentatis. 
(4. minor Willd. Perf. Lamark t. 191. f. 2. Sturm |. c.) 
Kırıns Asıa. 4. 7.8. Der fufshobe, aufrechte Stengel iii ällig 
und leicht gelireift. Die ältern Blätter find kürzer geftielt, hani- 
förmig und mit 9 gezähnten Lappen verliehen; die übrigen lind 
Sehr langgeltielt und geüngert: die äufsern arheilig. Auf den Alpen 
Süddeuılchlands. ’ 





Die Wurzel von der gro/sen Afır. wird oft mit der des Helle- 
borus niger verwechfelt; fie riecht nicht lo Itark, ilt weniger [charf 
und führt gelinder ab; fie zeigt im Durchfchnitt concentrifche Rei- 
ben von Gefälsbündeln; fie hat einen der Contrayerva ähnlichen 
Gelchmack und Geruch. — Die Wurzel der Krainifchen Ajır. 
ift auch fcharf und riecht balfamifch. Von der eritern führte man: 


Aftransige radir. 
172. BUPLEURUM, Hafenohr. 


ı. B. RorunpıroLium, involucro univerfali nullo, 
foliis perfoliatis ovatis acutis. (B. rotund:folium Willd. 
Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, 
Ginel. Hell. Engl. b. 99. Sturm 1. 5.)° Dr 
Geneises H_ ©. 6. 7. Der fulsbohbe, abwechlelnd ältige Sten- 
gel ift kahl und weilslich. Die abwechfeladen Blätter fiod auch 
kahl, ganzrandig, graugrün und genervt. Die einzelnen Schirme 
fitzen entweder in den Winkeln oder an der Spitze; De fiod 
6- — 7ftrahliz und haben keine allgemeine Hülle. Die Schirm- 
chen enthalten meilt 8 gelbe, zanz kurz 'geltielte Blünlichen. 
Die 5 Blättchen des Hüllchens find ungleich, eyrund und I[pirzig. 
Der Same ilt Ichwärzlich. Auf Aeckern, unter der Saar falt über- 
all. (H.) 

2. B. peETRAEUM, involucellis fubpentaphyllis co- 
adunatis, univerfali pentapkviio, foliis caulinis corda- 
to-lanceolatis amplexicaulibus, radicalibus linearibus. 
(B. petraeum Willd. Perf. Hoft. Pluck pbpt. t. 50. f. 5.) 
Fsısex-H. 2. 7. 8. Die ungellielten Blätter Bud ale 


24 


3772 _. CLASSIS V. SPECIES. 


Die Blättchen der allgemeinen Hülle find gleich und breiter. Auf 
felligen Alpen; Krain. = Ä 

3. B. GrAMINIFOLIUM, involucellis heptaphyllis, 
univerfali fubtriphyllo, foliis radicalibus linearibus, 
fcapis monophyllis. (B. graminifolium Vahl, Willd. 
Perf. B. petraeum Jacgq. Coll. Icon. r. t. 56.) 2 
Gaosssrärterises H. 3. 7. Auf Gebirgen; Kärnth. 

4. B. LONGIFoLIUM, involucro unjverfali tri- aut 
pentaphyllo, partialibus pentaphyllis acutis, foliis radi- 
calibus oblongo- petiolatis, caulinis lanceolato - lineari- 
.bus, caule Heu » (B. longıfolium Willd. Per[. Roth, 
Hoffm. Spreng. Gmel.) | 
Lancsıätteaiges H. 3. 6.7. Der einfache, aufrechte Stengel 
wird ı2 — 2 Fulshoch; er ifi kahl und leicht geltreift. Die kah- 
len Blätter find ganzrandig. Die der Wurzel verlaufen lich ın 
einen langen Stiel ; die des Stengels find umfallend. Der Endfchirt 
ilt 6- — gblätterig und ungleich. Die vielblüchigen Schirmchen ba- 
ben geltielte, gelbe Blüchen. Die Blätichen der allgemeinen Hül- 
le find verkehrt- eyrumd und ftumpf; die der befondern eyrund und 
fpitzig. Auf Bergen, Hell. Thür. (auf der Schmicke) Eifenach, 
Jena, in der güldenen Aue, Eichsfeld, Göttingen. 


5. B. raLcaTum, involucro univerfali fubpenta- 
Ps partialibus pentaphyllis acutis, foliis radicali- 
us oblongo -petiolatis, caulinis lanceolato-linearibus, 
caule flexuofv. (B. falcatum Spreng. Willd. Perf. Scop, 
Roth, Hoffın* Fl. Wett. Hoft, Gmel. Hell. Jacgq. a. t. 158.) 
Sıcheigrärterises H. 4. 6 — 8. Der aufrechte, kahle Stengel 
ill eckig, ältig und wird a — 3 Fuls hoch. Die kahlen, ganzran- 
digen Blätter lind nervig: die des Stengels umfaflen diefen. Die 
Endichirme enthalten 2 — ıı Strablen. Die vielblüchigen Schirm-. 
chen haben gelbe Blüthchen. Zuweilen fehlt die allgemeine Hülle; 
ilt lie vorhanden, fo find die Blättchen ungleich lanzetförmig und 
fpitzig; die der befondern lind holıl und oft länger als die Schirm- 
chet. Im Gelfträuch; Oelir. Krain, Bay. Schwab. Wett. Pfalz, 
Hellen, Sachl, Barby, (Thür. Sondersh.) Frankf. a, M. Götting. 


6. B. Ovontirtss, involucellis pentaphyllis acu- 
tis, univerlali triphyllo, flosculo centrali altiore, ra- 
mis divaricatis. (B. odontites Willd. Perf. Scop. Holt, 
Jacg. h. t. gı.) 

Nıepaıces H.©. 7.3. Die Blätter find linien-lanzetförmig. Der 
Sehr äftige Stengel it eckig und die Aefte haben am Grunde Kno- 
ten. Die allgemeine Hülle ift falt Sblätterig mit breitern Blättchen, 
die fteif, geadert und Spirzig-lind.. Von den g Blüthchen ift das 


ORDOM. 0° 33 


mittellte doppelt höher. - Auf rauben und auch bewachfenen Plät- 
zen; Krain, Friaul, Fiume.. | RR 
7. B. SEMICOoMPosITuUM, umbellis compofitis fimul- 
que finplieibus. (B. femicompofitum Willd. Perf. Hoft, 
Gouan ill.t- 7. 1.) 
HaıszusammenGesetztes H. ©. 6.7. Die lanzetförmigen Blätter en- 
digen lich in einen kleinen Stachel: die untern find ltumpf. Die 
Hüllblättchen find pfriemenförmig. Die belondere Hülle ift länger 
als dieBlüthen. DieStrablen fiad ungleich und der Same ilt fcharf. 
la Trielt und Iftrien. 


8. B. RAnuNncvLoIDEs, involucellis pentaphyllis 
lanceolatis longioribus: univerfali triphyllo, foliis cau- 
linis lanceolatis. (B.ranunculoides Willd. Perf. Roth, 
(Jacq. Coll.) | 
Ranusksrarrices H.94.4—7. Die kriechönde Wurzel treibt einen 
einfachen, handhohen Stengel. Die grasartigen Blätter find fteit. 
Die allgemeinen Hüllblättchen find eyrund, [pitzig und kurz; die 
der’ belondern gleich, verkehrt - eyrund, fpirzig, Die kleinen 
Schirmeben [ind klein und von der Länge des Hüllchens. In 
Schwaben bey Tübingen. 

9. B. RıGıDuMm, caule dichotomo fubnudo, involu- 
cris minimis acutis. (B. rigidum Willd. Perf. Roth.) 
Szeıres H. 3.7. Die Blätter find alle lanzerförmig, genervı, Reif 
und geltieltr., Die Zblätterige Hülle ift, pfriemenförmig und [ehr 
kurz. Die kurzen Hüllchen [ind borltenartig. In Wäldern; Tbür. 
Frankf, a.M. 

10. B. TEenvıssımum, umbellis fimplicibus alter- 
nis fubtrifloris, involucris pentaphyllis fubulatis. (B. 
senuijliumum Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. 
(Gmel. et ejusd. A. Pollichii?)) Engl. b. t. 478. Fl. D. 
1090.) | 
Zartes H. ©. 7 — 9. Der fehr ältige, kahle Stengel ift meilt ge- 
fireckt und wie die ganze Pllanze fteif. Die einfachen Aelte lind 
hin- und hergebogen. Die abwechlelnden, kahlen Bläuer Gnd 
linien-lJanzetförmig, [chmal und am Grunde verlchmälert. Die 
ach[elliändigen Schirme find fehr kurz geftielt, ftehen einzeln (find 
zuweilen gelpalten). Die allgemeine Hülle ift nur bey einem ge- 
fpaltenen Schirme Zblätterig. Die Blättchen der befondern. find 
gleich, borftenartig und länger als die Blüchen. - Diele find [ehr 
kurz geftielt und gelb. Die Frucht ilt eckig. . Auf über[chwemm- 
‚ten Plätzen; Schwab. Pfalz, Barby, Nauenheim, 


ı1. B. GerAaRDı, caule erecto ramoßıffimo, foliis 
linearibus acuminatis, involucro pentaphyllo, involu- 


374 CLASSIS V. SPECIES. 


cellis pentaphyllis lineari - fubulatis umbella longiori- 
bus. «(B. Gerardi Willd. Perf.-Holt, Jacq. a. t. 256. 
B. junceum Bath.) „oa 

GesanniscHes H. ©. 7: 8. Der fulshohe Stengel ilt arheilig, von 
unten hinauf ältig. Die abwechlelnden, ungellielten Blätter find 
ganz [chmal, kahl und zanzrandig. Die Schirme befinden lich in 
den Winkeln und auf den Spitzen; fie find fehr unregelmäfsig, 
3- — 6ftrahlig. Die Schirmchen find 53- — zblütliig. Die kleinen 
gelben Blüthen find kurzgeltielt. Von den Blättchen der Hülle ift 
das eine und das andere doppelt länger; die der belondern Hülle 
find erwas langer als der fruchttragende Schirm. Der Same ift 
ganz Stumpf. la Weinbergen an Zäunen ; Litorale. 


Ss 

“ın2.*B. BALDENSE, caule erecto ramofo, foliis lioe- 
‚aribus, involucris fubtetraphyllis inaequalibus umbella 
brevioribus, :involucellis pentaphyllis. (B. baldenfe 
Willd. Perl. Hoft. 2. junceum Pall.) 
Barnıscnes H. %. 7. 8. Der Stengel wird an 3 Fuls hoch. Die 
Aelte find rurhenförmig und abftehend. Die fämmtlichen Blätter 
find grasartig. Der Schirm 5- — ıoltrahlig: die längern ungefähr 
einen Zoll. Hülle und Hüllchen find [ehr klein und haben pfrie- 
menförmige Blätichen. Auf Gebirgen; Litorale, Krain. 


13. B. Jsunceum, caule erecto paniculato, foliis li- 
nearibus, umbellula depauperata, involucris triphyllis, 
involucellis fabpentaphylis, umbellula longioribus 
fubulatis. (PR. junceum Willd. Perf. Hoft.) 

Bixsunartıses H. ©. 7. 8. Der Stengel ilt weit höher als der 
von dem Gerardifchen. Die fadenuförmigen Aelte find aufrecht 
und abftehend. Die Blätter find falt wie die von dem Gerardi- 
fcheu ; die Aliblätter find fehr klein. Die Schirme ftehen auf 


den Aelien falt au drey, fie find achlelltändig und gefiel. Der 


Strahlen find -meili 2 — 3, [eltener 4. Die Hülle ift- zblärre- 
sig: die Blättchen pfriemenförwig und vielmahl kürzer als der 
Schirm. Das Hüllchen ilt 4- — sblätterig: die Blättchen pfrie- 
menförmig und doppelt länger als das Schirmchen, An Zäunen; 
Friaul. | j 


14. B. rrurticosum, frutelcens, foliis lanceolato- 
obovatis integerrimis fefhlibus. (3, fruticofum Willd. 
Perf. Schk. t. 60. Gaert. ı. t. 22. f. +. Kerner t. 538.) 
SrraucHaAntises H. b. 7. 8. . Dieler äftige immergrüne Strauch 
wird 6 Fuls hoch und hat runde, glatte Zweige. Die abwechleln- 
den Blätter find kaum geltielt, auf der Unterlläche mattgrün und 
netzförmig geadert. Die Blüthen. bilden an der Spitze zulammen- 


geletzte Schirme und [ind grüngelb. Die allgemeine Hülle fällt 


ORDO U. | 375 


frühzeitig ab, ifl 4-— Öblätterig und die Blättchen von ungleicher 
Länge. Die Blätchen der befondern Hülle fallen auch vor der 
Entwickelung'der Blüchen ab. Am felligen Meergeltade Südeu- 
ropa's. 





Von dem gemeinen H. führte man ehedem: Perfoliatae her- 
ba, /ernina; von dem fichelblätterigen H.: Bupleuri herba, femi- 
na. Das ffrauchartige H. ilt ein [chöner Strauch, der etwas zärt- 
lich ift und ins Glashaus gehört. Man zieht ihn in einem tempe- 
rirten Mifibeete aus Samen. 


173. CAUCALIS, Haftdolde. 


‚I. C. GRANDIFLORA, involucro fubpentaphyllo pe- 
dunculos aequante, involucellis dimidiatis, Srabellae 
radio umbellulis longiore. (C. grandiflora Willd. Perf. 
Roth, Hoffm. Fl. Wett. Gmel. Hell. Jacq. a. t. 54. Dau- 
eus grandiflorus Scop.) , 

Geosssüraise H. ©. 6. 7. Der aufrechte, eckige Stengel ift meilt 
kalıl oder nur mit fehr wenigen Haaren beleızt. Die 3fach gefie- 
derten Blättchen [ind auf der Unterfläche [charf, und bilden an der 
Balis eine Scheide. Der Schirm ift 3- — voftrablig; das Schirm- 
cheu vielblüthig : die Scheibenblüthen find meilt ünfruchtbar; die 
fruchtbaren weifsen Randblürhen haben ein g Mahl gröfserbs äu- 
fseres Blait, als die andern. ‘Die grofse Frucht ift mit Kelch und 
Griffeln bekränzt. Der gefurchte Same ilt mit fteifen Spitzen be- 
fetzt, wovon die kürzern bakenförmig find, Es finden lich oft - 
ganz unfruchıbare Strahlen. Unter der Saat, auf fandigen Aeckern 
faft in ganz Deutlich]. | 


2. C. Daucoıpes, umbellis trihdis nudis, umbel- 
Julis tricarpis, involucellis triphyllis, foliis fuprade- 
compofßitis. (C. daucoides Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 197. Jacq. 
a.t. ı57. C. leptoplhylia Schk.t. 61. Daucus leptophyl- 
lus Scop.) 

Mounrürsnantıice H. ©. 6. 7. Der eckige Stengel ift ältig, hin- 
und hergebogen und behaart, Die Blätter wechfeln ab, find kahl, 
am Grunde und an den Rippen mit lIteifen,. glänzenden Haaren 
beletzt. . Die den Blättern entgegeoftehenden Schirme find langge- 
ftielt, ausgebreitet, gefurcht und 3- — 5ftrahlig. Die Schirmchen 
haben ungellielte röthliche Blüthchen, die nicht lehr geltrahlt und 
wovon gewöhnlich nur 3 fruchtbar lind. Die jüngere Pflanze hat 
ein kleines, hinfälliges Hüllblarr; die ältere flatt dellen eine Reibe 
Haare. Die Blärtchen des Hüllchens find halbumfaflend un be 
wimpert, Die 4 Rippen auf jeder Seite der Frucht [ind mit ha- 


f 





376 __. CLASSIS V.. SPECIES. 


"kenförmigen, glänzenden Borlten beletzt. Sie varüirt in der Zabl 
“der Hüllblättchen, Auf hochliegenden Aeckern, unter der Saar 
im mittlern und füdlichen Deutichl. 


3. C. rarTıroLıa, umbellis trifidis involucratis, 
 umbellulis pentacarpis, foliis pinnatis ferratis. (C. la- 
tifolia Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffin. Fl. Wett. Spreng. 
Ginel. Hell. Engl, b. 198. Jacq.b. t. 128.) 
Bretrsritterige H. ©. 6 — 8. Der aufrechte, äftige Stengel ilt 
eckig; er wird r — 2 Fuls hoch und ili mit einzeluen Borlten be- 
feızt. Die abviechfelnden, gefiederten Blätter haben entgegenge- 
fetzte Fiedern, die herablaufend und Icharf find. Die häurigen 
Blattfcheiden Jind geltreift. Die Schirme find [ehr lang zeltielt 
und haben 3— 4 [tarke, eckige und rauhe Strahlen; die Hülle 
derfelben bat 3 — 4 eyrunde, am Rande. häurige Blättchen. Die 
Blüchen find rorh, ftırahlend und meift find 2 — 3 unfruchtbar. 
Die fehr grolse Frucht zerfällt in 2 Samen, die eckig und theils 
mit geraden, teils mit hakenförmigen, rothen Borften beferzt find. 
Sie variirt mit weilsen Blüchen. Unter der Saat im mitlera 
Deutichl. | 

4. C. LeproruyıLA, umbellis bifidis aphyllis, um- 
bellulis pentafpermis Pespnn: caulis tofforomaus 
pilis proftratis. (C. leptophylia Willd. Perl. Roth, 
Hoffm. Ginel, Hell. Schk. t. 63. Sturm. C. Aumilis Jacq. 
h. t. 195. Perf.) | 
KısıssrÄrtenice H. ©. 6. 7. Sie unterfcheider fich von €. dau- 
coides : durch einen niedrigern, höchltens einen Fufs hohen Sten- 
gel; durch die überall mit fteifen Haaren befetzten Blätter, Blatt - 
und Blüthenftiele; durch die zweyfpaltigen Schirme; durch die 
Sblätterigen Hüllchen;; durch kleinere Blüthen; und durch dop- 
pelt kleinere Früchte, welche mit Zhakigen Borften beletzt find. 
Unter der Saat; Schwah. Würzburg, Frankf. a. M. (Erturt) 
Gösting. 

&. C. ARVENSIS, involucro univerfali fubnullo, fe- 
minum aculeis creberrimis debilibus, foliis decompo- 
fitis; pinnulis confluentibus, foliolo extimo lineari- 
lanceolato, (C. arvenfis Willd. Perf, Fl, Wett. C. Ael- 
vetica Murr, Jacq. h, 3. t. 16. C. divaricata Hell. C, 
infefta Smith, Curt. 6. t, 23. Torslis helvetica Gmel.) 

Acker -H. ©. 8.6.7. Der geftreifte, Sehr ältige Stengel ift [charf 
und hat fteife, ausgebreitete Aelte. Die Icharfen Blätter find [ehr 
zart eingelchnitten. Der kleine Schirm ift langgeftielt und g- — 
soltrahlig. Von den weilsen Blücthen find die in der Mitte meilt 
männlich. Die längliche Frucht bat keine Furchen, lie ilı aber 


ORDO I. 377 


mit fchwarzen, hakenförmigen Borfien 'beletzt, Unter der Saat; 
Schwab. Würzb. Wett. 


6. C. Antarıscus, caule erecto folido vel inani 
fcabro, petiolis fubtriquetris fcabris folidis. (C. An- 
thriscus Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Engl. b. 987. Fl. D. gıg. Hayne Darft. ı. 36. 
€. ftrieta Hell. Tordylium Anthriscus Lin. Jacgq. a. t; 
261. Holt. Torilis Anthriscus Gmel. Gaertn.) Ä 
Waın-H.d.7. 8. Die Ipindelförmige Wurzel treibt einen zwey- 
theiligen ‚Stengel, der oft purpurfarbig ift, rückwärts [tehende, 
dicht anliegende Borften har und ı5 — 5 Fuls:hoch wird. Von 
den abwechlelnden Blättern find die untern gehedert- doppelt zu- 
Sammengeletzt; die obern gehiedert; die oberften dreyzählig. Die 
Blättchen find fägeartig eingelchnitten und borltigrauh. Die rio- 
nenförmigen Stiele find an der Balfis Icheidenartig; auch hier fin- 
den fich rückwärts ftebende Häare bis an die erlten Fiedern. Die 
Schirme ftehen in den Winkeln und an der Spitze: der allgemei- 
ne ilt vielftrahlig; der befondere vielblüthig. Beyderley Hüllen 
find 5- — 6blärterig. Der Kelch ilt Zzähnig; die Kronenblätter 
gleich und herzförmig eingebogen. Die Samen find mir rauben 
Borften beletzt und ftehen auf einem gemeinfchaftlichen Samenttiel- 
chen. An Wegen, Hecken überall. (H.) | 


7. C. noposa, umbellulis oppoftifoliis folitariis 
glomeratis pedunculo longioribus. (C. rodofa Willd. 
Per[. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Engl. b. 199. Tordy- 
lium nodo/um Lin. Jacq. a. app. t. 24. Hoft.) 
Seitensiörtuice H. ©. 5 — 7. Die geltreckten Stengel find äftig, 
rund und rückwärts fcharf. Die behaarten Blätter find doppelt 
gehiedert: die Fiedern fiederfpaliig. Die vielblüthigen Schirme 
find einfach und ungefüelt. Vomden kleinen, ungeltielten Blüth- 
“ chen ift eins oder das andere unfruchtbar. Die eyrunden Früchte 
auf der Scheibe find mit erhabenen Punkten befetzt; die am Ran- 
de haben Steife hakenförmige Borlten. Die angebaute Pflanze hat 
meilt geltielte Schirme. An Wegen, in Weinbergen; Friaul, 


tried, Litorale, Oldenb. . 


174. TORDYLIUM, Zirmer. 


1. T. maxımum, umbellis confertis radiatis, fo- 
liolis lanceolatis incifo - ferratis, caule fetis deflexis 
alpero. (T. maximum Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoff. Hell. Jacq. a. t. 142.) | 
Grösster Z. ©. 6— 8. Der aufrechte, zweytheilige Stengel ilt 
über 3 Fufs hoch. Die gefiederten Blätter ilind Icharf: das Fie 


378 CLASSIS V. SPECIES. 


derchen an der Spitze ilt am gröfsten. Die Fiedern der Wur- 
gelblätter find eyrundlänglich und gekerbt. Die Schirme ftehen 
ken Blättern entgegen und auch an der Spitze der Zweige auf 
langen [charfen Stielen. Die allgemeine und. befondere. Hülle 
find 5blätterig. mit pfriemenförmigen Blättchen. Das mittellte 
‚ Schirmchen ift falt ungeftielt. Die geftrahlten Blüthchen find us- 
‚zen roth und alle fruchtbar. Die fteifhaarigen Samen [ind am Rau- 
de gekerbt, verdickt und rotlı. Im Gefträuch, an Zäunen; Oelır. 
Krain, Würzb. Sachl. Havelb. Barby. 

'. 2. T. sııroLıium, umbellis confertis radiatis, fo- 
liolis angulatis dentatis pubefcentibus. (T. fiifelium 
Willd. Perf. Scop. t. 8.) BE | 
Merzerirzerigen Z. Von den rothen Randblüthen hat jede ein 
fehr grolses Blatt. Auf Alpen in Kraia. 


175. DAUCUS „ Mohrrübe. 


D. GaroTA, femjnum coftis fetofo-hifpidis, caule 
foliisque hifpidis: 'Jacinulis incifis, fuperioribus linea- 
ribus. (D. Carota Willd. Perf. Scan: Sınith, Hoffın. ‘Fl. 
Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 723. Gaertn. ı. 
t. 20. f4. Schk. t. 61. D. polygamus Jacy. h. t. 7. 
Caucalis Caroti Roth.) : | 
WırdeM, d.6—8. Die [pindelförmige, gelbe Wurzel ift ge- 
würzhaft. Der aufrechte, geftreifte Stengel ilt fteifhaarig und zthei- 
lig. Die 3fach gefiederten Blätter find zottig, Die allgemeine 
Hülle ift meilt soblätterig: die Blättchen lind 3- oder fiederlpaltig; 
die befondern find einfach oder fiederfpaltig, Die Blüthen am 
Rande find oft weiblich, auf der Mitte unfruchtbar: die Blätter 
afpaltiig. Das mittellte Blüchchen ift gewöhnlich I[chön purpurroth 
und fleifchig ; die übrigen weils. Auf Trifien, an Zäunen;; Oeltr, 
Krain, Schwab. Würzb. Wett. Pfalz, Halle, Oldenb, Brem. Holit. 
(am Elbufer, Neumüblen. H) . 





Durch Cultur hat man die gemeine gelbe Wurzel; die wei/se ; 
die goldgelbe; die rothgelbe; und die kleine Frübkarotte. — 
Die mannigfaltige Benutzung derlelben als Gemüle ift allgemein 
bekannt. Aufserdem fchneidet man lie in kleine Würfel, trock- 
net, brennt und milcht fie dem Kafte bey, Der durch Kochen 
verdickte Saft erfetzt an vielen Speilen den Zucker und wird in 
Thüringen allgemein zu dem Brote genoflen. Er ift dort als ein 
wirkfames Mittel bey Halshefchwerden und bey den Würmern der 
'Kinder bekannt. Die Ueberbleibfel von der Bereitung des Safıs 
benutzt man zu einem gefunden Tranke und den leızten Abfall zum 


a. 


ORDO .IT. 379 


Viehfutter. Die geriebene Wurzel ift mit anderm Tutter’vermilche . 
eine gelunde Nahrung für Nachtigallen und. andere Vögel. Das 
ftark abgebrühte Kraut ift dem Spinat weit vorzuziehen: Das 
Gewächs ilt für alles Vieh «ine gute Maltung. Mit dem reinen, 
ungekochten Safte der rothgelben Wurzel färbt man die Butter und 
fie erbält dadurch einen angenehmen Gefchmack. Ehedom führte 
man: Dauci /ylvefiris femina. 


176.' OENANTHE, Rebendolde. 


1. Os. rıstuLosa , ftolonifera, foliis radicalibus bi- 
pinnatis, foliolis planis cuneatis lobatis: caulinis pin- 
natis Aliformibus Aiftuloüs, involucro univerfali lub- 
nullo. (Oe. fiftulofa Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel: Hell. Engl. b. 363. FI. D, 
846. Schk. t. 70. Gaertn. ı.t. 22. f. 6.) 

Rönrnıcse R. 42.6 — 8. Die knollige Wurzel treibt aufrechte, älti- 
ge, an 2 — 3 Fufs hohe Stengel, die kahl und graugrün lind. Die 
kahblen Blätter bilden an der Balis eine Scheide. Der Endfchirm 
ilt 2- — slirablig; dieSchirmchen find grofs, vielblürhig und dicht. 
Die weifslichen, oder röthlichen Blüthen find geftrahlt und meift 
unfruchtbar. Oit findet fich eine ıblätterige Hülle. Das Hüllchen 
ilt vielblätterig: die Blättchen lanzetförmig und häutig. Der Zzäh- 
nige Kelch und die Griffel finder fich noch an der Frucht, Die 


Zähne des erltern endigen fich in hakenförmige Borlten. In Grä- 
ben überall. (H.) 


2. OE. cRocATA, foliis omnibus cuneatis multihdis 
Tubaequalibus. (Oe. erocata Willd. Perf. Smith, Roth, 
Jacg. h.t. 55. Gaertn. ı. t. 22. f. 6.) 

Girriss R. 4.7. . Die knollige Wurzel treibt aufrechte, ältige 
Stengel, die gefurcht und rotk find. Die Blätter Gnd doppelt ge- 
fiedert: die Fiedern abwechlelod und entgegenzeletzt, eingelchnit- 
ten, aderig und kahl. Die Endichirme find vielltrahlig und halb- 
kugelrund;; die Schirmchen vielblürhig: die weilsen Blüthen faft 
geftrahlt; die Antheren braun. Beyderley Hüllen find vielblätterig. 


Die längliche Fruchs trägt die grannenartigen Griffel. Im Südlichen 
Deutichland, . 


3- OE. PEUCEDANIFOLIA, foliis omnibus linearibus: 
radicalibus bipinnatis, caulinis. pinnatis,: involucro 
nullo, tuberibus radicalibus ellipticis felhlibus. (Os. 
peueedanifolia Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffnı. Spreng. 
Eng). b. 348, Pollich 1.t.3. Oe, Pollichii Gmel.) 
HaaustranceLärterice R. 4. 6 —y. Die gehäuften, weilsen 
Koolien endigen lich in eine Faler. Der aufrechte, eckigrunde 


Pe 


r 


366°. CLASSIS V. SPECIES. 


Stengel ift gefurcht und an der Bafis rothlich. Die abwechfeln: 
den Blätter find kahl und bilden an der Balis eine Scheide, wel- 
che geftreift und kahl ilt. Die Endfchirme find lach und 7- — 
soltrahlig ; die Schirmchen vielblürbig: die weilsen Blüthen find 
am Rande [ehr unregelmälsig, auf der Scheibe ‚regelmälsiger, 
Das Hüllchen ilt vielblätterig, mit borftenförmigen Blättchen. 
Auf feuchten Wielen; Plalz, Schwab. Oldenb. Heflen, Meck+ 
lenb. bey Warnemünde. 

4: OE. PIMPINELLOIDES, foliolis radicalibus cunea- 

 tis flfs, caulinis integris linearibus longilhmis Gmpli- 
‚eibus. (Oe. pimpinelloides Willd. Perf. Scop. Roth, 
Smith, Hoffın. Hoft, Engl. b. 347. Jacgq. ault. t. 394: 
Gaertn. ]. c.) 
Bırsgeanerzartioe R. 4. 5 — 7. Kleine [chwärzliche Knollen hän- 
gen an langen, [chwarzen Fäden. Der eckige Stengel wird ı — 
ıt Fuls hoch. Die Wurzelfiederchen find Itumpf und ungellielt: 
die Endfiederchen meift zZlappig. Die Endichirme find langgeltielt 
und viellpaltig ; die Schirmchen vielblürkig. Die weilsen geftrahl- 
. ten Blüthen [ind am Rande meilt unfruchtbar. Beyderley viel- 
blätterige Hüllen haben borltenartige Blättchen. Die Frucht trägt 
den ungleichen Kelch und die Griffel. Zwey Zähne des erltern 
find kleiner. Auf fumpfigen Wielen; Oeltr. Krain. | 

5. Oe. Lacnuenautı, foliis radicalibus fubpipinna- 
tis, foliolis longe cuneiformibus, fuperne tridentatis 
obtufis, caulinis fuperioribus pinnatis, foliolis lineari- 
lanceolatis integris fubfalcatis. Gmel. - 
LacnenausscHs R. 2. 7. Die walzenförmige Wurzel ift vielköpfig. 
Der aufrechte, geftreifte, kahle Stengel ift ı — ı% Fuls hoch. Die 
- Wurzelblätter find geltielt und kürzer als die Stengelblätter. Die un- 
terften von dielen find auch geltielt: die Fiedern ganzrandig. Der 
Endfchirm ilt vielftrablig: die geftreiften Strablen ungleich. Die 
Hülle 4- — 7blätterig, klein und mit borltenartigen Blättern. Die 
dichten, vielftrabligen Schirmchen [ind gewölbt und die ungleichen 
Stielchen. fehr kurz Das Hüllchen g- — roblätterig: die linien- 
förmigen Blättchen faft von derLänge des Schirmcbens. DieStrahl- 
blüthchen find männlich : die ungleichen Blätter find eingebogen - 
herzförmig und weils. Die Frucht trägt den Zzähnigen Kelch und 
die Griffel. Stengel und Stiele find nicht röhrig. Auf [umpfigen 
Wielen ; Baden, 





Die beyden erften Arten diefer Gattung lind giftig. Die Wur- 
zel der leiztern hat einen übelriechenden gelben Saft. Keine Art 
wird von dem Vieh angerührt, 


# 


a. ORDO IL Ber: 


177. AMMI, Ammi. 


a. A. Vısnaca, foliis fupradecompofitis: lacinu- 
 lis lineari- hliformibus, umbella radiis numerofiffimis: 
fructiferis conniventibus. (4. Fisnaga Perf. Jacg. h. 3. 
t. 26. Gaertn. 1.1.21. f. ı2. Daucus Fisnaga Willd ) 
Grartsamices A, ©. 6— 8. Der aufrechte, glatte Stengel ilt ge- 
ftreitt, ältig und 3 Fuls hoch. Die Balis des Schirms bilder einen 
falt runden, gemeinfchaftlichen Fruchtboden. Die vielblätterige 
Hülle hat 3{paltige Blätichen. Die Blättchen des Hüllchens find 
einfach. Die gleichen Blürhen [ind Zwitter, mit einwärts geboge- 
nen Biättchen, Die Antheren find röthlich, Die befondern Frucht- 
boden find braunrötblich, Die längliche, zufammengedrückte 
Frucht ift quergeltreift,. Im füdlichen Europa. 


b. A. masus, foliis inferioribus pinnatis Manceola- 


tis ferratis, fuperioribus multifidis linearibus. (4. ma 


jus Wiüild. Perf. Blackw. t. 447. Gaert. ı. t. 22. f. 8. 


Schk. t. 6ı.) 

Grosses A. ©. 7. Der aufrechte, kable Stengel ift geftreift und 
a — 3 Fuls hoch. Die Endfchirıne belteben aus weilsen Blüthen, 
Die Blättchen der allgemeinen Hülle haben gewöhnlich nur 3 Ein- 
Schnitte. Im füdlichen Europa. 

1. A. paucıroLium, foliis fupradecompofitis: fo- 
liolis tripartito - pinnatihdis acutis. (4. dauc,folium 
Willd. Perf. Scop. t. ı0. Critkmum pyrenaicum.) 
MouarüsknBLÄTTeRıGBs A. 3. 7. In Koain, 


. Von dem erltern gebraucht man im Morgenlande und inSpanien 
die Schirmitrahlen zu Zahnftochern, Die gewürzhaften Samen 
des zweyten künnen Star des Fengels und des Aniles gebraucht 
werden. Die Strahlen der Schirmchen des zweyten werden zu Zahn- 
bürlten benutzt; auch führt man von diefem: Ammios vulgaris 
femina Beyde Arten fäer man an Ort und Stelle in leichte, frucht- 
bare Erde. 


1-8. BUNIUM, Erdknoten. 


1. B. Butsocastanım, involucro polyphyllo, caule 
bafı recto foliofo. (B: Buldoca/tanum Willd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Gmel. FI. D. t. 220. Gaertn. 2. 
t. 140. f. 2. Schk- t. 62.) | 
Gamziner Erok. Erpxastanıe. 2. 6.7. Die knollige Wurzel ift faft 
kugelrund. Der aufrechte, geltreifte Stengel ilt kahl. Die Blätter 
find auch kahl: die unterlien doppelt gefiedert ; die oberlien unge- 
fielt und gefiedert: die lınienförmigen Fiederchen lind ganzrandig, 

| % 


! 


383 CLASSIS V. SPECIES. 


mit Spitzen verfehen, einfach, oder tief gelpalten. Die Endfchirme 
find vielftrahlig:: Die vielblüthigen Schirmeben enthalten. weilse 
Blüthichen, die keinen befondern Kelch haben. Beyderley Hüllen find 
vielblätterig. Der verkehrt-eyrunde Same ift geftreift. Unter der 
Saat, in Weinbergen; Pfalz, Naflau, Wett. Sachf. Herborn. 

2. B. Carvı, pinnis decuffatis,. pinnulis lineari- 
lanceolatis confluentibus; involucro. involucellisque 
fubnullis. (B. Carvi Fl. taur-cauc. Carum Caro Willd. 
Perf. Smith, Hoffm. Fl, Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Jacgq- a. t. 393. Fl. D. ı0g1. Gaertn. 1. t. 23. f. 7. Selk. 
77. Sefeli Carum Scop. Liguftieum Carvi Roth.) 
Geusiner Künmzi. &. 5— 7. Die fpindelförmige Wurzel treibt 
falt 2 Fuls hohe, ällige Stengel, die leicht geltreift und kabl find, 
Die doppelt gefiederten Blätter find kahl. Am Grunde der Blatıt- 
fcheide finden [ich viellpaltige Nebenblätter. Die Eudfchirne find 
vielfrahlig; dieSchirmchen vielblüthig, mit weilsen Blüthchen, die 
keinen befondern Kelch haben, Meilt ift auch keine Hülle vorhan- 
den, doch zuweilen findet fich ein und das andere Blättchen. Ge- 
wöhnlich fehlt auch das Hüllchen. Die längliche Frucht ilt :ge- 
ftreift, mit weifslichen Streifen und braunen Furchen. Auf Wie- 
fen faft überall. (H.) ' | 
| 3. B. FaLcarıa, pinnslis dilatatis linearibus Ierru- 

Jatis decurrentibus connatis, involucro utroque, (2. 
Falcaria Fl. taur.-cauc. Sium Falcaria Willd. Perf. 
Roth, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Jacgq. 
a.t. 257. Sefeli’Falcaria Scop.) 
 SıchsLkaaur. 4.7 — 09. Die lange, ältige Wurzel kriecht [ehr 

tief in die Erde. Der lehr leicht geltreifte, kahleStengel hat arm- 
förmige Aelte, und wird 2— 5 Fuls hoch, Die gefiederten Bläk 
ter (ind kahl und graugrün. Von der herablaufenden Blattlubftanz 
ift der Stiel geflügelt und fägezähnig; er bildet nach unten kahle, 
geltreifte Scheiden. Die Endfchirme find vielftrahlig; die Schirm- 
chen vielblüchig mit kleinen, geftielten, weilsen, regelmälsigen 
Blüthen, die fruchtbar find und keine Kelche haben. Unter der 
Saat, auf Ackerrändern falt überall. . 
Die Wurzeln der erftern geniefst man als eine gelunde Speife, 
‚ wie Kaftanien, roh, gekocht oder in der Afche gebraten. Die 
Samen gebraucht man Start des Kümmels und die Blätter [tatr der 
Peterlilge. Die Samen der zireyten find als Gewürz überall be- 
kannt; fie liefern ein welfentliches Oel; man zieht Branntwein 
darüber ab; macht vielerley Gewächle damit ein; und würzt viele 
Speilen damit. Die jungen Sproffen wendet man wie die Peteräil- , 


- ge an, ‘Die durch Cultur veredelten Wurzeln ind {ehr fchmack- 
! i | 


ORDO IH. | 383 


hafı. In den Aposheken kennt,man: Bulbocafiani yadiz und 
Carvi femina. NL 
179. CONIUM, Schierling. 

C. MAcuULATUM, glabrum, caule fiftulofo laeviter 
ftriato, foliolis oblongis dentatis, petiolis teretibus 
fubcarinatis fiftuloßs, feminibus coftatis. (C. macula- 
tum Willd. Perf. Scop. Smith, Hoffm. Flor. Wett. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Jacq. a. t. 156. Schk. t. 62. Hayne 
Darft. ı. 31. Coriandrum maculatum Roth. Cicuta ma= 
culata Gaertn. ı. t. 20. f. ı0.) 

. Geriuckren Sch. 9, 7.8. Die Ipindelförmige Wurzel treibt auf- 
rechte, runde Stengel, die mit purpurfarbigen Flecken bezeichnet,- 
äftig und 3 — 6 Fuls hoch werden. Die Aelte find wenig oden 
‚gar nicht gelleckt; unten abwechlelnd, oben gegenüberltehend. 
Die untern Blätter find gefiedert- vielfach zulammengeletzt, ab- 
. wechfelnd ; die obern gehiedert- doppelt zufammengeletzt, gegen- 
überfiehend: Die Blautltiele bilden an der Bafis eine Scheide. 
Die Schirme find winkel- und gipfelftändig: der allgemeine viel» 
ftrahlig; der belondere vielblüthig, Die Hülle ift meilt zbläuerig 
und hinlällig; fie bat linienförmiga, zurückgefchlagene Blättchen; 
die belondere ilt Zblätterig, einleitig und herabhangend: die Blätı« 
chen eyrund- lanzeıförmig und zugelpitzti, Der szähnige Kelch ift 
kaum hemerkbar. Die Kronenblätter find eingebogen herzförmig. 
Jeder der bevden Samen hängt an einem eignen Stielchen. Auf 


Schutt, an Gräben, Zäunen, Wegen überall. (H.) 


Dieles Gewächs riecht wie Katzenharn ; es gehört zu den be- 
täubenden Giften. Bey Vergiftungen find die unter dem Stech- 
apfel angezeirten Mittel eilig anzuwenden. In den Apotheken 
fammelr man: Conif maculari, leu Cicutae maeulatae [eu Cicw : 
sae majoris Stoerchii herba. - Ä 


. 180. SELINUM, Silge. 


1. S. PALUSTRE, lacteflcens, caule ftriato folitario, 
foliis fubtripinnatis: pinnulis pinnatifdis, lacinulis ]i- 
nreari- laniceolatis cufpidatis, involucro univerfali poly- 

hyllo: foliolis margine membranaceis, petalis involu- 
tis, ftilis polt anthefin divaricatis. ° ($. paluftre Willd. 
Perf. Scop, Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel,. 
Hell. Engl. b. 229. (Fl. D..257.?} Schk. t. 63. $. five 
Stre Jacgq. a. t. 152. Holt.) | | 
Sumrr-$S.24.6—8. Die Wurzel ilı falt fpindelförmig. Der auf- 
rechte, tief gefurchte Stengel ift kahl, an der Balis roh, 3—4Fuls 


384 CLASSIS Y. SPECIES. 


hoch ünd'röhrig. Die fehr grofsen kahlen Blätter haben’ enrgegen- 
geletzte Fiederchen, die an der Spitze roth find. Die vielltrabli- 
gen, grolsen Schirme Iteben an der Spitze des Stengels und der 
Aelte ‚und haben eckige, Icharfe Strahlen. Die vielblüchigen 
Schirmichen enthalten regelmälsige, weilse oder röthliche Blütlen. 
Die belondere Hülle ift der allgemeinen ähnlich, nur find die äu- 
fsern Blättchen etwas grölser. Der elliptilche, rothe Same ilt kurz 
geflügelt. Auf fümpfigen, f[chattigen Plätzen falt in ganz Deuulchl. 
(H. im Eppendorfer Moor, bey Winterhude.) 


? 3. S. syLvestre, lactefcens, caulibus numero- 
fis laevibys inferne ramofis,, foliis fubtripinnatis: pin- 
nulis inciiis, lacinulis ovatis obtuhusculis, involucro 
univerfali polyphyllo, foliolis margine membranaceis, 
petalis explicatis, ftilis poft anthefin rectis. ($. fyive- 
ftre Willd. Perf. Roth, Spreng. Gmel. Morif. f. g. t. ı7. 
f. 2. (Fl. D. 412.?)) | 
Waro-S. 24. Der aufrechte Stengel ift kabl. Die Blätter des- 
gleichen: die Fiederchen fafı gezähnt. Die Endfebirme find viel- 
Spaltig und gleich. Die Schirmchen vielblüthig und gleich. Die 
regelmälsigen, weilsen Blüthen find geftielt. Die Blättchen der 
allgemeinen Hülle falt gleich und lanzetförmig. Die eyrundlängli- 
chen Samen haben auf dem Rücken 3 erhabene, lich nällernde 
Striche. Auf feuchten Plätzen in Sachıf. auf dem Harz. 


. S. AUSTRIACUM, caule fulcato, involucro uni- 
verlali polyphyllo, foliolis cuneiformibus ineifs. (S. 
auftriacum Willd. Perf. Scop. Jacq. a. t. 71. Murr. 
. Holt.) | Ä 
OsstazıcuiscHhg $. 3. 7. 8. Die vielfachgefiederten Blätter haben 
eiogefchnittene Fiederchen, die mit einem kurzen Stachel verfehen 
find. Die allgemeine Hülle bat ungefähr ı0 Blättchen, die zu- 
rückgelchlagen und am Rande häutig ‘find. Die elliptifchen Sa- 
men find mit 3 — 4 erlıabenen Linien bezeichnet, die fich in ei- 
nen häutigen Rand verlieren. Auf rauhem, felligen Boden; in 
Unter - Oefıtr. 


- 4. S. CARvIrFoLIA, caule fulcato-acutangulo, foliis 
Jubtripinnatis: pinnulis ovato-lafceolatis pinhatihdo- 
jncihis, lacinulis lanceolato - linearibus apice callofo- 
mucronulatis, involucris fetaceis: univerfali deciduo 
2-— z3phyllo, partialibus polyphyllis. (S. Carvifolia 
Willd, Perf. Roth, Hoffım. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. 
D. 667. Jacgq. a. t. 16. Gaertn. 1.6.21. f.8. Zaferpitium 
Selinoides Scop.) 


Kümmsısrirrsrioe 9. 24.7 er 9. Der aufrechte, kahle Stengel wird 


ORDO 1: 385 


3 3 Fufs hoch. Die hautarıigen Ecken find wellenförmig hia - 
und hergebogen. Die abwechlelnden Blätter ftehen aufrecht, 
Die gefurchten Blattfiiele ind am Grunde häutig und bilden eine 
kurze Scheide, Die. Endfchirme [ind vielftrablig und dicht... Die 
Blättchen der befondern Hülle ftehen ab, lie biegen.lich mit der 
Zeit herab und werden roth. Die umgelchlagen - herzförmigen 
Kronenblätter find ver der Oeffnung roth, daun weilslich. Die 
am Rande häutige Frucht ift mit 3 erhabenen Strichen bezeichnet, 
Auf lumpfigen Piätzen.in ganz, Deutfchl. (H. bey: dem lerzten 
Heller.) 


5. S. CnasrAer, caule laevi vaginato ftricto fuper- 
ne ramofo, vaginis foliorum laxis; infimis pendulis, 
foliis bipinnatis, foliolis linearibus 2- — 3Ndis acutius- 
culis, involucris fetaceis, univerlali oligo - partialibus 
polyphyllis. ($. Chabraei Spreng. t. 2. Willd. Perl. 
Roıh, Hoffm. Hoft, Gmel, Jacq. a- t. 72.) “ 
Lancscasinige $.%.7. 8. Der geltreifie kahle Stengel wird’ — 
3 Fuls hoch.- Die unterlten Blätter find lang geftielt: die oberlien 
Gind einfach gefieder. Die flachen, bäutigen Blaulliete lind 
fchwach und kahl. Die Endf[chirme find ungleich und 3- — ıgfirah- 
lig. Die Schirmchen find vielblürhig. Die weilslichen Kronen- 
blätter finden fich zuweilen rörhlich. Die häutig gerandeten Sa- 
men lind zufammengedrückt und weniger deutlich geftreilt. Im 
Gelträuch; Oeltr. um Wien, Regensb. Schwab. Halle. 


6. S. Sesuierı, caule fubtereti ftriato, involucro 

univerlali nullo, foliolis trihdis linearibus mucronatis. 
(S. Seguieri Willd. Perl. Hoft, Jacq. h. t. 61. Zigufticum 
alpinum perenne Seguieri ver. 2. t. 13.) 
Suoviertsche $. 4.7. 8. Der glette, 4 Fuls hohe Stengel ilt nur 
oben verloren gellreift. Die oberften Aelle und Blätter. fteben _ 
einander entiezen. Die fach” gefederten Blätter baben fait 
herablaufende Fiederchen. ' Der Schirın bat fehr viele Strahlen. 
Das Schirmchen ilt vielblürhig. Die borltigen Blätichen der be- 
fondern Hülle find kürzer als die weilsen Blüthen. Die 3- — Alur- 
cbige Frucht hat häutige Ecken. Auf Bergen in Krain. 


7. S. Cervarta, caule ftriato-ramolo, foliis dupli- 
cato-pinnatis, pinnis ovatis trilobis duplicato- ferratis, 
-ferraturis mucronulatis, imis.decullatis. ($. Cervarıq 
Spreng. Perf. Roth, $gop. Hell. JFehamanta Cervaria 
Willd. Hoffıin. Hoft, Gmel. Jacq. a. t. 619. Cervaria Ri- 
win: Gaertn. 1.t. 21. f. 10, Cervarie nigra Fl. Wett.) 
Hıascawunz. 4. 7 — 9. Die lange, dicke Wuczel ift äulserlich 
Ichwarz, inwendig weils, fcharf und gewürzhaft ; oben hat fie ei- 

Möjsler's Handb. d. Gewächsk. 25 


.» 


4 


386 CLASSIS V. SPECIES. 


nen fchwarzen Häarbülchel. Der aufrechte Stengel it kabl und 
wird 2 — 4 Fuls hoch. An der Wurzel ftehen viele langgeftielte 
. Blätter; an dem Stengel wechleln fie ab; fie find grols, kahl und 
auf’der Unterfläche netzförmig geadert. Die kurzen Stiele der 
Stengelblätter bilden Scheiden. Der Endfchirm ift grofs und viel- 
firahlig; die Schirmchen vielblürhig, Die weilsen, falt gleichen 
Kronenblätter find vor ihrer Entwickelung röthlich. Beyde Hüllen 
find vielblätterig: die Blättchen lanzetförmig und herabgebogen, 
Die eyrunden, gellügelien Samen baben 3 erhabene Rückenlfreifen. 
Auf waldigen Bergen; Oelitr. Salzb. Pfalz, Schwab. Würzb. Wer- 
ter. Berl. Hannov. Gött. Thür. (Kiffhäufer.) 

8. S. OREOSELINUM, caule fubftriato dichotemo, 
foliis triplicato-- pinnatis: pinnis remotis divaricatis 
oblongo -linearibus acutis incihs. , ($. Oreofelinum 
Spreng. Perf. Roth, Scop. Hell. Schk. t. 64. Athaman- 
tz Oreofelinum Willd. Hoffim. Fl. Wettr. Hoft, Gmel, 
Jacg. a. t. 68.) | 
Beacsıce. %. 7.8. Die Wurzel hat einen braunen Haarichopf; 
fie ift äufserlich gelblich und inwendig weils. Der zähe, bittere 
Milchfaft, den fie enthält, trocknet zu einer durchlichtigen Mafle 
ein. Der aufrechte, glatte Stengel wird a — 3 Fuls hoch. Der 
grolse Endfchirm ift vielftrablig. Die vielblüchigen Schirmchen 
find mehr gewölbt. Die regelmäfsigen Blüchen find weils. Bey- 
derley Schirme find vielblätterig: die zurückgelchlagenen Blärtchen 
find fehr felten an der Spitze gelpalten. Der rotlıe Same ilt am 
Rande geflügelt und auf dem Rücken geltreilt. Auf lonnigen Hü- 
geln; Oeltr. Schwab. Würzb. Wetter. Plalz, Thür. Berl. Barby, 


Von der Sumpf- S. führt man: Ölsnitil radiz (E!fenich). 
Vor der Blüthe har die Wurzel einen [charfen, gewürzhatten Ge- 
fchmack und Geruch; man kaut lie delswegen Itarı des Tabaks, 
man würzt die Speifen damit und legt fie in Branntwein. — Die 
Hirfchwurz wird bäufig als Hausmittel bey Krankheiten der Thie- 
reangewandr, und als Gemüle benutzt. In den Apotheken: Cerra- 
riae nigrae radiz, femen. — Auch von der Wurzel der Berg: S. 
wird viel gerühmt. Die Blätter werden zu Thee gebraucht. In 
‚den Apotheken kennt man: Oreofelini herba, welches dem ko- 
chenden Wafler einen Citronengeruch mittheilt. Ehedem führte. 
man noch: Oreofilini femen et radiz, | 


ı18r. ATHAMANTA, Heilwurz. 


1. A. Lıisanorıs, foliis bipinnatis planis: foliolis‘ 
ovatis inciüs, imis decuflatis. (A. Lidanotis Willd. 
‚Perf, Roth, Smith, Hoffm. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 


2 
) 


ORDO IT. 2 


Engl. b. +38. Fl. D. 754. Jacq. a.'t. 302. Söhkit t.i6g. Zi 
banatis Athamantina Fl. Wert. Z.. Riviniana Scop. 
‚L. eretenfis Gaertn. 1... 2. ß. 4. pyrenaice Jach. 
h. t. 197.) 

Weıssk H. 2. 7. 8: "Die lange, holzige Worzel if fchbef, bifteng 
und gewürzhbaft; fie har einen langborltigen, fchwarzen Schopfs 
Der aufrechte, kahle Stengel ilt eckig und gerianele; gr wirdı— 2 
Fuls hoch. Die kahlen, blafsgrünen Blätter bilden am Grunde 
Scheiden. Beyde Schirme find vielfirablig, halbkugelrund .und 
zuweilen fproflend..' Beyde Hüllen fiod welblätterig mit, weils- 
grauen, pfriemenförmigen Blättchen. Die gebäuften kleinen Blü- 
then: find fchmutzig weils und regelmäfsig, , Der längliche. Sama 
ili flziglteifhaarig. Auf fonnigen,. trockenen Anhöhen ; Oefir, 
Krain, Bay. Schwab. Frank. Sachl. Thür. ‚Halle, (Biebra),Götting. 


a. A. crerensts, foliolis linearibtis'planis hirfutis, 

petalis bipartitis, feminibus oblongis hirlutis. (A veve=, 
tenfis Willd. Perf. Hoft, Gmel. Jacq. a»'t. b2.” ne annuz 
Roth? Lidanotis cretenfis Scop ) 
Creriscne A. al 7.8, Der Ipannenhohe‘ Stengel ıft ER ber 
zart gelireitt, mehr oder weniger wollig-zottig nı.d grau.‘ Die 
Wurzelblätter haben häutige, rothe -Scheiden, die von zettigen 
Haaren grau (ind. Dies entgegengeferzien Fiederchen find geltielt 
‚Die Endfchirme find 5 — olitrahligs. die Strahlen gerade, zefiseift 
und auch. .zettig -grau. Die Schismchen haben viele Sırablen vom 
ungleicher Länge. Die Hülle ift 2-, 3- — Sblätterig: die Blätchen - 
Lind: fchmal, kurz ung zotig. Das Hüllchen ift 5- — gblätterig: 
die Blättchen linienlanzerförmig, bohl und zottig. . Der Haupta 
fchirm trägt fruchtbare Zwitter; die Altichirme. enthalten. auch ei« 
nige männliche Blüthen, Die .eyrundwalsentörmigen Samen [ind 
dichtzottig und grau. Auf felligen Alpen; . Oelır. Salzb. Bay, 
Schlef. Holkt. y.: 


A; so foliolis capillaceis; kilis perf- 
ftentibus erectis, feminibus oblongis hirfutis. (4. Mat« 
thioli Willd. Perf. Hoft,; Jaca. je. r.t. 57%. Wulf. in Jacg» 
Coll. Zibanotis rupeftris- Scop. > 
Fanıosrirterice H. 2%. 6. 7. Sie unterfcheider fich von der vort- 
gen: durch einen äftigern Stengel; durch fchmalere Fiedern, die 
mehr verlängert find. Auf Fellen ; Kärnth. Krain, Litorale. 


. ‚ 





Von der Cretifchen H. TER DR man noch bisweilen ia den Apo- 
theken: Dauci Cretici femen. Er it [charf und gewürzhaft. 


25 * 


"388  CLASSIS V. 'SPECIES. 
-° , 182. PEUCEDANUM, Haarftrang. 


"2. P. orftcınaLeE, foliis quinquies tripartitis: fo- 
Kolis linearibus longifhmis indiviis. (P. oficinale 
Wilid. Perf. Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 
Hell. Schk. t. 63. Gaertn. ı. t. 21. 7. sSelinum Peuce- 
danum Roth.) _ 
Gaueıner H. 3, 6. 7. Die dicke, lange Wurzel ilt äufserlich 
fchwärzlich, inwendig gelblich, und ift voll eines barzigen Milch- 
faftes, der einen.Schwefelgeruch hat, Der aufrechte, kahle Sten- 
gel it geftreift, gelenkig und, ’ wie die ganze Pflanze, hellgrün. 
 Die'grofsen Blätter find ftriegelig: die Blättchen ganzrandig. Die 
grofsen Endfchirme lind [ehr vielltrahlig: der des Stengels ift kürzer 
gefiel. Die äulsern Strahlen find am längften. Die Hülle hat . 
2=- — 3 borftenartige, fehr vergängliche Blättchen. Die vielblär- 
terigen Hüllchen find doppelt kürzer und bleibend. Die kleinen, 
gelben Kronenblättchen ind einwärts gebogen und. mit 2 — 3 Zäha- 
chen an der Spitze verfehen. Der elliptifche Same hat einen häu- 
tigen Rand und einen geltreiften Rücken. Auf Wielen, in Laub- 
wäldern;; Oelir. Bay. Schwab. Würzb. Weir. Pfalz, Sachf. Thür, 
Halle, Barby, Holit. Schlel. 


- 2. P. Sıraus, foliis decompoßitis, foliolis pinnati- 
fidis, laciniis oppofitis decurrentibus, involucro univer- 
fali fubdiphylio. (P. Silaus Willd. Perf. Smith, Hoff: 
Hoit, Spreng. Gmel. Hell. Jacq. a. t. 15. JSium Sılaus 
Roth, Fl. Wert.) 

Wiızsen-H. Sırav. 4.6— 8. Die Ipindelförmige Wurzel ift äu- 
fserlich braungelb und inwendig weilslich. Der aufrechte, ältige 
Stengel if kahl, nach oben gefurcht und wird 2 — 3 Fuls boch. 
Die glänzenden, kahlen Blätter [ind dunkelgrün. Die umfchei- 
denden Blattftiele find häutig und geftreift. ' Die Endfchirme [ind 
vielftrahlig: die äufsern Strablen find länger. Das Hüllchen if 
_ vielblätterig, Die kleinen Blüthchen find blafsgelb. Die eyrunde, 
Frucht trägt die Grifiel. Der Same ilt auf der erhabenen Seite 
Sitreifig, auf der andern vertieft. Auf. etwas feuchten Wielen; 
Oeftr. Bay. Schwab. Würzb. Wett. Pfalz, Sach[. Halle, Herborm, 
Barby. | 


3. P. aısarıcum, foliis fupradecompoßitis planis: 
pinnulis ovatis incißs nervolis, laciniis lanceolatis di- 
vergentibus. (P. alfaticum Willd. Perf. Hoffm. Holt, 
Gmel. Jacqg. a.t.70. JSelinum auftriacum Roth.) 
Eısasstıscuer H. 4.7 — 9. Die walzenförmige Wurzel ift äulser- 
lich braunfchwarz, inwendig weilslich. Der aufrechte, ganz kah- 
le Stengel ift leicht gelireift und nach oben gefurcht; er wirda — 3 


"ORDO .L. 389 
. Füfs hoch. Die kahlen Blätter find lebhaft grün. Die Endfchir- 
me find 7- — sıltrablig: die Sırablen find ungleich und kahl. 
Die Schirmchen find vielblüthig. Die kleinen, gelblichen Blüthen 
find regelmälsig und fruchtbar. Beyderley Hüllen lind vielblätterig. 
Der Same ift anfangs violer, dann [chwarz; am Rande geflügelt 


und auf dem Rücken 4- — äftreifig. Auf fonnigen Plätzen, aa 
Zäunen; Oeltr. Steyerm, Bay. Pfalz, Schwab. Schlel. « . 





Die friflche Wurzel von dem gemeinen H. hat einen ftärken 
‚ Geruch, ilt bitter und fchasf. Der Abfud vertreibt das Ungeziefer 
“ bey Menfchen und Tbieren und ift (ehr wirkfam bey der Raude 
der Schafe, Die Viehärzte nehmen [ie unter dem Namen: Schwe- 
felwurzel, unter das Drüfenpulver für Pferde, Man führte fonft: 
Peucedani radiz, — Der Same von dem Silau war ehedem ofhi- 
cinell; er ift [charf und gewürzhaft. — Gleiche ern hat 
die. Wurzel des El/affifchen H. 


ı83. CRITHMUM, Bacille, Meerfenchel. 


CR. MARITIMUM, foliis triternatis: foliolis lineari- 

lanceolatis carnofis. (Cr, maritimum Willd. Perf. Scop. 
Smith, Holt, Jacq. h. 2. t. 187. Engl..b. 819. Kerner 
t. 82. Schk. t. 64.) 
Gemeinen M. 3%. 7 — 9. Die vielköpfige Wurzel ıft BE Der 
glatte, einfache Stengel wird falt fulshoch. Die 3fach 3Zzähligen 
. Blätter haben I[pitzige, kable, ganzrandige Blättchen, die grau- 
'grün und glänzend find, Die halbkugelrunden Schirme find ge- 
häuft und gelblich. Beyderley Hüllen haben eyrund - lanzetförmige- 
Blättchen, die hohl und abftebend [ind. Die einwärtsgebogenen 
Kronenblätrchen find am Grunde brei:, Die eyrundlängliche Frucht 
ilt kahl. Am Meergeltade; Litorale, 





. Man macht das Kraut mit Ellg ein und genielst es als Salat. 


| 184- FERULA, Steckenkraut. 


1. F. rastensis, foliis fubquadripinnatis, foliolis 
linearibus planis anguftifimis trißdis fimplicibusque. 
(F. rablenfis Wulff. in Jaoq. Coll. Willd, Perf.) 
KiantaıscHzs St. 2. 

4. F. nopırLora, foliorum ramihicationibus bafı 
appendiculatis: pinnulis linearibus glabris, umbellis 
pedunculatis fubverticillatis. (Z. nediflora Willd. Perl, _ 
$cop. Hoft, Jacg: a. app- t. 5.) 

KnotsssLöruloes ST, 24..7- 8. Der geftreifie Stengel wird 3 —-4 


399 _ CLASSIS V!' SPECIES. 


Fufs hoch. Die Schirme fiehen an den’ oberften Gelenken des 
Stengels. Die Bläschen der Hülle find zurückgefchlagen ; die des 
Hüllchens ‚ganz abitalvend. Beyde find vjelblätterig, mit lanzetför- 
migen und Ipitzigen Blärrchen. Aut Wiefen; Litorale, 

a. F. Asa ro£crtıma, fohis alternatim finuatis obtu- 
fs. (P 4a foetidd Kaempf. amoen. 335% . 536. Willd. 
Perf.) 

Srinkennoes St. Tevreispaeer. 4. Der falt nackte Stengel ift in- 

wendig markig und wırd an % Fuß hoch. Die großen Wurzelblär- 

ter find ‘in 3- — Zbuchtige Stü-ke gethieilt , fie bleiben im Winter 

grün und fallen im Frühjahr ab, ‘Die Stenzxelblätter find fehr klein 

und zahlreich. Die-Endfehirme haben Köine Hülle und sinhahen 
20 — 306 Strahlen, In RR: 


t 


' Die Wurzeln des fförkenden St. enthälten le weilsen, nach 
Knoblauch riechenden Saft, welcher an der Lufı za einer Gummi. 
refina verbärter, die unter dem Nameu; Teufelsdreck, Ajaförida, 
ofhcinell if: “Anlserdem dient er: den Perferh sam Gewürze. In 
der .—n har. man: Affe Arekinee gummi... 


s 185-. LASERPI T LU My. La 


1. L. LATIFoLIUM, foliolis oblique fubcordato - ov& 

tis denticulatis glabris. (Z. latifolium Gmel. Willd. 
Perf. Scop. Roth, Hoffin. Hoft, Spreng. Hell. Jacg. a. 
146. Schk. t. 67.) 
Breirauätteriges L. 4.7.8. Die dicke, vielköpfige Wurzel ift 
änfserlich braunafchfarbig und inwendig weils; lie hat einen bor- 
fligen Schopf. Der kahle, aufrechte Stengel ıft gefarcht und wird 
3— 3 Fufs hoch. Die grofsen Blätter haben Scheiden: die untern 
find doppelt gefiedert ; die obern einfach zehedert. Die Zähne der 
Fiedgrchen [tehen. entfernt und endigen lich in einen kleinen S$ta- 
chel. Der drofse Endfchirm ift viel - (37-, jo-, 48-) Rrahlig. Die 
Hülle hat g — ı0 lanzeıförmige, zurückgelchlagene Blättchen;; das 
Hüllchen 5-7 fchmalere und kleinere. Die Kronblätter find 
weißslich oder blafsroıh. Die Samen haben’ 4 häutig& Flägel, die 
durchfcheinend und wellenförmig-kraus find. In Alpengegenden‘; 
Oeltr. Bay. Salzb. Schwab. Pfalz, Würzb, ei Sachf,. Tbür. 
Halle, Harz (Achtermannshöhe), Schlef. 


2. L. Cervarıs, foliolis oblique dordatis; argute 
ch hifpidis feabris. (2. Cervaria@ Gmel.) - 5% 
Weisse Hırnscawurz. %. 7. % Sie unterfcheider fich von der vori- 
gen: durch einen niedrigern,:kaum » — ı% Fufs heben Stengel; 
die unrern Blätter find 2 — 3 Mahl kleiner, auf der untern'Seite 





ORDO II. \ & 391 
und am Rande fteitborftig, und auf der Oberfläche dunkelgrün 


und weniger Icharf; die Zäbne der Fiederchen find einander genä- 
heit; die Schirme find kleiner und haben 27 — 3: Strahlen., Die 
Blüthen find weils und zuweilen anfangs blalsroth; die Flügel der 
Samen find immer doppelt fchmaler, faft wellenförmig und zuwei- 
len eben. Bey dem vorigen auf dem Tobel, in Baden. | 


3. L. AQquıLeGıiroLıum, foliolis obtufis balı rotun- 
datis lobatis, feminum alis anguftiffmis. . (Z. aquilegi- 
folium Willd. Perf. Hoffm. Holt, Jacq.- a. t. 147. Siler 
aquilegifolium Gaertn. ı. t. 21.) | 
Arereysıärterices L. 3. 6. Die eyrunden Samen [ind nicht ge- 
randet: drey Rippen [ind falt häurig und an dem etwas verdickien 
Rande weilslich ; zwilchen diefen befinden lich wechlelweife 4 un- 
deutliche Streifen. (Liguftieum ?) Auf felligen Bergen; Oellr. Re- 
gensb. Hildesh, 


4. L. TRıLogum, foliolis trilobis incifis. (2; erilon 
bum Willd. Perf. Jacq. Lafer trilobum Fl. Wett. Siler. 
trilobum Roth.) | 
Drsyrareioes L. #. 6.7. Der aufrechte, feife Stengel hreitet 
feine glatten Aefle armförmig aus und wird an 6 Fuls hoch, Die 
meilten Blätter find. Sblätterig: diefe Blättchen find Ipirzig, am 
Grunde.herzförmig und [charf lägezähnig ; die Seitenläppchen unr 
geflielt; das mittelfte langgeftielr. Der Endfchirm ıli viellirahlig ; 
die Schirmchen vielblüchig. Die Hülle, wenn fie vorhanden, be» 
fieht aus einem und dem andern Blatte. If das Hüllchen, vorhan; 
den, fo.haters5 — 7 Blättchen. Wenn beyde Hüllen fallen, fo 
ift der Standpunkt der Strahlen verdickt und befteht aus einer har- 
ten Subftanz. Die Blürhen find weils. Auf Bergen in. der Wet- 
terau. 

5. L. PRUTENICUM, hirtum, foliis een 
pinnis ovatis pinnatihdis, laciniis lanceolatis acutis, 
(L. prutenicum Willd. Perl. Roth, Hoffm. Spreng. Holt, 
Jacq. a.t. 153, Z. gallicum Scop.). 
Pasussiscnss, L. 2. 7: 8: Der aufrechte, ackige Stengel ift äftig 
und fteifhaarig. Die Blätter find auf der Oberfläche kahl, auf der 
Unterfläche und am Rande, vorzüglich aber an der Rippe, fteif- 
berilig. Der Endfchirm ift vielftrahlig: die Strahlen steiffund fteif- 
haarig. Beyde Hüllen find vielblätterig. Der eyrunde Same hat 
durchfcheinende Flügel. Aut Bergen, im Laubwäldern; Oeltr, 
Görz, Friaul; auf feuchten Wiefen; Salzb. Bay. Hell. Frank. Je- 
na, Eifen. Halle, Leipz. Berl. Hannov. Mecklenb. 


6. L. sıLatrortum, foliolis a laciniis 


.lanceolatis, involucxo uniyerfali {ubnullo, caule gla- 


292 CLASSIS V. SPECIES. 


bro. (Z. filaifolium Willd. Perf. Hoft, Jacg, a. 5. app. 
t. 44.) | 
SırseprÄrtterices L. 9%. 7. 8. Die Blätter find vielfach gefiedert 
und kahl. Die den Blättern entgegenltehenden Schirme haben 
: ‚aufrechte, geltreifte Stiele. Oft finder lich keine Hülle; zuweilen 
ift ie 1- — zblätterig: die kurzen Blättchen ungleich und bisweilen 
fiederfpaltig. Das Hüllchen ift vielblätterig und von der Länge des 
Schirmchens. Die elliptilchen Samen find kahl und haben 5 häu- 
tige Flügel. Auf rauhem Felfenboden ; Oeltr. Krain, Litorale, 

27. L. peucepänoides, foliolis lineari - Janceolatis 
venolo - ftriatis  diltinctis. (Z. peucedanoides Wijld. 
Perf. Hoft, Jacq. ic. 2. t. 350. Z. anguftifolium $cop.) 
Haarstrangantıces L. %. 7.8. Die Wurzel ft dick. Die Blätter 
find vielfach gefiedert: die Blättchen finden lich !oft [ehr fchmal. 
* ‚Beyde Hüllen lind vielblätterig. Die längliche Frucht ilt geflügelt. 
Auf Alpen und Voralpen; in Krain. zu 

8. L. Sırer, foliolis ovali-lanceolatis integerrimis 

petiolatis. (Z. Siler Willd. Perf. Scop. Hoffm. Holt, 
Bir t. 145. sSiler montanum Moriß, hift. 3. [L. g. t. 3. 
we | | 
Gemeine L.23.6—8. Die Fiederchen find [chmal lanzetlörmig, 
die meiften gedreyt. Die Frucht ift länglich. Die Samen haben 
4 häutige Flügel, zwilchen welchen lich erhabene Linien hinzie- 
hen. Nach Andern find die Samen nicht gellügelt. Auf waldigen 
Gebirgen; Oeltr. Krain, Salzb. Bay. | Ä | 


9. L. ArcHangerica, foliis decompofitis, foliolis 
ovatis bi- —trifidisve dentatis fubtus hirfutis. (Z. Ar- 
ehangelica Willd. Perf. Holt, Jacq- ic. t. 58. L. Chiro- 
nium Scop.) | 
AnceLiksLätterises L.%. 7. Der fteifhaarige Stengel ilt geltreift. 
Die fämmtlichen Blätter find auf der Oberfläche kahl. Beyderley 
Hüllen find vielblätterig: die Blättchen bey der allgemeinen find 
linienlanzerförmig, ganz und auch eingelchnitten, Die längliche 
Frucht hat 4 häutige Flügel. Auf fchattigen Bergen; Krain. 


10. L. sımprex, fcapo nudo aphyllo füimpliei, foliis 
radicalibus bipinnatis: pinnis multifidis, umbella fub- 
globola, foliolis involucri trihdis. (Z. fimplex Willd. 
Perf. Hoffm. Holt, Wulf‘. in Jacq. Mifc. 2. t. 2.) 


Eınracuss L. 2%, 7. 


Von dem breitblätterigen L. hat man in den Apotheken: Gen- 
tianae albae radix; von dem gemeinen L. führt man: Sileris 
montani femina, die durch Deltillation ein wohlriöchendes, grünes 


[4 


I 


ORDO I. 393 


Oel BER und von den Alpenbewohnern zur ihrer $pei- 
" fen und Getränke gebraucht werden. 


186. HERACLEUM, Bärenklau. 


ı. H. SpsonpyLıum, foliis pinnatis, foliolis qui- 
nis oblongis pinnatifidis acute dentatis, corollis fubuni- 


formibus. (H. Sphondylium Willd. Perf. Roth, Smith, 


Hoff. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 939. 
Schk. t. 67. Sphondylium Branca Scop.) 

Gemsine B. d.6—g. Die Ipindelförmige Wurzel enthält einen 
gelben Milchlaft, der fehr fcharf und brennend ilt. Der eckige, 


gefurchte Stengel ift aufrecht und mit ftacheligen Borlten beferzr; 


er ilt röbrig und wird 3 — 6 Fuls hoch. Die äufserfie Fieder ift 
am grölsten, Ztheilig und der mittelfte Lappen 3lIpaliig. Die 
- Blattfcheiden find grofs und bauchig, [treifiggefurcht und fteifhaa- 
rig. Die geltielten Endfchirme ftehen meilt zu drey: zwey Stehen 
entgegen und der mittellte ilt länger geltielt; fie find vielftrahlig. 
Die Schirmchen entbalten viele [chmutzig weilse Blüchen, wovon 
die Strablblürhen grölser und febr regelmälsig ind. Gewöhnlich 
ift keine Hülle vorhanden; das Hüllchen ilt vielbläuerig. Die 
kahlen, zulammengedrückten Samen [ind herzförmig- rund, leicht 
'geltreift und am Rande mit einer Haut umgeben. Sie variirt mit 
zotben Blücthen, An Zäunen, auf feuchten Wielen; überall. (H.) 


a. H. rıavescens, foliis pinnatis, foliolis quinis 
oblongis pinnatihdis acuminatis dentatis margine fca- 
bris, floribus radiatis. (H. flavefceens Willd. Perl. 
Hoffm. #. anguftifolium Jacgq. a. 2. t. ı73.) 
Geıssrönennoe B. 4.7.8. Die gelbgrünen Blüthen find gleichge- 
ftaltet. Auf Alpen und Voralpen ; Oeltr, Wett. Sachf. Schlef. 


. H. anGustiroLtum, foliolis lanceolatis decuf- 

five. Pinnatihdis dentatis; umbellis aequalibus. (#4. an- 
guftifolium Willd. Perf. Roth, Smith, Hoft. H. longifo- 
dium Jacq. a. 2. t. 174- Hoffm.) 
Schsausiärterige B. 2%. 7.8. Die Blätter find gefiedert: die 
Fiederchen länglich, eingefchnitten - fägezähnig, am Grunde nach 
aulsen mit ausgefperrien Lappen verlehen. Bey den oberlten Blär- 
_ tern find die Blättchen und Einfchnitte linienförmig. Die Blüchen- 
blätter find weils und gleichgeftalter. Auf den Alpen; Oeltreich, 
Sıeyerm. 

4. H. ELEGANS, foliolis decuffve pinnatifidis den: 
tatis. (H. elegans Willd. Perl. Hoffm. Jacg. a. 2. 
9175.) 

Scaönsritterier B. 24. 7.8. Die fiederlpaltigen Blätter haben 


i 


394  CLASSIS’V. 'SPECIES. " 


entferntfeehende Einfchnitte, wovon der‘ mittelfte Winkel.eyrund 

ausgefchnitten ift. Die Blüche.ift weils. Auf Alpen,und Voralpen; 
Oeltr. Schlef. 

H. ausrrıacum, foliis pinnatis utrinqgue rugo- 

Bis fcabris, floribus fubradiatis. (H. auftriacum Willd. 

Perf. Hoffm. Holt, u a. t. 61. Splondylium auftria. 

cum Scop.) 

OsstnstcrniscHhk B. 24.6 — 9. Der rl Stengel wird an 2Fuls 

boch. Die Blätter find ungeltiel.. Die Blüchen find weils. Auf 

Alpen und Voralpen; Oefır. Steyerm. Krain. 

6. H. aLpınum, foliis cordatis fubpalmato -lobatis: 
lobis quinquehdis dentatis incumbentibus glabriuscu- 
lis, umbellis medioeribus, foribus radiatis. (ZH. alpi. 
zum Gmel Willd. Perf.) Ä 
Arrss-B. 2%. 7. 8.. 'Unterfcheidet fich von den übrigen durch den 
nackten Stengel; und durch die Geftalt der Blätter, die den 
Feigenblättern ähnlich find. Die Blüthe ift weils. Auf dem 
Schwarzwalde, 





Die gemeine B. ift eine!verdächtige Pflanze. Die Vortheile, 
die durch hie erlangt werden könnten, And nicht fo bedeutend, 
dafs fie den Schaden aufwiegen, der durch unvorlichtigen Ge» 
brauch derfelben gefüiftet werden kann. In den Apotheken führ- 
‚te man ehedem bäufiger, wie jetzt: Brancae urfinae radiz, herba. 
Man verwechlelt lie auch lies mit der echten Bärenklaue (Acan- 


thus mollis). 


k 


1897. LIGUSTIEUM, Liebftöckel. 


ı. L. Levisticum, foliis magnis multiplicibus, fo- 
Holis fuperne incifis. (Z. Zevifeicum Willd. Perf. Hoffın. 
Fl. Wett. Schk. t. 68. Gaertn. 2. t. 85. f. 2. Gmel. Hell. 
Eevifticum vulgare Moril.b. 3... 9.t3. fi 1.) 
Gemeine L. 4.6— 8. Die dicke, Spindelförmige Wurzel ilt 
inwendig weißslich und hat in der Mitte ein gelbliches Märk. Aus 
ihr koıimen mehrere 4 — 7 Fuls hohe Stengel, die aufrecht, ge- 
ftreift und kahl ind. Die gefüelten, abwechleluden Blätter find 
doppelt-gedreyt: die keilförmigen Blättchen geadert und glänzend. 
Die hohten Blattfcheiden ümfalfen- den Stengel; Lie find geftreift 
und kahl. Die gewölbten Endichirme haben gegen 15 Sırablen 
und Hüllen mit 6 — 8 lanzetförmigen, häutigen und zurückge- 
Ichlagenen Blättchen. Die Blättchen des Hüllcbens find auch zu- 
zückgelchlagen, aber kleiner. Die Blüthen find blafsgelb. Die ey- 
zuud-länglichen Samen lind kabl, am Rande häutig und haben 


- 


 ORDO H. 395 
2% Furchen. Auf den Apenninen i in Ligurien ; ift aber in Deutfch- 
land einheimilch geworden. 

: 92. L. PELoOPoNENSE, folis multiplicato - 'pinnatis: 
foliolis pinnatim incihis. (Z. Deloponenfe Willd. Perf: 
- Scop. Rotk, Hoft,' Jaegq. auft. app. t. 13.) 
Prroronsısenen L. 2%. 5. 6. Der Stengel wird 3 — 4 Fufs hoch. 
Die Blätter find fehr grofs: die der Wurzel und die unterlien Sten- 
#elblätter find 3fach gefiedert; weiterhinauf find fie doppelt gefie- 
dert. Die Endfchirme find fruchtbar ; die feitenftändigen männlich. 
Die Hülle ift zblätterig. Die zulammengedrückte, längliche Frucht 
gerlällt in 2 lüngliche Samen, die auf der inuern Seite a [chmale 


Ränder, auf.der äuflsern 3.Flügel haben. Auf Bergen in he 
Friaul, 


3. L. austriacum, foliis bipinnatis: foliolis con- 
flnentibus incilis integerrimis. (Z. auftriecum Willd. 
Perf. Hoffm. Hoft, Jacd- a. t. 151.) | 
. Ozstazıcnisoner L. 2.7.8. Die äulserften Blättchen der Fiedern 
find lanzetförmig, oder eyrund. Die wohlriechende, greise Blü- 
the hat faft eyrunde, weilse, etwas hohle Blätter, die ganz ab- 
‚fiehend find. Die eyrunde, fpitzige Frucht zerfällt in a Samen, 
die tief 4furchig find. Auf den öftreichifchen Alpen; auf Gebir- 
gen in Bay. und Schlefien; auf feuchten Bergwielen ; Erfurt, (an 
der Nord-Olt.Seite des Brockens), 





Der gemeine B. belitzt einen [ehr gewürzhaften Geruch und 
Gelchmack ; .die Landleute erwarten viel von feiner Wirkung bey 
Krankheiten .des Thiere, und er kann die Stelle der kofibaren Sem 
pentariae.virginianae Wurzel (Arijiolechia Ser pentaria) lehr zut 
vertreten. Die Bienen gehen dem Geruche nach und folgen gern 
in die Stöcke, die man, damit ausreibt. Der Saft-gibt ein Harz 
von heftigem Geruche.. Der Same lälst ich wie.Gewüzz benutzen, 
Ehedem lülhrte,man: Leviftiei radixz, herba, fcenina, 


188. ANGELICA, Angelika. 


. m. A. ArcnanGerıca, foliorum impari lobato. (A, 
Archangelica Willd. Perf.Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. 
Wett. Fl. D. 206. Gaertn. 2. t. 85. f. 3. Schk. t. 68.) 
Echts A. d,7 — 9. Die dicke, fleilchige Wurzel it barzig. Der 
aufrechte, dicke, kable Stengel ilt röthlich, gefurcht und röhrig ; 
er wird 4 = 5 Fufs hoch. ‘Die fehr grolsen Blätter find verfchie- 
den- zulammengefetzt: die. eyranden, entgegengefetzten Blätchen 
find nichrfelten an’ der Bafis mit einem und: dein ‘andern kleinera 
Lappen verlehen. < Die grofsen,; bauchigen Blatticheiden lind häu- 


“ 


396 CLASSIS V. SPECIES. 


“gig. Dis grofsm Endfehirme' End vielftrablig "ußd weichbaarig. 


Die kugelrunden Schirmcben lind vielblüthig: die regelmäfsigen, 
weilsgelblichen Blüthen find falt alle fruchtbar. Die Hülle ilt 
meiit einbjätterig, ‘bohl und hinfällig. Die borftenartigen Blätt- 
cben des Hüllchens find zurückgelchlagen, Die eyrunden Samen 
find am Rande geflügelt und haben 3 häutige Rippen, Auf Bergen; 
Oeltr. Krain, Salzb, Bay. Heflen, Naflau, Franken; auf feuchten 
Plätzen an Flülfen; Oldenb, Brem. Holft. (H. auf den niedrigen 
Elbinfeln, am Holalıafen,) Pomm. (Colberg), Laul. 

a. A. syLvssteıs, foliolis aequalibus, oyato-lanceo- 
latis ferratis. (4. fylveferis Willd. Perl. Scop. Smith, 
Hoffm. Hoft, Schk. t. 68. Selinum Angelica Roth. Im- 
peratoria Angelioa Fl. Wett. 1. fylveftris Spreng.) 


Geneine A. 2. 7.8. Die dicke, -fleilchige Wurzel ilt inwendig 


weilslich.. Der aufrechte, röhrige Stengel ilt kahl, mit einem 
blalsblauen Reif überlaufen und 3 — 6 Fuls hoch. Die grolsen, 
bauchigen Blattfcheiden find häurig. Die unterlien, lebr großsen 
Blätter find geltielt; die obern find ungeltielt und gedreyt, Die 
Endfchirme find ungleich und vielltrahljg. Die Schirmchen ind 
auch ungleich und vielblürhig: die röthlichen Blürhchen find regel- 
mälsig und aufder Scheibe meilt unfruchtbar, Gewöhnlich ift keine 
Hülle vorhanden. Das Hüllchen ‚hat viele ungleiche, linienförmi- 
ge, zuletzt zurückgelchlagene Bläuchen. Die eyrunden Samen 
haben einen bäutigen, wellenförmigen Rand und 3 erhabene Li- 
nien. Auf Wiefen, in Wäldern überall. (H.) 


3. A. verTIcıLLarıs, foliis divaricatifimis: folio- 
lis ovatis ferratis, caule pedunculis verticillato. (4. 
verticillaris Jacq. h. t. 130. Lin. Willd. ; Perf.. Hoffm., 
Holt.) | 
Quinurörmiee A. %.7. Der Stengel ift mannhoch und drüber; 
er ift mit einem graugrünlichen Reif überlaufen. Die blühenden 
Aclie bilden ’a — 3 Quirl von 4— 5 Strahlen; überdiels finden 
fich noch andere Aelte, einer über dem andern an der Spitze des 
Stengels. Die Blätter find zulammengeletzt: von den kahlen Blätt- 


_ chen ift das äulserfte nicht herablaufend, Die kleinen grünen Kron- 


blätter find einwärtsgebogen und ganz. Die herzförmig kreisrun- 
den Samen find [ftumpf, glatt und [ehr zulammengedrückt. An 
Flulsufern; Oel. Schlef. | 





Ehedem fchälte man den dicken Stengel der echten A. vor der 
Blüthe und genofs ihn wie Sellerie. Eben fo kann man die Blätter 
benutzen. Die Wurzel wird von mehreren nordilchen Völkern 


gegen anfteckende Krankheiten gekauet. Des Samens bedienen fie 


- 


 ORDO IL 397° 


Sich. zur Würze. In Norwegen bäckt man die Wurzel mit ins Brot ’ 
und raucht die Blätter flaıt des Tabaks. Die mit Zucker einge. 
' machte Wurzel ift gelund und magenitärkend. Die frilche Wur- 
zel kann zum Branntweinbrennen benutzt werden. ;Auch in Vieh- 
krankheitea tbut lie wichtige Dienfte. Die Samen geben ein ge. 
würzbaftes Oel und einen ftarken Geilt; die hoblen Stengel vor- 
treflliche Lichtformen. In den Aporbeken führt man: Angelieae 
fativae radiz, herba, femina. — Im Ganzen belitat die gemeine 
4A. diefelben Eigenichaften, nur in einem geringeren Grade. Sie 
wird in Krankheiten der Thiere mit Nutzen angewandt; die Sten- 
gel werden [ehr gern von nordilchen Völkern gekauet; und der 
mit Wilsmuth vorbereiteten Wolle geben die Blätter eine Jauer- 
hafıe, [chön gelbe Farbe. 


189. "SIUM, Merk. 


I. S.. ANGUSTIFOLIUM , foboliferum, caule tereti- 
ftriato, foliis pinnatis, umbellis plerumque oppofitifoliis. 
(5. anguftifolium Hayne Darft. ı. 39. Willd. Perl. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng: Hoft, Gmel. Hell. Engl. 
b. 139. Jacq. a. t. 67. S. nodiflorum Fl. D. 247. Sefeli 
nodiflorum Scop.?) | 
SchmaLBLÄTTERIGER M, %, 7. 8. Die fadige Wurzel treibt Ausläu- 
fer, die etwas zufammengedrückt, rohrig find und unter dem Wal- 
fer wurzeln. Der aufrechte, kahle Stengel ift röhrig, zweytheilig 
und r — ı$ Fuls hoch. Die kablen Blätter find ungleichpaarig - 
gefiedert und das oberfte Blättchen ilt Zlappig. Die fämmilichen 
Blättchen find ungellielt: die der Wurzelblätter eyrund mit unglei- 
chen Sägezähnen ; die der Stengelblätter eyrund-lanzetförmig und 
eingefchnitten -gesähnt. Die runden, geftreiften Blatiltiele find 
kahl, rohrig und bilden an der Balis eing Scheide. Der Schirm 
äft vielftrablig und ungleich; das Schirmchen vielblüthig und un- 
gleich. Die Hülle hat meilt 5 ungleiche, Zlpaltige oder fiederlpal- 
tige Blättchen; das Hüllchen gewöhnlich 5, die theils Banzrandig, 
theils 2- — 3zähnig find. Die faltzleichen Kronenblätter find ein- 
gebogen -herzförmig. Den länglichen Samen fehlt das Stieichen 
und: ihre erbabene Seite ift Srippig. In Gräben und Flüflen fat in 
gauz Deutichl. (H. in den Gräben der Wetterung häufig.) 

2. 8. LATIFOLIUM, caule pentagono, foliis pinna- * 
tis, umbellis plerumque terminalibus. ($. latifolium” 
Hayne Darft. ı. 38. Willd. Perf. Smith, Sprerig. Holt, 
'Gmel. Hell. Engl. b. 204. Jacgq. a. t. 66. Fl. D. 24H. Co- 
riandrum latifolium Roth. Cieuta latifolia Fi. Wett.) 
BaerrsrÄrtericen M. 2%. 7: 8. ‚Die falerige Wurzel treibt einen 
aufrechten, kahlen Stengel, der röhrig, äftig und 2 — 4Fufs hoch 


_ 


398 CLASSIS V. SPECIES. 


if: Von den kahlen Blättern find die der Wurzel langgeltielt: 
‘ die, ' welche zuerft hervorkommen, ind doppelt zufammenge- 
fetzt, die folgenden doppelt gefiedert, die lerzten einfäch gefie- 
dert: ‚Die Stengelblätrer lind kurzgeliielt: die Blüthen fägezähnig 
und-fpitzig. Das unpaare Blatt an der Wurzel herzförmig oder 
eyrundlänglich ; atı dem Stengel länglich. Die zulämmengedrück- 
ten Blartltiele find etwas rinnen- und an der Bafıs Icheidenartig. 
Der Schirm’ itt ‚vielltrahlig; das Schirmchen halbkugelrund und 
wielblüthig. Die zurückgeichlagenen Blättchen der Hülle find li- 
nien-lanzetförmig; die des Hüllchens eyrund-lanzetförmig. Die 
gleichen Blüthenblätter find herzförmig eingebogen, Die faft ku- 
gelförmige Frucht ilt zulammeugedrückt, Itark gerippt und zerfällt 
in 2 Samen, die kein Samenftielchen haben, In Gräben und Süm- 


pfen überall. (H.) 


. $. NoDIFLORUM, foliis pinnatis: foliolis ovatis 
aueh: ferratis, umbellis fubfefhlibus axillaribus, 
caule procumbente. (.$. nodiflorum Willd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Bert Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 639. 
Schk.t. 69. Sefeli nodiflorum Scop.?) 

Kxoressrörnicen M. 24. 7.8. Er unterfcheidet fich von dem 
fehmalblätterigen M.: durch die geringere Grölse aller Theile; 
durch den meilt liegenden und wurzelnden Stengel; durch die Fie- 
dern, die oft mit gelben Punkten bezeichnet find, und nicht fo 
tiefe, aber faltgleiche Sägezähne haben: durch kleigere Schirme, 
die in den Blautwinkeln litzen oder ganz kurz geltielt find; durch 
eine Hülle, die vor der Dlüthe vielblätterig ift und nachher ge- 
wöhnlich abfällt; durch das meilt liebeublätterige Hüllchen, deren 
‚Blättchen fchmaler find, als die der Hülle. Im Südlichen Deutichl. 


4. S. REPENS,, foliis pinnatis: foliolis fubrotundis 
ders incilis, umbellis pedunculatis oppofitifoliis, 
caule repente, (9. repers Willd. Perf. Roth, Smith, 
‚ Hoffm. Holt, Ginel. ı.t. 5. Jacg. a. 3. t. 260.) 
Krıecnenper M, 2. 6 — ı0. Die fadenförmigen, kablen Stengel 
wurzeln, find zweyıheilig und werden g — ı0 Zoll lang. An den 
untern Gliedern fiehen die Blätter meilt zu 5 und 4; nach oben 
find lie abwechfelnd und ftehen auf Stielen, die am Grunde häuti 
find : die ungeltielten Fiedern ftehen meilt entgegen; die oberlte n; 
Zlappig. Die Schirme [ind ungleich; die kleinen $Schirmchen ‚viel- 
blürhig. Die kleinen weilsen Blüthen find kurageltielt. Die meift 
5blätterige Hülle ilt zurückgefchlagen und fällt gewöhnlich nach 
der Blüthe ab: die ganzrandigen, ungleichen Blättchen find am 
Rande weilslich, Die 5 Bläuchen des Hüllchens God weniger zu- 
rückgelchlagen und eins und das andere ill länger als das Schirm- 


" ORDO IL 399 


chen. Der eyrunde Same ilt glatt und mit den Griffeln bekränzt. 
Auf feuchten Wiefen; Oeltr. Pfalz, Schwab. Mecklenb. Mark Bran- 
denb. Böhm. 


. S. Sısarum, foliis'pinnatis: floralibus ternatis. 
(S. Sifarum Willd. Perf. Fl. Wett. Gmel. Gaertn. ı: t. 23. 
f.4. Schk.t. 69. Sifarum germanorum Morif. h. 3. [.9. 
t. 4. f. 8.) 
ß. $. Ninfi (Blackw. t. 514.) 
ZUCKERWURZEL. 2%. 7. 8. Die Spindelförmige Wurzel hat ai 
Ringe. Der aufrechte glatteStenpel ift rund, gefurcht und wird 2— 
-3 Fuls hoch. Die Fiedern enthalten 7 — 8 feingezähnte -Blärtchen. 
Die Endichirme beftehen aus kleinen weifsen Blüchen. Das Va 
. terland ift ungewils; vielleicht China. Sie befindet lich feir um 
denklichen Zeiten in den Gärten, | 


Sowohl der /chmal- als auch der breitblätterige M. gehören 
zu den narkotilchen Giftpflanzen, und vorzüglich zeigt die Wur- 
zel von beyden die fchädlichften Eigenfchäften. Der erfıere füllt 
in Thüringen falt alle Gräben und Bäche an und ift dort «las befte 
und liebfte Futter für die jungeg Gänfe, Im lüdlichen Frankreich 
und Spanien bat man von diefem allgemein in den Apotheken! 
Berulae feu Sii herba. Das Kraut foll wie Brunnenkrefle können 
genoflen werden. — Die Zuckerwurzel benutzt man auf mannig- 
faltige Weile; lie wird roh und gekocht genoflen; fie enthält viel 
Zuckerltoff; und gibt einen vortrefflichen Brannıwein. — Die 
leichtelte Vermehrung gefchieht durch Keime. Sie gehen im er- 
ften Jahre in Samen. Wenn diefer bräunlich zu werden anfängt, 
fchneidet man die Stengel ab, damit die Wurzel grölser. und fıär- 
ker wird. Des Samens wegen lälst man lo viel Stengel ftehen als 


nöthig find. Von der letziern ilt gebräuchlich: Du radix. 


190. SISON, Sifon: 


1. S. Amomum, foliis pinnatis, umbellis erectis fub- 
‚ quadriradiatis. (S. dmomum Willd. Perf. Smith, Engl. 
'b. 954- Jacq. h. 3. t. ı7. Sium dmomum Roth. Sefeli 
“Amomum Scop.) 

Gewürznartes $. ©.7. Der aufrechte, [ehr äftige Stengel ifı kahl, 
gefireift und wird an 3 Fuls hoch. Der unterlten Bläuchen find 
7 oder 9% lie lind eyrund, eingefchnitten, fägezahnig , die oberlten 
find [chmaler, tiefer eingelchnitten und oft hederlpaltig. Die zahl- 
reichen Endfchirme [tehen während der Blüthe aufrecht und von 
den ausgebreiteten Strahlen ift der mittelfte kürzer. Die Hülle be- 
ftebt aus 2 — 4 kurzen, lanzetförmigen Blättchen. Die falt 4blü- 


r 


"409 CLASSIS V. SPECIES. 


shigen Schirmchen baben ungleiche Strablen. Die kleinen Hüll- 

. eben find meilt 4blätterig und die weilsen Blüthen fafı regelmä- 
 Ssig. Die gewürzhafte Frucht ift eyrund und gerippt. Kraut und 
unreife Samen haben einen [charfen Geruch. Auf feuchtem Lehm- 
boden; Krain. | j 
. + 4. 9. Amwmı, foliis tripinnatis: radicalibus lineari- 
bus, caulinis fetaceis: ftipularibus longioribus. ($,. Am- 
‚ms Willd. Perf. Roth Beytr. Jacq- h. t, 200.)  : 
Kısınzs $.©.7. Die Pfilanze ift ganz kahl, glänzend und dun- 
kelgrün. Die Wurzelblätter find Jinienförmig, flach und vielmahl 
zulammengeletzt: die ungeftielien Blättchen liegen rück wärtsgelal- 
tet- dachziegelarıig über einander. Die Blättchen der Stengeiblät- 
ter lind borltenartig. Die Blattltiele find häutig und umfallen den 
Stengel Icheidenartig. Die feitenfiändiges Schirme ind ungeltielt 
und 3- — 4-, leltener Zltrahlig. Es finder lich weder eine Hülle, 
noch ein Hüllchen. Die febr kleinen Blüthen find regelmäfsig, 
alle fruchtbar, doch erfcheinen die mittellten Später. Die weilsen, 
eyrunden Kronenblätter find ftumpf und ganz. In Portugal, Apu- 
lien und Aegypten, 


Das gewürzhafte $. ift eine verdächtige Pflanze. Von dem 
kleinen $. ilt gebräuchlich: Ammios veri Jemina: 


191. MEUM, Bärwurz. 


M. ATHamanTa, foliis omnibus multipartito - feta- 

ceis: foliolis fübverticillatis, caule paucifolio, vaginis 
petiolorum dilatatis ventricoßs, involucro univerfali 
monophylio. (M. Athamanta Ait. K. Perf. M. atha- ' 
manticum Smith, Jaeg- a.t. 303. Gaertn. ı. t. 23. f. 6. 
A4ethufr Meum Lin. Willd. Hoffn. Gmel. Holt. Ligufti- 
cum Meum Roth. , S-feli Meum Scop.) 
Ecure B. 24,6 — 8. Die dicke, holzige Wurzel ilt gewürzhaft 
und hat einen dunkelbraunen borltigen Schopf; fie ift inwendig 
weils. Die geftreiften, kallen Stengel find aufrecht, faft einfach, 
geltreift und fulshoch. Die aufrechten Schirme find vielltrahlig: 
die äufsern Strahlen find am längften. Die abftehenden Schirm- 
chen find vielblüchig. Das Hüllchen hat 3 — 5 borltenartige Blätt- 
chen, die ganz, oder an der Spitze eingelchnitten find. Die gleich- 
geltalteren, weilslichen, oder röthlichen Blücthen find meilt un- * 
fruchtbar : die Blättchen find lanzetförmig und an der Spitze ein- 
gelchlagen. Die länglichen Samen haben 4 Furchen. Auf Bergen; 
Oeltr. Salzb, Schwab. Frank. Thür. Harz; Andreasb. Oberlauf. 
Schlel. Ps 





. 


ORDO I. Per 


‚Bey den Viehärzten ilt diefes Gewächs noch in Anfehen; in 


den Apotlieken finder man lelien: Meu-radix, 
# 


‚192. CORIANDRUM, Koriander. 


1. C. saTıvum, fructibus globofss. (C. fativum 
Willd. Perl. Roth, Smith, Hoffm. F). Wett. Gmel. Hell, 
Engl. b. ı8ı. Gaertn. ı. t. 22. f. 2. Schk. t. 72. Kerner 
t. 418.) \ 


Gewsinen K.©.6 — 8. Die ganze Pflanze hat einen eh eihahzn 


Geruch und ift kahl. Der aufrechte, äftige Stengel ilt kahl und 


wird 2a— 3 Fuls hoch. Die unterlten, gefiederten Blätter baben 
eyrunde, eingelchnitten-gezähnte Blätter.: die oberften find dop- 
pelt gefiedert, mit linienförmigen, [tumpfen Blättchen. Die End- 
fchirme find ungleich ‚und meilt 6ftrahlig. Die vielblüchigea 
Schirmchen haben weilse, geltrahlte Blüchen. Die Hülle, wenn 
fie vorhanden, ilt einblätterig und linienförmig; das Hüllchen hat 
meilt 3, [ehr kleine, den Stiel halbumfallende Blättchen. Die ge- 
würzhafte Frucht ilt leicht geftreift. Das eigentliche Vaterland ilt 
ltalien;; er wird bier und da mit dem Anis gebaut. 


2. ©. TESTICULATUM, fructibus didymis. (C. te- 


' Stieulatum, Willd. Perf. Hoffm. Morif. f. 7. f. 2. t. 2.) 


Wiırnpsa K. ©. 7:8: Der Geruch ift noch Itärker als bey dem vo- 
rigen. Der eckige Stengel ilt äftig und wird über einen Fuls hoch. 
Die einfach- und doppelt gehederten Blätter haben [pitzige Fie- 
dern. Der Schirm ilt am öfterlien einfach, Selten zulammenge- 
ferzt. Die Hülle ilt einbläuerig; ein Hüllchen ilt nicht vorhan- 
den. Die Biüthen haben ungeftrahlte Blättchen und rötbliche An- 
theren. Die Frucht ift nicht mit Kelch und Griffeln bekrönt, wie 
bey dem vorigen. Die zweytheilige Frucht enthält ganz kügelrun- 
de, [ehr glatte und I[chwarzglänzende Samen. Auf Aeckern im | 
füdlichen Europa. | Ä 

Beyde angeführte Arten haben Früchte, die nur durch Trock- 
nen 'angenehm werden, . Frilch fcheinen fie, [o wie die ganze 
Pllanze, ein narkorifches Gift zu enthalten. — Man bäckt die Sa- 
men ios Brot; macht vieles damit ein; und überzieht fie mir Zu 
cker. Das Bier wird dadurch beräufchend und Stark; ob aber 
auch gelund? Von dem gemeinen K. ift gebräuchlich: Corian- 
dri femina. 


' CUMINUM, Kreutzkümmel. 


C. ces (Willd. Perf. Morif, [.9. f. 2. Gaertn. ı, 
t. 23. f. 8. Schk. t. 80.) 


Mö/sters Handb, d. Gewächsk. . 26 


402  _ CLASSIS V.' SPECIES: 


Geuesınen Ka. ©. 6. Der unbehäarte Stengel ift geftreift und wird, 
7 —8 Zoll hoch. Die vielfach - zerfchnittenen Blätter haben li- 
nienförmige Blättchen. Die Schirme enthalten 4 — 5 Strahlen. 
Die kleinen Blüthen find weils oder purpurfarben. Er ilt in Aegy- 
pten zu Haufe und wird ia Italien, Sicilien und Malıha gezogen. 


Er hat die Eigenfchafren des gemeinen Kümmels, nur ift er 
fchärfer. In den Apotheken führt man: Cumini femina. 


194. BUBON, Bubon. 


B. Garsanum, foliolis ovato-cuneiformibus acutis 
argute ferratis, umbellis paucis, feminibus glabris, 
caule frutefcente glauco. (B. Galbanum Ait. K. Willd. 
- Perf. Jacg. h. t. 36. Gaertn. ı. t. 23. f. 2. Schk. rt. 70.) 
Ecurss Gazsanum. h. 8. Der immergrüne, aufrechte Stengel ili 
glatt, beltäubt und wird 3 — 5 Fuls hoch. Die Blätter find dop- 
pelt gefiedert. Die Schirme dicht und grofs: Die Hülle ilt viel- 
blätterig. Die Samen lind glatt und haben keine häutigen Flügel. 
. Auf dem Vorgebirge der guten Hoffn. = 

Diefer Strauch enthält einen zähen Milchfaft, welcher an der 
"Luft erhärtet und das Gummi Galban; (Mutterharz ) gib. Die 
beffere Sorte könimt in halbdurchfcheinenden, röihlichen Stücken 
"vor, die inweudig weißsgelleckt find, Diele nennt man (Muzser- 
harz in Körnern) Galbanum in granis. 


195. PHELLANDRIUM, Wa/ferfenchel. 


1. P#. aoguarıcum, foliis pinnato - fupradecompo- 
fitis: pinnis pinnulisque divaricatis. (Z2’%. aquaticum 
Hayne Darft. 1.40. Willd. Perf. Scop. Smith, Hoffm. Fl. 
Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Flor. D. 1154. .Schk. 
t. 71. Ligufticum Phellandrium Roth.) 

Gemeiner W. d.6— 8. Die [pindelförmige, dicke Wurzel 
treibt ziemlich ftarke, [enkrechte Wurzelfafern, die quirlförmig 
ftehen. Der aufrechte, geltreifte Stengel ilt zellig und wird 3 — 4 
Fuls hoch; feine atheiligen Aelte find röhrig. Die.Blärter find 
kahl wie der Stengel: die keilförmigen Blättchen find theils ganz, 
theils 2- — 3- und mehripaliig. Die runden Blattdtiele find an 
der Balis befcheider. Die Schirme lind ungleich vielftrahlig; die 
Schirmehen dicht und vielblüchig. Die Hülle fehlt; das Hüllchen 
hat viele, linienförmige Blättchen. Von den 5 Kelchzähnen lind 
a gröfser., Die ungleichen Kronenblätter [ind eingebogen herztör- 
mig. ‚Die eylörmige Frucht trägt die auswärtsgekrümmten ‚Griftel 


. TT nu 


ORDO I. 409 


und den Kelch. Die Früchte lind auf der einen Seite leicht grip- 
pig und haben auf der andern 2 Furchen.”- In Gräben und Süm- 
pfen überall. (H. Landwehre, im Graben.), Zr 
2. Pn. MuteıLLına, caule fubnudo, foliis duplica- 
'to-pinnatis: pinnulis femipinnatis, lobulis lanceolatis. 
(Ph. Mutellina Willd. Scop. Hoffm. Hoft, Ginel, Jacgq. a. 
't. 56. ej. h. Meum Mutellina Perl. Gaertn. ı. t. 23, 
fi 6.) 

Arren-W.%.7.8. Die lange, äftige Wurzel ilt inwendig weils 
und bar einen Schopf von [chwarzen Borlten. Der aufrechte, ge. 
ftreiftie Stengel hat zuweilen nach oben einen und den andern Aft. 
Die geftielten, kahlen Wurzelblätter fiad auf der untern Fläche 
blafsgrün. Die entgegengeleizten Fiedern [ind kurz gelüielt ; die 
Blättchen find [pitzig, ganz .oder Z{paltig. Die geftreiften Blatt. 
_ Riele find häutig und bilden an der Balis Scheiden, Der End- 
fchirm beftehrt aus 53 — 13 ungleichen Strahlen. Die Hülle, wenn 
fie vorhanden, ilt ıblätterig, [ehr lelten mehrblütterig. Die 
Schirmchen beitehen aus 7 — ı3 ungleichen Stielen. Die äufsern 
Blüthen find gefirahlt und etwas grölser als die innern; fie find 
wohlriechend und röthlich, Die 5 bis g Blättchen des halben 
Hüllchens find abltehend. Der längliche, braune Same har 4 Fur- 
‚ chen. Auf bewachlenen Alpen; Oelir. Salzb. Bay. Schwab. 
Schlef, | | 


_ Der gemeine W. ilt verdächtig; indeflen fchreibt man feine 
fchädlichen Eigenfchaften dem Rüjfelhüfer zu (Curculio paraple- 
eticus), dellen Larve in dem Stengel hauler. Der Same hat einen 
fcharfen, gewürzhaften Gelchmack;; als Thee mit Meliflenblättern 
ift.er das befte Hausmittel gegen Hulten und Brufikrankheiten. 
Man gebraucht ihn bey friflchen Wunden, Quetfchungen, Beinbrü- 
chen, bey alten und krebsartigen Gelchwüren mit dem glücklich. 
flen Erfolge. Die Thierärzte benutzen ihn’ häufig bey innierlichen | 
Krankheiten der Pferde. In den Apotlıeken führt man: *Phellan- 
drü |. Foeniculi aquatici femina; von dem Alpen W.: Mutelli- 
nae radix. \ 


196. CICUTA, Wafferfchierling. 


C. vırosa, glabra, caule petiolisque fiftulofis te- 
retibus leviter ftriatis, foliolis lanteolatis ferratis, fru- 
ctibus fubglobofis depretis. (C. virofa Hayne Darft. 
1. 37. Willd. Perf. Sınith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 479. Fl. D. 208. Schk. 4 71. 
Coriandrum Cicuta Roth.) | 
Gırticer W. 4.6— 8. Die dicke, fächerige Wurzel gibt nach 

Ä | er 26 * 


404 CLASSIS V. SPECIES. 


dem Durchlchneiden einen hellgelben Saft von fich, der an der | 


% 


Luft rötblich wird; fie treibt viele Senkrechte Falern. Der aufrech- 
te, röhrige Stengel ift atheilig, an der Bälis röthlich und 2 — 
4 Fuls hoch. Die Wurzelblätter find gefiedert - vielfachzufam- 
mengeletzt: die untern des Stengels gefiedert-doppeltzulammen- 
geleizt; die obern gefiedert zulammengelerzt. Das unpaare Bläu- 


chen allezeit Ztheilig; die übrigen 2- und Ztheilig. Die Blattitiele 


haben an der Balis eine Scheide mit einem häutigen Rande. Die 
Endfchirme find vielftrablig und gewölbt; das Schirmchen vielblü- 
thig. Das Hüllchen hat Jinienförmige Blättchen, von denen die 
äufsern breiter, länger als ihre Schirinchen und faft fägezähnig 
find. Der Kelch ift kaum bemerkbar und 5zähnig. Die Kronen- 
blätter find eingebogen-herzförmig. Die Frucht bar breite, wenig 
erhabene Rippen und zerfällt in 2 halbkugelrunde zrippige Samen, 


. die eigene Samenltielchen haben. In Sümpfen, Gräben, an Flufs- 


ufern faft überall; (H. im Eppendorfer Moor, in den Gräben der 
Weıterung, in den Kanälen der Elbinfeln,) 


Diefes Gewächs gehört zu den ftärkften, deutfchen Giftpflanzen. 
Vorzüglich giftig ift die im Frühjahr gelammelte Wurzel. Der 
Genuls erregt Schwindel, Neigung zum Schlaf, Angli, Wahnfion, 
Wuth, Uebelkeit, Brennen, Entzündung und Ichnellen Tod. — 
Ellig, faure Fläfligkeiten und Brechmittel find die ficherften Gegen- 


| mittel. In den Apotheken führt man: Cicutee (aquaticae) herba. 


Ä 197. AETHUSA,. Gleifse. 


Ar. Crnapıum, glabra, caule fiftulofo ftriato, pe- 
tiolis femiteretibus canaliculatis folidis. (4Je. Cyzapıium 
Hayne Darft. ı. 35. Willd. Perf. Scop. Smith, Hoffm. Fl. 
Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Eng). b. 1192. Schk.t.72. 
Gaertn. 1.1.22. f. 3. Coriandrum Cyrnapium Roth.) 
Garren-Gr. ©. 6— 8 Die [pindelförmige Wurzel treibt auf- 
rechte, atheilige Sıengel, die ı — 4 Fuls hoch werden. Die ab- 
wechlelnden Blätter liud glänzend: die untern gehedert- vielfach- 
zulammengeleizt; die obern gefiedert - doppelizulammengeletzt. 
Die Blättchen find lanzet -linienförmig eingelchnitten, Die Blatt- 
ftiele haben an der Balis geltreifte, am Rande häutige Scheiden. 
Die leiten- und gipfelltändigen Schirme lind alle fruchtbar, viel- 
ftrahlig und ungleich; das ebene Schirmchen ift vielblüchig. Das 
Hüllchen har linienförmige Blättchen, die länger als die Strahlen 
des Schirmchens: lie lind einfeitig, 3blätterig und hängend. Die 
ungleichen Kronenblätter find weils und eingebogen - herzförmig. 
Die Frucht trägt die auswärtsgekrümmeen Griftel und zerfällt in 
2falt halbkugelförmige Samen, die auf der erhabenen Seite 5rippig, 


En 


12 


ORDO U. 405 


auf der flacben etwas gefurcht und mit eigenen Samenftielchen ver- 
fehen (ind. An Zäunen, auf Aeckern, in Gemülegärten überall. 


BT 


Diefes Gewächs har im jungen Zuftande grolse Aehnlichkeit 
mit der Peterliige und dem Kerbel, von denen es fich falt einzig 
durch ‚den Mangel an Geruch unterfcheider. Dagegen riecht es 
zwifchen den Fingern gerieben fehr ekelhaft: Es gehört zu den 
betäubenden Giftpflanzen; es erregt Bangigkeit, Wahnlion, Sinn- 
loligkeit, Wuth, Bauchfluls, entfetzliches Erbrechen, die heftig- 
ften Kopf-, Bauch- und Magenichmerzen, Schlummer und Auf- 
fchwellen des Leibes. Auch bier finden die unter dem Waller- 
fchierling angeführten Gegenmittel fiat und häufiger Genufs der 
Milch. 


‘ 
\ 


198. SCANDIX, Kerbel. 


1. Sc. ODpRATA, feminibus fulcatis angulatis. (Se. 
odorata Willd. Smith, Hoffm. Hoft, Gmel. Jacq. a. 5. 
app- t. 37. Myrrhis odorata Perf. Scop. Roth, Fl. Wett. 
Gaertn. ı. t. 24. f. 10.) | 
_ WonuriecHenber K. 2. 5 — 7. Die Ipindelfötmige Wyrzel riecht, 
fo wie die übrige Pflanze, angenehm und gewürshaft und fchmeckt 
lüls. Der aufrechte, äftige Stengel ift kahl und geftreift; er wird 
=. Fuls hoch. Die hellgrünen, weichbaarigen Blätter [ind viel- 
fachzufammengelerät: die Fiederchen lind lanzerförmig, einge- 
Schnitten -fägezähnig. Die kurzen Blattfcheiden find falt häutig. 
Die Endfchirme find meilt gepaart und vielftrablig: der eine ift 
oft unfruchtbar. Die vielblürhigen Schirmchen haben weilse Blüth- 
chen, von denen die mehriten unfruchtbar find. Die Hülle feblt 
meift. Die Hüllblättchen [ind lanzetförmig, weils, herabgebogen 
und haben einen langen Stachel. Die grofse Frucht ilt braun, 
glänzend, länglich, achteckig und hat 8 Furchen. Die Samen find 
Scharf eckig. In bergigen Nadelwäldern; Oeftr. Salzb. Bayern, 
Schwab. Wett. Heflen auf dem Meifsner, Holit. Ober- Laulitz. 

2. Sc. PecTen, feminum roftro bifariam pubefcen- 
te, foliolis multipartitis linearibus, caule glabriusculo, 
umbellae fubtrihidae: radiis breviffimis. (Se. Peoten 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 844. Jacgq. a. t. 263.) 
Lanosamicen K. ©. 6.7. Die kleine Wurzel treibt äftige, ge- 
ftreifte, ‚behaarte Stengel, die handhoch und höher lind. Die 
Blätter find fehr zart getheilt. Die Blatrfcheiden find kahl, ge- 
ftreift, aufgefchwollen, häutig am Rande und bewimpert. Die 
Schirme flehen meilt an der Spitze und find 2- — Zfpaltig; die 


pr 


f 


46 . CLASSIS V. SPECIES. 


# 


Schirmchen 8- — ıoblürhig: die kurzgeltielten, weilsen Blüıhen 
find meilt fruchtbar. Gewölinlich gibt es keine Hülle. Die Jan- 
zetförmigen Blättchen des Hüllchens find an der Spitze entweder 


‚ganz oder alpiızig. Die an der Balis dickere Frucht ift gelfreift. 


Unter der Saat überall. (H.)- 


Der wohlriechende Kerbel ift ungemein gewürzhaft, er hat 
einen anis- ähnlichen Geruch und [ülsen (Gefchmack; feine Kräfte 


_ Dind vorzüglich nährend und auflölend. Defswegen wird fo wohl 


die Wurzel als auch das Kraut auf vielerley Art bereitet genoflen. 


‚Die frilche I’Nanze geltolsen und aufgelegt zeigt aulserordentlich 


zertheilende Krafte. Der Same ift milchvermehrend. Er verdient 
alfo allgemein angebaut zu werden. In den Apotheken kennt man: 
Myrrhidis majnris leu Cicutariae odoratae radixz, herba, jemi- 
na. — Der langfamige K. war ehedem ımier dem Namen: Scan- 
di» italica, bekannt; er kann auf gleiche Weile benutzi werden. 


199. ANTHRISCUS, Klettenkörbel. 


1. A. vuLGarıs, fructibus ovatis hifpidis, cerollis 
uniformibus, caule laevi. (4. vulgaris Perf. Hell. 


 Scandix Anthriscus Willd. Smith, Spreng. Holft, Jacq. a. 


t. 154 Engl, b. 8:8. Caucalis Scandicina Roth, Hotfm. 
Fl. D. 805. Cauc. Scandix Scop. Torilis Anthriseus 
Fl. Wett. Tor. Scandicinz Gmel.) 
Geneisen Kr. ©. 5 -- 8. Der aufrechte, äflige Stengel ift gefurcht 
und knotig (?), glänzend und kahl; er wird 2— 3 Fuls hoch, 
Die geltielten, hellgrünen Blätter find Zfach gehedert, vorzüglich 
auf der Unterfläche behaart und bilden an der BalisScheiden. Die 
Schirme find [eiten- und gipfelftändig, 4- oder Hitrahlig; die 
Schirmchen zblürhig. Gewöhnlich ift keine Hülle vorhanden; 
die Hüllchen 4- — 5blätterig. Die kleinen weilsen Blüthen find 
regelmälsig. Die Frucht ift von der Länge des Stiels. Die eyrund- 
länglichen, [chwarzen Samen find mit gekrümmten Stacheln be- 
fetzt. An Zäunen in der Nähe der Dörfer faft überall, (Hollt. bey 
RBahrenfeld, Flottbeck.) | 

2. A. nonosA, caule genieulis tumidis, fructibus 


. pedicello longioribus. (4. nodofa Perf. Morif. [. 9. 
t. 10. f. 4. Scandix nodofa Willd. Hoft, Jacgq- h. t. 25.) 


Kuorıcza Kr. ©. 5. Der röhrige Sıengel ift mir rückwärtsgebo- 
genen, weichen Stacheln beferzt. Die Zfach gehederten. Blätter 
haben‘ gelappte, fiumpfe Bläuchen, die eingelchnitten - fägezähnig 
find.. Der Schirm befteht meift aus 3 Strahlen. Die Hülle, wenn 
fie vorhanden, ift einblätterig. Das Hüllchen ift zblätterig Die 
Blüthen lind alle fruchtbar. Die fteifhaarige Frucht zerlällt in 25a- 


ERDO I. TE 3b 


men, die auf der untern Seite gefurcht find, An Zäunen, Hecken; 
Fiume. ' ur 


200. CHAEROPHYLLUM, Kälberkropf. 


I. CH. SYLVESTRE, caule ftriato glabro:' geniculis 
tumidiusculis, foliolis ovato-lanceolatis incilo-ferra- 
tis nitidis: nervis fubtus pilofis, fructibus laevifhmis. 
(Ch. [ylvejtre Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel, Hell. Jacq. a. t. 149. Schk. 
t.!73. Hayne Darlı. ı. t. 33.) Ä a > 
Gemziner K. 4. 5— 8. Die [pindelförmige Wurzel treibt auf- 
rechte, röhrige Stengel, die mehr gefurcht als geitreift lind; er it 
siur nach unten etwas [chart und wird 2— 4 Fuls hoch.. Die 
Blätter find gefiedert - Zfach-, gefiedert - doppehtzufammengelferzt 
und doppelt-fiederfpaltig. Die Blattltiele lind rinnenförmig: die 
untern röhrig, Der Schirm ift vielltrahlig; das Schirmchen viel- 
blüthig. Die Hülle fehlt. Die Blättchen des Hüllchens find ey- 
rund, zugelpitzt, hohl, bewimpert und zurückgelchlagen. Die 
ungleichen Kronenblätter [ind weils und flach, Die längliche 
Frucht ift nach oben verdünnt und zerfällt in 2 Samen, die au 


einem Samenltiel befeltigt find. Im Geliräuch überall. (H.) 


2. CH. BuLeosuM, caule bafi hifpido maculato : ge- 
. niculis tumidis, foliorum- fuperiorum laciniis lineari- 
bus, fructibus ftriatis. (CA dulbofum Willd. Perf. 
Hoffin. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Jacgq. a. t. 63. Hayne 
Darft. ı. 32. Seandix bulbofa Roth, Fl. Wett.) 
Kxorrıcern K, &. 6. 7. Die rübenförmige Wurzel treibt aufrechte, 
röhrige Stengel, die an .den 3 unterlten Gliedern mis rückwärts- 
ftehenden Boriten beletzt ind; er-wird 4— ı0 Fuls hoch. Die 
untern Blätter [ind gehedert- vielfachzufammengeletzt und haben 
längliche, gezähnte Blättchen; die obern find gefiedert- doppelt- 
zulammengeletzt. Die behaarten Blattltiele find an der Balis [chei- 
denartig und die untern röhrig. Die Schirme ftehen den Blättern 
gegenüber, oder an der,Spitze; lie find vielltrablig; die Schirm- 
chen lind vielblüchig. Die Hülle fehlt gewöhnlich; das Hüllchen 
it 3- — 5blätterig, mit langzugefpitzien, zurückgelchlagenen 
Blätrehen. Die weilsen Kronenblätter find ungleich uud eingebo*- 
gen-herzförmig. Die längliche Frucht verdünnt fich wach oben 
und trägt die auswärtsgebogenen Griflel; fie zerfällt in 2 Samen, 
die auf einem gelpaltenen Samenltielchen fleben. An Zäunen,, in 
“ Gefträuchen; Oeltr. Schwab. Würzb, ‚Wett. Pfalz, Hefl. Sachf. 
Gött. Barby, Brem. Halle, Mecklenb.-(H. bey dem letzien Heller; 
in Billwerder.) 


408 ‚CLASSIS V. SPECIES. 


3. CH. TEMULUM, totum hirtum, caule geniculis 
tumidiusculis, foliolis obtulis obtufeque ferratis, fru- 
ctibus ftriatis. (CA. temulum Willd. Perf. Smith, 
Hoffm. Spreng: Hoft, Gmel. Hell. Jacq. a. t. 65. Fl. D. 
9:8. Hayne Darft. ı. t. 34. Scandix temula Roth, Fl. 
: Wett. Myrrhis temula Gaertn. ı. t. 23. fig. ıo.) 
Berauscnenven K. &. 6. 7.. Die [piodelförmige Wurzel treibt ei- 
nen aufrechten, mit rothen Flecken bezeichneten Stengel, der oben 
baarig, unten aber fteifhaarig und 2 — 2% Fufs hoch ilt. Die rin- 
nenförmigen Blatrltiele find mit kurzen, fteifen Haaren beletzt, nicht 
söhrig und an der Bafis [cheidenartig. Die Schirme ftehen den 
Blättern gegenüber oder an der Spitze; lie find vielftrahlig; die 
Schirmchen vielblürbig. Die Hülle it, wenn fie vorhanden, ı - — 
zbläuterig. Das Hüllchen ilt-5- — gblätterig und die Blätichen 
eyrund, "zugelpitzt und zurückgefchlagen. Die weilsen Kronen- 
 bläuer find ungleich und eingebogen- herzförmig. Die längliche 
Frucht ift nach oben verdünnt. und trägt die abftehenden Griffel. 
Die beydea Samen hingen au einem gelpaltenen Samenltielchen. 
An Wegen, Hecken überall. (H.) 


4. CH. sarıvuM, caule aeqguali, foliolis ovatis in- 
cihs pilofusculis, umbellis feffllibus, fructibus laevif- 
hmis. (CA. fativum Perf. Spreng. Hell. Scandix Cere- 
folium Willd. Hoffm. Hoft, Gmel. Jacq. a. t. 390. Engl. 
b. 1268. Schk..t. 73. Chaerophyllum Cerefolium Roth, 
Fl. Wett. Gaertn. ı. t. 23. .f. 9.) 

 Gamsiner Kenser. ©, d. 5.6. Die Spindellörmige Wurzel treibt 
einen aufrechten, zweytheiligen Stengel, der 2 — 3 Fuls hoch 
wird. Die abwechlelnden, geltielten Bläuer find doppeltzufam- 
" mengefetzt. Die bäutigen Blatilcheiden find geflreift und [ehr haa. 
zig. Die Schirme Itehen an der Seite und an der Spitze und find 
4- -— 6lirahlig. Die Sehirmchen find meift sblüchig. Die weilsen 
Blüthen find alle fruchtbar. Die Hülle fehir meiftentheils. Das 
2- — Zblätterige Hüllchen hat linien -lanzetförmige, bewimperte, 
zurückgeichlagene Blättchen. Die länglichen Samen [ind zuge- 
fpitzt, glänzend, fchwarz und glatt. Unter der Saat an Wegen 
faft überall. 


“ CH. HIRSUTUM, caule ftriato hirto, foliolis in- 
eis hirfutis, fructuum roftris maxime divergentibus. 
(Ch. hirfutum Willd. Hoffn. Spreng. Holt, Gmel. Hell. 
Jacq. a.t. 148. Ch. paluftre Perl. Scandix hirfuta Scop. 
Roth, Fl. Wett.) 

Bemamnten K. 4. 6— 8. Die vielköpfige Wurzel ilt inwendig 
weils und wällerig; lie treibt meift melır als einen Stengel, die 


ORDO I. 409 , 


aufrecht, röhrig, fafıiig und nach oben äftig find. Die unterlten, 
Blätter find langgeltielt, die oberlten ungellieltr. Die Blattlchei- 
den find fafıig, am Rande häutig und, wie der Stengel und die 
Blattadern, mit weilslichen Haaren befetzt. Die dichten End- 
fchirme find vielflrablig und nach der Blüthe übergeneigt. Die 
vielblüthigen Schirmchen enthalten unregelmäfsige, weilsliche Blü- 
then, die meift unfruchtbar und deren Bläuter bewimpert find. 
Die Hülle, wenn fie vorhanden, ilt eioblätierig. Die 5- — gblät- 
terigen Hüllchen haben weilsliche, am Rande hbäutige und bewim- 
perte Blättchen. Nur die reifen Samen [ind geltreift. Auf Gebirgs- 
wielen ; Oeltr. Schwab, Würzb. Wett. Sachf. Hell. Halle, Herb,. 
Gött. Salzb. (— wo es mit weilser und rother Blüthe vorkömmt; 
die rohen find allezeit fruchtbar). 


6. CH. AROMATICUM, Gaäule aequali, foliolis corda- 
tis ferratis integris, fructibus biariltatis. - (CA. aroma=. 
tieum Willd. Perf. Roth, Hoffm. Hoft, Jacq. a.'t. 150. 


Scandix tinctoria Scop.) 


‘ Gewünzuarter K. 3, 6. 7. Der Stengel und die Blatıftiele üind 
borftig; der erftere hat oft rothe Streifen. Die Blätter find alle faft 
doppeltgedreyt: aut der obern Fläche find fie kahl, auf der un- 
. tern an dea Nerven und Adern behaart. Die Blüthen find meilt 
männlich, weils und nicht geftrahlt. Die Hüllchen beftehen aus 
7 — 9 lanzerförmigen, zurückgefchlagenen Blättchen. Der läng- 
liche, kahle Same ilt braun‘, auf der einen Seite rinnenförmig, auf 
der andern erlıaben und verloren 4furchig. Die felten vorkommen- 
den rothen Blüchen follen alle fruchtbar [eyn. (?) In Nadelwäl- 
dern auf Wiefen; Oeltr. Krain, Oberlaufitz, Meifsen , Schlef. 


. x 7. CH. AUREUM, caule aequali bafı hifpido, foliolis 
lanceolatis ineifo -ferratis: coftis nervisque fubtus hir- 
futis, fructibus fuleis obliteratis. (CA. aureum Willd. 
Perf. Hoffm. Hoft, Gmel. Hell. Jacy. a. t. 64. Scandix 
aurea. Roth, Fl. Wett. Myrrhis aurea Gaertn. ı.t. 23.) 
Goınoxzsen .K. 4.6— 8. Die ältige Wurzel treibt aufrechte, 
gegliederte Stengel, die geltreift, ältig und roıbpunktirt find, und 
gefchwollene Glieder haben. Die grolsen Blätter find geltielt und 
fach gefiedert. Die Blatıltiele lind unterwärts häutig und fcheiden- 
arıig, dabey weilslich-zotig. Die Endichirme [ind 6- — 7ltrah- 
lie; die Schirmchen meilt 5- — 7blürhig: 2 — 4 Strahlblütbchen 
find fruchtbare Zwitter. Die Hülle, werin lie vorhanden, belteht 
aus einem linienförmigen, kleinen Blättchen. Das Hüllchen har 
5 — 7 lanzetförmige, Spitzige Blättchen, die am Rande zottig und 
zuleızt herabgebogen find, Der längliche, grofse Same hat auf der 
Aachen Seite eine Furche und auf der erhabenen 4 Rippen, wo 


x 


40 CLASSIS V. SPECIES. 


die Mitte eine ganz glatte Streife zeigt; Le lind. kall und grünzelb- 
lich, zuweilen blalsbraunrorh. Auf Guss und in Niederungen‘; 
Oeltr. Steyerm. Schwab, Würzb. Wett, Heil. Meilsn. Plalz, Sachl. 
Thür. Jena, Harz RO) 


Der gemeine K. ilt [ehr oft mit dem gefleckten Schierling , lo- 
gar in Apotheken, verwechlelt worden, und [cheiat dadurch in 
den Verdacht einer Giftpflanze gekommen zu [eyn. Doch da lie 
von den Thieren ‚gefreflen, und die Wurzel in Wien und an an- 
dern Orten auf vielerley Art bereitet genollen wird; fo fcheint die- 
fer Verdacht ungegründet zu feyn. Blüthen und ‚Kraut können 
zum Färben benutzt werden. Ehedem führte man in den Apothe- 
ken: Cicutariae herba. — Von dem Änaolligen K. ilt die Wur- 
zel quch, elsbar und fchmackhaft; fie wird ım nördlichen 
und lüdlichen Deutfchland genoflen, Indellen foll auch fie 
verdächtig feyn; doch Ichreibt maa nur dem_ Samen betäubende 
Kräfte zu. — Gegen den beraujchenden K. fcheint der Verdacht 
gegründeter zu feyn. Auch er wird oft mit dem gefleckten Schier- 
ling verwechlelt. — Der gemeine Kerbel wird wegen feines ge- 
würzhaften GeSchmacks als Küchengewächs in allen Gärten gezu- 
gen. In den Apotheken ilt zu haben: Cerefolüi herba recens, fe- 
mina, Das Kraut ift ein vortrefflliches Hausmittel zur Zertheilung 
der Milch nach der Entwöhnung der Kinder. 


201. IMPERATORIA, Meifterwurz. 


I. Ostrutsıum, foliis ternatis, foliolis ovatis lo- 

batis ferratis, infimis bafı inaequaliter cordatis. (Z. 
Oftrutkium Willd. Perf. Scop. Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Hoft, Gmel. Gaertn. ı. t. 2ı. f& 9. Schk. t. 74. 
Selinum Imperatoria Roth.) 
Genese M. 4.6 — 8. Die knollige Wurzel ift geringelt, inwen- 
dig röthlichweils, dabey [charf und gewürzhaft. Der aufrechte, 
geltreifte Stengel ıft kahl, glänzend, ı — 2 Fuls hoch. Die beyden 
Seitenblättchen find gelappt: der mittelfte Lappen ift Ztheilig, der 
mittellte Theil ilt Zfpaltigs. Der Endfchirın it viellirablig; die 
‚ Schirmchen find vielblürhig, mit falt gleichen, weilsen Blüthen. 
Die Hülle fehlt gewöhnlich. Das Hüllchen belieht aus borltenför- 
wigen Blättchen. Die falt runde, geflügelte Frucht hat z — 4 Li- 
nien auf dem Rücken. Auf Gebirgen; Oeftr. Salzb. Tyrol, Bay. 
Schwab. Wett. Sachf. Oberlauf. 





Die Wurzel der Meifterwurz wird in der Schweiz unter den 
Kile gemifcht; auch die Stengel geben eine gefunde Speile. In 
\ 


Fer ORDO IL. | -4tı 


den Apotheken gebraucht ran: Imperatoriae radix, herba. Die 
Wurzel muls zeitig im Frühjahre ausgegraben werden. 


202. SESELI, Sefel. 


I. S. GLAuUcUM, pinnulis linearibus bafr fubconflu- 
‚entibus, vaginis oblongis erectis, caule ramisque elon- 
gatis, involucellis pedicello brevioribus. .($. glaueum 
Willd. Perf. Scop. Hoffm. Hoft, Gmel. Jacgq- a. t. 144.) 
Grauen $. 2%. 7. 8. Stengel und Blätter find graugrün. Die Wur- 
zelblätter find doppeligehedert. Die allgemeinen Blattltiele find 
häutig, gerinnelt und die übrigen ftielrund. Die Hülle fehlt; das 
Hüllchen befteht aus einigen borltenförmigen Blättern. Die Blü- 
then find alle fruchtbar; vor ihrer Entwickelung find fie röthlich 
und nach derlelben weils. Die eyrunden Samen find nicht tief 
gefurcht, Auf feiligem Boden; Oelir. Krain, Schwab. 


2. $. MONTANUM, petiolis ramiferis merhbranaceis 
oblongis integris, foliis caulinis anguftifimis. ($. mon- 
tanum Willd. Perf. S. multicaule Jacq. h. t. 129. Schk. 
t. 75.) | Ä 2 
Bers:$. 2. 7.8. Der aufrechte Stengel ift glatt, kahl und wird 
ı — 2 Fuls hoch und höher. Die unterlten Blätter [ind Zfach ge- 
fiedert. Die Blatiltiele find geltreift, kahl und umfaflen den Sıen- 
gel. Die Endfchirme find viellirablig: der aufrechten, ungleichen 
Strahlen fiad 9 — 21. Die Schirmchen find dicht und falt kugel- 
rund. Die Hülle, wenn [ie vorhanden, ift 2-, 3-, zblätterig und 
hat kurze, borltenartige Blättchen. Das Hüllchen ilt vielblätterig 
mit ähnlichen Blätchen. Die Blüchen fivd alle fruchibar: die 
weilsea Blätter an dei Spitze einwärtsgebogen. Die kleinen, eyrun- 


den Samen lind geftreift, Auf Bergen; Oelftr. Schwab. Lauf, 


3. S. ANNUUM, caule ftriato fubfimplici colorato 
vaginato: vaginis ventricofis, foliolis Jinearibus margi- 
ne fcabriusculis, involucellis polyplıyllis margine mem- 

.branaceis umbellulas aequantibus. ($. arnuum.Willd. 
Perf. Scop. Hofm. Fl. Wett. Spreng: Holt, Gmel. Hell. 
Jacgq. auft..t. 55. Sium annuum Roth. An hujus loci Se- 
yeli tortuofum Willd. et S. dubium Schk.?) 

Jinrtser $.©.d. 8.9. Die [pindelförmige Wurzel ift inwendig 
gelb-weilslich. Der aufrechte Stengel wird ı — ı% Fuls hoch und 
drüber; er ılt kahl, graugrün und an der Wurzel zuweilen ge- 
drebt-gekrümmt. Die unterften Blätter find lanzgelftielt und Zfach 
‘ geliedert; die obern [ind ungeltieli und doppelt gefiedert. Die 
‚Stiele der Stengelblätter haben an der Balis häutige, geftreifte, 
kahle Scheideg, die grünröthlich und etwas bauchig find. Die 


a CLASSIS V. SPECIES; 


Endichirme find vielftrahlig, mit 19 — 23 ungleichen, geltreiften 
Strablen. Die Hülle, wenn lie vorhanden, ift einblätterig und 
kurz; das vielblätterige Hüllchen ilt länger als fein Schirm: die 
Blättchen find weifslich, zugelpitzt und haben einen häutigen 
Rand. Sämmtliche Blüthen find fruchtbar und weilsröthlich, zu- 
"weilen ganz weils. Auf Bergwielen ; Oeltr. Krain, Schwab. Würzb. 
Wert, Halle, Sachf. Barby; Mecklenb, 


4. S. HırpomarATHRum, caule ramofo laevi, vagi- 
nis acuminatis, £foliolis lineari- Aliformibus fubtrifidis, 
involucellis connato - monophyllis. ($. Hippomara- 
chrum n Perf. Scop. Hoffın. Spreng. Hoft, Gmel. 
Jacq. a. t. 143. Schk. t. 75. „Sum Hippomaratlırum 
Roth.) 

Prernz»S. 2%, Pi Die fehr lange, äftige Wurzel treibt mehrere 
aufrechte, glänzende Stengel, die leicht geltreift und graugrün find. 

Die Wurzel- und unterften Stengelblätter find doppelt gefiedert 
und graugrün; ihre geftreiften Scheiden find am Rande häutig. 

Die obern Blätter find nicht vorhanden, wohl aber ein fcheiden- 
förmiger am Rande häutiger Stiel, der in eine kurze Spitze endigt. 
Die Endfchirme find vielftrahlig; die dichten, kugelrunden Schirm- 
chen find vielblürhig: die weilsen, [elten hellrothen Kronblättchen- 
faft zleich. Die Hülle, wenn fie vorhanden, ift einblätterig;; das 
Hüllcben ilt beckenförmig, wedurch es fich vollkommen von an- 
dern unterfcheidet, Die längliche Frucht ilt hellbraun und auf der 
erbabenen Seite Zfurchig. Auf Bergen; Oeftr. Krain, Schwaben, 
Saclıf. Mansf. Bernburg. 


5. 9. SAXIFRAGUM , caule Sliformi- divaricato; fo- 
liis duplicato-ternatis linearibus, umbellis fubfexfidis. 
(S. Saxifragum Willd. Perf. Sium Sazxifragum Roth. ) 
Fersen-$. 24.7. Der dünne, äftige Stengel wird fülshoch. Die 
kleinen Blätter haben felten gelappte Blättchen. Die Endfchirme 
haben keine Hülle. Die Schirmchen entbalten 6 — g weilse Blü- 
then. Die Hüllblättchen find borftenförmig. In Wäldern bey 
Barby. 


6. S. ELATUM, caule elongato geniculis callofis, fo- 
_ liis bipinnatis: pinnis linearibus diltantibus. ($. ela- 
tum Lin. Willd. Perf. Gouan ill. ı6. t. 8. ) 
Honar $. 3. 6.7. Der Stengel wird ı — ız Fuls boch und hat 
ausgebreitete Aelle. Die Blätter find vielfach- zufammengefetzt und 
nur die oberlten gedreyt. Die fadenförmigen Blättchen find füiel- 
rund. Die Schirme [ind Zitrahlig. Die gehäuften Schirmchen ent- 
halten erwa 8 weilse Blürhen. : Die Hüllchen find fehr klein. Der 
höckerige Same ift f[charf. In Oeftreich. 


ORDO UI. | e 3 
203. PASTINACA, Pafiinak. 


1. P. sarıva, foliis pinnatis glabriusculis nitidis: 
foliolis lobatis, involucellis nullis. (P. fativa Willd. 
Perf: Scop. Smith, Hoffin. Fl. Wett. Spreng. en Gmel. 
Hell. Engl. b. 556. Schk. t. 76. ?. a Fl. D. 1206. 
Selinum Paftinaca Roth.) 

Wırner P. d. 7.8. Die [pindelförmige Wurzel seigt bey dem 
Querlchnitt Strahlen, die [ich aus dem Mittelpunkt nach allen 
Richtungen ausbreiten. Der anfrechte, eckige Stengel ilt gefurcht, 
mehr oder weniger lteifhaarig und 2 — 3 Fufs hoch. Die kahlen, 
hellgrünen Blätter haben an der Spitze ein Zlappiges Fiederchen. 
Die Endfchirme find vielftrablig; die Schirmchen vielblürhig, 
mit regelmälsigen, gelben Blüchen. Die Hülle, wenn lie vorhan- 
den, ift 4- — 5blätterig. Der elliptifche Same hat einen häutigen 
Flügel und ift auf der erhabenen Seite geftreift. Auf Wielen, an 
Gräben allenthalben. (H ) 

a. P. Opopanax, foliis pinnatis: foliolis ba antica 

excifis. (P. Opopanax Willd. Perl, Gouan illuft. t. ı3. 
14. Kerner t. 233.) 
Gunmi-P. %. 6.7. Der Stengel wird 7 — 8 Fuls hoch. Die gro- 
fsen Blätter find an der Wurzel einfach gefiedert: die Blättchen 
find herzförmig und die Stiele find etwas fteifhaarig. Die grolsen 
Endichirme haben! gelbe Blüchen. Beyderley Hüllen find vorhan- 
den. In Italien, Sicilien, Syrien. 


Der wilde P. ift durch Cultur [ehr veredelt worden. Er wird 

. jetzt weniger geachtet, weil er durch Verwechfelung mit fchädli- 
chen Gewächfen verdächtig wurde. Es gibt Ipindelförmige Wur- 

zeln, die lang und weils find; und dicke, runde Wurzeln. Sie 

haben einen lüfsen gewürzhaften Gelchmack und werden als Ge- 

müfe, zu Mehl, zum Branntweinbrennen und vorzüglich als ein 

fehr nahrhaftes Viehfutter benutzt. — In den Apotheken kennt 

. man: Paftinacae radix, jemina. Der untere Theil des Stengels 
und die Wurzel des Gummi - P. liefert ein Schleimharz, das man 
in den Apotheken führt, unter-dem Namen : Gummi Opopanacis., 


204. SMYRNIUM, Smyrnium. 


SM. PERFOLIATUM, foliis caulinis fimplicibus am- 
plexicaulibus. (Sm. perfoliatum Willd. Perl. Holt, Jacq. 
. Coll. Plant. rar. Hung. t. 23. 

. Duncuwacnsenns Sm. 8.4 — 6. Der häutige, geflügelte Stengel 
wird 8 — 2 Fufs hoch, Die Wurzelblätter (ind vielfach zulammen- 
gelerzt. Die unterften Stengelblätter find Ztach gedreyt; die obe- 


# 


414 CLASSIS V. SPECIES. 


ren Zzählig und die übrigen einfach. Die winkelftiändigen Schirm e 
fiehen einzeln oder gepaart. Beyderley Hüllen fehlen. Die Blü- 
then find gelb. Die längliche Frucht ilt [chwärzlich und gerippt ; 
zwilchen den Rippen finden fich Runzeln, . 


205. ANETHUM, Dil. 


1. A. GraveoLens, foliis bipinnatis: foliolis feta- 
ceis trichotomis.: (/. graveolens Willd. Perl. Hoffm. 
Fi. Wett. Spreng. Heil. Schk. t.77r Gaertn. ı.t. z1.f.ı1. 
Selinum Anethum Roth.) ° | 
Gemeinen D. ©.6. 7. Der aufrechte Stengel ift kahl, leicht ge- 
ftreift und 2— 3 Fufs hoch. Die kahlen Blätter haben häutige 
Scheiden, die umtaflend find. Die grolsen Endlchirme find viel- 
ftrahlig und ungleich. Die vielblüthigen Schirmchen find auch 
ungleich und enthalten regelmälsige, gelbe Blüthen, deren Blätr- 
- chen eingerollt find. Beyderley Hüllen fehlen, Die zulammenge- 
drückten Samen haben häutige Flügel und lind auf der erhabenen 
‚Seite geftreift. In Portugal, Spanien, bey uns ift er einbeimilch 
geworden. | 

2. A. Fornstcurum, foliis multipartito - capillari- 
bus deflexis, fructibus ovatis. (4. Foeniculum Willd. 
Perf. Smith, Hoffın. Hoft, Gmel. Hell. Ziguftieum Foe- 
 nieulum Roth. Foeniculum vulgare F], Wett. Gaertn. ı. 
t. 23. & 5.) | m ie 
Frscner. 3. (8?) 6.7. Die fpindelförmige Wurzel treibt mehre- 
re aufrechte, geltreifte Stengel, -die fehr üftig und kahl find; fie 
werden 4 — 5 Fuls hoch. Die borltenfürmigen, fehr langen Blätt- 
chen find atheilig und kabl. Die langen Scheiden find gerinnelt, 
geftreift und haben einen braunbäutigen Rand, Beyderley Schirme 
find vielftrahlig und ohne Hüllen. Die gelben Blüthen find alle 
fruchtbar. Die Frucht ilt auf beyden Seiten Zrippig, aber ohne 
‚Flügel. Auf Kalkfelien; Madeira, England, Lirorale, ’ 





Der Dill ilt eine der beiten Gewürzpflanzen, die in Deutlich- 
land gedeihen und ift auch allenthalben bekannt. In den Apothe- 
ken hat man? Anethi herba ,gflores, ferina. — Von dem Fen- 
chel geniefst man alle Theile, vorzüglich werden die Sprollen ge- 
fchätzt. Kraut und Same dient, wie von dem Dill, belonders zum 
Einmachen und Einpökeln. 'In den Apotheken führt man: Foeni- 
culi radix, herba, femina. Der Same enthält ein ätherifches Oel. 
Man trinkt ihn als Thee bey Bruftkrankheiten und zur Vermehrung 
der Milch. .Das durch Delitillation gewonnene Waller ilt auch 
fehr wirkfam. Die in Milch abgekochten Blätter aufgelegt verhü- 
ten und lindern die Entzündung der Brülte, 


v 


ORDO I. gs 
206. PIMPINELLA, Bibernell.: 


ı. P. SaxırraGa, caule ftriato glabro, foliis pin- 
natis glabris: foliolis radicalibus fubrotundis argute 
dentatis: caulinis bipinnatis linearibus. (P. Saxifraga 
Wilid. Perf. Roth, Sınith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, 
Gmel. Hell. Engl. b. 407. Fl. D. 669. Schk. t. 78. P. rö- 

. tundifölia Scop.?) | 
Gemsıng B. 4. 6— 09. Die [pindelförmige Wurzel ift inwendig 
weilslich oder bläulich und hat einen [techenden, gewürzhaften 
Gefchmack. Der aufrechte Stengel wird ı — 2 Fuls hoch. Die 
" Wurzelblätter find gewöhnlich einfach gehedert. Die Endfchirme 
find vielftrahlig; die Schirmchen vielblüthig, mit regelmälsigen, 
weilsen, [elten röthlichen Blüchchen, deren Blättchen gekrümmt 
und gerinnelt find. Beyderley Hüllen fehlen. Die kleine Frucht 
trägt die geraden Griftel. Sie variirt mit niedrigem Stengel, der 
oberhalb keine Blätter, aber [cheidenartige Stiele har. In Oblt- 
gätten, auf fonnigen Anhöhen; allenıhalben. (H.) 


2. P. NIGRA, pubelfcens, foliolis imis oyatis fublo- 
batis ferratis: fuperioribus oblongis incihis, caule ftria- 
to, fructibus glabris. (P. nigra Fl. taur.-cauc. Willd. 
Perf. Roth, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hell.) | 

«. Minor, foliolis rotundioribus: .caulinis linearibus 
are (P. faxifraga Jacgq. a. t. 395. 
\ - 9Co 3 | 
ß. Maior, hirfutior, foliolis ovato-lanceolatis: caulinis 
cuneiformibus inciis. (Magna Habl. taur.) 
Scuwanze B. 4. 7— 9. Die weißliche Wurzel gibt vorzüglich 
im Frühling einen blauen Milchfafı. Der aufrechte, geltreifte 
‚ Stengel wird ı% — 2 Fuls boch und ifl behaart, Die bauchigen 
Blattfcheiden find geftreift, häutig, bräunlich und Reifhaarig: die 
oberften endigen Jich in ein und das andere Blatt. Die Endichirme 
find vielftrahlig mit weilsen, Selten rörhlichen Blürhen. Beyder- 
ley Hüllen fehlen. Auf trockenen Tritten falt überall. (H. bey 
dem letzten Heller, in der Nähe der Windmühle.) 


liis pinnatis, foliolis omnibus ova- 
« (P.magna Willd. Perf. Roth, Smith, 
Spreng: Hoft, Gmel. Hell. Engl. b.' 408. 
P. major Jacd. ä.t. 396.) 
Grossz B. 4.6 — 9. Der aufrechte, tiefgefurchte Stengel ift kahl 
und äftig; er wird 2—4Fufs hoch. Die gleichförmigen Blätter 
“find kahl und glänzend: Die Blättchen der oberlten Blätter find 
fchmaler. Die Blatt[cheiden find geftreift und kahl. Die Blattftiele 
find zufammengedrückt. Die Eudfchirme find vielftrablig; die 







46 ' CLASSIS V. SPECIES. 


Schirmchen enthalten kleine weilse Blüthen, die alle fruchtbar 
find. Beyderley Hüllen fehlen. Es gibt eine Abart mit zerfchnitte- 
nen Blättchen P. orientalis Jacq. a. t. 397., ob vielleicht auch P. 
media Roih, Hofim.? Auf fchatigen Waldwiefen; fait überall. 


4- P. nırcına, foliis bipinnatis: pinnulis profunde 
lobatis. (P. Aircina Roth.) 
Stinsexpe B. 4.6—8. Der aufrechte Stengel ift gleich, am 
Grunde ältig, fulshoch, kahl und Streifig -gefurcht. Die linien- 
lanzeıförmigen Blätichen der kahlen Blätter find lang und zuge- 
fpitzt. Die Stengel- und Altblätter find meilt nur einfach gefiedert 
und haben lange, [chmale Blättchen, die fich in einen Stiel ver- 
laufen und kaum einen oder den andern Zahn baben. Die zro- 
‘fsen Scheiden der Stengelblätter find aufgeblalean, häutig, geltreift, 
mit einem weilsen, durchfcheinenden Rande. Die Eodfchirme 
find vielltrablig ; die Schirmchen vielblüthig, .mit kleinen, 'weilsen 
Blütben. Beyderley Hüllen fehlen. Auf trockenen a ; Hell. 
Ptlalz, Brem. Herborn. 


pP. DISSECTA, foliis omnibus pinnatis: pinnis 
multipartitis, fegmentis fubfalcatis acutis. (P. disfe- 
eta Willd. Perf. Roth, Hoffın. Fl. Wett. Holt, Gmel, 
Hell.) 
ScHLiT2BLÄTTERIGE B. 9. 6. 7. Die erfien Blätter des erften Jalıres 
find allerdings geliedert und haben faft runde Blättchen; die des 
"folgenden find doppeltgefiedert-vieltheilig. Von der gemeinen B. 
unterfcheider fie lich, aufser der angegebenen Diffsrenz: durch 
niedrigere Stengel, deren mehrere aus einer Wurzel kommen; und 
durch gröfsere Blätter. Die Samen find lebr tief gefurcht, wie im 
Sefel. Auf waldigen Bergen; Schwab. Würzb. Weıt. Mecklenb. 


6. P. pioıca, pumila, folivlis multihdis lineari- 
bus, umbellis nameroßlfimis paniculatis, floribus dioi- 
cis. (P. dioica Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Halt, 
Gmel. Hell. F. pumila Jacg. a. t. 28.) 

Nıepaıce B. 2.5 — 7. Die feifchige Wurzel’/ilt inwendig weils- 
lich, getrocknet wird fie fchwarz und hat einen grofsen, zottigen 
Schopf. Der aufrechte, kable Stengel ilt eckig, gelıreift und von 
der Balis an fehr ältig; er wird kaum fulshoch. Die Wurzelbiär- 
ter lind doppelt gehedert und haben. lange, gefurchte Stiele, die 
fich in Scheiden endigen. Die Stengelblätter find einfach gehe- 
dert und haben einfache, höchftens gelpaltene Blättchen. Ihre 
fehr kurzen Stiele find ganz Scheide, weilslich, häutig und auf 
beyden Seiten mit einem kurzen Zahn verlehen. Die leitenliändi- 
gen Schirme ltehen ohne Ordnung: der allgemeine ilt 4- — 5lırab- 
lig; der belondere hat nur wenige weilse Blüchen, die theils mäun- 


ORDO IE 417 
lich, theils weiblich find; doch finden fich auch Zwitter. Sel- 


ten find ein oder zwey kurze, "febr hinfällige Hüllblättchen vor-. 
handen. Die eyrunde Frucht it gefurcht. Auf trockenen Gebir- 
gen; Oelftr. Schwab. Würzb. Schlel. Ä 


7. P. sraucA, foliis fupradecompofitis, caule an- 
ato ramolifimo. . (P. glauca Willd. Per[. Roth, Holt. 
aftinaca glauca Scop.) | 
Graus B. 2%. 7. 8. Der aufrechte Stengel ilt (4- — 5-) eckig, kahl‘ 
und felten höher als handhoch. Die graugrünen Blätter find kahl 
und doppelt gefiedert: die unterlten find geltielt und wechleln ab; 
die oberlten lind ungeltielt. Die Endblättchen find 2- — Zfpaltig; 
die übrigen linien-lanzetförmig. Die geftreiften, kahlen Schei- 
den haben weifsliche Ränder. Die Endirbirme find vielftrahlig ; die 
Schirmchen vielblüthig mit lauter fruchtbaren weilsen Blüthchen. , 
Beyderley Hüllen fehlen. Die elliptifche Frucht hat auf jeder Seite 
5 erhabene Linien. Auf den Alpen; Kraio, auf Anhöhen, in Wein- 
bergen; Pfalz. ge 


a. P. Anısum, foliis radicalibus trifidis incifis, in- 
vöolucro monophyllo, fructu phbefcente. (P. Anifum 
Willd. Perf. Anifum vulgare Gaerıtn. ı. t. 23, f. ı\) 
Anıs. ©.7. Der äftige Stengel wird fulshoch. Die unterften Blät- 
ter haben 3 rundliche eingelchnittene Blätter; die mittlern find 
gehiedert;; die oberlten in Schmale Lappen zerfchnitten. Die End- 
fchirme enthalten kleine, weilse Blüthen; Die Hülle befteht aus 
% linienförmigen Blättchen. In Aegypten. : 


Die Blätter der gemeinen B. genielst man als Salat; hänzt fie 
ins Bier, um es wohlfchmeckend zu machen; benimmt damit 
dem Weine die Säure und gibt fie dem Vieh als ein Milch beför- 
derndes Futter. Die Wurzel gibt dem Branntweiu eine Ichönblaue 
Farbe, und ift ein ganz vortreflliches Wundmüttel In den Apo- 
theken führt man: Pimpinellae albae et nigrae radix, herba, 
Jferina. — Mit der fehwarzen B. fürbt man Flüfligkeiten blau; 
fie hat mit der vorigen und den folgenden älınliche Kräfte und Ei- 
genfchaften. — ı Von der grofsen B. lührt man: Pimpinellae al- 
bae majoris radix. — Ganz vorzüglich zeichnet fich der Anis 
durch feinen Nutzen aus. Defswegen befüet man im mittlern und 
füdlichen Deutichland ganze Felder damit. Der gewürzhafte Ge- 
fchmack ift der ganzen Pflanze eigen; denn fogar die Spreu be- 
nutzt man bey dem Branntweinbrennen. Den Samen bäckı man 
in Brot und Zwieback, benutzt ihn zu mancherley Speilen und 
zieh: daraus ein wefentliches Oebl. In den Apotheken kennt man: 

Möjsler's Handb. d. Gewächsk. 27 


418, CLASSIS:V. SPECIES. 
\ 207. APIUM,. Eppich. 


. T. A. GRAvVEoLENS, caule fulcato, foliis ternatis, 
foliolis caulinis cuneiformibus incilis, umbellis {ubfef- 
hlibus. (4. graveolens Willd. Perf. Scop. Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell, Fl. D. 790. Gaertn. 
1.1.22. f. 9. Sium Apium Roth. Sefeli graveolens 
Scop. ) 2 
Serrerie. &. 7. 8& Die kuollige, fleifchige Wurzel treibt einen 
aufrechten, kablen Stengel, der fehr äftig und r — 2 Fufs hoch 
ilt. Die Blätter [ind ganz kahl und glänzend: die der Wurzel 
find gefiedert: die Fiederchen find falt rund, dreylpaltig und ein- 
gelchnitten - lägezähnig. Die Stiele lind dick und gefurchteckig. 
Die Eod- und Seitenltändigen Schirme [ind gewöhnlich kaum 
merklichgeltieit und vielltrahlig. Die vielblüchigen Schirmehen 
beitehen aus weilslichen Blüchchen, Es ift keinerley Hülle vor- 
handen. Die eyrunden Samen lind zftreiig. An Fluls- und Meer+ 
ufern falt allenthalben. 

2. A. PerroseLinum, foliolis caulinis linearibus, 
umbellis pedunculatis, involücellis minutis. _(A. Pe 
trofelinum Willd. Perf. Fi. Wett. Gmel. Hell. Blackw. 
t. 172.) 
PerunsıLor. 8.6 — 9. Die lange, fpindelförmige Wurzel ift fei- 
Ichig; he treibt einen aufrechıen, ganz kablen Stengel, der ältig 
und 2 3 Fufs hoch wird. Die ganz kahlen Blätter ind glän- 
zend: die der Wurzel find geltielt und doppelt gefiedert mit keil- 
förmigen, Zlpaltigen, eingefchnittenen Blättchen; die Stengelblär- 
ter [ind doppelt gedreyt und Itehen auf Scheiden. Die grolsen 
Endfchirme find vielftrahlig. Die Hülle fehlt. Das Hüllchen ı 
, 6-— gblätterig und befteht aus ungleichen, borftenförmigen Blätt- 
chen. Sämmitliche Blüthea find fruchtbar und haben faft gleiche, 
grünweilsliche Blätter. Der längliche Same ilt auf der erhabenen 
Seite Zlireifig. Sie ilt an den Quellen Sardiniens einheimilch; 
aber jetzt als das bekanntelte Küchengewächs in jedem Garten zu 
finden, 


Der wilde S. hat fchädliche Eigenfchaften, die er durch Cul- 
tur ganz verliert, nahrhaft, [üls und angenehm gewürzbaft wird, 
Ehedem war öflicinell: Apii radix, herba, jemina. — Von der 
Peterfilge gibt es in den Gärten a Spielarten: die Araufe P., von 
welcher hauptlächlich das Kraut besutzt wird, — und die Dreit- 
blätterige P., die man wegen der lleifcbigen Wurzeln anbaut. Au- 
(ser dem Nuizen in der Küche ilt die Peterfilge das. befte Mittel 
gegen das Faulwerden der Schale, welswegen fie auch in England 
angebaut wird. Das Kraut derlelben, [o gur als das des Selleries 


- 


ORDO II. II. gg 


it ein wirkfames Mittel zur Vertreibung der Milch nach dem Ent- 

wöhnen der Kinder. Der Same vertreibt das Ungeziefer des Ko- 
pfes. In den Apotheken führt man: Petrofelini. radix, herba, 
Jemina, i a 


* 908. AEGOPODIUM, Geifsfufs. 


Ar. PopaGrarıa, foliis fummis ternatis, inferiori- 
bus triternatis, foliolis cordatis. (fe. Podagraria 
Willd. Perf. Smith, Hoffm. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Engl. b. 940 Fl. D. 570. Schk. t 79. Gaertn. 2. t. 140. 
e 4. Geie Podagraria Roth. Sefeli Adegopodium 

cop.) 
Genmziner G. Giersch, 4.58. Die kriechende Wurzel treibt 
Ausläufer und aufrechte, eckige Stengel, die röhrig, kahl und 
ältig find. Die abwechfelnden, kahlen Blätter baben lange, Zecki- 
"ge gerinnelte Stiel. Die grolsen, bauchigen Scheiden [ind ‚ge- 
fireift, kahl und haben einen häutigen Rand. Die Endfchirme 
find langgeltielt und vielftrahlig. Die weilsen Blüthchen haben 
falt gleiche Blätter -Beyderley Hüllen fehlen. Die falt elliptilche 
"Frucht ift auf beyden Seiten Zrippig, An Zäunen in Baumgärten 
allenthalben. (H.) 





= 


‘ 
Die Blätter können wie Gemüfe, und die jungen Blautftiele 
wie Spargel oder Schnittbohnen bereiter werden. Beyde werden 
zur Schweinemalt:verwendet. Ehedem führte man in den Apothg: 
ken: Podagrariae herba. . % | 


[4 


TRIGYNIA, szıuı 5 


209. VIBURNUM, Schneeball. 


a. V. Tınus, foliis integerrimis ovatis opacis, ra- 
mificationibus venarum fubtus villofo- glandulofis. (7 
Zirnus Willd. Perf. Curt. Mag. t. 38.) 

Laurus- Tınos. 5. Blüher gegen das Ende des Winters, Dieler 
‚immergrüne Strauch wird 7.— 8 Fuls hoch und treibt viele Aelte 
- und Zweige; die Rinde an jenen ift weilslich und an diefeu röth- 
lich. :Die geftielten Blätter find fpitzig, entgegengeletzt und glän- 
zend. Die weilsen, [ehr wohlriechenden Blüthen bilden Afterfchir- 
me. Er varürt! mit Blättern, welche.auf der Unterlläche und am 
Rande behaart find; mit länglichen, glänzenden, ganz kahlen 
Blättern. Diele beyden Abarten finden lich auchı mit bunten Blät- 
sern.- In Südeuropa. | | . | 
b. V. LenTaGo, foliis lato-ovatis acuminätis argu- 
Ä | 27 


‚Canada, 


Pr 


ya  . CLASSIS V. SPECIES. 
te ferratis, petiolig‘ marginatis crilpis. (7. Zentago 


Willd. Per£. Ait, Wangenh. amer. Kerner t. 745.) 

BıansnsiÄrtzenicern Scan. 5.7. Diefer Strauch wird an 8 Fuls 
hoch und hat herabhängende Aelte: die ältern ind etwas eckig, 
die jüngern mit kleinen Warzen belerzt. Die fehr langen Knospen 
find umgekehrt birnenförmig. Die dicken, kahlen Blätter find an 
der Balis zugerunder; auf der Oberfläche find lie glänzend hell. 
grün und auf der untern matıgrün. Die Afterfchirme fteben am | 
der Spitze der Zweige und enthalten viele weilse .Blüthen. In 


c. V. DENTATUM, foliis ovatis dentato- ferratis pli- 
catis. (7. dentatum Willd. Perf. Jacq. b. t. 36. Wan- 
genh.) 

Gezinnter Scan. 5.6.7. Er wird ro — ız2 Fufs hoch und hat 
graubraune geltreifte Zweige. Die geltielten Blätter ftehen gegen- 
über; lie find an der Balis etwas [chief und rundlich; auf der 
Oberfläche glänzend dunkelgrün; an den Adern der Unterfläche 


‘weifslich behaart ; der Stiel ift auch behaart. Die gelblichweilsen 


Blüthen bilden ältige, vielblüthige Afterfchirme, Die lache Frucht 
ift länglich und dunkelviolet, In Virginien. 


1. V. Lantana, foliis övato-oblongis cordatis fer- 

ratis fubtus rugofo- venofis tomentofis. (7. Lantana 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Holt, ass Hell. Engl. b. 331. Jacq. a. t. 341. Kerner 
t. 110» 
Woxxicer Scaw, bh. 5.6. Er wird an ro Fuls und drüber; die 
jungen Triebe find fehr lang, gelchmeidig, ganz gerade und Ailzig. 
Die geltielten Blätter ftehen gegenüber auf weilshlzigen Stielen. 
Die weilsen oder röthlichen Blüchen bilden äftige, vielblürbige 
Afterfchirme an den Spitzen der Zweige. Die zulammengedrück- 
ten mehligen Beeren lind [chwars. Der hersförmige Same ilt zu- 
fammengedrückt und gefurcht, An Hecken, im Geliräuch Salt 
überall. (H.) | 


2. V.OpuLus, foliis trilobis acuminato - dentatis 
utrinque glabris, petiolis glandulofis glabris. (9. 
Opulus Willd. Perf. Scop. Rotk, Smith, Hoffm. $preng. 
Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 332. Fl. D. 661. Schk. t. 8ı. 
Sturm. Opulus glandulofa Fl. Wett.) | ! 
Geuueınen Schw. h. 5.6. Er ilt aufrecht, [ehr äflig und erreicht 
eine Höhe von 10 — ı2 Fuls: die Aelte ftehen gegenüber, fo wie 
auch die grolsen Blätter, Die Blattitiele find gefurcht; fie haben 
4 — 6 nierenförmige, ungeltielte Drüfen und an der Balis 2 pfrie- 


menförmige Nebenblätter. Die Blüchen lieben in geftielien Schirm. 


% 


ORDO UI. - 421: 


trauben an der Spitze der Aefte: die am Rande find grols, weils, 

regelmälsig und ganz unfruchtıbar; die Scheibenblütben [ind gelb- 
lich, weit kleiner und fruchtbar. Die faftige, elliptilche Beere ilt, 
roth und enthält einen herzförmigen, zulammengedrückten Samen. 

Er. varüirt (8. rofeum Lin.) mit [chönen, weilsen in einen Ball ver. 

einigten Blüchen. An Zäunen, in Laubwäldern überall. (H.) 





Die ausländifchen Arten, die erfte ausgenommeg, kommen 
alle im Freyen gut fort; diefe gehört ins Glashaus. Man vermehrt 
fie durch Samen, Ableger und Stecklinge. — Der wollige Schn. 
liefert [chöne, fammetweiche Pfeifenröhre, die man unter dem Na-. 
men der türkifchen oft lebr tlieuer bezahlt. Man [chabt die Oberhaut 
vorlichtig ab und die [ammetartige Rinde kömmt zum Vorlchein. 
Die jungen Ruthen lind aulserordentlich zähe und dienen zu Bän-. 
dern von mancherley Art, Ehedem hatte man in den Apotheken: 
Viburni baccae, folia. — Der gemeine Schn. it eine wahre Zierde 
der Gärten, ganz vorzüglich die [chöne Spielart. Das Holz ilt 
hart und dient zu mancherley kleinen Arbeiten. Die Beeren haben 
beraufchende Kräfte. In den Apotheken findet man nur felten 
noch: Sambuci aquaticae cortex, flores, baccae, 


210. SAMBUCUS ‚„ Hollunder. 


1. S. EsuLus, caule herbaceo, ftipulis foliaceis, 
cymis tripartitis. (S. Ebulus Willd. Perf. Scop. Roth, 
Smith, Hoffn. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. 
b. 475. Fl. D. 1156. Schk. t. 83.) 

Zwerc-H, 4.6 — 8. Die kriechende Wurzel ilt lang; lie treiht 
aufrechte, zerbrechliche Stengel, die gefurcht und grün find; De 
werden 2 — 3 Fuls hoch und haben entgegengeletzte Aelte, an 
welchen ‚gegenüberltehende, ungleichpaarig gefiederte Blätter 
fitzen; die Blättchen derfelben find eyrund -lanzeıförmig und fäge- 
zähnig. Die weilsröthlichen Blüthen bilden an der Spitze der 
Aelte meilt Zıheilige After[chirme. Die kugelrunde Beere ift [chwarz. 
An Zäunen, Wegen, im Gelträuch faft allentbalben,, (H. bey dem. 
Baume der Billfchanze.) 

2. S. nıGra, caule arboreo, ftipulis fubnullis, fo- 
liolis ovatis ferratis, cymis quinquepartitis. (S. nigra 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm.- Fl. Wett. 
Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 476. Fl. D. 545. 
Gaertn. 1. t. 27. f. 7. Schk. t. 83.) 

Gzwetwur H..%. 6.7. Diefer fehr' äftige Baum, hat entgegenge- 
fetzte, kahle Aefte und ebendergleichen Blätter, die ungleichpaa- 
rig gefiedert find. Die Afterfchirme flehen an den Spitsen der . 
Zweige und enthalten weilse, meilt geflielte Blüthen, die einen 


4 


422 . CLASSIS V. SPECIES. 


Itarken, betäubenden Geruch haben. Die kugelrunden, [chwarz- 
zothen Besren haben “einen widrigen Gelchmack. Er värüirt: mit 
grüner Frucht; mit weilser Frucht; mit doppelt-gehederten Blät- 
teru. deren Blätrchen [chmal und tief eingefchnitten find — (diefe 
beyden Abarten tragen Beeren, die nicht unangenehm [üls [chme- 
cken —); und mit weils- oder gelb-bunten Blättern. In der 
Näbe der Dörfer, ‚an Zäunen allentbalben, (H.) 


3. $. RACEMoSA, caule arboreo, racemis compo- 
fitis ovatis. (S. racemofa Willd. Perf. Scop. Roth, 
Hoffn. Fi Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Jaca.i. r. 
t. 59. Gaertn. ı.t. 27. f. 7. Kerner t. 72.) 0 
Taausen-H. h.5— 7. Er wird g— ı0 Fuls hoch. Stamm und 
Aelte haben bey diefem, wie bey den übrigen, eine Itarke Mark- 
röhre. Die ungleichpaarig gefiederten Blätrer beftehen aus 5, 
feltener aus 7 Blätcchen. Diele find geltielt, lanzeıförmig, an der 
Bafis zuweilen ungleich; fie haben grolse;,. fcharfe Sägezähne, lan- 
ge Spitzen, und find auf beyden Seiten kahl Am Grunde des Blatı- 
ftiels finden fich ftumpfe Nebenblätter. Die gelblichen Blüchen 
bilden an der Spitze der.Zweige dichte Trauben. Die Krone hat 
niedergebogene, ftumpfe Einfchnitte. Die faft runden Beeren find 
fcharlachroth und glänzend; fie fchmecken wällerig und fade. In 
bergigen Laubwäldern, taft allenıhalben. (H, in Gärten häufig, 
und hier und da verwildert.) 


a. S. CANADENSIS, cymis quinquepartitis, foliis 
Jubbipinnatis, caule frutelcente, ($. canaden/is Willd. 
Perf. Du Roi, Wangenh. amer.) | 
Cananıscher H. %.6, Er wird 8:10 Fufs hoch, ift ältig und 
treibr viele Schöfslinge aus der Wurzel. Auch hier findet fich die 
ftarke Markröhre. Die gegenüberltehenden Blütter beftehen aus 
7 Blättchen. Die eyrunden Blättchen lind geftielt, an der Balıs 
rund, fein und fcharf gefägt, lang zugefpitzt, auf der Unterfläche 
blalsgrün und auf beyden Flächen kahl. In der Nähe der Blüthen 
beftehen die untern Paare aus gedreyten Blättchea. Die gelblich- 
weilsen, wohlriechenden Blüthen find kleiner als bey dem gemei- 
nen H Die rotlibraune Beere ılt auch nur halb fo grofs und hat 
einen fülslichen, angenehmen Gefchmask. In Nordamerika. | 





Die Beeren des Zwerghollunders färben blau. Aus dem ausge- 
prelsten Safte derlelben bereiten die Schweizer ein Mufs. DieBlät- 
ter haben einen eignen, widrigen Geruch. Hier und da har man 
noch in den Apotheken: Ebuli radix, folia, flores, baceae. Man 
hat Stengel und Blätter zur Vertreibung der Mäule und des läftigen 
Ungeziefers mit gutem Erfolge angewandt. — Das Hols des ge- 


ORDO IM. 423 
meinen H. hat die Eigenfchaften des Buchsbaumbolzes und kann 
in vielen Fällen die Stelle deflelben- vertreten. Der Genufs der 
- jungen Sprollen ilt wegen ihrer purgirenden Eigenlchaft nicht an- 
zurathen. Die Blüthen werden zu verfchiedenen Speilen benutzt, 
denen lie einen angenehmen Gelchmack mittheilen. Die Blüthen- 
koospen und unreifen Beeren können eingemacht und wie Kappern 
genollen werden. Aus den Blüchen und reifen Beeren bereitet man 
fehr wohlfchmeckende Weine, Die leıziern enthalten auch einen 
dauerhaften Farbeftoff. Als Hausmittel werden die getrockneten 
Blüthen fehr häufig gebraucht ; der Aulgufs als Thee zum Schweile- 
treiben; in Milch gekocht, zu erweichenden Umfchlägen. Auch 
der Syrup aus den Beeren ilt ein [chweilstreibendes Mittel, nur 
mufs er in irdenen oder eilernen Gefälsen bereitet werden. Der 
Hühnergattung find die Beeren ein Gift. Das Laub vertreibt Maul- 
würfe und Kornwürmer. Ia den Apotheken hat man: Sambuci 
cortex interior, folia, flores, baccae, fömina, fungus fambuci=» 
nys. — Die fchönen Trauben geben dem Trauben - H. ein reizen- 
des Anfehen. Die Beeren enthalten Farbeltoff. Das Holz kommt 
dem vorigen gleich. — Der Canadifche H. gedeiht bey uns fehr 
gut im Freyen; er lälst lich durch Wurzelbrut, Stecklinge und 
Samen vermehren. 


aıı. RHUS, Sumach. 


1. Ru. Cortarıa, foliis pinnatis: foliolis oblongo- 
ovatis obtufis mucronatis, obtufe ferratis, fupra Ica- 
bris, fubtus villofis, petiolo communi extimis inter- 
nodiis membranaceo. (RA. Coriaria Willd. enum. Perf. 
Roth, Ehrh. Ludw. ect. t. 122. Blackw. t. 486. Pall. fl.r. 
1. 2. 29. Schk. t, 82. Kerner t. 362.) 
Gerser-$. $.7. 8. Er wird g— ro Fuls hoch und hat abwech- 
felnde Aelte, deren jüngere Zweige mit gelblichweifsen Haaren 
befetzt find und die, verletzt, einen Milchfaft zeigen. Die abweclhı- 
felnden Blätter find ungleichpaarig fefiedert. Die grünlichgelbea 
Blüthen bilden eine dichte, eyrunde Traube. Die fchönrotlien 
Beeren [ind behaart und in einen filsigen Kolben zufammenge- 
drängt. Der nierentörmige, Ichwärzliche Same har einen‘ weifs- 
grauen Nabel. Im füdlichen Europa, Krain, Italien, Syrien, Pa- 
lältina. 

a. Ru. TypHınuM, foliis pinnatis, foliolis lanceola- 
tis acuminatis argute ferratis fubtus pilofiusculis. (RA. 
typhinum Willd. Perf. Du Roi, Wangenh. B. Ebrh.) 
Vıircıntscaer $8. h.6.7. Er wird 15 — 20 Fuls hoch und wur- 
zelt in lockerm Boden weit umher. Er bat einen weit [chnelleren 
Wuchs als der vorige. Die jungen Zweige find klebrig und mit‘ 


- 


424. | CLASSIS V. SPECIES. 


bleichröthlichen Haaren befetzt. Die abwechlelnden Blätter find 
ungleichpaarig gehiedert und beitehen aus-ı5 — aı Blätichen. Der 
Blartltiel ift mit kurzen, fieifen Haaren beletzt, aber nicht geflü- 
gälı. Das Eodblättchen ift langgeltiell. Die grünlichgelben Blü- 
ıben bilden an der. Spitze der Zweige eine dichte, eylörmige Ris- 
pe. Die [chönrothe Frucht ilt rauh.. In Nordamerika. 


b. Ru. GLAsRUM, foliis pinnatis, foliolis lanceola- 

tis acuminatis approximato - ferratis utrinque glabris 
fubtus albicantibus, Aoribus hermaphroditis. (AM 
glabrum Wılld. Perf. Ait. Du Roi, Wangenh.) 
Kınıer $. 5.7.8: Er wirdg — ı0 Puls hoch. Die jungen, kah- 
len Zweige lind markig und etwas eckig; gewöhnlich wird im 
Herbiie die Rinde roth. Die abwechfelnden Blätter find ungleich- 
paarig gefiedert und enthalten 15 — aı Blätichen. Der Blaufiel 
ifı kahl. Die ungeltielten Blättchen find an der Balis rund; das 
Endblittchen ift kurzgeftielt. Die grünlichgelben Blütben bilden 
äftige Endrispen, die weniger dicht find. Die Ichönrothien Früchte 
find rauh. In Nordamerika, - 


c. Ru. CopaLLinuM, foljis pinnatis integerrimis, 
> membranaceo articulato. (AA. Copallinum 
ilid. Perl. Du Roi, Wangenh. B. Pluck. alm. t. 56. 
13 
Corar-$. %.9. 10. Er wird g— 10 Fuls hoch und har hellbrau- 
ne, weilslich und zart behaarte Zweige. Die ungleichpaarig ge- 
fiederten Blätter Itehen abwechlelnd und enthalten g — ı3 Blätt- 
chen. Diele find lanzeıförmig, langgelpitzt, am Grunde chief, 
ihre Oberfläche ilt glänzend, die Unterfläche blafsgrün und feinbe- 
baart. Das Endblätchen ift ungeltiel. Sämmtliche Blättchen 
werden, wie die mehrften der übrigen Arten, im Herbfie roth, 
Die äftigen Endrispen enthalten grünlichgelbe Blüchen, Eben- 
dalelbit, 


‘ d. Ru. RADIcANs, foliis ternatis : foliolis petiolatis 

ovatis nudis integerrimis, caule radicante. (AA. ra- 
dicans Willd. Perl. Du Roi, Wangenh. amer. Du Ham. 
arb. 2. t. 98.) 
Wonrzeınnan $, Gurtsaum. 5. 6.7. Er wird 4 — & Fuls hoch 
und klimmt an Gegenltänden empor, Die kahlen Zweige find 
feingefurcht. Die abwechleinden Blätter find langgeftielt und ha- 
ben glänzende Blättchen; das mittellte ift weit länger geftielt 
als die Seitenblättchen. Die grünlichen Blürhen bilden in den 
Blattwinkeln kleine Rispen, und find ganzgetrennten Gefchlechts, 
Die Früchte liad gelbgrünlieb, Er variirt mit kleinern, kahlen 
Blättern (Rh. Toxicodendron). Ebendaf. 


we “ ORDO IM. ° 2. 


a. Ru. Corıwus, foliis implicibus obovatis. (RA. 
Cotinus Wil!d. Perf. Du Rai, Jacg. a, t. 210. Hoft Coti- 
nus Coggygrta Scop.) 
Prrücken-S. GesLsHorLz. h. 6.7. Er wird 4 — 6Fuls be und har 
kahle, runde Zweige. Die abwechlelnden Blätter find geltielt, un- 
gezähnt und kahl. Die grünlichweilsen Blüthen bilden eine lan» 
ge, fehr ältige Rispe. Nach der Blüthe verlängern lich die Blü- 
theoftiele (ehr und werden haarig ; fie bilden dann einen verwirr- 
ten Klumpen, der nur wenige kable Früchte enthält. Auf Bergen, 
in der Nähe der Badenfchen Bäder in Oeftr. Friaul, itrien, Lir 
torale, 

Von dem Gerber-S. werden Holz, Zweige und Blätter zu 
Lohe gemahlen, die man Schmack nennt und zur Bereitung des 
Corduans verbraucht. Die Früchte enthalten röthlichen und die 
Wurzeln gelben Farbeltoff. In den Apotheken führt man: Su- 
mach flores, femina. — Die Früchte des wirgini/chen $. enthal- 
_ ten eine,angenehme Säure und dienen zur Verltärkung des Efligs. 
Sie dienen auch, wie die Zweige und Blätter, zur Bereitung halt- 
barer, [chöner Farben. Mit der Lohe, die man aus Rinde, Zwei- 
gen und Blättern bereitet, hat man mit dem beften Erfolge Kalb- 
felle auf englifche Manier gegerbt. Die Blätter können wie Ta- 
bak bereitet und benutzt werden. — Auch die Blätter des kah- 
Zen $. können wie Tabak benutzt werden und entbalten nebit 
Zweigen und Rinde Gerbeltoff. — Der Copal-S. ift einer von 
den Bäumen, die das Copalharz (Gummi Copal) liefern, das ia 
Jurchlichtigen, hellgelben, auf dem Bruche glatten und glaligten 
Stücken zu uns kömmt, — Der wurzel/nde S. hat fehr [chädliche 
Eigenichaften, die lich fogar bey dem Berühren des Gewächfes 
äulsern. Auch der Copal-S. ilt giftig und es ilt bey dem Ver, . 
pflanzen derfelben Vorficht zu empfehlen. — Der Perücken-S$. 
ilt ein fehr nützlicher Strauch; das feidenartig glänzende Holz gibt 
die feinften Fournire und färbt, wie die Rinde, gelb, Mit Alaun 
“ färben die Zweige und Blätter Seide und Wolle gelb. Rinde, 
Wurzeln, Zweige und Blätter enthalten Gerbelloff. Man gebraucht 
ihn fowobl zum Gerben des türkifchen Leders, als auch zum Ein- 
weichen des Baumwollengarns, welches mit Röthe gefärbt werden 
foll. — Die einheimifchen Arten: werden durch Wurzelbrur, 5a 
men und Ableger vermehrt. ‚Der kahle $. bringt feinen Samen 
zur Reife, und kann alfo auch dadurch fortgepflanzt werden; als 
lein der Copal- und wurae/nde S. können nur durch Ableger ver- 
mehrt werden, wenn man keinen Samen aus Amerika zu erhalten 
' Gelegenheit hat. 


426 CLASSIS V. SPECIES. 


ara. STAPHYLEA, Pimpernufs. . 


“ 1. ST. PInNnarTa, foliis pinnatis. ($r. pinnate 
Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Hoft, Gmel. 
Hell. Schk. 484. Staphylodendron pinnatum Scop. ) 
Gemeine P. 9.5.6. Er wird 10— ı5, ja logar 20 Fuls hoch, Die 
Schößslinge der Zweige haben Wullte, än denen Triebe erfchei- 
nen. Die gegenüberltehenden Blätter find ungleichpaarig gehie- 
dert, mit eyrunden, zugelpitzten, feinlägezähnigen Blättchen. Die 
ftumpfen Nebenblätter fallen leicht ab und find häutig Die fchlaf- 
fen, hängenden Endırauben haben entgegengeletzte Aelte,. In den 
zöthlichweilsen Blüchen finden fich 2 — 3 Griffel. Die Deckblät- 
ter fiod den Nebenblättern ähnlich. Die Kapfel ilt häutig. Der 
glänzende Same ift hart. Selten findet fich ein drittes Fach, aber 
nie ein Samenkorn darin. In Gebirgswäldern, au Zäunen in 
Oefir. Krain, Salzb, Schwab. Würzb, Wert. Sachf,. Gött. Berl. 
Herb. | a 
a. St.-TrıroLIA, foliis ternatis. (St. trifolia 
Willd. Perf. Du Roi, Wangenh. Kerner t. 630.) 
VincıniscHe P. b. 5. Dieler Strauch bleibt niedriger als der vo- 
zige und wird nur 6 — 8 Fuls hoch, Die gegenüberftehenden Blät- 
ter find geltielt: die kurageltielten Blättchen find eyrund, lang zu- 
gelpitzt, f[charflägezähnig und auf der hellgrünen Unterfläche mit 
weifslichen Haaren an den Adern befetzt. Die hängende, einfache 
Endtraube befteht aus weilsen Blüthen. Der Fruchtkuoten und 
die Staubgefälse find fteifhaarig. Die Frucht kömmt nur in war- 
men Sommern zur Reife. In Virginien. 


Die Vermehrung beyder gelchieht durch Samen ‚und Wurzel- 
brut; der letztere läfst fich auch durch Ableger fortpflanzen. Das 
felte, weilse Holz benutzt der Drechfeler; die Blüchenknospen 
werden wie Kappern eingemacht; die Kerne [chmecken wie Pilta- 
zien, und geben ein brauchbares Oel. 


SEMECARPUS; Akajou. 


S. Anacarnıum, foliis longis lanceolatis utrinque 
acutis racemis terminalibus fubpaniculatis:  ($. Snacar- 
dium ne Perf. Roxb. Corom. ı. t, ı2. Hayne Darlt, 
1.t. 1. 

Ecuter Ak. 4.7.8. Der ältige, dicke und fchr hohe Baum bat 
eine graue Rinde, in deren Spalten fich ein weiches, weilses, 
Gummi ableızt. Die abwechfelnden, geftielten Blätter find keil- 
förmig, an der Spitze abgerundet‘, ganzrandig, auf der Oberfläche 
fehr glatt, auf der untern weilslich und [charf, Die [eiteriftändi- 


oo ORDO MI. 427 


gen Rispen beltehen aus mehreren einfachen Aebren mit einigen 
binfälfigen Deckblättern, Die kleinen, zahlreichen Blüchen Lind 
theils Zwitter, tbeils männlich. Die Kronenblätter find lanzet- 
förmig und fchmuızig gelbgrün. Die längliche, zufammengedrück- 
te Nufs ili glänzend und Ichwarz und ilt mit einer ätzenden, 
fchwarzen, harzigen Flülfigkeit angelüllt. Der birnförmige Frucht- 
boden ilt gelb und von der Gröfse der Nufs. Die männlichen 
Blückhen befioden (ich auf einem belondern Stamme. Auf bergi« 
gen Gegenden in Oltindien. 





Die Nüffe [ind unter dem Namen der oftindifchen Elephanten- 
läufe (Anacardium orientale) in den Apotheken bekannt. Die . 
grüne, zerltolsene Frucht liefert einen guten Vogelleim, Der Saft 
in der Nufs zieht Blafen auf der Haut und hinterläfst oft gefähr- 
liche Folgen; man kann damit, auf eine ganz unvertilgbare Weile, ' 
Wäfche zeichnen, ohne derfelben damit zu Schaden, 


213. TAMARIX, Tamarisken. 


I. T. GERMANICA, fpicis terminalibus folitariis, flo- 
ribus decandris. _ (T. germanica Willd. Perf. Hoffm. 
Hoft, Gmel. Fl. D. 234. Pall. A. roff. 2. t. 80.(?) Schk. 
t. 85. Kerner t. 742. Tamariscus germanica Scop.) 
Deursene T. bh. 6— 9. Er wird ang — 10 Fuls hoch und hat 
gerade, rothbraune Zweige. Die graugrünen Blätter find linien- 
lanzetförmig und liegen dicht übereinander, Die äbrentragenden 
Aeclte ftehen abwechlelnd; fie find kurz und etwas dick. Die gro- 
fsen Deckblätter lind vertrocknet. Die blalsrothen Blütben find 
gröfser als die des folgenden. Der Kelch ift etwas länger als die 
Krone. Die Staubfäden find verwachien. Die Kapfeln kommen 
zur Vollkommenheit. Auf feuchten Plätzen; am Rhein, an der 
Donau, Oelır. Salzb. Schwab. Bayern. 


a. I. GaLLıca, fpicis paniculatis, floribus pentan- 
dris. (T. gallica Willd, Perf. Pall. fl. roff. 2. t. 79. 
Kerner t. 743. Smith.) | 
Französıscne T, .5— 10. Erwird 10 — 15 Fuls hoch und hat 
‚Schlanke, glänzend rorhe Aefte. Die [ehr kleinen, lanzetförmi- 
geu Blätter liegen dicht und [chuppenartig übereinander und find 
hellgraugrün, Die ährentragenden Aelıchen find nach der Spitze 
des Stengels hin in eine Ichöne doppeltzufammengeletzte Rispe 
geordnet. Die falt kugelrunden, rolenfarbenen Blüthchen find 
von der Gröfse' eines Hirfenkorns. Die Staubfäden lind doppelt 
: länger ala die Krone, Die Zipaltige Narbe ift fumpf. Die Kapfela 


8 CLASSIS V. SPECIES. 


kommen nicht zur Reife: In Frankreich, ‚Spanien, Italien, im 
wärmern Sibirien, am Caucafus. Ä 


‚, Sie können beyde durch Stecklinge, Ableger und Wurzelbrut 
vermehrt werden; der erltere auch durch Samen. Sie enthalten 
Gerbeftoff; die Zweigg können die Stelle des Hopfens vertreten 
und die Spitzen als Thee benuizt werden ; fe geben auch das Ta- 
marisken- Oel. Die fchlanken Ruthen dienes zu Pfeifenröhren. 
Man benutzt lie zur Färberey ftatı der Galläpfel und ihre Afche ent. 
hält viei Glauberfalz. In den Apotheken findet man von der 
erltern nur felten noch: Tamarisci cortez, lignum, folia, 


at4. CORRIGIOLA, Strändling. 


C. ıırtorAaLıs, floribus pedunculatis, calicibus 
margine membranaceis. (C. Zitoralis Willd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Hoft, Gmel. Fl. D. 334. Schk, 
t. 85.) Ä 
Sınp-Sra.©.6— 8. Die geftreckten, fchwachen Stengel ver- 
breiten fich von der Wurzel aus nach allen Seiten; lie lind kahl, 
hier und da roth punktirt und werden fulslang und länger, Die 
ganzrandigen, graugrünen Blätter find linien - lanzeıförmig, ftumpf, 
fleilchig und am Rande durchfcheinend. Die häutigen Nebenblät- 
ter find Sehr klein und mondförmig. Die weilslichen Blüthchen- 
bilden End- und feitenftändige Sträufser und haben borftenförmi- 
ge Deckblätter. Die Nuls ilt zugerunder Zkantig. An [andigen 
Flufsufern und dergleichen Plätzen; Oeltr. Bay. Schwab. Weıt. 
Gött. Barb. Berl. Havelb. Hell. Weltph. Brem. Holit. (H. in der 
Nähe der Sandgruben vor dem Dammthore.) 


aıs. PHARNACEUM, Pharnazie. 


PH. Cerviana, caulibus fafciculatis dichotomis, 
foliis linearibus verticillatis, pedicellis flore longiori- 
bus. (PA. Cerviana Willd. Perf. Roth, Pluck. mant, 
t. 332. r.11:) | ‚ 
Hırscnwunzanrıor Pre. ©. 6. Die fadenförmige Wurzel treibt 
mehrere Stengel, die falt fingerlang und kahl fiod. Die hellgrü- 
nen, kablen Blätter find ftumpf. Die feitenfländigen Blürhenftiele 
ftehen einzeln, abwechfelnd und [ind abwärts gerichtet; die an 
der Spitze find 3- — 4blüthig und haben allein 3 — 4 lehr kleine 
Deckblärter. Die weilsgrünlichen, ‘hängenden Blüthen find von 
‘ der Grölse eines weilsen Senfkorns. Die kahlen, eyruniden Kelch: 
blätter find am Rande häutig. Die eyrunde Kapfel ift falt von der 
Länge des Kelchs, Die glänzenden, braunen Samen [ind feht 
klein und linfenartig. Auf Wachholder- Plätzen bey Roftock, 


i 


N 


ORDO I. ag 


216. ALSINE, Miere. 


ı. Ar. MEDIA, caulibus procumbentibus unifariara 
pubefcentibus, foliis fubcordato-ovyatis. (4. media 
Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffm. Fl. ‚Wett, Holt, Gmel. 
Hell. Fl. D. (438?) 525. Schk. t. 85. Sturm ı. ı. Hayne 
Darft. 2. 47. Stellaria media Smith, $Spreng. Engl. 
b. 537.) | 
Geusıne M. ©. Blüht faft das ganze Jahr. Die äftigen Stengel 
find glatt und haben abwechlelnde Aelte ; ‚fie werden falt: fulslang, 
Die ‚entgegengeletzteu Blätter lind ganzrandig und [tehen auf be 
wimperten Stielen, die an der Balıs breiter lind ; in der Nähe der 
Blüchen find Ge ungeltielt. -Die winkelftändigen Blüthenitiele 
ftehen aufrecht und find einblüthig; die Fruchtftiele abwärts ge- 
xichtet, Die weilsen Kronenblätter find tief getheilt und kaum län- 
ger als der Kelch; zuweilen feblen lie. . Die rundlichen, zulam, 
mengedrückten Samen find langgeftielt, Sie variirt: mit 3, 4, 5: 
6, 7 und ro Staubgefälsen; und mit 3-, 5- und 6klappigen Ka+ 
plela. An Zäunen, auf angebauten Plätzen allenıhalben. (H.) 


2. AL. SEGETALIS, petalis integris, foliis fubulatis. 
(Al. fegetalis Willd. Perf. Roth, Vaill. 8. t. 3. fr 3. 
Hoffm.) | a Ä 
Sırat-M.©.7. Die falt einfache Wurzel treibt einen 2- — 3z0l- 
Iigen Stengel, der atheilig, kahl und knotig ift. Er trägt entge- 
gengefetzte Blätter, die kahl ind, am Grunde den Stengel umfal- 
fen, an der Spitze einen kleinen Stachel haben und fich nach einer 
Seite wenden. Auch die häutigen, ‘ eyrunden Nebenblätter haben | 
folche Stacheln und lind fcheidenartig. Die. einblüthigen Stiele 
fiehen an der Spitze und haben an der Bafis häutige mit einem 
Stachel verfehene Deckblätter. Die Fruchtltiele find abwärts ge- 
richtet. Die weilsen, bäutigen Kelchblätrer find kahl, lanzetför- 
migund haben eine;grüne Rippe. Die ganzen Kronenblätter find 
kleiner als der Kelch. Oft finden [ich nur 3 Staubgefälse und eben 
fo viel Griflel. Die eyrunde Kapfel ilt falı von der Länge des 
Kelchs. Unter der Saat bey Hannover. 


Die gemeine M. überzieht ganze Beete und Gärten als ein lä- 
Riges Unkraut. Sie har kühlende und eröffnende Eigenfchaften und 
it für Canarien- und andere Vögel ein angenehmes und gefundes 
Futter. Die Blüthen derfelben find von 9 Uhr bis Mittag geöffnet, 
und bleiben gelchloffen, wenn trübe Witterung zu erwarten fteht. . 
Ehedem führte man: Alfines herba, u 


« 


430 _ CLASSIS V. SPECIES. 


217. DRYPIS, Knotenkraut. 

Dr. spınosa. Willd. Perf. Scop. Jacq.'h. t. 49. 
Hoft. | | j 
Donntses Kr. &. (23.) 6. 7. Die erlieu Stengel find liegend, vier- 
eckig, armförmig und nach oben atheilig. Aus dielen korhmen im 
folgenden Jahre neue Aelte hervor, wovon die blüthentragenden 
atheilig ind. Die pfriemenförmigen Blätter baben ftechende Spitzen 
und die obern find am Rande dornig-gewimpert. Die Blüthen+ 
fiiele [ind kürzer als die Blüthe. Die roıhe Krone ilt bekränzt 
und’hat ganz’ [chmale Blätter. Am Meergeltade von Fjume, in 
Krain auf. Bergen. TB 


BASELLA, Beerblume. 

-  B. ruerAa, foliis planis, pedunculis fimplicibus. 
(B. rubra Lin. Willd. Perf. Gaertn. 2. t. ı26. f. 8.) 
Rorss B d.©.7 — ıı. Der rörbliche Stengel ift zart, ältig und 
klettert 5 — 6 Fufs hoch. Die ovalen, abwechfeinden Blätter find 
ganzrandig, fleifchig und auch röthlich. Die kleinen purpurfarbi- 
gen Blüthen bilden winkelltändige Aehren, Die [chwarzen Beeren 
enthalten einen purpurrothen Saft. In Oftindien. 


Sie gehört ine warme Treibhaus und verlangt eine leichte Erde, 
aber nicht zu viel Feuchtigkeit. Man zieht fie aus Samen imMilt- 
beete. Die verletzten jungen Pflänzchen müflen im Lohbeete im 
Schatten gehalten werden. Die Früchte werden zuin Färben der 
Seide und Baumwolle benutzt. 


TETRAGYNIA, srıtı 4. 


a1g. PARNASSIA, Parnaflie. 


.- P. parustris. (Lin, Willd. Perl. .Scop. Roth, 
Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. 
b 32. Fi. D. 584. Schk. t. 86. Gaertn. ı. t. 60. f. ı.) 

Sumer-P. 4 7.8. Die falerige Wurzel treibt gewöhnlich mehrere 
aufrechte Stengel, - die ganz einfach, gefurcht, kahl und g — ı 
Fuls hoch werden. Die herzförmigen Wurzelblätter find ganzran- 
dig, lanpgeftielt'und kahl; meilt finder Gich nur ein umfaflendes 
Stengelblatt, Die einzelne Blüthe hat einen bleibenden Kelch mit 
länglichen, ausgebreiteten Einichnitten. Die weilsen Kronenblät- 
ter find rundlich und geftreife. Das Honiggefäls enthält ı3 oder 
15 Strahlen; der mittelfie und länglfte (tebt auf der Balis der Schup- 
pe, die übrigen am Rande derlelben. Die Samen lind in der Ka. 
plel in eine netzförmig-geaderte Haut eingefchloflen und ltehen 


ORDO Iv. V. 7} ı 


reihenweile an den Samenträgern. Auf feuchten, moorigen Plät« 
zen allenthalben. (H.) 


Die Staubgefälse bewegen lich bey der Reife des Blürhenftau« 
bes in einer beftimmten Ordaung nach den Narben und fetzen da 
ihren Staub ab. Sie nähern fich ruckweife; f[chnell und: auf ein« 
mahl, wenn lie den Narben nahe kommen; rückwärts gelchieher 
diefs in 3 Abfätzen. Zählt man diefe Gefälse von der Rechten zur 
Linken, fo bewegt ich. zuerft das erfte, dann das Ste, hierauf das 
ate; das 4te und Zte machen die: Bewegung meilt zulammen. — 
Die Pilanze har keine wirkende Beftandıheile; nur felten finder 
man noch in den Apoıbeken: Hepaticae albae, leu Parnaffiae 
herba, flores. | 


‚BENTAGYNIA, srıuı 5. 


219. STATICE, Grasnelke. 


. 2. ST. ArMErIA, fcapo fimplici capitato, foliis li- 
nearibus planis obtufhs. (Sr. Armeria Willd. Scop. 


. Rotb, Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Si. elonga-' 


ta Hoffin. Schk. t. 87. Sturm ı. ı. Fl. D. 1092.) . 


Genring Gn. 2. 7-9: Die lange faferige Wurzel treibt mehrere. | 


nackte Sehäfte, die aufrecht find, fufshoch und drüber werden. 
Die graugrünen Blätter bilden an der Wurzel einen dichten Ra- 
fen. Der Blüthenkopf beiteht aus rolenrothen Blüchen, die unge- 
füelt lind und grolse, -eyrunde Deckblätter haben. Die Hülle ilf 
röhrig und vertrocknet. Auf Sandboden falt allenthalben. (H,) ‘ 


ı 2. A. PuB£scENs, fcapo fimplici capitato pubefcen- 


te. (4. pubefcens Hayne. St. Armeria, Perl. Smith, . 


Hoffin. Engl. b. 226.) 
Weıchbesaante GR. %. 7. 8. Sie unter[cheider fich von der vori- 
gen: durch die Blätter, die [ich an der Bafis verlchmälern ; durch 
einen weichbeliaarten Schaft; durch eine halbkugelförmige Hülle, 
die nicht flach oder zurückgelchlagen ift; durch rundlich - eyrun- 
de Hüllblättchien, die in der Mitte grün und nur aın Rande ver- 
ırocknet, aber nicht lanzeilörmig und langzugelpitzt lind; durch 
einen kugelrunden und glatten, nicht aber länglich-runden und 
blätterigen Blüthenftaub. An den Meerufern der Oltlee, Warne- 
münde, (Pomm. Colberg, amLeba) auf den Alpen Süd- Europa’s. 
3. St. Lımonıum, fcapo paniculato tereti, foliis 
margine undulatis oblongis glabris obtulis fubtus mu- 
cronatis. (St. Zimonium Willd: Perf. Scop. Rotb, Smith, 
en Holft, Engl. b. 102. Fl. D. 3415. Gaertn. 1.1. 44 
» 109.) | 


_ 


432 CLASSIS V.. SPECIES. 


Mearsraanps-G. 2.7 — 9., Die elliptifehen Blätter verlaufen fich 
in Stiele; fie find ganzrandig, kahl und haben unter der Spitze, 
einen rückwärts - gebogenen Stachel; fie bilden einen Kreis um 
den Schalt, der fteif, nackt und zweytbeilig ift und über fulshoch 
wird. Die eckigen Aefıe breiten lich aus. Die einleitswendigen, 
blauen Blüihen find aufwärts gerichtet, Die eyrundlanzerförmi- 
gen Deckblätter find fpreuartig: an jedem Alte, (reht ein einzelnes ; 
an jedem Kelfhe find lie gepaart, eyrund, grünlich und hängen am 
Grunde zuflammen. Es gibr eine kleinere Abart mit dickern [tum- 
pfern und kleinern Bläuern; mit niedrigerem, äftigeren Schafte; 
und mit blafleren Blüthen. An Meerufern; Mecklenb. bey War- 
hemünde, auf Wultrow, Jever, Oldenb, Oefır. Schlef. , 


a. ST. GMELINI, fcapo paniculato pubelcente, fo- 
Jii$ ellipticis fubtus mucronatis ‚glabriusculis. (St. 
Gmelini Fl. taur.-cauc. Willd. Perf. Gmel. Sib. 2. 
t. 90.) 
Gueinıscns GR. #. 7. 8. Der Schaft it nicht weniger eckig als 
bey der vorhergehenden. Der Rand der Blätter ift bey allen knor- 
pelig. Allein die Rispe ift weniger ältig;, die Blütben find kleiner, 
ftehen häufiger und dichter. Die Blätter [ind verkehrt eyrund. 
Uebrigens hat lie viel Aehnlichkeit mit der vorigen. Auf falzigen 
Plätzen in Sibirien. 


b. St. 'Corıarıa, fcapo paniculato ramohilfimo, 
foliisque oblongis obtufis fubtus mucronatis pubefcen- 
tibus: pilis falciculato-ftellatis. (Se Coriaria Pall. 
ind. A. taur. Fl. taur.-cauc, St. Zatifolia Smith in A. $. 
L. ı. Willd. Perf.) | 
Bazırnnärteaice GR. %. 7. 8. Sie nähert lich auch der Meer- 
Sirands-Gr.; aber die Blätter find länger (# Fuls) und breiter; 
die [ehr ausgebreiteten Aalte find fadenförmig ; die untern find un- 
fruchtbar. Der eigene Bau der Haare, welche den Schaft und die 
Blätter bedecken, unterlcheiden fie von allen übrigen. Die azur- 
blauen Blüchen ftehen an den gekrümmten Spitzen (er Zweige in 
einfeitswendigen Rispen und gemeiniglich gepaart; fie find in die 
Deckblätter gehüll. Der Rand des Kelchs ilt etwas erweitert. 
Am Don bey Afoph, ia Taurien. 

4» ST. OLEAEFOLIA, fcapo paniculato, ramis angu- 
lato - alatis, foliis lanceolatis mucronato - cufpidatis. 
(St. oleaefolia Willd. Perf. Scop. delic. t. ı0,) 

LanastsLärterice Ga, 2.8. 9. Die hin- und hergebogenen Aefıe 
(ind fafı nackt und zweytheilig. Auf felligem Meergeltade; Fiume. 
€. ST. TATARICA,. fcapo ramofo divaricato, ramis 
triquetris, floribus diftantibus, foliis lanceolato - obova- 


> ORDO V. er 


tis mucronatis. (St. tatarica Willd. Perf. Gmel. Sib. 
2. 8.92.) | 
“Tuararıscae Ga. d. 6. Die-abwechlelnden Blüthen find rofenroth ; 
fia finden lich auch weifs und enthalten blaue Anıheren. In der 
Tatarey. | ’ 


Die gemeine Gr. empfiehlt [ich zu Einfallungen in .Baumgär- 
ten; lie befeltigtSandboden. Ehedem führte man: Starice folia. 
Die Wurzel von der Meerftrands - Gr. enthält Gerbelioff; die Rul- 
fen bedienen lich derlelben unter dem Namen: Kermek, zur Be- 
zeitung des Juften. Auch lie war ehedem gebräuchlich: Behen 
rubri radiz. — Sie lieben alle einen leichten Boden, der etwas 
feucht ift, und man vermehrt fie durch Samen und Wurzeltheilung, 


ARALIA, Aralie. 


A. spınosa, arborefcens, caule foliisque aculeatis. 
(A. /pinofa Willd. Perf. Comm, h, ı. t. 47. Du Rei, 
Wangenh.) 
StacahzLıoe Ar. 5.9, Dieler Strauch har eine Itarke Markröhre 
und wird 8 — ı0 Fuls hoch. Die doppeltgeliederten Blätter wer- 
den oft über fulslang; die obern find nur einfach gehedert. Die 
‘Blätter enthalten 7.— ı5,Blättchen, die geltielt, eyrund, lang zu- 
gelpitzt und gezähnelt find, Spitze und Balis ausgenommen. Die 
Blüthen bilden geftielte Schirme, deren viele auf einem fulslangen 
Stiele Rehen. Die Blättchen an den Stielen der Schirme find lan- 
zeıförmig und röthlich. Die hiafällige. Krone ift weils. In Vir- 
ginien. | 





Sie dauert nur im füdlichen Deutfchland aus; lie liebt einen 
guten leichten Boden und einen gefchützten Standort. Man zieht 
fie aus Samen in einem temperirien Miltbeete, oder auch durch 
Wurzelbrur. 


220. LINUM, Lein, Flachs. 
a. Polis aliernis. 


‘1. L. usıraTıssımuM, foliolis calicinis ovatis acı- 
tis trinervibus, petalis crenatis, foliis lanceolatis al- 
ternis, caule fubfolitario. (2. ufiratiffimum Willd. Perf. 
$cop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wets. Holt, Gmel. Hell. 
Schk. t. 87. Kerner t. 100.) 

Gamziner L. ©. 5— 7. Die falerige Wurzel treibt meilt nur ei« 

nen Stengel, der nach oben ältig und beblättert ilt. Die zeritreu. 

ten Blätter find zugelpirzt, kahl und Znerrig, Die himmelblanen, 
Mü/sler's Handb. d. Gewächsk, aB 


434 CLASSIS V. SPECIES. 


grofsen Blüchen ftehen MER BR find geftielt. Der Rand der 
Kelchblätter ift Häutig und faft bewimpert. Pie verkehrt eyrunden 
Kronenblätter haben Linien. Die Staubfäden iind am Grunde 
verwachlen ; die Narben keulenförmig; die kugelrunden Kapleln 
tragen eine Spitze. Die eiliptileben, zulammengedrückten Samen 
find glänzend braun. Unter der Saar im [üdlichen Europa. 


2. L. PERENNE, foliolis calicinis obovatis obtufis [ub- 
Quinquenerviis glabris, caulibus numerofis adfcenden- 
tibus. (Z. perenne Willd. Perf. Roth, Smith, Engl. b. 
40.’ Gaertn. 2.t. 112. f. 11. Kerner t. 99.) 

AuspAuERNDER L. 4.6.7. Die holzige Wurzel ift vielköpfig und 

treibt aufrechte, kahle Stengel, die weniger äftig und 13 — 2 Fuls 
hoch werden. Die zeritreuten Blätter find fchmal-lanzeıförmig, 
ganzrandig, graugrün, ungeltielt und kahl. Die abwechlelnden 
Blütheoftiele find vackt. Die Ichönen, himmelblaueu Blüchen 
hängen vor der Blüthe über und find nur wenig kleiner als die 
vorhergehenden. Die Kelchblättchen haben einen fehr kurzen 
Stachel. Die verkehrt eyrunden Kronenblätter find ganzrandıg und 
mit blalfern Nerven Ichön bezeichnet. Die eyrunde Kaplel ilt 
liumpf. Bey Regensb, i 


3..L: vıscosuM, calicibus acuminatis, foliis lan- 

ceolatis pubefcentibus 'quinquenerviis, margine a 

dulofis. (Z. vifcofum willd. Perf. Hoffm. Holt. . Z. fil- 
ve/tre Scop. t. 11.) 
Kreskicen L.23.6— 8, Der Rand der Blätter und des Kelches 
ikt mit geltielten Drülen beletzt. Die febr grofse Krone ilt bell- 
roth, mit bläulichen Aderad und gelben Nägeln. Auf waldigen 
Bergen, Wielen; Oelir. Kärnth. Krain, Friaui, Bay. Bu Augsb. 
Ingolit, 


4. L. Hırsurum, calicibus hirfutis acuminatis fub- 

fefüilibus, foliis oblongis nervofis undique hirfutis-ftri- 
ctis: inferioribus odtufis. (Z. TEE Willd. Perf. 
Hoft, Jacq. auft. t. 3>.) 
STEIFHAARIGER L. 2%. 6.7. Der runde Stengel hat abwechfelnde, 
‘ dreynervige Blätter, die an den Aclten [ind entgegengeletzt. Die 
Aliblätier und die Kelche find mit. drüfigen Haaren befetzt. Die 
langen Kelchblätrchen [ind Znervig. Die Staubfäden find am 
Grunde in einen Ring verwachlen: zwifchen jedem fteht ein Ru- 
diment eines Staubfadens.. Die Krone it himmelblau. Auf rau- 
hen Plätzen, trockenen Wiefen; Oelir., ’ 

5. 1. NARBONENSE, calicibus acutis, foliis lineari- 
lanceolatis acutis fcabris Iparlis, caule tereti balı ramo- 
lo. (Z. zarbonenfe ns karl, Ba Holt.) 


ORDO V. | 435 


Faanzösiıscnhen L. 4. Der Stengel ift am Grunde ältig und ge- 
 krümmı; er trägt lteife Blätter. ‘Die grolsen Kelche find von der 
Länge der Kapleln und haben lanzetförmige Bläuchen, die am 
Rande häutig und in einen Stachel zugelpitzt find. Die Blüthe ift 
halb fo grofs als bey dem gemeinen L. Die Staubfäden find an 
der Balis verwachfen. Bev Giefen. Ä 


6. L. TENUIFOLIUM, calicibus acuminatls glandu- 
lofo -ciliatis, foliis fparfis lineari - fubulatis retrorfum 
fcabris. (Z. tenufolium Willd. Perf. Scop. Roth, HORM: 
Fl. Wett. Hoft, Gmel. Hell. Jacg. a. t. 215.) 
Feinseärteriser L. 3.6 — 8. Die Wurzel treibt IE en auf- 
rechte, Iteife Stengel, die ganz einfach, nach oben ztheilig und 
‘ füfshoch find. Die Blätter haben weilsliche, aufwärtsgekrümmte 
. Stacheln. ‘Die eyrunden Kelchblättchen find lehr fpitzig und mit 
einem Stachel verlehen. Die ziemlich grolsen Blüthen find hell- 
blau; doch finden fie fich auch bläulichrotli. Die Staubfäden find 
am Grunde erweitert. Auf [onnigen Anhöhen ; Oeftr. Krain, Pfaiz, 
Schwab, Würzb. Wett. Frankf. a. M. Hell. Götr: 


a L. GaLLıcum, calicihus fubulatis, foliis near: 
lanceolatis acutis margine fcabris, floribus lateralibus 
terminalibusque breviter" er (Z. gallicum 
Willd. Perf. Hoft, Ger. prov. t. ı5. f. ı.) 

Garrischer L’®,6. Der Ichlanke, fadentörmige Stengel ift ältig 
und wird 5 — 7 Zoll hoch. Die Blätter find unbehaart; die klei- 
nen Blütben blalsgelb. Es finden [ich zuweilen 3 Griffel. In 
Krain. 

8. L. MARITIMUM, calicibus ovatis acutis muticis, 

foliis lanceolatis: inferioribus oppoßitis. (Z. mariti- 
mum Willd. Perf. Hoft, Jacg- h. t. 154. Z. liburnicum 
Scop.) 
“ Meenstranps-L.2% 8. 9. Die ganze Pflanze ilt kahl. Der aufrechte, 
dünne Stengel ilt etwas ällig und wird ı — 3 Fuls hoch. Die zer- 
- flreuten Blätter find Ipitzig. Die fchöngelben Blüchen find [eiten- 
und gipfelliändig. Er kömmt dem vorigen nahe. Am [andigen 
Meerufer; Oeltr.  Lirorale, bey Ana Bädern im öftreichifchen 
Baden. 


9. L. aLrınum, lite ande obtufis, foliis 
lmteribus. acutiusculis, ‚caulibus deelinatis. (Z. elpi- 
num Willd. Perf. Hoffm. ‚Holt, Jaeq- a. t. 321.) ne 
Arrin-L. %,6— 8. Die ganze Pllauze ift glatt. Die dünnen, 
einfachen Stengel find falt gefireckt und werden 7 — 10 Zoll.lang, 

Die zahlreichen, zeriireuten Blätter. keigen.empor.. Die ‚ziemlich 
I 3" _ 


& 


436 ' CLASSIS V. SPECIES. 


grofsen Blürhen find; beilblau und find fowohl feiten- als gipfel. 
fländig. Auf Alpen; Oeltr. Riefengeb, | 

10. L. AusTRIAcuM, calicibus obtufis, foliis linea- 
 ribus acutis rectis confertis, caulibus erectiusculis. 
(ZL. auftriacum Willd. Perf. Rotb, Hoffm. Holt, Gmel. 
Jaeg. a. t. 418. F}. Wett.) _ 
OsstasıcnischeaL. 4. 8? 7 —9. Er unterfcheidet [ich von dem 
gemeinen L., dem er übrigens [ehr ähnlich ift: durch einen meilt 
höheren Stengel; durch entfernter [lehende Blätter, durch grö- 
fsere, fchönere Blütben; durch ganzrandige Kronenblätter; und 
durch eyrunde, ftumpfe Kelchblätter. Die fadenförmigen Blüchen- 
itiele ind einblüthig. Der Kelch ilt kurz: Jie a innern Blättchen 
find an der Spitze zugerundet und ganz ftumpf. Die hellblauen 
Kronblätter baben gelbe Nägel. Auf waldigen Bergen, Wielen; 
Oelir. Bay. Pfalz, Regensb. Schwab. Wett. Schlel. 


ıı. L. rsLavum, calicibus acuminatis ferrulato- fca- 
bris, foliis bafı biglandulofis margine glabris, panicu- 
lae ramis dichotomis, corollis monopetalis, caule her- 
baceo. (Z. flavum Lin. Scop. Willd. Holt, Jacq. a. t. 
214. ZL. monopetalum Willd.) | 
Geısen L. 4.7. Der einfache Stengel wird 620llig. Die abwech- 
felnden Blätter find ftumpf und fpathelförmig. Die großen, gel- 
ben Blüthen find glockenlörmig, firzen zu 2 — 3 zulammen. Mit 
den 5 vollkommenen Sraubgefälsen wechfeln 5 kürzere, unvollkom- 
mene ab. Auf trockenen Wiefen, Anhöhen; Oelltr. 


12. L. steıcrum, calicibus fubulatis, foliis lan- 

ceolatis ftrictis mucronatis: margine fcabris. (Z. ftri- 
etum Willd. Perf. Hoft.) 
Sısırsa L. &. 6. 7. Der gefireifte Stengel ift nach oben äftig. 
Die Aefte wechleln ab. Die Blüchen find kurz geftielt. Die Kelch- 
blättchen find am Grunde erweitert, am Rande gegen die Spitze 
hia fägezähnig- dorniz und doppelt länger als die Kapfel: a davon 
find gröfser. Die Kronenblätter find länglich, Rumpf und gelb, 
In Kram. 


b. Folüs oppofitis. 

13. L. caruarTtıcuM, foliis oppofitis obovato -lan- 
ceolatis, caule fuperne dichotomo, petalis acutis. (Z. 
‚catharticum Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. 
Spreng. Fl. Wett. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 382. Fl. D. 
851. Schk. t. 87.) | 
Pursien-L.©.6— 8. Der aufrechte, fadenförmige Stengel. An- 
det ich auch liegend; er ift kahl, atleilig und 4 — 6 Zoll hoch. 


ORDO V. | 437 \ 


Die Blätter [ind ganzrandig, ungeltielt und kahl. Die kleinen, 
weilsen Blüchen ‚hängen vor ihrer Entwickelung über: die eyrun- 
den Blätter find zugelpitzt. Die Staubfiden find verwachfen. Er 
variirt: mit 4 Staubgefälsen, 4 Griffeln und mit 4klappiger Kapfel. 
Auf naflen Triften ganz Deutfchlands. (H.) 


Die mannigfaltige Benutzung und Bereitung des Flachles ilt 
allgemein bekannt, Die Samen liefern ein [ehr brauchbares Oel, 
das in grofser Menge bereitet wird und unbefchreiblichen Nutzen 
gewährt. — Von dem gemeinen L. führt man in den Apotlieken: 
Lini fativi femina; und von dem Purgier-L.: Lini cathartici i 
herba. 

221. SIBBALDIA, Sibbaldie. 


S. PROCUMBENS , foliolis tridentatis cuneiformibus. 
($. procumbens Willd. Perf. Smith, Hofm. Engl. b. t. 
897. Fl. D. t. 32. Schk. t. 88. Sturm.) 
Lisossn»e $. 9.7.8. Die holzige, vielköpfige Wurzel treibt fehr 
kurze, beblätterte Stengel. Die Blätter find ziemlich lang geltielt 
und 3zählig. Zwey Nebenblätter. Die kleinen Kronenblättchen 
find gelb und kürzer als der Kelch. Diefer ift bleibend und be- 
haart: feine Einfchnitte find abwechlelnd gröfser. Selten finden 
lich 10 Staubfäden, Die eyrunden Samen find höckerig. Auf Al- 
pen, [ehr hohen Bergen ; Oeltr. Tyrol, Salzb. 


a2a2. DROSERA, Sonnenthau. 


1. Dr. ROFUNDEFOLI1A, foliis orbiculatis radicalibus, 
fcapo erecto racemofo. (Dr. rotundıfolia Willd. Perf. 
Roth, Smitb, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Engl. b. 867. Fl. D. 1028. Schk. t. 87. Drewes et Hayne 
ı.t.2. ARos Solis feptentrionalis Scop.) 

Runpscirtenioen 8.4.6 — 8. Die faferige Wurzel treibt meh- 
rere, einfache Schäfte, die 4 — 6 Zoll: lang werden. Die langge- 
ftielten Wurzelblätter bilden einen Kreis darum ; lie find ganzran- 
dig, hohl und auf der Oberfläche mit rorhen gellielten Drüfen be- 
ferzt, die nach der Mitte hin kürzer werden und einen klebrigen 
Saft ausfchwitzen. Die einleitswendigen Blüthen bilden eine ein- 
Sache, oder doppelte und nicht felten eine atheilige Traube. Die 
Kelchblättchen lind eyrund und fpitzig. Die rolenrothen Kron- 
blätter find verkehrt eyrund, Stumpf und wenig gröfser als der 
Kelch. Die Staubfäden find nach oben erweitert, die Antheren 
gepaart; die 3 Griffel tief gefpalten und auflteigend, mit 6 keu- 
lenförmig-köpfigen Narben. Die 3-— 4klappige Kaplel öffne: 


438 CLASSIS V. SPECIES. | 


ich an der Spitze. Aut fumpfigem Moorgrunde, allenthalben. (H, 
auf dem Moore bey Eppentlorf) 


2. Dr. ıntermeoıa, fcapis adfecendentibus, foliis 

ovalibus. (Dr. intermedia Drewes et Hayne ı. t. 3. 
f. B. Spreng. Dr. longifolia Lin. Perf. Smith, Engl. b. 
868. Schk. t. 87. Gaertn. ı. t. 61.) 
Mırrier $. 2%. 7. 8. Er unterlcheidet fich von dem vorigen: 
durch eyrunde Blätter; durch auflteigende Söhäfte, die kaum län- 
ger als die.Blätter; durch fteis einfache Trauben; durch einen un- 
deutlich Zkangigen Fruchtknoten ; durch zulammengeneigte, ausge- 
randete Narben ; und durch verkehrt eyrunde, warzige Samen oh- 
ne Samendecke. Von dem foigenden ilt er verfchieden: durch 
ovale aufrecht. abliehende Blätter; durch auflieigende Schäfte, die 
kaum länger find als die Blätter; durch ausgerandete Narben ; 
durch eine 3- — 4klappige Kapfel, nicht aber 4- — 5klappige; und 
durch verkehrt eyrunde, warzige Samen ohne Samenkrone, Auf 
fumpfigem Moorboden ; ebendal.' | 


3. Dr. LönGıroLıa, fcapis erectis, foliis oblongo - 

lanceolatis. (Dr. lorngıfolia Drew.etHayne ı.t. 3. f. A. 
Willd, Roth, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Fl. D. 1093. Gaertn. ı. t. 61. Dr. anglica Smith, Perf. 
Engl. b. 869. ) 
LanGRLATTerIGeR 9. 4.7.8. Die falerige Wurzel treibt liegende, 
an der Spitze abgerundete Blätter, die lich in einen langen Stiel 
verfchroälern ; fie find, wie an. den beyden vorhergehenden, mit 
geftielten Drülen beletzt und bilden einen Kreis um die einfachen 
Schäfte, die’weit länger als die Bläuer find. Die einfeitswendi- 
gen Blürhen bilden eine. einfache Tranbe. Kelch, Krone und 
‚ Staubgefälse find wie bey den vorhergehenden. Der Fruchtknoten 
ift fält rund, undentlich Zkantig. Die 3 Griffel find tief gelpal- 
ten, auflleigend und an der Spitze zulammengeneigt. Es finden 
fich 6 keulenförmige Narben. Die einfächerigen Kapleln [ind 
länglich, 4- — 5klappig und öffnen fich an der Spitze, Die Sa- 
men haben eine bautige Samendecke, die netzförmig - geadert ılt. 
Ebend. 





Die Blättter diefer Gewächfe, welche eine mehr oder weniger 
vertiefte Oberlläche haben,  befitzen die merkwürdige Eigenlchaft, 
dals lie fich vernmiöge ihrer ‘Reitzbarkeit mit den Seitenrändern 
zulammenneigen und kleine Infekten mit ihren geftielten Drülen 
Felthalten und tödten. — Die Blüthen öffnen fich um 9 und 
Ichlielsen fich um ı2Uhr. — Diele Gewächle haben einen fäuer- 
lichen Icharfen Gefchmack ; man bringt damit die Milch zum Ge- 


ORDO v. .” 09: 


rinnen. Sie deuten auf Torf. Ehedem führte man: Roris folis 
feu Rorellae herba. | 


CRASSULA, Dickblatt.  :  _ 


1. CR. coccINEA, fruteflcens, foliis ovatis planis 
cartilagineo - ciliatis bafı connato-vaginantibus. - (Cr. 
coccinea Willd. Decand. et Redoute. Knorr delic. ı. t. 
B. 2. ZLarochea coccinea Perf.) 

Schöxnornss D. h.7. 8. Der aufrechte, äfligeStamm wird 2 —3 
Fufs hoch. Die Blätter fiehen in 4 Reihen und liegen faft wie 
Dachziegel übereinander, Die ungeltielten, feharlachrothen Blü- ° 
then bilden Endbüfchel: die Krone har eine lange Röhre und ei- 
nen Ztheiligen Rand, In Aerhiopien. | 

2. CR. PORTULACEA, caule arboreo craflo, foliis op- 
pofitis ovalibus glabris lucidis punctatis, floribus pani- 
culatis. (Cr. portulacea Perf. Lamark Plant. gralf. ) 
ForruLaxannıces D. bh. 9 folgg. Es hat das Anfehen von der Por- 
tulacaria afra. Der aufrechte Stamm ift am Grunde fehr dick un& 
wird 3 — 4 Fufs hoch. .Die lleilchigen Blätter find am Rande et- 
was Scharf, Die fleilchfarbenen Blütben bilden After[chirme an 
der Spitze der Aelte, woraus lich in der Folge Sträulser bilden. 
Die Krone ilt grofs. Auf dem Vorgebirge der guten Hoflnung. 

3. Cr. RUBENS, herbacea, folis fufformibus fub- 

depreffis, cyma quadrifida foliofa, floribus fefflibus, 
ftaminibus reflexis. (Cr. ruders Willd. Perf£. Ait. K. 
Gmel.) / 
Rörnuicuzs D. ©. 7.8. Der runde, kahle Stengel ift rörhlich, 
er wird finger- bis handhoch und hat abwechlelnde Aefte, die zu 
4, 5 und 6 ftehen und an der Spitze gekrümmt find. Die unge- 
ftielten Blätter find halbitielrund, afchgraugrün und an der Spiıze 
verdünnt. Die einzelnen, falt ungeltielten Blüthen fiehen zwi- 
fchen den Blütben zeritreut. Die eyrunden, [pitzigen Kelchblätt. 
chen lind fleifchigt und röthlich. Die lanzetförmigen Kronblätter 
find weils und begrannt und haben einen rothen Kiel. Sehr Selten 
finden lich ı0 Staubfäden. Die pfriementörmigen Kapfeln find 
röthblich und fteben [iernförmig. Sie loll fich im füdlichen Deutlch- 
land finden, 





.Die erften beyden gehören ins temperirte Treibhaus, die letz- 
tere kömmt im Freyen fort., Es find faftige Gewächle und verlan- 
.gen einen warmen, gelchützten Standort. In die 'Töpfe legı man 
einige kleine Steine und ferzt die Pflanzen in eine leichte, etwas 
fan.lige Erde. Will man die erlten beyden durch Stecklinge ver- 
mehren, fo muls man diele zuvor einige Tage trocknen laflen, 


4° CLASSIS V. :SPECIES. ORDO VL. 


POLYGYNIA, stıLı PLURES. 
223. MYOSURUS, Mauje/chwanz. 


M. mınımus,. foliis integerrimis. (_M. minimus 
‚ Willd Perf. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Hoft, 
Ginel. Hell. Engl. b. 435. Fl. D. 406. Schk. t. 88. Sturm 
‘2 11.) 
Krzinster M.©.4— 6. Die kleine, falerige Wurzel treibt meh- 
rere einfache, kalıle Schäfte, die nach oben etwas verdickt, Äin- 
“ gerlang und einblüthig find. Die Blätter bilden einen Kreis um 
fie; fie find linienförmig, kahl und ftumpf. Die kleine Blürhe 
ift blafsgelb. Die hinfälligen Kronenblätter lind oben breiter und 
ver[chmälern fich in borftenartige Nägel. ‚Man finder Abarten 
von 4, 6 und 7 Kelchblättchen, von eben [o viel Nektarien und 
Staubfäden. Unter der Saar falt überall; (H.) 


Die Pflanze hat zulammenziehende Kräfte; ebedem führte 
man von ihr: Caudae murinae herba, 


nn 


Ze 441 

CLASSIS VI. GENERA. 
HEXANDRIA, stamına 6. 

MONOGYNIA, srtıLus unıcus, 


a. Flores ealiculati, calice corollague inftructi. 


MUSA. Spatha fupera. Cor. dipetala: petalo 
altero erecto, Sdentato, altero concavo, nectarifero. 
Sam. 6, quorum nunc I, nunc quinque perfecta. Bac- 
ca oblonga, triquetra, polyfperma. 

BROMELIA. Cal. 3fidus, fuperus. Perala 3. 
Squama nectarifera ad bafın petali. Bacca trilocula- 
ris. 

TRADESCANTIA. Cal. zphyllus,inferus. Per. 3. 
Filam. villofa: villis articulatis. Capf. 3locularis. 
| 224. LORANTHUS. Cal. o, feu margo brevis, , 

concavus. Cor. 6fida, revoluta, inferne agglutinäta: la- 
ciniis lineari - fpathulatis. Sram. ad apices petalorum. 
 Bacca infera, ılperma, umbilicata, feu calice coronata. 
225. BERBERIS. Cal. 6phyllus. Per. 6, ad ungues 
re 2. Stil.o. Stigma umbilicatum. Bacca uni- 
ocularis, 1- — zfperma.. 
226. PEPLIS. Cal. campanulatus: ore decemfido. 
Pet. 6 (aut nulla), calici inferta. Capf. bilocularis, po- 
Iyfperma.. 


b. Flores fpathacei feu glumacei, 


227. LEUCOJUM. Cor. fupera, campaniformis, 
6partita: petalis apice incraffatis. Stam. aequalia. Sti- 
‚gma fimplex. | 

228. GALANTHUS. Cor. fupera, 6petala: peta- 
lis 3 interioribus brevioribus emarginatis. Stigma et 
Antherae fubulatae. I 

229. NARCISSUS. Cor. fupera, 6petala, aequa- 
lis: Corollae limbo interiore (Nectario) infundibulifor- 
mi, monophyllo, /Zamina includente. 

PANCRATIUM. Cor. infundibuliformis: tubo 
longo. Pet: 6. Cor. limbus interior (Nectarium) ı2h- 
dus. Ssam. nectario impofita. | Ä 

CRINUM. Cor. fupera, infundibuliformis, femi- 
fexfida: tubo filiformi, limbo patulo, recurvato; laciniis 


rs | CLASSIS VI. GENERA. 


Jubulatis canaliculatiS, Filamenta fauei tubi ‘inferta, 
discreta. (Semina ad bafın Cor. vivipara.) 

AGAPANTHUS. Cor. infera, infundibulifor- 
mis, regularis, fexpartita. 

, CXRTANTHUS. Cor. fuperd inourva, tubulofa, 
clavata,. fexhda: laciniae ovato-oblongae. Filamenta 
tubo inlerta, apice conniventia. 2 

AMARYLLIS. Cor. fupera, hexapetaloidea, ir- 
regularis. Filamenta fauci tubi inferta, declinata, in- 
aequalia proportione vel directiöne. 


230. ALLIUM. Cor. infera, 6partita, patens. 
‚ Spatha multiflora. Umbella congelta. (Flores capita- 
ti aut umbellati.) 


cı Flores nudi. 


231. LILIUM. Cor. infera, 6petala, campanulata: 
linea longitudinali nectarifera. Cap/. zvalvis: valvulis 
pilo cancellato connexis. | 

232. FRITILLARIA. Cor. infera, 6petala, campa- 
nulata, {npra ungues cavitate nectarifera. Stan. lon- 
 gitudine corollae. Sen. plan: 2 

EUCOMIS. Cor. infera , 6partita, perhiftens, pa- 
tens. Fölamenta balı in nectarium adnatum connata. 
Capf..z3locularis. Sem. ovata. (Scapws comolus.) 

233. UVULARIA. Cor. infera, 6petala, erecta. 
NNect. tovea bafeos petali. Filamenta brevilima. (Flo- 
res lolitarii, axillares. ) | 

GLORIOSA. Cor. infera, 6petala, reflexa, un- 
dulata. Stil. obliquus, apice trihdus. 

234. ERYIHRONIUM. Cor. infera, 6petala, cam- 
panulata: neetario tuberculis 2 callofis fngulo petalo 
alterno et interiori juxta balın adnatis. 

235. TULIPA. Cor. infera, 6petala campanulata. 
Stil.o. Capf: zlocularis. Sem. plana. 

236. ORNITHOGALUM. Cor. infera, fupra me- 
dium patens, 6petala, perliltens. Filam. bafi dilatata. 
Capf: z3locularis. Ser. fubrotunda, nuda. 

237. ASPHODELUS. Cor. inferä, 6partita. Ve- 
ctar. ex valvulis 6, germen tegentibus. | 

238. SCILLA. Cor. infera, 6petala, patens, deci- 
dua. Filam. hliformia.  Capf: 3locularis. 


> 


CLASSIS VI. GENERA. 443 


‘239. PHALANGIUM. Cor. infera, 6petala, pa- 
tens. Filarn. inaequalia, glabra. Capf. ovata, 3val- 
vis, 3locularis. Sem. angulata. (Fol. plana.) 

ANTHERICUM. Cor. infera, 6petala, patens. 
Filam. barbata. Cap/. ovata, zvalvis, 3locularis. ‘ Sem. 


‚ angulata. (Fol. filtulofa. ) 


240. NARTHECIUM. Cor. infera, 6petala,.pa- 
tens, perfiitens. Filani. filiformija, hirfuta. Capf. 
prifmatica.. Sem. utrinque appendiculata. Ä 

241. ASPARAGUS. Cor. infera, 6petala, erecta: 
petalis 3 interigribus apice reflexis. Bacca zlocularis, 
cligo-fperma. (Fol. falciculata,) 

DRACAENA. Cor. infera, 6partita, erecta. Fi- 
lam. medio fuberafhora aut fimplicia. Bacca 3lotula- 
ris: loculis monofpermis. 

242. CONVALLARIA. Cor. infera, 6hda (varia). 
Bacca (ante maturitateım) maculofa, zlocularis. 

ı POLYANTHES. Cor. infera, infundibuliformis, 
incurva. Filam. fauci inferta. Germer in fundo co- 
rollae, | 

243. HYACINTHUS. Cor. infera, erecta, cam- 
panulata aut fubrotunda, 6fida, paflım '6partita: laeiniis 
aequalibus. Filam. fubulata, receptaculo inferta. Po- 
‚ri tres melliferi germinis. Cap/. 3locularis: loculig 
fubdifpermis. Ä , 0: 

LACHENALIA. Cor. infera, 6petala: petalis ob- 
tußs,' teibus interioribus longioribus. Siam. erecta, 
Capf. fubovata, trialata. Sem. globofa. 


VELTHEIMIA. Cor. infera, tubulofa, 6dentata 
(pendula). Szam. tubo inferta. Capf. membranacea, 
trialata: loculis monofpermis. 


YUCCA. Cor. infera, 6partita, campanulato-pa- 
tens. Steil.o. Bacca carnofa, hexagona, intra ftigma- 
ta pertufa, 6locularis. : 


ALOE. Cor. infere, tubulofa: ore fubfexfido, pa 
tulo, fundo nectarifero. Filam. receptaculo inlerta, 
Capf. zlocularis, 3valvis, polyl[perma. sem. bilerialia: 
margine membranaceo. 

AGAVE. Cor. fupera, erecta, tubulofa aut in- 


fundibnliformis. Filam. corolla longiora, erecta. Gap. 
triangularis, polylperma. 


444 CLASSIS VI. GENERA. 


ALSTROEMERIA. Cor. fupera, $6petala, cam- 
anulata aut fubbilabiata: petalis duobus inferioribus 
fi femitubulofis. Stam. declinata aut erecta. Stigm. 3, 
linearjia. Capf. fubrotundo - ovalis, 3- — 6anyularis, 
zvalvis aut intus pulpofa non dehifcens. Sem. plura 
globola. (Flores umbellati.y ; | 
244. HEMEROCALLIS. Cor. infera, 6partita, 
campanulata; tubo cilindrico, Szam. declinata. Srigma 
fimplex. | 


d. Flores incompleti, 


245. ACORUS. Spadix cilindricus, tectus flos- 
eulis. Cor. 6petala; nuda. Seil.o. Capf: zlocularis. 
246. JUNCUS. Cal. 6phyllus, perhftens. Cor. o, 
Stigm. 3. Capf. ılocularis, z3valvis. Sem. plurina. 
| BAMBUSA. Sguamae 3'fpiculas fubquinquefloras 
Re Cal. o. Cor. gluma bivalvis. Srö. bifidus. 
em. 1. | i 1 


Peplis Portula. Polygona quaedam. Zoranthus. 


e. Flores nulli. 


247. CALLA. Spacha monophylla, ovato-corda- 
ta. Spadir Iimplex, {uperne octonis, miedio fenis, in- 
ferne quaternis ftaminibus circa yuodvis germen te- 
Eu Antherae didymae. Bacca carnola, 6-— glocu- 


DIGYNIA, srıri >. 


u ORYZA. Cal. gluma bivalvis, uniflora. Cor. bi- 
 valvis, fubaequalis, femini adnafcens. j | 


TRIGYNIA, srızı 3. 


248. RUMEX. Cal. 3phyllus. Per. 3, conniven- 
tia. Sem. triquetrum. | 


249. SCHEUCHZERIA. Cal. o. Cor. 6petala, 
-perßlftens. Antherae lineares. Stigm. lateralia, felh- 
ia. Gapf. 3, inflatae, diftinctae, [ubdifpermae. 


250. TRIGLOCHIN. Cal.-zphyllus. Per. 3, ca- 
liciformia. Stil. o. Capf: fupera, balı dehilcens, 


a 


_ CLASSIS VI. GENERA. 445 


st. VERATRUM. Cal.o. Cor. 6petala, eglan- 
dulofa. Capf. 3, polyfpermae. In Mare piltillorum ru- 
dimenta. | 
TRILLIUM. Cal. patens, 3phyllus. Cor. 3peta- 


“Ja. Bacca zlocularis. 


252. COLCHICUM. Spatha. Cor. 6partita: tu- 
bo radicato. Ancherae incumibentes. Capf. 35 conne- 
xae, inflatae. | \ 

253. TOFIELDIA. Cal. 6phyllus. Cor.o. Stil. 
verticales, breves. Capf 3 fuperae, bafı conjunctae, 
polyfpermae._ Antherae iubrotundae. 

CHAMAEROPS. Polygama. Spatha compreffa. 
Spadix ramofus. Cal. 3partitus. Cor. 3petala. Filam. 
fubmonodelpha. Drupae 3, monofpermae. Flores mas- 
culi dioici. (Qvarium 3loculare: loculis ıfpermis,, 
a abortantibus.) 


POLYGYNIA, srıLı erunzs. 


254. ALISMA. Cal. zphylius: Per. 3. Capfı 
 plures, aggregatae, monofpermae. Ben 


— iin. —. 


Pr 


446 | | 
CLASSIS VI. SPECIES. 
HEXANDRIA, stramina 6. 
MONOGYNIA, srtıuus UNIcUs. 
| MUSA, Pifung. 
1. M. paranısıaca, fpadice nutante, floribus 
masculis perliltentibus, fpathis oblongis acutis,. fructu 


cilindraceo - trigono. (M. paradifiaca Willd. Perl. 
Gaertn. 1.t. 11. M.cliffortiana Lin. Muf. ı. t. ı. Ehret 


.t. 18 — 20.) 
 Gemsiser P. %. 10—4. Der Sırunk befteht aus den Scheiden 


der alten Blatıfiiele und wird an 20 Fuls hoch. Die Blätter fiehen 
an feiner Spitze und breiten [ich nach allen Seiten aus; lie wer- 
den 6—8, ja 10 — ı2 Fuls lang. und oft 2 Fula breit; die jüngera 
find zufammengerollt. Uebrigens lind fie ganz kahl und haben 
parallele Rippen. Die Blürhen bilden eine Aehre und find mis 
f[cheidenartigen, violeiten Schuppen bedeckt; nur die unterlten 
find fruchtbar. Die gurkenäbnlichen Früchte find 5z— 6 Zoll lang 


- und es finden fich an 100 auf einer Aehre. In beyden Indien. 


“ Gährung einen Wein, 


2. M. Sırıenrtum, fpadice nutante, floribus mascu- 
lis deciduis, fpathis oblongis obtuhusculis, fructu elli- 
ptico, (M. Sapientum Willd. Perf. Trew, Ehret t. 2ı — 
23. Gaertn. ,.t.11. & 1.) r 
Bananan-P. 2%. 10 — 4. Der Strunk ift dunkelroth gefleckt, Er 
ift übrigens dem vorigen fehr ähnlich, nur [ind die Blüthenfchei- 
den anders geftalter, äufserlich roth und inwendig grün; die 
Früchte find kürzer und runder, fie fiehen mehr aufrecht und dich- 
tes beyfammen. la beyden Indien. 








Sie gehören ins warme Treibhaus und Lohbeet und verlangen 
vorzüglich im Sommer viel Wärme und Feuchtigkeit, Sie vermeh- 
ren [ich felbft durch die Wurzeln. Die Früchte enthalten ein [ehr 
[afıiges Fleifch, das wohlfchmeckend ilt, vorzüglich das der letz- 


tern, und einen lieblichen Geruch hat. Man genielst fie zubereitet 


und roh; im letztern Fall ftatt des Brots; auch geben lie durch 


BROMELIA, Ananas. 


Br. Ananas, foliis ciliato-fpinofis mucronatis, fpi- 
ca comofa. (Br. Ananas Willd. Perf. Ananas aculea- 
tus Trew, Ehret t. 2. Blackw, t.567. ) 


Di 


CLASSIS VI. SPECIES: 'ORDO I. 447 


Essnang A. %,4. Sie alt immergrün und treibt aus der Mitte der 
untern Blätter, die-fich nach allen Seiten ausbreiten , einen ‚kurzen 
Schaft, der eine ovale, dichte Aehre trägt, welche mit der Zeit 
“zur Frucht wird. Auf dem Scheitel der Aehre bildet fich ein blei- 
bender Blätterfchopf. Die untern Blätter find graugrün und rinnen- 
föormig; fie werden z — 3 Fals lang. Sie variirt: mit ltachello- 
fen Blättern ; mit pyramidenförmiger Frucht, die weils oder gold- 
gelb it; und mit weils- oder gelbbunten Blättern, In Neufpa- . 
nien, Suriname, | 

Sie wird wegen ilırer weinartigen, gewürzhaften Frucht häufig 
angebaut. Sie gehört ins warme Treibhaus und Lohbeet. Man 
gibt ihr eine fehr fruchtbare, bündige Erde und letzt fie jährlich im 
April um. Sie darf nicht eher in die Frucht treiben als bis fie Itark 
genug ift. Die jungen Pflanzen verlangen ı2 Grad Wärme; die 
fruchttragenden 30 — 4o und mehr Grad. Im Sommer begielst 
man lie oft, doch darf keine Näfle zwifchen die Blätter kommen; 
im Winter gar nicht, Man vermehrt lie durch Wurzelfprollen und 
durch den ausgedrehten Blätterfchopf. In den Apoıheken führte 
an ehemahls: Ananas fructus, cortex exterior. | 


TRADESCANTIA, Tradeskantie. 


1. IR. virGInIca, erecta, foliis lanceolatis glabris, 
floribus umbellato - congeftis terminalibus. - ( Zr. virgi- 
nica Willd. Perf. Zphemerum phalangoides Morif. h. 3. 
13.02. 4) = 
‚Vixcısische Tr. 4. 5 — 10. Die gegliederten, Saftigen Stengel 
kommen aus einer fleilchigen Wurzel; lie [ind grün, glatt und 
%: Fuls hoch. Die zahlreichen, grasartigen Wurzelbläter lind 


Se ‚fehr lang und an der Balis umfallend: die des Stengels liehen-ein- 


zeln und find lanzetförmig. Am Grunde der Blütbenftiele finden _ 
dich a lange Ipitzige Blätter, Die ziemlich grofsen, violetblauen 
Blüthen haben kreisrunde Kronenblätter, nierenförmige,. gelbe 
Staubbeutel und_eine röhrige Narbe; fie dauern nur ı Tag, &ber 
täglich kommen neue hervor. Sie variirt mit weilser Blüthe. Ia 
Virginien,. , .... m 2 
- 2: TR..DISscoLoR, acaulis, Jaevis, bracteis equitan- 
tibus comprelflis, folis lancgeolatis fubtus coloratis, 
4Tr.diseolor Smith ic. p. t. 10. Swartz, Willd. Perl.) , 
VıousrsLäitzeniee Tr, %. Sie blüher den ganzen Sommer. Die 
zinnenförmigen, umfaflenden Blätter ind auf der Oberfläche grün 
und auf der untern fchönpurpurfarbig und kahl. Die kleinen, wei- 
Ssen Blüthen kommen aus einer einblätterigen Scheide, welche 
von.derlelben Farbe ift,. als das Asulsere der Blätter, die .enmr 


448 'CLASSIS VI. SPECIES. 


‚ckeln [ich auch nach einnader, wie bey der vorigen, In der Näh 
‚des mezikanilchen Moorbulens. | 





u Die erftere kömmt überall im Freyen ohne weitere Pflege fort 
und man vermehrt fie durch Wurzeltheilung im Herbft oder Früh- 
ling. Die andere gehört ins warme Treibhaus und wird durch 


aa at forıgepflanet. 
224. LORANTHUS, Riemenblume. 


L. EuRoPAEUS, racemis omnibus terminalibus fim- 
plicibus, floribus dioicis. (Z. europaeus Willd. Perf; 
Sasa. a.t. 30. Kerner t. 641. Holt, Hoffın. ) 
Evroriische R. #. Sie hat das Aulehen der weilsen Miltel. Aut 
einigen find die Blüthen fruchtbar, auf andern nicht. Die un- 
fruchtbaren haben anltatt des Kelches einen kleinen verloren 6Gzäh. 
nigen Rand, der auf dem Fruchtknoten firzt. Selten finden [ich 
in ihnen mehr oder weniger als 6 Staubfäden. Der kreifelförmige 


 " Fruchtknoten hat einen Griffel ohne Narbe, In den fruchtbaren. 


Blüchen haben die Staubfäden keine Antheren. Der Griffel bat 
eine ftumpfe Narbe. Die Beere ilt gelblich. In Oelitreich, Schlel. 
als Schmarotzergewächs auf Eichen. 


225. BERBERIS, Sauerdorn. 


B. vuLGarıs, racemis fimplicibus pendulis, petalis 
obtuäs integerrimis, foliis. obovatis ciliato - ferratis. 
(B. vulgaris Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. FI. 
Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 49. Fl. D. 904. 
Schk. t. 99. Gaertn. ı. t. 42: f. 6. Hayne Darft. ı. 42.) 

«. rubra, aculeis triplicibus, baccis rubris; Lin. | 
ß. violacea, aculeis multipliecibus, baccis, violaceis; 

id. 

y. afperma, aculeis multiplicibus, baccis alpermis; 

id. 

d. canaden/is, aculeis triplicibus, ferraturis foliorum 

remotis; id. 

GemerneR $. b. 5.6. Er erreicht eine Höhe von 8 10 Fuls, 
Seine Wurzel ift gelb und verbreitet fich weit. An den abwech- 
Selnden Aeften [tehen unter jedem Reis, Blatt- oder Blüthentriebe 
gewöhnlich gedreyte Stacheln. Die Blätter ftehen gehäuft und aus 
übrer Mitte entwickelt fich eine Traube mit gelben, flarkriechen- 
den Blüchen, wovon jede ein Seckiges, [chart zugelpitzies Deck- 
blätcchen hat, Die 5 innern Blättchen des gelben Kelchs find run- 
der und gröfser, als die 3 äufsern. Die gelben, rundlichen Kro- 
wenblätter find vertieft. In dielen Vertiefungen liegen die Staub- 


% 


ORDO I. 49 


gefäfse mit doppelten Staubbeuteln, welche, bey Zurückbiegung 
der Kronenblätter, oder bey der Berührung der innern Seite des, 
Staubfadens, nicht fern von [einer Bafıs, [chnell nach dem Griftel 
fich bewegen und die Antheren mit der Narbe in Berührung brin- 
gen. Eine kleine Ichwarze Fliege, welche dem Honiglafte nach- 
geht und einen Reiz in den Staubfäden verurfacht, veranlalst die- 
felbe Erlcheinung. — Die hochrothe Beere hat einen [chwärzli- 
chen Nabel. An Zäunen, in Gelträuchen falt überall. (H:) 


Das [chöne gelbe Holz benutzt der Tifchler und Drechfeler; 
. die [chlanken Ruthen geben Pleifenröhre, Stöcke und Ladeftöcke., 
Holz, Rinde und Wurzel färben Wolle, Leinen und Leder gelb; 
z.B. den Saffian. Die zarten Blätter genielst man als ‚Salac, in 
Suppen und als Gemüle; die Früchte ilst man roh mit Zucker; 
macht lie ein; und kocht einen Syrup daraus. Den Saft gebraucht 
man zum Punfch und andern Getränken, mit Waller vermilcht 
ilt er fehr kühlend ; mir Alaun gekocht gibt er eine rothe Tinte. 
Die getrockneten Beeren geben einen guten Branntwein. Auf den 
Blättern firzen kleine Schwämmchen (Aecidium berberidis), wel« 
che dem Getreide nachtheilig find. — In den Apotheken findet 
man: Berberum cortex medius, baccae, femina. 


226. PEPLIS, Peplis. 


P. Porrura, caule radicante, foliis oppofitis ob- 
ovatis, floribus axillaribus. (P. Portula Wilid. Perf. 
Roth, Smith, Hofm Fi. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Engl. b. ız2ı:. Fl. D. 64. Schk. t. gg. Sturm ı. 1.) 
Geueine P. ©, 6 — 8. Die kriechende Wurzel treibt gelireckte 
Stengel, die meilt vom Grunde an ältig find, dabey gegliedert und 
röthlichgrün. Die ganzrandigen, kahlen Blätter verlaufen fich in 
einen Stiel und haben an ihrer Balis, 2 kleine pfriemenförmige 
Deckblätter. Die ungeftielten Blüthen baben verkehrt eyrunde, 
zothe Kronenblätrer, die kürzer als der Kelch find, in defleu 
Schlunde fie ftehen und leicht abfallen. Der blalsgrüne Kelch har 
sörhliche Streilen. Auf überfchwemmten Stellen falt allenthalben. 
CH.) 

227. LEUCOJUM, Kasknbiimen 


1. L. vernum, fpatha uniflora, ftilo clavato. (Z. 
vernum Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffm. Fl. Wert. 
Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Jacq. a. t. 3ı2. Schk. t. 8g. 
Sturm ı. ı1.) 

Faünuınss-Kn. 4. 2 — 4. Die weilse Zwiebel ift äufserlich mit 
einer braunen Haut umgeben und treibt meilt 6 flache Blätter, die 


Möfsler's Handb. d. Gewächsk, 29 


«0 -_ CLASSIS VL SPECIES.. 


kahl, flumpf und lanzeıförmig Gnd. Der aufrechte Schaft wird 
fingerhoch und höher; er ilt einfach, länger als die Blätter, zwey- 
fchneidig und kahl. Aus der aklappigen Scheide ragt eine über- 
hängende Blüthe hervor, deren Blätter eyrund lanzetförmig, geftreift 
und weils ind, wovon die 3 äulsern grölser und an der Spitze ei- 
nen gelbgrünen Fleck haben. Die gelben Antheren find länger als. 
die Staubfäden, unbegrannt und öffnen lich an der Spirze. Die 
birnförmige Kapfel ifi S’acherig. Sie variirt nur felien mit ablürhi- 
gem Schafte. Auf Wıelen, an feuchten, [chattigen Stellen falt 
allenıbalben. (H.) 

2. L. aestıvum, fpatha multiflora, ftilo clavato. 
(Z. aefiiuum Willd. Perf. Scop. Smith, Hoffın. Engl. b. 
62 1. Jacq} a. t. 203.) j 
Sommsa-Kn. %. 5: Die faltrunde Zwiebel treibt [ehr viele auf- 
rechte, flache Blätter, die fiumpf, gekielt und hellgrün find und 
einen afchneidigen, hoblen Schaft von der Länge der Blätter haben. 
Die lanzerförmige Scheide enthalt überhängende, Ichneeweilse 
Blüthen, mit eyrunden Blättern, die an der Spitze grüngelleckr 
find. Die ftumpfen Antheren haben, wie die der vorigen, 2 Oefi- 
tungen an der Spitze. Die Narbe it [pitzig. Die elliptilche, 3fä- 
cherige Kapfel enthält grofßse, kugelrunde Samen, Auf Wielen; 
Oeltr. Krain. j 


Man vermehrt ie durch Wurzelbrut und nimmt fie damit Spä- 
tefiens alle 5Jahr auf nach abgeltorbenen Blättern und verpflanzt 
fie im Oktober wieder unter 3 Zoll Erde, — In den Apoıbeken 
führte man ehedem von der erftern: Leucoji bulbofi radix. 


228. GALANTHUS, Schneeglöckchen. 


G. nıyarıs, foliis binis carinatis, fcapo unifloro. 
(G. nivalis Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffın. Fl. 
Wett. Spreng. Holt, Hell. Engl. b. ı9. Jacgq. a. t. 3ı3. 
Schk. t. 89. Sturm ı. 11.) | 
Gemeines Scum. %. 2. 3. Aus der kleinen, weilslichen Zwiebel 
_ aritt ein geltreifter, alchneidiger Schaft hervor, der meilt einblü- 
thig ift und eine gefurchte Scheide hat, Die überhängende Blürhe 
hat eine weilse Krone: die drey äufsern Kronenblätter find elli- 
ptilch, wellenförmig und grölser; die $ innern, oder Nektarien 
find doppelt kleiner, haben einen herzförmigen grünen Fleck und 
auf der innern Fläche gelbgrüne Linien. Die zulammengeneigten 
Autheren öffnen lich an der Spitze und find begranat. Die Zfäche- 
rige Kaplel enthält kugelrunde Samen. Auf feuchten Waldwieles 
fait überall. (H.) 


ORDO 1. 4 
229. NARCISSUS, Narciffe. 


1. N. pogTıcus, fpatha uniflora, nectario rotato 
brevifimo fcariofo (rubro) crenulato, foliis margine in- 
flexis. (N. poeticus Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
 Hoffm. Hoft, Gmel. Engl. b. 275. Schk. t. go. Kerner 

t. 109.) 

Rorrraspıce N, 2.4.5. Die grolse, eyrunde Zwiebel treibt lan- 

ge, f[chmale Blätter, die gerinnelt und ftumpfgekielt find, Der 

faft fulshohe Schaft ift hohl und zweyfchneidig. Die Scheide ilt 
vertrocknet und enthält eine’weilse, flache, wohlriechende Krone. 

Der Same kömmt nicht zur Reife. Durch Cultur find viele Spiel- 

arteo von ihr entftanden, Aut Wielen, in Baumgärten,; Oelir. 

Krain, Litorale. 

2. N. Pseuno-Narcıssus, fpatha uniflora, necta- 
rio campanulato erecto crilpo vbfolete fexhdo petalis 
ovatis aequali. (N. Pfeudo - Narcifjus Willd. Perf. 

Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Gmel. Engl. b. ı7. 

Kerner t. ı00.) 

Gemsısz N. 4.3 — 5. Sie unterfcheider fich von der vorigen: 

durch ‘einen kürzeren Schaft; durch eine durchaus gelbe Krond, 

die unangenehm riecht und überhängt; durch ein glockenförmi- 
ges Nektarium, das fo lang als die Kronenblätter ilt, und durch den 
kraufen Rand dellelben. — Der Fruchtknoten hat 3 Furchen. 
“ Auch von ihr gibt es viele Spielarten. In Wielenthälern, Baum- 
gärten; Schlef. Lauf. Naflau, Wert. Neuwied, Hannov. Brem, 

Herb. ' 

a. N. sıcoLor , fpatha uniflora, nectario campanu- 

Jato margine patulo crilpo-aequante petala. (N. dico- 

dor Lin. Wiild. Perf. Gouan ill. 22.) | 

Zweyransıce N. 2. 4: Sie ilt der vorigen fehr ähnlich, fie unter- 

fcheidet fich aber: durch ganz weilse Kronenblätter; durch ein 

“weit abilehendes Honiggefäls, das goldgelb, von der Länge der 

Kronenblätter und an der Mündung wellenförmig und eingekerbt 

ft. . Sie har viele [chöne Spielarıen, die reifen Samen geben. Auf 

den Pyrenäen, im füdlichen Europa. 


b. N. oporus, fpatha fubbiflora, nectario campa- 
nulato fexfido laevi dimidio petalis breviore, foliis fe- 
micilindricis. (N. odorus Lin. Willd. Perf. Curt. Mag. . 
.&7b) | 
 Wonurzzıscasspe N. 4.5. Die fchmalen Blätter haben in ihrer 

Mitte einen fufshohen und wohl noch höberen Schaft, der afchnei- 
dig und geltreift it, Die Scheide ift ı-, 2- und mehrblüthig. 
Die gelbe wohlriechende Blüıhe ift 53 Mahl grölser als die der fol- 


i 29 * 


452 CLASSIS VI. SPECIES. 


genden und ihre [chwefelgelben Kronenblätter breiten lich firah- 
lenförmig aus. Das Honiggefäls hat keinen gefranzten Rand. Die 
Staubbeutel find zurückgebogen. Im lüdlichen Europa. 
c. N. Tazetta, fpatha multiflora, nectario cam- 
anulato plicato truncato petalis alterne latioribus 
brerlors, foliis planis. (N. Tazecte Willd. Perf. Knorr 
del. ı. t. N.ı3.) 
TuizETTe. 2%. 4. 5. Die grolse, rundliche Zwiebel ift bräunlich und 
treibt lange, . (chmale, nur wenig hohie Blätter. Der runde, na- 
ckende Schaft ilt aufrecht, wird fulsboch und höher. Die Schei- 
de enthält viele weilse oder, in verfchiedenen Abftufungen, gelbe 
wohlriechende Blüthen. Das Honiggefäls ift entweder dunkler 
oder blafler gelb und 3 Mahl kürzer als, die Kronenblätter, an 
deren Spitze fich ein kleines Wollbüfchel finder: die Röhre ift 
Stumpf 3kantig. Die holländiichen Blumenkünitler haben eine 
grolse Menge Spielarten von ihr gewonnen. Am Meergeltade des 
füdlichen Europa. 


d. N. JongustLA, fpatha multiflora, nectario cam- 
panulato brevi, foliis fubulatis. (N. Jonguilla Lin. 
Willd. Perf. Curt. mag. 15.) | 
Jonguııze. 3. 4. Die längliche Zwiebel ift braun und treibt runde, 
binlenförmige Blätter. Der fulshohe Schaft trägt 2 — 6 gelbe, 
weoblriechende Blüchen in einer Scheide. Das halbkugelförmige 
Honiggefäls it am Rande gekerbt und kürzer als die Kronenblat- 
ter. Auch von ihr hat man [ehr viele Spielarten, In Spanien, 
Südfrankr. lıal. Levante, 





Die Narzillen lieben einen milden, frilchen und fruchtbaren 
Boden, vorzüglich wollen die beyden letzten ein leichtes, fettes 
‘und warmes Erdreich. Die Tazetze nimmt man jährlich nach ver- 
welkıen Blättern aus der Erde und verpflanzt fie im Oktober wie- 
der und bedeckt lie gegen ltarken Froft mit Dünger. Die Jonguil- 
de kann 3 Jahre liegen. Die beyden erlten kommen überall fort. 
Von der rochrandigen N. führte man ehedem: Narei/fi radiz, 
flores; und von der gemeinen N.: Pjeudo- Narci/fi [eu Narcijfi 
majoris, feu Bulbocodii radiz. “ 


PANCRATIUM, Gilgen. 


1. P. carızaeum, fpatha multilora, foliis lanceo- 
. (P. carıidbaeum Willd. Perf. Commelin. hort. 2. 
t. Tr 
Caraspıschk G. %. Sie blüher zu allen Zeiten des Jahres. Die 
fauligrolse Zwiebel treibt breite, fulslauge, areihige Blätter, die 


| ORDOL 453 
geftreift und lehr glänzend find. Der fulsbohe Schaft 1rägt — 6 


reinweilse, wohlriechende Blüthen, deren fchmale, linienförmige 
Blätter länger als die Röhre find. Der Schaft kömmt mit den Blät- 
_ıern zugleich hervor. In Südamerika. Ä 


| a. P. marırımum, fpatha multiflora, foliis linea- 
ri-lanceolatis, nectarii dentibus duodecim non ftami- ° 
niferis. (P. maritimum Lin. Willd. Perf. Cav. ic. ı. 
t. 56. Les Liliacdes t. 8. /. carolinianum Lin.) 
Mszastaanns-G. 21. Sie blüher zu verfchiedenen Zeiten. Die 
längliche Zwiebel ift mit einem dicken Saft angelüllt und mit einer 
fchwärzlichen Haut überzogen. Aus ilır kommen 6 — 7 zungen- 
förmige, fulslange Blätter hervor, die gleich über der Zwiebel mit 
einer Scheide umgeben find. Sie verwelken erft im Frühling. Der 
runde, fteife Schaft wird’ ız — a Fufs hoch und trägt in einer häu- 
tigen Scheide 6 — 8 Ichön weilse Blüthen mit Lilien - Geruch. 
Die 3zollige Kronenröhre erweitert fich nach oben und zeigt fich 
eckig: ‘die lanzetförmigen Blätter haben auf der Unterfläche eine 
grüne Linie und die 3 äufsern [ind an der Spitze einwärtshaken- 
förmig. Die ausgebreiteren Zähne des Nektariums find fo lang 
wie die Staubgefälse, welche unterhalb diefer Zähne ftehen. Die 
Staubfäden find einwärts- und der Griffel .niedergebogen. Die 
Kapfeln in der Mitte find ungefiiel. Am Meergeftade bey Valen- 
zia, Montpelier. 
3. P. ıLLyrıcvm, fpatha multiflora, foliis lanceo- 
latis, nectarii dentibus fex acutis bifhidis non ftamini«- 
feris. (P. illyricum Willd. Perf. Salisb. Act. Soc. Lin. 


2. t. 14.) | on 

Iırraıscag G. 4. 7. Die fiarken Fafern der dicken Zwiebel drin- 
gen tief in die Erde, Die Blätter werden ı% Fuls lang; fie find 
fteif und graugrün. Der runde, aufrechte Schaft ilt unterhalb 
weilslich und wird faft a Fuls hoch; er trägt 6 — 7 grolse, weilse, 
woblriechende Blüthen, mit einer Zeckigen, azolligen Röhre: die 
lanzetförmigen Blätter find länger als die Röhre und [tehen [ehr 
weit ab. Die Zähne des Honiggefäfses breiten fich Iternförmig aus; 
ihnen zur Seite ftehen die Staubgefäfse, die länger als das Nekta«» 


rium find. Am Meergeftade; Frankr. Sicilien. 





Die‘ erfte gehört ins warme Treibhaus; die ate und Zte ins 
Glashaus. Sie verlangen eine feıte, mit Lehm und Sand vermilch- 
ıe Erde. Man vermehrt [ie während der Ruhe, wo De nicht dür- 
fen begoflen werden, durch ihre Zwiebeln. Sie haben fämmılich 
grolse, Ichöne Blüthen, a | . 


454 CLASSIS VI. SPECIES. 
CRINUM, Hakenlilie. 


> Cr. AMERICANUM, foliis oblongo-lanceolatis mar- 
gine glaberrimis apice coarctato - unguiculato, flo-. 
ribus pedicellatis, tubo limbo breviore. (Cr. america- 
zum Air. K. Willd. Perf. Comm. r. 14. t. 14.) 
Amsrıkanische H. %. Sie blüht zu verfchiedenen "Zeiten. Die 
Arılkbhigen Wurzeln bilden ein dickes Bündel. Der [ehr ftarke 
Blätterftrunk ift gelblichweils und narbig von den abgefallenen Blät- 
tern; er trägt an 2 Fuls lange Blätter. Der danebenftehende 
Schaft ift zulammengedrückt und hohl; er wird über 2 Fuls hoch. 
Die weilsen, woblriechenden Blüchen bilden einen Schirm, den 
eine trockene mit der Zeit herabgebogene Scheide einfchlielsr. 
Die Kronenröhre ıft 3 — 4 Zoll lang; die 6 Einfchnitte des Ran- 
des find fehr lang und an der Spitze hakenförmig. Die hervorlte- 
 henden Staubfäden haben aufliegende, gelbe Staubbeutel. In 
Südamerika. 





‚Sie gehört ins Treibhaus, doch kann man [ie auch in einem 
_ warmen Zimmer durchwintern; allein an die Luft darf lie nur in 
den heilselien Monaten gebracht werden. Man vermehrt lie durch 
Wutzelichofslinge, die man in der Blüchenzeit forgfältig abnimmt 
und fogleich wieder in Töpfe, in eine fette mit Sand vermifchte 
Erde letzt. Sie verlangen 7 — ı2° Reaum. Wärme; im Winter 
falt gar keine, im Somıner viel Feuchtigkeit. Man [etzt lie jähr- 
lich um. 


AGAPANTHUS, Schmucklilie. 


A. umseLLarus, fcapo foliis linearibus longiore, 
floribus umbellatis, tubo brevifimo. (4. umbellatus 
Willd. ‚Perf. Ait. K. L’Herit. [ert. Les Liliacees t. 4. 
Crinum ofricanum Lin. ) 
ScHiAMBLÜTHIGE Schw. %. Sie blübt bey uns zu verfchiedenen 
Zeiten. Aus der fleilchigen.Wurzel kommen in a Reihen r — 3 
Fuls lange Blätter hervor. Der a— 3 Fuls hohe Schaft trägt an 
der Spitze 5 — 6 blaue, röbrige Blüchen. Die länglichen, (tum- 
pfen Kronenfchnitte [ind am Rande wellenförmig. Sie variirt mit 
weilser Blüche. Auf dem Kap. 





Sie verlangt die Cultur der vorigen. 


CYRTANTHUS, Bogenlilie. 


C. anGustiroLius, foliis linearibus canaliculatis, 
eorollis cernuis:. tubo cilindraceo. (C. anguftifolius 


ORDO I 455 


Willd. Perf. Ait. K.-Curt. Mag. 271. Crinum anguftifo- 
lium Lin. Thunb. Amaryllis cilindracea L’Herit. fert.) 


SchwarstÄrtertse B. 4. Zwilchen den geraden, ftumpfen Blät- 


tern kömmt der Schaft mit einer vielblüthigen Scheide hervor, die 


purpurfarbene Blüthen mit ejner gekrummten Röhre enthält. Die 


Einfchnitte des Kronenrandes find abwechfelnd an der innern Sei- 


te mit Drülen beletzt. Auf dem Kap. 


Dieles: Schöne Gewächs verlangt eine fette mit Wallerfand 


vermilchte Erde. Im Sommer befindet lie lich im Freyen wohl; 
im Winter ferzt man lie ins Gewächshaus. Nur während des 
Wachsthums wird fie begoflen. Man vermehrt fie durch Wurzel- 
brut, und fetzt bey dieler Gelegenheit die alte Pflanze in frifche 
Erde. 


 AMARYLLIS, Amaryllis. 


a. Spatha uniflora. | 


1. A. Lurea, fpatha indivifa obtufa, flore fefhli, 


corolla campanulata erecta, bafı breve tubulofa, ftami- 
nibus erectis alternis brevioribus. (4. Zutea Ait. K. 
Willd. Perf. L’Herit. [ert. 

Gasse A. 42. 9— ır. Die längliche Zwiebel ‚treibt mehrere, 4—% 
Zoll hohe, dicke Schäfte, die an der Spitze aus einer ganzen 
Scheide nur eine Blürhe bringen. Diele ift (chöngelb, grofs und 


regelmäfsig. Die Blätter erfcheinen mit der Blütlıe: Ge find 3 Zoll 


breit, ftehen aufrecht und find noch ein Mahl fo lang als der Schaft. 
An dem Geitade des mittelländ. Meeres ; Spanien, Ital. 


a. A. FORMosIıssıMA, fpatha indivifa, fore pedicel- 
lato, corolla bilabiata nutante profunde fexpartita, ge- 
nitalibus declinatis. (4. formofiffima Ait. K. Lin. Act. 
Stockh, 1742. t: 6. Schk. t. go. Kerner t. 43. Les Lilia- 
cees t. 5.) | 
Schönste A. 4. Sie blüht zu verfchiedenen Zeiten. Die Blätter 
erfcheinen nach der Blüäthe; fie Gind glänzend, hellgrün, die meh- 
zeften ı Fuls lang und drüber und gleich breit. Der Schaft entwi- 
ckelt fich aus der Seite der Zwiebel; er ilt röthlichgrün und fuls- 


G 


hoch und treibt aus der rörhlich geftreiften Scheide eine, felten 


a Blüthen. Diebrennend roıhe Krone bildet am Grunde eine kur- 
ze Röhre; fie hat lanzetförmige Theile: die 3 äulsern Günd doppelt 
breiter, gegen ‘die Spitze dicker und dalelbft an der innern Seite 
mit einem weilsen Filze beferzt; die 3 innern [od an der Balıs 
fchwarz mit einem hellen Streife. Die Narbe ift Zlpaltig. Die 


46 __ . CLASSIS VL. SPECIES. 


grünlichen Honigfchuppen befinden lich an der Balis der Staubfä- 
den. In Südamerika, 


M b. Spatha multiflora. ZZ 

' 3. A. vırrara, floribus pedicellatis, corollis cu- 
neiformi-infundibuliformibus, petalorum exteriorum 
rachibus interiorum margini adnatis, fcapo tereti, fti- 
gmatibus fulcatis. (4. vittata Ait. KR. L’H£rit. £. a. 
t. 15. Les Liliacees. Willd.‘ Perf ) | 
Banvınıe A 23.4. 5. Die fchwertförmigen Blätter find nach 
‚a Seiten gerichtet. Der röhrige Schaft ift aufrecht und wird 
2— 3Fufs hoch. Er trägt eine ablätterige Scheide mir 2 — 6 
Blüthen. Die Kronentbeile find nach unten in eine fleilchigte 
Röhre verwachlen;, aber der Rand der äufsern ift an der Balis frey 
und ihre Spitze eıwas hakentörmig. Die wohlriechende Krone ift 
blendend weils und bat hellpurpurrörbe Querftreifen. Der Griffel 
hat eine Zipaltige oder gefurchte Narbe. Auf dem Kap (?). 


4. A. SARNIENSIS, petalis linearibus planis, geni- 
talibus rectiusculis corolla longioribus, ftigmatibus 
patulis revolutis. (4. Sarnienfis Ait. K. L’Herit. [ert. 
a. t. ı5. Jacq. h. ı. t. 66. Willd. Perf.) 

Jaranıscne A. 3.9. 10. Vor den Blättern ericheint ein fulshoher 
Schaft, der nach unten rothpunktirt ilt. Die Scheide umfafst 
8 — ıo Blüthen. Die zinnoberrotbe Krone ift gleichlam wie mit 
Gotiblättchen unterlegt ; ein blutrother Streif geht durch die Mit- 
te eines jeden Theils. Diele Theile breiten fich regelmäfsig aus 
und find an der Spitze zurückgerollt. Die Staubfäden find blafs- 
‚ roth ; Staubbeutel und Narbe purpurroth. In Japan, auf Guernley. 


Sie gehören fämmtlich ins warme Treibhaus, Die ate lälst 
fich am leichteften zur Blüche bringen; die erlte ift am dauerhatf- 
teften- und foll logar im Freyen ausdauern können. Sie lieben eine 
mit Sand und Thon vermilchte Erde. Man pflanzı die Zwiebeln 
im Frühjahr und nimmt ihnen nach ein Paar Jahren die junge Brut. 
Die bandirte A. bringt wenig junge Brut, delswegen vermehrt man 
fie durch Samen, der leicht reif wird. — Es ind wahre Pracht- 
gewächle. “ 


230. ALLIUM, Lauch. 


a. Folia caulina plana ; umbella cap/ulifera. 


1. A. AMPELoPRASUM, caule planifolio umbellifero, 
umbella globofa, ftaminibus tricufpidatis, petalis dor- 


ORDO. I. | 457 


‚Io feabris. (A. Ampeloprafum Willd. Perf. Smith, - 
Gmel. Rudb. elyf. 2. f. ı.) 
Baeırerirtarıcen L. Sommen-L. 2%. 6.7. Die felte Zwiebel 
fteht feitwärts an der Wurzel. Der aufrechte Stengel it 2 — 3 
Fuls boch, graugrün und unten beblättert. Die Blätter (ind zoll- 
breit und am Rande gezähnelt-fcharf. Die eckigen Blüthenltiele 
find roth und kahl und haben an ihrer Balis häutige Schuppen. 
Die 3 äufsern Blätter der weifslichen Krone find fchmaler. Die- 
Staubfäden find abwechlelnd breiter. — A. Ampeloprafum Kitaib.. 
gebt lich felbft überlallen in A. rocundum über. — Im Markgrafth. 
Baden. 


2. A. PorruM, caule planifolio umbellifero, ftami- 
nibus tricufpidatis, radice tunicata. (#4. Porrum Lin. 
Willd. Perf, Fl. Wett. Gmel. Hell. Blackw. t. 421. Ker- 
ner t. 148.) 

Gemeine L. Winter-L. %. 6,7. Erunterfcheidet ich von dem 

vorigen: durch die nicht feitenftändige Zwiebel, die ganz deutlich 

bäutig ift; durch breitere Blätter; durch einen grölseren Kopf; 

und durch weilsröthliche Kronen, Die abwechfelnden Blätter find 

gekielt und an der Bafis [cheidenartig. Die Kronenblätter find am 
‘ Kiel fcharf. In Weinbergen des füdlichen Deutfchlands, 


3. A. suavEoLens, caule planifolio umbellifero, 
umbella capitata, ftaminibus fubulatis corolla duplo 
longioribus. (A. fuaveolens Willd, Perf. Hoöft, Jacq- ic. 
t. 364.) 

Worırtschennea L.34.7 — 09. Die rundliche Zwiebel if platt 
gedrückt. Der aufrechte runde Schaft ift verloren eckig und hat 
an der Balis gleich breite, mit einem Kiel verlehene Blätter; lie 
"find ganzrandig und an der Balis fcheidenartig. Die Scheide ilt 
aklappig. Die wohlriechenden Blüthen haben weilse mit Roth 
überlaufene Blätter, die eyrund und wovon die 3 äufsern kürzer 


find! Die eyrunde Kaplel ilt ftumpf. In Oefir., am Litorale. 


4. Ä. ROTUNDUM, caule planifolio umbellifero, fta- 
minibus alternis tricufpidatis corolla-longioribus, um- 
bella globofa, bulbis ovatis grumofis. (4. rotundum 
Fl. taur. - cauc. Willd. Perf, Roth, Hoffm. Gmel. Hell, 
Gaertn. 1.1. 16 f.2. 4. Ampeloprafum Kitaib.) - 
Runper L. 4.6. 7. Sehr viele runde, dunkelrathe Zwiebelchen 
üind in weilse Häute gehüllt. Der aufrechte, an 5 Fuls hohe Sten- 
gel ift ganz kahl, und nach unten mit grasartigen, abwechlelnden | 
Blättern beletzt, die flach und Icheidenartig find. Die einblätte- 
rige.feingelpitzte Scheide ift hinfällig. Von’ den geltielten, rorhen 
Blüchen hängen die untern an der Seite herab und die obara Iie-' 


‚ 


48  ,  _CLASSIS VI. SPECIES. ’ 


hen aufrecht. Die Kapfeln und der darin befindliche Same‘ [ind 
denen des gemeinen L. Sehr ähnlich, Auf Aeckern an Weinber- 
gen ; Pfalz, Thür. Frankf, an der Oder, Schlel. Schwaben, Frank. 

- 5. A. VıcTorıarıs, caule planifolio umbellifero, 
umbella rotundata, ftaminibus lanceolatis corolla lon- 
gioribus, foliis ellipticis. (A. Yictorialis Willd. Perl. 
Roth, Hoffm. Holt, Gmel. Jacq. a. t. 216.) 
Nerzwurzsıacer L. 4.6 — 8. Die längliche Wurzel befteht aus 
mehreren parallelen Zwiebelchen, die in netzartige Häute einge- 
Ichloflen find. Der aufrechte Stengel wird ı — 13 Fufs hoch und 
hat uuter allen Laucharten die breiteften Bläuer, die oft mit 
fchwarzen Flecken bezeichnet (ind; fie find umfsflend und ganz- 
randig. Die kurze, breite Scheide ift ıblätterig und enthält grün- 
' weilsliche, geltielte Blütben mit Staubfäden, die an der Balis ver- 
bunden find. Die runden Samen lind'fchwarz und runzelig. Auf 
bewachlenen Alpen; Oelir. Bay. Salab. Schwab. Oberlauf. 

6. A. RosEeum, caule planifolio umbellifero, um- 

bella faftigiata, petalis emarginatis, ftaminibus brevif- 
Anis Baplieiker. (A. rofeum Lin. Willd. Perl. 4. /yl- 
veftre Rudb. elyf. 2. f. 17.) 
Rosesransener L. 34.6.7. Die linienförmigen Blätter find kaum 
fo lang als der Schaft, welcher rund und nackt ilt und an 2 Fuls 
hoch wird. Die ltumpfe Scheide umfalst einen Schirm, deflen. 
Blüthen ungewöhnlich grofs und von gleicher Höhe find. Die 
Kronenblätter [ind verkehrt-eyrund-länglich und dunkelrorh ge- 
ftreift. Die ’Staubfäden lind weils. In Weinbergen; bey Mont- 
pellier, in Piemont, im füdl. Deutfchl. (?). 


b. Fblia caulina plana,; umbella bulbifera, 

„: A.sarTıvuM, caule planifolio bulbifero, bulbo com- 
pofito, ftaminibus tricufpidatis. (4. [ativum Lin. Willd. 
Perf. Fl. Wett. Gmel. Hell. Schk. t. gı. Kerner t. 130.) 
Knoavcn. 2%. 6. 7. Die Zwiebel befteht aus vielen kleinen Zwie- 
bein, die in eine weilsliche Haut eingefchlollen find. Der auf- 
rechte Schaft wird 2 Fufls hoch und drüber; er har abwechlelnde, 
linienförmige Blätter, die an der Bafis fcheidenartig find. Die 
einblätterige Blüthenfcheide ift breit und lang zugefpitzt. Die Blü- 
then find weils, zuweilen purpurroth; eivige Blüthenfliele tragen 
dunkelrotbe Zwiebelchen. Drey Staubfäden find abwechlelnd län- 
ger. Sein Vaterland ift Sicilien, er wird aber häufig gebaut. 

8. A. ScoropoprasuMm,  caule planifolio bulbifero, 
foliis erenulatis: vagiois ancipitibus, ftaminibus tricu- 
fpidatis. (4. Scorodoprafum Lin. Willd. Perf. $cop. Rotlı, 
Hofm. Fl. Wett. Gmel. Hell.) 


RoRAMBOoLLEN, 21. 6.7. Er hat die Zwiebel des vorigen, aber von 
milderem Gefchmack und Geruch. Der kahle Schaft ift vor der 
Biüthe unterhalb des Schirms gefchlängelt und überhängend , nach. 
her aufrecht und an 3 Fuls hoch. Die Blätter find am Rande und 
am Kiel abwärts Ichart. Die Blürhenfcheide ift einblätterig. Die 
*‘rötblichen Blüthen bilden einen falt runden Kopf, einige gehen 
in rothe Zwiebelchen über, die mit der Balis in einer zerrillenen 
Scheide fitzen; fie find ungleich gellielt. Auf Wielen, in waldi- 
gen Gegenden; Krain, Schlef. Sach[. Thür. (Pomm.) Mecklenb, 
Witnenb Wett. Pfalz, 


9. A. ARENARIUM, vaginis foliorum teretibus, fo- 
Lis ciliatis, fpatha mutica, ftaminibus tricufpidatis, 
petalis carina icabriusculis. (4. areznarium Willd. Perf. 
Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Gme). Hell. Engl. 
b. 1358. A.Scorodopra/um Fi. D. 290. A. carinatum 
ie en Porrum planifolium Rupp. ed. Hall. t. 2. 
.2 
Sanprauch. 2. 6.7. Mehrere kleine, rothe Zwiebeln flecken in 
einer braunen Scheide Der aufrechte Stengel wird 3 — 4 Fuls 
hoch und hängt vor der Blüthe über. Die Blatt[cheiden find lang 
und rund. Die einblätierige, hinfällige Blüthenfcheide enthält 
einen dichten Kopf von violetten Blüthen, die glockenförmig und 
mit rothen Zwiebelchen untermifcht find. Die kurzen Stiele find 
gekrümmt. Drey Staubfäden [ind einfach und pfriemenförmig. 
. Der Fruchtknoten ift 3kantig. Auf Bergen, Sandboden, in Wein- 
bergen; Bay. Schwab. Frank. Wett. Sachf. Thür. Jena, Göftting. 
Holft. Schlef. BD | 


10. A. CARINATUM, foliis carinatis, fpatha. diphyl- 
la longiffima, umbella globofa, ftaminibus omnibus la- 
bulatis. (4. carinatum Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffn. 
n Nas Spreng. Holt, Gmel. Hell. Hall. de Allio t. 2. 
.2 | / 
Berc-L. 4.6 — 8. Die einfache Zwiebel ift: eyrund, Neilchigt 
und geruchlos. Der. aufrechte, kahle Stengel wird 2 — 3 Fufs 


hoch; er trägt linienförmige Blätter, die nach unten gerinneli» 


balbrund, nach oben flach find und ziemlich lange Scheiden ha- 
ben. Die ungleichen Blättchen der Blüthenicheide lind borliten- 
förmig zugelpitzt und hängen nach der Blüthe herab, Der faltrun- 
de Blüthenkopf enthält wenige, grünröthliche Blüthen auf langen 
Stielen ; die vielen daawilchen befindlichen Zwiebelchen find zu 
gelpitzt, gekrümmt, glänzend und erzeugen lich fchon vor der 
Blüthe. Auf waldigen Bergen faft überall. 


\ 


460 CLASSIS VI. SPECIES. 


'e. Folia caulina teretia; umbella cap/alifera. 


4... ı0. A. SPHAEROCEPHALON, caule teretifolio umbel- 
lifero, foliis femiteretibus, ftaminibus tricufpidatis co- 
rolla longioribus. (4. fphaerocephalon Wiılld. Perf. 
Roth, Hoffin. Fl. Wett. Hoft, Gmel. Hell. Scorodopra- 
Jun montanum Mich. gen. t. 24. f.2.) 

Rusprörrisen L. 2. 6 — 8. Von den beyden Zwiebeln ift die 
eine Seitenltändig. Der aufrechte Stengel wird an 2 Fufs boch und 
bat nur wenige, abwechlelnde röhrige Blätter, die zugelpitzt find 
und bald verwelken. Die kurse, 2blätterige Blüchenf[cheide ent- 
hält einen kugel:unden Kopt ınit wenigen purpurrotben Blüthen: 
die äulsern find länger geftielt und hängen herab; die innern ftehen 
aufrecht. Die 3 kürzern Staubfäden find einfach. Die vielen Kap- 
feln find Skantig und pyramidenförmig. Es follen fich auch zu- 
weilen kleine Zwiebeln zwilchen den Blüthen finden. Auf Aeckern, 
in Weinbergen; Oeftr. Bay. Schwab. Frank. Pfalz, Frankf. a. M. 
Wett. Neuwied, Schlef, 

12. A. rLAvuM, caule teretifolio umbellifero, flo- 
yibus pendulis, petalis ovatis, ftaminibus corolla lon- 
gioribus. (4. Aavum Willd. Perf. Hoft, Jacgq- a. t. 141.) 
Geıser L. 2. 7. 8. Der beblätterte Stengel ift mit einem graugrü- 
nen Reif belegt. Die ftielrunden Blätter find über der Balis etwas 
flach. Das eine Blatt der Scheide ift doppelt länger’ als der Schirm. 
Die herabhängenden Blüthenltielchen find gelb. Die Itumpten, 
vertieften Kronenblätter ftehen aufrecht und find hochgelb. Die 
Staubfäden lind einfach; der Griffel ilt kurz. Auf rauben Anhöhen 
an deu Rändern der Weinberge; Oeltr. ‘ 

13. A. PANICULATUM, caule teretifolio umbellifero, 
Noribus exterioribus pendulis, petalis ovatis conni- 
ventibus longitudine ftaminum fimplicium. (4. pani- 
eulatum F}. taur.- cauc. Scop. Willd. Perf£. Holt, Hall. de 
Allio.n. 25. c. ı.) 

Rıspesrörmisen L. 2. 9.8. Er hat'ganz das Anfehen des vorigen. 


Der 2 — 3 Fufs hohe Stengel hat pfriemenförmige, rinnartig- 


hoble Blätter. Die Blüthenfcheide ift fehr lang und bat eine pfrie- 
snenförmige Spitze; lie umfalst einen kugelrunden Blüthenkopf, 
deflen haarförmige, dreyeckige Stielchen fehr lang und [chlaff find. 
Die purpurrothen Kronblätter find verkehrt - eyrund, Die pris- 
matilche Samenkaplel hat fechs erhabene Streifen. Er befindet lich 
bey dem vorigen; Oelir. Krain. 


.d. Folia caulina teretia; umbella bulbifera, 


14. A. vineAaLe, fpatha decidua, umbella congefta, 


ORDO I. - 468 


ftaminibus tricufpidatis. (4. vineale Willd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl, Wett. Spreng. Gmell. Hell.) 
Weıunsenss-L. 3%. 6,7! Die eyrunde, weilse Zwiebel ift aus [ehr 
vielen Zwiebelchen von ungleicher Grölse zufammengeletzt. Der 
aufrechte Stengel wird an aFuls hoch; er ift geftreift und trägt Riel- 
runde röhrige Blätter. Die kleinen purpurfarbigen Blüthen bilden 
einen -kugelrunden Kopf. Zwifchen den Blütchen finden fich rothe 
Zwiebelchen, die lich in lange gekrümmte Spitzen endigen. Die 
abwechlelnd z[pitzigen Staubfäden tragen auf der mittelften Spitze 
den Staubbeutel; die beyden Seitenftändigen ragen gleich langen 
Borfien aus den Blürhen hervor. Auf Aeckern, Waldwielen, in 
Weinbergen falt überall. 


15. A. OLERACEUM, caule teretifolio bulbifero, fo- 
liis fcabris canaliculatis fubtus fulcatis, fpatha umbel- 
Jam laxam fuperante, ftaminibus fimplicibus. (4: ole- 
raceum Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 488. Hall.de Allio n. 26. f.2) 
Gemüsz-L. 3.7.8. Die eyrunde, einfache Zwiebel ilt eugefpitzt 
und treibt einen aufrechten, an 3 Fuls hoben Stengel, der- ab. 
wechfelnde, röbrige Blätter ırägt. Die ablätterige Blüthenfcheide 
ift bauchig: das eine Blättchen ift (ehr lang und endigt ich in 
eine [ehr dünne Spitze. Der Kopf trägt Blüthıen und kleine Zwies 
bein: die wenigen glockenförmigen Blüthen find langgeftielt: die 
äufsern Kronbläiter find fpitziger und haben einen grünen Rücken- 
nerv; die innern [ind weilslich und roth. Die Staubfäden find am 
Grunde verwachlen. In Weinbergen, Bauingärten, auf Wielen 
faft überall in Deutlchl, | 


e. Felia radicalia; Soapus nudus. 


16. A. ASCALONICUM, fcapo tereti nudo, foliis fu- 
'bulatis, umbella globofa, ftaminibus tricufpidatis. (A. 
afcalonicum Lin. Willd. Perf. Fl. Wett. Hell. Morif. h. 2. 
I.4 t. 14. 3. Kerner t. 307.) 

ScHauorren -L. 4. Er blüher im Sommer, Die kleine, einfache 
Zwiebel ift länglich. Der aufrechte Schaft ift taft nackt und wird 
fpannenhoch und drüber. Die Blätter find röhrig. Die bäutige 
Scheide enıhält einen dichten, kuzelrunden Kopf von Blüthen, 
mit aufrechten, eyrundlanzetförmigen Blättern, die hellblau find 
und einen dunklern Kiel haben. Die Staubfäden [ind von der Län- 
ge der Kronenblätter und wechlelweile fehr breit. Die Antheren 
find gelb. Der Same kömmt nicht zur Reife. Bey Askalon in Pa- 
läftina und bey uns fehr häufig angebaut, 


17. A, sensscans, fcapo nudo ancipiti, folüs line- 


462 CLASSIS VI. SPECIES. 

- mM 
aribus fubtus convexis laevibus, umbella fubrotunda, 
ftaminibus fubulatis. (A fenefcens Lin. Witid. Perf. 
Roth, Gmel. Sib. 1... ı..f.2. 4. nurci[[ifoltum $Scop. ) 
Grauwerdenner L. 4: 5— 7. Die anfangs Ichuppige Zwiebel 
wird mit der Zeit holzig und treibt viele Falern. Die [chwertför- 
migen Blätter werden fulslang. Aus ihrer Mitte könımt ein 2 Fuls 
hoher Schaft hervor, der eine ganz kurze, einfache Scheide trägt. 
Die röthlichviolerten Blütlien haben aufrechte, von einander ab- 
ftebende, gerinnelte und an der Spitze einwärtsgebogene Blätter. 
Die Staubtäden lind etwas länger als die Krone. Im füdlichen 
Deutfchl. in Schlef. 


ı8. A. ILLYRIcUM, fcapo nudo tereti, foliis linea- 
ri-lanceolatis planis, umbella faftigiata, Itaminibus fu- 
bulatis. : (4. zllyricum Wülld. Perf. Jacq. ic. 2. t. 365. 
A. rofeum Holt. ) 
Iıırrischen L. 2.6. Die faftrunde Zwiehel ift-mit kleinen Zwie- 
bein umgeben. Die Blätter find nach unten gerinnelt und umfaf- 
fen den Stengel; nach oben find lie lach und leicht gekielt-. Der 
runde Schaft trägt keine Zwiebeln. Die Scheide trennt: fich in 
2 — 3 zugelpitzte Blärtchen. Die Blüthenftiele‘ find anfangs kurz 
und verlängern fich dann. Die lanzetförmigen, oder eyrunden 
Kronblätter find fpitzig oder flumpf, ganz oder ausgerandet. Die 
Sıaubfaden [ind an der Balis erweitert. Die Kapfel ilt eyrund. In 
‘Weinbergen, Oelgärten; Litorale. 


19. A. AnGuULosuM, fcapo nudo angulato, foliis li- 

nearibus obtulis, umbella faltigiata, ftaminibus Gmpli- 
cibus corollam aequantibus, bulbis, oblongis Tadien 

transverlali adnatis. (4. angulo/um Fl. taur. - cauc. 
Willd. Perf. Rotb, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 
Hell. (Jacq. a. t. 423.?) Gmel Sib, 1. tr. 14. f. 2.) 
Ecxıcer L. 3.6.7. Der halbitielrunde Schaft ift geltreift, aber 
nicht zufammengedrückt und dadurch auf beyden Seiten gekielt. 
Die Blätter find kaum eine Linie breit; die Blüthenftielchen dop- 
pelt langer als die Blüche. Die völlig entwickelten Schirme hän- 
gen über Die Blüchen lind kleiner als boy A. fenefdens, weils- 
lich - fleifchfarben , mit dunklerermn Kiel. Die Staubfäden find von 
der Länge der Krone. Die gelben Antheren ragen hervor — A. 
angulofum: Jacq Hall. und vieler andern Icheint eine kleinere Ab- 
art mit fchmalern Bläuern von A "fenefsens zu leyn. Auf Iteinigen 
Gebirgen und naflen Wiefen; Oelir. Litorale, Bay. Ptalz, Schwab. 
Würzb. Wett. Frankt. a. M. Göring Thüring (bey SREUERONE) 
Hanoov. Ha:ız, Barhy, Schlef 

20. A. nIGrUM, fcapo nudo tereti, Foliis lineari- 


ORDO 1. 463 


' 4 

bus planis, umbella hemifphaerica, corolla patente fta- 
minibus fubulatis longiore, bulbo fimplici. (4. nigrum 
Fi. taur.-cauc. Willd. Perf. Retz obf. ı. Hoft. 4. multi- 
dulbofum Jacq. a. ı. t. 10. Kerner tr. 44.) 

Schwarzer L. 4. 5— 7. Die zollbreiten, geltreiften Wurzel- 
blätter Steben zu vier und [ind den Narziflenblättern ähnlich. Die 
2- — Sblätterige Scheide ift kürzer als der Schirm und fteht an 
der Spitze eines 2 Fuls bohen Stengels. Die Blürben lind von der 
Grölse des A. fene/tens, ganz blalsgelb und die eyrunden Blätter 
haben einen dunklern Kiel, Die Staubfäden find an der Balis ver- 
wachfen. Der Fruchtknoten ift braun. Um Wien. 


aı. A. ursinum, fcapo nudo femicilindrico, foliis 
lanceolatis petivlatis, umbella faltigiata. (4. urfinum 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spieng. 
Hoit, Gmel. Hell. Engl. b. ı22. Fl. D. 757. Kerner 
t. 197.) 
‚ Biren-L. 3. 5. 6. Die weilse-Zwiebel ift abwärts faferig und 
treibt einen aufrechten und oft fulshohen Stengel. Die Blätter [ind 
eyrundlanzetförmiz oder auch blols lanzetförmig, ganzrandig und 
graugrün; fie haben Aehnlichkeit mit denen der Mayblume. Die 
kurze Schöide ift gelpalten und umfalst 10 — ı4 Blürhen, die.lan- 
zetförmige, Hache und fchneeweilse Blätter haben: die äufsern find 
 höckerig. Die Staubfäden [ind einfach; die runden Samen Ichwarz 
und runzelig. In fchartigen Wäldern faft in ganz Deutichl, 


22. A. Czra, [capo nudo inferne ventricofo longio- 
re foliis teretibus. (4. Cepa Lin. Willd. Perf. Fi. Wett. 
Gmel. Hell.) s ä 
Gesmeing ZwieseL. SOMMERSWIEBEL. 2. Sie blüht im Sommer. 
Die grolse, einfache Zwiebel ift häutig. Der aufrechte röhrige 
Schaft if hohl. Die röbrigen Blätter find zugelpitzt. Der grolse, 
- Schirm ift kugelrund, vielblüthig und hat vor der Blüche eiue 
weilsliche, durchfcheinende Scheide; er trägt Kapfeln uud Zwie- 
bein. Die Staubfäden find wechlelweile Zfpitzig. Die zahlreichen 
Spielarten dieler Pflanze lind nie beltändig. Ihr Vaterland ift un- 
bekannt; lie wird häufig angebaut. | 


23. A. FrIsTULosuM, fcapo nudo adaequante folia 
teretia fubulata ventricofa. (4. fftulofum Willd. Perf. 
Fi. Wett. Gmel. Hell. Kerner t. 240.). 

Röunıcea L. Wıntenzwisser. 4.6 — 8. Die einfache Zwiebel 
it häutig. Der aufrechte Schalt wird ı — ı3 Fuls hoch und ift 
unten beblättert. Die röhrigen Stengel find meilt kürzer als der 
Schaft. Der dichte, kugelrunde Schirm hat eine weilsliche durch- 
"fcheinende Scheide; er trägt Kapleln und oft.auch Zwiebeln. Die 


464 'CLASSIS VI. SPECIES. 


‚ pfriemenförmigen Sıaubfäden find länger als die Krone. Die wei- 
{sen Kronenblätter haben einen grüuen Kiel. Sie wird mit der vo- 
zigen gebaut, ihr Vaterland ilt auch unbekannt. 
24. A. ScHOENOPRASUM, fcapo nudo tereti ad- 
aequante folia teretia fubulato- filiformia. (A. Schoeno- 
prefum Willd, Perf. Roth, Smith, Hoffın, Fi. Wett. Hoft, 
‚ Gmel. Hell. Fi. D. 971. Schk. t. gı. Kerner t. 64.) 
 Schwerrusuch. 4.5 — 9. Die kleinen, einfachen Zwiebeln [ind 
länglich und. dicht gehäuft. Der fpannenhohe Schaft ift röhrig. 
Die aufrecht - ausgebreiteten Blätter find an der Balıs [cheidenarug 
und röhrig. Der kugelrunde dichte Schirm fteht in einer eyrun- 
den, rothgeltreiften Scheide. Die lanzetförmigen Kronenblätter 
find violet oder roth. Die Staubfäden find einfach und pfriemen- 
..förmig. Die kugelrunden Kapfeln enthalten fchwarze, eckige Sa- 
men Auf Gewirgswielen; Oeltr. Salzb. Tyrol, Bayern, Schwab. 
Würzb. Harz, Heflen, Barby, Schlef, 
‘ 25. A. sısırıcum, fcapo nudo tereti, foliis femite- 
retibus, ftaminibus fubulatis, petalis lanceolatis acutis. 
(4. fibiricum Willd. Perf. Hoffm. 4. Schoenoprafum 
Murr. Com. nov. Gott. 6. t. 4. 4. rofeum Krock. &l. 
t. 43.) 
Sısıaıscner L. &. 7.8. Die kleine Zwiebel ili feinfalerig und 
wreibı halbwalzenförmige, falt gerinnelte, keinesweges aber eckigo 
Blätter, die aufrecht und etwas gedreht lind. Der fulshohe Schaft 
ift länger als die Blätter. Die eyrunde, kleine Scheide ilt vertrock- 
net und umfalst einen Schirm gleichhoher Blüthen. Die eyrun- 
den, (pitzigen Kronblätter [ind weils mit grünlichem Kiel. Die 
Staubfäden fiod kürzer als die Krone, Der Griffel mit der einfa- 
chen Narbe ftieht auf einem alchgrauen Fruchtknoten. Auf Ber- 
gen ; Schlefien. 


Die angeführten Laucharten kommen alle im freyen Lande fort; 
Be verlangen eine lockere, nahrhalte, etwas warme Erde. Man 
verpflanzt lie nur, wenn man fie vermehren will. Die, welche zu 
Küchengewächfen benutzt werden, fordern eine [orgfältigere Pflege. 
Die beyden erlten Arten und die gemeine Zwiebel fäet man jährlich 
auf einen guten und warmen Boden und begielst fie in der Jugend 
oft. Die übrigen vermehren fich durch ihre Zwiebeln. — Der 
manniglfaltige Gebrauch, den man von den mehrlien Laucharten 
in der Küche macht, ift bekannt genug. — Aufser dem, dals der 
Knoblauch vou vielen Völkern als eine Leckerlpeile genollen wird, 
dient der Saft zum Kitten des Porzellans und des Glafes. — Der 
Bären-L. wird von den Bewohnern des Caucalus rob und gekocht. 


als eine Leckerfpeile genollen, Oflicinel waren und [ind sum Theil 


m 


ORDO IL 00..465 


noch, von Allium Porrum: Porri jemina; von A. victorialis: 
Victorialis longae radix; von A. Jmiwnm:: A. radix; und von 
A,Cepa: Cepae radix. 


a3t. LILIUM,, Lilie. 


a. L. canpıpum, foliis lanceolatis fparfis bafı atte- 
' nuatis, corollis campanulatis intus glabris. (Z. candi- 
dum Willd. Per[. Curt. Mag. t. 278. Knorr t. ı. Kerner 
t. 319.) 

Waısse L. 2%. 7. Aus der weilsen, [chuppigen Zwiebel kömmt 
ein Blätterbündel hervor und zwilchen diefem ein 2 — 3 Fuls hoher 
Stengel, auf deflen Spitze lich ein langer Büfchel grofser, aufrech- 
ter, [chneeweilser Blüthen bildet, die einen vortrefllichen Geruch‘ 
verbreiten. Die Blätter lterben oft fchon vor derBlüthe ab; es er- 
fcheinen aber im Herbit neue Wurzelblätter, die den Winter aus- 
dauern. Man hat Spielarten': mit roıhgeltreiften Kronblättern ; mie 
purpurrothgeftreiften —; mit karmoilinrorhgeftreiften —; und mit 
gefüllten Blüchen. In Palältina, Syrien, Cadix, Schweiz. 


ı. L. BuLBIFERUM, foliis fparfis, corollis campanu- 
latis erectis, intus ER (L. bulbiferum Willd. Perf. 
Scop. Roth, Hoffm. Fi. Wett. Holt, Gmel. Jacg. a. t.226. 
Gaertn. ı2.t. 83. f. 4. Kerner t. gb. Schk. t. 91.) 
Feven-L. 2.6.7. Die weilse, [chuppige Zwiebel treibt einen auf- 
rechten, einfachen Stengel, der 12 — 2 Fuls hoch wird und eckig- 
geftreift ıft. Die oberlten Blätter find ungeltielt und in ihren Win- 
keln findet [ich oft eine kleine grüne Zwiebel. Die gellielten Blü- 
then (ind brennend rothgelb: die abftehenden Blätter find nicht 
zurückgerollt und die 3 innern etwas [chmaler. Durch Cultur 
verlieren fich die Zwiebelchen in den Blattwinkeln. Auch von ihr 
finden lich viele Spielarten, Auf Alpenwielen, fchattigen Niede- 
rungen; Oeltr. Schwab. Salzb. Wett. Frankf. a. M. Schlef. 


‘2. .L. cHALcCEDoNIcuM, foliis lineari - lanceolatis‘ 
fparfis, floribus reflexis, corollis revolutis intus pun- 
ctatis. (Z. chalcedonicum Willd. Perf. Scop. Jacq. a. 5. 
t. 20. Kerner t. 35. Schk.t. gı.) 

CraLcadoniscHe L. 24. 6. 7. Die [chuppige Zwiebel ilt gelb. Der 
aufrechte, röhrige Stengel’ift unten braun punktirt; er wird 2 — 
24 Fufs hoch und iftbiszu der Blüthe hinauf mit fingerlangen Blät- 
tern beletzt, deren Unterfläche an den parallelen Nerven und an 
dem Rande mit glänzend weifsen, durchfcheinenden Drüfen befletzt 
if, Der 2-—3-, felten mehrblüthige Stengel trägt brennend Ichar- 
lachrothe Blüthen, deren Blätter an den Spitzen Alzig und an der 
Bafıs gezähnt find. Die Staubtäden find grünlichgelb und der 
Mö/sler's Handb, d. Gewüchsk. 30 





46  CLASSIS VI. SPECIES. 


Blüchenftaub mennigroth, Durch Cuktur hart man (ehr viele Spiel- 
arten. In Perlien und in Krain. . 


3. L. MartaGon,, foliis verticillatis ovato-lanceo- 
latis, foribus reflexis, corollis revolutis. (Z. Marta- 
gor Willd. Perf. Scop. Roth, Hoffın. Fi. Wett. Holt, 
Gmel. Hell. Jacq. a. t. 351. Kerner t. ı61. Gaerın. l.c.) 
TürxenpunD. 4.6.7. Die gelbe Wurzel ift Schuppig und treibt 
einen einfachen, aufrechten, punktisten Stengel, von 2 — 3 Fuls 
Höhe. Die kahlen, ungeftielten Blätter ftehen zu 4 oder 6: die. 
oberiten abwechlelnd, Die Ichlafie Traube enthält braunrorhe Blü» 
then auf herabgebogenen Stielen, die mit rauhen, dunklern Punke 
‘ ten befetzt find. Der Fruchtiknoten ift Geckig und keulenförmig. 
Aut waldigen Bergen des mittlern und Südlichen Densfchlands, 


b. L. supersum, foliis imis verticillatis, caeteris 
fparüis, floribus racemofo- pyramidatis reflexis, corollis 
revolutis. (Z. /uperbum Wilid. Perl. Trew, Ehret 2. 
t. 11.) 
Pricurios L. 2. 6. 7. Die grofse, fchuppige Zwiebel ift gelb 
und treibt einen aufrechten purpurrothen Stengel von 3 — 4 Fuls 
Höhe, der mit [chmalen, lanzetförmigen Blättern dicht befetst 
ilt; diefe ind fämmtlich Znervig. Die Traube befteht aus 50 — 
4o Blürben, deren herabgebogene Stiele mit Deckblättern verlehen 
find. Die gelben Blüthen find an der Balis etwas dunkler und 
fchorfartig mit [chwarzen Punkten, oder kurzen Linien bezeichnet; 


Ge riechen fehr liark. Der Spielarten gibt es eine grofßse Menge. 
Ia Nordamerika, 


c. L. cANADENSE, foliis verticillatis linearibus, flori- 
bus reflexis, corollis revoluto-campanulatis. (Z. c 
naden/e Willd. Perl. Morif. f. 4. t. 20. f. g.) 

Cananısche L. 4.8. Die großse, längliche Zwiebel ift Schuppig 
und treibı einen aufrechten, 4 Fuls hohen Stengel, deflen Blätter 
3 Mahl geltreift ind. Die Blüchenitiele lehen zu 3, Die zahlrei- 
chen Blüchen fiad grofs, am Grunde gelb und von aulsen und in- 
‚ nen mit [chwarzen Punkten befetzt. Die Kronenblätter [ind weniger 
zurückgerollt als bey den beyden vorhergehenden. In Canada. 








Sie fieben alle gern an der Südfeite in gutem Boden; denn 
im Schatten blühen fie nicht leicht. Man vermehrt Ge durch Zme- 
bein, die man nach verwelktem Stengel ausnimmt und fogleich 
wieder verpflanzt. — Von L. candidum ilt officinell: Lilii albi 
radiz, flores, antherae; von L. Martagon: Martagon radiz. 
Die Wurzeln dieler zuletzt angetührıien Arten werden von vieles 
Völkern roh, gekocht und gebraten genollen. 


” 


> 


’ 


. ORDO I 467. 
232. FRITILLARIA, Schachblume. 


a. Fr. ımperıarıs, foribus [ub coma foliofa cernuis, 
foliis lineari-lanceolatis integerrimis. (Fr. imp-rialis 
Willd. Perf. Curt; Mag. t. 194. Kerner t. ı2ı. Gaertn. ı, 
r.17. f 1. Schk. t. 92.) . 

Kaisenenone. 2. 4. 5. Die grofse, runde Zwiebel befteher ans 
dicken, gelben, übereinander liegenden Schalen und har einen 
ftarken, fehr unangenehmen Geruch. Aus dem vertieften Scheitel 
derielben kömmt ein einfacher, 3 — 4 Fuls hoher Stengel hervor, 


_ der nur nach oben mit Blättern beferzt it. 4 — 5 Blüthen umge- 
. ben den Schopf kreistörmig,; lie ind karz geltielt und ["hmurzig- 


roh. Es gibt viele Spielarten. Sie kam 1570 über Conitantinopel 
nach Deutfchl. und finder ich jetzt in allen Gärten. 

b. Fr. pyrenaıca, foliis inhmis oppofitis, floribus 
nonnullis folio interjectis. (Fr. pyrenaica Lin. Willd. 
Perf) _ 

„Prarnässonz Sca. %. 5.6. Die doppelte Zwiebel ift fleilchig. 


. Der aufrechte, dünne Stengel ilt ı — ı& Fuls hoch und ırägt lange, 


fchmale Blätter. An der Spitze des Stengels finden Gich ı, 2 und 
mehrere herabgebogene Blüthen, die etwas kleiner als die der fol- 
genden find. Farbe und Zeichnung ilt auch wie bey der gemeinen 
Schachblume; beyde ‚[ind carrirt. Sie hat einen unangenehmen 
Geruch. Auf den Pyrenäen, in Rufsland. | 
Ä ı. Fr. Mereascıs, foliis linearibus alternis, flore 
terminali fubfolitario, capfula obtufangula. (Zr. Me- 
leagris Fl. taur.-cauc. Willd. Perf. Scop. Smith, Engl. 


“ b. 622. Fl. D. 972. Jacq- a. t. 32. Kerner t. 39. Sturm.) 


Geusinz Sch 3.4. Die zulammengeletzte Zwiebel hat auch auf 
dem Scheitel eine Vertiefung, woraus [ich ein aufrechter, gansein- 
Sacher und fulshoher Stengel entwickelt, der roıhbraun gefärbt ift 
und einige (4 — 5) zinnenförmige, an derBalis Icheidenartige Blär- 
ser trägt. An leiner Spitze fiehen ı — 2, [elten 3, grolse Blü- 
then an herabgebogenen Stielen, die purpurfarbig, und bunt -car- 
sirt find. Die Kronblätter find abwechfelnd breiter und ganz Itumpf. 
Die aufrechten Antheren find beweglich, Der Fruchtknoten ift 
6furchig ; die Narbe ztheilig. In Oelir. Krain. 

‚c. Fr. LATIFoLIA, foliis lanceolatis approximatis: 
fummis oppofitis florem terminalem folitarium fub- 
aequantibus, capfula obtufangula. (Fr. Jatifolia Fl. 
taur.-cauc. Willd. Perf.) 

Bazırsrärtarıoa Sch. 2%. Sieblüher den ganzen Frühling. Die blü- 
hende Pflanze ift kaum eine Spanne hoch und der Stengel bis über 
dio Mitte blätterlos; von da an aber hat er 5 — 6 genäherte Blär- 


30 * 


468 CLASSIS VI. SPECES. 


ter, wovon die untern breit-lanzeiförmig, die oberiten hingegen 
linien - lanzetförmig find: dabey find lie grün, nicht graugrün und 
pie rinnenförmig. Die bunte Blüthe ift gröfser und dunkler als 
die der vorhergehenden. Die Narben lind ftumpfrinnentörmig, 
Ihr Vaterland ift unbekannt; fie finder fich in Gärten, und wird 
häufig mit der vorhergebenden verwechfelt. 


% 
% 


. Sie verlangen einen milden, etwas feuchten Boden, und man 
pflanzı lie gewöhnlich nur dann um, wenn man fie vermehren will. 
Doch dürfen Ge nicht lange aulser der Erde bleiben. 


EUCOMIS, Schopflilie. 


Ev. PuNcTATA, fcapo cylindrico, foliis oblongo - Jan- 
.ceolatis canaliculatis patentibus. (Zw, punctata Ait. 
K. Willd. Perf. L’Heriu. (ert. angl.t. 8. A/phodelus co- 
mo/us Houttuyn t. 83.) | ’ 
Punxtints Sc#, 4. Die fchuppige, kegelförmige Zwiebel ift un- 
terwärts knotig und treibt ı£ Fuls lange und an der Bafıs a% Zoll 
breite Blätter; fie find am Rande wellenförmig, auf der Unterflä- 
che gelblich und dafelbfl nach der Balis hin purpurroth gefleckt. 
Seitwärts aus der Zwiebel tritt ein ftarker, a — 3Fuls hoher Schaft, 


“ der eine lange Blüthentraube trägt und über derfelben einen Schopf 


kurzer Blätter bildet. Jeder Blüthenftiel har ein Zeckiges, hohles 
und fpitziges Deckblätchen. Die lanzeıförmigen Kronentheile 
find weils, einen Zoll lang und an der Spitze grünlich oder röth- 
lich. Die purpurrothen Honigfchuppen bedecken den Fruchtkno- 
ten. Auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung. 


Sie verlangt eine fette mit Lehm und Sand vermifchte Erde; 
im Sommer hält“Gie fich im Freyen; im Winter fordert De 1 —5 
Grad Wärme im Glashaufe oder im Zimmer. Man begielst fie nur 
wäbrend ihres Wachsthums, und fetzt lie alle 2 — 3 Jahre in 
frifche Erde. 


233. UVULARIA, Zapfenkraut. 


- U. AMPLEXIFOL1A, foliis amplexicaulibus, pedicel- 
lis folitariis, medio distorto- geniculatis. (U, amplexi« 
folia Michaux, Willd. Perf. Hoffm. Hoft, Schk. t. 93.) 
STENGELUNFASSENDES Z. 4,5. Die ausdauernde Wurzel treibt ei- 
nen jährigen Stengel, der ı — 2 Fuls hoch wird, und 1 — 2 ge 
gliederte Aelte hat. Die sarten Blätter find länglich, herzförmig 
und fitzen abwechlelnd. Die glockenförmigen weilsen Blüthen 
hängen abwärts; die Kronenblätichen biegen lich an der Spitze 
tückwärts: die 3 innern [ind [chmaler; die 3 äufsern an der Balis 


ı 


ORDOL 469 


rorh gefleckt. Die rothe Beere. ift Zeckig. Auf Ichattigen Ber- 
gen; Oelir, Bay. Salzb. Oberlauf. Schlelien. 





Im Frühling genielst man die Wurzel unter dem Salat. ' 


GLORIOSA, Prachtlilie. 


Gr. supersa, foliis cirrhiferis., (Gl. fuperba Lin. 

Andrewst. ı29. Les Liliacees t. 26. wild. Perl. Gaertn. 
1.1. 18. f. ı.) 
Srozg Pr. 4.7— 10. Sie verdient ihren Namen mit Recht. Der 
runde Stengel kömmt aus einer winkelbaken - ähnlichen, [ehr gif- 
tigen Wurzel hervor und wird klafterlang; er hat zwey entgegen- 
geletzie Aelte. Die Blätter wechleln ab, aber unter den Aeften 
fiehen fie zu 3. Aus jedem Blattwinkel kömmt ein Blürhenfliel 
hervor, der eine überhängende Blüthe trägt... Ihre langen, lanzet- 
förmigen Llätter find am Rande wellenförmig, dabey -brennend 
roth und in der Nähe der Bafis niedergebogen. Die Befruchtungs- 
werkzeuge find herabgebogen. Diele prächtige Blüthe har das An- 
lehen einer lodernden Flamme. Auf Malabar. 





Sie gehörr ins warme Treibhaus und Lohbeer und darf wäh- 
rend der Ruhe nicht begoflen werden. Sie verlangt eine nahrhaf- 
te, bündige Erde und ein grofses Gefäfs. Man vermehrt fie durch 
Theilung der Wurzel, die fich oft felbft von einander löft. 


234. ERYTHRONIUM, Hundszahn. 


E. Dens Canıs, foliis ovato-oblongis glabris ni- 
gro-maculatis. (Z. Dens Canis Willd. Perf. Scop. Holt, 
Jacq. a.t. 9. Schk. t. 92. Kerner tt. 92.) - 

Geusınga H. 2.3.4. Die weilse fleilchigte Wurzel bar Achnlich- 
keit mit dem Fangzahne eines Hundes. In der Jugend treibt [ie 
zur ein Blatt, dagegen wenn fie blüber bringt lie 2 Blätter. Die- 
* fe find Beifchigt, fchön marmorirt, oder braun, fchwarz, pur- 
purroth und weils gefleckt, Der zarte, aufrechte Schaft ill purpur- 
zoth und 6 — ı2 Zollhoch. Er trägt eine überhängend, ziemlich 
grolse Blürbe, deren lanzetförmige Blätter zurückgebogen und pur- 
purroth find: die äufsern find an der Balis grünlich. Die weilsen 
Staubfäden tragen rothe Anıheren, die filberfarbig beltäubt find. 
Der röbrige Griffel ift weils und 3fpaltiig, Durch Cultur find 
viele Spielarten entflanden, auch findet fich die Blüthe gefülle. 
Im füdlichen Deutfchl. Oefir. 


Die getrocknete Wurzel in Milch gekocht ilt nahrhaft und 
wohlfchmeckend ; man wendet fie wie die Kallanien an. j 


49 - CLASSIS VI. SPECIES. 


‘235. TULIPA, Tulpe. 


1. T. sıLvesteıs, caule unifloro glabro, flore nu- 
bili nutante, petalis interioribus re bafı pu- 
beicentibus, foliis lineari - lanceolatis. (T. filveferis 
Fi. taur -cauc. Willd.:Perf. Scop. Roth, Smitli, Hoffm. 
Fi, Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 63. Fl. D. 
3-5 Schk. ı. 9). Sturm.) | 
Wırpoe T 23 45 Dir höckerige, Neifchigte Zwiebel ıft eyrund. 
Die Blätter umtaflen Ichridenartig den ganz einfachen Stengel. 
Die Enıblüthe hängt falt über, ilt wohlriechend, gelb und äulser- 
lich grünlich: ihre Blatter haben keine Honiggelälse; die 3 innern 
fi..d breiter und haben einen grünen Rückennerv. Der Zeckige 
Fruclhhknoten bat eine firzende, Zeckige Narbe. Ia Wäldern, 
Baumgärten d-s südlichen uod mittlern Dreurfehl 

a. T. GesnerIana, caule uniforo glabro, floribus 
erectis, petalis obtahiusculis ftaniuibusque glabris, fo- 
liis lanceolatis. ( T. Gesneriana Fl. taur. -cauc. Willd. 
Perf. Knorr del. ». t. T. et T. ı. 2.3. Gaertn. 1. t. ı7. 
f. 2. Schk. 1.93.) ı 
Gemeiss T. 3. Sie blüber fpäter als die vorhergehende und öfl- 
net fich erft um ı0 Uhr, da jene fchon um 8 Uhr offen ilt. Die 
‚grolse, langliche Zwiebel lieckt in einer braunen ‚Schale. Der 
Stengel ift niedriger ala bey der wilden Tulpe; die Blätter ind 
. mehr eyrund - lanzetförmig; die Blüche ilt nicht wohlriechend. 
Von ihr ffammen die zahllofen Spielarten ab, womit die Liebhar 
berey ein fo hohes Spiel twieb, dals für eine ausgezeichnete Sorte 
viele 1000 Gulden bezahlt wurden. Noch jetzt wird eine der feim 
ftien Tulpen mit ı00 und mehr Gulden bezahlt. In Kappado- 
eien, Rulsland, 





Durch das Kochen verlieren die Tulpen - Zwiebeln ihre bre- 
ehenerregende Eigenfchaft und geben mit Oel und Pfeffer eine an- 
genehme Speile. Die wilde T, verdient wegen ihres Ichönen Ge 
zuchs in die Gärten verpflanst zu werden. Die erltere bedarf kei- 
ner belondern Pflege; die zweyte verlangt emen milden, nahrhaf- 
ten Boden, der nicht fchwer und olıne frifchen Dünger ilt. Im 
Oktober verpflanzt man die Zwiebeln ins Freye, nach abgelonder- 
ter Brut. Während der Blütbe fchützt man lie vor zu ftarker Son- 
ne. Nach der Abtrocknung der Blätter hebt man die Zwiebeln 
aus und legt Ge an einen trockenen, luftigen Ort. Um Spielarten 
zu gewinnen, wählt man den Samen von den hellften und dunkel. 
fien Sorten und fäer ihn im September in milde Erde, Die klei- 
nen Zwiebeln, die fich dadurch erzeugen, bleiben das ganze Jahr 
in dem Kalten. ’Imzweyten Frühling treiben fie weit gräfsere Blär- 


ORDO L 471 


ter, als im 'erlten, und wenn [ie vertrocknet find, fo hebt man dis 
Zwiebeln aus, um fie bald darauf ins Land in einen nahrhaften, 
aber etwas ([andigen Boden zu verpflanzen. Ä 


236. ORNITHOGALUM, Vogelsmilch. 


a. Floribus corymbofis aut folitariis. 


' 1. OR. STRIATUM, fcapo foliofo unifloro, foliis al- 
ternis oblongo - lanceolatis, radicalibus filiformibus, 
petalis aequalibus obtufis nervofis. (Or. feriatum Willd. 
Antherieum ferotinum Willd. Sınith, Engl. b. 793. Holt, 
Jacq. a. t. 38. Hoffm. Sturm. Phalangium ferotinum 
Perf.) 
"Gusresıirtz V. 2.6— 8. Die längliche Zwiebel ift gekrümms 
und treibt einen aufrechten, bandhohen Stengel, der beblättert, 
meift einblüchig und nur an der Spitze erwas. geltreift ilt. Die 
_ Wurzelbläter find länger als der Stengel: die des Stengels find 
kurz, an der Balis erweitert und nervig. Die aufrechte Endblürhe 
ift inwendig weils, äufserlich röthlich und die Nägel der Blätter 
gelb. Die falenförmigen Staubfäden find kabl und bleibend. Die 
bäutige Kapfel trägr den bleibenden Griffel; die 3kantigen, ge- 
krümmten Samen lind’ geftreift. Auf felligen, bewachlenen Alpen; _ 
Krain, Tyrol. . 

2. OR. BOHEMICUM, fcapo foliofo fubunifloro, foliis 
‘alternis lanceolatis; radicalibus filiformibus, peduncu« 
Ks pilohusculis, petalis aequalibus lanceolatis obtulus- 
eulis. (Or. Sohemicum Willd. Perf. Zaufchner Act, 
boh. 2. cum icone, Schmidt, Sturm.) j 
Börniscnz V.2%. Blüht zu Anfang des Frühlings. Die zwiebel- 
artige, kleine Wurzel ift mit braunen Häuten umgeben tınd teibe 
einen aufrechten, fingerlangen Schaft,, der unten rundlich, weils 
und knotig ift; in der Nähe der Blätter ift.er taft eckig, ganz blals- 
zoth und Selten ablüchig. Die Wurzelblätter find länger als der 
Schaft: derer des Schaftes ind 3 — 5, ungeltielre und umfallende ; 
die untern'find länger, pfriemenförmig und zurückgerollt; die 
obern Sehr (pitzig und alle glänzend, blafsgrün und behaarı. Die 
gelbe Krone ift äufserlich gelblichgrün: die 3 innern Blätchen 
Qind aufrechter. Der Fruchtknoten if [charf dreykantig. Auf über- 
fchwemmten Plätzen an der Moldau in Böhmen. | 

3. OR. LUTEUM, folio radicali folitario. planiusculo: 
Boralibus imis oppofitis, pedunculis implicibus fubum- 
bellatis, petalis obtufis glabris. (Or. lIuteum Fl. taur.- 
eauc. 'Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. t.2ı. Fl.D. 378. Schk. 


s 


472 CLASSIS VL SPECIES. 


t. 94. Sturm 1.12. Or. praten/e Per[. et ap. Ult. annal. 
11.1.2. f.1.. Or. Perfonii Sturm, Hoppe (?). ß. Or. fil- 
vaticum Perl. ]. c.) 

Ger»erürnice V. 2. 4.5. Die falt runde Zwiebel ilt klein. Der 
4- — 5rollige Schaft ift eckig und aufrecht. Es findet fich meift 
nur ein Wurzelblatt, das lanzer - und rinnenförmig ilt. Der 
Schirmblätter find meift 2, die an beyden Enden verdünns, un- 
gleich und faft entgegengelerzt find. Die einblüthigef Stiele ha- 
ben an ihrer Bafis ein pfriemenförmiges Deckblatt und bilden ei- 
nen einfachen Schirm. Die Kronenblätter find inwendig golb, 
“äufserlich grünlich und haben einen weilslichen Rand. Der Frucht- 
knoten ilt Zeckig; der Griffel Zkantig. Sie variirt: mit ganz [chma- 
len Blättern; und mit kürzerem und dünnerem Schafte. An Zäu- 
nen, in Baumgärten faft allenthalben. (H.) 


4. OR. pusıLLum, folio radicali folitario canalicula- 
to-triquetro: floralibus oppofitis, pedunculis fimplici- 
bus umbellatis, petalis glabris. (Or. pufillum Fl. taur.- 

“ eauc. Schmidt boh.) Ä 
Kısıns V, 4.3.4. Sie erfcheint unter allen Gattungsverwandten 
am frühelten. Die Zwiebel treibt ein Wurzelblat, das weit län- 
ger als der Schaft ift, dabey [ehr [chmal, rinnenförmig und fcharf 
kielförmig. Der eckige Schaft trägt nur wenige Blüthen in einem 
Schirme und kömmt zwilchen 2 lanzetförmigen Blättern hervor. 
Die Blüthenftiele haben keine Deckblätter. In Böhmen. 


» 5. OR. MINIMUM, folio radicali folitario planiascu- 
lo: floralibus alternis; imo maximo fpathaeformi, per 
dunculis ramofis corymbofis, petalis acutiusculis igla- 
bris. , (Or. mizimum Lin. Fl. taur.-canc. Fl. D. 612. Or. 
[pathaceum Willd. Perf. Hayne Ufter. an. ı5. t. ı. 
Hoffin. Or. Haynii Roth ap. Roem. arch.?) 

Kusınste V. 24, 4.5. Mebrere dicht vereinigte Zwiebelchen. Der 
Schaft trägt gewöhnlich 5 Blüthen. (H.) 


| 6. OR. viLLosuM, foliis radicalibus geminis: flora- 
libus imis oppofitis, pedunculis ramofis petalisque hir- 
futis. (Or. villofum Fl. taur.-cauc. Or. minimum Willd. 
Roth, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell. Schmidt 
boh. Gouan ill. n. 2. Or. arvenfe Perf. ap. Ult. ann. 
n. 3.1.1. f.2. Or. Hayniüi Sturm ı. ı2.?) 

Benaante V. 2.4 5. Sie unterfcheidet fich von der gelbblüchi- 
gen Y.: durch kleinere Schäfte, Kronen und Blätter; durch äfi- 
ge Biüthenftiele, die feinhaarig oder vielmehr zottig find; und 
durch die Griffel und Fruchtknoten, die mehr oder weniger Reif- 
haarig find, Ueberdiels find die Kronenblätter lanzeiförmig, [pit: 


“ 


ORDO IL .473 
sig und äufserlich faft Reitbsarig. Schaft und Blüthenftiele find 


meilt röthlich. Sie variirt mit Zwiebeln in den oberiten Blatıwin- 
keln. Auf Aeckern, an Zäunen fait allenıhalben. (H.) 

7. OR. STERNBERGII, fcapo fimplicifimo debili fili- 
formi, foliis Aliformi-linearibus, pedunculis ramoüis 
en petalis lineari-lanceolatis acutis. (Or. Stern- 

ergii Hoppe Diar. bot. 5. n. 22. Sturm.) 

Steanssaciscne V, 2%. 4 Die jungen Pflanzen ftehen rafenartig 
beyfammen und haben dem Schnittlauch ähnliche Blätter, die aus 
einer falerigen, weifsen Zwiebel kommen. Diele ilt mit einer 
braunen Haut überzogen und treibt einen fpanuenhoben Schaft 
mit einem Wurzelblatte, welches länger ift als diefer und nicht 
mit ihm zulammenhängt. Er it falt rund, kahl, an der Balis dün- 
ner und unter der Blüthe dicker. Das untere Hüllblätchen ill, 
nach Art der Scheiden, umfaflend und lang zugelpitzt. Ueber die- 
fem Blarte fteht ein anderes, Ichmales, etwas behaartes Blättchen. 
Hier theilt fich der Schaft in mehrere Aelte, und gemeiniglich je- 
der Aft wieder in a einblüthige Stiele, mit ı — 2 Sehr Ichmalen, 
haarigen Deckblättchen. Die kablen Stiele find rund und tragen 
gelbe Blüchen, deren Blätter [ehr [chmal und [pitzig find. Der 
Griffel ift halb fo lang als die Krone. Der Graf von Sternberg fand 
fie in dem Weintinger Walde bey Regensburg. 


b. Floribus racemofis alternis. 


8. OR. UMBELLATUM, racemo fubcorymbofo pauci- 

floro, pedunculis fructiferis elongatis patentillimis, fo- 
liis linearibus glabris. (Or. umdellatum Fl. taur.-cauc. 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 130. Jacq. a- t. 343» 
Schk. t. 94. Kerner t. 50.) 
Scuiamsrörmioe V. 4:4 — 6. Die weilse Zwiebel ift falt rund 
und treibt einen aufrechten, 3 — 4 Zoll hohen Schaft, den die 
glänzenden Blätter kreisförmig umgeben. Diele lind rinnenförmig 
und haben der Länge nach eine weilse Linie. Die weilsen Blüthen 
find äufserlich grünlich und ftehen auf einblüthigen Stielen, die 
mit einem lanzetförmigen, weißslichen Deckblatt verfehen find. 
Die Staubfäden fiod wechfelweife kürzer und Ichmaler. In Baum- 
gärten, unter der Saat im mittlern und [üdlichen Deutlchland, 
(Mecklbg.) 

9. OR. PYRENAICUM, racemo elongato, genitalibus 
aequalibus, petalis linearibus, foliis linearibus convolu- 
to-canaliculatis. (Or. pyrenaicum Fi. 'taur.-cauc. Willd. 
Perf. .Scop. Smith, Hoffm. Hoft, Gmel. Jacg. a. t. 103. 
Engl. b. 499.) | ; 


44% _CLASSIS VI. SPECIES. 


Prazmässenz V. 24.5— 7. Die eyrunde Zwiebel treibt feht lange, 
graugrüne Wurzelblätter und einen aufrechten, runden Schaft, der 
an 3 Fuls hoch wird und viele (ungefähr 50) Blüthen trägt. Diele 
find geftielt und haben Blätter mit [chmalen, weilsen Rändern. 
Die Stiele Itehen während der Blüthe ganz ab, nach derlelben find 
fie aufrecht, und jeder hat an der Balis ein lanzetförmiges, blei- 
bendes Deckblatt. Auf Berg - Triften; Oeltr. Krain, Schwab. 
Darmit. Nafl. Schlef. | 

10. ÜR. NARBONENSE, racemo longiflimo, genitali- 
bus aegqualibus, petalis lanceolatis, foliis linearibus 
planis. (Or. narbonenfe Fl. taur.-cauc. Willd. Perf. 
Rutiı \?) Gouan ill. 26.) | 
NarsonsiscHe V. 2.6.7. Die zollbreiten Blätter [ind grün. Die 
Eiürsen (an 100) haben weilse Blätter, die auf dem Rücken grün 
und 3nervig find. Die Deckbläter find kürzer als die Blürben- 
ftiele Diele liehen während der Biüthe ab, nachher aber find fie 
aufrecht Sie it dem Or pyramidali verwandt. In Weinbergen, 
auf Aeckern: Frankf. a. M. | 

11. OR. coMosuM, racemo breviffimo, bracteis 
lanceolatis longitudine forum, petalis obtufis, filamen- 
tis Sfubulatis. (Or. comofum Lin. Willd. Perl. Hoft, 
Jacq i r. t. 426.) | 
Scnorrarnior V. 24. 6. Die linienförmigen Blätter find kielförmig. 
Die weilsen Blüthen fchillern ins Grünliche. In der Nähe der Ba- 
denfchen Bäder in Oeltr. auf fonnigen Plätzen. 


12. Or. nurans, floribus fecundis pendulis, ne 
ctario ftamineo campaniformi. (Or. nutans Willd. 
Perf. Roth, Hoffm. Hoft, Ginel. Hell. Jacq- a. t. 301.) 
Uzserwänoenne V, 2.4 — 6. Die grolse, weilse Zwiebel ilt mit 
einer fehr zarten gelblichen Haut bedeckt und treibt einen aufrech- 
ten Schaft, der fulshoch und lıiöher wird. Die fulslangen Blätter 
find linien- und rinnenförmig, [lumpf und geltreift. Die Schlafe 
Traube hat grolse, iowendig weilse, äufserlich grünliche Blütben, 
mit weilsgeränderten Blättern, die auf einblüthigen , abwechleln- 
' den Stielen Itehen. Die lanzerförmigen Deckblätter find länger 
als der Stiel. Die Staubfäden find wechfelweile kürzer, fchmöoler 
und an der Spitze Szähnig. Sie hat die grölste Kapfel. In Baum- 
gärten; Oeltr. Bay. Schwab. Würzb. Frankf. a. M. Hellen, Wetter. 
Hannov. Oldenb. Brerm. Holft. Mecklb. Barby, Berl. (H.) 


Sie kommen alle im Freyen fort und verlangen einen milden, 
etwas feuchten Boden. Die Zwiebeln von einigen follen geniels- 
bar feyn. Ehedem führte man: Ornichogali radiz. 


ORDO I. 475 
337”. ASPHODELUS, Affodil. 


1. A. ramosus, caule nudo ramofo, pedunculis al- 
ternis bractea longioribus, foliis enfifurmibus carinatis 
laevibus. (4. ramofus Willd- Perf. Scop. Murr. in 
Comm. gott. 1776. t. 7. Holt.) 

Asstıcen A. 2. 5. 6. Die langen, feifchigen Knollen find aus- 
wendig weils und inwendig gelb. Sie treiben einen flarken Bü. 
fchel langer, fchmaler, Zeckiger Blätter, die [charf zugelpitzt und 
hohl find, und einen 2 — 3 Fuls hohen Stengel, der eine lange 
Blüthenähre ırägt. Die grolsen, fteroförmigen Blürben find weils, 
und jedes Kronenblatt har äufßserlich einen rothen Streif. Die falt 
runden Samenkapleln haben 3 erhabene Rippen, 3 Fächer und 
enthalten Ichwarze, Zeckige Samen. Auf Bergen; Oeltr. Krain, 
Bay. Schwab. | 


a. A. LisurNicus, caule fimplici bafı foliofo, corol- 
lis cernuis monopetalis, foliis fetaceis. (4. lidurnicus 
Willd Perf. Scop. carn. t« ı2.) 

Hyazınraantıcen A. 4. Die Wurzelblätter find borftenartig. Die 
- glockenförmige Blüthenkrone Hl an ibrer Mündung 6zähnig. In 





Von dem äftigen A. führte man ehedem die Goldwurzel, 
Afphodeli radixz. Die Wurzeln wurden in alten Zeiten mit Oel 
und Salz, die Stengel aber in der Alche gebraten als Leckerbillen 
genolfen. 


238. SCILLA, Meerzwiebel. 


a. Sc. MARITIMA, nudiflora, bracteis refractis. (Se. 
maritima Willd. Perf. Blackw.t. 59:. Schk. t. 94.) 
Gsmsınz M. 24.5 — 8. Die Sehr großse Zwiebel befteht aus di« 
cken, fleilchigen, übereinanderliegenden Häuten und treibt zuerk 
einen 2 — 3 Fuls hoben Schafı mit einer [ehr langen Traube. Die 
kleinen fiernförmigen Blüthen find oft weils, oft dunkel oder blafs- 
roth, und endlich auch gelblich. Die kleinen, -lanzetförmigen 
Schuppen zwilchen den Blüthen (ind gefärbt, aufwärts gebogen und 
haben umgefchlagene Spitzen. Die Zeckige Kaplel enthält platte, 
fehwarze Samen. So wie der Same zu reifen anfängt, erfcheinen 
die dicken, lteifen Blätter, die etwas fleilchig und lanzetförmig 
find; fie dauern den Winter durch und vertrocknen vor der Er- 
fcheinung des Schaftes. Sie varüirt mit weilser Zwiebel.‘ In Spa- 
nien, Sicilien, Syrien auf den landigen Meerufern. 

1. Sc. AMoENA, floribus lateralibus nutantibus, pe- 
dunculis coloratis brevilfimis, bracteis miaimis. (sc. 


I» 


476 'CLASSIS VI. SPECIES. 


amoena Fl, taur.-cauc. Willd. Perf. Roth, Hoffm. Fl. 
Wett. Spreng. Holt, Jacq: a. t. 2ı8. Kerner t. 14.) -- 
Schönze M 2.4.5. Die dichte, fleilchige Zwiebel ift purpurroth ; 
fie treibt felten mehr als 4— 5 glänzend grüne Blätter, die fufslang 
find und meilt auf der Erde liegen. Der Schäfte find 1 — 4; fie 
find eckig, röthlich und aufrecht und tragen eine fehr fchlaffe 
Traube, .deren Blüthen abwechfeln und fchön himmelblau find: 
- ihre Blättchen haben an der Balis a weilsliche Linien und 3 da- 
von find an der Spitze knorpelig. Die Staubfäden find hellblau, 
und der Pruchtknoten ift gelb. Sie variirt mit weilsen und rothen 
Blüchen. In Baumgärten, an Zäunen; Oeltr, Schwab. Wett. 
Frankf a. M. Nail. Barby, Herborn, Wittenb. 


2. Sc. sıroLıa, floribus corymbofo-racemofis ere- 
‘ctis, pedunculis inferioribus flore longioribus, bra- 
cteis fubnullis. (Se. difolia Fl. taur.-cauc. Willd. Perf. 
Roth, Sınırtb, Hoffın. Fi. Wett. Hoft, Gmel, Hell. Eng). 
b. 24. Jacq. a.t. 117. Anthericum bifolium Scop.) 

“ Zwererirterise M. % 4. 5. Die kleine, rundliche Zwiebel ılt 
dicht; fie treibt 2, Selten % lanzeıförmige, falt kielförmige Blätter. 
Der Schaft ift kaum höher als die Blärter, aufrecht und rund. 
Der Blüthen find 4 — ı0, ziemlich lang geltielt. Die Kronenblätt- 
chen find an der Bafis grün, nach der Spitze hin blau und mit ei- 
nem dunklern Strich durchzogen : die 3 äulsern lind [ehr [chmal. 
“ Die Staübfäden-find blau; der Fruchtknoten ift kegelförmig. Sie 
varüirt mit weilser Krone und Staubfäden. Sc. praecox Willd. 
ift Abart von diefer, und So. bifoliz Fl. D. 468. ilt Sc. verna. 
-In Wäldern, an Abhängen der Berge; Oeltr. Steverm. Krain, Li- 
torale, Bay. Salab. Schwab. Pfalz, Wett. Frank. Würzb. Regensb. 


Neuwied, , 


3. Sc. Aurumnauıs, foliis linearibus, floribus race- 
mofis, pedunculis ebracteatis longitudine floris. (Se. 
eutumnalis Fl. taur. - cauc. Wilid. Perf. Smith, Holt, 
Eng). b. 78, Cavan. ic. 3. t. 274. f. 2. Anthericum autu. 
‚mnale Scop.) | 
Hersst-M. 21. 9. 10. Die kleine runde Zwiebel ilt weils und 
dicht; fie treibt nur wenige, Sehr dünne, fadenförmige Blätter, 
die den ganzen Winter grün bleiben. Der aufrechte Schaft ili an 
‚der Balis verdünnt und trägt einen flachen Strauls von kleinen, 
fternförmigen Blüthen, die rolenrorh, oder auch blafsblau find, 
wie die Staubfäden und der Fruchtknoten. Die Blütchenftiele find 
aufwärts gekrümmt. In Weinbergen; Friaul. 


b. Sc. nurtans, foliis linearibus, fpica nutante, 
‚Roribus cernuis, campanulato-cilindrieis apice refie- 


ORDO IL 477 


xis, bracteis geminis. (Se. zuzars Smith, Engl. b. 377. 
Hyaointhus non [eriptus Willd. Perf. Kerner t. 444.) 
Uessaränsenpe M. %. 5. Die weilse Zwiebel ift eyrund und treibt 
febr viele kielartige Blätter. Der fulshohe Schaft ift aufrecht und 
trägt eine vielblüthige Traube, die nur fruchttragend aufrecht Itehr. 
Die gellielten Blüthen find einfeitswendig und hellblau, zuweilen 
auch weils und woblriechend. Die Deckblätter ünd linienförmig 
und /[pitzig. ‚Die linien - lanzetförmigen Kronblätter find bleibend 
und bis zur Mitte einander genähert. Die mit den Kronblättern 
verwachlenen Staubfäden [ind fadenförmig und gleich. Der Gecki- 
ge Fruchtknoten ill ohne Honigvertiefungen. Auf der Narbe fiızt 
gewöhnlich ein heller Tropfen. In Wäldern; England, Spanien, 
Frankr. Ital, Schweiz, Perlien, 


‚Die gemeine M. hat eine Wurzel oft von der Gröfse eines 
Kinderkopfs und man kennt fie unter dem Namen: Seillae feu 
Squillae radix, in den Apothekeo. Sie iltlehr bitter, ekeibaft und 
frifch fehr [charf, fo dafs fie die Haut angreift und Blafen zieht. 
Im trockehen Zultande fieht fie hornartig aus. — In Freyen 
läfst fie lich nicht durchwintern. Um fie zur Blüthe zu bringen, 
mufs man ein grolses Gefäls mit Triebfande anfüllen und lie Nei- 
fsig mit Salzwafler begielsen. — Die jchöne M. kömmt in jeder 
Laxe und in jedem Boden fort. Man nimmt fie alle a — 3 Jahr 
im Sommer nach abgeltorbenem Kraute auf und verpllanzt fie, nach 
der Zertbeilung, fogleich wieder. Gleiche Behandlung fordern (ie 
beyden folgenden. — Die überhängende M. verträgt die härte- 
Iten Winter, lie verlangt aber eine fette, lockere Erde. Man 
nimmt fie auch nach 2 — 3 Jahren im Sommer auf, verwahrt die 
Zwiebeln an einem trockenen Orte bis in den Oktober, wo man 
fie wieder verpllanzt. 


239. PHALANGIUM, | Spinnenkraut. 


I. Pr. RAMosuM, foliis planis, feapo ramofo, co. 
rollis plauis, piltillo recto. (PA. ramofum Perf. Spreng. 
Anthericum ramojum Willd. Scop. Roth, Hoffm. Fl. 
Wett. Holt, Gmel. Hell. Jacg. &. t. 161. Fl. D. 1157. 
Schk. t. 95.) | 
Asstıoes Sr. 4.5 — 8. Die knotige Wurzel treibt lange, dicke 
Fafern. ‚Der aufrechte, kahle Schaft ilt geltreit, a — 3 Fuüls 
boch und hat ausgebreitete Aefte. Die linienförmigen Wurzel- 
blätter Gnd zugelpitzt, nach-der Balis hin kielförmig und weit 
kürzer als der Schaft. Die Deckblätter find den Blättern ähnlich, 
aber kleiner, Die geflielten Blüthen find weils und bilden [chlaf- 
fe Trauben. Die glünsenden Kronenblätter ind abwechlelnd klei» 


478 CLASSIS VI. SPECIES. 


ner. Es variirt mit einfachem Schafte. Die Blüthen öffnen fich 
: 7 Uhr Morgens und fchlielsen fich Nachmittags zwilchen 3 und 
4 Uhr. Io Gebirgswäldern des mittlern und füdlichen Deutich- 
lands. 

2. Pr. Lırıa6o, foliis planis, fcapo Aimpliciffimo, 
corollis planis, piftillo deolinate. (Ph. Liliago Perl. 
Spreng. Anthericum Liliago Willd. Roth, Hoffm. FI. 
Wett. Haft, Gmel. Hell. Fl. D. 616. Jacq. h.t. 83. Gaertn. 
1.1. ı6. £& 1. Schk. l. c.) | = 
LıirtenaRtiass Sr. 24. 53— 8. Es unterfcheidert fich von dem vori- 
gen: durch breitere, kürzere und meift an der Spitze gekrümmıe 
Blätter; durch einen gewöhnlich einfachen Schaft; durch weit 
gröfsere Blüchen; durch abwechlfelnd kürzere Staubläden; und 
durch den herabgebogenen Griffel, Es variirt mit ältigem Schaft. 
‚In Gebirgswäldern; Oeftr. Tyrol, Salzb. Bay. Schwah. Ptalz, 
Frank, Wett. Gött. Herb, Barby, Berl. (Blankenburg bey der Teu- 
fels- Mauer) Halle. 


3. Pr. Litiasteum, foliis planis, fcapo fimplicifh- 
mo, corollis campanulatis, ftaminibus declinatis. (PA, 
Liliaftrum Perf. Anthericum Liliaftrum Wilid. Lin.) 
{raossks SP, 4.7. Die Wurzel befteht aus vielen weilsen, langen 
Knollen. Die langen, grasartigen Blätter find fleif und aufrecht. 
Der aufrechte, 2 — 3 Puls hohe Schaft trägt eine lockere Traube. 
Die einzelnen Blüthen ftehen einleitswendig; fie [ind lilienartig, 
‚weils und wohlriechend : die zarten Kronenblättchen find an der 
Spitze grünlich, etwas verdickt und zurückgebogen. Unter jeder 
Blüthe Steht ein gefärbtes Deckblätichen. Der hervorltehende 
Griffel hat eine köpfige Narbe. Die eyrunde Kapfel enthält ecki- 
ge Samen. Auf bewachfenen Bergen; Krain. | 





Das erftere und letztere verdienen eine Stelle in den Gärten. ' 
Sie’ kommen alle im Freyen fort. Von dem erltern führte man 
ehedem: Phalangii ramofi herba, flores, femina; von dem lilien» 
artigen Sp.: Phalangü non ramofi herba, flores, femina. 


ANTHERICUM, Zaunblume. 


I. A. FRUTESCENS, foliis carnofis teretibus, caule 
fruticofo erecto ramofo. - (A. frutefcens Willd. Perf. 
Plantes grafl. ic.) 
Sraaucuantige Z. b. Sie bl 
falerige Wurzel treibt meh 
Oberfläche der Blätter ilt fla 
an der Balis Icheidenartig u 


et faft den ganzen Sommer. Die 
‚ aufrechte, äftige Stengel. Die 
und kahl; fie umgeben die Aelte 
enthalten einen bittern, klebrigen 








ORDO I. _ 479 


Safı. Die in den Wiokeln der Aelte ftehenden, r — 2 Fuls lan- 
gen Aehren enthalten gelbe Blüthen, die aus 3 breitern und 


3ichmalern Blätchen befiehen. Die Kapleln enthalten Zeckige 
Samen. Auf dem Kap. 


2. A. annuum, foliis carnofis fubulatis teretiuscu- 

lis, fcapo fubracemolo,. (4. annuum Willd. Peıf. Plan- 
tes gralf. ic.) 
Jinnıce Z. ©. 7. 8. Die Wurzel treibt eine Menge fulslanger 
Blätter, die auf der Oberfläche ziemlich fach find. Der S-haft 
it weit flärker als die Blätter und enthält viele gelbe Blüthen, 
die dachziegelartig fich decken. Die Stauhfäden lind bey dieler 
und der vorhergehenden behaart. In Aethiopien. 





Die erftere ift nicht zärtlich, doch mufs man fie im Winter 
gegen Froft Ichützen, ihr ı — 5 Grad Reaum. Wärme geben und 
fie trocken halten. Sie vermehrt fich durch Stecklinge — Die 
letztere kömmt im Freyen gut fort, Der Same wird in ein mälsig 
warmes Miltbeer geläer, und dann verletzt man die Pflänzcher in 
leichte Erde an eine warme Stelle. 


240. NARTHECIUM, Aehrenlilie. 


N. ossırraGuM, foliis enfiformibus, filamentis 12% 
natis. (N. oflifragum Perf. Smith. N, anthericoides 
Hoppe pl.r. C.2. Anthericum ofifragum Willd. Roth, 
Hoffm. Fl. D. 42. Kerner t. 728.) E 
$Sumpr-Asur. 3.7,8. Die kriechende Wurzel ilt von vertrockne- 
ten Blättern häutig. Die fchmalen Blätter find zugefpitzt, nervig 
und kielförmig. Der Stengel wird handhoch und höher; er ilt an 
der Balis gekrümmt und har 3 geltreifte, kielförmige Scheiden. 
Die einfache, kurze Traube trägt gellielte, abwechlelnde Blüchen, 
deren Blätichen inweodig und am Rande gelb find und einen grü- 
nen Rückennerven haben. Die Staubläden (ind lehr zottig und 
kürzer als die Krone. Die 6eckige Kapfel ift glänzend, Zklappig 
und 3fächerig. Die zahlreichen Samen liegen wie Dachziegel 
über einander. Auf (ampfigen Torfmooren; Holft. Brem. Oldenb, 
Jever, Weitphal. Hannov. Schlefl. (H. auf dem Eppendorfer Moor.) 


241. ASPARAGUS, Spargel. 


1. A. oFFIcInALIs, caule recto, ramis paniculatis, 
foliis fetaceis rectis, floribus geminis reflexis dioicis, 
eorollis fubcilindricis. (4. ofieinalis Willd. Perf. 
Scop. Roth, Sazith, Hofim. Fi. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 


480 CLASSIS VI. SPECIES. 


Hell. Engl. b. 339. Fl. D. 805. Schk. t. 96. Gaertn. ı. 
t. ı6. f. 5. Kerner t. ı23.) ' 
Geuerner Sr. 4. 6—7. Die kriechende Wurzel treibt fehr lange, 
fleifchige Falern. Die [ehr äftigen, geftreiften Stengel find jährig, 
ganz kahl und nach oben eckig. Die ungleichen Blätter fieben bü- 
fchelweife: unter jedem Bülchel ftebr ein weilses, pfriemenförmi- 
ges Nebenblatt. Die einblüthigen Stiele treten meilt einzeln aus 
den Blattbüfcheln hervor. Die hängenden Blüthen enthalten längli- 
che, ftumpfe Blättchen, die oft an der Balis zulammenhängen und 
weilslich find. In der weiblichen Blüthe finden fich nur Rudimen- 
te der Staubfäden und 3’ zurückgebogene Narben. In der männli- 
chen Blüthe ift kaum eine Spur eines Griffels, Die kugelrunde, 
_ glänzendrothe Beere enthält [chwarze Samen. Auf Meerufern, 
Wielen, in Wäldern falt in ganz Deutfchl. (H.) 


2. A. AcuTiroLıus, caule inermi angulato fructico- 
. fo, foliis aciformibus rigidulis perennantibus mucrona- 
tis aequalibus. (4. zoutifolius Willd. Perl. Holt. 4. 
Corruda Scop.) j | 
SprirzuLÄtterisen Sp. b. 8. Der [ehr äflige, weitlchweifige Sten- 
gel bilder einen kleinen immergrünen Bufch. Die bülchelweile, 
öfters zu 7 ftehenden Blätter find einander genähert. Die zablrei- 
chen, gelblichen Blüthen find geftielt. Die Beeren [ind weilslich- 
grau, In dornigen Gebülchen; Litorale, Friaul. Ä 
— m 


Man hat von dem erflern mehrere Spielarten, wovon die zar- 
tefte die mit grünen Wurzellproffen it. Der weifse Sp. hat grün- 
licbe Spitzen und wird dicker als der vorhergehende; aber er 
wird unten früher hart. — Er gewährt eine angenehme Speife, 
aber er ilt nicht fehr nahrhaft und nicht alten zuträglich. Er ilt 
fehr uriotreibend. Man pflanzt ihä durch Zertheilung der Wurzel 
und durch Samen fort. — Die Bewohner des Litorale ziehen die 
Wurzelfproflen des leiztern denen des gemeinen Sp. vor. Von die- 
fem ilt gebräuchlich: Afparagi radiz; ehedem auch: femina. 


DRACAENA, Drachenbaum. 


Dr. Draco, arborea, foliis fubcarnofis apice fpi- 
nofis. (Dr. Draco Lin. Willd. Perf. Draco ardor Blackw. 
t. 358.) | | 
Gesseiner Da. %. Die Wurzeln treiben häufige Ausläufer und ei- 
nen Stamm von 8 — ı2 Fuls Höhe, der von den abgetallenen Blät- 
tern narbig ift. Er endigt Gch in eine Blätterkrone, die an 3 Fuls 
hoch it. Die [chwertförmigen Blätter find an 3 Fufs lang und 
umfallen mit ihrer Bafis den Stamm; (ie find graugrün und rinnen. 


| _ ORDO I. | 481 


förmig. Die kleinen geltielten Blüchen bilden eine äftige Rispe. 
Die Blüthenfcheiden find anfangs weilslichrorh, zuletzt aber zie- 
gelroch, Die weifsliche Krone Iteht auf einem geknieten Stiele; lie 
öffnen lich nur des Nachmittags und haben einen Ichwachen, bal- 
famifchen Geruch. Die runde, [aftige Beere ift anfangs grün: und 
zuletzt gelb. In Oftindien. 

Wahrfcheinlich liefert diefes Gewächs das befte Drachenblut 
(Sanguis Draconis), welches blutroth, gelchmack- und geruch- 
los, entzündbar ilt, und erhitzt fioraxähnlich riecht” Sanguis Dra- 
conis in guttis ilt weit beller als in zabulis. Es hat zulammenzie- 
hende Kräfte un wird in der Heilkunde angewandt. — Dieler 
Baum gehört ins warme Treibhaus und Lohbeet. 


242. CONVALLARIA, Mayblume. 
a. Lilium convallium Tournef. corollis campanulatis. 


1. C. MmaJaLıs, fcapo nudo femicilindrico, floribus 
racemofis campanulatis nutantibus. (C. majalis Willd. 
Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm, Fl. Wett, Spreng. Holt, ' 
Gmel.’Hell. FI.D. 854. Gaerm. 1. t. 16. f. 6. Schk. t. 97. 
Sturm 1. 14.) 

Gemeine M. 24.5: Die Kiychende Wurzel ift gegliedert und treibt 
meilt 2, oft auch 3, am Grunde I[cheidenförmige, eyrund - lanzet- 
förmige Blätter, die lich in einen Stel verlaufen. Der einzelne, 
aufrechte Schaft ift kaum fo lang als die Blätter und kahl; er trägt 
eine einfache, [chlafle Traube, die an der Spitze überhängt. Die 
einleitswendigen Blüthen find kurz geltielt, weils und [ehr wohl- 
riechend; ihre Einfchnitte üind zurückgebogen. Die kugelrunden, 
kahlen Beeren find zinnoberroth. Sie varjirt: mit [chmalern Blät- 
tern; mit rothen Blüthen; mit 5- und gfpaltigen Kronen und 
‚gleichzähligen Staubgefälsen. In Wäldern ganz Deutichl, (H.) 

b. Polygonatum Tournef. oorollis infundibuliformibus. Ä 

2. C. verTicıLLaTaA, foliis verticillatis, corollis. 

infundibuliformibus.. (C. vertieillata Willd. Perf. Scop. 
Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Hoft, Gmel. Hell. Rap: | 
b. 128. Fl. D. 86.) 
Quirzrörmise M. 4.6, Die kriechende Wurzel ilt Neilchigt und 
knotig. Der aufrechte, einfache Stengel wird an 2 Fuls hoch 
und drüber; er ift unterwärts kahl. Die ungeftielten Blätter find 
linien -lanzetförmig, kahl, ganzrandig und auf der Unterfläche 
graugrün; fie Stehen zu 3, 4, und zuweilen zu 5. Die winkel- 
Itändigen Blüthen find weils, an der Spitze grünlich‘,- herabhän- 
_ gend, und haben 2-, 3-, gblürhige Stiele. Die Kronenfchnitte 
Möjfsler's Handb. d. Gewächsk. . 31 


432 _  CLASSIS VI. SPECIES. 


find an der innern Seite unter -der Spitze gebartet. Die kugelrun- 
den Beeren [ind violet. In Gebirgswaldungen ; Oelir. Salzb. Bay. 
" Schwab. Frank. Wett. Hellen, Frankf. a. M, Pfalz, Gielen, Gött. 
“ Herborn, (Harz am Wege zum Brocken von Schierke aus) 
Holit. 5 

3. C. PoLyGonAaTuM, caule angulato, foliis alter- 
nis amplexicaulibus, pedunculis axillaribus fubuniflo- 
ris, corollis infundibuliformibus. (C. Polygonatum 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Eng]. b. 280. Fl. D. 3>-.) 
Weısswurnz-M. 2. 5. 6. Die dicke, gegliederte Wurzel kriecht 
wallerrechr unter der Erde hin und hat gleichfam wie eingedrückte 
Vertiefungen. Der einfache, an der Spitze überhängende Stengel 
wird ı — ı;Fufs hoch; er ilt bin- und bergebogen und kahl. Die 
elliptilchen, ftumpfen Blätter ind faft ungeitielt, nervig und grau- 
grün. Die einfeitswendigen Blirhenitiele ftehen einzeln oder zu 
zwey; lie find ı -, Selten zblüthig. Die überhängenden Blüthen (ind 
gelblich und wohlriechend, an der Balis und Spitze grün; lie ha 
ben gebärtete Lappen. Die Staubläden [ind kahl; die Beeren 
fchwarzblau. In Gebirgswäldern falt überall. 

4: C. MULTIFLORA, caule tereti, foliis alternis am- 
plexicaulibus, pedunculis axillaribus multifloris. (C. 
multiflora Willd. Perf. $cop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. 
Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b, 279. Fl. D. 152. 
Schk. t. 97. Drew. et Hayne t. 52.) 
VisreLöruce M. 24. 5. 6. Sie unterlcheidet fich von der vorher- 
gehenden: durch einen runden, meilt höheren Stengel ; durch die 
faft immer wagerechten Blätter; durch 3- — zblüthige Stiele; 
‚durch beynahe- doppelt-kleinere, weilse Blüten, die zwar auch 
ab Spitze und Balis grün, aber kaum gebartet lind; und durch die 
mit gegliederten Haaren beletzten Staubtäden. In Gebirgswäldern, 
Gelträuchen in ganz Deutichl. (H. aut der Landwehre.) 


-5. C. LATIFoLIA, foliis alternis amplexicaulibus 
acuminatis, caule angulato, pedunculis axillaribus mul- 
tiloris. (C. latifolia Willd. Perf. Hoffm. Hoft, Gmel. 
Jacg. a. t. 232.) 
'BazıyaLärrterice M. 2. 5. 6. Stengel und Blätter find mit kleinen, 
anliegenden Haaren dünn beferzt. Sie bat die Blätter der gemei- 
nen M.; lie lind falt geltielt und zugelpitzt: durch diefes Kenn- 
zeichen unterfcheidet fie ich vorzüglich von der Wei/swurz - M., 
deren Blüäthen fie hat, nur etwas kleiner. Uebrigens hat lie ganz 
= .. der vielblüchigen M. la Wäldern; Oelir, Salsb. Bay, 

chwab.. 


ORDO 1. Ä 483. 


c. Smilaces Tournef. corollis rotatis, quadripartitis, 
| tetrandris. 


6. C. sıroLia, foliis cordatis petiolatis, corollis 
rotatis quadripartitis tetrandris. (C. difolia Willd Perf. 
Scop. Huffm. Spreng. Hoft. Gmel. Fl. D. 291. Sturm ı. 
13. Majanthemum Convallaria Roth. Bifolium oorda= 
tum Fi. Wett. Sciophila convallarioides Hell.) 


Zweysıärterioe M. 2%. 5.6. Die kriechende, gegliederte Wurzel, 
‚ilt weils und hat an jedem Gelenke einige Falern; lie treibt einen 
aufrechten, ganz einfachen, eckigen Stengel, der handhoch wird 
und mit rothen Punkten verfeben ilt. Die beyden kahlen, ganz- 
randigen Blätter entwickeln lich nach einander, und das letzte ift 
das kleinfte. Die kleinen weilsen Blüthen find wohlriechend und 
kurz geitielt; Ge bilden eine eyrunde Traube” Die Kronfchnitte 
find zuiückgebogen. Die kugelrunde, afächerige Beere ilt anfange 
blalsgrün mit rothen-Punkten, zuletzt purpurroth. In Laubwäl, 
dern ganz Deutichlands. (H.) 


Die Blätter der gem. M. mit Kalk vorbereitet geben eine [ehr 
fchöne grüne, haltbare Farbe. In den Apotheken kennt man: 
Lilii Convallii flores, baccae. Die lrilchen Blüchen theilen ihren 
lieblichen Geruch dem Waller, Efljg und den Oelen mit; das von 
den frifchen Blüthen abgezogene-Wafler ilt vervenftärkend und er- 
quickend. — Die Wurzel der quirlförm. M. hat man zu Mehl 
benutzt; die der Weifswurz- M. hat erweichende und nährende 
Kräfte; ie gibt ein gutes Stärkmehl; mit Zucker oder Honig ein- 
gemacht ili fie ein Leckerbiflen ; und ihre jungen Sprollen kön. 
nen wie Spargel genollen werden. Ein Gleiches läfst lich von der 
wielblüuthigen M lagen. — Von der Wei/swurz - M. gebrauchte 
man ehedem: Sigilli Salomonis radiz ; und von der zweybläce 
rigen M.: Unifolil radix, herba, 


POLYANTHES, Tuberofe. 


P. TuserRosA, floribus .alternis geminis, radirulis 
tuberoßis, foliis linearibus [capo [quamofo brevioribus. 
(P. tuberofa Willd. Perl. Flor. Par. Knorr del. ı. t. 
T. ı2.) e AR. 

Gzsweine T. 2%. 8.9. Die koollige, weilse Wurzel ift länglich; 
fie treibt dicke, etwas tinnenförmige Blätter, die an 2 Fuls lang 
God und meilt wie eingeknickt miederhängen. Der 3 — 4 Fuls 
hohe Schaft it einfach und trägt eine lange Achre von milchwei- 
fsen, lehr angenehm riechenden Blüchen: ihre Kronenfchnitte lind 


R 
‘ 31 


484 .  CLASSIS VI. SPECIES. 


etwas dick und breiten [ich flernförmig aus. Es finden fich von 
ihr mehrere Spielarten. In Java, Geylon, Peru, 


Sie gehört ins warme.Treibhaus und verlangt eine [ehr nahr- 
hafte, aber leichte Erde. Man legt die Zwiehel in einen Topf 
und [etzt ihn in ein mälsig warmes Mifibeer oder in einen Glaska- 
ften. Anfangs gibt man ihr wenig Feuchtigkeit, wenn fie Bläuer 
treibt defto mehr. Wenn die Blüthenknospen fich entwickeln, 
bringt'man fie an den Ort, wo fie blühen lollen. Wenn der Schaft 
verwelkt ift, hebt man die Zwiebel aus und legt fie an einen tro- 
ekenen, warmen Ort. - 


243. HYACINTHUS, Hyazinthe. 


a. H. AmETRYSTINnus, corollis campanulatis femi- 
fexfidis bafı cilindricis. (ZH. amethyftinus Willd. Perf. 
Rudb, elyf. 2. f. 8.) | 
AMETHYSTraARBIGE H, 2%. 4. 5. Die kleine Zwiebel treibt lange, 
[chmale Blätter, die kielförmig lind und auf der Erde liegen. 
Der purpurrotbe, aufrechte Schaft wird an fulsboch. Die vio- 
leiblauen Blüthen hängen an [chwachen, kurzen Stielen in einer 
Traube und find wohlriechend:; die Kronenfchnitte find zurück- 
gebogen. Es finden lich weilse, rothe, hellere und dunklere Blü- 
then. In Rulsland. 

b. H. orıenTALıs, corollis infundibuliformibus fe- 
mifexfhdis bafı ventricofs. (ZH. orientalis Willd. Perf.) 
Gemeine H. %. 4. Die Zwiebel treibr aufrechte, breite und fein- 
geltreifte Blätter und einen fulshohen Schaft mit einer Traube von 
woblriechenden, weifsen, blauen, rothen und gelben Blütben. 
Von ihr fiammen die unüberfehbaren Spielarten ab, die durch 
ihr bewundernswürdiges Farbenipiel den Liebhaber entzücken und 
wovon die [chönlten mit 100 — 200 Gulden bezahlt werden. In 
Alen, Afrika, 

c. H. Muscarı, corollis ovatis anibrz aequalibus. 
(H. Muscari Willd. Perf. Kerner t. 25.) 

Mvsxatr-H. 3.5. Die ovale, weilsliche Zwiebel treibt mehrere 
liegende Blätter, die 6— 8 Zoll lang und gefurcht (ind. Der 
dicke, runde Schaft ift 6 Zoll hoch und trägt eine eyrunde Traube 
von genäherten, fehr unaulfehnlichen, aber ftark nach Bilam rie- 
chenden Blüthen, Die Kron-Mündung ift zurückgebogen. Die 
Zeckige Kapfel enıhält ziemlich grolse Samen. Am Bosporus in 
Alien. 

1. H. comosus, corollis angulato-cilindrieis: fum- 
'. mis fterilibus longius pedicellatis. (Z. comofus Willd. 


x . 


 ORDO I. 485 


Perf. Scop. Roth, Hoffm. Fl. Wet. Spreng. Holft, Gmel, 
Hell. Jacgq. a. t. 126.) 
SchorrsaLürnige H. 3, 5.6. Die eyrunde, weilse Zwiebel treibt 
viele rinnenförmige, -f{umpfe und kahle Blätter, die den Schaft 
umfaflen. Diefer ilt aufrecht, einfach, 13 Fuls hoch und drüber; 
er trägt eine aufrechte, einfache und vielblüchige Traube, die 
fchlaff und falt fufslang wird. Die unterlien Blüthen find fruchtbar, _ 
braun und grüngelblich und haben eine offene Mündung; die ober- 
‚ fien find einander mehr genähert, kleiner und, wie die Stiele,, 
violetblau. Ein einzelnes, kleines zugelpitztes Deckblatt finder (ich 
an der Balis eines jeden Stiels. Sie varlirt: mit weilser; mit 
Heilchfarbiger ; und mit blafsblauer Blüche, Auf Aeckern, bewach- 
fenen Anhöhen, in Wäldern; Oeltr. Krain, Bay. Schwab, Pfalz, 
Wett. Sachf. Thür. Schlef. 

d. H. monsrtrosus, floribus paniculatis monftro- 

fs. (H. mon/trofus Lin. Perf. Kern. oecon. pl. t. 122. 
‚HH. Pardioniatne Lamark, Morif, 4. t. 21. fa. Kerner 
t. 122.) 
Monstnöse H. 2%. 6. Die liegeriden Blätter find faft fach, Der 
9 — ı0 Zoll hohe Schaft trägt eing Rispe, die ays vielen ältigen 
und bläulichen Stielen zufammengefetzr ilt und Kleine, glocken- 
förmige, an der Balis [pitzige Blütben En die auch bläulich 
find. In Italien. 

2. H. BoTryoIpes, corollis fotos uno, 
inferioribys remotioribus, folüs ftrictis linearibus baü 
anguftatis canaliculatis. (F. dorryoides Willd. Perf. - 
Roth, Hoffm. Spreng. Hoft, Hell. Kerner t. 2bı. Sturm.) 
Sreirsrärternice H. 2. 4. 5. Die eyrunden Zwiebeln [ind gehäuft 
und treiben halbwalzenförmige, ftumpfe Blätter, die mit Linien 
bezeichnet find. Der aufrechte runde Schaft ilt käum länger als 
die Blätter und kahl, er trägt eine kurze, diebte, walzenförmige 
Traube, mit hellblauen, kurzgeltielten, geruchlofen Blüthen, Die 
Zähne der Kronen-Mündupg find weils. Auf Wiefen, Bergen; 
Oeltr.; in Weinbergen ; Friaul, Krain, Bay. Schwab. Frank. Thür. 


3. H. RAcEMosus, corollis ovatis uniformibus con- 
fertis: fummis felhlibus, foliis laxis dependentibus li- 
nearibus. (A. racemofus Willd. Perf. Roth, Hoffm. Fl. 
Wett. Hoft, Ginel. Hell, Jacq. a. t. 187.. 4. botryoides 
Scop.) | 
Taaunen-H. 2.4.5. Sie unterfcheidet fich von der vorhergehen- 
den : durch liegende Blätter, die auf der Oberfliche mit einer Fur- 
che verfehen und auf der untern erhaben un# kielförmig find; 


durch eyrunde Blüthen, die dunkelblau und wohlriechend find, 


486 CLASSIS VI. SPECIES. 


wovon die obrriten ungeltielt und unfruchtbar, Sie varüirt: mir 
roıben; und mit weilsen Blüchen. Auf bewachlenen Bergen in 
Weinbergen ; Oeftr Bay. Schwab. Frank. Neuwied, Frankf. a.M. 
Wert. Oberlauf. Schlel. 





Sie kommen fämmtlich im Freyen fort, verlangen aber einen 
milden, etwas leichten und nı- ht zu trockenen Boden. Die ge- 
meine H ausgenommen können fie alle viele Jahre obne Verpflan- 
zung liegen bleiben. Diele nimmt man im Sommer auf und legt 
fie im Herbit wieder. Durch Samen gewinat man neue Sorten. 
Die Gefäfse mit der Auslaat nımmt man im Winter ins Haus, 
oder bedeckt lie mit Mift. Uebrigens behandelt man die Pllänz- 
chen wie die Tulpen. 


LACHENALIA, Lachenalie. 


.  L. orcH1oIDes, corollis campanulatis felßlibus, pe- 
talis interioribus longioribus patulis obtufis, ftilo lon- 
gitudine ftaminum, foliis oblongo- lanceolatis margine 
cartilagineo -crenatis. (Z. orchioides Willd. Perf. Ait. K. 
Jacq. ic. r. 2. t. 3go. . Phormium HyacinthoidesL. Hya- 
cinthus orchioides Sp. pl.) 
Orcnisantios L. 4 2— 4. Die kleine, weilse Zwiebel treibt 
2 Itumpfgefpirzte Blätter, die an der Bafis gefleckt und kürzer als 
der Schalt find. Diefer ilt auch gefleckt, fulsboch, rund und 
- kalık Die gelben Blüchen bilden eine Aehre. "Auf dem Kap. — 
Ibie Cultur ili wie die der übrigen Zwiebelgewächle. n 


VELTHEIMIA, Veltheimie. 


V. vıripiroLia, foliis lanceolatis plicato- undulatis 
obtufs, «dentibus limbi rotundatis rectis. (F. viridi- 
Ffolia Willd. Perf. Jacq. h. 1.1.78. Aletris capenfis Sp. 
pl. Act. holm. ı770. t. 5.) 
Grünsıätterice V.4 9— 4. Die fehrgrofse, runde Zwiebel 
ift violet oder braunroth und treibt 6 — 7, fulslange, rinnenför- 

_ mige Blätter, die purpurroth gelleckt [ind und den Stengel mit 
ihrer Kalis umfallen. Der anfangs Ichiefe Stengel wird a Fuls hoch 
und ilt eben fo gefleckt. Er trägt eine grolse, eyförmige Traube 
von kurzteitieltea Blürhen, die während der Blüche überhängen, 
unten röthlich und oben gelb find. Jede Blüche hat 2 boritenar- 
tige Deckblätter. Auf dem Kap. 


” 





Sie gehört ins Glashaus in eine gute, frilche mit Sand ver- 
milchte Eıde, wo man lie nur während der Vegetation oft begielst. 
Man vermehrt fie durch die abgenommenen Zwiebeln,, die mar 
bald wieder verpflanzt. Ein lehr Ichönes Gewächs!! 


u) 


f 


s 


ORDO I. 487 


YUCCA, r ukke. 
oe GLORIOSA, foliis lanceolatis latiusculis integer- 
rimis. (Y. gloriofa Willd. Perl.) 
Präcntioz Y. b. 8. 9. Die knollige Wurzel enthält einen fülsen 
Saft und treibt einen [ehr kurzen, böchftens 2 — 3 Fuls höhen 


- Stamm. Die Schwertförmigen, Iteifen Blätter find oft a Fuls lang 


und endigen ich in einen Schwarzen, harten,Stachel. Aus der 
Mitte der Bläuterkrone kömmt ein fleifer Schaft ber, der mit fei- 
nen kleinen Aelten eine Pyramide bildet und an denen die Blütben 
herabhäugen. Diele find [chön weifs und äufserlich ift jedes Blate 
mit einem Purpurftreif bezeichnet, In Canada, Virginien. | 


Sie gehört ins Glashaus in eine leichte, fandige, Erde Die 
zur Vermehrung abgenommenen Wurzellprollen lälst man mehrere 
Tage im Schatten liegen, bis die Wunde geheilt ift. Sie ER 
suweilen etwas Feuchtigkeit und oft frifche Luft. 


ALOE, Aloi. 


1. A. DICHOToMA, caule dichotomo, foliis enfifor- 
mibus ferratis, Boribus paniculatis, ftaminibus corol- 
la ovata longioribus. (4. dickotoma Willd. Perf. A. ra- 
mo/a Lin. Pattetf. it. t. 3. 4. 5. Thunb.) 
Gassrästioz A. $- Auf dem Kap. 

2. A. PERFOLIATA, caulefcens, foliis enhformibus 
dentatis erectis, floribus racemoßs reflexis cilindricis. 
(A. perfoliata Thunb. Willd. Air. K.) 

Duncnwachnsens A. bh. Die-dicken fleilcbigen Blätter find auf der 
Oberfläche rinnenförmig; ‚le umfallen den Stamm fcheidenartig. 
Die geltielten Blüthen hängen herab. Von ihr gibt es viele Ab- 
arten: A. arborejcens mit einem ı0 — ı2 Fuls hohen Schaft; mit 
rückwärtsgekrümmten Blättern, die am Rande [tachelig und blals- 
grün find. — A. fuccotrina, mit langen [chmalen Blättern; die 
Blüthen der erftern Abart:ftehen in einer [chlaffern Traube; beyder 
Schäfte haben Deckblätter, Plant. gral. ic.; die Blüthen der letz- 
tern hängen berab, [ind roth und an der Spitze grüntich, Plant. 
grall. ic. Trew t. 333. — A. glauca, der kurze Stengel hat arei- 
hige, umfallende Blätter; ihre Dornen am Rande [ind gerade und 
rotb. Die Blüchen bilden einen Kopf. — A, /picara, die flachen, 
Ichwertförmigen Blätter find gezähnt. Die glockentörmigen Blü- 
then flehen wagerecht an Aehren. Thunb. Aus dem Salt derfel- 


” 


- ben erbälr man das befte Gummi-Refina, Auf dem Kap. 


3. A. ARACHNoIDEs, acaulis, foliis caelpitofis glau- 


ealoentihus trigonis cuipidatis ciliatis, foribus fnbfpi- 


488 CLASSIS VI. ’"SPECIES. + 


catis erectis cilindrieis. (A. arachnoides Willd. Perf. 
Thunb. Plant. gralf. ic.) 

Weıcustachstise A. h. Die weichen Stacheln, fowohl am Kiel, 
als auch an den Rändern, endigen fich in feine graue Fäden. 
Dadurch: erhält fie das Anfehen, als wenn lie mit Spinnengewebe 
überzogen wäre. Der lufsbohe Schaft trägt eine Aehre, mit 3 — 5 
grüalichweilsen, aufrechten Blüchen. ß. A. arach., communis, 
deren Blätter flach auf der Erde liegen; lie (ind kurz, fleilchigt 
und an der Spitze Zeckig. ‚y. A. arach. pumila, ihre eyrund -lan- 
zeılörmigen Blätter [ind an der Balıs falt walzenförmig und an der 
Spitze eckig. Auf dem Kap. 

4. Ä. MARGARITIFERA, acaulis, foliis fubtrigonis 

acuminatis, tuberculis cartilagineis-undique adfperfis. 
(A. margaritifera Willd. Perf. Plaut. gralf. ic. 4. pu- 
mila Lin.) 
Pear-A. hd. Die Warzen litzeniwie Perlen auf den dunkelgrünen 
Blättern. Die älippigen, hängenden Blüthen bilden eine Aehre: die 
Unterlippe ift zurückgebogen. Die Spielarten: A. margar. major, 
minor und. minima unterlcheiden lich blo[s durch die Grölse. Auf 
dem Kap. 

5. A. vARIEGATAy fubacanlis, foliis.trifariis pietis: 
canaliculatis, angulis cartilagineis, floribus racemofis 


 cilindrieis. (4. variegata Wilid. Perl. Thunb. Plant. 


graff. ic.) 
Sewicxise A. $. Der’g— ı2 Zoll hohe Stamm ilt mit dicken, 
fteiten, Aeifchigen Blättern :befeizt; Ge (ind Zeckig: die Ecken 
haben einen weilsen, höckerigen Rand und die Flächen find mit 
weilslichen Flecken von verlchiedener Gröfse bezeichnet, Der 
fulsbobe Schaft trägı eine lockere Traube mit herabhängenden, 
fchönrothen und grüngelleckten Blüthen. In Aethiöpien. 


Sie gehören ins temperirte Treibhaus. Man legt einige Kielel 
auf den Boden des Gefäfses und gibt ihnen gute Erde. Sie leiden 
leicht vom Froft und von zu grolser Näfle; defswegen gibt man ih- 
men im Winter wenig Feuchtigkeit und einen gelchützten Standort. 
Man vermehrt fie durch Ableger, die man nach ihrer Ablonderung 
einige Tage trocknen lälsı, ebe man fie verpflanzt. Man finder 
von den Abarten der A. perfoliata in den Apotheken: A. hepati- 
ea, A. fuccotrina und A. caballina, 


AGAVE, Agave. 


A. AMERICANA, acaulis, foliis dentato-fpinofis, fca- 
po ramofo, tubo‘corollae medio angultato, ftaminibus 


ORDO IL. = 489 


corolla longioribus, ftilo ftaminibus longiore. (4. arıe- 
ricana Willd. Perf. Ait. K. Flor. pernv.) | 

Amerıganıscae A. dh. Sie blüher felten; gewöhnlich vom Augult 
bis Oktober. Die grolse Wurzel hat viele Itarke Falern und treibt. 
eine Menge [ehr harter, an 6 Fuls länger Blätter, die an der Spitze 
'einen [ehr ltarken fpitzigen Stachel und am Rande ftachelige Zäh- 
ne haben. Der Schaft wird über 20 — 25 Fuls hoch; [eine Zwei- 
ge [ind armförmig ausgebreitet und werden nach der Spitze hin 
immer kürzer. Sie tragen eine aufserordentliche Menge aufrecht- 
ftehender, grünlichgelber Blüthen, die einen fehr angenehmen 
Geruch: verbreiten und eine grolse Menge Honiglaft enthalten. Sie. 
varirt mit gelbgeränderten Blättern. In Südamerika, Frankreich, 
Schweiz. | 





& 
‘ 


Sie ilt feit 200 Jahren in Europa bekannt und ihre Blüthe wird 
noch immer als eine Seltenheit betrachtet, wiewohl lie bey gehö- 
riger Pflege gewifs oft blühen würde. In Amerika gebraucht man 
die dicken Schäfte zum Bau der Häufer, die getrockneten Blätter 
zur Bedachung, die Stacheln als Nägel; auch bereitet man’ die- 
Blätter wie den Hanf oder Flachs. Das gekochte Mark der frifchen 
Blätter ift eine angenehme Speile und wird wie Seife benutzt. 
Aus dem Saft der Wurzel kocht man Zucker oder Syrup und durch 
Gährung bereitet man Wein oder Efhg. — Sie gehört ins Glas- 
haus und man behandelt und vermehrt fie wie die Aloe. 


ALSTROEMERIA, Al/trömerie. 


Aı. Peresrina, caule erecto, corollis patenti- 

bus: petalis tribus exterioribus cuneiformibus triden- 
tatis, reliquis mucronatis, foliis lineari-lanceolatis fef- 
blibus. (4. Pelegrina Willd. Perl. Flor. peruv. 3. t. 288. 
Jacg. h. t. 50.) 
Bunte Aust. 4.6— ı0. Die bündelförmige Wurzel beftebt aus 
länglichen Knollen und treibt einen fulshohen Stengel, der auf- 
recht und kahl ift. Die kahlen, etwas flleifchigten Blätter find 
gedreht. Auf der Spitze des Stengels ftelren ı — 2 ziemlich gro- 
fse Blüthen, deren Oberlippe fich in 2 fchmale und ı breiten Lap- 
pen theilt, hingegen die Unterlippe in 2 breite und ı [chmalen; 
fie find inwendig mit Karmoilinroth, Rofenroth und Gelb bezeich- 
net und die Unterlippe zeigt überdiefs noch dunkel- und blalsro- 
the regelmälsig geordnete Flecke. Drey Staubfäden find aufwärts, 
drey abwärts gebogen. Diefes prächtige Gewächs ift in Peru, Li- 
ma zu Haufe. | 





‚ Sie gehört ins temperirte Treibhaus, in eine gute, leichte 





490 CLASSIS VI. SPECIES. 


Erde, obne frifchen Dünger. Sie kömmt im Freyen zur Blüthe, 
nur mus man lie gegen Regen [chützen. Im September [eizt man, 
fie wieder ins Treibhaus. Sie kann 3 Jahr im Topfe fiehen, obne 
fie zu verletzen. Man zieht fie aus Samen, den man im Frübjahr 
‚ins Miltbeer legt; dies — 6 Zoll hohen Pflänzchen pllanzt man 
in kleine Töpfe und letzt lie wieder ins Milibeet, 


244. HEMEROCALLIS, Tagblume. 


‘y. H. rrava, foliis lato-linearibus carinatis, peta- 
lis planis acutis, nervisque petalorum indivilis. (. 
flava Willd. Perf. Hoffm. Hoft, Jacg. h.t. 139, LesLi- 
Hacees t. ı5. Gaertn. 2. t. 83. &. 2. Schk.-t, 98. Sturm. 
H. Lilio. Asphodelus Scop.) 

GeıseTT. 2%. 6. 7. Die falerige Wurzel trägt längliche, fülse Knol. 
len. Die rinnenförmigen Blätter find an a Fuls lang. Zwifchen 
ihnen erbebt fich ein a Fuls hoher Schaft, wovon jeder Alt ı Blü- 
ıhe ‚trägt. Diefe Gind lilienartig, glänzend citronengelb und rie- 
chen [ehr angenehm. Die Zeckige Samenkapfel enthält runde, 
[chwarze Samen. Auf fumpfigen, feuchten Plätzen ; Litrien, Krain, 

a. H. ruLva, foliis linearibus (lancenlatis) carina- 
tis, petalis tribus interioribus obtufis undulatis, ner- 
visque petalorum exterioribus ramobs. (H. fulva Willd. 


Perf. Les Liliacees t. ı6.) 


Brausroruz T. %. 7. 8. Sie ift der vorbergehenden fehr ähnlich, 
aber in allen Theilen grölser; die Blüchen find braunroth und ha- 
ben keinen Geruch. Uebrigens unterfcheider fie lich durch die 
angegebenen Kennzeichen. ‘Die Blüthen beyder dauern nur einen 
‚Tag, aber es entfalten lich täglich andere. In China. Ä 





Sie kommen beyde im Freyen fort und laflen lich durch Wur- 
zeltheilung vermehren. Aus den getrockneten Blättern laflen lich 
Zeuge bearbeiten. 


245. ACORUS, Kalmus. 


A. Caramus, fcapi mucrone longiflimo foliaceo. 
(A. Calamus Ait. K. Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 356. 
Fl. -D. 1158. Gaertn. 2. t. 84. £. 10. Schk. t. 97.) 
Geuzinen K. 2%. 6.7. Die dicke, fchwammige Wurzel ilt Sehr 
kriechend, gegliedert, balfamifch, [charf und bitter. Die fchwert- 
förmigen Wurzelblätter werden an 3 Fuls lang, nach unten lind 
Be [cheidenartig, nach oben in die Quere gefaltet - wellenförınig,. 
Der einzelne Schaft ift blattarıig; er öffner lich gegen die Mitte 
in eine Ritze, aus welcher ein ungeitielter, walzenförmiger Kolben 


ORDO I. agı 


hervortritt, der dicht mit Blüchen bedeckt ift. Die kleinen, grün- 
lichgelben Blüthchen haben anfrechte, an der Spitze einwärtsge- 
bogene Blättchen, mit welchen die Staubläden abwechleln. In 
Gräben, Sümpfen überall, (H.) 





Er ift in allen feinen Theilen gewürzhaft und ein vortrefiches, 
anhaltend reizendes Mittel, welches beionders gegen Schwäche 
wirklam ift. Die Wurzel wird mit Zucker eirigemacht; man würst 
Speifen damit; benutzt fie zum Branntweinbrennen und führı fie 
"in der Aporheke: Acori veri radix. Die wohlriechenden Blätter 
vertreiben mancherley Infekten; man ftreut fie an feftlichen Ta- 


gen in die Kirchen. Das Gewächs dient auch zur Befelligung der 
Flufsufer, 


- 


246. JUNCUS, Simfe. 
a. Cıdmis nudis. 


1. J. acutus, culmo nudo tereti, panicula ‚termi- 
nali, involucro diphylio ipinofo, capfulis fubrotundis 
mucronatis. (J..aeutus Smith, Willd. Perf. Scop. J. pun- 
gens Morif. f. 8. t. 10. f. 15.) 
Spirzioe S 2.7. Die falerige Wurzel treibt aufrechte, fteife Hal- 
me, die einfach, kahl [ind und 3 Fuls hoch werden. Die Halme 
find den. Blättern ähnlich, nur kürzer und an der Spitze ftechend. 
Die Rispe:-fteht aufrecht und ıft vielblüchig. DieHüllblätchen (ind 
an der Bafis erweitert, ausgebreitet und von verfchiedener Gröfse. 
Die Hüllchen (ind häutig, {pitzig und kurz. Die gehäuften Blü- 
ıben haben eyrunde Kalchblättchen. Die harte, glänzende Kapfel 
ift Zeckig-faltrund und enthält braune, durchfcheinende Samen, 
die an\den Scheidewänden firzen und auf beyden Seiten Fortlätze 
haben. Auf fumpfigem Meergeltade; Krain. 


2. J. MARITIMUS, culmo nudo tereti, panicula ter- 
minali prolifera, involucro diphyllo fpinofo erecto, ca- 
ar oblongis. (J. maritimus Smith, Perf. J. acurus ß. 

p- pl. J. acutus anglieus Morif. [..8. t. so. f. 14.) 
Mex»szranns-S, 4. 8. Sie it niedriger und weit dünner als die 
vorige, auch mehr graugrün. Die aufrechte Rispe ift doppeltzu- 
fammengeletzt: die Aeftchen [ind fehr ungleich und ftehen bey- 
nahe afterfchirmartig. Das äufsere Hüllblätchen ift aufrecht und 

„länger als die Rispe: das innere it fehr kurz und pfriemenförmig. 
Die Kelchblättchen [ind lanzerförmig. Die prismatifche Kapfel ift 
linienförmig-länglich. Bey dem vorigen. 

3. J. CONGLOMERATUS, culmo nudo lineato, pani- 
cula laterali conglobata, floribus 3andris, capfulis ftilo 


492 .  CLASSIS VI. SPECIES. 


deciduo retufis. (J. conglomeratus Sternberg in Hopp. 
Tafch. ı81 1. Willd. Perf. Rotk, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 835. Fl. D. 1094. 
Leers t. 13. f. 1. Holt g. 3. t. 82. ß. Altiffimus, panicula 
effuliuscula, culmo tsipedali, (Hopp.).) | 
Korr-$S, 24.6. 7. Die 3 Fuls hohen Halme find [pitzig, aber nicht 
ftechend. Die vielblüthige Rispe ilt (ehr dicht. Die Blüthenfchei- 
den find fehr erweitert. Die Kelchblättchen find genervt, fpitzig 
und lang und [tehen als feine Spitzen über der Kaplel hervor. 
Diefe ilt verkebrt-eyrund, an der Spitze eingedrückt und falt 
Slappig; fie enthält weilsliche Samen. Es finden fich immer nur 
3 Staubgefälse und fie variiert mit doppeltem Blüthenkopfe, Auf 
Jumpfigen Plätzen. (H.) a 

4. J. EFFuUSUS, culmo nudo ftriato, panicula late- 
rali fupradecompoßta effufa, capfulis ftilo deciduo cla- 
vatis apice truncatis. (J. effufus Sternb. ]. c. Willd. 
Perf. Both, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 
Hell. Engl. b. 836. Fl. D. 1096. Leers t. ı3. f. 2. Holt 3, 
t. 83.) | 

ß. Panicula fubglobata. (Hopp. Lobel. Sc. t. 84. f. 2.) 

y. Altilimus. (Hopp. Scheuchz.) 

Frarter-S. 24.6.7. Sie unterfcheidet fich von der vorigen: durch 
3 Fuls hohe, dickere, dicht mit Mark angefüllte Halme, die auch 
‚blaller fiad; durch eine gröfsere, älligere, auf- und abwärts ge- 
richtete Rispe; durch 6 Staubgefälse (zuweilen finden lich auch 
nur 3); durch ffumpfere Kapfeln ; und durch braune Samen. Ue- 
brigens ilt der Halm ganz glatt. Es findet lich keine Scheide. Die 
Kelchblättchen find nicht Io fpitzig und nur fo lang als die Kaplel. 
Auf (umpfigen Mooren ganz Deutfchl. (H.) 

5. J. GLAucus, culmo nudo ftriato glauco, apice 
longifhimo tereti, panicula laterali erecta, capfulis fti- 
lo perüiftente oblongis acutis. (J. acutus Sternb. 1. c. 
Willd. Perf. Smith, Fl, Wett. Spreng. Gmel. Engl. b. 665. 
Ehrh. J. inflexus Scop. Röth, Hoffm. Hoft, Hell. Fl. D. 
2195. Schk. Leers t. 13. f. 3. Holt g. 3. t. 81.) 

Graue $. 4. 6.7. Die fehr zähen Halme, werden 2 Fuls hoch, 
fie find geftreift und’ graugrün; an der Spitze verdünnt und fpitzig; 
an der Bafis mit rothbraunen glänzenden Schuppen begleitet. Die 
Blätter find den Halmen ganz ähnlich, nur wenig kürzer, Die lan- 
gen ältigen Stiele der Rispe find fämmtlich aufwärts gerichtet. Die 
pfriemenförmigen Kelchblättchen find geftreift; fie lind abwech- 
felnd länger und [pitziger. Die elliptifche Kapfel ift fpitzig, mit 
einem kleinen Stachel verfehen, braun und glänzend; fie ilt kür- 


ORDO 1. 493 


zer als der Kelch, Auf fumpfigen Stellen vorzüglich im nördlichen 
Deurfchl. CH.) | 

6. J. FILIFORMIS, culmo nudo filiformi nutante, pa- 
nicula frmplici bracteata, pedunculis fubbilloris, capfu- 
lis fubrotundis ovatis. (J. filiformis WiNd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. 
b. 1157. Fl. D. 1207. Leers t. ı3. f. 4. Holt g. 3. t. 84.) 


Fınenrörmtoe $. 94.6. 7. Die kriechende Wurzel ilt gegliedert 
und fchuppig; fie treibt mehrere fulshobe Halme, die an der Balis 
braune, fiumpfe, begrannte und geltreifte Schuppen haben, bis 
an die Rispe aufrecht fiehen, über der Rispe doppelt länger und 
‚gekrümmt üind. Die kleine, 5- — gblüthige Rispe hat felten eiuen 
und den andern ablüthigen Stiel und ein borlienförmiges Blättchen 
an ihrer Balis. Die braunweifslichen Kelchblättchen find lanzet- 
förmig, am Kiel Znervig und 3 davon abwechlelnd kleiner. Die Zkan- 
tige, verkehrt - eyrunde Kapfel ilt etwas gröfser als-der Kelch. Auf 
nallem Torfboden;, Oefir. Salzb. Bay. Schwab. Frank. Weır. Nafllau, 
Barby, Leipz. Herb. Brem. Oldenb. Holit. Mecklenb. Schlef,. (H,) 


7. J. rTeırıpus, cwWmo nudo, foliis florihusque 
(2 — 3) ‚tribus terminalibus. (J. erifidus Willd. Perf, 
Roth, Smith, Hoffm. Hoft, Gmel. Fl. D. 107.) 
Daevsrarrice $S. 3.6.7. Die Spannenhohen,. geftreiften Halme 
find fadenförmig und Iteif; fcheidenartige Schuppen umgeben die 
Balis; die Spitze trägt 3 abwechfelnde pfriemenförmige und ge- 
krümmte Blätter. Der aufrechten, ungeltielien Blütlien find meift 
3; lie find rolibraun und glänzend: die Blättchen eyrund und fpit- 
. zig. Die elliptifehe Kapfel ilt zugefpitzt. Auf Bergen, Alpen; 

Oeitr. Bay. Salzb. Schlef, | 

8. J. MONANTHOS, culmo foliofo unifloro , foliis fu- 
bulatis. (J, monanchos Schrank, Jacgqg. ob. u 4. fu 
Hoffin. Hopp. C. ı.) 
Emsrürnice $S. #. 7. In Oeltr. Salzb. Bay. 

9. J. SQUARROSUS, culmo nudo, foliis fetaceis ca» 
 naliculatis, panicula, elongata, capfulis obtufis. (J. 
/grarrofus Spreng. Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. 
Wett, Gmel. Hell. Engl. b. 933. Fl. D. 430. J. Sprengelii 
Willd. prod. Roth.) 
Sranrıce $. 23.6.7. Die lleifen, Zkantigen Blätter ftiehen ralen- 
artig: lie find fteif, glänzend, geltreift und kahl. Die aufrechten 
fteifen Halme lind geltreift und fulshoch. Die ältige Rispe Steht 
aufrecht und hat an der Balıs ein [cheidenartiges, borltenförmiges 
Blättchen, das weilslich und glänzend ilt: die Aefte find balbrund,. 
Die eyrund - lanzerförmigen Kelchbläuchen lnd hellbraun und 


\ 


494 'CLASSIS VI. SPECIES. 


haben einen weifsen Rand. Die verkehrt eyrunde Kapfel it faft 
Skantig. Auf naflen Wielen und Trilten mehr im ıitılera und 
nördlichen Deurfchl. ( H.) 


10. J. CRICETORUM, culmo nudo Aliformi, foliis li- 
nearibus canaliculatis, capitulo fubrotundo fefhli ter- 
minali triphyllo. (J. ericetorum Pollich, Gmel. J. ca- 
pitatus Wılid. Hoffm. Fl. Wett. Weigel obf. ı. 2. f. 5. 
Sturm. J. graczlis Roth.) 


Heinz-$. ©. 6. 7.. Die baarlörmigen Würzelchen ER und 
treiben mebrere, meilt handhohe alas; die aufrecht und iu der 
Jugend etwas zulammengedrückt lind ; weiterhin werden fie halb- 
rund und rinneuförmig. Dann gleichen lie den Blättern ganz ge- 
nau, aber fie ind 3 — 4 Mahl gröfser. Das dichte Endköptchen 
enrhält ungeltielte, ungleiche Blüthen. Die Ileraförmige Hülle 
belieht aus 3 — 5 Blätichen, die zugelpitzt, kielförmig und am 
Rande häutig find; auch find fie nicht von gleicher Gröfse: das 
oberite ift länger als das Köpfchen und krümmt üich mit der Zeit, 
Die Kelchblätichen find fpitzig und von der Länge der ganz lium- 
pfen, braunen Kapfel. Sie variirt mit 2 — 5 gelüielten Köpfchen, 
die am Rücken des ungeltielten bervorkommen, : Wegen des län- 
gern Deckblattos erlcheint das Köpfchen feitenltändig. Aut über- 
{chwernmiten Plätzen; Pialz, Wett, Hannor. Barby, Berl. Brem. 
Mecklenb\Pomm, 


b. Culmis foliofis. 


11. J. ARTICULATUS, culmo adfcendente, foliis no- 

dofo-articulatis fubcomprelhs, panicula compohta, ca- 
_ lieibus aequalibus obtufiusculis. (J. ertieulatus Roftk. 
monogr. Lin. a. Willd. Smith, Hoft, Gmel. Engl. b. 238. 
Fi. D. 1097; Leers t. 13. £.6. J. aguaticus Perf. Roth, 
Hell. J. odtufiflorus Hoffiın. Ehrh. Fi. Wer, J. adlcen- 
dens Holt gr. 3. t. 87. Spreng.) 
GscLienente $. %. 6. 7. Die faft kriechende Wurzel ilt falerig 
und treibt liegende Stengel, die etwas zulammengedrückt, kahl, 
ältıg-arbeilig, fulshoch ünd höber find. Die. abwechleluden Blät. 
ter find zugelpitzt, kahl und aufrecht; fie lind an der Balıs fchei- 
denartig und durch Querwände in viele Fächer getheilt. Die Rispe 
ift.äftig- zıheilig und enthält ungeflielte, in ein Büfchel vereinigte 
Blütchen, deren Blättchen zwar Ipiızig, aber ohne Spitze und braun- 
roth ind. Die Zkantige Kapfel itt länglich und mit einer ftumpfen 
Spitze verleben. Sie variirt mit Blütben, die fich in Bülchel grün- 
rorher Blätter verwandeln. la fumpfigen Gräben, auf dergleichen 
Plätzen ganz Deutlchl. (H,) 


ORDO L 495 


12. J. syLvaTıcus, culmo erecto foliofo, foliis te 
retibus nodofo-articulatis, panicula fupradecompoßita, 
foliolis calicinis ariftatis interioribus longioribus. (J. 
Sylvatieus Willd. Perf. Rotb, Spreng. Holt gr. 3. t. 86. 
JS. acutiflorus Hoffm. Fl. Wett. Ehrh. J. articularus 2 


Lin. Leers ]. c.) 
Waıp-$.2.6— 8. Sie kömmt der vorbergebenden fehr nahe; 


doch unterfcheider fe fich: durch weit ftärkere, kriechende Wur- 
zelfalern, die fehr viele Halme und Blärterbündel treiben; durch 
die aufrechten, runden Halme, die a Fuls und darüber werden 
und von der Dicke der Wurzelfalern find; durch die runden, zu« 
gelpitzten Blätter, die 4—6 Zoll lang und 3 — 4 Mahl dicker 
find und deren Knoten fühlbarer,; durch eine 3 — 4-Mahl grölsere 
Rispe, die Sehr äftig und ausgebreitet ilt; und durch die fehr 
Ichmalen und [ehr [pitzigen Kelchblättchen, die wechlelweile kür- 
zer find. Auch die Kapleln find fpitziger. S$ie variirt gleich der 
vorigen. Auf feuchten Wielen und Triften, in Wäldern ganz 

Deutfchlands. (H.) - a i 
13. J. SUBVERTICILLATUS, culıno procumbente, fo- 
liis fetaceis fubarticulatis, corymbo dichotomo, capi- 
tulis fubquinquefloris fefülibus, floribus fubtriandris, 
capfula retufa. (J. fubverticikarus Willd. Perf. Hoffn. 
Spreng. Gmel. J. uliginofus oth, Smith, Engl. b. 801. 
J. bulbofi var. F]. D. 817. Schk.t. 98. b.(?) Sturm ı. 13. 
Hoft gr. 3. t. 88.) 
QuiraLBLötHtGE $.2%. 7. Die zwiebelartige Wurzel treibt viele [enk- 
rechte Falern, dergleichen auch die Gelenke des Halmes. Es 
kommen [ehr viele Halme aus ihr bervor, die fadenförmig, kno- 
tig- gegliedert, fuflslang und drüber find. Aus einem Gelenke 
entlpringen oft Wurzeln, Blätter und Blüthen zugleich. Die Blät- 
ter find den Halmen ganz ähnlich, aber nur fühlbar knotig; lie 
[ind am Grunde fcheidenartig, häutig und am Rande. weilslich. 
Die feiten- und gipfelfländigen Blüchen bilden wenigblürhige 
Köpfchen, welche an der Balis einige kleine, weilse, durchlich- 
tige Deckblättchen haben.- Die äufsern Kelchblättchen: find erwas 
kleiner und Ipiezig; die innern Stumpf, hohl und.zufammenge- 
neigt. Drey Staubgefälse. Auf nallen, fumpfigen Plätzen kalt in 
ganz Deucfchl. (H.) | 

14: J. supinus, culmo dichotomo, foliis canalicu« 

latis filiformibus, capitulo triphylle. (J. füpinus Moench 
Haff. t. 5. Fl. D. 1099.) ’ 
Nızprise $.:©. 7. 8. Es kommen mehrere fingerlange Halme ra- 
fenartig aus einer Wurzel, die aufrecht, aber auch nicht [elten 
liegend ind, Die Blätter ind pfriemenförmig, Die leiten- und 


496 CLASSIS VI. SPECIES. 


gipfelftändigen Blürhen befliehen aus 2 — 3 ungeltielten Blüthchen 
und find mit ffumpfen, häutigen, und glänzenden Deckblättchen 
umgeben, Die 3 Blätichen des Köpfchens lind ungleich und klein. 
Die lanzetförmigen, Spitzigen Kelchblättchen find etwas kürzer 
als die eyrunde, braune und fiumpfe Kaplel. Sie variirt mit ganz 
einfachem, zollbohen Halme und einem einzelnen Endköpfchen. 
Auf trockenen Bergen; Marburg, Bremen. 


15. J. TENAGEJA, culmo ramofo paniculato, floribus 

folitariis fubfefhlibus, petalis ovato-oblongis, capfula 
fubglobofa. (J. Zenagej@ Willd. Perf. Rotb, Hoff, Fl. 
Wett. Gmel. F}. D. 1160. Sturm |]. c.) 
Jinrıce $S. ©. 6 — 8. Die Wurzel har haarförmige Fafern und 
treibt mehrere aufrechte, zulammengedrückte Halme, die2—7 
Zoll hoch werden. Die linienförmigen Blätter find [pitzig, etwas 
rinnenförmig und umfallen mit ihrer erweiterten Balis den Halm 
"[cheidenartig. Die Blüthen haben 2 rundliche, Ipitzige Deckblät- 
ter, die hohl und am Rande häutig find. Drey Keichblätichen 
find etwas [pitziger als die audern. Der Staubgefälse find 6: der 
Blüthenitaub beiteht aus 3 kugelförmigen, zulammenhängenden 
Körpern. Die ganz Itumpfe Kapfel ift kaum grölser als der Kelch 
und entbält längliche Samen, die [chief an den Scheidewänden 
fitzen. Auf überichwemmten Plätzen; Oefir. Markgr. Bäden, Han- 
nov. Berl. Mecklenb. Hamburg. (H.) 


16. J. suLsosus, culmo foliofo fimplici comprefhus: 
culo, foliis canaliculatis, corymbo terminali foliis flo- 
ralibus breviori, capfula fubrotunda obtufa calicem ex- 
cedente. (J. dulbofus Roltk. monogr. Willd. Perf. Roth, 
Sınith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. 
b. 934. Fl. D. 431. Leers t. 13. £& 7. Hoft g. 3. t. 89.) 


KnoıLice $. 2. 6.7. Die kriechende Wurzel ili falerig, nicht 
knollig.. Sie treibt melırere aufrechte Halme, die einfach, hand- 
und fulshoch, auf der einen Seite erhaben und auf der andera 
flach find. Die linienförmigen, kahlen Blätter find nach untez 
geltreift, fcheidenförmig und kürzer As der Halm. Nur das eine 
Blatt ift etwas länger als die Rispe. Die kleinen, einzelnen Blü- 
then haben ganz ltumpfe Bläuchen: die 3 innern find fchmaler 
„ und röthlich. Die braune, glänzende Kapfel ift einfächerig. Auf 
feuchten Triften allenthalben. (H.) 


17. J. suronıus, culmo foliofo fubramofo, foliis 
Jinearibus canaliculatis, panicula dichotoma: ramis 
multifloris, calicibus acuminatis capfula obtufa longio- 
ribus. (J. dufonius Rofık. mon. Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. öo2. 

) 


» 


ORDO 1. | 7 


Fl.D. 1098. Leers t. 13. f. 8. Holt g. 3. t. 89, Gaertn. ı; 
rt. 15. f. 5.) er 
Krörtsn-S.0.6— 8. Die falerige Wurzel treibt mehrere hand- 
hohe und höhere Halme, die kahl, aufrecht, atheilig und gelen- 
kig find. Die gekielten, fpirzigen Blätter find kah! und an der 
Balis erweitert, Vor ihrer Entwickelung Gud die Blüthen lanzer- 
linuienförmig;; fie itehen entferot von einander, einfeitswendig, und 
Rets finder lich eins in dem Winkel der Halmtheilung. Die 3 in- 
mern Kelchbläuchen find kürzer. Die glänzend - braune Kapfel 
“enthält viele braune Samen. $ie findet lich nach Befchaffenheit 
des Bodens kleiner und gröfser; die Blüthen wachlen auch zuwei- 
len in Bläuterbündel aus. Auf überfchwemmten Plätzen allenthal- 
ben. (H.) 


18. J. Jacguını, culmo unifolio, foliis canalicula- 
tis, capitulo terminali folitario multifloro. (J. Jucquins 
Roftk. monogr. Willd. Perf. Hoffın. Jacq. a. 3. ı. 221, 
Hopp. pl. r.C. 1. J. rigricans Lamark.) 


Jaquinıscu& $. 2. 6. 7. Die knotige Wurzel liest wagerecht in 
der Erde und treibt gebäufie Halme, die ganz fleit find, an der Ba- 
fis Scheiden, aber keine Blätter haben. Es findet lich fowohl aa 
der Wurzel als an dem Halme nur ı Blatt. Die gepaarten Deck- 
blätter find dem Kelche [ehr nahe ; fie find Itumpf und falt rund. 
Der Kopf enthält rothbraune (4 — 7) Blüchen , diele enıhalten 
% Mahl kürzere‘Staubfäden als der Kelch ilt. Auf den Alpen; Oellr, 
Tyrol, Salzb. . ° 


* ..19. J. TRIGLUMIS, foliis planis, floribus terminali- 
bus fubternis, bracteis duabus ovatis flores fubaequan- 
tibus. (J. zriglumis Wilid. Perf. Vahl, Roth, Sınith, 
Hoffm. Holt, Engl. b. 899- Fl. D. 132. Sturm I. c.) 


Dasrsrörnıor S. 4. 7. Die faferige Wurzel treibt fpannenhohe, 
aufrechte, ganz einfache Halme, die geltreift und nur an der Bafıs 
Blätter haben, Die linien-lanzetförmigen Blätter find fpitzig und 
‘haben an der Balis röthiliche Scheiden. Es finden fich auch 2 und - 
4 Blüthen. Von den hohlen Deckblättern find die beyden äufser- 
fien am gröfsten. Die elliptiich - lanzerförmigen Kelchblättchen 
End Rumpf: die 3 äulsern etwas grölser. Die elliptilche Kapfel 
ift dreyleitig und länger als der Kelch, Auf naflen Stellen der Al- 
pen ; Steyerm, Kärnth. Tyrol. 


. a9. J. rıLosus, foliis planis pilofis, corymbi fub- 
Gimplicis pedunculis unilloris reflexis, calicis foliolis 
capiula obverfe pyriformi brevioribus. (J. pilofus Wilid. - 
Rerf. Rotb, Smith, Spreng. Holt, Leers ı3. f. 10. Hofe 
Möjsier's Hands, d. Gewächrk. 33 


7 a 


48  CLASSIS VI. SPECIES. 


g. 3. t. 100. 7. vernalis Ehrh. Hoffm. Fl.:Were. Ginel. 
Hell.) 

Haanıcz $. 2. 3.4. Die falerige Wurzel treibt Sproffen und meh- 
rere aufrechte, einfache Halme, die hand - und fulshoch werden. 
Die grasartigen Blätter find linien - lanzetförmig, genervt: Rand 
und Scheiden derfelben lind mit. weilsen Haaren befetzt. Die Wur- 
zelblärter find fehr grols; die beyden in der Nähe der Blüthen [ind 
ungleich und kürzer als der Afterfchirm. Statt des Blatihäutchens 
finden fich lange Haare. Die einfachen, nackten Aelte des After- 
fchirms find nach 'oben atheilig und von ungleicher Länge: die 
unterlten hängen herab. Die einzeloen Blüthen lind geftielt und 
auch nicht; lie fiyd, glänzend und braunrörhlich und haben 2 ey- 
runde Deckblätter. Die lanzetförmigen, zugelpizten Kelchbläu- 
chen haben einen weilslichen Rand. Die grofsen, gelben Anthe- 
sen find 4eckig. Allenthalben in Wäldern, an Bergen. (H.) 
a1. J.:Mmaxımus, foliis planis piloßs, corymbo de- 
compofito, pedunculis elongatis divaricatis fubtriflo- 
ris, calicinis foliolis ariftatis longitudine capfulae. (J. 
mazximus Willd. Perf. Roth, Fl. Wett. Fi. D. 441. J.fyl- 
vaticus Smith, Hoffm. Hoft, Ehrh. J. latifolius Wulf, 
in Jacg. coll. Gmel. Hell. J. zemorofus Spreng. Hoft 
8. 3. t. 97-) et 
Gaössı 8.4.5 — 7. Die falerige Wurzel treibt mehrere aufrech. 
te Stengel, die an 2 — 3 Fuls hoch werden, 4 — 5Knoten haben 
und faft ganz mit Blatifcheiden bedeckt find. Die gehäuften Wur- 
zelblätter lind falt fulslang, breit, grasartig und geltreift: die des 
' Halms ı — 2 Zoll lang und lanzetförmig; einige fehr kleine in 
der Nähe der Blürhen beiteben falt g nz aus Scheide und find an- 
‘ der Spitze wie verbrannt. Die Rispe belteht aus ältigen Afterichird 
men. Die ungeftielten, dichten Blithenbündel finden fich an der 
- Spitze und an der Seite,der Aelte. Die Blüthen liud kleiner als 
‚ die der vorhergehenden.; Die braungeiben glänzenden Kelchblät- 
‚ter find von gleicher Länge. Die glänzende, kaltanienbraune Kap- 
fel enthält 3 Samen. Auf waldigen Bergen, auf den Alpen Süd- 
deutlchlands; Böhm. Schwab. Frank. Wert Pfalz, Hell. Frankf, 
a. M. Sachfen, (Harz bey Elbingerode ). Ä “ 


' 22. J. spapıceus, foliis canaliculatis glabris fubci- 
liatis, vaginis pilofis, panicula decompofta laxa nutan- 
te, foliolis calicinis capfula longioribus. (J. fpadioeus 
Willd. Per£. Spreng: Holt g. 3. t. 96, Villars Delph. 2. 
t. 6. Sturm I. c.) | 
BeaunpLüruigs $. 2%. 5.6. Die holzige Wurzel ift nach oben mit 
braunen Schuppen beleizt und treibt einen aufrechten, fulshoheg: 


Ze De - 


Yv 


ORDOL ::2 ©" 9 


Halm. Dis Stiele find 3- — gblüthig und die rorhtiraunen Blü- 
then [ind iehr kurz .geltielt, aber nicht ungeltielt, wie bey der vor« 
hergebenden. Die Deckblätter find bewimpert. Die Kelchblätt-. 
ehen endigen fich in einen kurzen Stachel. Die Kapfel ilt Ipitzig 
und enthält braune nierenlörmige Samen. Bey Hornburg unweit 
Halle, auf nallen Stellen; auf den Alpen; Salzb. Kärnth. 


23. J. aLeıDus, foliis planis linearibus pilofis, co- 
rymbo decompofito patulo foliis breviori, capitulis fub- 
quadrifloris, calicinis foliolis mucronatis: interioribus' 
paulo longioribus. (J. aldidus Willd. Perf. Roth, Hoffm; 
Fl. g. 1. addit. t. 4. Fl. Wett. Spreng. Hoft gr. 3. t. 95. 
J. niveus Hoffm. Hoft, Leers ı3. f.g. Schk. J. angufii» 
Folius Wulff. in Jacq. coll. Gmel. Hell.) | 

_ Weıssricne $. 4, 6. 7. Sie unterfcheidet fich von der gröfsten S.: 
durch die runde, holzige Wurzel; durch die dünnern und meift 
niedrigern Halme; durch weit fchmalere Blätter, die vorzüglich‘ 
am Rande und an der Spitze behaart find und lich in einen langen‘ 
Stachel endigen: die des Halmes find längerzy die oberften ganz 
fchmal ; durch die eyrundfpitzigen, weifslichen Kelchblätter, die 
glänzend find und’ kurze Grannen haben und von welchen die 3 
innern kaum länger ind; und durch die etwas Ipitzigen Zlamigen 
Kapleln. Auf waldigen Bergen talt überall. 


24. J. niveus, foliis planis pilofs, paniculis. co- 
rvmbofis folio brevioribus, fubumbellato -faleiculatis 
niveis, foliolis calicinis interioribus duplo longiorihus. 
(J. niveus Wulff. Willd. Perf Hoffm, Ginel. Scheuchz., 
7.7. Mori. L.8.2.9.£39) Ei 
 Schserweisse $. 2%. 6.7. Sie unterfcheidet lich von der vorigen: 
durch die fchmaleren Blätter, die am Rande mit einze!nen Haaren 

beferzt find; durch die afterlchirmartige Rispe, die kürzer als das 
Blatt; durch die lanzetförmigen Kelchblätter, die ganz weils, weit 

fchöner, glänzend und wovon die 3 innern doppelt kürzer find; 
und durch die eyrunde, dreyeckige, einfächerige, viellamige Kap- 
fel. Auf böhmifchen Gebirgen. 

25. J. cAMPESTRIS, foliis planis pilofis, fpicis pe- 

dunculatis umibellatis, intermeilia fefbli, calicinis folio- 

lis mucronatis capfula longioribus. (J. campeftris Willd. 

Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fi. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 

Hell. Leers t. ı3. f. 5.) | 

Feın-$. 2.3 — 6. Die fchiefe Wurzel ilt faferig und treibt nieh- 

rere aufrechte Stengel, die gewöhnlich 3Knoten haben und 3 — r 

Fufs «hoch werden, Die- grasartigen Wurzelblätter find breiter 

und ralenartig: die in der Nähe der Blüchen find am fchmallten, 


32 * 


« 





so .  CLASSIS VI. SPECIES. 


ungleich und gewöhnlich kürzer als die Rispe; fie [ind fämmtlich 
gans behaart. Die eyrunden (3 — 5) Aehrchen find vielblürhig, 
rothbraun; eins und das andere ift nicht geltielt und die ungleich 
gefiielten hängen endlich über. Die Blüthen haben an ihrer Balis 

— 4 eyrunde, weilsliche Deckblätter. Die lanzetförmigen Deck- 
blätchen find faft von gleicher Grölse. Die eyrunde, einfächerige 
Kapfel ift 3famig. . Sie variirt: mit höheren Halmen ; fchmalern, 
weniger behaarten Blättern; mit fämmılich fall ungeltielten Achr- 

‚ehen, die:einen dichten Kopf bilden; und mit lauter geltielten 
Aehrchen: Auf trockenen Triften allenıhalben. (H.) 

96. J. spicartus, foliis planis, fpica racemofa nu- 
tante bali compofita, capfulis acutis. (J. fpicatus Willd, 
Perf. Smith, Fl. Lapp. t. ı0. f. 4. Sturm I. c. Fl. D. 270. 
J. [udetieus Krock. Sil.%. 52) 

AXHRENTRAGENDE $. 2%. 6. 7. Die braunfaferige Wurzel’ treibt ei- 
nen und auch mehrere Stengel, die ganz einfach, kahl, geltreift 
und 4 — ı Fufs hoch werden. Die gleichbreiten, fpitzigen Blätter 
find kahl und am Grunde behaart: die des Stengels haben kalıle 

Scheiden. Die Blüchen haben fchmale, häutige Deckblätter, die 
gewimpert und eyrund [ind. Die lanzetförmigen Kelchblätuchen 
lind sugefpitzt, desgleichen die Kapfeln. Auf den höchiten Alpen; 
Salzb. Kärnthen. | 

27. J. GLasratus, foliis planis culmoque glabris, 
corymbo decompolito divaricato, pedunculis fubuniflo- 

ris, bracteis ciliatis, calicinis foliolis acuminatis. - (J. 

glabratus Bofık. mon. Perf. Sturın ]. e.) 
Gıarts $. 4.6.7. Die holzige Wurzel beiteht aus braunen Fa 
fern und treibt Halme, die am Grunde mit braunen Schuppen be- 
deckt find: die unfruchıbaren beitehen aus Blätterbüfcheln und 
fieigen aufwärts ; die fruchibaren find aufrecht, fulshoch und kahl. 
Die zugefpitzten Blätter haben unbehaarte Scheiden. Die runden 
Aefle des Afterfchirms haben häutige, braune und bewimpertä 
Scheiden und jeder trägt 3 braune Blüthen. Die beyden Deck- 
blätter find eyförmig - zugelpitst und bewimpert: die Keichblättchen 
find länglich und zugelpitzt. Die rundliche, etwas Zleitige Kapflel 
enıbält braune Samen, die auf der einen Seite fach und auf der 
andern erhaben find. Auf den Salzb. Alpen. | 


Die Kopf- S., /parrige S., gegliederte S. und einige anders 
deuten auf Torfgrund. — Die erftiere und die Flatter- $. werden. 
zu vielerley Flechtwerk benutzt und im Herbft fammelt man von: 
dieler das Mark zu Dochten für Lichter und Kerzen. — Die graus 
$. gebraucht man zum Poliren, Die Feld- 5. ausgenommen geben. 
wenige ein gutes Viehfutier, 


+ 


ORDO 1. 4 
BAMBUSA, Bambos. 


B. ARUNDINACEA, panicula ramofa divaricata. (A. 
Bambos Willd. Perf. Roxburgh corom. 1. t. 79. Rbeede 
malab. ı.t. 16. Srundo Bamdos Lin.) | 
- .Gemsiner B. d. Er ift immergrün und hat einen 46 — 50 Fuls 
hohen Stamm, der an 2 Fuls dick wird; in der Jugend enthält er 
ein hohles Mark; äufserlich ilt er gegliedert-ältig und an jedem 
Gliede mit Blättern und [teifen Stacheln befetzt; inwendig finden 
[ich an den Knoten Scheidewände. Die eyrund - lanzetförmigen 
Blätter find fpitzig und ftehen mit der Baflıs in einer Scheide. Die 
vielblürhigen Kelche lind ungeltielt und enthalten zweyreihige Blü- 
then. In beyden Indien. | / 





Die flarken Röhren des Stammes: werden unter den Scheide- 
wränden quer durchgefchnitten und dienen zu Gefälsen. In der Ju- 
gend quillt an den Knoten ein fülser Safı hervor, der, erhärtet, 
forgtältig gefammelt und Bambuszucker — (Tabakir) — genannt 
wird; man fchätst ihn dem Golde gleich. Die Wurzelfprollea 
macht ınan mit Eflig und.Gewürzen nebit andern Früchten ein und 
erhält fo den Achiar, ein fehr koflbares Confekt,. das zur Magen- 
ftärkung genollen wird. Die Blätter geben Matten und änderes 
Flechtwerk und werden zum Packen des T'hees gebraucht. 


‚247. CALLA, Schlangenkraut. 


1. C. paLustris, foliis cordatis, fpatha plana, fpa- 
dice undique hermaphrodito. (C. Selen Willd. Roth, - 
Hoffm. Spreng. Holt, Fl. D. 422# Schk. t. 278. Sturm 
1. 5.) | 

Gausinzs Schr. 2, 6— 8. Die kriechende, dicke Wurzel ift fa- 
lerig; lie treibt kriechende, kahle, an den Gliedern wurzeinde 
Stengel. Die langgeltielten, abwechlelnden Blätter find ganzran- 
dig, kahl, geftreift und endigen fich in eine kurze. Spitze. Die 
dicken Stiele jind an der Balis breiter, häutig und umfaflen den 
Stengel [cheidenartig; diefer ilt handhoch, kahl und dick, Die 
zugelpitzte, kahle Blüchenfcheide ift Nach, äufserlich grün, an 
der innern Seite [chön weils und ift am Grunde umfallend. Der 
Blüchenkolben ift walzenförmig, ftumpf und geltielt. Die pur- 
purrothen Beeren (ind ungeltielt. In der Flor. Dan. find Staubfä- 
den abgebildet,‘ die üch in der Natur nicht finden. In ftehenden 
Gewällern, Gräben; Schwab. Pfals, Sachf. Barby, Halle, Berl. 
Brem. Oldenb. Holfi. (H. bey Winterbude, in Billwerder u. a. O, 
baue)  .. x 


502 CLASSIS VI. SPECIES. ORDO IL. 


2. C. AETHIOPIcA, foliis fagittato-cordatis, fpatha 
eucullata,  fpadice' [uperne masculo. (C. aechiepica 
Wiiid. Lederm. microfc: Erg. t. ı8. f. 19. Gaortn. 2 
0 =.) ) 

Asrniopıscues Scat. 4: 2 — 4. Die knollige Wurzel it Neifchig, 
mit »iner braunen Haut bedeckt und treibt lange Falern. Die glän- 
zend grünen Blätter ltehen auf dicken, kulslangen Stelen, die 
fich am Grunde umfallen. Zwifchen ihnen acheht lich ein dicker, 
a — 3 Fufs, hober Schaft, der eine reinweifse Blüthenfcheide, in 
Form einer. offeuen Date, trägt, die einen gelben, walzenförmi- 
gen Rlüchenkolben umgibt, der des Nachts einen [ehr ängeneh- 
men Geruch verbreite. An diefem fitzen die weiblichen und 
Zwitterblüchen unterhalb der männlichen. Die rundlichen, zu- 
fammengedrückten Beeren find fleilchig. Auf dem Kap. 





Wurzel und Same der erftern find ätzend und fchädlich. Aus 
der getrockneten Wurzel hat man in Schweden Brot bereitet. — 
Die lerztere wird wegen ihrer Schönheit häufig gezogen. Im Som+ 
mer Itellt man lie ins Freye, im Winter verlangt re ı — 5° Reaum, 
Wärme. Man [letzt fie in lehmige Miltbeeterde, die mit etwas 
Sand vermifcht wird. Im Frühjahr'und Sommer gibt man ihr viel 
Feurhtigkeit, aber im Winter wenig. Sie vermehrt lich Itark durch 
Nebenichöfslinge, die man nach der Blüthe abnimmt und verletzt. 


DIGYNIA, srırı 2. 
ORYZA, Reif. 


Or. sarıva. (Willd. Perf. Catesb. car. ı. t, i% 
Gaertn. 2. t, 80. f. 5.) 
Gemziner R. ©. 7. Der ziemlich flarke Halm ift ih, geglies 
dert und wird an 3— 4 Fuls hoch. Die fleifchigen Blätter lind 
fchilfartig. Die purpurfarbige Rispe enthält-langbegrannte Spelzen. 
Er variirt: mit unbegrannten Spelzen; und mit klebrigen Samen, 
Uebrigens ändert er [ehr in der Geltalt der Samen ab. Vielleicht 
ift Aethiopien fein Vaterland, er wird auf überf[chwemmten Plätzer 
in Indien und hier und da in Europa angebaut. 





In beyden Indien dient er allgemein zur Speife und in Europa 
wird er auf mannigfaltige Weile bereitet genoflen. Mit Palmweitt 
und Syrup gibt er den Arak. In den Apotheken führt man Oryzae 


femina. — Er gehört ins warme Treibhaus und will fall immer 
im Waller ltehen. 


| ORDO UL. “S 3 © 903 
Son TRIGYNIA, stırı: 3. 3 
& 248. RUMEX, Amfr. 


a. Hermaphroditi; valvulis granule notatis. 


1. R. ParıenTia, floribus hermaphroditis, valvu- 
dis integerrimis: unica granifera, foliis ovato-lanceo- 
latis. (R. Patientia Willd. Perf. Roth, Hoffm. Fl. Wett, 
Gmel. Hell. Gaertn. 2. t. 119. f. 2. Schk. t. 100. Kerner 
t. 720.) , | u | 
Garten-A. Enouiscaer $rınar. 2. 6 — 8. Die fleilchige. Wur 
wel ift (pindelförmig und inwendig gelb. Der aufrechte, kahle 
Stengel wird 3 — 6 Fuls hoch; er ilt gefurcht und oft röthlich, 
Die geltielten, abwechielnden Blätter find an beyden Enden ver+ 
fchmälert und. ganzrandig,‘ Die röhrigen:Scheiden find bäutig, 
geftreift und umfchliefsen den Stengel fell, Die grünlichen' Blü- 
ıben flehen unterbrochen und quirlförmig auf kurzen Stielen in 
Trauben auf den ‘Spitzen des Stengels und: der Aelte, Die häuti- 
gen Deckblätter find durchwachlen und, [chief abgeltutztı, Die 
einzelne Drüle ift kugelrund und roth. Es firden fich auch weib- 
liche Blüthen, die kleiner und kürzer geltielt find. Auf Wielen, 
angebauten Plätzen; Schwab. Würzb, Nafl. Wett. Hefl. Meilsner, 
Herb. Hollt, .. 

a. R. sanguıneus, floribus hermaphroditis, val- 
vulis integerrimis oblongis: -unica maxime granifera, 
foliis cordato-lanceolatis fubundulatis. (R. fanguineus 
Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel. 
Hell. Petiv. h, brit. t. 2. f. 5. Gaertn. 2. t. 119. f. 2.) ’ 
Brivraornen A. 2.7.8. Die Spindelförmige Wurzel ilt inwendig 
gelblich und treibt einen aufrechten, 2 — 4 Fuls hohen Stengel, 
der kahl, gefurcht und röthlich ift. Die geltielten Blätter find 
kahl, am Rande etwas gekerbt: ihre Rippen und Adern entbalten 
_ einen rothen Saft; die der Wurzel lind am gröfsten. Die röthli- 

chen Blüthen find kurz geltielt, ftehen quirliörmig und bilden un- 
terbrochene - faft blattlole Endtrauben. Die kugelrunde, etwas 
grolse Drüfe ilt roth.. Zuweilen find alle Klappen mit Drüfen ver- 
fehen. Der kleine Same ilt [charf 3kantig. Auf Gemüle - Aeckern ; 
Schwab. Würzb. Wett. Nail. Hefl, Herb. Berl. Schlel. 


“3% R. crıspus, foliis hermaphroditis, valvulis ova- 
tis integris omnibus graniferis, foliis lanceolatis undu- 
latis acutis. (R. erifpus Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Curt. Lond. 2. t. 20. 
Kerner t. 576. A. Nemolapatäum Lin. Willd. A. can, 


. f 


508 CLASSIS VI. SPECIES. 


glomeratusRoth. R.paludofus Ait.K. - Dapathum eri» 
Jpum Scop-) | 

Krausen A. 2. 6.7. Die fpindellörmige Wurzel ift inwendig gelb 
und treibt einen aufrechten, 2 — 3 Fuls hohen Stengel, -der kahl 
und geflreift ifi, Die abwechlelnden Blätter find fein gekerbt und 
äuf der untern Seite an den Rippen etwas fcharf: ihre gefurchten 
Stiele find meilt roh punktirt. Die grünlichen Blürhen liod ge 
ftielt und fliehen quirlförmig in unterbrochenen dichten Trauben, 
die nach der Balis hin einige Blätter haben. Die Drüfen lind rorh 
und fitzen auf netzartigen, am Rande weilslichen Bläuchen. Er 
variirt: mit niedrigerem Stengel; miı weniger wellenförmigen Blär 
" tern; mit zahlreichern und enıternter fiebenden Quirlen;,und mig 
kleinern Blürhen. Auf Wielen, an Wegen, in Graben in ganz 
Deutdchl (HH). 


4. R. marırımus, floribus hermaphroditis, valvu- 
lis deltoideis dentatis graniferis, dentibus fetaceis vak 
vula lungioribus, vertieillis confertis, foliis linearibus. 
(R. maritimus Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffin. Fl. Wett. 
Spreng. Hoft, Gmei. Heil. Schk. t. 100. A. paluftris 
Smith (?).) 

SchwaLsrÄtzeriGeR A. 2.6 — 8, Die: fpindelförmige Wurzel ifk 
inwendig rotlı und treibt einen anfrechten, ı — 2 Fuls hohen Sten- 

gel. der kabl, gefurcht, gelblichgrün und zuweilen röthlich iftz 
die abwechfelnden Aefte find einander genähert und fiehen fat 

arınlörmig Die unterlien Blätter Güvd länger geflielt, eyrund.- lan« 

zeıtförmig; weiter hinauf find fie verlängert linien- lanzeıförmig; 

die Altblätter find linienförmig. Die geftielten Blüchen Stehen in 

den Blattwinkeln gehäuft, quirlformig und find grürröthlich oder 

gelblich. Die bewimperten Klappen haben längliche Drülen. Au 

fumpfigem Meergeftade, in Graben ; Schwab Würzb. Wett. Giel, 

Sachi. Leipz Barby, Berl. Brem. Oldenb, Holft. (H.) 


s. R. acurus, floribus hermaphroditis, valvulis 
cordatis denticulatis omnibus gräniferis, foliis corda- 
to-oblongis, racemis foliohs. (AR, zeutus Willd. Perf, 
Roth, Smith, Hoffm ‘Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell 
Petiv. h. brit. t.2. f. 3. Curt, Lond. t. 181. Blackw. t. 4gı. 
Lapathum acutum $cop.) | 
SprrzsLÄtterısen A. 2.6.7. Die walzenförmige Wurzel if in« 
wendig gelb und treibt einen aufrechten a — 3 Fuls hoben Stengel, 
der eckig, gefurchs. und etwas behaart ift. Die abwechfeinden. 
Blätter [ind kahl, ganzrandig und fehr fpitzig: die untern find 
langgeltiele, die obern ganz kursgellielt und lanzetförmig. -Die 
kleinen grünlichen Blürben Aehen dicht quisllörmig in wenig aus 


Pi 


ORDO I. -_-: 308 


gebreiteten Trauben. Die berzlörmigen, gezähnelten Klappen | 
" haben rothe, höckerige Drüfen. Sehr oft ift eine ‘Klappe mit einer 
fehr grolsen Drüle verlehen und die andern alsdann mit gar keiner, 
Auf naflen Pläızen, in Gräben ganz Deut[chl. (H.) 


6.,R. ostusıroLıus, floribus hermaphroditis, val 
vulis ovatis dentatis: unica praecipue granifera, foliis 
. radicalibus cordato-oblongis, obtuhs undulatis crenu- - 
latis. (R. odtuf folius Willd. Perl. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng- Hoft, Gmel. Hell. Curt. Lond. t. ı08. 
Gaertn. 2. t. 119. f 2.) | 
StumeraLättarıcen A. 4.6 — 8. Die Ipindellörmige Wurzel ift 
inwendig gelblich und treibt einen aufrechten, 2 — 3 Fuls boben 
Stengel, der tiefgeftreift, kahl und nach oben etwas Icharf kt. 
Die geltielten Blätter [ind kahl und geadert: die der Wurzel find 
länger geflielt, bilden einen Kreis, find fufslang und oft noch län- 
ger; die oberfien [ind lanzertförmig und kürzer. Die grofsen, häu- 
tigen Scheiden find braun und eingeriffen. Die grünen Blüchen 
find winkelfiändig und ftehen in quirlförmigen Trauben: die haar- 
förmigen Stielchen lind an der Balis‘gelenkig. Die grolsen Klap- 
pen lind geadert, vor der Blüche ganzrandig,/hernach aber an der 
Balis ungleich uud [pitzig gezähnt: die äufsere ilt am deutlichiten 
mit einer länglichen Drüfe verfehen. Es finden fich mäonliche 
und weibliche Blüchen untermilch.. An Gräben, auf Schutt in 
ganz Deutichl. (H.) 

7. R. puccher, floribus hermaphroditis, valvulis 
dentatis: [ubunica granifera, foliis radicalibus pandu- 
raeformibus, caule glabro divaricato. (A. pulcher 
Willd. Perf. Smith, Hoft, Gmel. Till. h. pil. t. 37. fi 2.) 
Scuönsa A. 4. 6— 8. Der aufrechte, fulsbohe Stengel il ge- 
furcht; er hat abwechlelnde Aelte, wovon die fruchttragenden zur 
Erde herabgebogen (ind. Nur die Wurzelblätter find auf beydeg 
Seiten buchtig; fie haben Stiele und Nerven; die des Stengels find 
lanzetförmig und am Rande wellenförmig, Die in Quirla Itehen- 
den Blüthen hängen über. Die Klappen find eyrund -lanzeıförmig, 
Ätumpf und neızförmig geadert: auf beyden Seiten mit, 4 — 5 pfrie= 
menförmigen Zähnen. Die mittelfte Drüfe ilt grölser als die bey- 
den andern, wenn fie vorhanden find; fie find alle länglich.- An 
Wegen, Ackerrändern; um Wien, Schwab, 5: 


b. Hermaphroditi; valvulis granulo deftitutis. 


8. R. aauarıcus, floribus bermaphroditis, yalvur 
Jis ovatis integris obfolete graniferis, foliis cordator 
lanceolatis acutis. (R. aquatieus Willd. Perf. Roth, 


& 


306 _ CLASSIS VI. SPECIES. 


“ Smith, Hoffm. Fl. Wett: Spreng. Gmel. Hell. Petiv. % 
Brio. ec 2. fi. A. Hydrolapathum Ait. Willd: Perl. e 

reil. fil. A. Britannica Willd. Perf. Rotu.) | 

Wasser-A.4.6— 8. Die dicke Wurzel ift inwendig orange- 
Farbig; De treibt einen aufrechten, 2 — 4 Fuls.hohen Stengel, der 
eckig, kefurcht und kahl ift. Die unterlten Blätter find langge- 
ftielt. ‘herzförmig und zugelpitzt, dabey kabl und ganzrandig; die 
übrigen werden nach und nach kleiner; fie ind eyrund - lanzerför- 
mig, undeutlich gekerbt und mehr oder weniger wellenförmig. Die 
grünlichen Blüthchen fteben quirlförmig in Träuben: die über 
hängenden Stiele find oben verdickt. Die gtolsen. itumpfen Klap- 
pen finden fich zuweilen mit Drüfen. Der Same ilt grols. An 
Flulsufern in Gräben allenthalben. ( H.)' 


. 9. R..scurartus, floribus hermaphroditis, valvu- 
lis nudis, foliis cor«lato-haftatis, caule tereti. (RA. feu- 
‚zatus Willd. Perf. Roth, Hoffın, Fl, Wett. Hoft, Gmel. 
Hell. Acetofa romana Blackw. t. 306, A. glaueus Jacgq. 
ji. r. 1. t. 67.) 
ScniLprönmiosr A. %. 5— 7. Die kriechende, falerige Wurzel 
treibt ı — 2 Fuls hohe ‚ehr oft liegende Stengel, die geltreift und 
ganz kahl lind; fie wurzeln an den Gelenken und find, wie die 
ganze Pflanze, graugrün. Die langgeltielten Blätter find ausge- 
fehweift, ganz kahl und faftig: die unterlten (ind niereuförmig 
und zugerundet. Die grünlichen oder röthlichen Blüthen, ftehen 
“ in quirlförmigen Trauben; die überhängenden Stiele fiehen zu 3—4 
jn einer häutigen Scheide. Die nackten Endtrauben find Ichlaf. 
Die faftrunden Klappen (ind ungleich. Auf waldiren Bergen, 
Mauern; Oeltr. Salzb. Bay. Schwab, Würzb, Weıt. Pfalz, Nafl. 
Hefl. Barby, Frankf. a, M. Schlef. u 
ı0. R. pısynus, foribus hermaphroditis digynis, 
“ Joliis orbiculatis emarginatis. (R. dyginus Lin. Willd. 
Perf. Smith, Hoffm. Hoft, Engl. b. gıo. FI.D. ı4. Gaertn« 
2.t.ı19. 2) | 
Bunpsrättericen A 2.6 — 8, Er unter[cheidet fich von dem vor- 
hergehenden: durch niedrigere, eckige Stengel, die, wie die gan- 
ze Pflanze, lebhaft grün ind; durch die runden, nierenberzför- 
migen Blätter, die ftumpf, ganz und kahl find; durch das eyrunde, 
Spitzige Deckblatt an Aelten und Stielen ; durch die vierbläuterigen 
Blüthen: die beyden äufsern Blättchen fiad kleiner, eyrund- lan- 
zetförmig und fpitzig; die innern eyrund und [tumpf. Es finden 
lich 4, Ielıner ‘5 — 6 Staubfäden. Der fehr kurze Griffel ilt ge- 
Ipalten und hat beftändig 2 Narben. Auf Alpen und Veralpen; 
“ ©elir. Salab, Schwab, Schlef. Ä 


ORDO II...  '° ! ‚507 
c. Foribus dioicis. .. R 


ı1. R. aLrınus, floribus hermaphroditis-fterilibus, 
femineisque, valvulis integerrimis nudis, foliis corda- 
tis obtuhs rugofis. (R. alpinus Lin. Willd. Perf, Hoffm. 
Holt, Gmel. Blackw. t. 262.) | ee 
ALrsn-A. 4: 2?) 6— 8. Die fehr grofse, faltholzige Wurzel 
ift inwendig gelb. Der aufrechte, 4 — 5 Fuls hohe Stengel ift ge- 
furcht, kahl und braunroch und hat genäherte, abwechlelnde 
Aelte. Die langgeltielten Wurzelbläter lind geadert, kahl, ganz 
und den Rhabarberblättern an Gröfse gleich: die des Stengels find 
 eyrund-lanzetföürmig und werden weiterhinauf immer Ichmaler. 
Die grofsen Scheiden find braunweißslich. Die Blütben Stehen an 
den Spitzen des Stengels und der Aelte in quirlförmigen Trauben 
[ehr dicht und zahlreich., Die innern Klappen lind etwas gezäh- 
nelt. Die Zkantigen Samen find gläuzend braunroth. Auf Alpen, 
Gebirgen ; Oeltr. Salzb. Bay. Schwab. Schlef. 

12. R. Acrrosa, floribus dioicis, foliis oblongis 
fagittatis, valvulis graniferis. (AR. Aoetofa Willd. Perl. 
Rotl, Smith, Hoffm.'Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell, 
Engl. b. 127. Kerner t. 203. Zapathum Acetofa Scop.) 
Sıuak-A. 2,5 — 7. Die gelbliche Wurzel treibt aufrechte, ı4 — 2 
Fuls hohe Stengel, die einfach und furchig geftreift Gnd. Die 
ganzrandigen Blätter find kahl: an der Wurzel geftielt und ftumpf; 
an dem Stengel ungeftielt, fpitzig und umfallend. Die häutigen 
Scheiden find am Rande gezäbnt- borftig. Die grünlichen Blürhen 
fteben halbquirlförmig und werden weiterhin röthlich, ‚Die End- 

ztauben haben gegliederte Stiele, Die eyrunden Klappen [ind ganzr 
in den männlichen Blüthen abltehend ; bey den weiblichen zu- 
fammengeneigt, Die Narbe ift Federartig und weifslich. Er variirt 
mit kraufen Blättern. In Baumgärten, auf Wielen überall. (H.) 


13. R. AceToseLta, floribus dioicis, foliis lanceo- 
lato-haftatis, valvulis granulo deltitutis. (AR. Aceta» 
[ella Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Holt, Gme), Hell. Fl. D. 1161. Zapatkum Acetofella 
$cop.) | \, 
Kıerrmen Saven-A. 4.5 — 09. Die kriechende Wurzel ift inwen« 
dig weilslich und treibt einen 4 — 6 Zoll bohen, aufrechten Sten- 
gel, der gefurcht- eckig, kahl und meilt röthlich ilt. Auch die 
Blätter find oft grünröthlich, dabey zugelpitzt und kahl: die def 
Wurzel find langgelftielt; die des Stengels weit kleiner. Die End. 
trauben [ind rispenförmig; ihre hängenden Blüthen Stehen halb 
‘quirlförmig und find grünröthlich. Die eyrunden, ganzen Klap- 
pen Stehen in beyden Gelichlechtern ab.. Auf Sandboden wird 


= 


08 CLASSIS VI. SPECIES. 
die ganze Pflanze roth und. übersicht ganze‘ ‚Felder. In giaz 
Deutichl. (H.) 





Der Garten- A. wird häufig angebaut und wie Spinat be- 
Hurzt. In den Apotheken führt man: Patientiae radix. — Der 
Blutroihe A. hat die Eigenichaften des vorigen; von ihm führte 
man: Lapathi fanguinei radix, herba. — Der Abfud der Wur- 
zel von dem kraufen A, dient zur Reinigung der Haut des Viehes. 
Die jungen Blätrer können als Gemüle benutzt werden; [o wie 
der Same zu Brot und die getrockneten Blätter wie Tabak. Die 
ganze Pflanze enthält, wie mehrere ihrer, Gattung, Gerbeftoff. 
‘ In den Apotlieken kennt man: Lapathi crifpi radix, folia. — 
Von dem fpiezblätterigen A. führt man: Lapathi acuti, [eu Oxy- 
lapathi radixz, herba, /rmina. ln Schweden werden die Samen 
von ihm zu Brot angewendet, Die Wurzel eutbält guten Farbe- 
lot. — Von demWafjer- A gebraucht man: Hydrolapathi, feu 
herbae Bricannicae radix, folia, Die pulverilirre Wurzel gibt 
ein gutes Zahnpulver. — Der fchildförmige A. wird unter dem 
Nanen: franzöftifcher A., gebaut und die Blätter werden wegen 
ihrer angenehmen Säure häufig an Speifen gebraucht, In den Apo- 
ibeken wurde fonft gelammelt: Acerofae rotundifnliae [. romanae 
herba; und von dem Alpen- A.: Rhabarbarıi monachorum ra- 
dixz. — Die [äuerlichen Blätter des Sauer- A. werden häufig ge- 
noflen; fie dienen zur Gerinnung der Milch; 2000 Pfund geben 
 16Pfund Sauerkleefalz und das Gewächs wird deswegen in Schwa- 
ben angebaut. In den Apotheken hat man: Acetofae radiz, 
kerba recens, femina. — Der kleine Sauer- A. ilt zwar ein gutes 
Schaaffutter, und bat die Kräfte des vorigen; aber er rile auch ein 


läftiges Unkraut. 
249. SCHEUCHZERIA, ER IR 


Sen. PALusTRis, foliis alternis femiteretibus vagi- 
nantibus. (Seh. paluftris Willd. ‘Perf. Roth, .Hoffin. Fl. 
Wett. Gmel. Fl. D. 76. Fl. Lapp. t.ı0. f. ı. Schk. t. 100.) 
Super-Sce. #. 6. 7. Die kriechende Wursel ilt gegliedert und 

ibt einen aufrechten, kaum [pannehohen Halm, der gewöhn- 
lich 3 Gelenke hat. Die laftigen Bläuer find ganz. kahl: die 
imittelften des Halmes find am gröfsten. Das weilsliche Blatıhäut- 
chen ift ftumpf. Die Endrispe ilt traubenartig, aufrecht und 4- — 
Zblütbig: die abwechfelnden Stiele ftehen einzeln und find einblü- 
thig. Die einzelnen Deckbläster [ind fcheidenartig. Die Krone 
ift grünbräunlich : die lanzerförmigen Blättchen find Stumpf und an 
“der Spitze zurückgebogen. Die einfächerige Kaplel enthält eyrunde 
Samen, Sie varfist: mit 4 — 6Fruchtknoten, Narben und Kapleln; 


ORDOIL 09 


und mit ı- und Zlamigen Kapfein. Auf fumpfigem Törfboden; 
Bay. Schwab. Pfalz, Darmft. Weiter. Berl. Frankf. a. d. O. Schlef, 
Oberlauf. Dresd. Mecklb, Lauenb, Mölln, Holft. (H. Eppendor- | 
„fer Moor.) 


250. TRIGLOCHIN, Dreyzack. 


1. TR. PaLustee, capfulis zlocularibus fublineari- 
bus. (7r. paluftre Willd. Perl. Scop. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 366. Fl. D» 
490. Schk. t. 102. Sturm ı. ı3. Gaertn. 2. t. 84. f. 2.) 


Sumer-Da. d (?). 9. 6.7. Die zwiebelariige Wurzel ift faferig 
und treibt einen aufrechten, fulshohen Schaft, der verloren Zeckig, | 
einfach und tteif it. Die areihigen Blätter find rinnenförmig und 
‘an der Bafis [cheidenartig. Die Blüthen bilden eine aufrechte, 
ähreaförmige Traube: fie find klein und grünröthlich, nach oben 
länger geftielt. Die Fruchtitiele ind angedrückt. Die 6 eyrunden- 
Kronblätichen ftehen in einer doppelten Reibe abwechlelnd und. 
tragen auf ihren eingebogenen Nägeln die Staubbeutel. Die Nar-: 
ben find federartig. Die 3fächerige Kapfel ilt nach oben eıwas 
verdickt, Zeckig und langgellielt; lie ift an der Spitze 3zähnig- 
und öflaer [ich am Grunde in 3 pfriemenförmige Spitzen. Auf 
feuchten, (umpfigen Wiefen überall. (H.) Ä 


2. Tr. marıTımuM, capfulis fexlocularibus ova- 
tis. (Tr. maritimum Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. $Spreng. Holt, Engl. b. 255. Fl. D. 306. 
Gaertn. ]. c.) ns 
Grosser Dr. 2. 6.7. Er unterfcheider fich von dem voriken: 
durch mehrere, höhere, halbwalzenförmige Schäfte, die nach’ ' 
oben eckig und gefurcht (ind; durch längere, dickere und grau- | 
grüne Blätter; durch längere, dichtere Trauben, die zuletzt gebo- 
gen find; durch 6 Narben ; und durch eine 6fächerige, gefurchte 
Kapfel, die falteyrund ift. Auf falzigen, feuchten Triften falt 
überall. | 





Beyde werden von den sahmen und wilden Thieren wegen 
des Salzigen Gefchmacks begierig aufgelucht. Sie deuten auf Salz:' 
boden. j 


351. VERATRUM, Germer. 


1. V. ALBUM, racemo fubdecompofito, bracteis 
pedicellum fubaequantibus petalisque denticulatis fub- 
tentillimis fuperantibus. (7, album Bernhardi in: 
ehrad. D. b. 2. Willd. Schk. 3. 1. 341. Jacg» a. 1. 335.)..: 


7 


f 


A 





s0  . CLASSIS VI. SPECIES. 


Werssen G, 2. 6. 7. Der obere Theil des Stengels, die untöre Seite 
der Blärter und Biüthenblätter, Blüthentliele und Blüthenftielchen 
find dicht mit kurzen Haaren befetzt. Die weilslichen Blütrhen- 
blätrer find etwas gelblich, auf der Rückleite grünlich, ganz aus- 
gebreiter und kleiner als die der folgenden. ' Auf Alpenwielen, 
Voralpen und auf Ebenen in feuchter Kielelerde; Tyrol, Salzb. 
Bay. Steyerm. Orftr, Schlef, ’ 

.. 9. V. LoseLIAnNuM, racemo compofito, bracteis 
flores fubaequantibus, petalis denticulatis patentibus 
pedicellum fuperantibus. (7°, aldum Lin. Scop. carn. 
ed. 2. Lob. Thelf.) | 

Loseriscaan G. %. 5. Stengel, Blätter und Blatrfliele, Blüıhen, 
Blücheuftiele und Blürhenttielchen find nicht [elten kahl; öfterer 
aber find Blürhenfliele und Stielchen und die untere Seite der Blät- 
ter und Blüthenblätter etwas feinhaarig. Die Blüthenblätter find 
hellgrün, weniger ausgebreitet und gröfser als bey dem 'vorher- 
gehenden. Auf bewachlenen Bergen und unfruchtbarem Kalkbo- 
deu; Kärnth. Kraio. | 

. 3. V. NIGRUM, racemo fubdecompofßto, petalis 
fubintegerrimis patentifßmis bracteistme pedicellos fub- 
aequantibus. (F. zigrum Willd. Perl. Scop. Gmel. Jacq. . 
a. t. 336. Schk. t. 341.) f 
Scawaınzen G. 4%. 7. 8. Die unten abgeftutzte längliche Wurzel 
treibt einen aufrechten, 3 — 4 Fuls hohen Stengel, der einfach, 
verloren eckig und zotrig ifi. Die Wurzel- und unterlien Sten- . 
gelblätter haben fcheidenartig umfallende Stiele; dabey find Ge 
eyrund, gefalten; die übrigen lind ungellielt und lie werden wei- 
ter hinaut immer kleiner und fchmaler. Die Endtraube ilt grölser 
und fchöner als die übrigen. Die purpurfchwarze Krone hat rorhe 
Antheren. Auf fonnigen Plätzen; Ungarn, Süddeuxichl. 





Sie werden fämmtlichb von dem Viehe nicht berührt. "In den 
Apotheken führt man: Hellebori albi radix von dem erliern, der 
durchaus fcharf ilt und draltifch wirkt. Von dem letztern ift alles 
giltig und lehr [charf; in Milch gekocht tödtet er Fliegen und ' 
Mäule, | 

TRILLIUM, Dreyblate. 


Te. cernuuM, foliis ovalibus, bafı anguftatis, flo- 
re pedunculato cernuo. (Tr. cerzuum Willd. Perl. Mi- 
chaux.) | 
UezssanänGenDdes Dr. 9. 4. Aus der knolligen, dicken Wurzel - 
kömmt ein 5 — 6 Zoll hoher, einfacher, nackender Stengel, der, 
‚ an.feiner Spitze 3 eyrunde, kahle, abfiehende Blätter hat, die 


ORDO IL >; SıL 


kurzgeftielt find und aus deren Mitte eine kurzgeltielte Blüthe her- 
vorkömmt. Die 3 Kronenblätter find äulserlich weißslichgrün, in= 
wendig aber fait fleilchfarbig. Die reife Beere wird vom Kelch um- 
fchloffen, In Karolina. Ä Ä 


Diels Gewächs dauert bey uns im Freyen aus, Man zieht es 
aus Samen, dem man eine fchattige Stelle gibt. Er zeigt lich 
dana im Frühjahr. Im.Herbft, wenn die Blätter abgeliorben lind, 
verletzt ınan die jungen Pflanzen. | 


252. COLCHICUM, Zeitlofe. 


C. AUTUMNALE, foliis planis lanceolatis erectis, 
flamentis balı aequalibus glabris piftillo brevioribus.. 
(C. autumnale Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hofın, 
Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 133. Gaertn. 
1.1. ı8. f. 2. Schk. t. 101. Kerner t. 318. Sturm 1.3.) 
Hensst- Z.2.8 — 10. Die eyrunde, dicke Zwiebel ilt in eine brau- 
ne Haut eingelchloflen; lie treibt eine [chönrothe Blüthe, deren, 
fehr lange, dreyeckige Röhre weifslich und bis über die Mitte in 
der Erde befindlich ii; ihr Schlund ift gelblich uäd entbält die 
Sıaubgetälse. Anliatt des Kelchs finden fich:3 [cheidenförmige, 
Schuppen, welche die Rudimente dreyer Blätter einichliefsen, die, 
im Frühling erfcheinen, die (tumpf-, geltreift und kielartig find,, 
Die ‚ellipulche Kapfel ift’3furchig und enthält kugelrunde Samen. 
Auf Wiefen allentlıalben. (H. Winterhude.) ; 


Die giftige Wurzel ilt fcharf und erregt heftiges Erbrechen. 
Der frilche Saft der Blätter vertreibt das Ungeziefer bey Thieren. 
Die Zwiebel liefert ein gutes Stärkemehl. In den Apotheken wird 
Colchici radix zu dem Lichtblumenhonig (Ozymel Colchici) an- 
gewandt, | 

| 253. TOFIELDIA, Tofieldie 


T. parustris, petalis obovatis obtufis. (T. paln- 
feris Perl. Hudf. Smith, Engl. b. 536. Spreng. AÄntheri- 
cum calyculatüm Lin. Fl. Kaps: t. ı0. f 3. Fl. D. 36. 
Hoffm. Hoft. Zelonias borealis Willd. Scheuchzeria 
Pfeudo- Asphodelus Scop. Roth, Hebelia allemannica, 
(collina?) Gmel. 2. t. ı.) 
Sumer-T. %. 7.8. Die holzige Wurzel hat lanpe weilse Falern 
und Ichwertförmige, nervige Blätter. Der aufrechte, einfache 
Stengel wird [pannehoch. Die einzelne Endtraube ilt aufrecht; 
dicht und walzenförmig: die einfachen, kurzen Stiele Itehen jein- 
zeln, oder zu 2 — 3 einander genähert und tragen grüngelbliche 


Blüchen "mit hohlen, ganz abftehenden Blättchen. Au der Balis 





$t5 CLASSIS VI. SPECIES. 


eines jeden Stiels finden fich $ fpitsige Deckbläner. Die Kapfela: 
find aklappig und enthalten viele braune Samen. Sie variirt: mit 
4 und 5 Griffel und Kapfeln; und mit a und 4 Deckblättern: 
Auf Bergen und in Niederungen auf nallem Torfboden; Oelir. 
' Salzb. Bay. Schwab. Tübing. Halle, Holt. Schlel. 


CHAMAEROPS, Zwergpalme. 


Ca. #numiLis, frondibus palmatis: ftipitibus fpino- 
his, Ipatha fimplici. (Ch. humilis Wilid. Perf. Gaertn. 1. 
t. 4.4. Phoenix humilis Cavan. ic. 2. t. ı15.) 
Gaumeıng Zw. 5.9. Der ziemlich dicke Wurzelftock treibt. viele 
finnenförmige, am Rande dornige Stiele, an welchen Ichmale ge 
faltere, Ipitzige und feingezähnte Blätter [ich fächerförmig ausbrei- 
ten und bis auf die Mitte gefpalten find. Die Blüthenfcheide 
kömmtı aus den Winkeln der unterften Blätter hervor. Die Staub- 
fäden find am Grunde verwachlen. Die 3 einfächerigen Beeren 
find röthlich und mit erhabenen blaflen Punkıien beleist. In Sici- 
lien, Sr; Portugal. 





Die Sproffen und jungen Blätter ifst man wie ‘Melonen unter 
dem Namen von Palmbirn. Auch ilst man die gelchälte Wurzel 
roh. Die gebleichten Blätter benutzt man zu Stricken und Flecht- 
werk und ihre Stiele flat des Filchbeins, — Sie gehört ins Glas- 
baus in gute Erde. Im Sommer verlangt lie viel Feuchtigkeit. Man 
vermehrt lie durch Wurzeltriebe, 


POLYGYNIA, STILI PLURES. 
254. ALISMA, Frofchlöffel. 


ı. Ar. PLanTaco, foliis ovatis acutis nervofis, pa 

nicula verticillato-compofßita, capfulis obtufe trigonis. 
(#1. Piantago Willd. Perl. Scop. Roth, Sınith, Hoffm. 
Fi. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell, Engl. b. 837. Fl. 
D. 5b. Gaertn. 2. t. 84. f. 4. Schk. t. 102.) 
Gsmumer F. 4. 6— 8. Die feilchige Wurzel ift weilslich und 
treibt einen 2 — 3 Fuls hoben, aufrechten, dreyeckigen Schaft 
mit quırlitändigen Aeften, Die langgeltielten Blätter fichen an 
der Wurzel; lie ind ganz kahl und ganzrandig, zuweilen rorhge- 
fleckt, An jedem Allquirl huden üch 3 eyrund- lanzettörmige, un. 
geitielte Deckblätter. Die Blätbeniliele Iteben auch in Quirlen 
und find einblüthig. Die blafsrothen Kronenblätter ind verkehrt- 
eyrund und gekerbt, Die Kapfeln bilden einen ltiampf Zeckigen 
dynkelbraunen Körper. Er variirs nit Ichmalen Blästern. (kloppe?) 
la Gräben überall, (H.) 5 


- 


'ORDO II 513 


a. ‘AL. PARNASSIFOLIUM, foliis cordatis fubrotun- 

dis acutis, capfulis ariltatis. (#2. parnafjifolium Wilid, 
Perf. Roth, Hoffın.) 
PırnassıenbLättericen Fa. %. 6. 7. Er unterlcheidet fich von dem 
vorhergehenden: durch das-[cblaffere, Ichwächere Aeulsere; durch 
herzförmig eyrunde, 7nervige (fumpfe) Blätter, deren Seitenner- 
ven balbmondförmig find; durch dünnere gegliederte Blattltiele; 
durch wenigere, in 2 — 3 Quirlen Itehende Blüchen; und durch 
die begrannten Samen. In Sümpfen; Frank Erlang. Berl. 

3. Ar. naTans, foliis fubmerfis linearibus, natan- 
tibus ellipticis obtufis. venofis, pedunculis lolitariis, ca- 
pfulis“ ftriatis. (4. natans Willd. Perf. Roth, Sınith, 
Hoffm Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell. Vaill. act. 1719 
tr. 4- f 8.) I 
Scuwimmenner FR. 4.6 — 8. Die mit vielen langen und zähen 
Falern befetzte Wurzel treibt. einen fulslangen gegliederten Sten- 
gel, der an der Bals kriecht und wurzelt und mit dem obera 
Theile fchwimmt. Die unterlten Blätter find kaum geltielt und 
gegliedert; die oberlien Jarggeliielt, Die wenigen einfachen Stiele 
ftehen in den Winkeln und an Jder Spitze; jeder trägt eine weilse‘ 
Blütbke und hat an der Balis ein fcheidenförmiges Deckblatt. Die 
6— 1 Kapfeln find zulammengedrückt und bilden einen falt run- 
den Körper. Auf trockenem Boden fehlen die linienförmigen Blät- 
ter. In ftehenden Gewällern; in Schwab. Frank. Wett. Pfalz, 
Weßftphal. Hannov. Merfeburg, Oldenb. Mecklb. Berl. Oberlauf. _ 

4. AL. RANUNCULOIDES, foliis lineari- lanceolatis, fca- 
o verticillato paucifloro, capfulis pentagonis incurvis 
globolo-aggregatis. . (Al. ranunculoides Willd. Perl. 
Roth, Smith, Hoffm. Spreng. Gıinel. Hell. Engl. b. 326. 
Fi. D. ı22.)- " | 
‘ RanunkeLBLAtterıcka Fa. 4.6 — 8. Die falerige Wurzel treibt 
mehrere Schäfte, die handhoch und drüber werden und röthlich 
find‘ Die fleifchigen, gerippten Blätter find ganzrandig; ihre 
Stiele lind rinnentörmig und gegliedert. Die Blüthen bilden [ei- 
ten- und giptelftändige Schirme und nur felten Quirle, Die unglei- 
chen, einblüthigen Stiele haben meilt 3 zugelpitzte Deckblätter, 
Die weilslichen Kronenblätter find gekerbr und enthalten über 20 
Griffel. Die fcharfen Kapfeln bilden einen runden Körper. In 
Sümpfen ; Schwab. Frank. Barby, Berl. Zelle, Weltphalen, Brem, 
Oldenburg, Holltein, Mecklenburg, Schlelien,. | 


Sie gehören fämmtlich zu den icharfen Giften, 





Möjiler's Handb, d. Gtwächsk, 33 


# 


514 e | | 
CLASSIS VI. GENERA. 
HEPTANDRIA, sramına 7. 


MONOGYNIA, srtıLus unıcus. 


255. TRIENTALIS. Cal. inferus, zphyllus. Cor. 
_ypartita, aequalis, plana. Bacca exfucca, unilocularis. 
(Stam. 5 — 7.) 

DISANDRA. Cal: fubfeptempartitus. Cor. rotata, 
zpartita. Cap/. bilocularis, polyfperma. 

PETIVERIA. Cal. aphyllus. Cor. nulla. Seil.la 
teralis. Scigm. penicilliforme. Sem. ı, ariltis 4 re- 
flexis apice initructum. (Stamı 6 — 8.) | 

256. AESCULUS. Cal. ıphyllus, 4- — 5dentatus 
ventricofüs. Cor. 4- — 5petala, irregularis, pubefcens, 


calici inferta., Cap/. 3locularis. Sem. magna, calfta- 
neaeformia. 


| sıs 
CLASSIS VIL. SPECIES. 
HEPTANDRIA, stamınaA 7. 


MONOGYNIA, stırus unıcus. 
258. TRIENTALIS, Trientale. 


TR. zuUrRoParA, foliis ovato-lanceolatis integerri- 
mis. (Tr. europaea Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffın. 
Spreng. Hoft, Hell. Engl. b. ı5. Fi. D. 84 Gaertn. ı. 1. 50% 
£. 1. Schk. t. 103. Sturm ı. 17.) 
Evroräiscnz Te. 2. 5. 6. Die kriechende Wurzel treibt einen ein« 
fachen, aufrechten Stengel, der nur an der Spitze 6 — 7 genähber- 
te Blätter bat, die ganzrandig und ganz kahl find. Ueber dem ober- 
ften Blatte erbeben lich 2 — 5 einblüthige Stiele mit Ichönweilsen 
Blüchen, deren (5, 6 und 8) Blättchen lanzetförmig und itumpf 
find. Die Kelchblätichen (5, 6 und 8) find pfriemenlörmig Die 
Staubfäden tragen ruthe Antheren. Die mir Näbten verfebene ku- 
gelrunde Kaplel enthält eckige, punktirte Samen. In Gebirgswäl« 
dern; Krain, Schwab Würzb Halle, Harz, Hellen, Götting, 
Oldenb. Brem. Holft. (Reinbeck.) 


DISANDRA, Difandra. 


D. prostrara. (Lin. Sibehorpia peregrina Amoen. 
acad Curt. Mag- t. 218.) 
. Liscknns D. 4. Sie blühet den ganzen Sommer. Die liegenden 
Stengel werden 1 — 2 Fufs lang; lie find [chlang und weichhaa- 
rig. Die abwechfeluden Blätter find geitielt, nierenförmig- kreis- 
zund und gekerbt. Die kleinen, gelben Blüthen KHehen einzeln 
Auf Stielen, wovon 2, feliner 3 in den Blattwinkeln fich finden; 
Die ind länger als die Blautdtiele. Auf Madera. 


man] 


Sie gehört in das Glashaus. 


PETIVERIA, Petiverie. 


 P. atıiAadeA, foribus hexandris. (P. alliacea Lin. 
Willd. Perf. Trew, Ehret. 33. t. 67.) 
 KnosıauchDurtenne P. bh. 6 — ı0. Der Stengel wird 3 — 4Fuls 
hoch mit röthlichen, in der Jugend weichhaarigen Aelten. Die 
abwechfelnden Blätter Gad eyrund-lansetförmig, an beyden - 


33 


516 CLASSIS VII. SPECIES. 


fpitzig, dabey fanzrandig, weichhaarig und oft röthlich gerippt, 
Die kleinen weilsen Blüchen find lliellos, ftehen einzeln und bil« 
den an der Spitze des Stengels und der Aefte eine Schlanke, ert- 
was überhängende Aelıre. Die ganze Pllanze düfter nach Knob- 
lauch, P. octandra (Jacq. amer. ed. 2. t. 104.) ünter[cheidet lich 
blols durch die Zahl der Staubfäden. Auf Jamaika, 


Sie gehört ins Glashaus. An einem warmen Standorte kann 
fie 3 — 4 Monate im Freyen Itehen und blübt delio fchöner. Man 
vermehrt lie im Junius durch Stecklinge, die man in ein befchatte- 
tes Miftbeer ftellt. Sie verlangt güte Erde. — in den Apotheken 
führt man: Scorodoniae herba. - 


256. AESCULUS, Rofskaftanie. 


1. As. HırpocasTanum, foliis digitatis feptenis, co- 
rollis pentapetalis patulis. (fe. Hippocaftanum Willd, 
Perf. Roth, Hoffm. Fl. Weıt. Spreng. Holt, Ginel. Hell. 
Gaertn. 2. t. 111. f. a. Kerner t. 304. Schk. t. 104.) 
Gzmeing R. %- 5.6. Dieler [chöne Baum wird in go — 100 Jah- 
ren an 60 — go Fuls hoch, und 3 — 4 Fufs im Durchmeller, Die 
kaflanienbraunen Knospen find grols, glänzend und kiebrig; in 
denfelben finden fich die Triebe in eine Menge weilser Wolle ein- 
gehüllt. Die langgeltielten Blätter enthalten verkehrteyrunde Blätt- 
chen, die nach der Spitze hin doppelt-, nach der Bafis zu ein- 
fachlägezähnig und mit einem roltbraunen Filz bekleider lind. 
" Die fchönen Blüthen bilden eine aufrechte, pyramidenförmige 
Traube: die weilsen Kronenblätter find runzelig und lıaben in der 
Nähe des Nagels einen hochrothen oder [chwefelgelben Fleck. 
Die oberiten Blüthen haben meiltentheils keine Griffel. Die Ita- 
chelige, grolse Kapfel enthält r — 3 glänzende Samen. In Nord- 
alien; aber jerzt überall einheimifch. 

a. Ar. Pavıa, foliis quinatis, corollis tetrapetalis, 
etalorum conniventium unguibus longitudine calicis, 
Karalaibus corolla brevioribus,' fructibus inermibus. 
(fe. Pavia Willd, Perf. Ait. K. Schmidt ölır. B, t. 39. 
Kerner t. 706.) 
Rornus R. 4.5.6. Sie wird an ı% Fuls hoch. Die gefingerten 
Blätter haben längliche, an beyden Enden zugelpitzie Blätichen, 
die auf beyden Seiten kKalıl und ungleich fägezähnig lad. Der 
fchönrotlie Kelch ift fünfzähnig: die Zähne ungleich ud gewim- 
pert. Die [chmutzig rothe Krone ift mit klebrigen Haaren bedeckt: 
die Kronenblätter ind wellenförmig und an der Balis verlängert: 


CLASSIS VII. SPECES. str 


die beyden, untern find gegen einander geneigt, die beyden, obern 
fiehen aufrecht. Die Nägel find wollig; die Staubläden haarig. 
Die Kapfel ili 3klappig. In Nordamerika, 


Das Holz der erftern benutzen die Drechfeler und Formichnei- 
der; dieWurzelftöcke gebraucht der Tilchler zu Furniren. DieRin- 
de enthält Färbe- und Gerbeltoff‘; lie wird zuweilen von den Aerz- 
ten Statt der China verfchrieben. Die Blätter geben ein gutes Vieh- 
futter; doch ganz vorzüglich dienen die Früchte aur Maltung.‘ Da 
fie zerftolsen den Pferden bey der Drufe dienlich find, lo ,baben 
fie wahrlcheinlich davon ihren Namen erhalten. Ueberdiefs geben, 
fie Puder, Stärke und ihre Kleye ein gutes Reinigongsmittel für 
‘Hände und Wäfche. Die Fruchtkapfeln haben die Kräfte der Rin- 
de. Man vermehrt beyde angeführte Arten durch Samen, durch, 
Pfropfen und die letztere auch durch Ableger. 


— 


518 rn 
CLASSIS VIIL. GENERA. 
OCTANDRIA, srtamına $. 


MONOGYNIA, STILUS UNICUS, 
a. Flores completi, gi 


TROPAEFOLUM. Cal. inferus, sfhidus, calcaratus. 
Pet. 3, inaequalia. Aue, 3, coriaceae, fulcatae, Sem. 
I, fubrotun.dunn. E 

257. EPILOBIUM. Cal. gpartitus, tubulofus. Pe- 
. 4: Capf. infera, oblonga. - Sem. comafa, (Fl. ru- 

elli.) | 

‚, GAURA. Cal. afidus, tubulofus. Cor. gpetala, 
adfcendens verfus latus fuperius. Fruetus gJangulus, 
alocularis; lvculis 3fpermis, quorum duo femina abor- 
tiunt. | 

258. OENOTHERA. Cal. tubulofus, 4hdus: la- 
einiis deflexis, deci.!uis. Per. 4, calici inferta. Stigma 
afidum. Capf: infera, slocularis, qvalvis. Sem. nuda, 
receptaculo centraliggono aflıxa. 

 LAWSONIA: Cal. inferus, gfhidus. Per. 4. Stam. 
quatuor parjum. Capf: glocularis, polyiperma. Sem. 
angulata. | 

AMYRIS. Cal, inferus, 4dentatus. Per. 4, ob- 
longa, patentia. Szigma fubcapitatum. Bacca drupa- 
cea, monofperma per abortum. i 

FÜCHSIA, Cal. infundibuliformis, coloratus, de- 
ciduus. Pes. (nectar, L.) 4, fauci calicis inhdentja ejus- 
que laciniis alternantia. Nect. zlandula octofulcata. 
Stigma capitato-tetragonum. Bacca oblonga, obtule 
tetragena, „locularis. Sem. numerofa, obovata, disfe- 
pimentis adhaerentia. 

259. ACHR. Cal. shdus (rarius 4- — gfidus). Per. 
$, aut nulla.. Samarae 2, bahı unitae, fuperae, mono- 
fpermae, alatae.. (Flores nonnulli masculi et interdum 
dioici.) : 

260. CHLORA. Cal. inferus, 8- — ıophyllus. 
Cor. gfida. Capf. unilocularis, bivalvis, polyfperma. 

261. OXYCOCCOUS. Cal. fuperus, 4fidus. Cor. 
apartita: laciniis fublinearibus, revolutis. Fiülam. con- 


CLASSIS VII. GENERA. 519 


niventia. Antherae tubulofae, bipartitae. Bacca poly- 
Sperma. . | 
262. ERICA. Cal. gphyllus, perhiftens. Cor. gfida 
perhiltens. Filam. receptarulo inferta. Antherae bih- 
dae. Capf: membranacea, 4- —'$locularis, polyfper- 
ma. Dis/epimenta e valvularurı margine. 
desculus Pavia. Menotropa Hypopithys. Ruta graveo- 
lens. Capparis, | => Ä 


‚b. Fores incompleti. 

DIRCA. Cal. oe. Cor. campanulata, inaequalis: 
ore integerrimo. Stamina cum ftilo exferta. Bacca 
monolperma. a 

263. DAPHNE. Cal. 4fidus, corollinus, aequalis. 
Cor.o. Stam. inclufa. Bacca monolperma. 

PASSERINA. Cal, afidus, corollinus, aequalis. 
Cor.o. Stil. hliformis„ lateralis, longus. Steam. tubo 
impofta. Nux I, corticata. | 

264. STELLERA. Cal. o. Cor. afıda, medio ven- 
tricola. Scam. fauci ioferta, brevifima. Nux 1, ro- 
ftrata. | 

Vaceciniae quaedam, Autae flores laterales. 


.DIGYNIA, srıuı 2. 


265. MOEHRINGIA. Cal. gphyllus. Cor. 4peta- 
la. Capf. ılocularis, qvalvis. 
Chryfofplenium. Ulmus effula, Scleranthus. 


TRIGYNIA, srıuı 3. 
266. POLYGONUM. Cal. corollinus, spartitus, 


inferus. Cor.o. Sem. ı, angulatum, calice tectuın. 
(Stam. et pift. numero incerto.) \ 
SAPINDUS. Cal. tetraphyllus. Per. 4. Capf. car- 
nofae, connatae, ventricofae, | 
Horten/ia {peciola, 


TETRAGYNIA, srıuı 4. 


267. PARIS. Cal. gphyllus. Per. 4, angultiora, 
aut 0. Antherae mediis hlamentis adnatae. Bacca fu- 
pera, glocularis. 


’ ( 


520  CLASSIS VII. GENERA. 
| 268. ADDXA. Cal.2- — zfidus, femiinferus. Cor. 


4- — sfida, fupera. Bacca unilocularis, 4- — 5iperma, 

calici adnata. (Flores laterales ftaminibus 8 — 10.) 
269. ELATINE. Cal. gphyllus. Per. 4. Capf. fu- 

Pe alocularis, qvalvis, polyfperma: disfepimenta 

uturis oppofita. 

_ 270. MYRIOPHYLLUM. Cal. afidus, brarteatus. 

Cor. tetrapetala. Stigm. lelhlia. Sem. 4, corticata. 





i 


521 


CLASSIS VII. SPECIES. 
OECTANDRIA, stamına $. 


MONOGYNIA, stıLus unıcus, 
TROPAEOLUM, Kapuzinerkreje. 


1. Tr. masus, foliis peltatis repandis, petalis ob- 


tufs,. (Tr. majus Willd. Perf. Knorr del. ı. t.R. ı8. 


Gaertn. 1. t. 79. f. ı. Kerner t. 399.) 

Grosse K. ©. Sie blüher den ganzen Sommer. Der-fchwache, fafti- 
ge Stengel liegt oder klettert und wird 6 — 8 Fuls lang. Die lang- 
geflielren Blätter ftehen wechfelweife. Die grofsen, orangefarbi- 
gen Blüthen fliehen einzeln in den Blattwinkeln: die obern Kro- 
nenhlätter haben dunklere Striche. Sie variirt mit gefüllten Blü- 
then. In Peru. ’ 

2. Tr. mınus, foliis peltatis fubrepandis mucro- 
natis, petalis acuminato-fetaceis. (Tr. mizus Lin. Willd. 
Perf. Schk. t. 105.) 

KırıneK. © 6 — 10. Sie hat viele Aehnlichkeit mit der vorher- 
gehenden, aber fie ilt viel kleiner. Auch diefe variirt mit getüll- 
ten Blütben und beyde dauern in diefem Falle aus, In Peru. 





Die erltere entwickelt viel Waflerltoff, der [ich an der Atmo- 
fphäre entzündet. Die Blätter beyder können als Salat und die 


in Efiig eingemachten Frühte als Kapern genoflen werden. Man - 
fäet fe im Frühjahr an eine [onnenreiche Stelle in eine leichte, 


milde Erde. Ehedem führte man: Nafturtii indici herba. 


257. EPILOBIUM, Weiderich. 
-a. Staminibus declinaiis. 


1..E. AanGustiroLium, foliis fparlis lineari-lanceo- 
latis venofis glabris, floribus inaequalibus, (E. angu- 
Stifolium Ait. K. Willd. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 289. Schk. t. 106. 2. 
fpicatum Lamark, Perf. Chamaenerion ınguftifolium 
Scop. | 
use W.23.6—8. Die kriechende Wurzel treibt 
einen 3 — 4 Fufs hohen, aufrechten, rörblichen Stengel. Er hat 
abwechfelnde, zugefpitzte Blätter, die auf der Unterfläche grau- 
grün find, erhabene Quernerven haben und aın Rande kaum ge- 


1 


522 CLASSIS VII. SPECIES. 


zähnelt ind. Die fchönen Blüthen bilden eine aufrechte, nackte, 
pyramidenförmige Traube» vor der Blütbe [ind die Blürhenftiele 
herabgebogen Der weicl.behaarte Kelch ift röthlich. Die pur- 
purrothe Blüthe findet lich zuweilen weils. Die Kapfel ift weich- 
behaart. Er variirt mit breiteren Blättern: Epil. Zatifolium Leyf. 
In Wäldern, auf feuchten Plätzen ganz Deutfchl. ( Helit. Rein- 
beck. M.) ” | 

2. E: anGusTtıssimuM, foliis fparfis linearibus ob- 
folete denticulatis avemiis, petalis aequalibus integerri- 
mis. (E. angufiifjimum Wild. Ait K. Hoft. EZ. angufti- 
folium Perl. Lamark. E. rosmarinifolium Haenke, Hoffm. 
Gmel. Mori. L. 3. tw ın. ii 2. Chamaenerion paluftre 
 $cop.) 
RosmARtnRLÄTTERIGER W. %. 7— 9. Er unterfcheider fich von 
dem vorigen: durch einen holzigen, niedrigern Stengel, der ı — 2 
Fuls hoch wird und [ehr ältig ili; durch häufigere, weit [chmälere 
Blätter, die am Ende einen kleinen Stachel baben und auf der Un- 
terlläche graugrün, netzförmig, aber ohne Quernerven und weit 
kürzer find; durch kürzere Blüchentrauben, die nur 5- — ıoblü- 
tbig find; durch die vorhandenen Deckblätter. Auf fteilen Abhän- 
gen, Oeftr.; auf fandigen Flulsufern; Krain, Tyrol. 

> 


b. Staminibus erectis regularibus, petalis bifidis. 


3. E. Hırsurum, foliis femiamplexicaulibus ovato - 
lanceolatis denticulatis cauleque ramofilimo villoßs, 
racdice ftolonifera.. (E. Airfutum Willd. Perf. Smith, 
Hoffın. Spreng. Holt, Gmel. Engl. b. 838. Fl. D. 326. 
Schk. I. c. E. grandiflorum Roth, Fl. Wett. Hell, Ca. 
maenerior hirfutum Scop-) | 
GrossprütHuiser W. %.7. 8. Die kriechende Wurzel ilt [ehr fa- 
ferig und treibt einen aufrecbten, 3 — 4 Fuls hohen Stengel, der 
von der Bafis an entgegengefetzte Aefte hat. Die ungeltielten Blät- 
ter laufen falt am Stiele herab; nach oben wechfeln fie ab und 
nach unten ftehen fie entgegen. Die grofsen, [chönen Blütben [ind 
purpurroth; fie fteben einzeln in den Blattwinkeln: die Kronen- 
blätter find doppelt länger als der Kelch. Die dicke, Aflpaltige 
Narbe bat zurückgerollte, zottige Lappen, Auch der Fruchtkno- 
ten ift zottig. Auf feuchten Plätzen, an Gräben überall. (H. M.) 

4. E. pugescens, foliis fefhlibus lanceolatis pube- 
fcentibus, caule fubfimplict villo[o, radice iibrofa. (E. 
pubefeens Willd. Perf Roth, Fl. D. 347. EZ. parviflo- 
rum Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell. Engl. 
b. 795. E. villofum Ait. K. Holt.) 


Ad 


ORDO 1. 523 


KısıwnsLögnisen W. 3, 7.8. Er unterfcheidet fich von dem vor- 
heigehenden: durch einen 3 Fuls hoben, einfachen, zottigen Sten- 
gel; durch lanzetförmige, blols weichhaarige Blätter, wovon die 
unterften kurz geltielt, die oberften ungeltielt und nicht herablau- 
fend find: die, in der Nähe der Blütben, find abweıhfelnd; 
fämmtlich find fie mit kleinern, entferntern Zälınchen verfehen, 
an der Bafis zugerundet und ganzrandig; durch die Endrispe mit 
kleinen Deckblättern; und durch abwechlelnde, 3 — 4 Mahl klei- 
nere, blaflere Blüchen. An Gräben, auf nallen Stellen kalt über- 
all. (H M.) | 

5. E. MONTANUM, foliis oppofitis alternisque ovato- 
lanceolatis denticulatis glabris, ‚inhmis petiolatis. (E. 
montanum Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffın. Fi. Wett. 
Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Eng). b. ıı77. Fl. D: 922. 
Gaertn, ı. t. 31. f. 6. Chamaenerion montanum Scop.) 
Benc-W.2.6—8. Die fall kriechende Wurzel ifi mit rorhen 
Köpfchen befetzt; fie treibt einen aufrechten, ı — 2 Fuls hohen, 
 Steifen Stengel, der rund, nur wenig weichbehaart, oft rörhlich ' 
und gegen die Spitze ein paar Mahl getheilt ilt. Die unterlten Blät- 
ter fliehen entgegen, lind eyrund und zugelpitzt; die oberlien [ind 
lanzeıförmig. Die kleinen, abwechlelnden Blüthen ftehen einzeln 
in den Blattwinkeln, fie find röthlich und bilden eine fchlaffe End- 
rispe. Der Kelch ilt an der Balis 4eckig. Die weilsliche, fein- 
behaarte Narbe ilt tief Alpaltig. Auf fchattigen Bergen, auf fel- 
figem Boden ganz Deutfchl, (H. M,) 

6. E. RosEzuMm, foliis oppolfitis alternisque oyvato- 

lanceolatis petiolatis ferratis glabris. (#.rofeum Willd. y. 
Per[. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Hoft, Hell. CAa- 
zmaenerion rofeum Schreb. Sp. Fl. Lipf.) 
Rosenrarpıcer W. %. 6,7. Der aufrechte, kahle, ı$ Fuls hohe 
Stengel ift rund und nach oben mit einem weilsen, zottigen Haar 
bedeckt, Die [pitzigen Blätter haben tingleiche Sägezähne: die 
unterlten fliehen einander enıgegen und find kurz geltielt: die Blatt- 
ftiele laufen in einer deutlichen Linie am Stengel herab. Die klei- 
nen Blürhen find rofenroth, oder weifslich und mit dunklern Adern 
bezeichnet. Die keulenförmige Narbe ift ungetheilt. Der Frucht- 
knoten ift dicht mir weilsen Zotten belerzt. In Gärten, an Grä. 
ben falt überall. (H.) | 

7. E. TETRAGoNUM, foliis lanceolatis denticulatis: 
jmis oppofitis, caule tetragono ramofo, ftigmate indi- 
vifo. (2. tetragonum Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. 
Fi. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 1029. Cha. 
maenerion tetragorum Scop, An hujus loci Chamaene- 
rion ob[curum Schreb.?) ur 


824 CLASSIS VIII. SPECIES. 


Vieaseriser W. 3.7.8. Die faferige Wurzel treibt einen auf 
techten, ältigen Stengel, der rörhlich ilt und ungefähr fufsboch 
wird, Die Blätter [ind faft ungeftielt, doch zuweilen deutlich ge- 
ftielt, ungleich gezähnelt und kahl. Die kleinen, winkelftändi- 
gen Blüchen find purpurfarbig und bilden eine Eudtraube: die Blätt- 
chen find tief ausgerandet, Die dicke, keulenförmige Narbe zeigt 
fich nor zuletzı alt Afpaltig. Er variirrt mir weilser Blüthe, Auf 
‚nallen Stellen, an Gräben falt in ganz Drutfchl. (H. M.) 

8. E. PALUSTRE, foliis felhlibus lineari-lanceolatis 
fubdenticulatis, caule tereti ramofo, ftigmate indivilo. 
(E. palufrre Willd. Perf. Roth, Smirh, Hoffm. FI Wett, 
Spreng. Hoft, Ginel. Hell. Engl. b. 3,46. Chamaenerior 
paluftre Scop.) | | , 
Sumer-W. 2.7. 8.. Die falerige Wurzel ift weilslich und: treibt 
einen aufrechten, kahlen, meift fulshohen Stengel, deflen unge- 

_ ftielte Blätter ihn balb umfaflen ; dabey find lie kahl, oft zanzran. 
“ dig und nur nach unten entgegengeletzt. Die kleinen, geftielten ’ 
.Blüthen ftehen in den Blättwinkeln. Die blafsrorhe Krone findet 
fich auch weils und hat tief ausgerandete Blätter. Die Narbe wird 
auch mit der Zeit falt Alpaltig. Er varüirt mit weichbehaartem Sıen- 
gel und Blättern und mit kaum bemerkbaren Zähnen; Fl. D. 347- 
Io naflen, fchattigen Hayuen, an Bächen allenthalben. (H. M.) 
9. E. ALPINUM, foliis oppofitis eiliptico-lanceolatis 
fubintegerrimis, caule bafı decumbente paucifloro. -(E. 
alpinum Willd. Perf. Smith, Hoffin, Hoft, Fi. D. 322.) 
Aıren-W. 2.6.7. Die kriechende Wurzel treibt einfache, talt 
4eckige Stengel, die handhoch werden. Sie haben kurzgeltielte, 
verloren gezähnte, kable Blätter, wovon die obern [clımäler find 
und abwechleln. Die Endtraube befteht aus 3 Blüthen, die klein 
und roth find. Der Fruchtknoten 'ift falt kahl. Die Schoten find. 
geftielt (nicht ungeltielt, wie in Fl.D.). Auf den Alpen Süddeutfch- 
lands.) | | 


Die Wurzellproflen des fehmajblätterigen W. werden wieSpar- 
gel genollen; die Blätter. wie Gemüfe; Blätter, Stiele und Wur- 

. zel benutzt man zu Thee, Die feidenartigen Haare der Samen 
gebraucht man zu allerley Gewebe, feinen Hüten, Papier u.a. D, 
Aehinliche Vortheile gewähren mehrere Arten diefer Gattung. Von 
der erftera führte man ehedem: Ly/fimachiae Chamaenerion ra- 
dix, folia. Dieles leıztere Gewächs ilı eine wahre Gartenzierde, 


GAURA, Prachtkerze. 


G. sıennıs, foliis lanceolatis dehtatis, petalis ob- 
ovatis adfcendentibus patulis, ftilis ftamivibusque defle- 


ORDO 1. an 525 


‚xis, caule herbaceo. (G. diennis Willd. Perf, Amoen. 
acad. et Act. holm. 1756. t. 8. Schk. t. 105.) j 
Karavranrıcz Pr. 8.8.9. Sie wird 6 — 8 Fuls hoch und theilt 
fich nach der Spitze hin in viele ruthenförmige Zweige, welche 
nur wenig ausgebuchtete Blätter tragen, deren Saft klebrig ilt. Die 
zarten, roihen Blürhen bilden dichte Endtrauben, In Virginien. 





Sie kommt im Lande fort, Man vermehrt fie durch Samen 
&leich nach feiner Reife. 


258. OENOTHERA, Nachtkerze. 


1. OE. gBıEennNIs, foliis ovato-lanceolatis denticula- 

tis, caule villofo fubmuricato, ftaminibus corolla bre- 
vioribus. (Oe. biernis Willd. Perf. Roth, Hoffm. Spreng. 
Holt, Gmel. Hell. F\. D. 446. Sturm ı. 5. Gaertn. ı. t. 32. 
f. ı. Onagra biennis Scop.) 
Zwsvsinasoe N. GARTEnNRAPUNzEL. 9,6 — 8. Die [pindelförmige 
Wurzel treibt einen fteifen, aufrechten Stengel, der 3 — 4 Fuls 
koch, däbey äftig und nach oben eckig ift. Die ungeltielten Blät- 
ter wechleln ab: die der Wurzel endigen fich in einen Stiel; fie 
find bald ganzrandig, bald find fie knorpelicht gezähnelt, Die 
grolsen, Ichwefelgelben Blüchen bilden eine fchöne Endtraube und 
die Stiele find vor der Blüthe berabgebogen. , Die Nägel der ver. 
kelhrteyrunden Kronblätter ind mit dem Kelche und den Staubfä- 
den verwachfen. Auf Schutt falt in ganz Deutichl. einheimilch ge- 
worden; (H. M. am Elbufer) ; fie.-kam ı614 aus Virginien. 

a. ÜE. SUAVEOLENS, foliis ovato - lanceolatis obfo- 
lete dentatis, capfulis elongatis craffitudine fubaequali- 
bus, corolla magna. (Ve. Juaveolens Perl. Oe. gran- 
diflora Ait. K.?) 
Wonrrischänne N. 8. 6— 8. Sie ift durchaus gröfser als die 
vorige. Der Stengel, die Blätter und der Fruchtknoten find kahl, 
Die gelbe Krone ift unter allen Gatiungsverwandten am gzrölsten. 
Die Staubgelalse find herabgebogen und die Kapfeln gefurcht. 
In Nordamerika; lie wird wegen ihrer Schönheit und ihres Wohl- 
geruchs in Gärten gezogen. 

b. OE. moLLıssımA, foliis lanceolatis undulatis to- 
mentolis. (Oe. molli[jima Willd. Perf. Dill. elth. t. zı9. 
Schk. t. 109.) 

WeıchsrÄrterice N. 8, 6— 10, Sie ift ganz mit einem weilsli- 
chen Filz bedeckt. Die ältigen, aufrechten Stengel werden an 


2 — 5 Fuls hoch und drüber; fie ind mit ungeltielten, feingezähu- 


526 | CLASSIS VII. SPECIES. i 


ten Blättern beferzt. Die ungeflielten Blürhen find winkelftändig, 
anfangs fchwetelgelb, dann roth, un«d kleiner als die vorigen. Die 
Stauhfäden find feuerroth. Die Staubbeutel a die Narbe gelb. 
In Südamerika; Buenos Ayres. 

c. Oe. rosEA, foliis ovatis utrinque attenuatis den- 

tatis: interioribus Jyratis, caplulis pedicellatis oblon- 
go-ovatis angulatis. (Oe. rofea Willd. Perf, Ait. K. 
Oe. rubra Cav. ic. 4. t. 400.) 
Rosennorus N. 4.6 — 8. Die zahlreichen, unbehaarten Stengel 
find röthlich, etwas ältig und fulsboch. Die gelltielten Stengelblät- 
ter [ind oft rörhlicb, Die rofenfarbigen Blüthen bilden lockere 
Enudtrauben und enthalten keulenförmige Narben. Ebend. 

Die Blüthen der erftern haben, vorzüglich des Abends, einen 
angenehmen Geruch; lie öffnen lich nur bey trübem Wetter oder 
im Schatten und des Abends nach Sonnenuntergang mit einigem 
‘ Geräufch. Man zieht diefes Gewächs wegen feiner nahrhafıen 
Wurzel, die man gekocht in Scheiben Ichneidet und mit Oel und 
Ellig geniefst, bäufig in Gärten. Sie kommen alle im Freyen fort, 
nur die letztere verlangt im Glashaufe Schutz, 


'LAWSONIA, Alkanna. 


L. ınerMis, inermis, foliis fubfefhlibus ovatis 
utrinque acutis. (Z. izermis Lin. Willd. Perl. Z. alda 
Lamark. Cyprus, Henna Aleanna, Rauw itin. t. 60.) 
Ecure Aık. b. Diefer Strauch wird 8 — 10 Fuls hoch. Die ent- 
gegengeletzten, Ichlanken Zweige haben eine gelbliche, weilse 
Rinde. Auch die blalsgrünen Blätter Itehen einander entgegen. 
Die fchmutzig weilsen Blüchen bilden lockere Enditräulser. Viel- 
leicht gehört auch L /pinoja oder Alcanna [pinofa Gaerta. 2. t. 110, 
&4. bierher. la Oftindien und Aegypten. 


Sie fordert eine leichte Erde im Treibhaufe. Im Winter gibe 
man ihr wenig und [elten Feuchtigkeit. Sie wird aus Samen gezo- 
gen, den man aus ihrem Vaterlande erhält. Sie. gibt die echte 
Alkanna, Alcannae verae radix, der Officinen; Wurzel und 
Blätter färben roth. 


a AMYRIS, Balfam/trauch. 


1. A. Eremirera, foliis ternatis quinato - pinnatis- 
que fubtus tomentufis. (4. Elemifera Willd. Perf. La- 
mark. Cornus racemofa Plum. ic. 100.) 


ORDOL 517 


Bıau-B, %. Diefer Strauch hat kleine weilse Blütben, die in 
Trauben ftehen. In Carolina, Weltindien, Brafilien. 


2. A. Katar, foliis ternatis apice ferratis, pedun- 
eulis confertis bifidis. (A. Kataf Vahl, Willd. Perf. 
Forsk. defc. 8o.) | 
Anısıschen B. hd. Im glücklichen Arabien, 

3. A. GILEADENSIS, foliis ternatis integerrimis, pe- 
dunculis unifloris lateralibus. (4. gileadenfis Vahl 
Symb. ı.t. 11. Willd. Perf.) 

Gıirsanıschen B. bh. Ebendal. Ä 


4. A. OrogaLsamuM, foliis pinnatis: foliolis fefhli- 
bus. (4. Opodalfamum Lin. Willd. Perf. Bale/jan 
Bruce itin. 5. t. 2.3. ß. Balfamea meccanenfis Gleditich 
Act. $S. N. Scr. Berol. 3. t. 3. f. 2.) 


Maxxascnern B. h. Nach Vahl ilt der vorige Auch eine Varietät 
von dielem. In Arabien. 00 


% 





Diele 4 angeführten Arten geben einen flüfligen Ballam, der an 
der Luft zu einer harzigen Malle verhärtet. Von der erfien erhält 
man das Gummi, Refina Elemi; die ate bringt wahrlcheinlich die 
bekannte Myrrhe, Gummi myrrhae;; von der dritten und vierten 
kommt der Ballam von Gilead oder Mekka, den die Türken in- 
nerlich und äufserlich gebrauchen und einen großsen Werth darauf 
fetzen, Er kommt felten unverfällcht zu uns; ein einziger Tro- 
pfen des echten, reinen zerllielst auf dem Waller und bilder eine 
äufserft zarte Haut. — Sie gehören fämmtlich ins Treibhaus und 
ins Lohbeet. In dem Apotheken kennt man: Mechae balfamum; - 
Xylobaljami lignum; Carpobaljami fructus. 


FÜC HSIA 3 Fuchfie. 


"F. coceıneA, pedunculis unifloris axillaribus, co» 
rolla convoluta, foliis ternis lanceolatis. (F. coceinea 
Willd. Perf. Duham. Traite d’arbres Edit. nov. t. 13.) 


SCHARLACHROTHE F.%. Sie ilt immergrün und blüher den ganzen 
Sommer. Sie ilt [ehr äftig und erreicht eine Höhe von 2 — 4 Fuls; 
die [chlanken Aelte find in der Jugend rötblich. Die Blätter haben” 
rothe Adern und werden im Freyen meilt röthlich; fie finden ich 
fein fägezähnig und auch ganzrandig. Der Icharlachrorhe Kelch 
enthält fchönvioleite Kronblätter, die ftets wie eine Röhre zulam- 
mengerollt bleiben. Man findet die Blüthen auch gepaart. Die 
weilsen Antheren ftehen auf sorben Staubfäden, und enthalten 


eckige Körper, die durch zarte Bänder verbunden find. Ia Chili 
bis zur magelliauilchen AMeerenge berab. FR 


-_—— 


Sie fordert gute, fruchtbare Erde im Glashaufe und im Lande. 
Man (etzt lie alle Frühjahre um und begielst Ge im Sommer oft. 
Die Vermehrung diefes [chönen Gewächfes gefchieht durch Wurzel- 
Iprollen im May; es wurzelt [chnell, wenn man es ins Miltbeer 
feızt. Lälst man es im Lande llehen, fo muls man die Wurzeln 
im Winter bedecken. 


2 59. ACER, Ahorn. 


1. A. TATARIıcUM, foliis cordatis fubincifis inae- 

qualiter dentatis, corymbis erectis. (A. tataficum Wiiid. 
Perf. Hoft, Pall. roll. 1. ct. 3, Du Roi, Schinidt öftr. 
Baumz. t. 9.) 
Bussıscuen An. %. 5. 6. Er wächlt bey uns zu einem 15 — 20 Fuls 
hoben Strauche.. Die länglicheyrunden Blätter find an der Bafıs 
herzförmig und haben zuweilen ‚einen und den andern, kaum merk- 
lichen Eıinfchnitt; fie find auf beyden Seiten glatt. Die weiisen 
Blüthen kommen an den Spitzen der Zweige hervor. Man finder 
Zwiuteerblürhen und männliche auf einem Stamme, aber auch blofs 
männliche, Es findet lich ein zulammengedrückter, wolliger Frucht- 
knoten, mit einem gelpaltenen Griffel und zurückgerollten Narben. 
Die Flügel der Frucht find roth und erhaben geadert. Im nördli- 
chen Alien, aber auch im Oeltreichilchen. 

2. A. Pseupo-Praranus, foliis quinquelobis inae- 
qualiter dentatis fubtus glaucelcentibus glabriusculis, 
racemis pendulis. (4. Pfeudo - Platanus Willd. Perf. 
Du Roi, Roth, Smith, Hoffım. Fl. Wett. Spreng. Holt, 
Gmel. Hell. Eogl. b. 303. Reitt. et Ab. t. 13,) 


 GemeineR, weissen AB. hd: 4—6. Dieler fchöne und nutzbare 


Baum wird 60, go bis ı0o0o Fuls hoch und bey einem Alter von 
150 — 200 Jahren an 4 Fuls im Durchmeller. Die entgegenzeletz- 
ten Blätter er[cheinen vor der Biüthe; lie iind auf der untern Flä- 
che bläfler und vorzüglich an den Nerten filzig; die beyden ler 
ten Lappen lind [ehr klein und ganz flumpf. Die langen Endırau- 
ben find geltielt, grüngelblich und filzig: die Blüthen find lang- 
geltielt. Es finden fich Bäume mit lauter Zwittern, mit Zwittera 
und männlichen Blüthen untermifcht, und endlich, wiewohl [elten, 
_ mir lauter männlichen Blüchen. Die Flügelfrüchte ftzen paarwei- 
fe. — Man findet ihn früh und [pät blühend; mir weilsgefleck- 
ten und falt ganz weilsen Blättern, Auf bergigen Laubwäldern fat 
in ganz Deuılchl. (H, M.) ; 


" ORDO I. "829 


3. A. praranoıpes, foliis guingnelobis utrinque 
‚glabris, lobis cdentibusque acuminatis, corymbis ere- 
ctis, pedunculis gläbris. (4. plataroides Wild. Perf. 
Du Roi, Roth, Hoffın. Fl. Wert. Spreng. Hoft, Gmel. 

ı Hell. Schk. t. 351. Reitter er Au t. 14. ß A. pl. laci- 
niatum Ait, Du Roi Schrift. d. Gefell. n. Fr. 5. t. 4.) 
Spirz-An, b. Blübt 4, 5 vor dem Ausbruch der Blätter. Er un- 
terlcheider ich von dem vorigen: durch eine geringere Höhe; 
durch gröfsere, fehr zarte, auf beyden Seiten ganz kahle und grü- 
ne Blätter, dir tief 5- — 6lappig find; durch mehr zugelpitzre Lap- 
pen, deren Zähne fpitriger und'tiefer einzelchnitten find; durch 
gröfsere,, hellgelbe Blüthen, die aufrechte Schirmirauben bilen, 
welche nur zulerzt überhängen. Die Blätter zeijren vorzüglich im 
Frühling einen Milchlaft. Man findet ihn mit grün und weilsbun- 
ten und auch mit falt ganz gelblichweilsen Blättern. In Gebirgs- 
wäldern falt überall. (HM. M. ) 

a. A. DasycAarpuM, foliis quinquelobis acuminatis 
dentatis fubtus glaucis, Horibus capitato - umbellatis, 
germinibus tomentofs. (4. dufscurpum Willd. Perf. 
Ehrh. Beyır. 4A. rubrum mas Lin. ed. R Wangenh, 
Beyt. t. 11. f. 7 (non folia [ed fructus). 4, kun 
Catesb. car. ı. t. 62. hg. min.) 

Ravnen A. bh. Fe zu Anfang Aprils vor dem RE der 
Blätter. Diefer fchöne Baum ilt mit dem folgenden: verwechfelt 
worden; Ehrharde har ihn zuerft unterlchieden. Er ill ganz ge- 
grennten Gefchleehts. Die Blätter find tief zlappig, auf der Ober- 
Bäche dunkel- und glänzend grün, auf der untern fIchönweils, 

-, obne wollig zu feyn: ihre Eiufchnirte liad ungleich. Die männ- 

> lichen Blüchen find gelblich, die weiblichen rörbiich, [ämmtlich 
kurzgeltielt. Die männliche Blüthe beitebı aus 4 abgeltumpften 

- Kelchblätchen mit weitbervorragenden Staubtaden und grolseri, 
gelben Anthberen. 4 rundliche Blätıchen. bilden die weibliche Blü- 
tlıe. Der zweylappige Fruchtknoren hat einen rothen, weithervor- 
zagenden Grifiel; um ihn fiehen 8 kurze Staubläden mit rothen 
Anıheren ohne Blüchenliaub. Auf feuchten Plätzen in Nordameri- 
ka; er finder fich in unfern Gärten häufiger als der folgende. _ 


b. A. rusruM, foliis fubquingnelobis acutis denta- 
tis fubtus glaucis, Auribus umbellatis erectis, germi- 
nibus glabris. (A. rubrum Willd. Perf. Elırh. Beytr.Lin. 
ed. R. Wangerh. Beyt.t. 11. $. 27. (non fructus [ed folia.) 
.Ö. virginianum Caresb, car. ı.t, b2. fg. ınaj.) 

Rorner A. b. Er blüher Ende Aprils vor dem Ausbruch der Blät- 
ter. Bey einem langfamererr Wuchle wird er doch höher als der 


Möfeler's Handb. d. Gewächsk, a 34 


= 


# 


530 CLASSIS VIII. :SPECIES. 


“vorige. Die, jungen Zweige lind rötrhlichbraun und die jungen 
Triebe ,haben weilse, längliche Punkte, Die Blätter ünd 3- und 
Slappig, auf der Oberlläche fchön bellgrün, und haben liumpfe 
und ungleiche Zäbne. Die [chönen, dunkelrothen Blüthen lieben 
auf einblütbigen Stielen, Kelch und Krone find 4- — 6blätterig und 
von gleicher Gröfse. Staubfäden und Griffel lind auch soıh; der 
letztere ilt tief gefpalten und hat raube Narben. In Morälien und 
Sümpfen Nordawmerika's. 

c. A. sSACCHARINUM, foliis quinquelobis acumina- 
‚tis fubdentatis fubtus pubefcentibus, corymbo laxo fub- 
‚nutante, pedunculis pilofs. (4. faccharinum Willd. 
Perf. Lin. Du Roi, Wangenh. amer. t. ıı. f. 26. Reich 
in Act. Soc. Nat. Scrut. Ber. ı.t. 9. f. ı. Ehrh. Beytr.) _ 


Loexen-A. bh. Er blüht im April vor dem Ausbruch der Blätter. 
Diele haben lebr tiefe Einfchnitte, aber wenige fiumpfe oder faft 
keine Zähne, und werden im Herbft rotb. Die weilsen Blüthen 
‚gleichen denen der lavgltieligen Ulme; lie haben lange, Ichlaffe 
‚Stiele und die ‚wimperartigen Haare derlelben zeigen lich auch am 
‚Rande des Kelclis, Die Krone fehlt. Die Kapleln-ind aufge- 
‚Schwollen. Iu Nordamerika. - | 
©. d. A. PENSYLVANIcUM, foliis trilobis acumingtis du- 
plicato-ferratis glabris, racemis himplicibus pendulis. 
£;4. penfylvanicum Willd. Lin. Ait. A. firiatum Perf. 
Du Roi ı. t. 1. Wangenh. amer. t. ı2. f. 28.) 2 
PensYLvANISCHER, GESTREIFTER AH. 4. Blüht 5, zugleich mir dem 
-Ausbruche der Blätter. Dieler kleine Baum zeichnet [ich durch 
‚die weilsen Streifen feiner Rinde [ehr aus. Seine Blätter find ent- 
‚gegengeletzt, an der Balis herzförmig und haben Icharfe Sägezähne, . 
‘Nur in der Jugend finden lich auf der Unterfläche und an den Sıie- 
den einzelne gelbliele Haare. Die langen Trauben enthalten gelb- 
Jichgrüne Blürhen. Die 5 Kelchichnitte find lanzetförmig und zu- 


gelpitet ; die der Krone find grölser, verkehrteyrund, an derSpitze _ 


-fumpf und gekerbt. In Canada, Penlylvanien und Carolina, 


4. A. Orarus, foliis fubrotundis, obtufe quingue- 
lobis et dentatis, corymbis laxis erectis. (4. Opalus 
Willd. Perf. Ait. L’Herit. [tirp. nov. ı. t. 98.) 
Irauränıscnhen An. b. Er blüht zugleich mit dem Ausbruch der 
Blätter, Diele gleichen denen des gemeinen Ah.; lie lind lederar- 
tig, mehr breit als lang, langgellielt und 7rippig. Die weifßslich- 
gelben Blüthen Itehen auf einzelnen, feinen, röthlichen Stielen, 
die herabhängen; lie haben Ichmale, lange Kelch- und Kronab- 
fchnitte und weithervorfiehende Antheren. Die Flügelfrucht if 
kleiner als die des folgenden und wie am Spiez- Ah. gekrümmt, 


vn 





ORDO 1. | | 531: 


fchmal und zart. In Italien, in der füdlichen Schweiz und in dem 
füdlichen Deutfchl. 

5. A. campEsTRE, foliis quinquelobis fubintegris, 
lobis obtufis majoribus oblolete fubfinuatis, corymbis 
erectis. (4. campeftre Wilid, Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl.“Wett. Spreng. ‚Hoft, Gmel. Heil. Engl. b. 304. 
Du Roi, Reitt. et Abel t. +5.) 

FeLnp-Am, Massnorven, hd. Er blüht 5, zurleich mit dem Ausbru- 
che der Blätter, Man finder ihn als Baum von 30 — 40 Fufs „ge 
wöhnlicher aber als Strauch von ı0 — ı5 Fufs. Seine Rinde ift 
riffig und korkartig; an den jüngern Zweigen gewöhnlich ganz 
glau. Die entgegengeleizten Blätter haben röthliche Stiele ; fie find 
heilgrün und mit Nerven und Adern netzförmig durchzogen. Die 
Schirmtrauben Steben an den Spitzen der..Aefte; die ältigen 
Blüthentliele find _mit ganz kleinen Deckblättern verlehen. Die 
grüngelblichen Biüthen haben einen weichbehaarten Kelch und ı 
dergleichen Krone. Die gepaarten Früchte haben falt horizontal- 
fiehende Flügel; Ge enthalten grofse, plattgedrückte Nülle, und 
irennen fich mit eigenen Stielchen. Er variirt mit weilsgefleckten 
Bläuern. In Laubwäldern, an Zäunen fait überall. (H. M.) 

6. A. MONSPESSULANUM, foliis annuis trilobis inte- 
gerrimis: lobis aequalibus,.junioribus angulatis, cp- 
rymbis paucifloris erectis. .(4. monspefJulanum W illd. 
Perf. Du Roi, Scop. Du Ham. arb. ı. t. ı0. f. 8. Holt, 
Schmidt Baumz.'t. 14. Gmel. Hell.) 

Französischen Am, bh. 4. Dieler 30 — 40 Fuls hohe Baum erfcheint. 
auch als ein mittelmälsiger Strauch, der viele entgegengeletzte Aelte 
bat: die roltgrauen jüngern Zweige lind geltreift und punktürt. Die 
gegenüberliehenden Blätter haben grüngelbliche.oder rothe Stiele; 
fie lind unten hellgrün. und haben 3 weilsgrüne, erhabene Haupt- 
nerven, in deren Wiukeln lich kurze Haarbülchel finden, Sie fal- 
len erft im November ab. Die Blätter der jungen Triebe find grö- 
fser. zuweilen 5lappig, und die ganz jungen kleinen Blätter langge- 
zogen; ihr Mittellappen ilt mit vier grolsen Zähnen beletzt. Die 
Blürben lind, wie die des Feid- Ah., gemilfchten Gelchlechts;, lie 
. kommen aus den Blatiwinkeln zu 4— 8 in Schirmtrauben. Der 
Kelch hat 5 grolse, ovale, grüngelbe Einfchnitte, zwilchen denen 
die längern blalsgelben Kronblätter fich zeigen. Die 7 — 8 Staub- 
fäden find doppelt länger als die Krone. In Italien, bey Montpel- 
lier und im Krainilchen, | 

e. A. NeGunno, foliis pinnatis ternatisve inaequa- 
liter ferratis, floribus dioicis. (A. Negundo Willd, 
Perf. Du Roi, Wangenh, Beyt. t. ı2. f. 29. Du Ham. ı. 
% 11 f. 10.) 


34 * 


532 CLASSIS VII. SPECIES. - 


EschsmsiÄrterisen Au $. 5. Er wird 70 — 80 Fuls hoch, 2 — 3 
Fufs dick und wächil ungewöhnlich’ fchnell. Die einander geren- 
überftebenden Blätter haben lange. grüngelbe oder röthliche Stiele, 
die ieh nach unten verdicken und den Zweig falt umfchliefsen ; 
fie tehen zu 5 und $ auf kurzen Stielchen und find länglich - ey- 
rund, langzugeipitzt, auf der Unterfläche erhaben, gelbgrün und 
von den Adern etwas runzelig. Die langen, grünlichen Blüthen- 
trauben hängen herab: Ge enthalten ganz getrennte Gelchlechter, 
Die männliche Blüthe hat einen in 4 —5 ungleiche Theile ge- 
theilten Kelch, aber keine Krone, und enthalt 4 — 5 lang herab- - 
bängendeStaubfäden mit grolsen, rothbraunen Antheren; die weib- 
liche zeigt, aufser den 5 ungleichen Kelchtheilen, 4 roıhbraune 
Kronblätter, einen aflügeligen Fruchtkoten und eine atheilige Nar- 
be. Die Flügel der kleinen ‚Frucht lud einwärtsgekrümmt. In . 
Nordamerika, ‘ 





Der ruffi/che Ah. gleicht im Gebrauch dem Feld- Ah., nur ifb 
er nicht fo zähe. Er nimmt mit allerley Boden vorlieb; aber in 
frifcher mit Kalk- und Sandboden vermifchrer Dammerde hat er 
einen fehr [chnellen Wuchs. Man pllanzt ihn durch Samen fort. 
Der gemeine Ah. ilf von unfchätzbarem Werth; fein Holz- ift hart, 
zähe, elaftilch, wirft fich nicht, hobelt und fpalter üch rein und 
glatt, lt Ichön malerig und marmorirt und wird nicht wurmfli- 
chig. Es wird defswegen zu fehr vielen Dingen benutzt. Das grün 
abgenommene und getrocknete Laub ift ein gutes Schaaffutter. Der 
zuckerreiche Saft gibt, vor der Gührung ringekocht, Zucker, nach 
derfelben aber einen fcharfen Eflig und ftarken Branntwein. Bohrt 
man einen ftarken Baum im November und December an der Mit- 
tagsleite an, wenn es heiteres Wetter ift-und die Wurzeln mis 
Schnee belegt find, fo erhält man alle 24 Stunden 7 — g Quart 
Saft; doch darf diefes binnen 20 Tagen nur 2 Mahl göfche- 
hen. — Seine Anpflanzung verdient allgemein empfoblen zu wer- 
den. Die Vermehrung gelchieht durch Samen. — Der Spitz - Ah. 
verdient als Stangenholz angepflanzt zu werden, aber fein Holz 
ift nicht fo [chön, wie das des vorigen, doch wird es vom Wag- 
ner und Tifchler gefchätzt. Die jungen, zarten Blätter [ind zucker, 
haltig und können als Salat und Kohl genoflen werden. Sein Saft 
Hielst noch reichlicher als der des vorigen. Nach einem ıoltündi- 
gen Eiukochen gaben 24 Kannen eine Kaune des feinlien Zucker 
fyrups. Seine Vermehrung gefchiebt im Frühjahr am leichteften 
durch Samen. — Der rauhe Ah. gibt eine pröfsere Quanticär 
Zucker als fogar der Zucker - Ah ; aulserdem verdient er auch we- 
gen feines brauchbaren Holzes und fchönen Anfehns mehr ange- 
baur zu werden. Man findet ibn in den Gärten häufiger als den 


) 


ORDO L 533 


folgenden.‘ Man kann ibn leicht durch Stecklinge ziehen. — Das 
Holz. des rochen Ah. ilt feiner und weilser, als das des vorigen; 
feine Vermehrung kann aber nur durch Pfropfen und Inokulired 
gelchehen.'— Der Zucker- Ah. empfiehlt fich ganz vorzüglich zu 
Nutz- und Werkholz und er foll in. diefer. Hinficht fogar den ge- 
meinen Ah. übertreffen, Aus ihm bereitet man [chon längft den 
Ahornzucker. Im März gewinnt man den Saft aus den les Bäu- 
men; dielen kocht man hinlänglich ein und gewinnt von 20 Pfund 
Saft ı Pfund. Schönen Zucker, Der frilche Satı ilt ein angenehm 
küblendes und gelundes Getränk. Man vermehrt ihn durch ame- 
rikanilchen- Samen, durch Ableger, -Pfropfea und Okuliren. — 
Der gejtreifte Ah. kann auf gleiche Weife wie der gemeine Ah. 
benutzt und vermehrt werden ;gwo es an Sarnen feblr, pfroptt man 
ihn auf diefen. — Den staliänijchen Ah. benutzt man wie den 
“ Spitz- Ah, und pflanzs# ihn wie den Feld- Ah. fort. — Dielen, 
benutzt man zu Werkholz; aus, den aähen Stangen. werden die 
Peitfchenftiele der Fuhrleute gelpalten und geflochten.” Das alte, 
Holz an Wurzel und Stamm ilt lehr malerig, röthlich, gelb und, 
braun gellammt; es werden. Ichöne Arbeiten daraus verfertigt. Er. 
verträgt den Schnitt und gibt diehte Hecken; lein Saft ilt auch zu- 
ckerhaluig’ Man fäer ihn im Herbii, — Die Fortpflanzung und’ 
der Nutzen. des franeäft/chen Ak lkimmt mit, dem des Feld-'Ah., 
völlig überein. — Den efihenblätterigen Ah. pflanzt man durch 
Samen, Ableger und Stecklinge fort; fein Holz [oil das der Eiche 
an Güte und Brauchbarkeir übertreffen, 


260. C HLOR A, Chlora. 


CH. PERFOLIATA, foliis perfoliatis. (Ch. perfoliata 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm Hoft, Gmel« 
Engl. b. 60. Schk. t. 106. Gentiana pe:foliasa Lin.) 
Duncnwachsene Car. ©. 7. 8: Die kleine, gedrehte Wurzel treibt 
einen aufrechten, ganz kahlen Stengel, der fufshoch wird und nur 
oben äftig und atbeilig if. Die eyrunden, Ipitzigen Blätter find 
ganzrandiz, kahl und graugrün. Die Blüthen bilden eine zthei- 
lige Rispe in den Winkeln der oberlten Blätter. Die Kelchfchnit- 
te find linienförmig;; die der Krone [ind eyrund, ftumpf und gold- 
gelb. Die zinnoberrorhe Narbe ift getbeili und die Theile 2lpal- 
tig. Auf feuchtem Boden; Oelir. Friaul, Kräin, Pfalz, Markgrafib. 
Baden, 


261. OXYCOCCUS, MopiBsane, 


Ox. paLustris, foliis ovatis integerrimis revolu- 
tis fempervirentibus, eaulibus Aliformibus repentibus 


x 


534 CLASSIS VII. SPECIES. 


nudis. (Ox. paluftris Perf, Paccinium Oxycoccos Willd. 
Scop. Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell, 
Ene!. b 3ıg. Fl. D. 30, Schk. t. 107. - Schollera Oxycoc- 
cos Roth.) 

Ecute M.%.5— 7: Die holzigen Stengel find atheilig und wur- 
zein; lie haben kurzgeltieite, abwechlelnde und kahle Blätter, die 
auf der untern Seite graugrün find. Die falenförmigen Blüthen- 
ftiele Itehen an der Spitze der Zweige; lie find rotb, an der Spitze 
gekrümmt, lang, einblihig und meilt 8 einander genähert. Die 


. überhängenden Blüthen fin Ichön purpurfarbig ins Helle [pielend. 


Die purpurrothe Beere ilt ziemlich grols, 4tächerig und herabhän- 
gend. B 


Die Beeren werden roh und eingemacht genoflen ; in Rulsland 
macht man fie mir Zucker oder Honig ein; in England ilst man fie 
mit Rahm und Zucker. Der Satt wird in Petersburg zum Punfch 
benutzt: er gibt mir Waller vermilcht ein angenehmes Getränk; 


der Effig davon [chmeckt angenehm und ift fcharf, Die Silber- 


 fehmiede fieden mit den Berren ihre Arbeiten weils. Wenn man 


Ze 4 


die Pflanze forgtältig von allem Moofe beireyt, [lo kommiı lie gut 
in den Gärten fort und bringt alljährlich Früchte; 'nur muls man 
fie in Schatten letzen und fie feucht halten. 


262. ERICA, Heide. 
a. Ariflatae,; ı. Foliis oppofitis. 

a. E. nUTEA, antheris ariftatis ftiloque inclufis, co- 

rollis oblongo- ovatis, floribus terminalibus, foliis li- 
nearibus trigonis glabris oppoßtis, ramis deflexis. 
(E lutea Wilid. Perf. Thunb. Wendl. Fafc. ı. pag- ı3» 
Andrews Ericas.) 
Gsıae H. h.1t — ı. Derältige, aufrechte Stamm ift braun und 
hat gelbzrüne Zweige. Die angedrückten Blätter find beynahe [o 
geftellt, dafs fie ich wie Dachziegel decken. Die kleinen Blüthen- 
ftiele haben 2 gelbe Deckblätter. Der gelbliche Kelch ilt halb fo 
lanz als die Krone, an die er lich anlchlielst und deflen Blättchen 
gezähnelt find. Die gelbe Krone haı eine ausgebreitete Mündung. 
Die weilsen Stanbtäden tragen an der Spitze gefpaltene und nach 
unten in 2 Grannven lich endigende Staubbeutel. Das Honiggefäls 
ilt roıh und umfehlielst den gfurchigen Fruchtknoten an der Balis. 
Auf dem’Kap. 


o. Foliis ternis, 


b. E. Harıcacasa, antheris ariltatis, ftilo inclufo, 


' ORDO I. s35 


corollis campanulato- ovatis inflatis, floribus termina- 
libus folitariis, foliis ternis linearibus trigonis. (Z, Ma- 
‚dieacaba Willd. Perf. Thunb. Ait. b.K. t. 2. Wendl; 
Falc. 6. p. 9.) 


JupenkrascHArtide H. &. 6. Der ziemlich hohe Stamm ift äftig 
und bildet einen kleinen Strauch mit röthlichen Aclten und weils- 
lichen, falt Alzigen Aeltchen. Die glatten Blätter find am Rande 
Icharf und ftehen fehr gehäuft ; fie Gnd länger als die Blüthenftiele. 
Die röthliche, kahle Krone ift von der Grölse einer Eichel und 
zeichnet lich dadurch vor allen aus. Ebendal, an der Abendleite 
auf fieilen Felfen des Tafeiberges, . = 

c. E. URCEOLARIS, antheris ariftatis ftilogue inclu- 
fis, corollis ovato-conicis villofßs, calicibus lanceola- 
tis, floribus umbellatis, foliis ternis. (E. urceolaris 
Willd. Perf. Ait. K. et h. Kew. t. ı6. Thunb. Wend!, 
Falc. 9. 2. pentaphylla Lin. E. cafra Lin. Sp. pl. 
ed. ı. 2% | | j 
BeeusrrörMice H. %.6 — 8. Der aufrechte Stamm wird an »Fuls 
boch und hat behaarte, braune Aelie; die jungen Aelte lfind,auch 
ältig, aber grün. Die gellielten Blätter find behaart und haben 
etwas umgebogene Ränden Die aufrechten Blüthen lind geftielt, 
fehr (aftreich und beltehen aus’einer weilsen Krope mit 4 [lumplen 
Zähnen; aus einem behaarten Kelche,; eben. dergleichen Stielen 
und Deckbläuern. Die ‚weilsen, gebogenen Staubfäden tragen an 
der Spitze gelpaltene und an der Balis. in 2 Grannen fich endigen- 
de hellbraune Staubbeutel. Der gfurchige Fruchtknoten ill an der 
Balis mit einem rotlien Honiggefälse. umgeben. Der Griffel und 
die köpfige Narbe ind roıh. : Ebend. Ä 


d. E. MARIFOLIA, antheris ariftatis, corollis ovato- 
conicis, ftilo exferto, floribus umbellatis terminalibus,;: 
foliis ternis ovatis obtufis pubefcentibus fubtus albidis. 
(E. marifolia Willd. Perf. Ait. K. Ic. bh. Kew. t. 14. 
Thunb. Wendl. Fafc. ı ı.) 


GAMANDERBLÄTTERIGE H. #. 5. 6. Der aufrechte, äflige Stamm 
ft braun und wird i — 2 Fufs hoch. Die geltielten Blätter haben 
umgeröllte Ränder, Die aufrechten Blüthen find geflielt: der blals- 
grüne Stiel hat 3, den Kelchblättchen ähnliche Deckblätter. Die 
Kelchblättchen find länglich - eyrund und "haben auch umgerollte 
Ränder. Die weiflse Krone. ilt feidenartig behaart; ihre Mündung 
hat vier fiumpfe Zähne, Die weilseu Staubfäden tragen hellbraune, 
oben gelpaltene und unten begranate Antheren. Die Afurchige Nas? 
. be ift roth. Ebendal. a 


4 


336. CLASSIS VII. SPECIES. 


3. Foliis quaternis, 

1. E. Terratıx, antheris ariftatis, corollis ovatis, 

ftilo inclufo, foliıs quaternis ciliatis, florihus capitatis. 
(F. Terratix Willd. Perf, Roth, Smith, Hoffin. Fi. Wett. 
Fi. D. 8:1. Kerner t. 55.) 
SumrrHeine, b 7.8. Der üllıze a) ilt Jufrechr: die ältern 
Aelte find holzig und von den Narben der abgelallenen Blätter 
fcharf; gie jüngern find ganz zottig. Die geltielien Blärter Itehen 
in Quirlen, find begranmt und auf der Unterlläche kahl. Die et- 
was flachen Stiele liud an den Stengel angediückt und haben an 
der Balis eine rothe Drüfe. ‘Die fchönrothien, geltielten Blüthen 
find eyrund, bauchig uod überhänzend. Die fchwärzlichen An- 
theren lind an der Spitze grfpalten und endigen [ich in wagerech- 
te Gransnen. Zwev Derkblätter ind an den Kelch angedrückz, 
ein 3tes ilt etwas davon entfernt, Der Kelch. ift bewimpert, Die 
4klappige Kapfel har eine den Klappen entgexenliehende Scheide- 
wand, wie die Gattung Andromeda. Auf fumpfigen Heiden; 
Norddeutfchl. CH) 

e. E. Partersonta, antheris arifratis inclnfis, fti- 
lo exferto, corolla tubulolo,- clarata, Noribus horizon- 
talibus terminalibus, foliis quaternis quinisve lineari- 
bus glabris, junioribus confertilhmis. (Z. Patterfonia 
Willd: Perf. Andrews Eric. Wendl. Falc. 1.) 
Pırtersonischk H 5.3 — 8. Der aufrechte, braune Sramm ilt 
kalıl, äftıe und wird 3 — 4 Puls hoch. Die erwas bogenartigen 
Blätter haben einen kleinen Enditachel, Die Blürhen fiehen zu 
ı und 2 an den Spitzen - der kürzelten Aelte; ihr weilsgrüner Stiel 
hat 3 — 4 linienlanzetförmige Deckblätter. Die kahlen Kelchblätt- 
chen find lanzetlinienförmig. Die fchöngelbe Krone har an der 
Mündung eyrunde abfiebende Lappen. Die aırheiligen, rothlırau- 
nen Antheren endigen lich in Grannen. Die achtfurchig- Kapiel 
hat 4Klappen und enclıält braune Samen, die an einer Säule lzen, 
Auf dem Kap. 


b. Criflatae; ı. Foliis oppofitis. 


a. E. vuLGarıs, antheris criftatis, ftilo exferto, 
corollis campanulatis, calicibus (Auplieatis, floribus ra- 
cemofis fecundis, foliis oppoßitis felhlibus fagittatis. 
(E. vulgaris Wiltd. Perf. Thunb. Scop. Roth, Smith, 
Hoffin. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl.D i7. 
Gaertn. 1.1. 63. f. 4. Schk. t. 107. a. Siurm ı,. 2. Callün 
za vulgaris Willd. enum.) 

Gensinz H. h. 8.9. Der holzige Stengel ift aufrecht und wird 


w 


-ORDO 1. . . 537 


fufsboch und höher. Die Zeckigen kahlen Blätter ftehen in 4 Rei- 
hen einander entgezen und find unterhalb ihrer Balis gefpalten; 
fie finden fich auch weichhaarig. Die purpurrothen oder weilsen 
Bläthen find geftielt und ftehen einzeln. Der äulsere Kelch be- 
fiehr aus 4 eyranden, bewimperten Blärtchen; der innere, 4 Mahl 
gröfsere, ilt gefärbt und umfchliefst die Krone. Die Atheilige Kro- 
ne ilt doppelt kürzer als der innere Kelch und hat [pitzige, gerade 
_ Theile. Die zufammengeneigten Antheren find afpaltig und an der 
Bafis baben fie 2 gezähnte Spornen. Die Narbe ilt alappig. Die 
niedergedrückre Kapfel ift 4klappig und hat den Nähten entgegen- 
geletzte Scheiddewände ; fie wird von’'der bleibenden Krone bedeckt. 
Auf landigen Triften in ganz Deurfchl. (H M.) 


er 


a. Foliis ternis. 


f. E. cINEREA, antheris criftatis, corollis ovatis, 


ftilo fubexferto, foliis terois, ftigmate capitato. (E. ci- 
nerea Willd. Perf. Thunh. Curt. Lond. Falc. ı. t. 25. 
Fl. D. 35.) 


Grave H. h.6. 7. Diefer niedliche Strauch wird 1% Fufs hoch; . 


die. ältern Zweige find durkelbraun.und kahl, Jie jüngern haben 
kurze, dichuftehende Haare. Die kursgeflielten Blätter find ftumpf, 
linienförmig, kalıl und am Nande etwas häutig. Die Blürhen ha- 
bea auch kurze Stiele und finden lich an dem oberu Theile der 
Zweize in den Blattwinkeln; fie hängen etwas über. Der K-Ich 


ilt am Rande fehr zart gezähnelt. Die blalsviolette Krone findet 


fich auch weils. Im mittern Europa, Orient. 

. E. austrarıs, antberis eriftatis inclufis, co- 
‚ rollis cilindricis fubventricoßs, Itilo exlerto, Noribus 
- termimalibus umbellatis, foliis ternis quaternisve paten- 
tibus. (M. auftralis Lin. Thunb. Willd. Perf. Wendl. 
Falc. 4.) 
Sünrione H. #.5— 7. Der aufrechte, fteife Stamm ilt afchgrau ; 
er wird 3— 4 Fuls hoch und hat behaarte Arlte. Die linienför- 
migen Blätter [ind liumpf und am Rande etwas fcharf. Die Blü- 
tben ltehen an den Spitzen der Zweige anf kurzen Stielen zwilchen 


haarigen DeckblJättern, die den Kelchblättehen ähnlich lind. Der- 


doppelte Kelch ift achıblärerig: die Bläruhen find eyrund und 
behaart; die äufsern find etwas kürzer und [chmäler, die innern 
“find an der Spitze mir einem Winkel bezeichnet, Die glocken- 


förmize violette Krone ift 3 Mahl länger als der Kelch und hat eine 


fiumpfe Mündung. Die gelpaltenen Antlıeren enigen firh in 2 weils- 
liche, kammähnliche Biättchen. Der ubere Theil des Fruchtkno- 
tens und die Afurcbige Narbe [ind rorhı. In Spanien, 


338 ° CLASSIS VIII. SPECIES. 


3. Foliis quaternis. u 
h. E. RAMENTACEA, antheris criltatis, ftilo inclufo, 
corollis globolis, floribus umbellatis, foliis quaternis 
linearibus trigonis patentibus glabris. (E. ramenta- 
 cea Willd. Perf.. Andrews Eric. Thunb. Wend].Falc. ı.) 
Sruirtericahte H. %. Sie blülıt faft das ganze Jahr. Diefer kleine 
Strauch wird ız Fufs boch; feine fadenförmigen Aelte find lang 
und roftbraun und mit Ausichlagsfchuppen bedeckt. Die geftiel- 
ten Blätter find grasgrün und haben angedrückte Stiele. Die ge- 
füelten Blüchen Itellen an den Spitzen der Zweige; fie haben röth- 
* liche Stiele mit 3 Deckblättern. Die kleinen grünen Kelchblätt- 
chen find fein gezähnt. Die dunkelrothe Krone hat eine fiumpf- 
| zähnige Mündung. Die [chwarzbraunen Antheren find kaum merk- 
lich eingelchniıten. und endigen fich in 2 gefranzte Hörser. Der 
dunkelrothe Fruchtknoten ift’ achtfurchig. Der Griffel ift rorh. 
Auf dem Kap, er 
i. E. saccans, antheris criltatis, ftilo inclufo, co- 
. rollis globofis calieis colorati magnitudine, floribus um- 
bellatis terminalibus, foliis quaternis lineari- trigonis 
margine cartilagineis glabris imbricatis. (E. baccans 
Willd. Perf. Andrews Eric. Thunb. Wend!. Fafc. 6.) 
Brenenrörnmise H. 5. 4—6. Sie wird 2 — 3 Puls hoch. Ihr 
Stamm ilt von den abgefallenen Blättern höckerig, aufrecht und 
äftig. Die Blätter find am Rande fcharf und länger als die Glie- 


der: der Stiel ilt weilslich und angedrückt. Die überhängenden- 


r 


Blüthen ftehen zu 3 und 4; fie haben die Gröfse einer Erbfe: die 
rothen Stiele haben 3 fleifchfarbene Deckblätter. Der eben fo ge- 


färbte Kelch hat lanzetförmige Blättchen, die gekielt und ein- 
wärts gebogen lind, Die rothe Krone febliefst gelbliche Staubbeu- 
tel ein, die ganz gelpalten [ind und kammartige Fertlätze haben. 
-Die Narbe ift köpfig und wie der Griffel roch. Die länglichen Sa- 
ınen fitzen an einer Säule in einer äklappigen Kapfel. Auf dem 
Kap. | 
c. Muticae; ı. Foliis alternis. 

k. E. Dasoecra, antheris muticis ftiloque inclußs, 
“ corolla ovata, foliis oppoßtis alternisve ovatis fubtus 
incanis. (E. Daboecia Willd. Smith, Engl. b. 35. Thunb. 
Wend!. Fafe. ı8. Andromeda Daboecia Lin. Syft. Veg. 
Menziejia polifolia Juffeu, Perl.) | 
Irrinprsene H. 5b. Blübet den ganzen Sommer. Die niederlie- 
genden Stengel erheben lich etwas; fie find ältig und beblättert. 
Die untern Blitter iad entgegengeletzt und Itehen öfters zu 3; die 
ebern werhfeln ab; fie find ganzrandig und umgerolli. Die End- 


_ORDO. 1. 09 


trauben find beblättert und hehaart, fie haben ahwerhlelnde, ein- 
feitswendige, hängende Blüchen. Der einfache Kelch if mit drü- 
fentragenden Haaren befetzt. Die violette Krone lat eine Alpaltige 
Mündung, mit auswärtsgebogenen Einlchnitten. Die Antheren 
find ari der Balis 2lappig und ragen lo werig wie die [tumpfe Nar- 
be hervor. Die Scheidewände der 4fächerigen Kapfel ent/pringen 

aus den einwärtsgebogenen Rändern der Klappen. In Irland, | 


o, Foliis ternis. 


l. E. UMBELLATA, antheris muticis ftiloque exfertis, 

corollis campanulatis, foliis ternis acerohs. (E. um- 
Bellata Lin. Willd. Perf. Thunb. Ic. h. Kew. t. 5. Wendl. 
Fafc. 4.) 
ScHhiamsLütHise H, 5. 3 — 6. Diefer aufrechte, FEIERN ERS 
Strauch wird an 2Fufls hoch und hat braune Aelie; die Zweige und 
Blüthenfliele find feidenartig und violet. Die dunkelgrünen Blät- 
ter find bewimpert and haben angedrückte Sıiele. Die aufrechten, 
geliielten Blürhen bilden an den Spitzen der Zweige Schirme. 
Von den 3 Deckblättern ift das mittelfte am grölsten. Die fchma- 
len, fpitzigen Kelchblättchen find weichhaarig und find an die 
violetrothe Krone angedrückt; diele hat eine aufrechte Itumpfzäh- 
nige Mündung. Die Staubbeutel haben an der Balis höckerige 
Fortlätze. Der violetre Fruchtknoten ilt 4furchig. In Portugal. 

m. E. TAxIFoLIA, antheris muticis inclufis, corol- 
la ovata calice colaraıs tecta, Aoribus umbellato- co- 
rymbofis, foliis lineari-trigonis margine cartilagineis. 
(#. taxifolia Willd. Perf. Ic. bh. Kew. t. ı9. Wendl. 
+ Falc. 2.) \ 
Tıxwsprärrerice H. b. 5.6. Der aufrechte Stamm ift fo wie die . 
Aefte [ehr narbig. Die geltielten hellgrünen Blätter endigen fich 
in einen kleinen Stachel und haben auf der Unterfläche a weilsli- 
che Furchen, Die zahlreichen Blüthen liehen an den Spitzen der 
Aelte. Die gefärbten Blütbenttiele lind fehr zart bewimpert und 
haben 2 lanzetförmige gefärbte Deckblätter. Die falt eyrunden 
Kelchblättchen lind roth, beynahe fo lang als die Krone, bewtın- 
pert und endigen [ich in einen kleinen Stachel. Die röhrige Kro- 
ne ift roth: die eyrunden, fpitzigen Lappen der Mündung lind et. 
was dunkler, Die gelben Antberen lind eyrund und atheilig. Der 
Fruchtknoten ilt dunkelroth; der Griffel etwas heller. Auf dem 
Kap. 

ö n. E. cILIARIS, antheris muticis inclufis, corollis 
ovatis groflis, ftilo exlerto, foliis ternis, racemis fe, 
cundis. CE. ciliaris Lin. willd. Perf. Thunb. Curt. Mag. 
lc. Loeffi. it. 138. Wendl. Fafc. 7.) 


540 CLASSIS VIH. SPECIES., - 


nenn H. %. 7 —g. Diefes flaudenartige Gewächs, wird 

Fuls io.h Stamm und Aecfte find braun und behaart. Die ganz 
ahlichenden Blätter [ind (ehr kurz gellielt, eyrund, am Rande um- 
gerollt und mit drüfentragenden Haaren bewimpert. Die violetten 
Blürhenlhiele haben 2 Deckblätter. Die gefärbten, mit drüligen 
Haaren bewimperten Kelchblättchen find nach unten verfchmälert. 
Die violerre Krone hat einen zufammengezogenen Hals und eine 
[rhiefe Mündung. Die länglichen Staubbeutel find gelpalten. In 
Spauien, Portugal und Frankr. 


3. Folüis quaternis, quinis et.[enis pluribusve. 


o. E.concınna, antheris muticis inclufs, corollis 

cilindricis bafı attenuätis, Boribus terminalibus umbel- 
latis, foliis fubfenis glabris (fubvillofis). (Z. coneinna 
‚Ait. K. Willd. Perf Wendl. Fafc.g9. &. abietina er 
"Er. n. 64. c. ic) 
'Nerrs H %, Sie blüht im Sommer und Winter. Diefer sünsen. 
te Strauch wird 3 — 4 Fufs hoch und’ har eine höckerige, braune 
Rinde. Die Arite find kahl und haben zu fechs fiehende Blätter ; 
an den Aeltchen Nehen fie zu vieren; fie find kurzgettielt und fein- 
behaart, Die Blüth“n ftehen zu 3 — 6 nicht an den Spitzen der 
' Aelte, londera der Aeftchen. Die 3 pfriemenförmigen Deckblät- 
ter find wie die Stiele und Kelchblättchen feinbehaart;; die letztern 
haben. eine Rückenfurche. Die Aeilchfarhige Krone ift äufserlich 
auch feinbehaart und hat eine aufrechte, Rumpfzähnige Mündung. 
Die braunen länglichen Staubfäden find halbgelpalten. Der kreifel- 
förmige Fruchtknoten if oben vertieft und’ am Rande gekerbt. Der 
Rleilchfarbige Griffel hat eine DEREN aköpfige Narbe, Auf 
dem Kap. 

p- E. GRANDIFLORA, antheris muticis exfertis, co- 
rollis cilindraceis fubincurvis glabris, ftilo elongato, 
floribus axillaribus pedunculatis, foliis fublenis acero- _ 
fis glabris. (8. grandiflora Ait. K. Ic. h. Kew. t. 8. Lin. 
Thiunb. A. E. exfurgens Andrews E. E.grandiflora 
longifulia et brevifolia Wend!. Fafe. 6 et 7.) 
Grosserörsiee H, b 4— 9. Diefer aufrechteStrauch wird 3 — 5 
Fufs hoch. Der Stamm und der untere Theil der Aelte ilt braun, 
der obere geht in eis gelbliches Grün über. Die kahlen, kurzge- 
fiielien Blätter find ausgebreitet; die untern herabhängend.- An 
der Balis des Blütrhenfiiels finden lich 6 — 8 [chmale Deckblätter, 
die übrigen liehen weiter hinauf wechfelweife. Die eyrunden Kelch- 
blättchen find langzugefpirzt. Die orangegelbe, Flänzende Krone 
ifi nach eben ieharlachroth; die Einfehnitte der Mündung [ind ge- 


„0. 0RDO I. . s4r 


zähnelt. Die Staubfäden find in der Nähe der gefpaltenen Anthe- 
ren roth. Auch der Griffel ift unterhalb der dunklern Narbe roth. 
Die Wendlandifchen Arten lind wohl nicht Specifilch verl[chieden. 
Auf dem Kap. 
. E. TusırLora, antheris muticis inelchs. ftilo 
AR corollis tubulofis pubelcentibus, floribus ter- 
minalibus folitariis felßlibus, foliis quaternis lincari- 
trigonis pubefcentibus. (2. tudiflora Willd. Perf. Lin. 
Thunb. Wend!. Fafe. 4.) 
RösrensLörnice H. 6.5 — 7. Der aufs. ganz ER 
Strauch ift 3 — 4 Fuls hoch. Die geflielten Blätter lind fumpf, 
Die Blüchen bilden eine Pyramide und ihre kurzen Stiele find 
mit 2 Deckblättern verfehen. Die Kelchblättchen lind an den Sei- 
1en etwas ausgebuchtet. Die karminrotle Krone ift gegen die Mitte 
etwas verdünnt und nach obea keulenförmig: die lanzetlörmi;en 
Einfchnitte der Krone find zurückgebogen. Die Staubbeurel find 
kaum bis zur Hälfte gefpalten, Der achtfurchige Fruchtkaoten ift 
oben vertieft. Aut dem Kap. 


r. E. Lanara, antheris muticis inclufis, ftilo exfer- 

to, corollis tubalofo- clavatis ‘pubefcentibus, floribus 
terminalibus fubfolitariis, foliis quaternis linearibus vil- 
lofis imbricatis erectis, ( &. /Zanata Willd. Perl. Wendl. 
Fafe. 5.) 
Woırice H. 9.6 — 8, Der aufrechte Strauch wird 2 — 3 Fuls 
"hoch. Er unterfcheidet fich von dem vorigen: durch die halb fo 
langen, aber breiteren Blärter, die fiumpf, Aach und zottiger fiad 
und lich dachziegelförmig decken; die Blürthen fiehen öfters zu Z 
an den Spitzen der Aelte; die Kelche find gröfser: die Blättchen 
find länglich - lanzetförmig, ftumpf und weit breiter; die Krone ift 
mehr gekrümmt und kürzer, Uebrigens ilt er ihm fehr ähnlich, 
Auf dem Kap. 


s. E. SPLENDENS, antheris muticis ftiloque exfer- 
tis, corolla tubulofa clayata pubelcente, fioribus ter- 
minalibus racemofis, foliis quinis pluribusque lineari- 
. bus glabris obtufis. (Z. fplendens Wendl. Falc. 8. Perf.) 


Gıänzenpe H_ 9.9. 10. Sie wird 4 — 6 Fuls hoch und gehört zu 
den fchönften ihrer Gattung. Der Stamm ift aufrecht, kahl und 
braun: die Aelte find feidenartig. Die ältern Blätter find abwarts- 
gebogen, die jüngern itehien aufrecht; fie 'haben kurze Stiele. Die 
geftielten,‘ zahlreichen Blüthen fitzen zu 2 — 5 auf den Spitzen 
der jüngern Aelie und hängen herab. Es find 2 Deckbiätter vor- 
handen. Die röthlichen Kelchblättchen find nach der Spitze }:in 
dunkelgrün und mit einer Furche verleien. Die gekrümmio Kre- 


542 CLASSIS VIII. SPECIES. 


ne hat 4 ftumpfe, rückwärts gebogene Einfchnitte und ift orange. 
roh. Die hellbraunen Antheren find gelpalten. Der Fruchtkno- 
ten verdickt fich nach oben und ifi warzigt, Die Narbe ilt violet, 
Auf dem Kap. | 

t. E. conspicva, antheris muticis fubinclufis, co- 
rollis cilindricis curvis longilbmis piloßs: limbo revo- 
luto, ftilo exferto, foliis quaternis glabris. (E. confpi- 
cua Ait. K. Ic h. Kew. t. ı2, Willd. Perf. Wendl. Falc. 4.) 


Lancerörsisce H. 5.5 8. Der aufrechte Strauch wird 3 —4 
Fuls hoch; er ilt braun, unten kahl und oben behaart. Die glän- 
senden Blätter find linienförmig-3kantig; die ältern ftehen mehr ab 
als die jüngern. Die lehr kurz geltielten Blüthben flehen zu ı —5 
an. den Spitzen der Zweige; die Stiele haben ein Deckblatt gleich 
unterhalb des Kelches und 2 etwas davon entlerntere. Die eyrun- 
den, ftumpfen Keichblättchen haben a grüne Striche und eine Fur- 
che. Die gelbe Krone hat zurückgerollte ganz ftumpfe Einfchnitte, 
Die braunen Staubbeutel find etwss gelpalten. Die braune Samen- 
kapfel enthält viele Samen. Ebend. 


u. E. CERINTHOIDES, antheris muticis ftiloque in- 
clufis, corollis tubulofo- cJavatis pilufo - vifcofis, floribus 
terminalibus capitatis nutantibus, foliis quaternis plu- 
ribusque linearibus reflexis villofo- glaudulofs. (Z. ce 
rinthoides Willd. Perf. Lin. Thunb. Wendl, Fafc. 7.) 


WAacHsBLUMENARTIGE H, 5.7 — 9. Der anfrechte, äftige Strauch 
ili von den abgefallenen Blättern höckerig und braun. Die ober 
ten Blätter Iteben aufrecht, die andern weichen von dieler Rich- 
tung ab, bis fie herabhängend erfcheinen; bey warmer Witterung 
find fie [chmierig. Die gelärbten. Blürhenlliele lind zotıig und 
haben 3, den Kelchblättchen ähnliche, Deckblätter. Die erlieren 
Giad zotig-fchmierig, gefärbt und an der Spitze mit 2 grünen Stri- 
ehen bezeichnet. Die karminrothe Krone hat aufrechte, Jiumpfe 
Einfchnitte. Die hellbraunen Anıheren find halbgefpalten. Der 
achtfurchige, rothe Fruchtknoten ift behaart und hat an der Bals 
einen grünen Ring. Die Narbe ilt faft 4köplig. Ebend. 

x. E. MEDITERRANEA, antheris muticis ftiloque ex- 
fertis, corollis cilindraceo- campanulatis, Boribus axilla- 
ribus, pedunculis fore' brevioribus, foliis quaternis li- 
nearibus glabris. (Z. mediterraneg Willd. Perl. Lin. 
Thunb. Wendl. Falc. 7.) 

Mıirrerränpısche H. 8.4. 5. Der aufrechte Strauch wird 2 —5 
Fuls hoch und har eckige, weilsliche Arfte. Die glatteo Blätter 
fiehen zu 4, felten zu 5. Die meilt einleitswendigen Blürhen lie- 


hen an den Seiten der Aelie zerltreut. Der röthliche Blüthenlüel 


,  ORDO I. 543 


hat 3 Deckblätter und trägt einen gefärbten Kelch, deflen Blätt- 
chen lanzetförmig und fpitzig lad, Die eyrunde Krone ili roch, 
noch ein Mahl (o lang als der Kelch und kabl. Die dunkelbraunen 
Antheren find eıwas gelpalten. Der Afurchige Fruchtknoten ilt 
bauchig und hat an der Balis einen rothen Ring. Die braune Ka- 
pfel enıhält viele Samen. Jm lüdlichen Europa. 


y. E. MULTIFLORA, antheris muticis ftiloque este 

tis, corollis campanulatis, floribus axillaribus, pedun- 
culo longitudine floris, foliis quinis linearibus glabris. 
(E. multiflora Willd. Perf. Lin. Thunb. 8. £. ee: 
ra longipedicellata Wendl. Falc. 5.) 
Viersrörnice H. %.9 = ı. Dieler aufrechte Strauch wird 5 — 6 
Fufs hoch und hat kahle Aelte. Die abltehenden Blätter ftehen 
zu4— 5; üe find Stumpf und an. der Balis höckerig. Die kablen 
Blüthenitiele haben am Grunde 3 röthliche Deckblätter. Die röth- 
liche Krone hat eine ftumpfzähnige Mündung. Sie unterfcheider 
fich vorzüglich von der vorhergehenden: durch breitere Blätter; 
durch die Blüchenttiele, die fo lang wie die Krone find; durch 
eine kürzere Krone, die kurz- glockenförmig ilt; durch die eyrun- 
den Kelchblätrchen, die kleiner und am Rande öfters Sehr zart be- 
wimpert find. In England, Frankreich, im Orient. 


3. E. HERBACEA, antheris muticis ftiloque exflertis, 
corollis tubulofo- campanulatis, floribus axillaribus fe-. 
cundis, foliis quaternis linearibus glabris. (Z. kerba- 
cea Willd. Perf. Lin. Roth, Thunb. Wendl. Falk. 9. 
ß. Z. carnea Scop. Jacq. a. t. 32.) 

Kravrantıce H.:b. 4. 5. Dieler liegende Strauch ift braun und 
.höckerig. Seine ausgebreiteten, geliielten Blätter find auf der un- 
tern Fläche kielförmig. Die Blüchen bilden eine fchöne dichte 
Eodtraube und ftehen zu 3; lie ind an der Bafis ihrer vereinigten 
Stiele von 6 Blätichen ringförmig umgeben: jeder Stiel hat in fei- 
ner Mitte 3 kleine Deckblätter. Die lanzeıförmigen Blätichen des 
Kelchs gehen nach und nachı aus Grün in Roth über; lie lind kahl 
und angedrückt. Die rothe Krone hat eine [pitzzähnige Mündung. 
Die dunkelbraunen Antheren -lind etwas gelpalten. Der kahle 
Fruchtknoten ift 4furcbig; er hat einen rothen Griffel und derglei- 
chen Narbe. Bey Carlsbad, bey Stein im Salzburgilchen, Ober. 
ptalz, Bayreuth, Regensb. Oeltr. Schlef, 

4. E. ARBOREA, antheris ariftatis, ftilo exferto, co- 
rollis campanulato- globofis, floribus terminalibus um- 
bellatis, foliis ternis quaternisque linearibus fcabrius- 
culis, ramulis villohis. (#. arborea Willd. Perl. Lin. | 
Coris folio ı. Cluf,) 


4 


a 


544 :  ° -CLASSIS VIH. 'SPECIES. 


Bıvmarrioe H. b. 2— 4. Der aufrechte Strauch wird 4 — 6Fuls 
hoch und hat eine weilsliche riffige Rinde, "Die [chmalen Blätter 
haben auf der Unterfläche eine Furche. Der Kelch it 4 — 5Mahl 
kleiner als die Krone. Diefe ilt weils und hat das Anlehen der 
Mayblumen. Die Narbe flieht nur wenig aus der Krone hervor 
und ilt rundiich. Im füdlichen Europa, itrien. 


Dis mit Ziffern bezeichneten halten im Freyen aus, fo wie 
auch E. ciliaris un mediterranea, aber nur im lüdlichen Deutlch- 
land. Indeflen lind doch E, arborea und ciliaris gegen die Käl- 
te empfindlich, Die übrigen gehören alle ins Haus. Sie wachlen 
nur in leichter Erde, in welche die zarten, feinen Haarwurzeln 
dringen können. \Venige ltehen gern trocken, auch wenige nur 
in Sumpfboden, Die mehrlien verlangen einen Boden, (der [ich 
frilch hält, ohne anhaltende Nälle, Heideland, oder eine Ichwar 
ze, fandige, mit Warzeln angefüllte Erde, ilt ihnen am angemef- 
Seniten; denn nimmt man die Erde, welche fich unter dem Ralen 
des Heidelandes beünder, und füllt damit die Töpte der Hauspllan- 
zen an, [o hat man nicht nöthig , Le lo olt umzufetzen. Die Kap- 
pllanzen ltehen befler in einem Glaskaiten, ‚ weil fie immer vege- 
tiren. Im Winter gibt man ihnen 3 — 3 Grad Wärme; im Som- 
mer den baiben Tag die Sonne und oft Feuchtigkeit. Die beite 
Arı, lie zu vermehren, if die Auslaat in Töpfe. Den Samen be- 
deckt mao nur iveniz mit Erde, und legt etwas Moos darauf. $o 
fetzı man lie in ein neues, mälsig warmes Milibeet. Wenn die 
Pllänzchen a — 3 Zoll hoch werden, fo ferzt man lie in kleino 
Töpfe, bringt lie ins Millbeer und [chützt lie vor der Sonne, Das 
Ablegen gelingt Selten. 


DIRCA, Lederholz. 
D. parustrıs. Willd. Perl. Wangenh, Beyt. Du 
Ham. ı. t. 212. Schk. t. 107. b. Ä " 
Sumrr-L. .3—4. Es wird höchliens 3 — 4 Fufs hoclı und treibt 
Sehr zähe Zweige mit einer glatten braunen Rinde; Sie verdicken 
fich wo ein Blätterzweig entfteht, und wo ein Blatt geftanden bat, 
zeigt lich eine kleine Lücke, 'in welcher fich die Knospe bilder. 
Die abwechlelnden Blätter find eyförmig und ltumpf; fie haben 
kurze Stiele und keine Zähne, Die Blüthen erfcheinen zu 2 und 3 
vor dem Ausbruch der Blätter; Die find kurz gefüelt, biafsgelb und 
herabhängend, und haben 4 kurze, abperundete, braunhaarige Deck- 
blätter. DieFrucht kommt nicht zur Reife, In Sümpfen Virginiens 


Diefer Strauch verlangt eine fchartige Lage in fumpfigem Torf, 
boden. Man vermehrt iha durch Ausläufer ; mit Ablegern will es 
nicht glücken, 


ORDO I. | S45 


263. DAPHNE, Seidelbaf. 


1. D. Mezereum, floribus leffli'.ıs ternis caulinis, 

foliis lanceolatis (deeiluis. (D. Mezereum Witid Perf. 
Roth, Sınith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Huft, Gimel. Hell, 
Engl. b. 1381. Fl. D. 268. Schk. t. 107. a, Sturin ı. 8, 
Thymelaea Mezereum Scop.) 
Gemeinen $. Keııenmats. b. 3 4. Blüht zuweilen im Februar 
fchon vor dem Auspruche der Blätter. Er wird 2 — 4 Fuls hoch, 
ift aufrecht und atheilig äflig. Die purpurrothen Blüthen find wohl- 
riechend, (aber betäubend ‚) und bilden eine [chöne Traube. Die 
Blätter zeigen anfangs über den Blüthen einen Schopf, fie werden 
aber mit der Zeit abwechlelnd ; fie ind kahl und ganzrandig, Die 
Frucht ilt rotb. Es finden lich zuweilen Zfpaltige Blüthen; auch 
variirt er mit weilser Blüche und gelber Frucht; mit buntem Laube. 
In Laub- und Nadelwäldern falt in ganz Deuifchl. (M ) 

2. D. pugescens, floribus felhlibus lateralibus ag- 
gregatis, foliis lanceolato-linearibus, caule pubelcen- 
te. (D. pubefcens Lin. Willd. Perf. Jacq.) 
Weıchsenaarten $. bh. Die einfachen Stengel treiben nur an der . 
Balis Aelie und lind,weichhaarig. Die abwechlelnden Blätter lind 
entfernt Stehend und endigen fich zuweilen in einen kleingn Sta- 
chel. Die winkelltändigen Blüthen liızen zu 3—5; lie haben 
eine [ehr dünne weichbaarize Röhre. In Oeltreich, 

3. D. aLrına, floribus fefblibus aggregatis latera- 
libus, foliis Janceolatis obtulusculis, lubtus tomento- 
his. (D, alpina Willd. Perf. Jacq. Co!l. Hoft, Barr. ic, 
234. Schmidt öftr, B. ı. t. 19. Sturm. Tiymelaea candi- 
da Scop.) u I 
Arran-S.5.4—6, Er wird 1 — ı% Fuls hoch und breitet [eine 
zahlreichen Aelte über dieFelfen aus, zwilchen welchen er wurzelt. 
Die alten Zweige haben eine fchwarze, in die Quere gewurzelte 
Rinde; die jüngern find weilsbebaart. Die Blätter bilden an den 
Spitzen der Zweige Büfchel und Itehen auch abwechfelnd; es fin 
den [ich auch eyrunde Blätter; lie find ganzrandig und auf der 
Oberfläche kahl und dunkelgrün. Mit diefen zugleich entfalten - 
fich die — (vorzüglich des Abends) — wohlriechenden röthlich- 
weilsen, weichbehaarten Blüthen; fie haben tiefere und fpitzigere 
Einfchnitte als der gemeine $,. Die langen, rothgelben Beeren 
werden zuletzt [chwärzlich. Er variiert mit weilsen Blüthen. Auf 
Feifen; Friaul um Görz, Krain. 

4: D. LaureoLA, racemis atillaribus quinquefloris 
bracteatis nutantibus, foliis lanceolatis glabris. (D, 
Zaureola Lin. Willd. Perf. Smith, Hoffm. Hoft, Gmel. 


Möjsler's Handb, d. Gewächsk, 35 


546 CLASSIS VII. SPECIES. 
Engl. b, 119. Jacgq. a. t. 183. Schmidt öfır. B. t. ıi. "Zfy- 


melaea Laureola Scop.) 
LonpssapLÄrterioeR 8. d. 2 — 4. Dieler immergrüne Strauch 
wird 2 — 3 Fuls boch und hat eine graue Rinde. Die lederarti- 
gen ‚ ganzrandigen Blätter fiud auf der Oberfläche glänzend - dun- 
kelgrün; fie haben das Anfehn der Lorbeerhlärter, an den jüngern 
‚Zweigen ftehen lie abwechlelnd, an den ältern büfchelweilfe. Die 
Blüthen haben einen angenehmen, unfchädlichen Geruch; lie bil- 
den zwifchen den Blättern 2- — zblürhige Trauben und Itehen auf 
kurzen, häuvg - blätterigen Stielen; fie find klein und grünlich- 
weils. Die länglichrunden Beeren werden fchwarz und fallen ab, 
In Gebirgswäldern ; Oeltr. bey Skt. Goar, Böhmen. Bay. 

$. D. Cneorum, floribus fafcieulatis terminalibus 
TefGlibus, foliis lanceolatis rudis mucronatis. (D. Creo- 
rum Lin. Willd. Perf. Roth, Hoffm. Holt, Jacgq. a. t. 426. 
Schmidt öftır. B. t.ı8. Ziymelaea Cneorum Scop. Fl. 
Wett.) 
RosmarınssLärtenigeR $S. hd. 5— 7. Dieler kriechende Strauch 
breitet (eine Zweige auf der Erde aus, und erhebt fich kaum ı Fuls 
“ vom Boden. Seine Wurzel ift rübenförmig; leine Zweige lind 
braun und behaart. Die [chmallanzetförmigen Blätter find (tumpf, 
ungezähnt und lederartig. Die Blüchen bilden an den Spitzen der 
Zweige kleine Büfchel von 6 — ı2 Stück, Sie lind hellrofenroth, 
etwas kleiner als die des gemeinen S., aber mit dünneren und län- 
geren Röhren; auch haben fie tiefere und Ipitzigere Einfchnitte 
und einen weit angenehmeren Geruch. Die Frucht ift länglich - 
oval, rothgelb, eine trockene Beere und enthält einen [chwärzli- 
chen Kern. Es hinden fich auch weilse Blüthen. Auf bewachfe- 
nen Alpen und Voralpen;, Oeltr. Bay. Schwab. Pfalz, Frankf. a. M. 
Regensb. 





Der gemeine S. zeigt durchaus [chädliche Eigenfchaften, wo- 
vor befonders Kinder zu warnen [ind, die von den Ichönen Beeren 
angelockt werden und wovon fchon ı2 Stück tödtlich find. Sie 
verurlachen Trockenheit und Brennen im Halfe. Es gibı Betrüger, 
welche einen Itrafbaren Mifsbrauch damit treiben; fie geben aber 
eine gute Mahlerfarbe. Zweige und Blätter geben auf vorbereite- 
tes Tuch gelbe und braune Farben. Das ganze Gewächs ilt bla- 
fenziehend; die Rinde ift unter dem Namen: Seidelbaft, Laureo- 
lae cortex,. officinell, und wird zun: Blafenzieben gebraucht; auch 
führt man Coteignidii femina. Das Holz, den Kälbern um den 
Hals gebunden, vertreibt bey ilınen das Ungesiefer. Wegen der 
fchönen, frühzeitigen Blüthe wird dieler Strauch häufig in Gär- 
ten gezogen; aber lein Hyacinıhen-Geruch erregt Kopfweh. — 


" ORDO L.IL 547 


Die Vermehrung der Spielarten gefchieht durch Ableger, Wurzel- 
fpruflen und Stecklirge. Die Verpllanzung der jungen Pflanzen 
gelchieht wegen der frühzeitigen Blüthe im Herbfi. — Der Alpen -S. 
hat leine fchädlichen Eıigenfchaften, Fortpflanzung und Gebrauch 
mit dem rosmarinblärterigen S. gemein. Sie find beyde- fehr 
Scharf und verurfachen im Munde ein heftiges Brennen und Blalen. 
Ihre [chönen und wohl:iechenden Blüthen empfehlen fie felır. 
Auch enthalten fie Farbeltofil. — Von dem /orbeerblätterigen S. 
führte man fonft in den Apotheken: Mezerei cortex. Er ili auch 
ein Strauch von vortrefllichem Anfehn;; aber er hat, wie die übri«- 
gen, giftige Eigenfchaften. 


PASSERINA, Spatzenfirauch. 

P. rıLırorMmıs, foliis linearibus convexis quadrifä- 

riam imbricatis, ramis tomentofis. (P. flıformis Willd. 
Perf. Wendl. obl; t. 2. f. 15.) 
SCHMALBLÄTTERIGER SP. b. 7.8. Dieler immergrüne Strauch ik 
aufrecht und febr ältlig; er wird 6 — 7 Fuls boch. Die Ichwachen 
Zweige neigen lich unter der Schwere der Blüthen. Die Blätter find 
zahlreich: die in der Näbe der blühen haben an der Balis eisen 
breiten, häutigen Rand. Die Kronröhre ilt von der Länge des 
Fruchtknotens. Die Staubfäden find fchöngelb. Auf dem Kap. 


Er gebört ins Glashaus; man vermehrt ihn durch Ableger und 


Stecklinge. | 
264. STELLERA, Stellere. 


St. Passerına, foliis linearibus, floribus axillari- 
bus felhlibus quadrihdis. (Se. Paflerina Willd. Perf, 
Roth, Hoffin. Fl. Wett. Hoft, Gmel. Hell. Jacq. ic. r. t.68, 
Schk.t. ı07.) s 
SpATZENSTRAUCHARTIOE ST. ©. 6 — 8. Die Wurzel beiteht aus vie- 
len gelblichen Fafern; aus ibr kommt ein fteifer, rurhienförmiger 
Stengel von ı — 14 Fuls Höhe. Die ganzrandigen, kahlen Blätter 
ftehen wechfelweile und find zugelpitzt. Die kleinen Blürhen find 
meilt gelchloflen und haben 2 lanzerförmige Deckblärter: die Kro- 
ne ilt äulserlich grün und zottig, inwendig gelblich ind kahl Auf 
fteinigen Aeckern und Feldern; Oefir. Bay. Pfalz, Schwab, Würzb, 
Erlang. Frankf, a. M. Sachf. Schlel. | 


DIGYNIA, srırı 2. 
265. MOEHRINGIA, Möhringie: 
M. muscosa, foliig linearibus oppofitis connatis, 
| j5* 


4 


{ 


Pe CLASSIS VIII. SPECIES. 


floribus axillaribus longe pedunculatis folitariis. (.M. 
mufcofa ‚Willd. Perl. Scop. Roth, Hoffm. Holt, Gmel. 
Jacq. a. t. 449. Schk: t. 108.) ® 

Moosarrıse M. ©. 6 — 8. Die kriechende Wurzel treibt faden- 
förmige, ältige Stengel, die finger- und handhach werden. Die 
fpitzigen Blätter find ganerandiz und auf der Oberfläche rinnenför- 
mig Die Blürbehltiele haben an der Balis ganz kurze, lanzeıför- 
mige Deckblätichen. Der Kelch Itehr ganz ab-und hat lanzeıför- 
mige, bleibende Blätter. Die länzlichen, ftumpfen Kronenblauter 
find weils und länger als der Kelch. Die pfriemenförmigen Grif- 
“ fel find von der Länge der Staubgelälse. Die kugelrunde Kapfek 
enthält Ichwarze Samen, Auf fchatigen, nallen Alpen und Vor- 
alpen; Oeltr. T'yr. Salzb. Bay, Frankf. a. d. O. Laul. Schlel. 


TRIGYNIA, srırı 2. 
266. POLYGONUM, Knöterig. 


a. Bistortae; Spica unica. 


ı. P. Bısrorta, caule fimplicifimo monoftachyo, 
fpica cylindrica, foliis ovatis undulatis in petiolum de- 
currentibus, floribus 7- — Yanıris trigynis. (P. Bistor- 
ts Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffar. Fl, Wett. Spreng. 
Hoft, Ginel. Hell. Engl. b. 50g. Fl. D. 421. Drew, et Hayı. 
1. 39.) 

Wırsen-Kn. Nartenwyaz. 9.5 — 7. Die geringelte Wurzel ift 
wurmförmig gekrümmt, dick und bolzig; fie ilt inwendig röthlich 
und frifch vorzüglich zulammenzieliend. Der kahle Stengel wird 
2 — 3 Fuls hoch und hat nach oben angelchwollene Glieder. Die 
zahlreichen Wurzelblätter find verloren gekerbt und auf der Unter- 
fläche graugrün: die des Stengels wechleln ab, find ungeltielt,. 
eyrund -lanzetförmig und umfaflen den Stengel [cheidenartig. Die 
einzelne Aehre ift dicht und vielblüthig. Von den gepaarten, hell- 
fleifchfarbenen Blüthen ilt nur die eine geltielt; fie find wohlrie- 
chend. Die braunen Deckbläiter lind vertrocknet, Der Same ift 
- Zkantig. Auf feuchten Wielen falt überall. (H. M.) 

2. P. vıvırarum, caule fimplicifimo monoftachyo, 
foliis lanceolatis margine revolutis. (P. viviparum Willd. 
Perf. Scop. Smith, Hoffm. Holt, Gmel. Engl. b. 669. Fl. 
DD: 2:13.) | 
ZWIEBBLTRAGENDER Kn. Kıeinz Narrenwunz. 3. 7. 8. Sie har 
das Anlehn der vorigen, fie it aber weit kleiner. Der Stengel 
wird kaum Spannehoch; die linien-lanzeiförmigen Bläuer ind ge 


- 


ORDO II. 549 


adert; die kleine Aehre enthält hellere Blüchen, wovon die unter- 
ften zu tragbaren Knospen werden, die von felbit abfallen; die 
obern enthalten g Staubgefälse und 3 Griffel. Die Samen kommen 
felten zur Vollkommenheit. Auf Gebirgen; Oeltr. Bay. Salzb. 
Schiel. | 


b. Perficariae; piflillo bifido, aut flamina minus 8. 


3. P. LAPATHIFOLIUM, fpicis brevibus obtufis de-, 
mum nutantibus, ftipulis wuticis, pedunculis [cabris, 
floribus hexandris digynis, feminibus utrinque conca- 
vis. (P. lapathifolium Willd. Perf. Ait. Smith, Hoffin. 
Spreng. Hoft, Gmel. Hell. P. per/ylvanicum Curt, Lond. 
P. Scabrum Moench.) | j 
AmprensLÄttertsen Kn. ©. 7 — 9. Die falerige Wurzel treibt ei- 
nen 2 — 3 Fuls hohen, aufrechten Stengel, der zuweilen an der 
Balis auf dem Boden liegt; er ilt röhrig, über den Knieen aufze- 
fchwollen und oft roth punktirt. Die gellielten Blätter wechleln 
ab; fie ind eyrund-lanzetfürmig, obeh kahl, auf der untgrn Flä- 
che mir Drülen befetzt, bald ungefleckt, bald mit zeritre unk- 
ten bezeichnet; nur die unterlten find oft verloren gezälint. Die 
Stiele find kurz. Die genervien Nebenblätter find [cheidenartig 
und felten bewimpert. Die Blütken find weilslichgrün oder hell» 
röthlich. Der Griffel ift tief zrheilig. Die herzförmigen Samen 
“find zugelpiizt und glänzend. Auf angehauten, nallen Stellen; 
Oelir. Krain, Schwab. Würzb. Frankf. a. d. O. \ 


4. P. ampnızıuM, fpica ovata, floribus pentandris 
femidigynis. (P. ampiibium Willd.' Perf, Roth, Sınith, 
Hoffin. Fl. Wett. Spreng, Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 436. 
Fl. D. 282.) | 
Wasser-Kn. 3. 6.7. Die emporfteigenden Stengel Ichwimmen ° 
auf dem Waller; fie fiad röthlich und haben Gelenke. Die ab- 
wechlelnden Blätter [chwimmen auch; fie lind lanzetförmig, fein- 
gezähnt, ganz, fteif, geltielt und abitehend, Die fcheidenförmi- 
gen Nebenblätter find Iteifhaarig und abzeltutzt. Die einzelnen, 
geftielten Aehren find dicht. Die kurzgeltielten Blürlıen find bell- 
röthlich. Die Staubgefälse, an deren Balis lich Drülen befinden 
find meilt kürzer als die Blürhe; der Griffel ilt halbgefpalten. Die 
flachen Samen [ind faftrund - herzförmiz. — Er variirt: mit weit 
kriechender Wurzel; mit längerem, 2 — 3 Fuls holien, aufrech- 
ten Stengel, der fleif und fteifborltig ilt; mit breitlanzetförmigen, 
etwas fteifen Blättern, die kürzer geltielt find ; mit, walzenförmiger 
Achre; mit rofenrothen Blüchen; mit meilt längern Staubzefäfsen 
als der Kelch, die Selten gleich lang oder kürzer find. (P. amphi- 





so CLASSIS VII. SPECIES. 


bium terreftre.) In Gräben, fiehenden Gewäflern ; aber auch auf 
Wielen und Aeckern in ganz Deutfchland. (H. M.) 


5. P. Hypsorırer, florihus hexandris femidigynis, 
fpieis linearibus laxıs nutantibus, foliis Janceolatis un- 
dulatis immaculatis, ftipulis ciliatis, feminibus trique- 
tris. PP, Aydropiper Wilid. Perf. Scpp. Roth, Smith, 
Huffın; Fi, Wett. Spreng. Holt, Ginel. Hell. Curt. Lond. 
_ %. 6. Sch t. 108.) 

 WÜüASsERPFEFFER. ©. 9. Die langfaferige Wurzel treibt einen 1 — 2 
Fuls hohen Stengel, der aufrecht ili, aber auch zuweilen mit der 
Balis auf der Erde liegt. Die aufzefchwollenen Gelenke werden 
ganz roıh. Die abwechleluden ganzrandigen Blätter verlaufen lich 
in den Stiel, fie lind auf beyden Seiten kabl und blalserün; frifch 
haben fie einen fcharfen brennenden Gefchmack. Die Neben- 
blätter bilden walzentörmige, abgeltutzte Tuten. Die Aehren litzen 
auf der Spitze des Stengels, aber auch an der Seite deffelben ; die 
kleinen rotben Blüthen flehen zu a2 — 3 entfernt von einander und 
kommen aus den abgeltutzten Deckblättern hervor; lie find äufser- 
lich mit kleinen Drülen beleizt. Die Staubgefäfse find kürzer als 
der Kelch; die Narben rund. Der Same ilt zugelpitzi. Auf nallen 
Stellen allenthalben. (H. M.) 


6. P. Persıcarta, fpicis ovato - oblongis erectis, 
floribus hexandris femidigynis, pedunculis laevibus, 
ftipulis ciliatis, foliis lanceolatis fubmaculatis fupra fca- 
briusculiss (P. Perficaria Wiild. Perf. Scop. Roth, 
Smith, Hoffm. Sprena. Hoft, Gmel. Hell. Curt. Lond. ı, 
t. 23. FI. D. 702. Schk. t. 108.) 

Gesmuinen Kn, Frönkkaur. ©. 7 — 9. Die falerige Wurzel treibt 
einen ı — 2 Fuls hohen Stengel, der aufrecht ıili, aber auch zu- 
weilen liegend gefunden wird und dabey wurzelt; er ift abwech- 
felnd ältig, ganz kabl, über den Gelenken angelchwollen und zu- 
weilen rath. Die abwech[elnden Blätter verlaufen lich in den kur- 
zen Stiel; fie find eyrund-lanzeıförmig, ganzrandig, am Rande 
und Mittelnerv fcharf und meilt mit einem bögenförmigen fchwar- 
‘zen Fleck bezeichnet. Die Achren finden fich an der Spitze und 
an der Seite des Sıengels und beitehen aus dicht fich deckenden 
Blüthen. Diefe find hellrorh oder weils, Die Staubgefälse find 
fo lang als der Kelch und der Griffel ift zuweilen Zfpaltig. Der 
‚braune, eyrunde Same ift fall 3kantig. Auf angebauten feuchten 
Siellen, an Wegen überall. (H. M.) N | 

7. P. mınus, fpicis filiformihus erectiusculis, flo- 
ribus hexandris fubmonogypis, foliis lineari- lanceola- 
tis, ftipulis eiliatis, caule bal radicante, (P. minus 


ORDO IE 351. 


Willd. Perf. Smitb, Hoffm. Spreng. Gmel. Hell. Curt. 
Lond ı.t. 28. Engl. b. 1048. 2. Porficaria ß. Lin. P. an- 
guftifolium Roth, Fl. Wett.) . 

Kızınza Kn. ©. 7. 8. Der fadenförmige, fehr äfdige Stengel er- _ 
hebı fich bis zur Höhe eines Fingers, zuweilen eines Fulses; er 
ift kahl, röthlicl: und über den Gelenken verdickt. Die abwech- 
felnden Blätter [ind falt ungeltielr, flach, kahl, ganz und- falt 


ohne Adern; fie haben keinen. [charfen Gefchmack. Die Aehren 


fiehen an der Spitze und. an der Seite des Stengels. Die kleiuen 
Blüthen find roth und finden [ich felten weils; die unteriten find, 
am weitelten von 'einander entfernt; fie treten einzeln oder zu 2 
aus einem einzelnen, abgeltutzten und lelır ftark bewimperten 
Deckblatte hervor. Es. finden [ich 6 und 5 Staubgefälse, die fait 
doppelt kürzer als der Kelch, Der Griffel ifi nur wenig gefpalten, 
Der Same ilt linfenförmig. Ir liehenden Gewällern, finder maa 
ilın aufrecht. Auf naflen Stellen falt überall. (H.) 

8. P. ıncanum, fpicis ovato - oblongis, floribus 
hexandris digynis, foliis oblongo - lanceolatis fubtus 
pubefcentibus. (P. incarum Willd. Schmidt boh. Hell. 
P. Perficaria y. Lin. P. Perficaria ß. Perf. P. tomen- 


P4 


tojum Schrank bav) | 
. Gaaven Kn. ©. 7. 8. Er unterfcheider ich von dem gemeinen K:, 
dem er übrigens [ehr ähnlich ilt: durch die auflleigenden Stengel ;- 
durch die Blätter, welche auf der Unterfläche weichhaarig und , 
weilslich find; durch unterbrochene Aehren. An Gräben, auf 
Ackerrändern; Bay. Wiürzb. Böhm. (M.) | 

a. P. orıenTALe, floribus heptandris digynis, fo- 
liis ovatis, caule erecto, Itipulis. hirtis hyporraterifor- 
mibus. (P, orientale Wilild. Perf. Gmel. Curt. mag. 
t. 213. Gaertn. 2.1. 0199.55) | 
Tarıkarittericen Kn. ©. 8 — 10. Diefes fchöne Gewächs wird | 
5 — 8 Fuls hoch. Der aufrechte, dicke Stengel ift ältig und fleif« 
haarig. Die grolsen Blätter haben an ihrer Balis Nebenblätter, die 
abgeftutzt und bewimpert find Die fchönen Aehren änd [ehr lang 
und hängen herab, Die Kelche lind.5 -, felten 6theilig, äulser- 
lich dunkelrorh, inwendig etwas heller und zuweilen weils, Es 
_ finden fich auch 10 — ı2 Staubgefälse. Die äulsere Schale des 
 Samens ilt ziemlich dick und hart. In Indien. 


c. Polygona;. foliis indivifis, floribus octandris. 


. P. marırımum, floribus octandris trigynis axil- 
laribus, foliis ellipticis venofis margine revolutis, iti- 
pulis laceris interuodia brevia fubaequantibus, cauie 


” 


552 CLASSIS VIII. SPECIES. 


declinato. (P, maritimum Willd. Perf. Flor. taur.-caue. 
Hofit, Moril h fect. 5. t. 29. fi 3.) 


Merrstaanos-Kn. ©. (3?) 7. Er kommt dem folgenden [ehr 
nahe und hat auch einen krautartigen, nicht ftrauchartigen Sten- 
gel; aber er ilt niedriger und Slärker. Die lederartigen, immer- 
grünen Blätter find graugrün und werden nach dem Trockren 
blafsblau; lie zeigen auf der Oberfläche in Reihen geordnete Er- 
habenheiten. Die Blürhen lind etwas gröfser als die des folgenden. 
Die 3 Griffel find [ehr kurz; die Narben verdickt. Am Geftade 
des Mittelmeeres, auf dem Litorale, 


10. P. avicuLare, floribus octandris trigynis axil- 
laribus, foliis iancevlotis venoßs, ftipulis je in- 
ternodiis brevioribus, canle proeumbente ramofiffino 
herbaceo. (P. avieulare Willd. Perf. Scop. Fl taur.- 
cauc. Roth, Sınith, Hoffm Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. 
Bell. Curt. Lond. ı, t. 27. Fl. D. 803. Schk, t. 108. 
Sturm ı. ı,) 


Vocsı-Kn. Wesureit. ©. 6— 9. Ertreibt mehrere kahle mit 
Gelenken verlehene Stengel, die ı Fuls lang werden und länger. 
Die abwechfelnden Blätter find kahl und falt ungeltielt. Die durch- 
fichtizen Nebenblattfcheiden find falerig bewimpert, Die falt un- 
geliielten Blüthen Iteben einzeln, auch zu 2 und 3; fie [ind äufser- 
lich grün, inwendig weils oder röthlich. Es finden fich meilt 8, 
zuweilen auch 5 und 7 Staubgefälse, die kürzer als der Kelch lind; 
3 lehr kurze Griffel mit ltumpfen Narben. Der Zeckige Same ilt 
glänzend kaltanienbraun. Er variirt: mit breitern und längern Blät- 
tern, die weils oder braungefleckt find; und mit aufrechtem Sten- 
gel. Auf gebauten und ungebauien Plätzen, an Wegen überall. 


(H. M.) 


ıı. P. BeLLaroı, floribus axillaribus octandris tri- 
Bynis, foliis lauceolatis acutis, [tipulis laceris ciliato- 
ericeis, caule erecto fubulichotomo herbaceo, (P, Bel. 
lardi Willd. Peif. Ginel. Allion. Fl. ped. t, go, f. 2.) 


Avurneenten Ks. © 7. 8. Er ilt dem vorigen älınlich, unterfchei- 
det fich aber: durch einen geraden, jederzeit aufrechten Stengel, 
der eckig-gefurcht und falt atheilig ältig ilt; durch lanzeıförmize, 
ı — ı% Zoll lange Blätter, die4 — 5 Linien breit und von denen 
die in der Näue der Blüchen weit kleiner, linienförmig, fchmal 
und zuzefpitzt ind; durch die eingelchnitteuea, feidenartig bewim- 
perten Nebenblätter, die lilberglänzend find; und durch gröfsere 
Blüthen. Unter .der Gerlte bey Dachsland und Koielingen in 
Schwaben fand ihn H.’D. Gimelin. 


ORDO Il | 553 


dd. Helzine; foliis [ubcordatis. 


ı2. P. FaGoryruMm, foliis cordato-fagittatis, caule 
erectiusculo inermi, floribus octandris trigynis, femi- 
num angulis aequalibus. (P. Fagopyrum Willd. Perf. 
Roth, Smith, Hoffm. Flor. Wett, Hoft, Gmel. Hell, 
Sturm ı, 18.) 
Bucuwsizsn, Heiperonn. ©, 7.8. Die falerige Wurzel treibt ei- 
nen fulshohen und höheren Stengel, der röhrig, kahl, glän- 
zend und roth ilt, Die abwechlelnden, geltielten Blätter find kahl 
und lebhaft grün; die oberften lind kleiner und ungellielt. Die 
kurzen, grünen Nehenblätter find ganzrahdig. Die Trauben It<hen 
an der Spitze und in den Winkeln der Blätter und bilden eine 
Rispe; fie enthalten rofenrothe oder weilse ®Blüthen, mit g gelben 
Honigdrülen. Die glänzenden, braunen Samen lind Zkantig; die 
Ecken 'ungezähnt, In Alien; wird häufig hier und da angebaut 
und ift einheimifch geworden. (H.M) | 

. b. P. TATARIcUM, caule inermi erecto, foliis cor- 

dato-fagittatis, feminibus fubdentatis. (P. satarıcum 
Lin. Willd. Perf. Fl. Wett. Lib. 3. t. 13. f& ı. Fagopy- 
- rum tataricum Gaertn. 2. t. 119. f. 6.) 
Taranıscnen Kn. Gezinnter Buchweızen. ©, 7.8. Er unterfchei- 
det lich hinlänglich durch die angegebene Differenz. Der Stengel,-' 
ill gegliedert, Die weilsen Blüthen haben einen rothen Anltrich. 
In der Tatarey. ° | 

13. P, ConvoLvuzus, caule volubili angulato, fo-, 
liis cordato -fagittatis, laciniis calicinis obtufe Darina” 
tis. (P. Corvolvulus Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. 
Fi. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Curt. n. 44. FI. D. 
744.) | | 
' Wısporn-Kw. Buckwinpe. ©. 6 — 8. Der nach oben äflige Sten- 
gel hebt fich 3 — 4 Fuls hoch. Die abwechfelnden, geltielten 
Blätter find zugelpiizt, ganzrandig und kahl, Die fcheidenförmi- 
gen Nebenblätter find braun und abzeltutzt. Die wenigen Blüthen 
bilden kurze Trauben, die [ich an der Spitze und in den Winkeln 
des Stengels finden. Die ‘'weilslichgrünen Blüthen hängen über; 
die Kiele der 3 äufsern Blätchen haben keinen häutigen Rand. 
Die 8 Staubfäden haben violette Antheren; die 3 Griffel [ind an 
der Spitze Slappig. Der Zkantige, Ichwarze Same ilt von dem Kel- 
elie eingelchloflen. Auf Aeckern und angebauten Plätzen überall, 
(H. M.) 

14. P. Dumerorum, caulo volubili ftriato, foliis 
corcdatis, foribus carinato-alatis. (P. Dumetorum Willd. 
Perf. Roth, Hoffin. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 756.) 


’ 


K 


554 CLASSIS VIH. SPECIES, 


Hecken-Kn. ©. 7.8. Der fehr lange Stengel ılt kahl und äftig. 
Die abwechlelnden, geltielten Blätter find herzpfeillürmig, ganz 
und kahl. Die häutigen Nebenblätter find klein Die winkelltän- 
digen Blüthen bilden büfchelförmige Trauben. Die 3 äulsern Thei. 
le des ztheiligen Kelchs haben geilügelte Kiele, die fich in den 
Stiel verlauten. Die 8 gekrümmten Staubfäden find röthlich und ha- 
ben weilse Antheren. Der braune Same ilt [charf Zkantig. An Zäu- 
nen, in dornigem Gebülch falt alleoıhalben, (H. M.) 


. Die Natterwurz ift ein gutes Viehfutter; die Blätter werden 
als Gemüle genoflen. Die Wurzel enthält Färbe- und Gerbeltoff; 
fie liefert auch ein brauchbares Mehl. In den Apotheken kennt 
man: Bistortac radiz; fie it zur Befeftigung der Zähne {ehr heil- 
fam. — Auch die Wurzel der kleinen Narterwurz kann zu Mehl 
benutzt werden. — Der Waffer- Kn. enthält Gerbeltoff; ehedem 
führte man: Perficariae acidae herba. — Der Wajjerpfeffen ge- 
hört zu den [charfen Pflanzen; lowohl Blätter als Samen haben 
Sehr fcharfe, reizende und Entzündung bewirkende Kräfte. Die 
Viehärzte reinigen damit bösartige Gelchwüre, und mit den frilch- 
gequetfchten Blättern heilen fe wundgedrückte Pferde. In den 
Apotheken führt man: Perficariae urentis [, Hydropiperis her- 
ba. — Der gemeine Kn. ift weniger [gharf und wird eben lo be- 
nutzt. Nur bier und da führt man noch: Perficariae mitis her- 
ba. — Der Tabaksblätterige Kn. ilt ein [chönes Gewachs;, ınan 
Säet den Samen im Frühjahr ins Miltbeet und verpflanzt dann die 
jungen Pllanzen an einen warmen Ort in milde Erde, — Der Po- 
gel- Kr. war ehedem officinell: Centumnodiae [. Polygoni herba; 
er hat zufammenziehende Kräfte. Die Pllanze ilt den Schafen 
fchädlich; doch der Same nährer viele Vögel. — Den Buchwei- 
zen baut man als Futtergewächs; mit deu Samen mülleı man Thie- 
re und füttert das Geflügel; mit etwas Malz vermilcht gibt er einen 
vortrefllichen Branntewein. Die Grütze ilt überaus gefund und nalır- 
- haft, Ge gibt eine [chöne Stärke und eine röthliche Nankingfarbe; 
das Kraut in Verbindung mit Krapp und der Rinde von der italiä- 
 nilchen Pappel liefert eine lehr Schöne hochbraune Farbe. Man 
gebraucht in den Apotheken: Fagopyri femina — Der vatarijche 
Kr. verdient dem Buchweizen vorgezogen zu werden, da er die 
Kälte gut verträgt, gröfsere und faftigere Stengel zum Viebfutter 
treibt und feine Blätter als Gemüle können benutzt werden. — 
Der Winden- En. verdient auch angebaut zu werden; fein Kraut 
enthält Farbeftiof; die Samen können zum Futter für das Geflügel 
benutzt werden ; fie enıhalten vieles und gutes Mehl, — Gleichen 
Nuızen gewähren die Körner des Hecken - Kn. 


| ORDO II. IV. 2 555 


'SAPINDUS, Seifenbeerbaum. 


. S. Saronarıa, inermis, foliis pinnatis, foliolis 

ovato;lanceolatis, rachi alata. (S. Sagonaria Willd, 
Perf. Ait. Comm. hort. ı. t. 94.) 
Gemsinur $. b. Dieler immergrüne Baum ilt gerade, aufrecht, 
an der Spitze äftig und wird 20 — 30 Fufs hoch. Die spaarigen 
Blätter haben weiche ganzrandige Bläutchen. Der gemeinlchafili- 
che Blartftiel ift häutig und geflügelt. Die weilsen Blüthen bilden 
lockere Endähren, In Weltindien. 





Die Nüffe wurdenf ehedem. als Knöpfe gebraucht, die man in 
giefer Hinlicht in Metall falsıe. Die Früchte find usiter dem Na- 
men: Seifennü/je, bekannt, und man findet in den Apotheken: $a- 
ponariae nuculae; zerqueilcht dienen lie als die beite Seile zum 
Walchen, 5 


TETRAGYNIA, srırı 4 


267. PARIS, Einbeere. 


P. QuaprıroLıa, foliis quaternis. (P. quadrifolia 

Willd. Perf. Scop, Roth, Sınith, Hoffm, Fl. Wett. Spreng. 
‘ Hoft, Gmel. Hell. Engl. bh. 7. Fl. D. ı39. Schk. t. 109, 
Gaertn. 2.1. 83. f. 7. Sturm ı. 12.) 
VıiersrÄttenise E. 23.3 — 5. Die kriechende Wurzel ilt geglie- 
dert; lie treibt einen ganz einfachen, aufrechten, kahlen Stengel» 
der 3 — ı Fuls hoch wird, Diefer hat an der Spitze 4 ungeltielte 
Blätter, fehr felten 3, 5 oder 6; fie bilden einen (Juirl, [ind ey- 
ztod, ganzrandig und kahl. In der Mitte diefer Blätter Iteht eine 
einzelne Blüthe, die geltielt und gelbgrünlich ill. Die Ichwarz- 
‘ biaue Beere ift kugelrund, vom Kelch umgeben und 4fächerig. 
Die Antheren lind mit der Mitte ‘der Sraubfäden verbunden, Inu 
fchattigen Wäldern überall, (H. M.) 


Die Beeren dieles Gewächfes haben betäubende Eigenfchaften 
und ihr Gebufs hat traurige Wirkungen hervorgebracht. In den 
Apcıheken hat man: Paridis herba, radix, baccae, Die vor der 
Bliüthe gelammeltean Blätter lürben gelb; die unreifen Beeren geben 
eine [Schöne grüne Farbe für Mignaturmaler. 


268. ADOXA, Bifamkraut. 

A. MoscHaTteLLına, foliis caulinis binis oppofitis 
trilobis incifis. (A. Mofchatellina Willd. Perf, Roth, 
$mitb, Hoffm. .Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 453. 
Fl. D. 94. Schk. t. 109. a. Gaertn. 2. t. 112. f. 3.) | 


556 | CLASSIS VII. SPECIES. 


Ecutss B. 21. 4. 5. Die bündelförmige Wurzel ilt [chuppig und flei- 
fcbig; fie treibt Ausläufer und einen einfachen, aufrechten, 4ecki- 
gen Stengel, der Gngerhoch und drüber wird. Die kahlen Stengel- 
blätter find lebbaft grün und auf der Unterflächre glänzend ; mehren- 
theils findet fich nur ein langgellieltes Worzelblat. Das einzelne 
Endköpfchen ift würfelförmig und faft zblüchig. Von den unge- 
Jtielten, gelblichgrünen Blüthen find die feitenlländigen 5Zfpalug; 
das oberfte ılt 4lpaltig und har g Staubgefälse. Die kugelrunde, 
kleine Beere ift grüngelblich -und riecht, wie die übrige Pflanze, 
nach Molchus. In [chattigen Vorhölzern, an Zäunen allenthalben, 
(H.M.) 


Es bat zufammenziehende Kräfte; ebedem führte man: Mo- 
‚fehatellinae radix, 


269. ELATINE, Taunel. 


. ı. E. Hyproriper, foliis oppofitis, floribus alter- 
nis tetrapetalis octandris. (E. Aydropiper Willd. Perf. 
Roth, Holfm. Fi. Wett. Spreng. Gmel, Fl. D. 156. Schk. 
t. 109. a. b.) | 
WassenrrsrreR- T. ©, 7 — 9. Die wurzelnden Stengel liegen aut 
dem Boden; fie find atheilig, altig und kabl, mir entfernten Glie- 
dern Die gepaarten Blätter find faft ungellielt, Jinienlanzerfor- 
mig und ganz. Die winkelltindigen, falt ungeltielten Blüthen ha- 
ben hellrothe Blätter, dunkelrotbe Antheren. Die Kapfel lt nach 
Verhältnifs der Blüthe (ehr großs; lie enthält wurmförmig - gekrümm.« 
1e Samen, die vergrölsert Sehr [chön neızförmig erfcheinen. Au 
überfchwemmten Plätzen; Bay. Schwab. Frank. Wert. Oldenb, 
Holit. Halle, Lpz. Lauf. Schlef. | | 

a. E. TRIANDRA, floribus oppoßitis, triphyllis, tri- 

andris, trigynis. (EZ. triandra Schk.- t. 109. b. Roth, 
Hoffm. Fl, Wett. Gmel. Hoppe.) 
Drerminsıcer T. ©. 7. 8. Er unıerfcheidet lich von dem vorigen: 
durch feine gröfsere Geltalt; durch entgegengeletzte Blüthen; 
durch grolsere, Zblätterise (rofenrothe) Kronen; durch ablätterige 
Kelche; durch 3 Staubgeläfse; durch eine 5fächerige Kaplel; und 
durch weniger gekrümmte Samen. Auf überfchwemmtem Boden; 
Witrenb. Regensb. Weut. | 

3. E. Arsınastrum, foliis yerticillatis. (2. Alfi- 
naftrum Lin. Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Hoft, 
Gmel. Alfinafirum galii folio Vaillant par. t. ı. f. 6.) 
QLIRLBLÄTTERIGER T. ©. 7 — 9. Die faferige Wurzel kriecht im 
fchwammigten, naflen Boden und treibt einen aufrechten, einfa- 


ORDO IV. 7 


eben Stengel, der gegliedert und geftreift it; er ragt 4 — 5 Zoll 
aus dem Waller, Die Blätter unter dem Waller find [chmaler und 
länger als die aufser demlelben, welche breitlanzetförmig liad; 
8 — ı2 bilden einen Quirl und find herabgebogen. Die einzelnen 
Blüthen find winkelftändig, kurzgeltielt, weilslichgrün und gblär- 
terig. Die 4kantige Kapfel enthält achteckige Samen. In ltehen- 
den Gewällern ; Oeltr. Erlang, Schwab. Havelb. Lp2. Schlef, 


270. MYRIOPHYLLUM, Taufendblatt. 


ı. M. spıicartum, foliis omnibus pinnatis. capillaceis, 
fpica terminali verticillata nuda. (M. fpicatum Wil:d. 
Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Hoft, 
Eng!. b.t. 83. Fl. D.68ı. Schk. t. 296. Gaertn. 1.1.68. F.5.) 
ArunensLörniges T. 4. 6— 8. Die langen, gegliederten Stengel 
kriechen unter dem Waller hin; fie find ältig und atheilig; fie ha- 
ben nach oben Blätter und bilden grofse Ralenbündel. 4 — 6 und 
mehr Blätter bilden einen Quirl; lie haben gegenüberftehende und 
abwechlelnde boritenförmige Fiedern. Die unterbrochene Aehre 
fieht aus dem Waller hervor; die oberften Blüthen find männlich, 
roth und nackt; die mittlern find Zwitter; die unteriten klein, 
weiblich, obne Krone und mit 3 Deckblättern verfelien. Es variirt: 
mit entgegengeletzten Aellen; und mit kurzen Blättern. In liehen- 
den Gewällern überall. (H. M.) 

2. M. verTiciLLATUM, foliis pinnatis capillaceis, 
fuperioribus pectinato- pinnatihdis, fluribus axillaribus 
verticillatis.. ( M, verticillatum Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoff. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 218, 
Fi. D. 1046.) 
QuiaısLürHnigss T. 24. 7. 8. Der aufrechte Stengel ift meilt ein- 
fach, kalıl und gegliedert: die blühenden Stengel ragen über das 
Waller hervor und find bis zur Spitze beblättert. Die Blätter Ite- | 
ben in Quirln zu 5 und 6. Die oberlten Blüchen find männlich, 
doch auch [ehr oft Zwitter; die unterlten weiblich, Die Kronblät- 
ter find klein und weilslich. Die dicken Narben lind an der Spit- 
ze federartig. In Gräben und Sümpfen faft allenthalben. (H, vor 
Eppendorf, bey Winierhude mit dem vorigen vermilch:.) 


u 


558 | i | 
CLASSIS IX. GENERA. 
. ENNEANDRIA, stamına 9. 


MONOGYNIA, stırus uNıcus. 


 ayı. LAURUS. Cal. o. Corolla calicina, 4- — & 

artita. Vece. glandulis 3, bifetis, germen cingenti- 

us. Filam. interiora 'quorum 3 alterna, fterilia) glan- 
dulifera. Drupa monofperima, (Flores palm dioici.) 


TRIGYNIA, srırı 3. 

RHEUM. Cal. o. Cor. 6hda, perhftens. Sem. 15 
triquetrum. 
HEXAGYNIA, srıtı 6. 


‘ 272. BUTOMUS.. Cal. o. Involucrum 3phyllum. 
Pet. 6, alternis majoribus. Capf. 6, polyfpermäe, in- 
trorlum: dehifcentes. | | 





\ | 59 
CLASSIS IX. SPECIES, 
ENNEANDRIA, stamına g. 


N 


MONOEITA, STILUS UNICUS, 


271. LAURUS, Faber. 


a. L. Cınnamomum, foliis fuboppofitis trinerviis 
ovato-oblongis, nervis vartus apicem evanefcentibus, 
- (Z. Cinnamomum Willd. Fe Jacq. amer. t. 117. Gaertn. 2, 
t. 92. f. >.) 
Zimmt-L. b. Diefer immergrüne Baum ift fehr äftig und wird 
ı8 — 20 Fufs hoch; Seine äulsere Rinde ili braun, Die gelüelten 
Blätter [ind zugelpitzt, ganz, auf der Oberfläche glänzend grün, auf 
der untern blals. Die kleinen, zahlreichen Blüthen find weilslich 
und bilden Endrispen. Er ilt ganz geirennten Gelchlechts, Auf 
Ceilon, Martinique, in Amerika. | 

b. L. Cassıa, foliis triplinerviis lanceolatis. (Z« 
Cafia Willd. Perf. Lamark illuft. t. 321. 2. Gaertn. 
l: c.) . 

Cassien-L. b. Er foll nach Thunberg blofs eine Spielart des vo- 
rigen feyn, mit fchmaleren und Sal Sinn Blättern, Auf Mala 
bar, Sumatra, Java. 

c. L. CampHorA, foliis {ubtriplinerviis lanceolato- 

ovatis, paniculis patentibus. CZ. Camphora Wiild. Perf, 
Jacgq- Coll. 4. t« 3. f. 2.) 
Kımener-L. b. Diefer immergrüne Baum wird hoch und theilt 
fich in viele Aelte und Zweige, welche jung röthlich und gänz un- 
‚behaart find. Die abwechlelnden Blätter find geliielt, Ipitzig, obgn 
glänzend'und unten blafs. Die 3 Nerven entfpringen etwas über - 
der Balis. Die kleinen weilslichen Blüchen bilden in den Win- 
keln A Auf Japan. 

L. wosıLıs, lanceolatis coriaceis fubundulatis 
EN perennantibus, floribus fubquadrihdis dioicis: 
(L. nrobilis Willd. Perf. SD: Holt, Gaerın. l.c. Schki 
t. 110.) 

Gamerwer L. 8.4.5. Diefer (chöne Baum ift immergrün und er, 
reicht eine Höhe von 20 — 30 Fuls; er breitet oft gleich von uns 
ten feine Aelte und Zweige aus, die braun’und von den abgefalle- 
nen Blättern knotig find, Die abwechfelnden Blätter haben eina 
gelbgrüne, erhabene Mitielrippe; lie find ungezaähnı und haben 
kurze, rothe Stiele; ihre Oberlläche ilt glänzend dunkelgrün, Die 


+ 


560 CLASSIS IX. SPECIES. 


gelben Blüthen find ganz getrennten Gelchlechts; lie find blatt- 
winkelltändiz und bilden kurze Schirme, von denen meifi 2 bey 
einander (tehen und eineKnospe zwilchen [ich und a braune Deck- . 
blättchen neben fich haben ; die Strahlen jedes Schirms treten aus 
einer 4blätterigen Hülle, ‘Die Krone ilt 4theilig. Der männlichen 
Blühe fehlt der Kelch; die mitlern Staubläden haben auf jeder 
Seite eine gellielieDrüle; die Antheren öfinen fich von unten nach 
oben mit 2 Klappen. Die Steintrüchte lind bläulichichwarz und 
enthalten eine einfamige, gelpaltene Nufs. Im füdlichen Deurfchl. 
Tyrol, Friaul, Litorale. | 

d. L. Benzoın, foliis venofis obovato-oblongis 
acuminatis annujis. (Z. Benzoin Willd. Perf. Lin. Du 

Roi, Comm. h. ı: t. 97.) 

 Benzoin-L» b. 4.5. Er bleibt bey uns ein.Strauch; feine Zweige 
find fchwarzbraun und glänzend. Die abwechleluden Blätter find 
geltielt, ungezähnt und am Rande kurzbehaart. Auch die Adern 
und der Blattltiel find behaart. Die Knospe entfpringt etwas über 
. dem Blatiwinkel. Die Blüthen kommen vor dem Ausbruche der 
Blätter hervor; lie gleichen denen des Cornus mascula; jedeKnos- 
pe enthält 4 — 5 gelbliche Blüchen, die mit Hüllblätyerna umgeben 
find. In Virginien. n 

e. L.Sassarras, foliis deciduis integris trilobisque, 
floribus dioicis. (Z. Safufras Wilid. Perf. Du Roi, Wan- 
genh. B. t. 27. f. 56.) | 
Sassarkas-L. b. 5.6. Er wird bey uns nur ftrauchartig; [eine 
Zweige find gelbbraun und glatt. Die abwechlelnden, gelftielten 
Blätter lind entweder eyförmig, I[tumpfzugelpitzt, oder mit einem 
runden, tiefen Ausichnitt, oder mit 3 liumpfzugelpitzien Lappen ; 
bie find nicht gezähnt, Znervig, auf der Oberlläche Ichön grün und 

it rothen Adern durchzogen. Der Blattiliel hat eine tiefe Furche. 

Die Blüthen brechen mit den Blättern hervor, lie find gelb und 
bilden kurze, aufrechte Schirmtrauben. Die Deckblätter lind lehr 
lang und behaart, Die männlichen Blütben enıhalten 3 — 6 Ipit- 
zige Blätter und g— g Staubfäden; der Griffel ilt ohne Narbe. 
Die Zwitter haben 6 Staubfäden und hinterlallen dunkelblaue 
Früchte. In Nordamerika, 


De 


Von den dünneren Zweigen des Zimmt-L. gibt die Rinde den 
bekannten Zimme oder Canel. Seine Wurzeln enthalten wahren 
Kampher. Die gekochten und ausgeprelsten Früchte geben ein 
weilses, dickliches Oel, das fogenannte Zimmt - oder Canel - Wachs. 
Ia den Apoıheken führt man: Cinnanmomi cortex. — Der Caf- 


fien - L. liefert den gebräuchlichen Ca/jiae ligneae cortexz, die Ca/- 


\ 


L ORDO Il. II. S61 


fienrinde, den Mutrereimmt. — Der Kampher-L. gibt den ge. 
wöhnlichen Kampher, Camphorae refina. — Vondem gemeinen L. 
führt man: Laurs bacene, Lorbeerbeeren. WVebrigens werden die 
Blätter und Früchte zur Würzung der Speifen benutzt. Man zieht 
ein Selır auflölendes Oel aus ihnen. Die Alten flochten aus Zwei. 
gen und Blättern ihre Ehrenkränze. — Die Blätter des Benzoin-L, 
haben zwar einen ähnlichen Geruch mit der Benzoe, aber diele 
kommt von Styrax Benzoin. — Der Sajjafpas-L.. liefert in die 
Ofticinen: Safjafras lignum, cortexz. — Die erlien 3 Arten (K0= 
hören ins Treibhaus; lie laffen fich fchwer vermehren und erfor- 
dern viel Aufmerklamkeit. — Der gemeine L, gehört ins Glas- 
haus; er lälst lich durch Ableger und Stecklinge vermehren. — 
Der Benzoin - L. kommt allentbalben fort; er wird auch durch Ab» 
leger vermehrt, oder durch ametikanilchen Samen. — Die jum- 
gen Pflanzen des Sa/fafras- L, [ind etwas zärtlich; er befindet lich 
am belien im Glashaulfe; man vermehrt ibn. duzch Ableger und 


Samen. 


TRIGYNIA, stırı 3. 
RHEUM, Rhabarber. u z 


1. Ru. ruarontıcum, foliis obtufis glabris, venis 
fubtus pilofiusculis,. finubaleos dilatato, petiolis fupra 
fulcatis margine rotundatis. (ZH. riaponticum Wiild. 
Perf. Ait. Sabb. hort. ı. t. 34.) En 
Ruarontik- Rn. 2, 4. 5. Die dicke, ällige Wurzel ift äulserlich 
fchwarz mit Rothbraun vermilcht, inwendig falrangelb mit brann- 
rothen Bogen. Die [ehr grolsen, rundlichen Blätter find an der 
Balis .herzförmig ausgelchnitten, ganz. und kahl. Die Blaufiiele 
find roch, : Der 3 Fuls.bolıe Stengel trägt eine Rispe von lehr zabl- 
reichen, weilsen Blüthen. Am pontifcheu Meere in Alien. 


a. Ru. unpuLATum, foliis fubvilloßs undulatis, nu 
bafeos dilatato, "petiolis fupra planis margine acutis, 
(Ah. undulatun: Willd. Perf. Ait. Rh. Rhabarbarum Lin. 
Schk. t, 110.) ee ® 
KaaussiÄrtenice Rır. 2. 5. 6. Die fehr dicke Wurzel hat äulser- 
lich und iuwendig das Anfehen der vorigen, aber diefe hat ınehr 
Dichtigkeit. Die ziemlich grofsen Blätter find herzlörmig. Der 
5 Fuls hohe Stengel trägt eine lockere Kispe, In China, Sibirien, 


3. Ru. PALMATUM, foliis palmatis acuminatis f[ca- 
briusculis, finu bafeos dilatato, petiolis fupra oblolete 
fulcatis margine rotundatis. ( Rk. palmatum Willd. Perl. 
Ait. Lin. pl. rar. falc. 7. t.4. Gaertn. 2.1. 119. £. 1.) 


Möjsier's Handb. d. Gewüchsk, | 36 


s62 CLASSIS IX. SPECIES. ORDO IH. 


Ecnız Re. 21.4. 5. Die koollige Wurzel ilt äufserlich braunroth, 
inwendig gelb und rothgeftreift; fie riecht unangenehm. Die 
Wurzelblätter fliehen auf ehr langen, falt 2 Fuls langen Stielen 
und [ind ‚gegen a Fals breit, mit 5 — 7 und mehreren Einfchnit- 
ten. Der 5 — 6 Fuls hobe Stengel trägt die Blücben in dichten 
HRispen. In China. 


[4 

Von der Rhapontik führte man vormahls: Rhapentici radixz; 
fie ilt fchwächer in ihren Wirkungen, als die echte Rh. Blätter 
und Stiele können wie Gemüle genoflen werden. — Die kraus- 
blätterige Rh. hat gleiche Eigenichaften. — Von der echten Rh. 
führt man: Rhabarbari veri radix. Die in Deutichland angebau- 
te Soll nicht lo kräftig Seyn, als die rulifche; Ge entbält Farbeitofl. 
In England genielst man die Blätter als Salar. 


HEXAGYNIA, srıuı 6. 


272. BUTOMUS, Waf/ferviole. 


B. uMBELLATUS, Aoribus umbellatis, ftaminibus 

receptaculo infertis. (B. umbellatus Willd. Perl. Scop. 
Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. 
Engl. b. 651. er D. 604. Schk. t. ı11.,Sturm 18. 
Gaertn. ı. t. 19: f. 3.) 
SchiamsLöruios W. 4,6 — 8. Die knollige Wurzel treibt einen 
3— 4 Fuls hohen Schaft, der ganz einfach, Iteif und kahl ift. 
Die linienförmigen Blätter [ind Zkantig, auf der Oberläche flach, 
falt 3 Fuls lang und Ipitzig. Der fchöne Schirm ift einfach und - 
wielblürhig; er hat 3 Hüllblätter, die (chnell verwelken.- Die lan- 
gen Blüthenftiele tragen rofenfarbige Blüchen mir hohlen Blättern, 
In Gräben, ftehenden Gewällern allenthalben. (H. M.) 


Divfes Gewächs hat zulammenziebende Kräfte und man ge 
brauchte ebedem: Junci floridi radix, femen. Die Rullen genie- 
[sen die bittere Wurzel. Aus den Blättern IiMUR: man Körbe und 
der Holländer [eine Matten. 


563 
CLASSIS X... GENERA. 
DECANDRIA, sTamınA 10. . 


MONOGYNIA, STILUS UNICUS 


a. Flores polypetali, irregulares. 
SOPHORA. Cal. sdentatus, gibbus, campanulatus, 
perfiftens. Cor. papilionacea: alis longitudine vexilli; 
carina diphylla. Lomentum moniliforme. (Folia pin- 
nata.) | .. 
PODALYRIA. Cal. fubbilabiatus, sfhidus. Cor. 
papilionacea: alae vexilli longitudine. Legumen laeye, 
ventricofum, polyfpermum. 
CERCIS. Cal. quinquedentatus, inferne gibbus. 
Cor. papilionacea: vexillo fub alis .brevi. Legumen. 
(Folia integra.) > 
CASSIA. Cal. sphyllus. Per.'s, aequalia. Anthe- 
rae fupremae 3 fteriles; infimae 3 roftratae.in filamen- 
tis longioribus incurvis. Legumen membranaceum, 
bivalve. | 
TOLUIFERA. Cal. sdentatus, campanulatus. Per. 
s, inimo maximo, obcordato. Seilus nullus. 
MYROXYLON. Cal. sdentatus campanulatus. 
Pet. 5, fupremo reliquis majore. Germen corolla lon- 
gius. Legumen monolpermum. 
273. DICTAMNUS. Cal. sphyllus. Pet. 5, patu- 
Ja. . Filamenta punctis glandulolis adlperfa, declinata. 
Capf. 5, coalitae, bivalves, introrfum elaltice dehifcen- 
tes. | 
b. Flores polypetali, aequales. 
HAEMATOXYLON. Cal. spartitus. Per. 5. 
Capf. lanceolata, ılocularis, 3valvis: valvis naviculari- 


bus. 

GUAJACUM. Cal. shdus, inaequalis. Pet. 5, ca- 
lici inferta. Capf. angulata, 3- feu slocularis. 

274. RUTA. Cal. 4- — spartitus. Pet. 5, conca- 
va. Recept. fulcatum, punetis melliferis Jecem cin- 
ctum. Capf. lobata. (Perala quibusdam 4 et Sram. 8.) 

SWIETENIA. Cal. sidus. Pee. 5. Nect. longum, 
cylindricum, ore antheras gerens. Capf. slocularis, 
lignofa, magna. Sem. imbricata, alata. | 


36 * 


% 


564 CLASSIS X. GENERA. 


ZYGOPHYLEUM. Cal. sphyllus. Pet. x. Nect. 
ıophyllum, germen tegens, [taminiferum. Cap/. pen- 
tagona, Slocularis. Ä 


‘275. TRIBULUS. Cal. spartitus. Pet. 5, paten- 
tia. Stilus-o. Capf. 5, gibbae, Ipinofae, polyfpermae. 


QUASSIA. Cal. sphyllus. Per. 5. Nerr. sphyl- 
lum. .Drupade 5, diltantes, bivalves, ınonolpermae, 
receptaculo carnolo infertae. (Flores etiam monoici aut 
pentandri.) 

276. MONOTROPA. Cal. 4- — sphyllus: folio- 
lis erectis, lanceolatis, coloratis, excavato - melliferis. 
‚Pet. 4 — 5 erecta, oblonga, bafi gibb4, Cap: zlocu- 
.laris, 5valvis, polyfperma. 

277. LEDUM. Cal. sfidus. Cor. plana, Spartita. 
Capf. zlocularis, polylperma, bafi dehifcens. ($zami- 
na etiam 5.) R 


CLE'THRA. Cal. spartitus, perhftens. Pes. 5. Sti- 
lus apice trifidus, perhitens. Capf. zlocularis, zval- 
vis calice cincta. (Flores fpicati.) 


278. PYROLA. Cal. spartitus. Per. s. Cap/. sl 
<ularis, angulis dehifcens, polyfperma. SR SIE 


c. Flores monopetali, aequales. 


KALMIA. Ca:. spartitus. Cor. hypocrateriformis: 
limbo fubtus scorni, in.gnorum foveissantherae incum- 
bunt. Cap/. slocularis, polyIperma. 


279. RHODODENDRON. Cal.- spartitus. : Cor. 
spartita, fubinfundibuliformis. Siaming declinata. 
apfı slocularis. 


280. ANDROMEDA. Cal. spartitus, inferus, co- 
loratus. Cor. oyata: ore sfido, refexo. Capf. slocu- 
laris, valvulis disfepimento contrariis. (Flores guidam 
8andri.) | 

2agı. ARBUTUS. Cal. spartitus. Cor. owata: 
quinqnefido, bafı Manbanı Reise {upera, guinquelo- 
cularis. 

282. VACCINIUM. Cal. fuperus, 4dentatus. Cor. 
urceolata aut campanulata, 4- — sfida: laciniis refle- 
xis.. Ancherae bicornes, dorlo biariltatae. Bacca glo- 
bola, umbilicata, 4- — slocularis, polyfperma., 


CLASSIS. X. GENERA,. 565 


STYRAX. Cal. campanulatus, fubinteger, inferus. 
Cor. 5- — 7partita: tubo brevi, calici inferta. Drupa 
1- — 2fperma, coriacea. (Stam. 6 — 16.). 


d. Flores incompleti. 


COPAIFERA. Cal. o. Pet.4. Legumen ovatum. 
Sem. ı, arillo ovato. . 


DIGYNIA, srtırı >. 


283. SAXIFRAGA. Cal. spartitus, carnolus, per- 
filtens. Pee. 5, patentia.. Capf. bıroftris, unilocularis,, 
polyfperma, inter roftra dehifcens. 

284. CHRYSOSPLENIUM. Cal..4- — sfidus, plar 
nus,.coloratus. Cor. o. Capf. biroftris, ılocularis, fe- 
ıminifera, polyfperma. (Flores laterales, f£am. 8.) 

HYDRANGEA. Cal.fuperus, sdentatus. Cor..5pe- 
tala. Capf: biroftris, bivalvis, polyfperma, foramine 
inter cornua dehifcens. . 

285. SCLERANTHUS. Cal. monophyllus, cam- 
panulatus, sfidus, fuperus, perfiltens. Cor.o. Stam. 
calici infidentfa. Sem. ı, calice corticato tectum. 

MITELLA. Cal. sidus, campanulatus, perhftens. 
Cor. spetala, calici inferta: petalis pinnatihdis. _Capf 
unilocularis, bivalvis: valvulis aequalibus. 

286. GYPSOPHILA. Cal. monophyllus, campanu- 

tus, angulatus, Spartitus, perültens. Per. 5, ovata, 
‚Selhlia. Capf: globofa, unilocularis, svalvis, polyfperma. 


2837. SAPONARIA. Cal. monophyllus, 5dentatus, 
eylindricus aut ventricofus, bafı nudus. Per. 5, ungui- 
culata. Capf-oblonga, unilocularis. 


ag8g. DIANTHUS. Cal. monophyllus, sdentatus, 
eylindricus, bafı f(quamis auctus. Per. 5, unguiculata. 
pf- cylindrica, unilocularis,. apice dehifcens. 


TRIGYNIA, stını 


289. CUCUBALUS. Cal. inflatus, sdentatus. Cor. 
infera, spetala, unguiculata, denticulata ad faucem; ba- 
fis petalorum et ftaminum ia annulum connata. Bacca 
globofa, unilocularis. Sem. plura, reniformia. 


566 - CLASSIS X. GENERA. 


290. SILENE. Cal. fubventricofus, zdentatus. 
Per. 5, unguiculata, nuda aut coronata ad faucem; bahıs 
petalorum et ftaminum in annulum connata. Capjf. {ub- 
ovata, fubtrilocularis, polyfperma. | 

'291. STELLARIA. Cal. sphyllus, fub antheh pa- 
tens.. Pet. 5, bipartita. Cap/. ovata, unilocutaris, po- 
lyfperma, apice 6dentata. 

292. ARENARIA. Cal. sphyllus, patens. Per. 5, 
integra. Capf. unilocularis, apice dehifcens, poly- 
fperına. | 

293. CHERLERIA. Cal. sphyllus. ect. 5, emar- 
'ginata, petaloidea, ad ftaminum bafın. Antherae alter- 
nae fteriles. Cap/. fupera, unilocularis, 3valvis, po- 
Iyfperma. ’ 

HORTENSIA. Flores difformes. Floris folitarii 
Cal. 5dentatus, minutus. Cor. spetala. Florum cymam 
conftituentiam Cal. 4-; sphyllus, maximus, colora- 
tus, petaloideus, perhiltens. Cor. minuta, fubglobo- 
fa: petalis 4 — 5 concavis, deciduis. (Stam. 8, 10, fae- 
pilime ı1.) 


PENTAGYNIA, srtıuı 5. 


COTYLEDON. Cal. südus. Cor. monopetala. 
Squamae nectariferae 5 ad bafın germinis. Capf. 5, [u- 
perae. of 

294. SEDUM. Cal. shdus, perhiftens. Pee. 5, pa- 
tentia. Squamae nectariferae 5 ad balın germinis. Capj. 
plures, polyfpermae, introrfum dehifcentes, fuperae. 

295. OXALIS. Cal. sphyllus, perfiftens. Pee. 5, 
unguibus connexa. ‚Stam. inaequalia, 5 breviora: ex- 
.teriora bahı connata. Capf. fupera, slocularis, 5gona, 
angulis dehifcens. Sen. (ubarillata. 

296. AGROSTEMMA. Cal. monophyllus, angu- 
lofus, coriaceus, sdentatus. Pet. 5, unguiculata: lim- 
bo obtufo, indivilo. Capf. unilocularis: ore quinque- 
dentato, apice quinquefariam dehifcens. 

297. LYCHNIS. Cal. monophyllus, oblongus, 5den- 
tatus. Per. 5, unguiculata, coronata ad faucem: lim- 
bo fubbihdo. Capf. ı-, 3-, 5locularis. | 

298. CERASTIUM. Cal. zphyllus, erectus. Pera- 
la bilida aut emarginata. Cap/. oblonga, cartilaginea, 


x 


\ 


CLASSIS X. GENERA. 567 


“ unilocularis: ore decemdentato dehifcens. (Stam. etiam 
4 — 5.) | 
299. SPERGULA. Cal. sphyllus, perfiftens. Per. 
5, integra, fugacia. Cap/. ovata, unilocularis, 5valvis. 
(Stam. etiam 5.) 


DECAGYNIA, srıuı ı0. 


PHYTOLACCA. Cal.o. Per. s, calicina. Bac- 
ca fupera, dedemlocularis, decemfperma. (Flores 5-, 7-, 
8-, ıogyni et 7-, 8-, 2oandri.) 
Asclepiadeae quaedam et Gerania. Portulara olera- _ 
cea. Chlora perfoliata. Tamarix germanica. Po- 
Iygonum Bistorta.. Adoxa Molchatellina. 





2 CLASSIS X. 'SPECIES. 
DECANDRIA, STAMINA 10, 


MONOGYNIA, STILUS UNICUS. 


SOPHORA, Sophore. 


>"I. S. MICROPAYLLA, foliis pinnatis: foliolis minutis 
obovatis villofusenulis, leguminibus membranaceo - qua- 
drangulis, caule arboreo. (S. microphylla Willd. Perf. 
Ait, K. Gaertn. 2. t. 149. f& 2. Lamark illuft. e. 325. fe.» 
S. tetraptera Lin.) a al 
Kıeimaritrerice $. $. 4.5. Die Ichlanken Zweige dieles [chö- 
nen Stranchs find hänzend und in der Jugend braungelb und be- 
haart. Die Blätter enthalten über 30 kleins Blättchen. Die gel- 
ben Blüthen find grofs und dick, fie hinterlaffen ziemlich grolse, 
lange Gliederhülfen. Auf Neufeeland, 


2. S.JAPoNıca, foliis pinnatis: foliolis pluribus ova- 
tis glabris, caule arboreo. -(S. japorica Willd. Perf. 
Thunb. jap.) | 
Jarantsche S. 4. Ein aniehnlicher Baum, von der Gröfse der ge- 
meinen Robinie; Seine Zweige lind glätt und grün. Die ungleich- 
paarig gehederten Blätter fiehen wechlelweife und beltehen zus 
sı kursgeftielten Blättchen; fie find eyrund-lanzetlörmig, an der 
Spitze mit einem kleinen Stachel verfehen, ungezähnt, auf der 
Unterfläche graugrün und an den Adern mir kurzen, weilsen Haa- 
ren befetzt. Die gelblichweilsen Blüthen kommen an der Spitze 
der Zweige in grolsen, ausgebreiteten Rispen zum Vorfchein. In 


Japan. 





Die erftere gehört ins Glashaus und fordert nahrhafte bündlige 
Erde. Man vermehrt fie durch Samen, den man ins Milibeet läer, 
und Ableger. Die ate ilt nur gegen,grofse Kälte empfindlich ; man 
Sucht ihr deswegen eine warme Lage zu geben. 


PODALYRIA » Podalyrie. 


P. ausTrRALıs, foliis ternatis petiolatis: foliolis ob- 
ovato-lanceolatis obtulis, ftipulis lanceolatis acutis pe- 
.tiolo duplo longioribus. (5$. auftralis Wi!ld. Perf. Vent. 
hort. Cel£. t. 56. Sophora aufiralis Lin. Sclk. t. 112.) 
Cairouiniscne P. 4. 7. Der krautartige Stengel findet lich oft lie- 
gend; er bildet mit [einen Aelfen einen ziemlich dichten Bufch von 


“ 


CLASSIS.X. SPECIES. ORDO I. 569 


a Fufs Höhe. Die Blätter find Ichön grün und kahl, Die ziem- 
lich grofßsen, fchönblauen Blüthen bilden an der Spitze des Sten- 
gels eine einfache 'I'raube. In Carolina. 


Sie kommt falt in jedem Boden fort und ilt eine wahre Zierde 
der Gärten; man vermehrt lie durch Samen, 


CERCIS, Judasbaum., 

C. SıLıouastruM, foliis orbiculatis cordatis. (C, 
Siliguaftrum Willd. Perf. Lin. Lamark illaft. t..328. Du 
Ham. ed. nov. t. 7. Gaertn. 2. t. 144. f. 3. Schk. t. 112.) 
Evroriischen J. 5.4 — 6. Dieler Baum erfcheint bey uns pyra- 
midentörmig und erlangt eine Höhe von ı6 Fuls. Die abwechleln- 
den Blätter werden, über 2! Zoll lang und 3 Zoll breit; fie find 
langzseliielt, ungezälnt und auf beyden Seiten kahl. Die Biüchen 
erleheinen mit den Blättern büfchelweile an den 2jährigen Zwei- 
gen; fie find [chön rorh und mehr oder weniger blals. Die Fruch: 
ilt eine 4 Zoll lange und beynahge einen Zoll breite Hülfe mit einen 
gellügelten Rande. In Spanien, Frankr. Italien, der Levante, Jı- 
pan. 


Er empfiehlt fich wegen feiner [chönen Blätter und Blüten 
zu Gartenanlagen; beyde blriben von Inlekten verfchont. Die 
Blüthenknospen legt man wie Kapern inEllig; «las Holz hat fclöne 
fchwarze und grüne Adern und wird von deu Tifchlern gelıcht. 
Man vermehrt diefen Baum durch Samen und Ableger. Die jun- ' 
gen Stämmclien find etwas zärllich und verlangen eine gelchürzie 
Lage; weiterhin vertragen lie unler Klima lehr gut. 


CASSIA, Caffe. 
ı. C. FıstuLa, foliis quinquejugis ovatis acumi- 
“ natis, petiolis eglanduloßs, petalis planis ovatis. (C. 
Fijinla Willd. Gaertn. 2. t. 147. f. 2, Lamark illuft. t. 332. 
Cathartocarpus Fiflula Perf.) | 
Rönnenrrüchrise C. 5.6.7. Diefer grofse Baum har eine afch- 
graue Rinde. Die kahlen Bläuchen lind an der Bafis gleich und 
werden 3 — 5 Zoll lang. Die Nebenblätier find kaum bemerkbar, 
Die gelben, grolsen Blü:hen lind zahlreich und bilden in den Win- 
kein lockere Trauben; fie hinterlallen holzige, herabhängende 
Hülfen, die walzenförmig, ı% Fuls lang, ugd «eren Fächer mit einem 
Ichwarzen, zuckerartigen Mulse angetüllt fiu. In beyden Indien, 
2. C. SEnNA, foliis fejugis fubovatis, petiolis eglan- 
duloßs, leguminibus renlformibus. (C. Senne Willd, 
Perf. Moril. . 2.12.24 fı 1 (2).) 


i 


570 CLASSIS X... SPECIES. 


Sensen-C. ©. 7. Der einfache Stengel wird 2 Fuls hoch. Die 
Blätrchen haben ungleiche Seiten. Die Nebenblätter fieben ab 
und die Stielchen find gelb. Die blafsgelben Blüthen haben pur- 
purrothe Adern und ftehen in Trauben. Die Hüllen [ind eyrund- 
länglich und zufammengedrückt, 'In Ialien, der Levante. 

3. C. MARYLANDICA, foliis octojugis ovato-oblon- 
gis aequalibus, glandula bafeos petiolorum, floribus 
picato-paniculatis. (C. marylandica Lin. Willd. Perf. 
Da Roi, Dill, elth. t. 250. f. 339. Schk. t. 113.) 
Marrzännsschs C. 4. 8— 10. Die Stengel werden 3 — 4 Fuls 
hoch und fierben bey uns alle Jahr ab. Die Blätter beftehen aus 
6, 8 bis 9 Paar ungezähnten und kurzgeltielten Blättchen, die mit 
einer kleinen krautartigen Spitze [ich endigen. An der Balis des 
Hauptltiels ilt eine fchwarze Drüfe, die bey den vorigen beyden 
fehlt. Die Nebenblätter find lanzetförmig, febr fchmal und, wie 
der Blatıltiel, mit einzelnen Haaren belerzt, Die gelben Blüchen 
bilden 6-, gblüthige Trauben in den Winkeln der oberlten Blät- 
er.. Die Frucht kommt bey uns nicht zur Reife; fie ift eine linien- 
firmige, gebogene Hülfe. la Maryland. 

Die erftere liefert Früchte, welche eine fleifchichte Malle ent- 
halen, die zu gelinder Abführung dient; man kennt fie in den Apo- 
theien unter dem Namen: Caffiae Fiftulae pulpa. Ihr Holz 
konmt. dem Mahagoni falt gleich. — Von der zweyten gebraucht 
man: die Sennesblätter, Sennae alexandrinae folia, folliculi; 
und von einer Spielart derlelben: Sennae italicae folia. Indeflen 
glaub: Lamark, dals diele Blätter vielmehr von der C. /anceolata La- 
mark kommen. — Die beyden erltern gehören ins Treibhaus. Die 
Erde nuls gut und etwas felt feyn; auch muls man lie oft umfer- 
‘zen. Am beiten vermehrt man fie durch Samen, die man in Tö- 
pfe fäetund ins Miftbeet ferzt, Indeflen mufs die erltere ins Loh- 
bcet gelerzt werden. Die leızte kaun im freyen Lande ltehen, lie 
muls aber guten Boden und einen gelchützten Standort haben. 
Man vermehrt fie durch Wurzelbrut. 


TOLUIFERA, Tolubaum. 
Re BaLsamum. Willd. Perf. 


Amerıxanıschr T. bh. Erilt ein hoher, äftiger Baum mit brauner 
Rinde. Die Blätter find ungleich gehedert mit vielen eyrundläng- 
lichen Blättchen, die wechlelweile fteben ‚an der Balis rund, un- 
geltielt, unbehaart und langzugelpitzt find. Die kleinen gelben 
Blüthen bilden winkelftändige Trauben. Bey Tolu in der Gegend 
von Carthagena in Amerika. 





” 


ORDO I. | 571 


Durch Einfchnitte erhält man den officinellen Tolubalfam: 
Balfamum Tolutanum, von fehr angenelımen Geruche. Dieler 
Baum gehört in das Lohbeet des warmen Treibbaules. Man ver- 
mehrt ihn durch Samen aus feinem Vaterlande, den man in einen 


Topf fäer und ins Lohbee: Itellt; im Frühjahr aber ins Miltbeet. 


MYROXYLON, Balfamholz. 


M. perUIFERUM, foliis abrupte pinnatis bijugis: 

foliolis fuboppoßitis. (M. peruiferum Willd. Perf. Lin. 
Hoitzilozitl. Hern. Mex. c. fig.) 
Wonurıeonendes B. $. Dieler lehr fchöne Baum hat eine are 
und [ehr harzreiche Rinde; [o harzreich find auch alle übrige Thei- 
le deflelben. Die Blättchen find eyrundlanzeiförmig, mit einer 
hervorgezogenen, ftumpf ausgerandeten Spitze; dabey find lie ganz, 
geadert und ganz kahl. Die winkelftändigen, aufrechten Trauben 
find einfeitswendig mit zerlireuten Blüthen. Jeder Blütbenttiel hat 
ein [ehr kleines, eyrundes und hohles Deckblatt, Die Stielchen 
Stehen aufrecht. Der glockenförmige Kelch ift grünweilslich und 
ift aulserhalb feiner Mündung mit der Krone und den weilsen An- 
theren umgeben; innerhalb enthält er eine grüne Hülfe. Die Blatt. 
fublianz ilt voll linienförmiger, durchlcheinender Punkte. In den 
heifselien Provinzen von Terra Firma. 


Von dieflem Baume kommt der peruvianifche Bal/jam: Peru- 


vianum Balfamum. Er gehört in das Lohbeet des warmen Treib- 


baufes. Man zieht ibn aus Samen, aus [einem Vaterlande. 


273. DICTAMNUS, Dipram. 


D.ausus, caule fimplici, foliis pinnatis. (D. albus 
Willd. Scop. Roth, Hoffın. Fl. Wett, Spreng. Holt, Gmel. 
He!). Jacq. a. t. 428. Schk. t. 114. Sturın 1.6. D. Fraxi- 
nella Perf.) 


Weıssen D.4.5— 7. Die ganze Pflanze ift Tchmierig und riecht 


ftark. Die dicke Wurzel ift gewürzhaft, bitser und inwendig weils; 
fie treibt einen aufrechten Stengel, der befonders nach oben mit 
rötblichen Drüfen befeızt ilt und an 2— 8 Fuls hoch wird. Die 
abwechlelnden Blätter enthalten entgegengeletzte, ungeltielte Blätt- 
chen, die kahl und lägerälinig find. Die gröofsen, [chönen Blü- 
then bilden eine aufrechte Endtraube; lie find weilslich oder hell- 
sorh und mit purpurrothen Adern durchzogen. Die Drüfen der 
Staubfaden und des Fruchiknotens find [chmierig und braunroth. 
In Vorhölzern, auf rauhen Plätzen ; Oelir. Bay. Schwab. Würzb. 
Frankf. a. M. Wett. Sachf. Halle, Oberlauf. 


- 


572 CLASSIS X. SPECIES. 


Sn 


Die ganze Pflanze enthält ein welentliches Oel, deflen Ausdün- 
ftungen lich des Abends leicht entzünden. In den Apotheken kennt 


man: Dictamni albi radix; lie ilt flärkend und zertheilend. 
\ 


HAEMATOXYLON, Blutholz. 


 H. campecHhIanum. Lin. Willd. Perf. Lamark il- 
luft. t. 340. 
Westinpiscazs Br. d. Diefer Baum ift von mittlerer Gröfse und 
dorniz. Die kleinen Blätter lind gefieaert und entlıalten 4 — 8 
herzförmige, fähiefgeftreifte, glänzende Blättchen. Die kleinen 
gelblichen Blüchchen bilden winkellländige Trauben. In Südame- 
rika. | Ä 


Er liefert das Kampefcheholz, welches lfebr häufig ‚zur Färbe- 
rey angewendet wird,. In den Apotheken führt man: Campesca- 
num lignurmn, % 


GUAJACUM, Franzofenholz. 


G. orrıcınaLe, foliis conjugatis oblongo-lanceola- 
tis obtußs. (G. oflieinale Willd. Perf. Lin. Lamark il- 
Juft. t. 342. Gaertn. 2. tr. 113. f 1.) . | 
VierprÄrtertoss Fr. b. Dieler fehr grolse, immergrüne Baum 
hat kahle und gegliederte Zweige. Die enrgegengefetaten Blätter 
‚enthalten 4 — 6 ungeltielte, ganzrandige, entgegengeletzte Blätt- 
chen, die etwas dick und kahl find. Die blauen Blüchen bilden 
After[chirme. Auf den Antillen. 


Das Holz dieles Baumes ilt von einer aufserordentlichen Härte und 
Schwere, denn es finkt im Waller zu Boden. Man gebrauchte es 
Sonft gegen die Lufife&uche; daher wobl der Name; — und: führt 
noch jetat: Ligni fancti (Guajaci) cortex. Von ilım kommt auch 
Gurmi Guajacurm von brauner Farbe, das gepülvert grünlich wird. 


274. RUTA, Raute. 


- R. GraveoLens, foliis fupradecompofßtis, foliolis 
oblongis, terminali obövato, petalis integerrimis. (A. 
graveolens Willd. Perf. Scop. Hoft, Gmel. Lamark illuft. 
2. 345. Gaertn. 2. t. 111. f. 6, Schk. t. 115.) 

Gemeine R. 24.7 — 09. Sie ilt krautartig vd nach unten fat hol- 
zig und ältig; lie wird r — 2 Fuls hoch. Die abwechfelnden Blät- 
ter find geftielt: die fiederfpaltigen Fiederchen haben linienlanzet- 
förmige, ftumpfe, kahle Blättchen, die auf der Unterfläche mit 
drüligen Punkten beletzt find, Die gelben Blüchen bilden an den 


ORDO 1. 873 


Spitzen der Zweige äflige Schirmtrauben. Die Seitenblürben ent- 
halten 4 Blätter und 8 Staubgefälse. Die gewölbten Kronblätter 
liod am Rande wellenförmig und hier und da etwas eingerillen. 
Auf rauhen Gebirgsgegenden,, Bafalıfellen; Krain, Friaul, Litora- 
le, Breisgau. 





Der ftarke Geruch diefer Pflanze, ihre Bitterkeit und Schärfe 
machen fie zu einem fehr heillamen Heilmittel, das als lolches 
feit undenklichen Zeiten gebraucht worden ilt; vorzüglich wird 
fie als ein neiven- und magenllärkendes Mittel angewendet, Der 
Same hat tähnliche Eigenichaften, Ia. den Apotheken führt 
man: Rutae hortenfis herba, fenina. Wegen ihrer Wirkfamkeit 
nimmt man fie auch zum Kräuterwein. — Eine merkwürdige Er- 
fcheinung zeigt lich während der Befruchtung; es heben lich näm- 
lich die Staubgetäfse nach einer beitimmten Ordnunz, eins nach 
dem andern, aus ihrer horizoitalen Lage empor, richten {ich falt 

fenkrecht über der Narbe in dieHöbe, und beliäuben lie mit ihrem 
Staube; dann begeben lie lich wieder in eben der Ordnung in ihre 
vorige Lage zurück. Man vermehrt fie durch Samen und Wurzel- 
theilung, Es gibt eine Abart mir gelbgelleckten Blättern. 


SWIETENIA, Mahagoni. 


1. Sw. Manacon1, foliis pinnatis fubquadrijugis, fo- 

liolis ovato-lanceolatis balı aequalibus, paniculis axil- 
laribus. (Sw. Mahagoni Willd. Perf. Cavan. dis[. 7. t. 209. 
Jacg. aıner. Hayne Darlt. ı. t. 19.) 
Gemeine M. b. ı2. Dieler aufrechte Baum wird lehr dick und 
hoch; feine zahlreichen Aelte verbreiten [ich wit. Die abwech- 
felnden Blätter haben geltielte Blärtchen, die etwas lichellörmig 
und ganzrandig lind. Die Blütben bilden nackte, biatachlelliän- 
dige Rispen; die hinfällige Blüchendecke hat fiumpfe Einfchnitte; 
die Kronblätter lind verkehrt-eyrund, ftumpf und vertieft. Das 
bauchige Honiggefäls ili an der Mündung tozähmig; unter dielen 
Zähnen liehen innerhalb des Honiggefälses die lelır kurzen Sıaub- 
fäden. Die kopfförmige Narbe ili niedergedrückt und dach. Die 
eyförmige Fruchthülle Ipringı an der Balis auf. Auf Fellen; auf 
Cuba, Jamaika und Hispaniola. 


2. Sw. FEBRIPUGA, foliis pinnatis fubguadrijugis, 
folielis elliptico-fubrotundis emarginatis balı inaequa- 
libus, paniculis terminalibus diffuüs. (Sw. feörifuga 
Willd. Perf. Roxb. pl. :. t. 17. Hayne Darlt. ». t. zo.) 


Fıesenainosn-M. h, Er blübt zur Regenzeit. Der aufrechte, 
dicke Baum wird ziemlich hoch. Die abwechlelnden Blätter ent= 


574 CLASSIS X. SPECIES: 


balten kurzgeltielte, ganzrandige Blättchen. Die Blätter in der 
Nähe der Blüchen find. weit kleiner, grölstentbeils apaarıg. Die 
geruchlolen Blüchen bilden weitfchweifige Rispen; die Blüthen- 
ftielchen haben an der Balis [pitzige Deckbläuchen. Die 5 Blätt- 
chen des Kelchs lind eyrund und falien leicht ab. Die Kronenblät- 
ter find verkelirt- eyrund, ftumpf und vertieft. Das Honirgetäfs 
des vorigen. Die Ichildförmige, seckige Narbe’ verfchlielst das 
Honiggefäls, Die verkehrt- eylörmige Kaplel [priugt an der Spitze 
auf. Auf Bergen in Ollindien. 


Der gemeine M. wächfi [ehr fchnell und zu einer Stärke, dafs 
6 Fuls breite Bohlen daraus können zefchnitten werden. Das Holz 
hat eine Ichöne, aus dem Gelbbraunen ins Rothe übergehende, 
Farbe, es ilt [ehr dicht und nimmt eine vortreflliche Politur an. 
Die Rinde befteht aus abwechfelnd rothen und weilsen Lagen und 
ift mit einer gelben, lederartigen Haut bedeckt. Ihr Geruch ift 
nur fchwach gewürzhaft, ihr Gefchmack [ehr zulammenziehend 
und bitterer als der der China. In England hat:man Ge mit Nur 
zen in Wechlelfiebern ftatt der China beriutzt. — Die Rinde des 
Fieberrinden- M. hat eia [ehr dünnes, alchgraues Oberhäurchen; 
fie beftehr aus verfchiedenen Lagen, ift [chwärzlichruth geflammt, 
brüchig, und dabey fo dicht, dals fie polirt werden kann. Der 
Gefchmack ift felır bitter und zulammenziehend ; der Geruch an- 
genehm und gewürzbaft, aber [chwach. In Wechlelfiebern ; fogar 
da, wo die China und andere Mittel unwirklam blieben, hat fie 
fich [ehr wohlıhätiz gezeigt. Das Holz ift duukelroth, hart und 
[chwer; es wird von Iofekten nicht augegriflen. 


ZXYGOPHYLLUM, Doppelblart. 


Z. FagaGo, foliis conjugatis petiolatis: foliolis ob» 

ovatis, pedunculis erectis, calice glabro, petalis indi- 
vibs, caule herbaceo. (Z. Fadago Willd. Perf. Lamark 
illuft. t. 345. f. 1. Gaertn. 2.t. 112. f. 8.) 
Gemeings D. 4.6 — 9... Der kahle, ättige Stengel wird r — 3 Fuls 
hoch. Die entgegengefetzten Blätter enthalten ganzrandige, kahle, 
Neifchige Bläuchen. Die ungleichen Blüchen find an der Spitze 
weils, an der Balis orangefarben;; lie liehen an der Seite und an 
der Spitze der Zweige, gewöhnlich paarweife, Die Kapfel ilt bee- 
renartig. In Syrien auf Salzboden. 


Es kommt im Freyen fort, nur muls man ihm einen leichten, 
fandigen Boden geben. Man vermehrt es durch Samen. Die ge- 
fchloflenea Blüchen können wie Kapern genollen werden. 


ORDO IL u 575 


a75. TRIBULUS, Burzeldorn. 


Tr. TERRESTRIS, foliolis 6jugatis fußbaequalibus, fe- 

minibus gcornibus. (Tr. terreftris Lin. Willd. Perf. Hoft, 
Lamark illuft. t. 346. £. 1. Morifl. [. 2. tr. 8. f. 9. Gaertn. ı, 
t. 69. f. 2. Schk. t. 115.). 
Gemeiner B. ©. 6.7. Die liegenden Stengel werden ı — 2 Fußs 
lang und find behaart. Die entgegengelerzten Blätter enthalten 
6 — 7 Paar kleine linienlanzetförmige Blättchen, die auch einan- 
der entgegenitehen. Die! einzelnen, winkelltändigen Blütben find 
gelb. Jede Kaplel enthält 2 — 3 Samen. In Weinbergen, an We- 
gen; Friaul. 
| QUASSIA, Qua/he. 

1. Q.amara, floribus racemofis hermaphroditis, 

foliis impari-pinnatis: foliolis oppohtis felülibus, pe- 
tiolo articulato alato. (Q. amara Willd. Perf. Lin. La- 
mark illuft. t. 343. £. ı.) 
Echte Q. 5b. DieferStrauch hat abwechlelnde, unterbrochen ge- 
fiederte Blätter: die Blättchen [ind elliptifch, ganzrandig, Kahl 
und geadert. Der Blattftiel beftehr aus 2 Gliedern und ilt wie das 
Citronenblatt geflügelt: an den Spitzen der Glieder erweitert und 
rundet [ich diefer Flügel. An der Spitze des erlien Gliedes ftehen 
a Blättchen, an der Spitze des zweyten befinden [ich 3 gleiche. 
Die [charlachrorben Blüchen bilden verlängerie, einleitswendige 
Endtrauben und haben an ihrer Balis Deckblätter. In Surihame. 

2. Q. Sımarusa, floribus paniculatis monoicis, fo- 
liis abrupte pinnatis, foliolis alternis fubpetiolatis, pe- 
tiolo nudo. (Q. Simaruda Lin. Willd. Perl. Lamark il- 
luft. t. 343. f. 2. Simarouba amara Aubl. 2. t. 33ı et 332. 
Gaertn. 1. t. 70. f. ı.) | 
Sımarure-Q. bh: Die Rinde dieles Baumes enthält eine gelbliche, 
bittere Milch. Seine Bläutchen lind länglich, Ipitzig, ganzıandig 
und auf beyden Seiten ah der Zahl 2 — 9. Die Blürhen find männ- 
lich und weiblich; ibre weilsen Blättchen find lanzetlörmig. Es 
finden fich runde, zottige, Honiglchuppen; 5 Fruchtknoten. Die 
eyrunden Steinfrüchte find Ichwarz und ftehen zur Seite des kreis- 
sunden Fruchibodens. Auf Sandboden des füdlichen Amerika's. 


Diefe Gewächfe gehören ins warme Treibhaus; das erlftere it 
äufserft felten und fein Holz übertrifft die übrigen an Bitterkeit bey 
weitem, Die käufliche Quaffia kommt nicht von diefem Strauche, 
Sondern von der Q. exce/fa, die weniger bitter ilt, In den Apo- 
iheken kennt man: Quaffiae lignum. — Der zwegte liefert Sima- 
' rubae lignum, coriex, gegen Diarrhöe und Dysenserie. 


56° . CLASSIS X. SPECIES. 
276. MONOTROPA, Ohnblate. 


-  M. Hyeorituys, flore terminali decandro, latera- 
Jibus octandris. (M. Hypopithys Willd. Perf. Rotb, Smith, 
Hoffm. Spreng. Fl. Wett. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 69. 
Fi.D. 232. Schk. t. sıb. Sturm 1. 13. Hypopithys multi- 

flora Scop.) 
Fıcnren- Oun. 3.6.7. Däeles Schmaratzergewächs hat einen ein- 
fachen, aufrechten, glänzenden, weifslichen Stengel, der band- 
hoch und höher wird; anltatt der Blätteriilt er mit eyrunden, Itum- 
pfen Schuppen befeizt. Seine knollige’Wurzal gehr tief in die Er 
de und fetzı fich an eine Baumwurzel feit, aus welcher lie Nah. 
rung zieht. Die braugen Schuppen fnzen über der Erde entfernt 
von einander am Stengel, unter der Erde decken lie lich wie Dach- 
ziegel. An der Spiıze des Stengels hilden die-Blüthen eine über. 
hänzende Traube ; ‚lie find gelbweifsiich und fafug wie die übrige 
Pflanze und haben einen angenehmeu Geruch; die oberlte ill zblar. 
terig und hat einen Sblätterigen Kelch; die Seitenblüthen haben 
nur 4 Kronblätter und eben fo viel Kelchblätter. Es varlirt mit 
einem ı$ Fuls hohen Siengel, woran die Traube aufrecht,, die 
Blürhen grölser und die ganze Blütbıe nebfi Kopfel fehr bebaarı lind, 
In Wäldern, an den Wurzeln der Biume fafi überall. (M.) 

| 277. LEDUM, Porfi. 

° L. parustes, foliis linearibus margine revolutis 
fubtus tomentolis. (Z. paluftre Willd. Perf. Roth, Hoffm. 
Hoft, Ait. Du Roi, Gmel, Fl. D. 1031. Gaerin, 2. t. 112 
f. 2. Schk. t. 117.) B 
Sumre-P. b. 5.6. Dieler [chöne, immergrüne Strauch wird an 
3 4Fuls hoch; [eine alten Zweire lind braun und rıliig, die 
jüngern breunfiizig. Die zerftreuten Blätter find falt gelüielt; die 
obern itehen ab und find Nach, die untern hängen herab. Die 
weisen, wohliiechenden, aber beräubenden Blütlien bilden viel» 
blüthige Schirmtrauben. Die langen, kurzhaarigen Blüthenlüele. 
haben fpitzige, Hoble Deckblätter, die roltbraun und mit [chmie. 
rigen Zotten bekleide! find. Die ausgebreiteten. Staubläden haben 
weilse Antheren und find etwas länger als die Krone. Die Kaplel 
ilt anfangs mit filberfarbenen Punkten bezeichnet, reif ilt fie rolt= 
braun. Er variirt: mit fchmalern und fpitzigero Bläwern. Auf fum, 
pfigem Torfboden; Oeltr. Bay. Schwab. Frank. Pfalz, Erankf. a.M. 
Wetter. Dresd. Hannov. Helmit. Nordhaul. Harz, Havelb. Mecklb« 
Greifsw. (Pommern Köslia, Belzard.) 








Er hat in allen feinen Theilen einen ftarken Geruch und einen 


8 


Ä ORDO 1. | 977 


bittern zulammenziehenden Gelchmack; er wurde ehedem als 
krampfftillend empfohleh und man führte in den Apotheken: Ras- 
marini fylvefiris herba. Mit den grünen Zweigen vertreibt man 
Wanzen aus Betten und Häufern ; das mit ihnen abgekochte Waf- 
fer tödter das Ungeziefer an Rindvieh und Schweinen, Sie flart des 
Hopfens zu gebrauchen, ilt äufserlt nachtheilig, Wenn die Zwei- 
ge bey dem Ausbruch der Knospen abgelchnitten werden, lo geben 
lie eine vortreflliche Gerberlauge. 


CLETHRA, Clethra. 


CL. ALNIFOLIA, fruticofa, foliis obovatis [erratis 
'utrinque glabris, racemo terminali fimplici bracteato. 
(Cl, alnıfolia Willd. Perf. Ait. Du Roi, Wangenh. Beyt. 
t. 22. f. 48. Gaertn. ı, t. 63. f. 2. Schmidt Baumz. t. 47. 
Schk. t. 118.) 
ErenssrÄtterice Cr. 5. 8— 10. Sie wird bey uns nur 4 — 5 
-Fuls hoch, in ihrem Vaterlande doppelt höher. Die abweclılelu- 
den Blätter finden fich vielmehr breitlanzeiförmig; he [ind kurz 
gettielt, fägezähnig und nur an der Balis ganz, Die weilsen Blü- 
then bilden an der Spitze der Zweige aufrechte Trauben. An der 
Balis eines jeden Blüthenltiels finder lich ein bleibendes, lanzet- 


förmiges Deckblättchen. Der raulıe Kelch hat Ipitsige a die 


Krone ilt kahl, In Penlylvanien. 


Sie kommt im Freyen fort, liebt aber einen milden, feuchten, 
erwas belichatteren Boden. Man vermehrt fie durch Ableger, die 
nach einem Jahre Wurzel [chlagen, oder durch amerikanilchen 
Samen. 


278. PYROLA, Wintergrün. ® 


1. P. rRorunDIroLıa, foliis obovalibus, ftaminibus 
adfcendentihus, piftillo declinato, racemo multifloro. 
(P.rotundifolia Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffin. Fi. Wett, 
Sprg, Hoft, Ginel. Hell. Engl. b. 213. Fl. D. 110. Schk. 
t. 119. Sturm ı. ı3. Gaertn. 1. t. 63. f. 4.) 
RunnerÄrteaices W. 2. 5. 6. Die kriechende Wurzel treibt einen 
Schaft, der nackt ift und handhoch und drüber wird. Die geltiel- 
ten Wurzelblätter bilden einen Kıeis;. fie find flach, ganz kahl 
und verloren fägezähnig. Die abwechlelnden Blürhenftiele find 
einblüthig und haben an ihrer Balis ein lanzerförmiges, weilsliches 
Deckblatt, Die Kelchtheile find ftumpf. Die ziemlich grofseu 
überhängenden Blüthen find weilslich und röthlich: die Kror.blät- 
ter hohl. Die Narbe beflcht aus mehreren, dicht vereinigten Drü- 


Möjfsler's Handb. d. Gewüchsk, 37 


* 


kin 


578  CLASSIS X. SPECIES. . 


fen. Der walzenförmige Same ilt erwas gekrümmt. Auf fchattigen 
Waldplätzen falt überäll. CH. M.) 

a. P. mınor, floribus racemofis difperfis, ftamini- 
bus piltilloque rectis. (P. miror Willd. Perf. Scop. Roth, 
Smith, Hoffm, Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. 
b. 158. Fl. D. 55. Sturm ı. 13.) 


Kıeiınes W. 4.5 — 7. Esilt dem vorigen ähnlich,‘ aber in allen 
feinen Theilen kleiner, Die aufrechte Traube enthält kleinere, 
aber weit mehr Blütlien, die weilslich, aber öfter röthlich und 
mehr glockenförmig-rund lind. Die Kelchichnitte find langzuge- 
Spitzt und an der Spitze roth. Die Blätter kommen unmittelbar 
“ aus der Wurzel; fie liegen kreisförmig um den Stengel herum, 
find kurzgefiielt, länglichrund, Ipitzig und etwas gekerbt. In 
Ichatigen Wäldern faft aller Orten, aber [parlamer. (M.) 


3. P.secunpa, racemo unilaterali, foliis ovatis fer- 
ratis, piltillo recto longilfimo. (P. fecunda Willd. Perf. 
Scop. Roth, Smith, Hoflm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 
Hell. Eng!. b. 517. FI. D. 402. Sturm ı. 13.) 


EınsertissLönennss W, 2%. 5.6. Der aufrechte Stengel ift felten 
ältig; er findet [ich zuweilen auch liexend, wird finger- oder hand- 
hoch und ilt z2fchneidig. Die Blätter wechfeln ab und [tehen ein- 
ander entgegen ; lie [ind zugefpitzt, geltielt, kabl und glänzend. 
Die weilsen Blüthen bilden eine einfache, lange, einleitswendige 
Traube, deren Spitze und Blüthen herabhängen. Die kurzen Deck- 
‚ blättchen ftehen zerftreut. Die Kelchfchnitte find länglich und 
ftumpfzugerundet. Die Narbe befteht aus 5 DrWem, In [chattigen 
Wäldern falt überall. 

4: P. umeeLLATA, foliis lanceolatis bafı attenuatis, 
pedunculis fubumbellatis. (P. umbellata Willd. Perf. 
Roth, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Gmel. 2. 2.) 
ScHinmRLÜrHtsEs W. 23. 6.7. Esilt das grölste unter [einen Gat- 
tungsverwandten und bildet einen kriechenden Strauch mit aufltei- 
genden, faft £ Fuls hohen Aelten. Die zerfireuten Blätter [tehen 
falt einander entgegen, find kurz geltielt, lederartig, immergrün 
und glänzend; die Itarken Sägezähne geben von der Spitze bis zur 
Mitte des Blattes. Die Blüthen bilden einen 3-, 4blüthigen End- 
Schirm. Die einblüthigen Stiele find abwärtsgebogen und tragen 
röthlichweifse Blüthen; dicht unter ihnen findet lich ein lanzet- 
förmiges, ftumpfes Deckblättchen. Die fchildförmige Narbe Jirzt 
unmittelbar auf dem Fruchtknoten. In Nadelwäldern bedeckt lie 
- aufSand- oder Kalkboden oft ganze Strecken; Bay. Schwab. Pfalz, 
Sachl, Dresd. Berl. beyde Frankf. Wert. Schwarzb,-Rudolft. Halle, 
Hannover, Mecklb, Ober-Lauf. Schlef. 


2 ORDO 1. og 


5. P. unırLora, foliis obovatis ferrulatis, pedun- 

culo unifloro. (P. uniflora Willd. Perf. Scop. Smith, 
Hoffin. Fl, Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 146. 
Fl. D. 8. Schk. t. 119.) 
- EinsLörwoss W. 2. 6. 7. Es ift das kleinfte unter feinen Gattungs- 
verwandten. Die kriechende Wurzel treibt finrerlange weilse, ein- 
fache, eckige Stengel. Die abwechfelnden Blätter verlieren fich 
in einen gerinnelten Stiel; die Oberfläche ift erhaben geadert und 
glänzend dunkelgrün. Jeder Schaft trägt nur eine weilse oder grün- 
lichweifse, wohlriechende Blüthe‘, die überhängt und die grölste 
unter den angeführten Arten ili. Ueber den Kronblättern ftehien 
die Staubfäden zu r, 2 und 3; die Antberen haben an der Bafıs 
a röhrenförmige Oeffnungen. Die Narbe ilt Zftrahlig. Es finden 
fich zuweilen 4 Kronblätter und 8 Staubgefälse. In Wäldern, zwi- 
fchen Moos und Heide; Oeltr. Bay. Schwab. Würzb. Wett. Pfalz, 
Sachf. Dresd. Herb. Gött. Harz (am Eiogange in die Bielshöhle). 


Die Blätter des rundblätterigen W. benutzen die Rullen zu 
Thee; fie enthalten Gerbeltoff und geben mit Eifenvitriol ‘eine 
Schwarze Farbe. In den Aporheken führte man: Pyrolae rotundi- 
foliae herba; von dem fehirmblüthigen W.: Pyrolae umbellatae 
herba; und von dem einblüthigen W.: Pyrolae uniflorae herba, 
Jede verdient in die Blumengärten aufgenommen zu werden; man « 
hebe fie mit einem Bailen Erde aus und verpflanze fie im Oktober 
an einen [chartigen'Ort. ' 


KALMIA, Kalmie. 

1. K. LatıroLıa, foliis ovato - ellipticis ternis fpar- 

fisque, corymbis terminalibus. (A, latifolia Willd. Perf. 
Ait. Lin. Wangenh. Beytr. t. 24. f. 50. Gaertn. ı. t. 63. 
f. 7. Schk. t. 116.) 
Breiterirterice K. bh. 5— N Bey uns wird diefer prächtige 
Sırauch nur 2 Fufs hoch, in feinem Vaterlande 6 — 8 Fuls. Erik 
immergrün und feine Zweige find rund und braun. Die abwech- 
felnden Blätter find langgeltjelt, [pitzig, ungezäbnt, lederartig, 
oben glänzend dunkelgrün, unten blalsgrün und überall kahl, 
Die zahlreichen, langgeltielten Blüthen find fchön roh und wer- 
den mit der Zeit immer blaller. In Maryland, Virginien und Pen- 
Sylvanien. | RE 

2. K. anGustrroria, foliis lanceolatis, corymbis 
lateralibus fubverticillatis. (A. anguftifolia Willd. Berl. 
Ait. Lin. Wangenh, B. t. 24. f. Sı, Schk. ], c.) 


* 


37 


580 CLASSIS X. SPECIES. 


Scawmarerirterior K. h. 6.7. Diefer immergrüne, [ehr äflıge 
Strauch wird 53— 6 Fuls hoch; bier zu Lande 2 Fuls. Die ab- 
wechleinden und 3zähligen Blätter find zugelpiszı, am Rande er- 
was umgebogen, ungezähn: und langgeltielt; auf der Oberlläche 
glänzend dunkelgrün, unten blafler; die jüngern find anehr elli- 
ptilch. Die fchönrothen Blüthen find halb [fo grols als die vorigen, 
langgeltielt und erfcheinen in den Blattwinkeln an jährigen Trie- 
ben. In Penlylvanien und Neuyork, 


Sie verlangen eine leichte, nahrliafte,, lockere Erde, und wol- 
len nicht fo wohl im Schatten, als vielmehr gelchütrzt vor Winden 
ftehen! Man vermehrt ‚fie durch Ableger und Wurzelfchöfslinge, 
und liegt etwas Moos auf die Wurzel, um-die Austrocknung des 
Bodeas zu verhindern. Um vor ihrem Verlufle im Winter gelichert 
zu feyn, hält men lie in Töpfen, um lie vor [irengem Frolte im 
Haufe zu lichern. — Das Holz derfelben ilt hart, fchön bräun- 
lichgelb und geadert; es wird daherigelucht. 


279. RHODODENDRON, Alpbalfam. 


1. PH. FERRUGINEUM, foljis glabris fubtus leprofis, 
corollis infundibuliformibus. (R4. ferrugineum Willd. 
Perf. Scop. Holt, Jacq. obf. 1. t. 16. ej. a. t. 255.) ° 
Rostransicer A. 4.6.7. Die ı — 2 Fuls langen Zweige liegen 
auf der Erde und mur die belaubien Spitzen fteigen in die Höhe; 
fie find graubraup, riflig und knotig von den abgefalleuen Blättern. 
Die zerliruten Blätter find falt ungeltielt, oval, Stumpf zugelpitzt; 
am Rande umgebogen und ungezähnt; auf der Oberfläche tief ge- 
adert und dunkelgrün, auf der Unterlläche gelb und zuletzt roft- 
farben, drülig oder fchuppig. Die ungleichen Blürhen bilden au 
den Spitzen der Zweige Schirme; lie [ind anfangs purpur-, dann 
rolentoth. Der kahle Kelch hat an den Einfchnitten grüne, haar- 
förmige Zäbne. Das Aeulsere der Krone und der Blüthenftiel find 
mit runden, angedrückten, weilslichen, [ehr kleinen zerfireuten 
Schyppen bedeckt; die Kapfel hat dergleichen bräunliche. Auf 
den Alpen; Oeltr. Kärnth. Krain, Salzb. 

2. Ru. Hınsurum, foliis ellipticis acutiuseulis cilia- 
tis fubtus punctatis, corollis infundibuliformibus. (R4A. 
hirfutum Willd. Perf. Scop. Hoft, Jacq. a. t. 98.) 

“Garsanzıen A. 5.5.6. Er kriecht auf verErde 2 — 3Fuls hin und 
erhebt fich nur mit den Spitzen der Zweige, welche:behaart find, 
Die abwechleinden, zerltreuten Blätter find immergrün; fie haben 
einen fein gekerbten Rand, eine kahle, glänzende, dunkelgrüna 


Oberlläche, die netsförmig geadert ilt; und eine blallere Unterilä- 


. 


ORDO I 381 


ehe, mit rolifarbenen Purkten. Die 4—7 blafsrothen Blüchen 
haben gleichen Stand, und fihd etwas länger geftielt als die vori- 
gen; fie haben ftumpfe, fein gefranzte Einfchnitte und find, wie 
der grüne Kelch und Blürhenttiel, gelb punktirt. Sie haben einen 
fiärkern und angenehmern Geruch als die vorigen. Auf den Al- 
pen; Oelir. Steyerm. Salzb. , 
. Rır. Cnamaecıstus, foliis elliptiois aeutiuscu- 
lis glandulofo-ciliatis nudis, corollis rotatis, petalis 
obtußs. (RA. Chamaeciflus Willd. Perf. Scop. Holt, Jaca. 
a. t. 217. Schk., t. 117.) 

Daüsıcer A. b. 5.6. Er wird höchltens 23 Fuls hoch und har 
dünne, warzige Aelte, die röthlich und dickbelaubt find. Die zer- 
itreuten Blätter eben gegen die Spitze der Zweige hin auf kurzen 
Stielen; fie [ind immergrün und glänzend. Die Blüchen fiehen 
einzeln oder zu zweyen bey einander auf einblüthigen Stielen an 
‚ der Spitze der Zweige; fie find purpurroth, haben 5 ftumpie Ein- 
fchnitte und einen braunen Kelch mit zugelpüzten Theilen. Auf 
Alpen; Oeftr, Kärnth. Salab. , Tyrol. 


a. Ru. CurysantHuM, foliis oblongis fcabris fub- 
tus discoloribus glabris, umbellis terminalibus, corol- 
lis rotatis, petalis obovatis irregularibus. (RA, Chrys- 
anthum Willd. Perf. Pall rof[f. ı. t. 30.) | 
Gesısen A. 9. Diefer immergräne Strauch wird ungefähr ‚einen 
Fuls hoch und breitet fich aus. Die Blätter verdünnen [ich an bey- 
den Enden, lie find netzförmig geadert, haben’ einen umgelchla- 
genen Rand und [ind auf der Unterlläche blaller. Zwifchen den 
Blättern find die Aelte mit braunen Schuppen bedeckt, die neben- 
blatıförmig find. Aus den Winkeln der oberften Schuppen kom- 
meu mehrere, ıblüthige Stiele hervor, die Schirme von gewöhn- 
lich ı0 grolsen, gelben Blüthen bilden; der Rand dieler letztern 
ift ausgebreitet und hat 5 runde Theile, wovop die 3 grölsern ge- 
gen die Röhre hin geltreift ünd. Der Grifiel endigt lich in eine 
Slappige Narbe. Die sklappige Kapfel öffner ch an der Spitze, 
Auf den kältelten Gebirgen ; Oftlibirien. 


—, 


Man behandelt fie wie die Kalmien und fetzt fie in Heide - Erde. 
Sie werden durch Ableger vermehrt, die erlt im 4ten Jahre abge- 
nommen werden. Will man fie durch Samen fortpflanzen, [eo 
ftreut man den äüfserlt feinen Samen ganz dünn oben auf und be- 
deckt ihn nur mit fehr weniger, aufgeliebter Erde. Legt man ein 
wenig Moos darauf, fo wird die Feuchtigkeit befler unterhalten. 
So ferzt man die Töpfe in ein mäfsig warmes Milibeet. Die jungen 


Pllänschen nimmt man im folgenden Jahre auf. Ks lind vortreflli- 


# 


582 ‚ CLASSIS X. SPECIES. 


che Gewächfe, die nur nicht trocken ftehen wollen. — Die Blät- 
ter des gelben A..haben einen bitterlichen Gelchmack und [chwa- 
chen ‚Rhabarber- Geruch; lie geben einen ltärkenden T'hee, In 
den Apotheken hat man: Rhododendri Chrysanthi folia, 


280. ANDROMEDA, Andromeda. 


A. PoLıroLIA, pedunculis aggregatis terminalibus, 
corollis ovatis, foliis alternis lanceolatis revolutis fab- 
tus albidis. (Z. polifolia Willd, Perf. Roth, Smith, Hofm. 
Flor. Wett. Holt, Gmel. Pall. roff. t. ı. Fl. D. 54. Schk. 
t. 118. Ahododendron polifolium Scop.) 
PoLersrärterice A. b. 5.6. Diefer kleine„ [chöne Strauch ift 
immergrün und wird ı — ı% Fuls hoch; er liegt mit der Balıs auf 
der Erde, ilt kahl und ältig. Die abwechfelnden Blätter find kurz 
geltielt, zugefpitzt und ganzrandig. Die 4 — 5 Ichönen, blafs. 
rothen Blüthen find abwärts geneigt, und Itehen auf langen, ro- 
then Stielen, die an der Balis einige gefärbte Deckblätter haben. 
Die Antheren tragen auf ihrer Spitze 2 Borlten. Es findet [ich eine 
breitblätterige Abart dus Amerika in unfern Gärten. Auf nalen 
‘“Torfmooren; Käruth, Krain, Salzb. Bay. Schwab. Pfalz, Wett. 
Weltph. Hannov. Harz, Gött. Brem, Holft. Oldenb. Mecklb. Pomm. 
Greifsw. (H. im Eppendorfer Moor.) 


Sie muls feuchten, [chattigen Boden haben; die Erde mufs leicht, 
nabrhaft und fein; der Stand gegen Mitternacht leyn. Am erlien 
läfst fe fich durch Wurzeltriebe vermehren. — Der zufammen- 
ziehende Gelchmack der Blätter empliehlt lie zur Gerberey; man 
gebraucht lie ftaıı der Galläpfel zum Schwarzlärben. 


28r. ARBUTUS, Sandbeere. 


ı. A. Unevo, caule arboreo, foliis glabris obtufe 
ferratis, panicula terminali, baccis polyfpermis. (4. 
Unedo Willd. Perf. Roth, Smith, Holt, Du Roi, Lamark 
ill. te. 366. f. 1. Gaertn. ı. t. 59. f. 4.) 

Erpsserarntice S. 4.9. Dieler fchöne, immergrüne Strauch wird 
7’— 8 Fuls hoch; feine alte Rinde ift graubraun und zerrillen, die 
jüngere röthlich und behaart. Die abwechlelnden, elliptifch - lan- 
zstförmigen Blätter find ganz kahl und geltielt. Die kahlen, über- 
hängenden Blüthenrispen [ind vielblüthig und haben Deckblüiter, 
Der grünröthliche Kelch ilt weilsrandig und hat ftumpfe Einfchair 
te, Die Krone ift. weils, zuweilen röthlich und hat grünliche Ein- 
Ichnitte. Die weilsen, dicken Staubfäden lind wolligz. Die roth- 
gelben Antheren haben an der Balis 2 Grannen und öflnen [ich 


I 


ORDO I. 583 


mit 2 Poren. Die runde, [aftige Beere ift einer Erdbeere ähnlich 
und anfangs grün, dann gelb und im November des folgenden 
Jahres erft reif und roch. Daher finden fich Blüchen und Früchte 
zu gleicher Zeit. Auf den krainifchen Gebirgen. 

2. A. aLpına, caulibus procumbentibus, foliis ru- 
golis ferratis. (4. ne Willd, Perf. Smith, Hoffm. 
Fl. D. 73.) 


‚ ALren-$. #.5. Dieler äftige Sa ilt auf dem Boden hinfe- 


fireckt; [eine Rinde blättert fich ab. Die verkebrteyrunden Blär- 
ter find [pitzig, kurz geftielrtund am Rande mit einzelnen Haaren 
bewimpert; ihre Oberfläche ilt dunkelgrün mit netzförmigen Adern, 
die auf der Unterfläche hervorltehen und rötblich find; daher run- 
zelig. Die weilsen, oder ganz blalsrothen Blüthen bilden End- 
trauben ; ihre Sleifchfarbenen Stiele find kurz und haben hohle, 
bewimperte Deckblätter, Die kugelrunde blaufchwarze Beere ılt 
genabelt, hat ein weilses, läuerlichlülses Fleifch mit 5 Samenker- 
nen. Auf den Alpen; Oelir. Tyrol. 

. 3. A. Uva ursı, caulibus procumbentibus, foliis 

integerrimis. (4. Uva urfi Willd. Perf. Scop. Roth, 
Smith, Hoffin. Hoft, Gmel. El. D. 33. Schk. t. 118. Sturm 
1» 13.) 
Gemeine $S. Binentrauee. . 5.6. Ein kleiner, immergrüner 
Strauch, deflen 2 — 2: Fuls lange Zweige geltreckt liegen. Die 
verkehrteyrunden Blätter find kurz geltielt und netzförmig geadert. 
Die weifsröthlichen Blüthen ftehen in Trauben an der Spirze der 
Zweige; ihre rothen Stiele haben lanzertörmige, gefärbte Deck- 
blätter. Die rothe Beere trägt die bleibenden Griffel; lie [chmeckt 
fade und enthält 5 Samen. Auf Heideboden, in Nadelwäldern ; 
Oeltr. Salzb. Schwab. Bay. Frank. Hell.: Hannov. Holft. Ponım, 
Oberlauf. Dresd. Schlef. 

a: A. ANDRACHNE, caule arboreo laevi, foliis gla- 
bris integerrimis ferratisque, baccis polyfpermis. (4. 
Andrachne Willd. Perf. Ehret act. angl. vol. 67.it. 6.) 
Canpische $. b. 4. 5. Diefes Gewächs erreicht die Höhe der erd- 
beerartigen S. Die Rinde ilt anfänglich grün, in der Folge wird 
fie fahlröchlich und ift Sehr glatt; fie löfer ich alle Jahre ab. Die 
abwechlelnden Blätter [ind geftielt, lederartig und glänzend grün. 
Die winkelftändigen Trauben find zufammengefetzt, weichbehaart 
und enthalten ochergelbe Blüthen. Die kugelrunden, feifchfar- 
benen Beeren lind den Erdbeeren ähnlich. Im Morgenlande. 





Dia Früchte der erllen Art find elsbar, aber unangenehm und 
fauer; fie hält nur im füdlichen Deuufchland im Freyen aus und 





584 ‚  CLASSIS X. SPECIES. 


man [etzt fie deswegen mit der letzten ins Glashaus. — Die Bee- 
ren der zweyten find auch elsbar und die Blätter enthalten Gerhe- 
Kofi. — Die Ste Art ilt ein fehr nützliches Gewächs; es enthält 
in- allen feinen Theilen Gerbeftof und man benutzt es-vorzüglich 
zur Bereitung des Corduans. Die Blätter rühmt man als fchweißs- 
und harntreibend. In Schweden bedient man lich ihrer und der 
Zweige zur: Färberey; mit Vitriol färben lie [chwarz, mit Alaun 
braun. Aufser dem Gebrauch der Blätter zum Thee, mifchen ihn 
die Engländer auch unter den Tabak, dem lie einen angenebmern 
Geruch und Gelfchmack mittheilen und ihn gelunder machen, Die- 
Beeren find fade von Gelchmack ;, aber mit Waller gekocht geben 
fie einen guten Syrup. Im den Apotheken führt man: Uvae urfi 
folia. Die ate und Zte Art kommen im Freyen fort. Man zieht 
fie aus Samen in Töpfen mit leichter Erde, Sobald er reif ilt. Auch 
. kann man lie ablenken; diels mufs aber im März gelchehen, 


282. VACCINIUM, Heidelbeere. 


a. Foliis deeidnis, [. annotinis, 


1. V. Myrrıttvs, pedunculis unifloris, foliis fer- 

ratis ovatis, cäule angulato. (F. Myreillus Willd. Perf. 
Scop. Roth, Smith, Hoffin. Fl. Wett, Spreng. Hoft, Gmel. 
= ze b. 456. Fl, D. 974. Schk. t. 107. a. Gaertn. ı. 
t. 28. f. -.) 
Gemsine H. $. 5.6. Diefer kleine Strauch wird fulshoch und hö- 
her; er bedeckt oft ganze Strecken, wo er kiefizes Erdreich finder. 
Die alten Zweige find rund und rothgrau; die jüngern grün und 
gewunden geckig. Die abwechlelnden Blätter find kurz geltielt und 
ohne Nebenblätter; die Särezähne der Blätter find mit weißlichen, 
geltielten Drüfen belerzt; die Unterfläche ili erhaben geaderr und 
blafsgrün; fie werden vor dem Abfallen roth. Die blattwinkel- 
Ntändigen Rlüthen find übergeneigt und röthlichweils. Die faftige 
Beere ift bläulichlchwarz und [chmeckt weinläuerlich. Sie variirt 
mit weilser Frucht; mit Alpaltigen Kronen und Kelchen und mit 
8 Staubfäden. In ganz Deuifchl. (H. M.) 

2. V. vLIGINosuM, pedunculis unifloris, foliis lan-* 
ceolatis obovatisque integerrimis, ramis teretibus. ( 
uliginofum Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm, Holt, Gmel. 
Engl. b. 581. Fl. D. 23ı,) 

Rauschazeae. b.4. 5. Sie unterlcheidet [ich von der vorigen: durch 
einen meilt höberen Stengel, der braun oder afchgrau ill; durch 
verkelrteyrunde, flumpfe Blätter, die an der Spitze gewöhnlich 
ausgerandet, dabey ganarandig und graulichgrün find; durch ‚ge- 


ORDBO I. 585 


häuftere, blalfere Blüchen; und dürch bellere, gröfsere, mit dem 
Kelch befetzte Beeren. Nur in der'Jugend [ind die Blätter an der 
Bafıs feit bewimpert. Die nieren- oder halbmondförmigen Ker- 
ne lind ölivengrün. Sie varlüirt in Rücklicht der Staubgefäfse, des 
Kelchs und der Krone gleich der vorigen. Auf fumpfigem Torfbo- 
den; Oeltr. Markgrafth. Baden, Oberpfalz, Gött, Oldenb. Holit, 
(Pomm. Cörlin.) 


b. Foliis fempervirentibus, 


3. V. Vırıs Ioaea, racemis terminalibus nutanti- 

bus, foliis obovatis revolutis denticulatis fubtus pun- 
etatis. (F. Fitis Idaea Willd. Perf, Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 508. 
Fl.D. 4.) 
Prevuseinzeng. 8.75 — 9.  Dieler Schöne Strauch wird band-, ja 
fulshoch und höher; er überziebt auch ganze Strecken und [teht 
noch dichter als die gemeine Heidelbeere. Seine Zweige [ind rund, 
graubraun und weilsbehaart. Die abwechleinden Blatter [ind kurz 
geltielt, am Grunde etwas fchief, an der Spitze leicht ausgeran- 
det mit kaum hervortretender Mittelrippe; ; die Oberfläche glänzend 
hellgrün mit vertieften, unten mit erhöhten Adern. Die einblü- 
thizen Stele find kurz, an ihrer Bafis mit einem kleiven bewim. 
perten Deckblatte verfehen. Die weilsen Kelchfchnitte find rörh- 
lich angelaufen. Die Krone ilt weils ‘oder blafs rofenrotb. Die 
weilsen Staubfäden find dick und behaart; die Staubbeutel unbe- 
grannt und orangefarbig. Die-fleifchigen, dunkelrorhen Beeren [ind 
etwas mehlig und [ind angenehm bitterlich - fauer. $ie variirt gleich 
den beyden vorbergebenden. In trockenen, fandigen Wäldern 
falt in ganz Deutlichl. (H. M.) 





Die erfte Art enthält, die Wurzel ausgenommen, viel Gerbe- 
ftoff; die Blätter nähren zahme und wilde Tbiere; die jüngern, 
vorlichtig an der Luft getrocknet, geben einen guten Thee. Das 
Abpflücken der Beeren näbrt in Waldgegenden im Sommer viele 
Menfchen; man genielst lie rob, mir Milch und auf vielerley Art 
- zubereitet; man trocknet fie, färbt Wein damit, und bereitet einen 
guten Wein daraus; man erhält einen wohlfchmeckenden Brannt- 
wein, einen [charfen und gelundenEllig davon. Die daraus erhalte. 
nen Farben find zur Färbung des Papiers am tauglichiten. In den 
Apotheken kennt man: Myreilli baccae. — Die ate Art wird 
in Italien zum Gerben benutzt. Der Genufs der Beeren in Menge 
verurlacht Betäubung. — Auch die Zte Art enthält, die Wurzel 
ausgenommen, Gerbeltoff. Die jungen, im Schatten getrockne- 
ten Beeren geben einen guten Brultihee. Die Beeren werden 


586 CLASSIS X. SPECIES. 


roh, aber auch mit Zucker und Ellig eingemacht genollen; der 
auszeprelste Saft wird unvermilcht dem Punfch zugeletzt, mit 
Waller gibt er ein angenehmes Getränk, Man bereitet auch einen 
‚Wein, EIlig uod Brannıwein daraus. In den Apgiheken kennt 
man: Vitis Idaeae baccae. Die beyden letztea laflen [ich allen- 
talls noch verpflanzen. Nach vielen Verluchen hat man gefunden, 
dafs man bey der letzten Art alles Moos aufs Sorgfältigfie ablefen 
muls, wenn man [ie mit Erfolg verpflanzen will. Dabey braucht 
man lie eben nicht Sehr feucht zu halten, wenn lie nur im Schat. 
“ten Stehen, z 


STYRAX, Sara: 


1. Sr. orrıcınaLıs, foliis ovatis fubtus villofis, ra- 

cemis hmplicibus folio brevioribus. (St. officinalis 
Willd. Perf. Ait. Cavan. disf. 6. t. ı88. f. 2. Lamark ill. 
t. 359. Gaertn. 1. t. 56. f. 5.) 
Ecuter $r.)%.7. Dieler ältige Strauch ift bufchig; feine Zweige 
find rund und gelbbraun; die jüngern weißslich; feine Blätter ge- 
Stielt und fiehen wechfelweile; lie find ganzrandig, auf der Ober- 
fläche dunkelgrün, auf der untern weißslich. Die weilsen Blüthen 
bilien eine 3-, 5blüthige einfache Traube, fie find ziemlich grofs 
und erwas hängend. 10 Staubfäden finden lich am häufiglien. In 
Syrien, Judäa, Italien. ‘ 

2. ST. Benzomm, foliis oblongis acuminatis fubtus 

tomeıttolis, racemis compohtis neitudias foliorum. 
(St. Benzoin. wald: Perl. Dryand.,in act. ang. V. 77. 
t. 12.) 
Ecnts Benzor. bh. Die eyrunden Blätter find gansrandig; die Trau- 
ben ftehen in den Blattwinkeln. Zweige, Blatt- und Blüthen- 
ftiele, Kelch und Krone find mit einem feinen Wollbaar belerzt, 
Auf Sumatra, 


Die erite liefert ein Schleimharz, das man in den Apötheken 
unter dem Namen: Storacis Calamitae refina, führt. Das belle- 
re heilst Styrax in granis. Die Fortpflanzung gefchieht durch 
Ableger und auch durch Samen; das ganze Gewächs ilt wie mit 
Blüchben bedeckt. — Die ate Art liefert die eigentliche Benzoe. 


COPAIFERA, Copaibabaum. 


C. oFFICINALIS. Willd. Perf. Jacg. amer. t. 86. La- 
mark ill. t. 342. 
Gamzıiner C. 4. Ein fchöner, hoher, ftarkbelaubter Baum; feine 
kleinen Zweige [ind hin- und hergebogen, kabl und rothbraun, 
Die abwech[elnden Bläuer lind gehiedert, mit 3 — 4 Paar eyrunder, 


h 


ORDO IL 887 


&ganzrandiger Blättchen, die [tampf und glänzend [ind und abwech- 
feln; auf der einen Seite (ind lie, das leızte Paar ausgenommen, 
etwas Ichmaler. Die weilsen Blüthen bilden in den Winkeln ris- 
penförmige Trauben. Bralilien, auf den Antillen, 


’ 





Durch Einfchnitte gewinnt man von dielem Baume den Copai- 
babal/am: Copaivae balfamum. Er gehört ins Treibhaus. 


| DIGYNIA, srırı 2. 
283. SAXIFRAGA, Steinbrech. 


a. Foliis indivifis radicalidus, caule fubnudo. 


1. S. Coryıevon, foliis radicalibus aggregatis lin- 
gulatis cartilaginco- dentatis, ‘caule paniculato foliofo, 
calicibus glandulofo-pilofis. ($. Cotyledon Wilid. Scop. 
‚Bott, FI. D. 241. Gaertn. ı. t. 36. f. 35 
NaperKRAauTanTıceER St. 4, 5— 7. Die fpaihel - lanzetförmigen 
Blätter haben einen rinnenförmigen krautartigen Stachel und bil- 
den einen Kreis auf der Erde um den Stengel; dia wenigen Stengel- 
blätter find klein. Aus der Mitte der Wurzelblätter erhebt lich ein 
1% — 2 Fuls hoher Stengel, welcher fehr ältig, bis auf die Hälfte 
mit Blättern beferzt iltund eine aufrechte, rispenförmige Schirmtrau- 
be bildet; die Blüchenttiele finden lich ı-, zblüthig. Stengel, Stie- 
le und Kelche find von kleinen aufrechten, drüfentregenden Haa- 
ren [chmierig. Die weilsen Kronblätter finden fich auch punkürt, 
nicht gefleckt und in einer armblütbigen Schirmtraube, Auf den 
Kärnthner Alpen, 

2. S. Aızoon, foliis radicalibus aggregatis lingu- 
latis cartilagineo-dentatis, caule fubracemofo, calice 
glahro. ($. 4izoon Willd. Perf. Hoffm. Gmel. Jacq. a; 
t. 438.) | 
Kıeıner St. 4. 6. 7. Die vielköpfige Wurzel treibt einen aufrech. 
ten, fait fpannehohen Stengel, der etwas ältir und mit drüfentra- 
genden Haaren bekleidet ilt. Die Aelte find meilt einfach. Die 
Wurzelblätter bilden einen dichten Kreis; fie ind ftumpf, kahl, 
nur an der Bafıs feinwollig: der abwechlelnden Stengelblätter find 
nur wenige; fie find ungeliielt, denen der Wurzel ähnlich, nur 
‚ kleiner, fchmaler und etwas [pitzig. Die Blürhen ftehen an der 
Spitze des Stengels und der Aelte. Der Kelch ift doppelt kürzer 
als die Krone; die Blätter derlelben find länglich, ltumpf, weils- 
lich, auf der Rückfeite mit 3 gelbgrünlichen Nerven durchzogen 
und zuweilen rorb punktirt. Auf feligen Gebirgen, Oeltr. Selsb., 
Bay. Schwab. Schief. | 


! 


588 CLASSIS X. SPECIES. 


3. S. MUTATA, foliis radicalibus aggregatis lingu- 

latis margine cartilagineis repandis, caule racemofo fo- 
liofo, calieibus glandulofo-piloßs, petalis lineari-lan- 
ceolatis. (5. mutata Willd. Perf. Hoff. Hoft, Jacg. ic. 
r.t 456.) | ‚ 
Verinnerten St. 2%. 7. 8. Der Stengel ilt [chmieriger, die Krone 
3 — 4 Mahl gröfser als bey dem nabe/krautartigen ‚St. ;, überdiels 
find die Kronblätter linienlanzetförmig und fafrautarbig. ‚Der Stengel 
ift Iteifer, einfach und mehr beblättert; die Wurzcelblätter find aa 
der Balis mit. federartigen Wimpern, befetzt; und die abwechleln- 
den Trauben kurz. Auf Alpen; Oeltr. Krain, Kärnth. Stıeyerm, 


4. S. ANDROSACEA,. foliis lanceolatis obtufis pilohis, 
caule nudo bifloro. ($. androfacea Lin. Willd. Perf. 
Scop. t. ı6. Hoffm. Hoft, Jacq. a. t. 389.) 
MannsscHiILDartıGen St, 4. 7.8. Eriiltklein und niedrig, 2 —3 
Zoll hoch; trägt bisweilen nur Eine und felten mebr als a Blüthen 
mit frünlichweilsen,, -geftrithelten Kronblättchen. Die lanzeıför- 
migen bewimperten Wurzelblätter [ind am Grunde etwas ver[chmä- 
lert, ganzrandig oder an der Spitze falt 3zähnig. Er variirt mit 
mehrern Blütben, mit rothpunktirten und nicht punktirten Kron- 
blättchen. Auf naflen Plätzen der Alpen; Oelir. Kärnth. 


5. S. cAESIA, foliis linearibus perforato- punctatis 

aggregatis recurvatis, caule multifloro. ($. ezefia Willd, 
Perf. Scop. t. 15. Hoffm. Holt, Jacgq. a. t. 374. Gesn. falc. 
24. t. 11. f. 30.) 
Mesrcrüner St. 2. 6.7. Der Stengel wird 2 — 4 Zoll hoch; 
um ihn bilden die graugrünen Blätter einen Kreis; lie find auf der 
Unterlläche gelurcht und an: der Bafis gewimpert.. Die weilsen 
Kronblätter find eyrund und haben 3 grünliche Striche; die Blü- 
shen liehen an der Spitze des Stengels. Auf felligen Alpen; Oeftr. 
Tyrol. 

6. S. BURSERIANA, foliis aggregatis imbricatis tri- 
quetris fubulatis’laevibus (glabris), caule fubnudo uni- 
fioro. (S. durferiana Willd. Perf. Hoffın. Hoft, Wulf. 
in Jacgq. Coll. 1. t. 17. £. 3.) | 


Burseascher St. %.6. Er hat das Anfehen von Sedum minus. 
Die graugrünen, Ipitzigen Blätter find den Wachholderblättern 
ähnlich, kielförmig und kahl. Der kaum fingerhohe Stengel ilt 
söthlich, fleifborftig oder klebrig und trägt 3 — 4 abwechlelnde, 
linierförmige Blättchen... Die milchweilsen Blütben find mit blal- 
feren Linien bezeichnet. Auf Kalkfelfen der Voralpen; Oeltr. 
Krain, Kärnth. Tyrol, Salzb. Schwab: Frank. 


ORDO II. | s89 


7. 5. SEDOIDES, foliis aggregatis alternis oppofitisque 
lanceolatis, flore pedunculato. (S. fedoides Willd. Perf. 
Hoft, Jacq. Mifc. 2.t. 21. f. 22. S. trichodes Scop: t. 15.) 
SEDuMARTIGER ST. 24.7.8. Diele kleine Pllanze hat eine gewür= 
hafte Wurzel; ihr Stengel ilt (ehr äflig, ungefähr handhoch,, nie- 
derliegend mit aufrechien Aelten ; lie ilt, dieKrone ausgenommen, 
ganz mit weilsen Haaren bekleidet. Die Blätter [ind Hinienlanzet- 
“ förmig, an der Balis des Stengels gehäuft, die übrigen zerltreut. 
Der Blütbenliiel ilt oft einblüthig, felten 2-, Zblüchig. Der ltum- 
pfe Kelch ilt zottig; die weilsgelbliche Krone hat ftumpfe Kron- 
blätter und liızt auf dem Fruchtknoten. Auf nallen Alpen; Kärnıh, 
Tyrol. 

: 8. S. TENELLA, foliis lanceolatis mucronatis baü 

 eiliatis imbricatis, caule nudiusculo paucilloro, calici- 
bus mucronatis. ($. tenella Willd. Perl. Holt, Jacq. 
Coll. 3. t. 17.) 
Zanten St. 4. 7. Die liegenden Wurzellproflen find dicht be. 
blättert und treiben leitwärts aufrechte Stengel. Die grünen Blät- 
ıer find mit kurzen, abfallenden Haaren bewimpert. Die unbe. 
fleckten Kronblätter haben inwendig an der Balis gelbliche Punk- 
te und nach der Spitze hin rotbe. Er nähert lich dem folgenden, 
aber er unterlcheidet ich: durch die 4Mabl kKleinereKrone; durch 
den Stechenden Kelch; und durch den untern Fruchtknoten, der 
mit drüligen Haaren befetzt if. Auf den Krainilchen Alpen. 

9. S. BRYgIDEs, foliis lanceolatis mucronatis mar- 
gine cartilagineis ciliatis, caule nudiusculo paucifloro, 
calicibus obtußis. ($. dryoides Willd. Perl. Scop. Hoffın. 
Holt, Jacg. Coll. 2. t. 5. fı ı.) | 
MoosanrTicer St. 2. 7. 8. Der einfache Stengel ilt roth und weich. 
behaart; er wird a — 3 Zoll hoch. Die Wurzelblätter bilden ei- 
nen Kreis um den Stengel; an dielem, befinden lich 5 — 6 fehr. 
zarte, abwechfelnde Blätter; fie find fägezähnig und san der Balis 
bewimpert. DerStengel trägt ı oder 2 ziemlich grolse Blüchen, de- 
ren Blättchen eyrund, hellgelb und dunkler gelleckt find. Hierher 
IcheintS. a/pera Jacq. a. app. t.31.zu gehören. Aufden Alpen; Oelftr. 

10. S. STELLARIS, caule fubnudo hirfuto ramofo, 
foliis radicalibus cuneiformibus apice dentatis, calici- 
bus reflexis, petalis acuminatis aequalibus. (S. ftella- 
ris Hoppe, Willd. Perf. Scop. t. 13. Smith, Hoffın, Hoft, 
 Gmel. Jacq. coll. ı.t. ı5.) 

Stennrörnnmicer St. 4,6 —8. Der 4 — 6 Zoll hohe Stengel ift 
“aufrecht und nach oben rispenförmig. Die ungeltielten Wurzel- 
blätter bilden einen Kreis und [ind vorzüglich am Rande behaart. 


Die Rispe ift wenigblüthig; die Daeckblätter lnd lanzeilörmig 


590 CLASSIS X. SPECIES. 


v 
oder 3fpaltig. Die eyrunden, Znervigen Kronblätter find weils und 
haben 2 gelbe Querflecken. Die pfriemenförmigen Staubfäden hän- 
gen am Grunde zulammen. Der eyrunde Fruchtknoten Sieht über 
der Blüthe. Die bäutige, kahle Kapfel ilt nervig, und enthält Sa- 
men mit erhabenen höckerigen Linien. An Gebirgsbächen;; Oelir, 
Tyrol; Salzb. Bay. Schwab. i 


a. S. erassıroLIla, foliis ovalibus retufis obfolete 

ferratis petiolatis, caule nudo, panicula conglomerata. 
(S. eraflifolia Wılld. Perf, Lin. dec. 2. t..ı4. Gmel. Sib, 
t. 66.) 
DickprÄrrerisen St. 2%. 2,4. Diefe grolse Pflanze bar [panne- 
lange und handbreite Blätter; lie find lederartig, ausgelchweift, ge- 
kerbt, kahl und bey der Entwickelung eingerollt. Der nackte, fuls- 
hohe Schaft ift fingersdick, falt rispenförmig und mit fulsförmig 
fich ausbreitenden Aelten. Die auf dem Fruchtknoten [tehenden 
Blüthen find falt übergeneigt, glockenförmig ; ihre Blätter find ver- 
kekrt-eyrund und [chön roth. Der Kelch ilt 5-, 6rheilig; der 
Kronblätter find 5 — 6; Staubgefülse 9 — 12; 5 Fruchiknoten; 
3 Griffel mit köpfigen Narben. Auf den Alpen Sibiriens. 


b. S. SARMENToSA, foliis fubrotundis dentatis pi- 

lofs, ftolonibus reptantibus, petalis duobus elongatis. 
' (8. farmentoja Willd. Perf. Ait. Lin. S. flolonifera Jacg. 
j.r. 1. % 80.) ' 
Raınxenner St. %. 6.7. Die Wurzelblätter find geftielt, mit flum- 
pfen Lappen gekerbt, oben weils geadert, unten lederbraun. Die 
Stiele find länger als die Blätter. Es finden [ich keine Nebenblär- 
ter. Der krautartige Stengel ift faft ohne Blätter und wird ı% Fuls 
hoch; er ift, wie die ganze Pflanze, mit Haaren bekleidet, Die 
Traube ilt zulammengeletzt; die belondern Trauben hängen vor 
der Blüthe über. Die Ranken [ind fehr lang; fie ent[pringen in 
den Winkeln der Wurzelblätter, Die 3 kleinern Kronblätter find 
weifs und roth gefleckt; die beyden gröfsern weils. Das Honjg- 
getäls ift gelb. Die weilsen Staubgefälse find nach oben dicker 
und, wie die Griftel, fo lang, wie die kleinen Kronblätter. Zwey 
verblühte Staubgefäfse biegen fich neben der Krone herab., In Chi- 
na und Japan. 

c. 5. PUNCTATA, foliis fubrotundis dentatis longius 
petiolatis, caule nudo. ($. punetata Willd, Perf. Lin. 
Morif. h. 8.t. 9. f. ı7.) 
Punkrirten St. 4.7. Der aufrechte Stengel wird r Fufs hoch und 
höher und theilt fich in rispenförmige Aelte. Die Blätter find faft 
gelappt, haben keinen knorpeligen Rand, Sind nicht eingedrückt 
und haben Spitzige Zähne, Die Stiele ind 3 Mahl länger als die Blär- 


ORDO I. sot 


ter und erweitern fich nach und nach ins Blatt. Die eyrunden, 
‚weilsen Kronblätter find [chön-roth punktirt. ‘Die Blüchen fiehen 
faft unter dem Fruchtknoten. In Sibirien. 

d. S. umerosa, foliis obovatis fubretufis cartilagi- 
neo-crenatis, caule nudo pamiculato, capfula fupera. 
(5. umbrofa Willd. Perf. Smith, Engl. b. 663.) 
SCHATTENLIEBENDER ST. 4. 5 — 7. Mehrere Blätter fteben gehäuft 
an der Balis des Stengels und verlaufen fich in den Stiel; lie ind 
glatt und ganz kahl. Aus ihrer Mitte erhebt lich ein [pannehoher, 
aufrechter Schaft, der roth, punktirt und behaart ilt. Die Blü- 
then fteben aufrecht; die abwechleladen Deckblätter find klein; 
‚der Kelch ilt zuletzt niedergebogen. "Die verkehrt-eyrund -lanzet- 
förmigen Kronblätter find weils und roch und gelb punktirt! Der 
rolenfarbige Fruchtknoten Steht oben. Die bauchige al ilt an 
der Spitze purpurroth. Auf den Pyrenäen. 

11. S. CUNEIFOLIA, foliis a obtufifh- 
nis repandis, caule nucdo paniculato fragili. (9. eunei. 

folia Willd. Perl. Scop. t. ı3. Hoft, Plant. rar. hong. 
t. 44.) 

Keırprättericer St. 4.6. Er hat viel Aehnlichkeit mit dem vor- 
herzebenden, doch ilt er kleiner; fein Stengel wird 5 — 6 Zoll 
hoch. Auch die Blätter ind weit kleiner, ganz litumpf auszefchweift 
und der Rand nicht gekerbt; ihre Stiele find knorpelicht. Der Kelch 
ift niedergebogen, Die eyrunden, fchön weilsen Kronblätter haben 
an der Bafis einen gelben Fleck, Die Staub9efäfse heben fich paar- 
weife empor, und die Antiieren nähern [ich den Narben; nach 
Ausfireuung des Blumenftaubes entfernen fie üch wieder. Auf den 

‚Alpen; Steyerm. 

ı2. S.Geum, foliis reniformibus dentatis utrinque 
pilofis aveniis, cAule nudo paniculato, ($. GeumWilld. 
Perf. Scop. Hoft, Lapeyr. Saxtfr. t. 14.) 
NıerenprLärtericer St. 2%; 5.6. Er hat viel Aehnlichkeit mit den 
beyden vorhergehenden; fein Stengel wird 5 — 6 Zoll hoch. Die 
Blätter Stehen aufrecht: die unterllen gehen aus dem Runden ins 
Eyrunde über; die obern [ind herzförmig. Die Blatiftiele ind be- 
haart. Die kleinen, weilsen Blüthen find punktirt. Der Kelch 
ift niedergebogen. Auf den liburnifchen Gebirgen des Litorale. 


b. Foliis indivifis, caule foliofo. 

13. S. opPosıTıroLiA, foliis confertis ovatis cilia- 
tis oppofitis, ftaminibus ftilisque corolla brevioribus. 
($. oppofitifolia Willd. Scop. Smith, Hoflım. Holt, Engl. 
b. 9. Fl. D. 34. Sturm, S. cuerulea Lapeyr. samt. t. 10° 
Perf.) 


592 - _ CLASSIS X. SPECIES. 


Paansıärrenten-Sr. 4, 7.8. Die geftreckten, [ehr langen Sten- 
gel lind ältig, beblätrert, und die blühenden Aelie fliehen aufrecht, 
Man findet lie oft anFellen berabhängend, Die lltumpfen, Jeilchi- 
gen Blätter ind hobl, ungeftieli, kiellörmig und decken [ich wie 
Dachziegel in 4 Reihen: die in der Nähe der Blüthen Itehen ent- 
fernter von einander; mit der Zeit werden lie lederartig und unten 
dunkelroth, An unfruchtbaren Zweigen har man auch abwechiela- 
de Blätter beobachtet. Die einzelnen, [chünen, rotben, hernach 
blauen Blüthen ftehen an der Spitze der Zweige und find ungalüielt, 
Die verkehr:- eyrunden Kronblätter lind nervig. Der Fruchtkuoten 
fteht halb über der Blüthe. Er varürt mit gelüelten Blüthen. Auf 
‚den Alpen; Oelir. Tyrol, Salzb. 

14. S. Hırcurvs, folis caulinjs lanceolatis alternis 
nudis inermibus, caule erecto. ($. Hirculus Willd. 
Perf. Rotb, Smith, Hoffm. Engl. b. 1009. Fl. Dan. 200. 
Gmel. üb. 4.1.65. £ 3.) 

CıstBLÄTTERIGER Sr. 4, 8. Der fpannehohe, rothe Stengel ift ein- 
fach; er rankı. an der Bafis und ilt vorzüglich wach oben behaart, 
. Die abwechlelnden Blätter find Stumpf, am Rande finder ich ein 
und der andere Zahn, wo lie auch und vorzüglich an der Balis be- 
wimpert find: die unterlien find eyrund und gefüieit; die oberlten 
ungeltielt und eyrund -länglich, Die meift einzelne Blürhe fteht aa 
der Spitze und hängt vor der Blüthe über; fie ilt gelb und inwen- 
dig mit orangefarbenen Punkten bis gegen die Mitte bezeichnet; 
ihre Blätter find verkehrt-eyrund, nervig und haben an der Balis 
Fortfätze. Die eyrunden Kelchlappen lud bewimpert und mit der 
Zeit niedergebogen. Die Krone lieht unter dem länglichen Frucht- 
knoten. Er variirt mit 2blürhigem Stengel. Auf nallem Torfboden; 
Bay. Holit. Mecklb. Harz, 


15. S. AIZoIDES, foliis caulinis linearibus alternis 
dentato-ciliatis, caule bali decumbente, gernine de- 
prefllo feminifero. (9. aizoides Smith, Willd. Hoffm. 
Hoft, Eng]. b. 39. Fl. D.72. S. autumnalis Perf. Scop. 
t. 14. Gmel. Sturm |. c.) 
Immeasrüner St. 3.7. 8. Die gehäuften Stengel find ältig, beblät- 
tert; mit der Spitze Steben lie aufrecht und bilden eine Rispe. Die 
ungeflielten Blätter lind Itumpf, Die Rispe ünder lich einfach und 
wenigblüthig, aber auch ältig und vielblüthig, dabey mit Blättern 
bekleidet. Der Kelch ilt such bey der Frucht aufrecht- abftehend, 
Die zungenförmigen Kronblätter find ungenervt, goldgelb und roth 
punktirt. Die Kapfel ilt eyrund. Auf den Alpen; Oelir. Salzb. 
Bay. Schwab. Schlel, 

16. $. ROTUNDIFOLIA, foliis caulinis reniformibus 


ORDO I. 593 


dentatis petiolatis,. caule paniculato. (S. rotundifolia 
Willd. Perf. Scop. Lapeyr. t. 26. Hoffm. Gmel.) 


RunnsLÄtterioen ST. 2%. 7.8. Der aufrechte, zottize Stengei ilt 
ällig, er wird ı — ı% Fuls hoch und höber. Die Wurzeiblatter 
find länger gefiielt, Nach und zottig; die des Stengels ‚lind kürzer 
und den Wurzelblättern falt äbnlich. Die Blüchen ftehen an der 
Spitze des Stengels und der Aelte auf fadenförmigen Stielen, Jie 
aufrecht und einblüthig Gnd; diefe haben an ihrer Balis ein bor- 
Itenlörmiges Deckblatt. Die lanzerlörmigen Kelchtheile find auf- 
recht und kürzer als die Krone. Die Krone ilt Nach; ihre lanzer- 
förmigen Blätter lind Ichneeweils und find an der Balis rorlı und 
gelb punktirt. Auf Alpen; Oeltr. Salzb. Bay. Schlel. 


c. Foliis lobatis eu partitis, canle erecto, 


17. S. GRANULATA, foliis reniformibus lohatis, cau- 

le ee radice. grannlata, petalis calicem multo 
excedentibus. .(S, gragwlara Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Haft, Gmel. Hell. Engl. b. 500. 
Fl. D. 514. Schk. t. 119. Sturm ı. 6.) 
Könnten ST, 2.4 —6. Die Wurzel befteht aus en; runden 
Körnern, die dicht vereinigt find. Der r — 2 Fuls hohe Stengel 
ilt aufrecht, zottig, nach oben atheilig-äftig und nach unten röth- 
lich. Die Blätter find zotig: an der Wurzel langgeltielt, nieren, 
förmig, lappig gekerbt; die desStengels abwechlelnd, kürzer ge- 
ftielt, handlörmig; die oberlten ungeltielt und lanzetlörmig. Die 
Biüthen- fielen an den Spitzen der Aelte und bilden Büfchel; ihr 
Kelch ift mit drüligen Haaren beletzt. Die länglichen, ftumplen 
Kronblätter verichmälern lich nach der Balis hin; fie lind weils 
und mit ältigen Nerven durchzogen. Der Fruchtknoten Iteht halb 
unter der Blüche. Auf lonnigen Auhöhen überall, (H. M.) 


18. S. BULBIFERA, foliis palmato-lobatis: caulinis 
felhlibus, caule ramofo bulbifero. ($. buldifera Willd. 
Perf. Holt, Fl. D. 390.) 

ZWIEBELTRAGENDER ST. 24). 5. An der Wurzel find ähnliche Körn- 
chen, wie bey dem vorhergehenden. Der aufrechte Stengel träge 
auch in den Blattwinkela kleine Knollen. Die Blüthe Ützr über 
dem Fruchtkuoten. Einige halten dielen für eine Spielart des vor- 
es Auf-Wielen; Oeltr. 

. S. RUPESTRIS, foliis caulinis sinäifernilne tri- 
lobis Henatis glandulofo- hirfutis, peduncnlis unifloris 
longifimis, caule adicendente bafı ramofo. - ($. rupe- 
fris Willd. S. petraea Wulff. in Jacgq. coll, Jacq: icı r. 


Möjsler's Handb. d. Gewüchsk. 38 


594. CLASSISX. SPECIES. 


t. 81. S. geranioides Holt, Gouan ill. t. 18. f. 2. S. peu 
traea Perf.) 
Fersen -St. 4.6. Die ganze Pflanze ilt zottig und [chmierig. Die 
Wurzel - und unterlien Stengelblätier lind langgeltielt und gelappts 
die, welche aus 5 Lappen befiehen , lind faft nierenförmig. Die 
ober/ten Stengelblätter liad entweder linien- oder lanzetlörmig, 
ganz, oder 2-, Zlpaltig. Auch findet man nicht lelten Individuen, 
an welchen alle Blätter ganz find. Die Blütchen find weils. Nach 
der Blüche verlängern lich die Kelchblätter falt bis zur Länge der 
Frucht. Auf den Alpen; Krain. 
20, S. [rıpacryLitss, foliis radicalibus fubinte- 

gris: caulinis cuneatis trihdo - incihis, caule ramofo, 

eduneulis unifloris, petalis calicem fubaequantibus. 
(S. Tridaetylites Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hcffm. 
Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 501. Schk. 
t. 119.) 
Daxvrueınıoen St. ©. 4. 5. Der aufrechte, fingerhohe Bea 14 
zweytheilig- ällig, behaart und nach ugten meilt rötblich. Die lei- 
fchigen Blätter find behaart: von den Wurzelblättern find auch 
eiuige Zlappig, wovon der mittellie Lappen der gröfste ili; fie bil. 
den mit den übrigen einen Kreis um den Stengel, und verlauien 
lich in den Stiel; die oberlten find lanzerförmig. Die langen Blü- 
thenltiele [iehen an der Seite und an der Spitze des Stengels; lie 
find nackt, zotiig und hängen vor der Blütlie über. Die kleinen 
Blüthen haben verkehrt-eyrunde, weilse Blättchen. Der Frucht- 
knoten ilt unter der Blüthe. Nach Belchatlienheit des Bodens wird 
er grölser und Saftiger, auch ändern die Blatteinfchnitte mannig- 
faltig ab. Auf felliben und angebauten Stellen faft überall. (M.) 


21. S. PETRAEA, foliis cuneiformibus: radicalibus 
integris tridentatisque, caulinis quinquedentatis, fy- 
perioribus trihdis, pedunculis fubtrifloris. (9. petraes 
Vahl, Willd. Roth, Hoffm. Holt, Fl. D. 680. S, @d/cen- 
dens Wulff. in Jacg. Coll. 1.t.ın et 12. fi 1.2. S. Aypnoi- 
des Scop. t. 16.) 

Kuırren -St. 4.7.8. Die Wurzelblätter find handförmig 5 Mahl ge- 
theilt: die Seitenlappen lind verwachlen, lie Itehen.dicht rolenar- 
tig um den Stengel und dauern aus, Aus jeder Blätterrole fteigt 
mehrentheils ein einzelner Stengel, der nach unten beblätterte, aber 
‚unfruchtbare Aelte treibt; dann ilt er fait einfach und aufrecht, 
nach oben wieder ältig, blüthentragend und behaart [chmierig. Die 
Blätter in der Nähe der Blüthen find meilt ZIpaltig, leiten einfach. 
Die Blüchen find 4 Mahl gröfser als die des vorhergehenden und 
denen des körnigen St, ähalich; die fiampfen oder ausgerandeten 


/ 


ORDO I. 595 


Blüthenblätter haben gelbe Nägel und gelbe Stanbfäden, Auf den 
Alpen; Oelir. Salzb. Bay. Auf dem Harz bey Elbingerode (in der 
Nähe der Eilengruben). | 

22. S. PALMATA, foliis pilofis palmatis: inferioribus 
quinquepartitis, au afıdıs, caule erecto fubfo- 
liofo denfe paniculato paueifloro, petalis fubrotundis. 
(S.palmata Smith, Hoftin. Engl. b. 455. Fl. D. 71. Sturm. 
$. decipiens Ehrh. Perf. S. ad/cendens Willd.) 


HanprörmiGBLÄrTeERIGER St. 2%. 5.6. Der Sterigel ilt handhoch; 
er findet lich auch fufshoch‘} er ilt aufrecht und nach oben mit drü- 
figen Haaren bekleider. Die Wurzelbläter bilden dichte Rolen, 
die einander fo nahe liegen, dals lie eine grofse Stelle bedecken ; 
nur in der Jugend find fie mit zarten Haaren beferzt. Bis im 
die Mitte des Stengels litzen 3-, feltener ätheilige Blätter; weiter 
hinauf werden fie immer fchmäler und elliptifch. Die Blütchenftie- 
le find mit Zfpaltiigen oder ungerbeilten Deskblätchen verfchen. 
Die drüligen Haare machen den Kelch [chmierig. Die Krone ift 
3 — 4Mahı gröfser als der Kelch: ihre gelblichweilsen Blätter lind 
falt rund, dreyfach genervt. Der Fruchtknoten fleht balb unter 
der Krone. Auf Gebirgstelfen ; Schlef, Harz, 

23. S. moscHarta,'foliis radicalibus aggregatis in- 
tegris trifidisve acutis linearibus, caule vilcolo fubra- 
cemofo, petalis calice aequalibus. ($. mofe4ata Willd. 
Perf. Hoffiın. Hoft, Jacq. mile. 2. t. 2ı. f. 2r. Smith?) 
Bısampurtenden St. 4. 6 — 8. Die langgeltielten blüchen find 
gelb und wohlriechend;; ihre Bläuer find zfach genervt, und werden 
- von Inlekten verfchont. Auf den Alpen; Oeltr. Salzb. Tyrol. 


24. S. muscoıides, foliis radicalibus aggregatis in- 
tegris trifidisque, fcapo gracili fuberecto paucilloro, 
floribus eitrinis fubfefflibus. ($. mufcoides Willd. Perf. 
Hoffm. S. cae/pitofa Seop.t. 14. Lapeyr. t. 34.) 
Lesersmoosanticer Sr. 4.6. Die ganz kleine Pflanze verbreitet 
fich rafenartig. Einige Blätter find ‘ganz, andere kielförmig und 
ztheilig; alle kahl und nervig. Die zollhohen, fadenförmigen 
Stengel find drülig- weichhaarig, und tragen nur wenige entfernte 
Blätter, Nach der Spitze hia finden [ich 2 — 3 abwechlelnde, kurz- 
geftielte Blüchen, die kaum fo grols lind als die von dem dreythei- 
ligen St. Die kurzen Kelche find fiumpf; die goldgelbea Kron- 
blätter [ind etwas länger als der Kelch und linienförmig verkehrt. 
eyrund; lie haben 3 Nerven, die an der Spitze lich wieder vereini- 
gen. Auf Abhängen der Alpen; Oellr. Bay. 

25. S. cazspırosa, foliis radicalibus aggregatis car- 
noüis linearibus integris trihdisve {ubtus nervols, cau- 


38 * 


Pa 


6 ___ CLASSIS X. SPECIES. 


le nudiusculo fubbifloro. ($. caefpitofa Willd. Smith, 
Hoffm. Engl. b. 794. 9. groenlandica Perf. Lapeyr. 
t. 19.). | 
a St.%.6. Der aufrechte, azöllige Stengel ift wenig 
beblättert un: behaart. Die zahlreichen Wurzelblätter find bewim- 
‚pert und auf der Unterfläche Zfach genervt; die des Stengels wech- 
feln ab; fie haden [ich oft unzertheilt, zuweilen Stheilig. Die auf- 
rechten, gelblichen Blüthen- [ind geltielt und fiehen an der Spitze 
des Stengels. Der balbkugelrunde Kelch ili behaart- fchmierig und 
ftumpf. Die verkehrt-eyrunden, ganzrandigeh Kronblätter lind 
Zlach genervt. Der Fruchiknoten fteht falt unter der Krone, Auf 
Gebirgen; Oelir. Salzb. Bay. Schlef. Harz. 

26. S. HYPNOIDES, foliis litiearibus integris trifdis- 
ve, ftolonibus procumbentibus, caule nudiuscılo, pe- 
talis elliptico-oblongis. +($. Aypnoides Willd Smith, 
Engl. b. 454. Fl. D. 348. Perl.? | $.Sponhemica et con- 
den/ata GmelH. 2. t. 3.) i 
Lissennpen St. %. 5.6. Die liegenden Ausläufer find beblättert 
und behaart. Der einzelne, aufrechte Stengel trägt eine Rispe, 
Die abwechfelnden Blätter find [pitzig und falt bewimpert; die un- 
terlien falt 3(paltig, mit ausgebreiteren Einfchniuten; die des Sten- 
gels meilt unzertheilt. Die [chlafle, wenigblüchige Rispe ifi [chmie- 
tig ; ‚die Deckblätter lanzetförmig; die lanzeiförmigen Kelchlchnit- 
te Ipitzig. Die ftumpfen Kronblätter find weils, Zfach genervt und 
der mittellie Nerv zuweilen ältig. Der Fruchtknoten Lieht halb 
unter der Krone. Auf den Alpen; Oeltr. _ 





‚Die Steinbrecharten Itehn gern feucht und im Schatten; der 
nabelkrautartige St. ilt einer der [chönlten, auch zeichnet lich der 
dickblätterige St. vortheilhaft aus. Man fucht ihren Standpunkt, 
den lie in der Natur haben, nachzuahmen, und fie fofdern dann 
keine weitere Pflege. Doch gehört der rankende St. ins Glashaus. 
In den Apotheken führte man ehedem von dem körnigen St. : Sa- 
zifragae albae radiz, herba, flores, jemina; und von dem Zthei- 
ligen: Sedi Tridactylitis herba. 


284. CHRYSOSPLENIUM, Goldmilz. 


I. CH. ALTERNIFOLIUM, foliis alternis. (CA. alter- 
nıfolium Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 34. Fl. D. 366. Schk. 
%. 108, Sturm ı. 12. Gaerin.ı. t. 44: f. 7.) 

. Weonsersrirtarion G. 2. 4. 5. Die kriechende Wurzel treibt ei- 
nen aufrechten, meilt fingerliohen Stengel, der dreyeckig, zer- 


ORDO II. 597 


brechlich und nach oben atheilig- äftig ill. Die Wurzelblätter bil. 
den einen Kreis; nur die oberiten Sıengelblätter in der Nähe der 
Blüthen find falt ungeltielt und kahl; lie lind alle herz - nierenförmig, 
gekerbt, glänzend und mir einzelnen Haaren bekleidet. Die klei- 
nen, gelbgrünlichen Blürhen find ungeltielt und einander genähert ; 
nur die erlte und mittellte ilt Zlpaltig und ıomännig. Die Samen 
find glänzend. In naflen Haynen; überall. (H, M.) 

2. CH. oPPOSITIFOLIUM, foliis oppoßitis. (CA. op« 
pofitifolium Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Gmel. Hell. Engl. b. 490. Fl. D. 365. Sturm ı. 4.) 

NTGEGENGESRTZTBLÄTTERIGE G. 2. 4— 6. Sie hat das Anfehen 
der vorigen, aber lie ilt in allen Theilen kleiner und blafler; die 
dünneren Stengel lind viereckig, meilt liegend und wurzelnd ; die 
Blätter lind kürzer geltielt und ftehen einander entgegen; und der 


kleinern, Blücthen find weniger. Auch hier finder lich die zuerft ; 


aufbrechende Blüthe zlpaltig und somännig. Auf Ichattigen feuch- 
ten Plätzen falt überall. (M,) 


. Beyde Arten haben zulammenziehende Kräfte und erregen hef. 


tiges Erbrechen.. Von der eritern führte man ehedem i-Chryfofples 


nii leu Najtureii ira herba. 


HYDRAN GEA, Braga | 


H. ArBoREScENs, foliis ovatis glabris, ftaminibus 
alternis longioribus, floribus conformibus. (H. arbo- 
re/cens Willd. Lin. Du Roi, Wangenh. Beytr. Smith jc. 
p- ı. Lamark ill. t. 370» £. ı. Gaertn.ı. t.30. 7, H. vul. 
garis Perf.) 

Baumarrıcs H.5.6 — 8. Es wird ein 3 — 4 Fufs hoher Strauch, 
dellen zahlreiche Aelte rund und glatt find. Die gegenüberltehen- 
den Blätter ünd zugelpiızt, ungfeich gezähnt und gelflielt. Die 
weilsen Blüthen find klein und bilden an der Spitze der Zweige 


en 


ältige, vielblürhige Afterichirme ; fie find wohlriechend. In Vir- - 


gioien, 


Man vermehrt dielen Strauch durch Ableger, Wurzellprollen, 
oder durch amerikanilchen Samen, 


285. SCLERANTHUS, Knauel. 


1. Sc. AnNuus, calicibus fructus patulis acutis, 
caulibus patentibus. (Sc. annuus Willd,. Perl. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Engl. b. 351. Fl.D. 
504. Gaertn. 2.1, 126. f. 2. Kensl annuum Scop.) 


598 _ CLASSIS X. 'SPECIES. 


Jinrıcen Kv. 9.6 — 8. Die weilse, kaferige Wurzel treibt meh- 
rere, atheilig-ältige, ganz abftehende Stengel, diez — 6 Zoll lang 
werden. Die entgegenzelerzten Blätter liod verwachlen, pfriemen- 
förmig und an der Balis gewimpert, Die kleinen, grünen Blütben 
befinden [ich in den Theilungen des Stengels ungeftielt und an der 
Spitze deflelben in Bündeln. Die Kelchfchnitte find kaum weils- 
gerander. Er variirt mit 5 und 8 Staubfäden. Auch legen fich mit 
der Zeit die Stengel nieder. Auflandigen Aeckern überall, (H.M.) 

2.:9C. PERENNIS, calicibus fructus claufis obtußs, 
caulibus procumbentibus. (Sec. perennis Wılld. Perf. 
Roth, Smitlı, Hoffin. Fl. Wett. Spreng. Gmel. Hell. Engl, 
b. 352. Fl. D. 563. Schk. t. ı20.) 
Auspavennpen Kn. 4. 6 — 10, Er unterfcheidet lich von dem vor- 
hergehenden: durch die graugrüne Farbe der ganzen Pflanze; durch 
die ausdauernde Wurzel; durch die 'geltreckten Stengel; durch 
dickere Blätter, die kürzer find und einen weilsen, bäurigen Raud 
haben ; durch die flumpfen Kelchfchnitte, die deutlicher weilsge- 
rancet find, Jiumpfe, sekrümmte Zähne haben und famentragend 
zulammengeneigt find. Auf fonnigen erhabenen Plätzen fait über- 
all. (H. M.) 

f 
Die erfte Art war ehedetn oflicinell; an der Wurzel beyder fin- 


det lich im Junius die deurfche Kofchenille, Coccus polonious, die 
man Fonft i in Polen fammelte. 


MITELLA, Bifchofshut. 

-.  M. vıenyLLA, foliis cordatis fubtrilobis dentatis, 
fcapo diphyllo. (M. diphylla Willd. Per[. Lamark il- 
luft. t. 373. f. 1. Schk. t. ı20.) 

Zwerntärteriger B. 24. 4.5. Der’einfache, aufrechte Schaft ilt 
fchlaoak, behaart und wird ungefähr einen Fuls hoch; es kommen 
mehrere aus einer Wurzel. Er trägt 2 enrgegengeletzie Blätter, die 
ungeliielt find, und eine lockere Achre von kleinen, weilsen Blü- 
tben an feiner Spitze. Die Blätter an der Wurzel find langgeltielt. 
Der Fruchtknoten ilt ohne Griffel; er trägt 2 liumpfe Narben. Die 
Kapfiel enthält viele in 2 Partieen vereinigte [chwärzliche Samen. 
In Wäldern; Nordamerika. 


Diefe Pflanze gedeiht im Freyen, in einem feuchten befchat- 
teten Boden; man vermehrt lie durch Wurzeltheilung. 


286. GYPSOPHILA, Gypskraut. 
1. G. repens, foliis lineari-lanceolatis carnofis gla- 


'ORDO 1. 599 


bris, panicula laxa fubpubefcente, genitalibus corolla 
brevioribus. (G.repens Fl. taur. - canc» Willd. Perf. Roth, 
Hofkm. Holt, Jacq. a. t. 407. Lamark illuft. t. 375. f. 2.) 
Krıschennss G. %. 7.8. Aus der Sehr langen Wurzel treten fuls=‘ 
hohe, holzige, ältige, ziemlich aufrechte Stengel hervor. Die grau- 
grünen Blätter find ungeltielt und öfters gekrümmt. Die Kelch- 
Schnitte ünd alle Spitzig. Die liumpfen Kranblätter find leicht aus“ 
gerandet, weilslich und länger als der Kelch. Die eyrund- lanzer” 
förmigen Deckblätter lind Ipitzig. Auf Abhängen der Alpen; Oelir. 
Salzb. Tyrol, Tübing, Bay. Zur 
2. G. panıcuLara, foliis lanceolatis acuminatis fca- 
bris, corymbis decompoßtis glabriusculis, petalis ob- 
longis revolutis, genitalibus corollam aequantibus. (G. 
panieulata Fl. taur. »cauc. Willd. Perl. Ait. Jacq. a. app. 
t. ı. Hoft.) | nn 

Rısrexerörmises G. 9.6.7. Die fpitzigen Blätter find am Rande 
Icharf, Die Blüchen [ind klein; bey einer Pflanze lind lie lauter 
Zwitter, bey einer andern alle weiblich oder die Staubgefälse lie- 
gen unfruchtbar auf dem Fruchiboden. Die Kronblätter' find klei- 
ner als in den übrigen Gattungsverwandten. Die gekrümmten Grif- 


fel lind kaum länger als die Krone. Auf dem Litorale bey Trielt. 


3. G. rastıGıaTa, foliis lanceolato-linearibus ob- 
folete triquetris läevibus obtufis fecundis. (G. fafli. 
giatz Willd. Perf. Rath, Hoffm. Rupp'jen. . 2. 
Lychnis eypjophila Gmel. fib, 4. t. 61. . ı.) | 
Lanosrieuises G, 2%. 7. 8. Die aufrechten Stengel werden fufshoch 
und höher und liegen vor der Blüthe geltreckt; lie find knötig 
und nach oben gerheilt. ' Die Blätter find leifchig: die der 
Wurzel [tehen gedrängt; die des -Stemgels einander entgegen; 
in der Nähe der Blüthen [ind lie kleiner, eyrund-lanzetförmig und 
ftumpf. Die Blüthen bilden an der Spitze eine fchlaffe, gleich- 
hohe Schirmtraube ; Ihe lind gellielt und hellrofentarbig. Die Kron- 
blätter find verkehrt- eyrund, Kumpf, ganz und kürzer als die Staub- 
fäden. Auf trockenen Anhıöhen; Schlef. Märk Brand, Oberlaulitz, 
Jena, Hannov, Harz, auf dem Altenftollberg. 


4. G. MmuraLıs, caule dichotomo, foliis Jinearibus 
planis, calieibus nudis, petalis crenatis. (G. muralis 
Willd. .Perf, Roth, Hoffm. Fi. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. 
Hell. Schk. t. ı20. Storm ı. ı.) 

Mavsa-G. Maverneixs. ©. (2?) 7 — 9. Der aulrechte Stengel 
wird fingerhoch und höher; feine aussebreiteten Aelte fiehen ein- 
ander gegenüber. Die entgegengeletzten Blätter find verwachfen, 
etwas Jiumpf und kahl. Die einzelnen Blütben Stehen in den Thei- 


Dj 


> 


600 | CLASSIS X. SPECIES. 


lungen des Stenzels und mn der Spitze deffelben. ‚Die kleinen 
Nleifchfarbenen KionLlätter lind mit- dunklern Adern durchzogen 
und leicht ausgerander. Der Kelch hat keine Schuppen an [einer 
Balis. Sowohl auf Aeckern, als auch auf Mauern, an Wegen faft 
überall. ( M.) 

5. G. SaxırraGa, foliis linearibus, calicibus angu- 
latis: fquamis quatuor, corollis emarginatis. (G. Saxi- 
Jraga Wilid. Perf. Roth, Hoffm. Hoft, Gınel. TZunica 
Sazxıfraga Scop. Dianthus Saxifragus Lin.) 
Strinpnechantices G. 21. 6.7. Der aüfrechte, handhohe und 
höhere Stengel liest mit (einer Bafis; er ilt fadenförmig und äflig. 
Die ganz [chmalen Blätter find Ipirzig. Die langgeftielten Bliithen 
ftehen an der Spitze der Aelte: die einblürhigen Stiele. find auf- 
recht. Die’ pfriemenförmigen Schuppen an der Balis des Kelchs 
lind wechfelweife doppelt gröfser, und am Rande häutig. Die aus- 
gerandeten Kronblätter find blafs Aeifchfarbig und mir 3 dunklern 
Adern bezeichnet; fie find falt doppelt gröfser als die des vorher- 
gehenden. Auf trockenen, waldigen Bergen; Oelir. Salzb, Bay. 
Regensb. am Boden[ee bey Mörsburg, Götting. | 


- 


‚287. SAPONARIA, Seifenkraut. 


I. S. OFFICINALIS, calicibus cylindricis, foliis ova- 

to-lanceolatis. ($. ofieinalis Willd. Perf. Roth, Smith, 
Hoffin. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 1060. 
Fl..D. 543. Schk. t. ı21. Sturm 1.6. Zycehnis offieinalis 
Scop.) : 
Gsmunes $,. 24.6 — 8. Die iehr lange, gelenkige Wurzel treibt 
2 Fuls hohe und höhere Stengel, diegrlenkig, kahl und äftig üind, 
Die entgegengeferzten, verwachfenen Blätter find 3Znervig, ganz- 
sandiz und kahl. ‚Die fchönen, grolsen Blüthen find kurzgeltielt, 
wohlriechend und ftehen in Endbülchela. Die weilsen oder blafs- 
rotben Kronblätter find an der Balis der Platte mit 2 fpitzigen Zäh- 
nen verfehen. Der Fruchtknoten ilt geltiel. Auf Wielen, an 
Zäunen falt“allenıbalben, (M.) 

2.78. Vaccarıa, foliis ovatis acuminatis, floribus 
folitariis, calicibus pyramidatis pentagonis. - (S. Yac 
caria Willd. Perf. Roth, Hoffm. Spreng. Holt, Gmel. 
Hell. Gaertn. 2. t. 130. f.g. Jaccaria pyramidata Fl. 
Wett, Zyehnis Faccaria Scop.) | 
Acrker.$.©.6. 7.. Der aufrechte, gegliederte Stengel ıft gleich 
von der Bafıs an äfliz; er wird fulshoch und höher und ilt bell-. 
grün. Die entgegengefetzten, verwachfenen Blätter find graugrün, 


ORDO IH. E or 


ganzrandig und kahl, Die einzeloen Blürhen ftehen in den Blatt- 
winkeln und an der Spitze der Aelte: ihre Blätter [ind kaum län- 
ger als der weite Kelch, [ägezähnig und rofenfarbig. Der Frucht- 
knoten ilt ungelflielt. Auf Saatäckern falt überall. . 


3. S. OcyMmoıpks, foliis ovato-lanceolatis, calici- 
bus eylindricis villofs, caulibus dichotomis procum- 
bentibus. (S. Ocymoides Willd. Perl. Hoffm. Holt, Jacq, 
a. app. t. 23. Cav. ic. 2. t. 134.) 


 RuspsrÄtterioes $. 4.7.8. Die knotigen Stengel werden 5b — 8 
Zoll hoch. Die untern Blätter find' geftielt,' rundlich; die am 
Stengel mehr lanzetförmig, am Rande gewimpert, rauh und kle- 
brig. Die purpurrothen Blüchen ftehen in den Blattwinkeln und 
baben eyrunde Blätter. Der Kelch ift braunroth. Auf felligen, 
fchattigen Plätzen; Krain, Kärnıh, Tyrol, Schwab, " 


4. S. ORIENTALIS, calicibus c lindricis villofis, cau« | 
le dichotomo erecto patulo, foliis lineari-lanceolatis. 
(S. orientalis Willd. Perf. Scop. Dill. elth. t. 167. f. 204.) 


Oriswräniscnzs 8.0.6 — 8. Es ift dem vorigen ähnlich, un- 
terlcheider fich aber vorzüglich durch die linien - lanzetförmigen 
Blätter. Die Fruchtkelche find eyrund init erhabenen behaarten‘ 
Punkıen befetzt. Die fpitzig ausgerandeten Kronblätter haben 
keine Zähne an der Balis der Platte. In Krain, 


5. S. LUTEA, calicibus teretibus cauleque hirtis, pe- 
talis obovatis integerrimis, floribus corymbofis, Foliis 
lineari-lanceolatis canaliculatis. ($. Zutea Willd. Perl. 
Smith Spic. 6. t. 5. Allion. ped. t. 23. Sturm.) 

Geipes 9. 23.7.8. Die ziemlich [larke, holzige Wurzel treibr an- R 
fangs nur [chmal -lanzetförmige, falt kahle Blätter rolenförmig zu- 
fammengeliellt; aus ihnen entlpringt ein runder, ungefähr finger- 
langer Stiel, an welchem 3 —4 Paar fieifbaarige entgegengeletzte 
‚ Blätter fich befinden, An der Spitze deflelben fteben die Blüchen 
auf ein- und mehrblüthigen Stielen und bilden Schirmtrauben, 
Die hellocherfarbigen Kronblätter [ind verkehrt- eyrund und ganz. 
randig; “fie haben braune Nägel und 2 aufiechte kleine Schuppen. 
Die dunkelrothen Staubfäden tragen ‚gelbe Antheren. Auf deu höch- 
fien Alpen; Tyrol. . 


Das gemeine S. ilt bitter und enthält ein [eifenartiges Welen, 
das mit Waller oder Weingeilt kann ausgezogen und zum Wa- 
föhen verwendet werden. In den Apotheken war gebräuchlich ; 
Saponariae radix, herba, jemina. — Von dem Acker-$. be- 
nutzt man die Samen zu einem. woblfchmeckenden Oel. 


62 °_  CLASSIS X. SPECIES. 
288. DIANTHUS, Nelke. 


a. Floribus aggregatis, 


1. D. sarsartus, floribus aggregatis fafciculatis, 

fquamis calicinis ovato - fubulatis tubum aequantibus, 
foliis lanceolatis. (.D. Bardatus Willd. Perf. Rotb, Hoffm. 
Holt. Zunica barbata Scop.) 
Barr-N, %. 6. 7. Der einfache, aufrechte Stengel wird ı Fuls 
hoch und höher; er ilt kahl und knotig. Die Wurzelblätter Itelen 
walenartig vereinigt: die entgegengeletzten, verwachlenen Stengel- 
blätter verfchmälern lich an beyden Euden; lie lind ganzrandig und 
kabl. Die kurzgelüslien Blüchen bilden an der Spitze dichte Bü- 
Schel: die gekerbren Blätter lind purpurroih und unter der Mitte 
wreils punktirt. Auf bewachlenen Bergen; Krain, Friaul, auf [um- 
pfigen Wielen um Klagenfurt. _ | 

2. D. cartHusıanoruM, floribus fubaggregatis, 

$quamis calicinis ovatis ariltatis tubo brevioribus, in 
volucro oblongo ariltato capitulo breviore , foliis lines 
Yibus trinerviis. (D. cartAufianorum Willd. Perf£. Roth, 
Smith act. Soc. Lin. Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Ginel. 
Hell. Gaertn. 2. t. 129. f 13. Sturm. Tunica carthufia- 
zorum Scop.) 
Kunraäusse- N, 2.6 — 8. Sie unterlcheidet fich von der vorherge- 
henden: durch einen etwas [charfen Stengel ; durch doppelt - [chmi- 
lere Blätter, die Znervig und fteifer find, ihr häuriger Rand an der 
Balis it feingezähnt;; durch lang- und nichtgeliielte Blüthen, die 
falt gehäuft, ja zuweilen einzeln ftehen; durch 4 (— 8) eyrunds, 
mach oben häutige, lang begrannte, Schwärzliche, falt doppelt 
kürzere Keichfchuppen als die Kelchröhre; durch hellroche, el 
ıen weilse Kronblätter, die auf der Oberfläche mit mehrern röb- 
zigen Haaren bekleidet und mit 3 purpurrothen Nerveu bezeichnet 
find. Die Fortfätze der Staubfäden abwärts lind nicht eingekerbt, 
Auf Wiefen, fonnigen Hügeln falt überall. (M.) = 

3. D. Armerıa, floribus aggregatis falciculatis 
Iquamis calicinis- lanceolato- fubulatis tubum aequantr 
bus, foliis fubulatis calicibusque hirfutis. (D. Arme 
ria Willd, Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl, Wett. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 317. Fl. D. Schk. t. 121. Sturm.) 
BüscreL-N. ©. 6 — 8. DerStengel ift nur an der Balis gekrümmt, 
übrigens aufrecht, er wird ı — ı3 Fuls hoch und hat fteife Aelie, 
die unterhalb der Blätter kraushaarig ind. Die entgegengeleistea 
Blätter find ungeftielt, kielformig, ungenervt und ganzrandig. Die 
gebäuften Blüthen ftehen an der Spitze, gewöhnlich zu 3— 4 


ORDO H. | 603 


auch mehrern vereinigt; lie find faft ungeflielt und haben ellipti- 
fche, mit einem weilsen Nagel verlehene Blätter, die roh, an 
der Spitze fägezähnig und mit belleren Punkten bezeichnet find. 
Die 2 — 4 geltreifien Kelchlchuppen ftehen an der Spitze ab und 
find an der Balis verwachlen. Die Fortlätze der Staubfäden lind 
eingekerbt. Die Samen find herzförmig uud zufammengedrückt, 
Sie variirt mir weit höherem Stengel. Auf landigen, unfruchiıbaren 
Plätzen fali allenıhalben. (M,) 


4. D. vroLıirer, floribus capitatis, fquamis ealici- 
nis ovatis obtuhs muticis fearioßs tubum fuperantibus, 
. petalis emarginatis. (D..prolifer Willd. Perf. Roth, 

Smith, Hoffm. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 956. 
Fl. D. 22ı. Tunica prolifera Scop.) 
Srrossenne N, © 6 — 8. Der anfrechte, lleife Stengel wird band-, 
aber auch ı — 2 Fuls hoeh; er ift ganz kahl und gegliedert. Die 
entgegengefetaten Blätter [ind verwachfen, linienlörmig und kahl, 
Die Zahl der Kelchichuppen ift ver[chieden ; die äufsern find kür- 
zer als die innern, diele [ind gewöhnlich mit einem Kielnerv ver- 
fehen, der [ich in eine braune Spitze endigt. Man könnte lie Hüll- 
Schuppen nennen, da fie [ämmtliche Blüthen [o dicht einfchliefsen, 
dafs man beym erften Anblick den Kopf für eine einzelne Blüthe 
hält. Jede Blütbe ilt noch befonders mit 2 weilslichen, durch- 
[cheinenden Schuppen umgeben, die fo lang als der Kelch find. 
Es blühr eine nach der andern und nur die blübende zeigt ihre 
blafs - oder fahlrorhen Blätter. . Die Kapfel öffnet fich mit 4 Zäh- 
nen. Es finden [ich kaum fingerhohe Individuen, mit einer ein- 
zelnen Blüthe mit 4, 6 und 8 Schuppen; zwilchen dem inneslten 
Paare finder fich zuweilen ein Rudiment zu einer 2ten Blüthe, 
Wahrfcheinlich gehört hierher Dianthus diminutus Lin. und D. 


pufillus in der Flora von Dresden des H. Dr. Fieinus. Auf bergi- 
gen Triften faft überall. (M.) 


b. Horibus Jolitarüis ; pluribus in eodam caule. 


a. D. CarvornyLLus, floribus folitariis, fquamis 
calicinis fubrhombeis breviffimis, petalis erenatis im- 
berbibus, foliis lineari-fubulatis canaliculatis glaueis. 
(D. Caryophyllus Willd. Perf. Smith Act. Soc. Lin. et 
‚Brit. Engl. b. 214) u 
Garten-N. 2.7. Sie ilt graugrün; ihre Stengel} ftehen aufrecht, 
find äftıg und rispenförmig-vielblütliig. : Die Blätter lind über der 
Bafis gezälinelt, nach der Spitze hin ganzrandig. Die einzelüen, 
aufrechten Blüchen [tehen an der Spitze; Lie find Neilchfarbig und 
woblriechend, Der geltreifte Kelch hat 4 Schuppen, die 4 Mabi 


604 | CLASSIS X. SPECIES. 


F 


kürzer als der Kelch, eyrund, [pitzig und genervt find; die innern 
find am breitelten. Die Kronblätter find ungleich gekerbt. Von 
ihr ftammt die unüberlebbare Menge Spielarten. lıalien. 


5. D. sytvestris, floribus folitariis, ([quamis cali- 
einis brevilimis ovatis: exterioribus acutis, interiori- 
bus obtuhflimis, petalis crenatis imberbibus. (D. jy!- 
veftris Willd. Perf. Hoffm. Gmel. Jacg. ic. r. 1. 1.81. 
Sturm.) | 
Wıurne N. 2.6.7. Die ältige Wurzel ift rothbraun; fie treibt oft 
mehrere, gewöhnlich 4 Fuls hobe Stengel, die an. der Balis eıwas 
liegen, meilt einfach und hellgrün oder röthlich iind. Die Wor- 
gelblätter fiehen in Büfcheln zulanmmen; fie had lehr kurz, pfrie- 
menförmig und freif: die des Stengels find entgegengelerzt, ver. 
wachfen und nach oben gefurcht. An der Spitze Iteht gewöhnlich 
nur eine,Blüthe, deren Kelch walzenförmig, an der Balis und an 
einer Seite meilt rörhlich ift. Die Kelchfchuppen find eytörmig, 
‘mit einer kurzen Spitze verlehen und auch röthlich. Die hoch- 
rothe, ziemlich grolse Blüthe hat verkehrt- eyförmige Blätter mit 
weilsen Nägeln und fcharf gekerbten Spitzen. Die Antheren lind 
antangs gelb, dann hellbläulich. Auf felligen DEN) Krain, 
Kärnth. Tyrol, Schwab. 

6. D. perToıDes, floribus folitariis, fquamis calici- 
nis ovato-lanceolatis acutis fubbinis, foliis obtuhuscu- 
lis fubpubefcentibus, petalis crenatis. (D. delioides 
willd: Perf. Roth, Smith ‘Act. $. L. et Br. Hoffın. Fl. 
Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 61. Fl. D. 577.) 
Heiıne-N. 4.6 — 9. Die falr‘ liegenden Stengel werden handlıoch 
und drüber; fie find gelenkig, nach oben atheilig-äftig und etwas 
weichbehaart. Die linienförmigen 'Blättgr lind pfriemenförmig und 
am Rande fcharf: die der, Wurzel fin ralenartig vereinigt; die 
des Stengels entgegengeletzt und verwachlen. Die langgeftielten 
Blürhen freben aır der Spitze; fie find hellroth mit filber- und gold- 
farbigen Punkten bezeichnet und haben einen purpurfarbigen Ring 
um die kahle Mündung. Die Schuppen find doppelt kürzer als der 
Kelch. Die Kronblätter [ind ungleich gekerbt. Die Fortlätze von 
& Staubfäden lind nicht eingekerbt. Es findet fich nicht fern von Wien 
eine Varietät, gewöhnlich mit 4Kelchfehuppen,, die etwas fchmä- 
ler und kürzer find als bey. der Stammart, die deren meift nur a 
hat; ihre Blüthen find ohne Flecke und die Blätter oft mehr bläu- 
lichgrün.  (D. deltoides; ß. ) Auf Feldern und Triften 
falt überall. (M,) 

. D. pLuMARIUS, Aoribus folitariis, fquamis cali- 
einis fubovatis brevifimis obtußfhmis muticis, corol- 


> ORDO I. Zr 


lis multifidis fauce pubefcentibus. (.D. plumarius Willd. 

Perf. Scop. Roth, Hoffın. Hoft, Gmel ) 

Fepen-N. 32.6 —'g. Die vielköpfige Wurzel treibt mehrere, meilt 

einfache Stengel, die blols an der Bafıs liegen und [pannehoch 

und drüber werden. Die linienförmigen Blätter find faft 3 Mahl 

länger, als die der vorhergehenden; fie find, wie die ganze Pflan- 

ze, graugrün und am Rande [charf; die der Wurzel [ind rafenar- 

tig vereinigt; die des Stengels lind entgegengeletzct und verwachlen. 

“ Man findet ı— 3 Blüthen an der Spitze des Stengels; fie Jind 
weils oder Nleilchfarben, wohlriechend, inwendig feiohaarig und 
doppelt gröfser als die vorhergehende. Bey den breiten Kelch. 

Schuppen Steht der Kielnerv etwas hervor. Die Kronblätter haben 

linienförmige Einfchnitte und [ind nicht gefleckt. Die Haare am 

Schlunde find weils oder röthlich. Sie finder ich mit a —3Fuls 
hohem Stengel, der nach oben rispenförmig ift, Auf Felfen, wal- 

digen Triften ; Oefır. Salzb. Bay. Schwab, 

8. D. supereus, floribus folitariis paniculatis, fqua- 
mis calicinis ovatis acutis brevilimis, petalis multih- 
dis barbatis, foliis lineari -lanceolatis margine fcabrius- 
culis. (D. fuperdus Willd. Perf. Roth, Hoffm. Fl. Wett. 
Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl, D. 578. Jacq. obl. ı. t. 25.) 
Pracat-N. 2.7.8. Sie unterfcheidet fich leicht von der vorher. 
gehenden: durch ibre breiteren Blätter und durch den [chwarzro- 
tben Fleck über den Nägeln der Kronblätter. Der aufrechte, ge- 
gliederte Stengel ift nur an der RBalis gekrümmt und nach oben 
arheilig-äftig. Die ganzrandigen Bläuer find kahl; lie freben ein- 
ander en'gesen und [ind verwachfen. Auf der Spitze eines jeden 
Altes finden [ich 2 — 5 weilslichviolette, groSse wohlriechende 
Blütben. Die Kelchfchuppen find auch etwas violet und doppelt 
kürzer als die Keichröhre. Die viel- und zartgelpaltenen Kron- 
blätter lind an der gelblichgrünen Balis der Platte mit dunkelro- 
ıhen Haaren bekleidet. Die Nägel find länger als der Kelch. Auf 
feuchten Waldwielen; Oeftr. Salzb. Bay. Schwab. Hell. Pfalz, Thür. 
Würzb. Wett. Frankf. a. M. Berl. Barby, Hannov. Mecklb, Poınm. 
Meilsen. | , 

9. D. vırsıneus, foliis caelpitofis, Joribus folita- _ 
riis, caulibus paucifloris, fquamis calicinis brevifhmis 
obtußiflimis binis diftantibus, petalis crenatis. (.D. vir- 
gineus Willd. Perf, Smith Act. $. L. Jacq. a. app: t. ı5. 
D. /ylvefiris Lin. [uppl. Tunica virginea Scop.) 
Junorenn-N. 4.2 — 8. Die zahlreichen, fchmalen Wurzelblät- 
ter lind graugrün und bilden, wie die gemeine Gras- Nelke, dich- 
te Rafenbüfchel; fie ind Zkanıig, am Rande und Kiel Icharf. Aus 


606  CLASSIS X. SPECIES. 


ihrer Mitte entipringen einige fpannelange Stengel mit 4 Gelenken. 
Die Stenzelblätter werden den Stengel hinauf immer kleiner. Auf 
der Spitze eines jeden Stengels ftehr eine wohlriehende Blüthe zu- 
‘ weilen kommt eine ate aus dem oberlten Blattwinkel. Die Hleifch« 
 farbenen Kronblättchen lind gelb punktirt, aber weder eingelchnit- 
ten noch Zottig. An den Kelchfchuppen finden lich auch zuwei« 
len kleine Spiızen. Auf rauhen, bewachlfenen Plätzen; Litorale, 
Friaul, Kärnth, Kraio, Tyrol. 

b. D. cnınensıs, floribus folitariis, [quamis calici- 

nis fubulatis patulis foliaceis tubum aequantibus, peta- 
lis @renatis, foliis lanceolatis. (D, c4inen/is Wil!d. Perf. 
Smith |]. c.) 
Crıinssischk N, ©. 7 — ı0, Sie hat einen [chwachen, äftigen, 
ungefähr fufshohen Stengel. Die [chmalen Blätter find fpitzig und 
grün. Die [chönrothen Blüthen haben einen Ichwarz punktirtea 
Kreis; fie find geruchlos und variiren näit mancherley Farben ; auch 
finden lie lich gefüllt. Die Kelchichuppen liad auch oft kürzer als 
der Kelch, In China. 

ı0. D. syıvarıcus, foliis folitariis et falfciculatis, 
fquamis calicinis ovatis acuminatig tubo triplo breviori- 
bus, petalis inaequaliter incifis pubelcentibus, caule fub- 
erecto, foliis lineari-lauceolatis glabris nıargine carti- 
lagiueo - denticulatis. (D. /ylvaticus Hoppe, Sturm.) 
Wıaro-N. 21.7.8. Die dünne, weitlchweifige Wurzel ilt inwer- 
dig weils, äulserlich braun; he treibt mehrere einfache Stengel, 
die glatt, grün, zuweilen bräunlich, etwas geulamuienzedrückt und 
nach oben gerheilt üad. Die Blätter find auf beyden Flächen hell- 
grün und auf der untern erkaben genervt: die der Wurzel Stehen 
in Bülcheln; die des Stengels find entgegengeletzt und verwachlen. 
Der geltreifte Kelch ift walzenförmig, fchwarzroth ; die Zähne der 
Mündung fpirzig und häutig; feine 4—6 Schuppen find mehr oder 
wenizer Ichwarzroib. Die lehr feliönrorhen Kronblätter find ver- 
fchieden gefleckt und um die Mündung der Krone bilder [ich ein 
Kreis von blutrotben Punkten. Die ungleichen Staubgefäfse find 
kürzer als die Krone; die Griffel kürzer als die Staubgefälse und 
haben purpurrothe Narben. Die Samenkaplel it etwas länger als 
der Kelch; die runden zulammengedrückten Samen find fchwarz 
und haben einen erhabenen gezähnten Nabel, Herr Prof. Duval 
endeckte lie in einigen Laubwäldern bey Regensburg. 


c. Caule unifloro herbaceo. 
ır. D. aArEnARıUs, caulibus fubunifloris, fquamis 
calicinis ovatis obtufis, corollis multihidis, foliis linea- 
ribus. (D. arenarius Lin. Willd. Perf. Roth.) 


ORDO II. 607 


Sınpn-N. 214,5.6. Der gegliederte Stengel ilt fadenförmig und 
wird 7 — 8 Zoll hoch. Die zarten Blätter find (ehr zahlreich und 
graügrün. Sie unterfeheidet lich von der Feder- N.: durch einen 
dünueren, einfachen, falt immer einblüthigen Stengel; durck 
drey Mahl fchmälere, kürzere, fteifere Blätter mit einer kleinen 
Spitze; durch. ftumpfere Deckblätter, die nicht immer ganz [tumpf, 
fondern zuweilen eine kleine Spitze zeigen, und wovon die beyden . 
unterften am kleinften find; und durch die bis über die Mitie ein- 
gelchnittenen und eingerillenen Kronblätter mit einem dunkel. 
grauen Flecke. Ueberdiels find fie mit röthblichen Haaren beletzt, 
Im Trieblande an der pommerlchen Külte. 


12. D. cassıus, caulibus unifloris, fquamis calici- 
nis fubrotundis brevibus, petalis crenatis pubelcenti- 
bus, foliis margine fcabris. (D. caefius Smith Act. 
S.L. et Brit. Wilid. Perf. Engl. b. 62.) 


GaauszÄrterice N. 2. 6.7. - Die. ganze Pflanze ift graugrün. 
Die holzige Wurzel treibt mehrere, aufrechte Stengel, die einfach, 
falt 4eckig, kabl und äufserft felten ablüthig find. Die linien- 
lanzetförmigen Blätter (ind eıwas Stumpf. Die [ehr wohlriechen- 
den Blüthen find Nleilchfarbig: ihre Blätter find doppelt gekerbt, 
an der Mündung geltwichelt und mit purpurfarbigen Haären beklei- 
det. Der geturchte Kelch har 4 Schuppen, die 3 Mahl kürzer find 
als die Kelchröhre; fie find geltreift und haben eine kleine Spitze, 
Auf und an Fellen im plauenfchen Grunde bey Dresden. 


13. D. aLpınus, caule unifloro, petalis crenatis, 
fquamis calicinis exterioribus foliaceis tubum fubaequan- 
tibus. (D. alpınus Sınith Act. $. L. Willd, Perl. Holt, 
Jacg. a. t. 52. Sturm.) 
Arren-N.%.6. Die holzige Wurzel treibt mehrere fingerlange, 
ganz einfache Stengel, dienach oben hin röthlich [ind und gewöhn- 
lich aus 3 Gliedern beltelien. Die zahlreichen Wurzelblätter find: 
linien-lanzetförmig, Nach, gegen die Spitze etwas breiter und 
ftumpt. Die Stengelblätter Stehen einander entgegen, [ind aufrecht 
und von der Geltalt der Wurzelblätter. Die grolse, [chönrothe Blü- 
the Stelit an der Spitze des Stengels; ihre Blätter find rundlich - ey- 
förmig und etwas behaart. Fünf Staubgefälse ragen aus der Blü- 
ıbe hervor. Die eyrunden, rungeligen Samen [ind braun. Der 
grünsöthliche Kelch Jıat an der Balis 4 Schuppen, wovon die äu- 
fsern länglich, grün oder röthlich, die innern kürzer lind. Auf 
den höchlten ‘Alpen; Kärnth. 


14. D. ALPESTRIS, caule unifloro, fquamis calicinis 
ovatis acuminatis, petalis maculatis barbatis laceris, 
foliis lineäribus. (D, a/pefiris Hoppe in Sturm.) 


68 .  CLASSIS X. SPECIES. 


Vorczarnes-N. 3,7. Die lange, dünne Wurzel ift holzicht, kno- 
tig und fchuppig. Die kablen, [pitzigen Blätter lind fehr kurz; 
fie ftehen einander gegenüber und find verwachlen. Der falt lie- 
gende Stengel wird fulshoch;, er-ift.kahl und Aeckig; es kommen 
oft mehrere au, einer Wurzel. Die walzenförmigen Kelche lind 
röthlich. Die Kronblätter find faft keilförmig, blalsbläulichroth, 
“ mit einem langen, weilsen Stengel. Die 5 längeren Sraubfäden ra- 
gen hervor und tragen längliche, gelbe Staubbeutel. Auf fandigen 
Hügeln in Alpengegenden des lüdl. Deutichlands. 

4 | 





Die Nelken lieben ein® leichte Erde und mehr trockene als 
nafle Lage gegeu Süden. Viele der angeführten Arten verdienen 
wegen ihres Woblgeruchs eine Stelle in den Gärten, dahin gehört 
vorzüslich die Prachkt- N. Von der Garten- N, führt man: Tuni- 
cae flores. 


TRIGYNIA, srıuı 3. 
289. CUCUBALUS, Taubenkropf. 


C. BAccIFER, calicibus folitariis: fructiferis cernuis 

infatis Jaevibus, baccis coloratis, ramis divaricatis. 
(C. baceifer Lin. Perf. Smith, Hoft, Caertn. ı. t. 77. f. 7» 
Silene baccifera Willd. Roth, Hoffm. Spreng. Hell. Seri- 
baea divaricata Fl. Wett. ZLychnis baccifera Scop. 
Lychnanthus [oandens Gmel.) 
Beerentracesnen T. 4. 6— 8. Die kriechende Wurzel treibt 
fehr lange, kletierode Stengel, mit fehr vielen entgegengeletzten 
Aelten, die an der Spitze BlJütben tragen. Die entgegengelerzten 
Blätter find geltielt, eyrund, zugefpitzt, ganzrändig und am 
_ Rande etwas Icharf. Die einzelnen Blütben find geltielt, überhän- 
gend, weifslichgrün und haben keine Deckblatter. Der glocken- 
förmige, häutige Kelch ift weichbehaart und bleibend. Die Staub- 
fäden bilden zugleich mir den Nägeln der Kronblätter einen Ring 
um den Fruchtftiel. Die [chwarze, glänzende Beere öffnet [ich 
nicht. In Wäldern, an Zäunen falt allenıbalben. ( M.) 


290. SILENE, Silene. 


a. Floribus [picatis aut. racemofis. 


1. S. anGLıcA, hirfuta vilcofa, petalis emargina- 
tis, floribus lateralibus erectis alternis, fructibus in- 
ferioribus divaricato - reflexis. ($. anglica Smith, Willd. 
Per£[. Hoft, Curt. Lond. fafc. 4. t. 30.) 


/ ORDO III. / j 609 


j 
Excränntsche $. ©. 6.7. Der hin- und hergebogene Stengel hat 
aufrechte Aelte. Die lirien - lanzetförmiren Blätter find [pitzig. 
Die weilsen, geltielten Blürhen ltehen einzeln in den Blattachleln, 
Der nervige, walzenfürmige Kelch wird mir der Zeit bauchig. Die 
Platte der Kronblätter ilt elliptifch und zuweilen mit einem rothen 
Fleck bezeichnet. Von den eyrunden Kapfeln ftiehen die oberften 
meilt aufrecht. Auf Saatäckern; Krain. 

2. 9. QUINOULEYÜULNERA, hirfuta, petalis fubrotun« 
dis integerrimis, floribus lateralihus alternis fructibus- 
que erectis. (S. qguinqguevulnera Smith, Willd. Perf. 
Eng). b. 80. Zyehnis vulnerata Scop.) 

Fünrreckice $. ©. 6,7. Diele Pflanze ill weniger fchmierig. Ihre 
kleine, falerige Wurzel treibt einen [ehr ältigen Stengel, der 
Schwach und faft liegend ill. Die elliptilch - lanzetförmigen Blät- 


ter find [pitzig. Die weilse Platte der Kronblätter ift gezähnt und 


in der Mitte mit einem Sehr [chönen, blutrashen-Flecke bezeich- 
»aet. Nur zuweilen find die unterlien Kaplelu berabgebogen, Auf 
landigen Aeckern; Krain, L:aulitz. 

3. 9. GALLICA, hirfuta, floribus fubfpicatis alter- 
nis lecundis, petalis integris, fructibus erectis. (5 
gallica Willd. Perf. Hoffm. Fl. Wett. Fifcago hirta gal- 
Jiea Dill, eith. t. 310. f. 399. Vaill. Par. t. ı6. £. ı2.) 


Französische $. ©. 7.8. Der weichbehaarte, ı Fufs hohe Stengel 
ilt oben klebrig und trägt elliptifche Blätter. Der Kelch ilt roltreilig. 
Die aufrechten, Heifchfarbenen Blüthen bilden unvollkommene 
Aebren. Die Kronblätter finden [ich oft ausgerander. AufSaarfel- 
dern bey Arheiligen unweit Darmitadı. | 2 j 
| 4. 9. CERASTOIDES, hirfuta, petalis emarginatis, 
fructificationibus erectis, calicibus fubfeihlibus fubpi- 
lofis. ($. cerafloides Willd. Perf. Hoffm. JFifeago ce 
raftii folijs Dili. elth. t. 309. f. 307. Zychnis cerafloides 


‚Scop.) 


Hornkaavtantıce $. ©. 7; Ihre Blüthen find weils. Auf bergi- 
gen Aeckern; Bay, Regensb. Wert. Neuwied, Barby, Oberlauf. 

5. S.CHLORANTHA, petalis linearibus bihdis, floribus 
lateralibus fecundis cernuis, foliis radicalibus margine- 
fcabris. (S. chlorantha Willd. Perf. Hoffm. Ehrh. Beytr. 
Cucubalus chloranthus Willd. prod. berol. t. 5. f.g9. Roth.) 


Gröüns $. 2.6. 7. Die geltielten Wurzelblätter fiad kahl und lüng- 
lich, fpitzig und ganzrandig. Der kahle Schaft ılt falt rund; er 
wird fulshoch und drüber. Seite Gelenke werden von 2 entgegen- 
gefetzten, borltenförmigen Bläuern [cheidentörmig. umfchloflen ; 
die Scheiden find an der Spitze brandichwarz, Die’ ein- oder ablü« 


Möjsler's Handb. dı Gewächsk, . 39 


610 CLASSIS X. SPECIES. 


ihigen Stiele bilden Rispen und fteben nach derBlüthe wieder auf- 
recht. Der walzenförmige Kelch hat Ipitzige Einfchnitte und if 
aufgeblafen. Die Ichmutzig- grünen Kronblätter find lo lang wie 
die Staubfäden; die Griffel find länger als die Krone. Der Frucht- 
knoten ilt geltiel. Die Zfächerige Kapfel wird vom Kelch eing-- 
Schloffen. Auf hohen bewachlenen Stellen; Mark Brandenb. 

6. S. nutTans, floribus 'paniculatis fecundis cer- 
nuis, petalis bipartitis: laciniis linearibus, foliis lan- 
ceolatis pubefcentibus. (9. zutans Willd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. 
b. 465. Fl. D. 242. Schk. t. ı22. Zychais nutans Scop.) 


UzsennÄngenne $. 4.6.7. Aus der älligen Wurzel treten mehre- 
re ı — 2 Fuls hohe, aufrechte Stengel hervor; fie find einfach, 
rund, gegliedert und weichbehaart. Die Ipitzigen Blätter find ganz- 
randig, auf beyden Seiten weichbehaart und Scharf: die Wurzel- 
blätter [ind verkehrt -lauzetförmig ; die des Stengels entgegengelerzt 
und verwachlen. Die Blüthen hängen nach einer Seite. Der zot- 
uze Kelch ilt ıoltreifig. Die Kronblätter find bis auf den Stengel 
_getheilt; die Theile find an der Spitze gekerbt, anf der Oberflä- 
che weifs und auf der Unterfläche roth. Die Kapfel (pringt an der 
Spitze Gzeilig auf und ilt länger als der Fruchtiiiel. Die nieren- 
förmigen Samen [ind rüunzelig. Auf Anhöhen, Wielen, in Laub- 
wäldern überall. (H. M.) 
. 7. 9. vIScoSsA, racemo verticillato: pedunculis op- 
poßitis multifloris erectis, foliis lanceolatis undulatis 
fe[ßlibus hirfutis. (S. vifcofz Perf. Cueubalus vifoofus 
Willd. Scop. Lin. Hoft, Tournef. cor. 24. itin. 2. t. 36ı.) 


Kıeerıce $. 2.5.6. Die ganze Pflanze ilt Ichmierig. Der auf- 
rechte, einfache Stengel ilt fleif und wird r — 3 Fuf hoch. Die 
Wurzelblätter verlaufen [ich in den Stiel; die des Stengel» fiehen 
einander entgegen und umfallen ihn; &e find breiter als die der 
Wurzel und fämmtlich an der Balis zurückgefchlagen. Der Kelch 
it röhrig und nicht aufgeblafen. Die weilse Blürhe düfter des 
Nachts angenehm; fie hat ftumpfe und tiefe Einfchnitte. Am 
Schlunde finder fich nur eine Spur von einem Kranze. Auf trocke. 
nen Wiefen an der ungarilchen Grenze in Oeltr. 

8 S. Orıtss, floribus paniculatis dioicis, calici- 
bus nervofis, petalis linearibus indivilis nudis. (S. Oti- 
tes Smith, Perf. Cucubdalus Otites Willd. Rotb, Hoffm, 
Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 85. Fl. D, 
518. Zychnis Otites Scop ) 

OnzzörreL-$. 24. 5— 7. Die Ipindeiförmige Wurzel treibt ge- 
wöhnlich mehrere ‚aufrechte Stengel, die ı Fuls hoch und höher 





ORDO II. 6IL 


werden; lie find behaart und fchmierig. Die Wurzelblätter find 
verkehrt - lanzerförmig, geltielt, lumpf und bilden ralenförmige 
Bülchel; die entgegengelerzien Stengelblätter find verwachfen, 
Itumpf und linienförmig; fie find fämmtlich ganzrandig und dicht 
mit kurzen Haaren befetzt. Die kleinen, geltielten Blüthchen [ind 
grüngelblich, mit Deckblättern verfehen und meilt getrennten Ge- 
fchlechts, doch giebt es auch Individuen mit Zwittern: die männ- 
lichen Blüthen find eıwas gröfser, haben einen röthlichen Kelch; 
die weiblichen einen grüngellreiften. Auf rauhen und bewachfe- 
nen Aohöhen; Oeltr. Bay. Pfalz, Wett, Schwab, Würzb, Sach[. 
Thür. Berl. Barby, Mecklb. | 


.b. Caule paniculato- dichotomo; flores in pluribus 
e ex dichotomia. 


9. S. ITALIcA, laevis, pubefcens, petalis femibi- 

hdis, calicibus clavatis, panicula dichotoma: ramis 
longis patentibus, floribns erectis, foliis lanceolatis. 
(S. scalica Perl. Cucubalus italicus Willd. Juug. ob£. 4. 
t. 79.) 
Irantinıscue $. 8. 6.7. Die lanzetförmigen Blätter find einfeits- 
wendig. Der Stengel ilt aufrecht und vorzüglich abwärts grau von 
einem kaum lichibaren Filze. Die geltielten Blüthen [teben auf. 
‚recht. Die aufrechten Kelche haben ı0 Furchen: der Fruchtitiel 
ılt länger als der Fruchtknoten; daher erfcheint der Kelch keulen- 
förmig. Die halbgelpaltenen Kronblätter find, wie die Staubfäden, 
weils und auf der Unterlläche bleyfarbig. In-Ifiriep. 

10. S. CONOIDEA, caule raınofo vifcolo, foliis lan« 
ceolatis pubefcentibus, calicibus fructus globolo- acu- 
minatis 3oftriatis, petalis emarginatis. ($. conoidea 
Willd. Perf. Roth, Hoffm. Spreng. Fl. Wett. Zychnis 
glabra annua Moril. [. 5. t.,36. fi b.) 

Kuceirnücutiss $. ©..6. 7. Der aufrechte Stengel wird fulshoch 
und höher; er ift vorzüglich aufwärts ällig. Die ganzrandigen Blät- 
ter find geadert: die Wurzelblätter eyrund und geltielt; die des 
Sıengels entgegengefetzt und verwachfen. Die aufrechten, geltiel- 
ten Blüthen fteben meilt einzeln in den Blattwinkeln und an der 
Spitze des Stengels. Der Blüthenkelch ilt Jänglich, zugelpitzt 
und kaum bauchig; der der Frucht ift aufgeblalcn und nach oben 
zufammengezogen. Die Kapfel ilt geltielt. Die Kronblätter find 
ganz und roth. Unter der Saat; Sachf, Merfeb. Halle, Schlef. Wert, 


: It. $. contcA, caule dichotomo, foliis mollibus 
lanceplatis, petalis bihdis coronatis, calicibus fructus 
conicis ftriis triginta. (S. conica Willd. Perf. Roth, . 


39 * 


4 


612 CLASSIS X. SPECIES. 


Smith,’ Hoffm. Fl. Wett. Hoft, Gmel. Engl. b. 922. Jacq. 
a.t. 253.  Lychnis conica Scop.) 

Keceıraücktick $. ©. 5— 7. Sie unterlcheider fich-von der vorher» 
gehenden: durch einen kleinern Stengel ; durch lanzet - linienfor. 
mige Blätter, die nicht geadert, etwas dick, auf beyden Flächen 
fat Älzig und 'graugrün find; die des Stengels find nur leicht ver« 
wachfen; durch kürzere Blüthenltiele; durch den länglich - kegel- 
förmigen Blütben -, und den kegelförmigen, aufzeblafenen Frucht- 
kelch; und durch die rolentarbigen Kronblätter, die meilt mit ei- 
nem Zahn in der Mitte verleben find. Uebrigens ilt der Fruchtiliel 
Sehr kurz. Auf hochliegenden, trockenen Acckern; Oeltr. um 
Wien, Bay. Schwab: Pfalz, Frankf. a. M. Darmit. Neuwied. = 

12. $. NOCTIFLORA, caule dichotomo, foliis infhimis 

obovatis, calicibus decem angularibus: dentibus tu- 
bum fubaequantibus, petalis bifidis obtufe- coronatis. 
(S. noctifiora Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffn. Fl. Wett. 
Spreng. ‚Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 291. Gaertn. 2. t. 130. 
f. 8. Sturi® ı. 3.) 
NäicnatLicur $. 0.6 — 8. Der aufrechte Stengel wird 1 — » Fuls 
hoch; er ilt weichbehaart und gegliedert. Die enrgegengeletzten, 
verwachlenen Blärter [ind lanzetförmig, ganzramlig und erwas 
feharf. D** einzelnen, geltielten Blüthen Gnd grofs und blafsroch; 
fie ftehen n den Blattwinkeln und an Jer Spitze, lie find nur des 
Nachts und Morgens geöfiuet und wohlriechend. Der Kelch if 
zottig und [chmi@rig; von [einen ı0 grünen Adern find 5 äftig. Der 
Fruchtftiel ift fehr kurz. In Wäldern, an Zäunen; Oeftr. Bay. 
Pfalz, Schwab. Würzb. Frankf. a. M. Wett. Hell. Tbür. Leipz. 
Halle, Schlef, 

13. 9. INAPERTA, canle dichotomo paniculato, ca- 
licibus laevibus, petalis breviffimis emarginatis, foliis 
glabris lanceolatis. (8. ineperta Lin. Willd. Perf. Ehrh. 
Beytr. Hoft. Zychnis inaperta Scop. Fifcago laevis, in- 
aperto flore, Dill. elth. t. 315. f. 407.) 

'GescuLossene $. ©- 6.7. Der unbehaarte Stengel wird gewöhn- 
lich 6 Zoll boch, Auch der Kelch ilt unbehaart; er bleibt gefchlof- 
fen bis zur Samenreife. Die Kronblätter finden lich bald ganz; 
bald ausgerandert; fie find fämmtlich kürzer als der Kelch und die 
Staubgefälse, deren gewöhnlich nur 5 find. Bey Trieft, in Krain. 

14. S. POLYPHYLLA, petalis bihdis, calicibus ovato - 
oblongis: angulis glandulofo-hirtis, ramis brachiatis 
fubtrifloris, folüs linearibus reflexis hirtis: fafciculo 
axillari. ($S. polyphylla Fl. taur. - cauc. Willd. Perf. 
Zychnis Srivefris Mori. 2: L5. u 2of 4.) 


ORDO II. 03 


Wiersrärterige $. %. Diele äftige Pflanze verbreitet fich weit und 
ilt von borliigen Haaren panz rauh und grau. Die verlängerten 
Stengel werden fulshoch. ‘Die Znervigen, fpitzigen Blätter find am 
Rande Icharf bewimpert: in den Winkeln finden fich Büfchel [ehr 
Ichmaler Blätter; «die oberften find breiter und falt lanzettörmig. 
Die Blünbeufliele ftehen an der Spitze des Stengels und der Aelte: 
der mittellte ift der kürzelie, Es finden fich gewöhnlich entgegens 
Beleizte, blartförmige Deckblätter .an der Balis des Kelchs. Der 
Kelch hat zehn rörhliche Ecken. Die weilsen Kronblätter find 
 Yotrh überlaufen und haben einen kurzen Kranz um den Schlund, 
Der Fruchtitiel ili ganz kurz. In Oeftr. Böhm, 


c: Floribus terminalibus fafligiatis, palfım folitariis. 


15. S. ÄRMERIA, petalis integris, calicibus clava- 
tis falciculatis faltigiatis glabris,. foliis fuperioribus 
cordatis glabris. (S. Zrmeria Willd. Perf. Roth, Smith, * 
Hofim. Spreng. Holt, -Hell. Engl. b. ı398. Fl. D. 559. 
Sturm ]. c.) . 
Gartsn-$.©.6 — 8. Der aufrechte Stengel ift 2 — 3 Fuls hoch, 
kabl, zabeläfiiz und vorzüglich nach. oben [chmierig. Die meer- 
grünen Blätter find ganzrandlig: die der Wurzel [ind gellielt und 
. verkehrt-eyrund; die des Stengels [ind ungeltielt, kürzer, entge- 
gengeletzt und umfallen den Stengel. Die aufrechten, purpurfar- „ 
bigen Blüthen fiehen in [chirmförmigen Sträufsern an der Spitze 
der atheilig-ältigen Stiele. Der 10eckige Kelch hat kleine, runde, 
röıhliche Zäbne, Die falt runde Kapfel ift weit kürzer als der 
Fruchtlliiel und öffnet fich an der Spitze. mit 6 Ipitaigen Zähnen. 
Auf waldigen Bergen; Tyrol, Bay. Schwab. Würzb. Halle, auf 
Wiefen bey Hannov. Minden, Barby, Oberlauf. Schlef. 

16. S. ALPESTRIS, petalis quadridentatis, caule 
dichotomo, capfulis ovato-oblongis, foliis lineari-lan- 
ceolatis glabris erectis, pedunculis vilcidis. (S. alpe- 
‚fris Willd. Perf. Ait. Jacq. a. t. 96. Zyehnis alpeftris 
Lin. fupp.) | 
Arnrın-$. 2.6— 8. Die glatten, aufrechten Stengel werden [panne- 
hoch. Die Blätter find auch glatt; Die Blürhen bilden eine gabel- 
äftige Rispe. Der glatte Kelch bat Itumpfe Zähme. Die 4lpaltige, 
weilse Krone ilt von der Länge des Kelchs. Die Kapfel ilt länger 
als dielfer. Auf den Alpen; Oelftr. 

7. 9. BEHEN, floribus paniculatis cernuis, calici- 
bus globohis reticulato- venofis glabris, petalis femibi- 
hdis fauce fubnudis. (Cueubalus Behen Willd. Perl. 
Rath, Hoffm., Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. 


614 'CLASSIS X. SPECIES. 


b. 164. Fl..D. 914. Drew. et H. t. 50. Schk. t. 121. Sile 
ne inflata Smith. Lychnis Behen Scop.) 


Gesueine $. 4. 7. 8. Der Stengel hegt nur mit Seiner Balıs; er 
wird ı — ı% Fuls hoch, ift nach oben kahl und graugrün. Die 
Wurzeibläter Jind verkebrt- lanzeiförmix: die des Stengels find 
eyrund-lanzeitormig, entgegengeletzt und verwachfen, zugelpitzt, 
ganzrandig und zraugrün, auch finden fie lich olı zarı bewimpert. 
Der aufzeblalene Kelch ilt mit röthlichen, [ich veräftelnden (ana- 
ftomofantes) Adern durchzogen. Die weilsen, gefpaltenen Kron- 
blätter find gekerbt und wiederhohlt mit kleinen Zähnen an der 
Balıs der Platte beobachtet worden. Auf.Aeckern, Wielen, ia 
Wäldern ganz Deuulchl. (H. M.) 


18. S. QUADRIDENTATA, petalis quadridentatis ('3-, 
alobis), caule dichotomo, foliis linearibus recurvis. ($. 
quadridentata Per[. Silene quadrifida Lin. Hoffm. Jacq. 
a. t. 120. Zychnis quadridentata Willd. Rotb, Holt, 
Lychnis quadrifida Scop.) 

Vienziunise $. 24. 7. 8. Der aufrechte, zweyıheilig-ällige Stengel 
findet fich bald einzeln, bald find mehrere bey einander; bald ein-, 
bald mehrblüthir; bald fintl dieKronblätter ganz zart gezähnt und 
die Seitenzähnchen kürzer, bald nur ausgerander. Die weilsen, 
geltielten Blüchen ftehen an der Spitze. Es finden [ich 4, auch 5 
Griffel, felten 3. Die kahlen Blätter find ftumpf und weitläufg 
am Rande bewimpert. Die Kaplel ili eyrund. Auf Alpen, 'in hohen 


- Wäldern; Oeltr. Bay. Salzb. 


19. $. RUPESTRIS, caule dichotomo multifloro, flo- 
ribus erectis, petalis emarginatis, calicibus teretibus, 
foliis lanceolatis. ($. rupeftris Willd. Perf. Roth, Hoffm, 
Hoft, Gmel. Al/ine alpina glabra Fl. D. t. 4. Sturm |.;,c.) 


Fersen-S. d.7.8.° Die ältige Wurzel treibt mehrere aufrechte, 
kahle Stengel; lie find gegliedert, graugrün und werden handhoch 
und höher. Die Wurzel- und unterlten Stengelblätter find mehr 
keil- als lanzeıtörmig ; weiter hinauf find fie ungeltielt, entgegen- 
geletzt und fämmtlich graugrün. Die ungleichen, eiablüthigen 
Stiele fielren an der Spitze des Stengels und der Aelte, Der eyrund. 
glockenförmige Kelch ilt geftreift; feine eyrunden Zähne find an 
der Spitze vertrockner. Die kleine, [chneeweilse Krone hat ver- 
kehrt-herzföürmige Platten mit geraden Nägeln, die gelblichgrün 
und von der Länge des Kelches find. Am Schlunde finden [ich 
fehr kurze, fpitzige Zähne. Die verkehrt-kegelförmige Kapfel 
enthält mit hakenförmigen Borlten verlehene Samen. Auf hohen 


Bergen; Oeltr. Bay. Tübingen, Badenweiler, auf dem Belchen und 
Blauen, 


ORDO IM. 0065 


20. S. SaxırraGa, caulibus fubunifloris, peduncu- 
lis longitudine caulis, foliis glabris, Aoribus hermaphro- 
ditis femineisque, petalis bifidis. (S. Saxifraga Willd. 
Perf. Hoft. Zychnis Saxifraga Scop. Lychnis minor 

Sazxifraga Segu. ver. t. 6. f. ı.) 


STRINRRECHARTIGE S. 4. 6 — 8. - Die äftıge Wurzel ilt holzig; 

Sie treibt mehrere, fingerlange, kahleStengel mit 4 — 6 Paar linien- 
förmigen, entgegengeletzien, [pitzigen Blättern. Der zarte einblü- 
ıbige Suel an der'’Spitze ilt lo lang als der Stengel, Ielten finder 
fich noch ein ater.an der Seite. Die weilsen Blüthenblätter find 
auf ihrer Unterfläche roth, und ihre Platte ift kürzer als der Kelch, 
Diefer ilt kabl und keulenförmig. An den Ahhängen der Alpen; 
Steyerm, Kärnth. Tyrol, ' | 


a1. S. PuMILIO, caulibus unifloris fubdiphyllis, pe- 
talis repandis, foliis lineari - lanceolatis. (S. pumilio 
Willd. Wulff. in Jacq. Coll! 2. t. 10. Jacgq. a. app. t. 2. 
Sturm. Cucubalus pumilio Perf, Holt. Lychnis pumilio 
Scop,) | 
Nıieperee S. 3.6.7. Die faferige, nach oben I[chuppige Wurzel 
treibt eine Menge ralenförmig vereinigter Blätter, womit lie ganze 
Plätze überzieht; lie lind den Nelkenblättern ähnlich, dabey Itumpf 
und kahl. Zwifchen ihnen erheben [ich fehr kurze, einfache, [elt- 
ner ällige Stengel, gewöhnlich mit 3 Gliedern und eben fo viel Blät. 
ter-Paaren, An feiner Spitze Steht nur eine rothe oder weilsliche 
Blüthe mit einem länglichen, glockenfärmigen Kelche, der gefärbt, 
ftumpfzäbnig, etwas behaart und oft noch länger als der Stengel 
ift. Auf den Alpen; Steyerm. Kärnth. Tyrol, | 


22. Ö. AcAULIS, foliis linearibus bafı ciliatis, pe- 
dunculis folitariis unjfloris, petalis coronatis. (S. acan. 
lis Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Hoft, FI. D.t. 2ı. 
Lychris acaulis Scop.) | 


Srıerrosg 8.4.6 — 9. Die vielköpfige Wurzel treibt fehr viele 
in Rofetten vereinigte Blätter, die grolse Plätze bedecken; fie find 
ganz fchmal, fpitzig und kurz. Die aufrechten, falt zollhoben 
Stengel find kahl, undeutlich 4eckig und verlängern lich nach der 
Blüthe. Die einzelne, aufrechte Blüthe ift [chön rolenroth und 
Steht in einem glockenförmigen, halbfünffpaliigen, fünfrippigen 
Kelche, der röthlich und kahl ift. Die Kapfel ift falt doppelt län» 
ger als der Kelch. Nach ‚dem Trocknen werden die Blüthen ge» 
wöhnlich grün. Vor der Blüthe hat diefe Pflanze das .Anfehen 
des gemeinen Haarmoofes. "Auf den Alpen; Oeltr, Steyerm, Salzb. 
Tyrol, Bay. 





616 CLASSIS X. SPECIES. 


Die Silenen lieben alle einen leichten, landigen Boden und 
eine warıne Lage, Ä 


% 


291. STELLARIA, Sternkraut. 


1. ST. nemogum, foliis inferioribus cordatis pe- 
-, tiolatis, fineriünus ovatis feiGlibus, panicula ehe 
toma. (St. znemorum Willd. Parf. Scop. Roth, Smith, 
HFoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b. 92. 
Fl.D. 27ı.) ' 

Waın-Sr 4.4 — 7. Die kriechende Wurzel treibt einen ı — 2 
Fuls bohen Stengel, der fieh bald aufrecht, bald liegeud finder, 
eckig, zoutig it und an der Balis rankı. Die entgegengefetzten 
Blätter find ganzrandig, feinbebaart und auf der Unterfläche blal- 
fer. Die Endrispe ilt ausgebreitet und vielblüthig. Die Blütben- 
füiele ftehen aufrecht; die der Frucht wagsrecht. Die glockenför- 
migen Blüther find weils; die längliche Kapfel walzenrformig. In 
feuchten Laubwäldern,; Sachlen, Ihür. Hell. Jena, Halle, Oldenb, 
Breni. Holft. (H. M,) : 

2. ST. DIcHoToMA, foliis ovatis fefflibus, caule 
dichotomo, floribus folitariis, pedunculis fructiferis 
relexis. (St. dichotoma Willd. Perf. Roth, Scop. Smith 
jc. med. 1. t. 14.) | 
Gaserästices St. ©. 7. 8. Es unterfcheidet üch von dem vorher- 
gebenden: durch einen häheren und ältigeren Stengel, dellen Aelfte 
zweytlieilig und -ausgebreitet (ind; «durch eyrunde, oder eyrund- 
lanzeiförmige, ungeltielre, (den Stengel beynabe umfaflende) 
Blätter; durch einzelne langgeftielte Blütben; und durch herabge- 
bogene Fruchtftiele. Auf dem Rielengebirge, in Holltein. 


3. Sr. Hoostea, foliis lineari-lanceolatis margi 

ne ferrulato fceabris, petalis femibihdis calice longiori- 
bus. (Sr. Holofiea Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. Engl. b. 5ı1. Gaertn. 
2.t. 130. f. 3. Schk. t. ı22.) 
Grossptürmises Sr. 3. 4— 6. Die kriechende Wurzel treibt an 
der Balis [ehr zarte, liegende Stengel, die dann lich aufrichten und 
fufshoch und höher werden: fie Gnd gegliedert, viereckig und 
pach oben an diefen Ecken [charf. Die Blätter find zugefpitzt und 
am Grunde verwachfen, Schark kielförm'g und kahl. Die grolsen, 
weilsen Blüthen find geltielt und bilden eine atheilig-äftige Rispe; 
ihre Blättchen find doppelt länger als der Kelch. Die Ipitzigen 
Kelchblättchen find weilsgerander und völlig ungenervt. Die falt 
kugelrunde Kaplel ift kaum grölser als der Kelch, An Zäunen, 
in Laubwäldern ganz Deutfchl. (H. M.) 


B 


ORDO IH. | 617 


4. St. zunsosa, foliis ovato-langeolatis fubtus'ave- . 


niis, caule [ubramolo, peduncu!o uniloro, radice Ali- 
formi repente bulbifera. (87. Zulso/a Willd. Perf. Holt, 
Jacgq. ic. r. t. 468.) 
Zwisneivnasennes Sr. 24. 4.5. Es fieht bey dem erften Anblick 
der Trientalis europaea lehr ähnlich, Der Sıengel ilt zuweilen mit 
einem und dem andern Alt verfehlen. Die Blätter find nur oben 
geadern Die einblütliigen Stiele find lang und liehen meilt an der 
Spitze, doch wird bisweilen der eine und der andere in den Blatt- 
achlelna wahrgenommen, Auf Ichattigen feueliten Plätzen der kärn- 
thifchen Alpen. 

5. ST. GRAMINEA, foliis lineari-fubulatis margine 
laevibus, panicula divaricata, petalis bipartitis longi- 


tudine calicis. (St. graminea Willd. Perf. Scop. Roth, 


Smith, Hoffin. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Hell. Stell. gra- 
minea,; «. Lin. S£. arvenfis Hopp. Tafch. 1792. c. ic. 
Gmel. (St. Holoftea Fl.-D. 698?)) | 


Grasaatices St. 4. 6 — 8. Die kriechende Wurzel treibt einen 
fulsbohen und höheren Stengel, der nur mit der Balis liegt, vier- 
kantig, gegliedert und kahl ilt. Die entgegengeletzten Blätter find 
verwachlen, zugefpitzt und kahl. Die Endrispe'ilt felır äftig. Die 
langen, dünnen Blüthenttiele find 3-, 4-, zblüchig; an ihren Thei- 
lungen finden lich häutige Deckblätter. Die lanzetförmigen , Zner- 
vigen Kelchblättchen find kabt. Die weilsen Kronblätter” find bis 
über die Mitte getheilt. _Die Kaplel ft kleiner als der Kelch. Auf 
fchattigen Plätzen, an Zäunen allenthalben. ( H. M.) 


6. St. Ausıne, foliis oblongo-lanceolatis, pedun- 
culis fubgeminatis lateralibus uni-, multiflorisve, petalis 
anguftilimis calice brevioribus, caule ramoliffmo de- 
ceuinbente. (Sr. Alfine Willd, Perf. Hoffm. Fl. Wett, 
Sturm 1. 1. St. graminea Lin. y. Fl. D. 415... St. uligi- 
nofa Roth, Smith, Spreng. Gmel. Engl.b. 1074. 2. Dil- 
leniana Leers.) | ' 
Mirrenanriges Sr. ©. 5.6. Diele zarte Pflanze ill graugrün. Die 
Stengel wurzeln mit ihrer liegenden Balis; fie [ind kahl, glänzend 
und vierkantig, lie werden bandlıoch und höher. Die entgegen- 
geferzten Blätter Jind verwachlen, kabl, geadert und MM der Balıs 
bewinpert: die unterlien find eyrund und an beyden Enden ver- 
dchmüälert; die oberlten eyrund - lanzerförmig. Die einzelnen, an der 
Spitze fiehenden Stiele [ind ı- und.ablüthig; die feitenitändigen fin- 
den fich zu dreyen: der mittellle von dielen ift einblütbig und blüht 
zuerlt; die beyden leitenftändigen theilen [ich gabelförmig, hie find 
3-, 5blüshig und ausgebreitet. Es finden (ich nicht nur Deckblätter 


618 CLASSIS X. SPECIES. 


an der Balis eines jeden blattachfelfländigen Stiels, fondern auch a 
entgegengeletzte an der Theilung der Stiele, die lanzetförmig und 
weilslich find. Die lanzet- linienförmigen, Znervigen Kelchlichnitte 
endigen fich in einen kleinen Stachel. Die Kronblätter find ehr 
tel gerheilt. Fünf Staubgefälse ftiehen auf der Balis der Kronblätter 
und 5 auf Drüfen. Die Fruchtfüele find herabgebogen. Die eyrunde 
Kapfel ilt faft (o grols als der Kelch. Auf [umpfigen Plätzen, an 
Quellen falt überall. (H. M.) 

7. ST. PALUSTRIS, caule tetragono erecto, foliis 
Jineari-lanceolatis integerrimis glaucis, floribus fubfo- 
litariis, calice trinervi petalis profunde bipartitis mul- 
to breviori. (St. paluftris Willd. Perf. Hoffn. Gmel. 
Hell. Sr. graminea Lin. ß. St. glauca Smith, Spreng. 
(St. Dilleniana Roth?)) 

Sumer-St. 4.6.7. Der gegliederte Stengel wird an fulsboch und 
drüber, er ift kalil und wenig ällıg. Die entgegengeletzten Blätter 
Jioad ungeltielt, Ipitzig und am Rande glatt. Die wenigen -fadenför- 
migen Blüthenftiele ftehen fowohl an der Spitze, des Stengels als 
auch in den Winkeln der Blätter und vereinigen fich in eine Rispe, 
Die Fruchtitiele hängen über. Die Kronblätter [ind verkehrt - herz- 
förmig und weils. Die Kaplel ift eyrund. Auf naflen, fumpfigen 
Plätzen; auf Alpen; Oeltr. Bay. Schwab. Frank. Wett. Hell. (M.) 


8. ST. cRASSIFOLIA, foliis oblongo-lanceolatis craf- 
Ausculis glaucis, peduneulis unifloris folitariis axillari- 
bus, petalis calice majoribus, caulo erecto. (S2. erafli- 
folia Willd. Perf. Ehrh. Roth, Hoffm.) Ä 
Dicksrärtzrices St. ©. 6. Der viereckige Stengel ilt bald einfach, 
bald äftig und auflteigend. - Die ungeltielten, ganzrandigen Blätter 
find kahl und haben knorpelige Spitzen. Die einzelnen Blürhen 
Stehen in den Theilungen des Stengels; ihre Stiele Itehen aufrecht, 
die der Frucht find herabgebogen. Es finden lich keine Deckblät- 
ter. Der Kelch ilt nicht genervt; feine Blättchen lind eyrund- lan- 
serförmig. Auf feuchten Wielen; Braunfchw. Lüneb. Mecklb, 


9. ST. cERASTOIDES, foliis elliptico-oblongis ob- 
tufis, caulibus fubbifloris, calicibus uninervibus pu- 
befcentibus. (St. cerafioides Willd. Perf. Holt, Fl. D. 
92. Smith ic. med. ı. t. 15.) 
Hornkravfranticks St. 242. 6. Die kriechende Wurzel treibt fich 
ausbreitende, an der Balis äftige Stengel, die kahl, an der Spit- 
ze ı-, 2-, Selten Zblüthig und weichbehaart-[chmierig find. Die 
ganzrandigen, kahlen Blätter lind abwärtsgebogen und falt einleits- 
wendig. Die aufrechten Blürhen find weils; fie haben ftumpfe, 
am Rande vertrocknete Kelchblätter, die weichbehaart - Ichmierig» 


ORDO II. | 619 


und halbzefpaltene Kronblätter, .die falt doppelt länger als’ der 
Kelch find. Die längliche Kapfel öffnet fich mit doppelt fo viel 
Zähnen als Grifiel vorhanden find; denn es varlist mit 4 und 5 
Grifleln. Auf den Kärnthner Alpen. 


10. ST. MuLTIcAvULIS, foliis lanceolatis glahris, ra-. 
mis erectis hmplicifimis, pedunculo {ubfolitario terwi- 
nali, petalis calice majoribus. (St. nultieanlis Willd. 
Perf. Jacq. Coll. ı. t. ı9.) | 
Vıerstisrices St. 4.6.7. Es ift von dem vorhergehenden ganz 
verlchieden. Die kriechende Wurzel ift fadenförmig und treibt 
zahlreiche, ganz einfache, aufrechte Stengel, die an ihrer Spitze 
einzelne oder zu 2 und 3 ftehende, aufrechte Blüthenftiele haben. 
Es unterfcheidet fich von dem vorbergehenden vorzüglich: durch 
die kallen Blätter und den Stand der Blüthenltiele an der Spitze, 
da jenes aufrechte und gepaärte Blüchenfliele unter der Spitze des 
liegenden Stengels hervorbringt. Auf den Alpen; Kärnthen. 


11. ST. BIFLORA, foliis fubulatis, ramis bipartitis, pe- 
talis emarginatis, calicibus ftriatis. ($2. diflora Willd. 
Perf. Holt, Swarz Nov. Act. Holm. 1788. t. 1. f. 1. Stel. 
Jaria ciliata Scop, Sagina Fl.D. ı2.) 

ZwersLörsıoss St. %. 6, 7. Diele kleine Pflanze hat das Anfelhn 
von Sagina. Die Blätter finden [ich an der Wurzel gehäuft; aus 
ihnen treten fingerlange, fadenförmige Stengel hervor, welche gröfs- 
tentheils nackend find, Nach oben theilen diele fich in a Blürhen- 
ftiele' über einem Blätterpaare,; der eine Stiel hat in feiner Mitte 
a Blättchen. Die weilsen Kronblätter find nur leicht ausgerandet ; 
fie kommt alfo der Arenaria ganz nahe. Auf den höchften Alpen; 
Kärnth. Krain, Tyrol. 


292. ARENARIA, Sandkraut. 


I. A. PEPLOIDES, foliis ovatis acutis carnofis, cali- 
cibus obtuhs enervibus. (4. peploides Willd. Perf.Roth, 
Smith, Hoffm. Engl. b. 189. Fl. D. 624.) 

Dicksrärrerices 9 3.6. 7. Die [ehr lange, kriechende Wurzel 
treibt mehrere eckige, ganz kahle Stengel, die nur mit der Balis 
liegen und äftig find. Die entgegengeletzten, ungellielten Blätter 
find verwachlen, abwärtsgebogen, ganzrandig, kahl, kielförmig 
und ungenervt: die 'oberlten find länger und liegen wie Dachzie- 
gel übereinander. Die einzelnen, kleinen Blüchen entlpringen in 
den Theilungen des Stengels; fie find falt ungeltielt und weifs. 
"Die elliptifchen Kelchblättchen fifd Nleilchicht.. Die verkehrt - ey- 
runden Kronblätter find meift kleiner als der Kelch. Die Zklappi- 
ge Kapfel enthält grolse,, [chwarze, punktirte Samen. An den 


620 CLASSIS X. SPECIES. 


Ufern der Nord- and Ofllee ; ‚Holt. Jever, Mecklb. Pomm. Greife- 
walde, (Golberg) Preufsen, Mark Brandenb. 

. 2. A. BırLora, foliis obovatis obtufis, caulibus pro- 
cumbentibus, pedunculis bifloris lateralibus. (4. di-- 
flora Willd. Perf. Hoffın. Hoft, Jacgq. ic. r. t. 83.) 
ZwevsLörnloss $. 2.7.8. Die Blätter find falt rund, glatt und 
an der balis bewimpert. Die fehr äftigen Stengel breiten lich aus. 
Die Blüthenffiele find doppelt länger als die Blätter; lie theilen 
fich und an ilırer T'beilung finden lich 2 Deckblatter, ‘wie auch an 
dem andern Stielchen. Die weilsen Kronblätter lind- länger als 
der eyrunde Kelch. Die Kapfel ilt falt kugelrund. Auf den höch- 
dien Alpen; Steyerm. Kärnth. Tyrol, Salzb. 

3. A. muLTIcAuLıs, foliis ovatis enerviis fefflibus 

acutis, corollis calice majoribus. (4. muiticaulis Willd. 
Perf. Holt, Jaca. Coll... r ı. f 1.) - 
Virrstrenioes 8. 4.6 — 8. Die fleifchigen, eyrund - lanzerförini- 
gen Blätter ind bald mehr oder weniger 'bewimpert. Die Blüthe 
ili Sehr grofs. Die eyrund-lanzeiförmigen Kelchblätter find bey- 
nahe ohne Nerven. Auf den Feilen der höchiten Alpen; Oeltr, 

4. A. SERPYLLIFOLIA, foliis ovatis acutis enerviis 

jefflibus, calicibus birfutis fubquinquenerviis petala 
excedentibus. (4. ferpyllifolia Willd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng, Hoft, Gmel. Hell. Fl, 
D. 977. Gaertn. 2. t. 130. f 7. sStellaria [erpyllifolia 
Scop.) 
QuezspeisLÄtteriees $.O©.5— 7. Die sibläiätes Stengel liegen 
entweder oder fteigen empor; fie find lehr ältig, dünn, ausgebrei- 
zet und werden meilt bandhoch. Die kleinen -ntgegengefeızten 
Blätter find ganzrandig, fcharf und die oberften fpitziger. Die ein- 
zelnen, geltielten Blüthen finden fich in den Blatıwinkeln und an 
der Spitze. Die Fruchtltiele Itehen. wagerecht. Die eyrunden 
Kelchblättchen find [pitzig, am Rande vertrocknet: die 3 äufsern 
5-, die ianern Znervig. Die kleinen Blüchen lind ganzrandig, Die 
eyrunde Kapfel öffnet fich mit 6 Zähnen und enthält braune, faft 
zunzelige Samen, Es variirt mit 5 Griffeln. Auf trockenen, kie- 
figen Pläizen faft überall. (H M.) 

5. A. TRInERrvIA, foliis'ovatis acutis petiolatis ner- 
vofs, calicibus carina fcabris obfolete trinerviis. (4. 
trinervia Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett, 
Spreng. Holt, Gmel. Hell. Fl. D. 429. 'Schk. t. ı22.) 
Darurnsavsces $. ©. 4— 6. Die handhoben, ältigen Stengel (ind 
liegend oder aufrecht, gegliedert und nur wenig weichbehaart. 
Die entgegengelststen Blätter find ganzrandig, feinbebaart, kaum 


\ 


ORDO II. 627 
bewimpert und 3- ader nervig. Die verlängerten, einblüthigen Sties 
ie enıfpringen in der Theilung des Stengels und auch an derSpiızeg 
die der Frucht find abwärts gerichtet, Die lanzeiförmigen Kelch 
blätter find am Rande bäutig und bewimpert. Die verkehrt- eyrun« 
den Kionblärter find weils und kaum fo lang wie der Kelch, Die 
eyrunde Kapfel öffnet fich 6fpaliig und enthält kleine, Ichwarze 
Samen. Auf fchattigen, feuchten Stellen allenthalben. (H. M.) 

6. A. rusrA, caulibus proftratis, foliis linearibus 
mucronulatis, ftipulis fcariofis vaginantibus, feminibus 
comprelhis angulatis fcabriusculis. (4. rubra Willd. 
Petf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 
Hell. 4.rubra «. campeftris Lin.): 
RorssLörnıes $, ©. 6.7. Die äliige Wurzel treibt mehrere aus. 
gebreitete, äftige Stengel, die kahl find und fich wenig über den 
Boden erheben. Die flachen, ganz fchmalen Blätter [ind grau- 
grün und faft von der Länge der Glieder. Die entgegengeletzten 
Nebenblätter ftehen unter dem Blattlliele; fie ind [pitziz, weils 
und zerrillen. DieEndrispen find ztheilig- äftig, traubenartig und 
weichbebaart, Die bläulichrothen Kronblägter find kürzer als der 
Kelch, Jdellen lauzetförmige Blätter fteifhaarig, ungenervt und anz 
Rande vertrocknet find. Die Zklappige, eyrunde Kapfel ilt So lang 
. wie der Kelch, und enthält mehrere braune Samen, die falt keil- 
förmig und mit [pirzigen Erhabenheiten beferzt find. Auf trocke- 
aem, landigen Boden, an Wegen falt allenthalben. (H. M.) 

7. A. MARINA, foliis femicilindricis carnofis muti- 
cis, ftipulis fcariofis vaginantibus, feminibus compref- 
fis marginatis glabris. (4. marina Per[. Roth, Sınith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Fl. D. 740. A. rubra ß. mari- 
na Lin.) = Ä | 
Mxzen-$. ©. 6.7. Die [pindelförmige Wurzel treibt ganz kahle 
Stengel, die länger und Itärker lind als die des vorhergehenden, 
Die Blätter iind von der Länge der Glieder und weichhaarig- [chmie- 
rig. Die Nebenblätter lind wie die des vorhergehenden. Die Blü« 
thenlliele aber ind länger und wie der Kelch mit weichen [chmie- 
rigen Haaren. befetzt. Auch die Blüthen find doppelt gröfser und: 
blalsroth. Der grölsere Kelch ilt halb fo grofs als die Zklappige 
Kaplel, welche 3zeilig auflpringt. Die Samen find kahl. Es variirt 
mit 8 Sıaubgefälsen. Auf landigen Meerufern, auf Salzboden; 
Halle, Artern, Frankenbaulen. 

8. A. savArıca, foliis lemicilindrieis carnoßs obtu- 
his, petalis lanceolatis, pedunculis terminalibus fubbi- 
natis. (7. davarica Lin. amoen. Willd. Perl. Sarxifra» 
ga bavarica Ray.) | 
Bavanscuss S. 24, Es hat weilse Blüchen. In Bayern, 


622 CLASSIS X. SPECIES. 


‚ 9. A. verna, foliis fubulatis obtufiusculis, caule 
paniculato, petalis obovatis calice longioribus, calice 
trinervi: nervis remotis aequalibus. (-f. verna Willd. 
Perl. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. Engl. b. Sı2. Jacg. a. 
t. 404. A. caefpitofa Willd. 4. faxatilis Gmel.) 


Früurınas-S. 4.5 — 8. Die lange, [ehr äftige Wurzel treibt zahl- 
reiche, handhobe Stengel, die an der Bafis ältig find. Die entge- 
gengefetsten Blätter find an der Balis erweitert und verwachlen; 
vergrößsert erfcheinen fie ziemlich fiumpf und genervt. Die kur 
zen, eyrunden Deckblätter lind Znervig. Die aufrechten Blüthen- 
ftiele ind weichbehaart. Die eyrunden, fpitzigen Kelchblätter find 
behaart und am Rande häutig, Die weifsen Kronblätter [ind ftumpf 
und die Anıheren Nleilchfarbig. Die walzenförmige, Zklappige Ka- 
plel ilt länger als der Kelch und entbält faft nierenfärmige, zu- 
fammengedrückte und [charfe Samen, wie A. rubra. Auf felfigen 
Bergen; Oelir. Fraak. Nürub: Halle, Harz bey Clausthal. | 


10. A. TENUIFOLIA, foliis oppofitis fubulatis feta- 

ceis folitariis cauleque ramofifimo dichotomo. glabris, 
calicibus fubulatis ftriatis corolla longioribus. ( A. te- 
nüifolia Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Gmel, 
Hell, Engl. b. zıg. Fl. D. 389.) 
Dünnsrärtentoss $. ©. 6 8. Die falerige Wurzel treibt aufrech- 
te, gegliederte Stengel, die mit der Zeit rispenförmig und hand- 
hoch werden. Die entgegengeletzten Blätter [ind verwachlep, halb- 
zund und kürzer als die Glieder. Die Blüchen fteben in den Blatı- 
winkeln und an der Spitze der Aelte auf haarförmigen Stielen, die 
länger als die Blätter find. Die Kelchblättchen find lanzetförmig, 
Znervig und am Rande häutig. Die weilsen, länglichen Kronblät- 
ter find Ilumpf und falt doppelt kürzer als der Kelch. Es finden 
fich 3 Griffel. Die Zklappige Kaplel fpringt Szeilig auf und ift et- 
was läuger als der Kelch; fie enthält kleine nierenförmig falt runde 
Samen, die zufammengedrückt und etwas Icharf find. Es varürt: 
mit zottigen Blättern, die auf der untern Fläche geftreift ind; mit 
zottigen Blüthenftielen ; mit lanzet - linienförmigen Kelchblättchen, 
die zottig-[chmierig lind; und mit einer etwas kürzeren Kaplel als 
der Kelch. In [päter blühenden Kronen finden lich 4, 7, auch 
9 Staubgefälse. Auf fandigen Plätzen, Mauern, Schutt. 


11. A. LARICIFOLIA, foliis fubulatis margine fca- 
briusculis, caulibus adfcendentibus, panicula dichoto- 
ma pubelfcente, calicibus oblongis obtufiusculis triftria- 
tis hirtis corolla brevioribus. (4. Jaricifolia Willd. 


Perf. Holt, Fl. taur.» cauc. Jacq.'a. t. 273. stiellaria la- 
ricifolia Scop.) | 


ORDO II 623 


Lencnanssumsiätterices $. 2 7. 8. Die fchmaler, flachen Blät- 
ter lind alle ungeftielt, vergröfsert erlcheinen fie bewimpert und 
auf der Unterfläche erhaben: die unterlten Itehn gehäuft und zu- 

‚, weilen in Büfcheln; die obera fiehen einander entgegen und find 
meilt länger als die Glieder. Die-Endrispe ift vielblüthig und bor- 
ftiger als derStengel. Die Blüthe ilt falt [o grofs wie die desSumpf- 
Sternkrauts. Die Stielchen find länger als der Kelch, und die Kron- 
blätter doppelt länger als diefer. Die eyrunde, Sklappige Kapiel 
hat! gefpaltene Klappen. Auf Alpen und Voralpen; Oelir. 

12. A. rzcurva, foliis fubulatis trinerviis fubpube- 
fcentibus: inferioribus imbricatis recurvis, caulibus 
declinatis paucifloris, calicibus acutis fubquipquener- 
viis pubefcentibus corollam fubaequantibus. (4. re- 
eurva Willd. Perf. Holt, Fl. taur.-caue. Jacg. Coll. 1. 
t. 6. ı.) | 
Kavmmerärterioes $.24.6— 8, Es kommt dem folgenden und 
dem Frühlings-S. nahe, Die Blätter [ind [ehr fchmal; vorzüglich 
auf der Unterlläche fiehen die Nerven hervor und find graugrün; 
auf der Oberfläche find lie Nach; an der Wurzel ftehen lie in Bü- 
fcheln, an dem Stengel entgegen. Die zarten, fingerhohen Sten- 
gel find ı-, gblüthig; hie find unter der Blüthe, wie auch die Blü- 

"thenitiele und Kelche, weichbehaart. Die Blüthen haben die Grö- 
fse des Quendelblätterigen S. Die Kelchblättchen. haben einen 
Schmalen, weilsen Rand. Die Kronblätter [ind nur wenig länger 
als der Kelch. Im Grunde des Kelchs finden fich 5 Honigdrülen 
zwilchen den Staubfäden. Die Kaplel öfinet lich 3zeilig. Auf den 
höchlten Alpen; Oelir. Mähren. 

13. A. srrıara, foliis linearibus erectis adprellis, 

calicibus oblongjis ftriatis. (2. flriata Wild. Perf. Holt, 
Allion ped. 2. t. 26. f. 4.) 
GeESTREIFTES $, 4.7. 8. Die Wurzel treibt melırere lich ausbrei- 
tende Stengel, die ftrauchartig und an der Bafis knotig find; man 
findet fie meilt ıblüchig, doch auch 2-, zblüthig. Die Blätter find 
mehr linien -lanzetförmig und am Rande bewimpert: die unterlten 
fteben gehäuft, die obern entgegengeletzt. Die falt ablüthigen Stie- 
le find etwas fteifhaarig. Die Kelchblätter ind am Rande: weils. 
Auf den Alpen; Tyrol, Steyerm. Krain. 

14. A. FAscicuLATA, foliis fubulatis, caule erecto 
ftricto, floribus fafeiculatis, petalis brevilhimis. (4. 
fafeiculata Willd. Perf. Roth, Hoppe, Hoft, Gmel. Jacq.. 
ä.t. 128.) 

Büscnerises $. &. 6.7. Die weilse Wurzel treibt mehrere nur an 
der Bals niedergebogene Stengel, die handhoch, von angedrück- 


n 624 CLASSIS X. SPECIES. 


ten Haaren etwas fcharf, öfters röthlich und gegliedert find. Die 
abwechfeinden Aelte entfpringen von der Balis an, weiter oben 
Jnd lie gabeläftig. Die falt borftenartigen Blätter find faft genervt 
und geltreift: die der Wurzel bilden einen dichten Rafen ; die des 
Stengels find entgegengeferzt und mit der erweiterten Balis ver- 
wachfen ; fie find fo lang und länger als die Glieder und fteben an 
den jungen Zweigen büfcheltörmig., Die geftielten Blüchen ftehem 
an der Spitze des Stengels und der Aelte. Der längliche, zuge- 
fpitzte Keich hat ungleiche, linien-lanzetförmige Blättchen, die 
genervt, geltreift und an der Balis falt bewimperı find. Die Sehr 
kleinen weilsen Kronblättchen finsl kaum fo lang als der Frucht- 
knoten. Die Antheren find doppelt; die Griffel doppelt länger als 
die Krone; die Kapfel fehr klein. Bey'Regensburg auf Sandboden, 

15. A. AuUSTRIACA, foliis fubulatis läevibus, cauli- 
bus paucifloris, pedunculis hliformibus, calicibus fubula- 
tis remote triltriatis petalis inflexo-emarginatis brevio- 
ribus. (A. auflriaca Willd. Perf. Flor. taur.-cauc. Holt, 
Jacg. a. 1.270. Stellaria biflora Jacq. Coll. ı. t. 18.) 
Ossrerıenisenes 9. 24.6—8. Die entzegengeletzten Blätter find 
jinienförmig und kahl. Blüchenftiele und Kelche find weichbebaart, 
Des grünen Kelches Seitennerven lind von demKielnerven entiernt, 
Die Blüthen ftehen immer aufrecht; ihre Kronblätter find doppelt 
Jänger als der Kelch, Die kegelförmige Kapfel öffnet lich 3aeilig. 
Stellaria biflora unterfcheidet fich nur dürch fteifere Blätter. Auf 
den:-Alpen; Oelir. 

16. A. PoLYGoNoIDes; foliis linearibus, caulibus 
procurnbentibus, pedunculis bifleris terminalibus ere- 
ctis, calicibus fubvilcidis enerviis.. (4. polygonaides 
Willd. Perf. Jacq. Coll. ı.t. 15. Siellaria ciliata Scop.) 
Knörenıcaarıcks $. ©. 627. Die kurzen Blätter find ftumpf. Die 
Kelche Jind Ichmierig und bewimpert. Die Blüthe ifi weils. Auf 
den Alpen ; Kärnth. | un 

17. A. LINIFLORA, caulibus erectis inferne ramohis 
{uffruticofis, foliis fubulatis, Horibus geminis. (A. 
diniflora Lin. Suppl. Wılld. Per[. Jacq. Coll. 2. t. 3. f. 3.) 
LeineLöruices $. 4. 7. 8, Die verdrehten Stengel (ind kurz und 
haben ganz einfache, aufrechte Aelte. Die fpitzigen Blätter find 
ftielrund und glatt. Die an der Spitze ftehenden Stiele ind ı-, 
öfters ablüchig, und eine Blüthe erfcheint nach der andern. Die 

‘ lanzetförmigen Kelchbläuchen haben 2 Streifen. Die weilse Kro- 
ne ilt von der Gröfse des Leins 5 lie hat eyrunde, ltumpfe und ge- 
ftreifte Blätter, die doppelt länger als der Kelch. Die Staubgefälse 
und die weilsen Griffel lind von der Länge der Krone, Auf dem 
Alpen; Oeltr. | 


€ a j 


ORDO IH. | 695 


18. A. GerArRDI, foliis lineari - fubulatis trinerviis, 
floribus geminis terminalibus, calicinis foliolis acumi- 
natis margine membranaceis trinerviis. (A. Gerardi 
Willd. Perf. 4, liniflora Jacgq. a. t. 445. Gerard Prov. 
2. 15. f. ı.) | 
Genanviıscnes $. 9.6 — 8. Es unter[cheider ich vof dem vorher- 
gehenden: durch kürzere Stengel ; durch zugelpitzte Kelche; durch 
etwas längere Kronblätter als der Kelch; und durch lein ganzes 
Aeulseres. Ebendal, 


293. CHERLERIA, Cherlerie. 


-CH. SEDoIDES. Willd. Perf. Scop. Smith, Hoffm. 
Jacq. a. t. 284. Schk. t. 123. | 
SEDUMARTIGE Un. 24. 7. 8. Sie bilder dichte Rafen. Die lange, 
vielköpfige Wurzel treibt zollhohe, dichtbebläuerte Stengel, die 
von den bleibenden Blattfcheiden und 'Kielen der Blätter abwärts 
dicht bekleider find. Die Zkantig - pfriementörmigen Blätter find 
aut der. Unterfläche Znervig. Der einzelne, blatcachlelltändige 
Blüthenfiiel hat in der Mitte 2 verwachlene Deckblätter und trägt 
eine aulrechte, grüngelbe Blüche. Die liumpien Kelchblätter Lind 
kielförmig. Die Staubläden find kürzer als der Kelch. Die eyrun- 
de Kaptel ift doppelt länger als der Kelch; fie ill beytimme einfä- 
cherig. Auf den büchlien Alpen; Oeltr. Bay. Salzb. 


HORTENSIA, Hortenfie. 


H. specrosa, foliis late ovatis ferratis acuminatis, 
floribus cymohs. (H. [peciofa Perf. Aydrangea horten- 
fis >mith ic. p. 1.t. ı2. Willd. Roth N. Beytr. H. opur 
loides Lamark ill. t. 380.) 

Scuöse H. 9.6 — ısı. Dieler aulserordentlich fchöne Strauch ift 
immergrün und wird 2 — 3Fufs hoch ; feine Zweige find bräunlich 
und oft dunkler punktirt. Die ziemlich grolsen, entgegengelerzien 
Blätter“ [ind geliielt, Ichön grün, kahl und bisweilen röthlich. 
Die Blütben bilden‘ auf den Spitzen der Zweige Afterlchirme, wo- 
von jeder aus 4 — 5 Hauptitrahlen beiteht, die lich wieder unre- 
gelmäfsig ıheilen. Die Haupıltrablen find grün und gefleckt, die 
befondern Stiele werden immer mehr rot, je näher lie den Blütben _ 
kommen. Diefe find anfangs weilslichgrün, dann gelblichweils 

und endlich fchön rolenroth. Sie bringen bey uns keine Frucht 
bervor und dauern daher fehr lange. Die Zergliederung des Frucht- 
knotens zeigt, dafs fie eine Hydrangea ilt. Willd. In China, Ja- 
pan. 


. Mö/sler's Handb. d. Gewächsk. 49 





-626 CLASSIS X. SPECIES. 


Sie gehört ins Glashaus und verlangt fruchtbare bündige Erde, 
Während der Vegeration hält man lie feucht; fie fängt frühzeitig 
an zu treiben. Im Sommer ftellt man lie an einen halbfchariigen 
Platz und im Winter nahe aos Fenlier, da fie frifche Luft aufser- 
ordentlich liebt. Man vermehrt fie durch Ableger von den unter 
lien Zweigen, auch durch Stecklinge im Miltbeet, wenn der Saft 
eintritt; fie wurzeln in 2 — 3 Wochen und blühen oft [chon im 
Augult. Durch Eilenocher erbält man blaue Blüthen. 


PENTAGYNIA, srıuı 5. 
COTYLEDON, Nabelkraut. 


C. vmsiLicus, foliis peltatis crenatis, caule fpica- 
to fubfimplici, Soribus pendulis, radice tuberofa. (C. 
umbilieus Willd. Perl. Ait. Engl. b. 325.) 
Gewsises N. 3.6,7. Die koollige Wurzel treibt einen [panne- 
hohen, rotben Stengel, der an der Balis beblättert und nach oben 
zuweilen äftig ift, Die Blätter find geftielt; die obern kaum I[child- 
förmig und zähnig-gekerbt, Die Deckbläter [ind ganz und lanzet- 
förmig. Die gedrängten Blüthen find gellielt, röhrig, gelblich und 
an der Mündung grün. Die [ehr kurzen Staubgelälse fiehen ım 
Schlunde. In Portugal, Spanien, England. | 





Es kommt iu: Freyen fort und widerlieht der gröfsten Kälte; 
in kieligem trockenen Boden vermehrt es lich [ebr, 


\ 294. SEDUM, Sedum. 
a. Planifolia. | 

1. S. Tererurum, foliis planiusculis ovatis fparhs 
ferratis, corymbo foliofo, caule erecto. (S. Telephium 
Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Gimel. Hell. Engl. b. 1319. Fl. D. 686. Sturm 1.6. Gaertn. ı. 
65.569) ' 

Knouioes $S. Ferte Henne.'24.,8.9. Die knollige Wurzel iftleifchig 
und weils; lie ıreibr ı — 2 Fuls hohe, kabile Stengel, die eintach, 
röthlich und nur an der Balis gekrümmt find. Die feifchigen, [als 
tigen Blätter find kahl und ungeltielt. Die Schirmtrauben Itehen 
an der Spitze, find vielblüchig und dicht. Die Blüthen find weils- 
gelblich oder purpurfarbig. Es varliirt: mit weir höherem Stengel, 
der in jedem Blattwinkel einen Zweig mit dichten Schirmtrauben 
trägt, deren Dlüthen blafsroıh find; die Blätter fiehen meilt ein- 
ander entgegen und lind nur leicht gezähnt; x. maximum Roth. 


Auf trockenem Boden an Bergen falt überall. (H. M.) 


# 


ORDO TI. 627 
2. S. Anacampseros, foliis cuneiformibus integer- 
rimis fubfefhlibus, caulibus decumbentibus, floribus 
corymbofiss. ($. Anacamp/feros Willd. Perf. Hoffn. Ait. 
Fl. Wett. Gmel. Plant. gralf. ic.) 
Roxparirrenioes S. 4.6 — 8. Es unterlcheidet fich von dem vor« 
hergehenden : durch häufigere Stengel aus einer Wurzel, die Ipan. 
nelang, einfach und geltreckt find; durch keilförmige Blätter, die 
an der Balis ver{chmälert, kürzer, ganzrandig, fiumpfer und grau- 
grün überlaufen find. Auf felligen Bergen; bey dem Schlofle Stein- 
heim, Homburg. | | 

a. S. Aızoon, foliis lanceolatis ferratis planis, cau- 

le erecto,; cyma feffili terminali. ($. „Zizoor Willd. Perl. 
Plant. grafl. ic.) 
- Geuses $. 24.7. ‘Von den zahlreichen Stengeln ftehen einige auf- 
recht, andere liegen; fie werden g — ı2 Zoll hoch und find kahl. 
“ Die ungellielten, zerftreuten Blätter ftehen gewöhnlich abwech- 
felnd; fie find kahl und auf der Unterlläche blaller. Die fchwe- 
felgelben Bläthen bilden behlätterte Atterfchirme. Die Kelchlichnit- 
te endigen fich in pfriemenförmige Spitzen, Ju Sibirien. 

b. S.ureripum, foliis cuneiformibus concavis fub- 
dentatis aggregatis, ramis repentibus, cyma terminali. 
(S. hybridum Willd. Perf. Gmel. Sib. 4. & 67. f. ı. Mur- 
ray Comm. n. Gott. 6. t. 5.) 

GamanDerprÄrventses 8. 3. 5.6. Die fehr zahlreichen, runden 
Stengel werden einen Fufls boch. Die fchiefen Aelfte wurzeln. Die 
Blätter find fich genähert. Die Blüchen find gelb. Am Fuls des 
Urals in der Tatarey. . 
Ä ? 3. S. sterLLarum, foliis planiusculis angulatis fub- 
rotundis, floribus lateralibus fefhilibus folitariis. ($. fiel- 
latum ‚Willd. Perf. Roth. Aizoon peregrinum Camer, h. 
ic. 2.) | 
Srsanrörmicss S. ©. 7. Der 2 — 3 Zoll hohe Stengel ilt [chwach 
und ältig ; er breiter fich aus. Die eyrunden, Humpfen Blätter ver- 
laufen fich in den Stiel; fie wechfeln ab, find kahl und fleifchig. 
Die ungeftielten Blüthen ind fternförmig und weils; die Früchte 
meilt kurzgeltielt. Auf dem Berge des Schlofles Tübingen. 

4. S. CrrAea, foliis planis lanceolatis, caule ramo- 
fo, floribus päniculatis, petalis acutis ariftatis. (S. Ce- 
paea Willd. Perf. Roth, Spreng. $. annuum album Mo+ 
rif. h. 3. [: 12. ©. 7. f. 37.) 
PorrturakpLättenices $.©,7. Die Stengel werden 6 — ı2 Zoll 
lang; lie find gewöhnlich wegen ihrer faftigen Schwere liegend und 
auffteigend. Die Blätter und Blüthenzweige fliehen an ie ie 

40 


68 °'  CLASSIS X. SPECIES. 


_ Stengeln unterwärts ofı zu 4, quirlförmig, aufwärts aber, oder 
auch bey andern am ganzen Stengel wechfelweile, Zuweilen fia- 
den fich Stengel und Blätter ganz mit rotben Punkten bezeichnet; 
"Stengel, blüthenftiele und Kelche lind mit drüfentragenden Haaren 
bekleidet. Die weilsen Blüthen haben eine-zgrüne Mittelrippe ; if 

hingegen der Stengel roth, eine rote, Am Salzlee bey Rolsdorf 
unweit Halle, an den Uiern der Salzke, 


- 


b. Teretifolia. 


5. S. DASYPHYLLUM, foliis oppofitis ovatis obtufßis 
carnofis, caule inhirmo, panicula glutinofa, (S. dafy- 
plyllum Willd. Perf. Scop. Smith, Hoflm. Hoft, Gmel. 
Engl. b. 656. Jacq.h. 2. t. 153. P]. gralf.) 

Benkırıss S.4.6—8 Die faferige Wurzel treibt mehrere, 2 —4 
Zoll hohe Stengel, die nur an der Balis liegen; [ie find einfach 
und, nach oben zottig-Schmierig. Die ungeltielten Blätter fiehen 
au jüngern Zweigen dachziegelartig übereinander; die Oberfläche 
ift ausgehöhlt - vertieft, die Unterlläche erhaben;; lie lind graugrün 
und mit röthlichen Adera und Punkten geziert. Die armblüthige 
Rispe fiebt an der Spitze. Die 6 Kelchichnitte find [chmierig. Es 
finden (ich auch 6 Kronblätter, die weils find und einen roıhen 
Kiel baben;, ı2 Staubfäden mit dunkelrothen Anıheren; 6 Kapleln. 
Iu Tälern, auf alten Mauern; Krain, Steyerm. Tyrol, Carlsruhe. 
- 6. S. REFLEXUM, foliis fubulatis fparhs balı folutis: 
inferioribus recurvatis, floribus fubeymofis primo re- 
curvis. ($, reflexzum Willd. Perl. Roth, Smith, Hoffm. 
Fl, Wett. Holt, Gmel. Hell ) ° 

ZunückoeBosanes $. 2. 6. 7. Es treibt mehrere kahle, 6 — 8 Zoll 
hohe Stengel, die graugrün und nach unten meilt rörblich find: 
die unfruchtbaren liegen; die blüchentragenden Jiergen aufwärts, 
be find nach oben mit zurückgebogenen Aelien verfehen, Die un- 
geltielten, zulammengedrückten Blätter wechfeln ab; lie find an 
der Bafis verlängert, nach oben aufrecht, nach unten zurückgebo- 
gen; übrigens kahl, graugrünlich, mit einem kleinen Stachel ver- 
fehen und hinfällig. Die goldgelben Blüthen find faft ungefüelt, 
bie bilden einen Atterfchirm; in den Theilungen deflelben und an 
den Seiten der Aelle Itehen lie einzeln. Es variirt mit 6, 7, 8, 9 
Kronblättern ; 6, 7, 9Kelchblättcheng 12 — 20 Staubgefälsen ; und 
6, 7 Kapfeln. Auf felligen Bergen; Oelftr. Bay. Schwab, Franken, 
Wett. Frankf. a. M. Hellen, Ptalz, Bremen, Herborn, Barby- 
(H. M.) | 

7. S. RUPESTRE, foliis fubulatis erectis quinquefa- 
riam confertis bafı foiutis, foribus fubeymolis. ($. ru- 


ORDO Iv. 629 


peftre Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. Spreng. 
Hell. Eng!. b. 170. Plant. srafl. ic. Sturın ı. ı2.) 


Feısen-S. 2. 7. Es ilt etwas kleiner als das vorhergehende. Der 
hanclhohe Stengel liegt mit feiner Balis und wurzelt, dann fteigt 
er aufwärts; er ilt graugrün, nach unten oft rörblich. Die 5- oder 
6zeiligen Bläuer liegen dicht dachziegelfürmig übereinander; fie 
find graugrün und mehr zulammengedrückt als die vorhergehenden, 
auch ilt ihr Stand derlelbe an den blüthentragenden Zweigen; lie 
Jtehen alle aufrecht und [ind nicht zurückgebogen. Die rispenar- 
tigen Afterlchirme haben kaum zurückgebogene Aelfle, Die unge. 
Riielten Blüthen wechfeln ab und find entfernt geährt, fie finden 
Jich oft 6blätterig: auch haben fie goldgelbe, lanzeıförmige Blätter, 
die doppelt länger als der Kelch find. Dieler ift graugrün, röth- 
lich und bis zur Balis eingefchnitten. Auf felligen Bergen; Oelir. 
Bay. Schwab. Frarik. Hellen, Sachlen, 2 


| 8. $. SAXATILE, foliis fparfis femiteretibus obtufis 
bafı folutis, caule ramofo decumbente. (S. fazatile 
Willd. Perf. Wigg. prim. Roth, Hoffm. $. rupeftre F]. 
D. 59. Pl. gr. ic. $. Oederi Haenke, Holt.) 
Steıs-8. ©, 6.7. Die Stengel find gleich von der"WVurzel an ältig 
und liegen nach allen Seiten bin. Die abwechlelnden Blätter [ind 
an der Balıs flach, etwas gelöfet, fleilchig und kahl, Die falt 
ungeltielten gelben Blüthen fichen auf den Aelften zerftreut und 
bilden felten einen Afterfchirm. Auf Anhöhen; Sachl. Hannor. 
Hell. Halle, Holit, Rielengeb. Steyerm. | 

Fi S. HISPANICUM, foliis linearibus tereti-deprefhs 
fparhis, cyma patdla, floribus hexapetalis. ($. Aifpani- 
cum Willd. Perf. Holt, Ait. Jacq. a. ap. t, 47. Reiner et 
Hohenwarth it. t. 4.) 
Sranıscues $, 4.7. Die aufrechten Stengel find rund und kahl, 
‘an der Balis röthlich und endigen lich in einen 3-, Atheiligen Af- 
terfchirm, Die pfriemenförmigen, Saftigen Blätter [ind etwas ge- 
krümmt und wie die Stengel graugrün. In der Mitte des Alrer- 
fchirms fitzt eine einzelne, falt ungeltielte Blüthe. Der kleine 
Kelch ilt 5-, 6rheilig und die Theile lind den Blättern ähnlich. 
Die Kronehat 5 — 6 lanzeırförmige Blätter, dir weils und auf der 
Unterlläche mit einer rothen Linie bezeichnet find. Die ıo, ı2 . 
Staubfäden find weils und haben rorhe Staubbeutel.” Wegen der 
Schwere des Schirms biegen lich die Stengel mit der Zeit. Auf 
Felfen in Kärnth. Krain, Steyerm. 

10. S. RUBENS, foliis teretibus planiusculis, cyma 
foliofa quadrihda, floribus fefülibus, ftaminibus refle-, 
xis. ($. rudens Sturm]. c. (Haenke, Fl.D.82?)) 


630 CLASSIS X.. SPECIES. 


Rörnrreass $, ©. 7. 82 Die fingerhohen Stengel [ind rund, ein- 
fach, äftig, darniederliegend und ganz dünn mit klebrigen Haa- 
ren bekleidet. Die Blätter lieben unten zu 4 um den Stengel, die 
übrigen zerftreut; lie find abftehend länglich, Rumpf und Neifchig. 
Der‘z-, 4fpaltige Afterfchirm hat zurückgebogene Stiele. Der Kelch 
ift rörblich; die Kronblätichen find weils, fehr fpitzig und mir ei« 
nem behaarten, röthlichen Kiel verfehen. Nur 5 Staubgefülse krüm- 
men [ich zurück. Die Fruchtknoten (ind behaart; und die Kapfela 
roth. Auf Alpen; Oeltr. Schlef. 


11. S. ALBUM, foliis oblongis teretibus obtufis pa- 

tentibus glabris, panicula ranfolılbma. -($. aldum Willd. 
Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Holt, 
Gmel. Hell, Fl. D 66.) 
Weıssss $. 3. 7.8. Die falerige Wurzel treibt mehrere [panne- 
hohe Stengel, die rund, "kahl, mit der Bafis liegend und nach oben 
äftig iod. Die zerlireuten, ungeltielten Blätter [ind an der Balıs 
faft gelöft, ftumpf, Neifchig und faft graugrün. Die Zfpaltige End- 
rispe ift abwechlelnd_ältig, vielblüchig und kahl. Die weilsen, 
Spitzigen Kronblätier [ind zuweilen mit einer rothen Linie bezeich- 
net, Der Kelch ilt ftumpf und glatt. Auf Mauern, Fellen fait al- 
lenıhalben. ( MI.) | 

12. Sı ACRE, foliis fubovatis eircumfeilhs gibbis 
erectiusculis fparfis, cymis bipartitis, foliolis calicinis 
eircumfcifüs gibbis. ($. acre Hayne Dartı. ı. 15. Willd. 
Perf. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. 
Hell. Engl. b. 839. Schk. t. 123.) | 
Scuarrss $. Mavenrrerren. %. 6.7. Die falerige Wurzel treibt 
Schr viele, niederliegende und äftige Stengel, die rund, kahl und 
fingerboch find; fie bilden einen dichten Rafen. Die fleifchigen 
Blätter find Ilumpf, ftehen ohne Ordnung und haben eine zelöfte 
Balis. Die wechlelweile ftehenden, ungeltielten Blüchen ftehen 

“aufrecht und bilden beblätterte, wenuigblürhige Afterfchirme. Die 
fpitzigen gelben Kronblätter find an der Balis verwachlen. Die 
pfriemenförmigen Griftel find auswärisgebogen,, und die Nektarien 
ausgerändet. Die häutigen Kapleln find glatt. Diefes geruchlofe 
Gewächs har einen [charfen brennenden Gelchmack. Auf Mauern, 
fteinigem, dürrem Boden ganz Deut'chlands, (H. M.) 


13- 9. SEXANGULARE, foliis fubeilindraceis circum- 
feilhs gibbis erectiusculis. fexfariam imbricatis, cymis 
tripartitis, foliolis calicinis circumnexis laevibus. ($. 
fexengulare Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, Hoffm. 
pPreng- Fl, Wett, Holt, Gmel. Hell. Curt. fl. Lond, 
2 22.) 


- 


ORDO Iv. . | 61 


Sronsecrions $. 4.7.8. Es unterfcheidet fich von dem vorigen: 
durch den wäflerigen, fchärfefreyen Gelebmack ; durch die etwas 
fpätere Blüthenzeir; durch die falt walzenförmigen Blätter, die 
an den jungen, unfruchtbaren Zweigen fechsreihig lich decken; 
durch. dea Ztheiligen Afterfchirm, der zurückgekrämmte Strahlen - 
har; durch die ringsumverbundenen und höckerlreyen Kelchblär- 
ter; durch, abgeftutzte Honigfchuppen; durch einwärtsgebogene 
Griffel; durch die Samen, «ie vergröfsert. länglich, geltreift und‘ 
mir feinen Borlten befetzt erfcheinen. Der Kelch finder lich 4-, 

Slpaltig; die Krone 4-, 5blätterig und 8- oder ıomäunig, Auf: 
fonnigen, trockenen Feldern, Trifien falt überall. (M.) 


14: S. viLLosuM, foliis oblongis fupra planiusculis 
pedunculisque axillaribus fabunifloris pubelcentibus; 
Re» ovatis obtufusculis. ($. villofum Vahl [ymb. 

illd. Perf. Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Holt, Gmel. 
Hell. Engl. b. 394. Fl. D. 2% Pl. gralf. ie. Sturm }. c.) 
Zorrices $. 3. 6.7. Die Wurzel beftehr aus vielen fchwarzen 
Falern ; lie treibt einen aufrechten, wohl handhoben Stengel, der 
falt einfach und zoth punktirt il, Die abwechfelnden Blätter find 
ungeliielt, linienförmig, ftumpf und roıh punktirt. Die aufrech- 
tem Blüthenftiele find [chmierig, röthlich und bilden einen End« 
afterlchism. .Der ftumpfe Kelch ift behaart-fchmierig und auch: 
zoth punktirt. Die hellrothen Kronblätter haben einen dunkler. 
Nerv, Die Antheren find roth, wie die fcharten Kapfelo, Auf 
torfhaltigen Wielen, naffen Ellerbrüchen ; Kärnth. Bay, Hell. Pfalz, 
- Nafl. Wett. Schwab. Würzb. Thür, Ober- Lauf. Schlef, 


15.5. ATRATUM, caule erecto, floribus corymbolis 
faftigjatis: ('S. aerrasum Jacg- a. t. 8. Willd. Perf. Hoffm. Ä 
Holt, Pl. graff. ic. Sedum kaematodes Scop.) 
Scuwäirzeicnss $S. ©. 6,7. Der roilhohe Stengel hat an der Wur- 
zet 2 entgegengeletzte Aefte von der Höhe deüelben. Die Jängli- 
chen Blätter find an der Bafıs gelölt. Die abwechleinden einblü- 
thigen Stiele tragen weifse Blüthen. Die Kelche find [chwarzroth. 
Die eyrunden, an der Spitze rorben Kronblätter find von der Länge 
des Kelchs; die Fruchtknoten dunkelroth und ftumpf, - Auf Alpen 
und Voralpen; Oelır. 

16. S. GuETTARDL, foliis teretibus obtufis bafı fo- 
Iutis alternis, eyma.ramofa bifida. (S. Guettardi Gmel. 
Villars fl. Delph. 3. t. 45.) 

Gevrirandısches $. ©. 6, 7. Die faferige, blafsrothe Wurzel treibe 
einen fingerhohen, aufrechteniStengel, der an der Balıs ältig und 
liegend ilt, überdiefs kahl und grüuröthlich. - Die zerfireuten,, nn-' 


geliielien Blätter find etwas böckerig-rund, kahl, f[altig, hellzrün, 


di 
P7 


632 CLASSIS X. SPECIES. 


4 — 5 Linien lang und hinfällig. Der aufrechte After[chirm finder 
fich an der Spitze des Stengels und der Aefte; er ilı zuweilen Z(pal- 
tig und beblättert Die ahwechfelnden, einleitswendigen Blüthen 
ftelien einzeln und find ungeluelt. Der kurze, grüne Kelch ifte 
kahl. .Die 5blätterige Krone, bat eyrund-lanzetförmige, an der 
Spitze begrannıe, weilse Blätter; fie lind kahl und mit einer blafs- 
rothen Linie bezeichnet, Die kugelrunden Antberen find zinnober- 
roch. Die [pitzigen Kapfeln find blalsroth. Auf alten Mauern im 
Baleler‘ Gebiet. BRSHERENFENIIERE 


Die Blätter des knolligen, rundblätterigen und rückwärtsge- 
bogenen S. werden als Salat genollen. Sie [ind fafı alle eıwas. zu- 
fammenziehend und kühlend. In den Apotheken war ehedem ge- 
bräuchlich: Telephii radixz; und noch jetzt führt man von dem 
Seharfen S.: Sedi minoris feu acris herba. Man hat es mit zlück- 
lichem Erfolge gegen die Epilepfie angewandv; nämlich ih freigen- 
den Dofen von ı5 Gran bis höchlftens zu einer halben Drachme, 
indem man es vor der Blüthe fammelte, Ichnell trocknete und pül- 
verte. Man bat hier und da noch von dem rundblätterigen: Ana- 
campferotis herba virens, und von dem weifsen S.: Sedi albi 
Sf. minoris herba recens. Die ausländifchen Arten komınen im 
Freyen fort; fie lieben einen leichten, trockenen und lteinigen Bo- 
den. Man vermehrt [ie durch den Samen, Stecklinge und Wur- 
zeltheilung: 


295. OXALIS, Sauerklee. 


I. Ox. AceEToseLLa, acaulis, fcapo unifloro foliis 
longiore, foliis ternatis obcordatis, ftilis longitudine 
ftaminum interiorum, radice articulata. (Ox, Aceto- 
Jella Willd. Perf. Roth, Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 980. Jacq. monogr: t. 8o. f. ı. 
Schk. t. 123. Gaertn. 2. t. 113. f. 5. Oxys Acetofella Scop.) 
GrmetserS. 24.4 — 6. Die fleilchichte Wurzel kriecht und ilt mit 
röthlichen Schuppen bedeckt; fie treibt einen fingerhohen, aufrech- 
ten Schalt, der weichbehaart ift und über der Mitte ein umfallen- 
des, hobles Deckblatt hat. Die dreyzähligen Blätter find geftielt; 
die verkehrt - herzförmigen Blättchen find weichbehaart, [chön 
grün und herabhängend, Die falt überbängende Krone hat zarte 
eingedrückte Blätter, die weils und dabey roch geadert find. Die 
häutige Kaplel hat 2lamige Fächer; die Samen lind der Länge nach 
geltreift. In [chattigen, feuchten Laubwäldern allenthalben. (H. M.) 


2. (dx. CORNICULATA, caule ramofo diffulo, pedun- 
- eulo umbellifero petiolis breviori, foliis ternatis obcor- 
datis. (Ox. corrieulata Lin. Willd. Scop. Perf. Roth, 


ORDO IV. £ 633 


Smith, Hoffm. Hoft, Gmel. Jacq. monogr. t. 5. Sturm 1-1. 
Ox. firieta F}. Wett. $Spreng. Hell.) 


Genönnter $8.©.4 — 9. Der ungefähr ı Fufs lange Stengel: fin- 
det lich weit öfter aufrecht als liegend; er ift nach unten röth- 
lich. Die abwechfelnden Blätter find langgellielt: die kahlen 
Blättchen hängen herab. Die einzelnen Blürhenfliele in den Blatt- 
winkeln find 3-, 4blüthig. Die gelben Blüchen haben [chwärzli- 
che Striche und lind geltielt; ihre eyrunden Blätter ind ganz und 
ftumpf. Die Staubfäden find in einen Ring um den Fruchtknoten 
verwachlen. Die Kapfeln haben vielfamige Fächer ; fie Schleudern 
den Samen durch eine Oefinung ‚ die lich fogleich wieder fchliefst, 
von lich; diefer ift- der-Quere nach geftreift, Als ein lältiges Un- 
kraut in Gemülegärten faft überall. (H.M.) - 
a. Ox. vioLaceA, acaulis, fcapo bifido umbellifero, 
floribus nutantibus ‚' foliis ternatis obcordatis glabris, 
ftilis ftaminibus exterioribus brevioribus. (Ox. viola- 
cea Willd. Perf. Jacg. monogr. t. Bo. f. 2.) 
Vrorerrer $. 2. 5. 6. - Der Schaft ilt an der Spitze in 2 Aelte ge- 
theilt, die an der Spitze Schirme tragen ; auch findet lich eine ein- 


‚zelne, geltielte Blüche in. der Theilung des Stengels. Die Krone 


ilt violett; die Samen [teifhaarig. In Virginien, Canada. 


b. Ox. INcARNATA, caule erecto ramofo glabro fo- 
liofo, pedunculis unifloris longitudine petiolorum, fo- 
liis ternatis obcordatis glabris, ftilis itaminibus interio- 
ribus longioribus. (Ox. incarnara Willd. Perf. Jacq. 
ınonogr. t. 71.) | 
Herrrorueräirıenicer 8. 4 4— 6. Der 6 Zoll: hohe‘ Stengel 
theilt lich in entgegengefetzte Aelte. Die langgeltielten Blätter ba- 
ben unbehaarte Blättchen; fie find gegen die Sonne gehalten auf 
der Unterlläche fleilchfarbig. Nach der Blüthe erzeugen fich in 
den Blattwinkeln kleine Zwiebeln. Die grolsen, purpurfarbigen 
Blüthen find geltielt und ftehen in den Theilungen des Stengels. 
Die Staubfäden lind mit Drüfen befetzt. Am Kap. 





Der gemeine S. hat eine angenehme Säure; er wird wie Sauer- 
ampfer zenollen und unter den Salat gemilcht; ein Theil Blätter 
‚ und a Theile Zucker geben eine treffliche Conflerve. Kachtr man 
die Blätter. in Milch, lo erhält man eine angenehme Molke. In 
den Apotheken führt man: Avetofellae herba; man gewinnt das 
Sauerklee- Salz, Sal ejjentiale Acetojellae, daraus, das vorzüglich 


' aur Reinigung der Wolle, gebraucht wird und der Fäulnils wider- 


fteht. — Der gehörnte S. kann eben fo benutzt werden. — Die 
beyden letztern Arten gehören ins Glashaus. Man ltellı Ge im Win- 


= 


E* 


634 CLASSIS X. SPECIES. 


ter, [ehr nahe ans Fenlter und vermehrt fie durch Warzelrheilung 
Zur Zeit der Ruhe; man zieht fir auch aus Samen, Während der 
Vegetation wollen lie öfters begollen feyn. 


296. AGROSTEMMA, Rade. 


r. A. GırnaGo, hirfuta, calice corollam fuperan- 
te, petalis integris nudis. (A. Gühago Willd. Perf. 
Roth, Sınith, Hotfm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gnel. Hell. 
F!. D. 576. Drew. et Haynet. 22. Schk. t. 124. Sturm 1.5. 
Lychnis Githago $Scop. ß. nicaeenfis W.) 

Gemsine R. ©. 6. 7. Die ganze Pflanze ilt mit aufrechten, ange- 
drückten Haaren beferzt, an denen man mehrere Knoten bemerkt. 
Der aufrechte, gegliederte Stengel wird a — 3 Fuls hoch. Die ent- 
gegengeletzten Blätter find verwachfen, linien- lanzetförmig und 
ganarandig. Der gabeläfiige Stengel trägt auf der Spitze der Aelie 
eine lanzgeltielte Blüthe. Der zehnrippige Kelch har blattartige, 
lanzetformige Zähne. Die. verkehrt- herzförmige Platte der Kroo- 
blätter ilt purpurroth, zuweilen weils, Die Balis der Kronblätter 
und Staubfäden bilden einen Ring um den Fruchtknaten. Die ecki- 
gen Samen lind Schwarz und Scharf.. ß, findet lich in Böhmen mit 
grünen Blüchen, und unterfcheidet fich nur dureh den weit grölse- 
ren Kelch. Es lind auch weilse und rorbe Blüchen gefunden wor- 
den. Unter der Saat oft ein. beichw£rliches Gewächs, überall. 

H.M. | Sa 
: 5 A. CöoroNArIa, tomentofas caule dichotomo, 
Nloribus longe pedunculatis, foliis ovato-lanceolatis, 
calicibus decemangulatis, petalis fubemarginatis in- 
tegris. (4. Coronaria Gmel. Lin. Willd. Perf. Hoffm. 
Gaertn. 2. t. 130. f.ı. Curt. Mag. 1, 24. Zychnis Coro- 
naria Fl. Wett.) 
Gantem-R.8.24.6— 8. Der aufrechte Stengel wird v — a Fuls 
hoch und ilt gegliedert. Die entgegengeletzten Blätter find ver- 
wachlen, ganzrandig und lieben aufrecht, Die Blürhen fliehen an 
der Spitze der Aefte und Zweige einzeln. Die Ecken des Kelchs 
Iind abwechfelnd erhabener. Die weilse (in den Gärten purpur- 
farbige) Krone ilt an der Mündung roth: jedes Blatt har 2 dreyecki. 
ge, fiechende Zähne und ilt an der Spitze ganz fein gezähnt. Die 
eyrunde Kapfel ift kahl. Die Ichwarzen, eckigen Samen lind punk- 
tirt und runzelig. Auf Fellen, Ruinen; Wett. Pfala, Odenwald, 
Schwab. | 

a. A. FLos Jovıs, tomentofa, floribus umbellato- ca- 

itatis, petalis emarginatis. (£. os Jovis Lin. Willd. 
Bert. Roth, Ehrh. B. Zychnis Coronaria Moril. bh. =. 
L.5. t. 36. f. 2.) | Ro; 


ORDO IV. 635 


Scrrrumnaune BR. 21. 7. Sie unterlcheidet fich von der vorher- 
gehenden: durch einen einfachen Stengel; durch kurzgeltielte Bhü- 
then, die auf der Spüsze köplige Schirme bilden; durch lapzetför- 
mize Blätter; durch ganz gleiche Ecken des Kelches ; durch ver 
kehrt-berzförmige Kronblätter, die alappig und ungezähnt find; 
und durch die keilförmigen Nägel derfelben. Die Filxhaare ftehen 
lofer und find länger; die Blücthen purpurroth. An Fellen in der 
Pfala. 

b. A. CoeLı rosa, glabra, foliis lineari-lanceolatis, 
petalis emarginatis coronatis. (4. Coeli rofa Willd.Perl. 
Lychnis Segetum Morif. b. 2. [. 5. t. 22. f. 32.) | 
Kıuusuirtenice R. ©. 7. 8. Der Ichwache Stengel ilt gerade, 
Die ungeltielten Blätter (ind lang, Die einzelnen, gellielien Blü- 
then ftehen ao der Spitze des Stengels und [nd purpurtarbig. In 
Sicilien, im Orient. | 

Der Same der gemeinen R. macht das Mehl blau und unge- 
fund. — Die Garten- R. wird am meilten cultivirt, Sie kommen 
alle im Freyen fort; man läet fie in warmen trockenen Boden, lo 


bald der Same reif ift, an die Morgenleite. 


297. LYCHNIS, Lychnis. 


a. L. cuALcenonıcaA, floribus falciculatis faltigiatis. 
(L. chalcedenica Willd. Perf. Lin. Gaertn: 2. t. 130. f, 2.) 
SCHARLACHROTHE L. 2}. 6.7. Der aufrecbie Stengel wird 2 —Z 
Fuls hoch; erilt einfach, behaart und raub. Die ungellielten 
Blätter fiehen einander gegenüber; fie find eyrund-lanzetförmig, 
feingezähnt, behaart und gelblichgrün, Die zahlreichen, hellfchar- 
lachrothben Blüthen fiehen dicht. Es varlirt: mit weilsen, Seilch* 
‘ Sarbigen, fafranrotben und gefüllten Blüchen. In Rulsland. 


ı. L. Fros cucuLı, petalis quadrifidis, capfala fub- 
rotunda uniloculari. (Z. Flos cueuli Willd. Perf. Scop. 
Roth, Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Holt, Gmel. Hell. 
Engl. b. 573. Fl. D. 590.) " 
Kucxuexs-L. 3.5 — 7. Der aufrechte, gegliederte Stengel wird 
a» —2Fuls hoch; er ilt gefurcht, nach oben Ichmierig und hat _ 
abwärtsftchende Haare: die Gelerrke find aufgefchwollen und röth- 
lich. Die Blätter fiehen einander gegenüber und find verwaclhhlen, 
ganzrandig, augelpitzt und kahl; fie bilden einen Kreis an der 
Balıs des Stengels. Die fchönen, bellrothen Blüchen befinden fich 
an der Spitze und in den Theilungen des Stengels. Der röthliche 
Kelch ift [charf und roflreifig. Es variirt mit weilser und voller 
Blüche. Auf naflen Wiefen überall, (H7M.) 


636 CLASSIS X. SPECIES: 


| 2. L.Vıscarıa, petalis integris, capfula quingue- 
loculari. (2. Yifearia Willd. Perf. Scop. Roth, Smith, 
Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Fl. D. 1032.) 


Krevnioes L. Pecnneıke. 4%. 5— 7. Der aufrechte Stengel if 
fulshoch und höher; er ift einfach, gegliedert und kahl: unter 
den angelchwollenen Gelenken finder fich ein fchwärzlicher, 
fchmieriger Ring. Die gegenüberfiehenden Blätter find verwachlen, 
lanzeıförmig, zugelpitzt, ganzrandig und an der Bafis bewimpert. 
Die purpurrothen Blüthen bilden eine Endtraube: die entgegeng«- 
fetzten Stiele find gewöhnlich zZblüthig. Der häutige Kelch ilt röth- 
lich und ıoftreifig. Die verkehirt-eyförmigen Kronblätter find un- 
deutlich ausgerander. Die Scheidewände der eyrunden Kapfel ent- 
Springen in der Mitte der Klappen. Der nierenförmigen, fchartea 
Samen lind fehr viele, Es variirt mit weilser Blüche. Auf Wald 
wielen häufig, faft überall. (M.) _ 


. L. pıusna, calice decemcoftato enervi, petalis 
fubbihdis, capfulae unilocularis apicibus recurvatis, fo- 
liis ovato - lanceolatis cauleque hirfutis. (Z. diurna 
Sihth. Hoffm. Sturm. Z. dioica, flore rubro, Willd. Perl. 
Roth, Smith, Hoft, Schk. t. 124. Curt. Lond. t. 32. Z. fl- 
veltris Spreng. Fl. Wett. Gmel. Hell.) 

Rornss L.94.5 —7. Es unterlcheidet fich von dem folgenden: 
durch’ einen niedrigern, fteifbehaarten Stengel, der braunroth ilt; 
durch breitlanzetförmige, mit fteifen Zotten belerzte Blätter, wo- 
von die oberiten gefärbt find; durch weichere, gefärbte, langbe 
haarte Kelche; durch kleinere, rothe, geruchlofe Blüthen, deren 
Blätter weniger tief gelpalten und die äulserft felten Zwitter lind; 
durch behaarte Griffel; durch einen verkehrt- eyrunden Fruchtkno- 
ten; und durch die rückwärtsgekrümmren Zähne der Kapfel. Es 
finder fich auch mehr in fchattigen Gebülchen, Vorbölzern falt 
überall. (H. M.) 

. 4 L. vEspERTINA, calice decemcoftato: femineo 
nervofo, petalis bifidis, capfulae unilocularis apicibns 
erectis, foliis lanceolatis cauleque molliter pubelcenti- 
bus. -(Z. vefpertina Sibth, Hoffm. Sturm. Z. dioiea, 
flore albo, Lin. Willd. Perf. Roth, Sınith, Hoft, Schk. 
t. 124. Fl. D. 792. Z. pratenfis Spreng. ZL. arvenfis 
Fl. Wett. Gmel. Hell.) / 2 | 
Weısses L. 42. 5—7. Der aufrechte Stengel wird über 2 Fuls 
hoch; er ilt fteif, gegliedert und rispenartig. Die ganzrandigen 
Blätter haben, wie der Stengel, einen weichhaarig - graulichen 
Ueberzug ; fie find ungeltielt und ftehen einander gegenüber. Die 
ziemlich grofsen Blüthen öffnen lich gegen den Abend und lind 


ORDO IV. 637 


\ 

wohlriecbeund, meilt getrennten Gefchlechts; doch finden fich we- 
niger [elten Zwitter als bey dem vorhergehenden; lie ftehen ein- 
seln auf kurzen Stielen in den Blartwinkeln oder an der Spitze der 
Aelte. Der zouige Kelch ili lederartig: der männliche länglich; 
der weibliche bauchig. Die weilsen Kronblätter find balbgefpalten; 
und die Griffel kabl. Die Kaplel ifi bauchiger als die der vorlier- 
gehenden. Auf Ruinen, Aeckern, an Hecken überall. (H. M.) 


5. L. aLpına, glabra, floribus denfis umbellato- ca- 
pitatis, petalis bihdis. (Z. a/pina Lamark, Willd. Perf. 
Hoft, Fl, D. 65.) i 
Aıren-L.&. 24. Der einfache, aufrechte Stengel wird 2 — 3 Zoll 
hoch, Die [chmalen, linienförmigen Blätter lind [pitzig, Der Kelch 
ift aufgeblafen. Die tiefgefpaltenen Kronblätter find purpurroth, 
fpitzig und haben an der Balis der Platte keine Zähne. Die Deck- 
blätter find faft durchicheinend. Es finden lich nur 4 Griftel. 
Auf den köchlien Spitzen des Krollis in Krain. 


Das erlie Steht gern warm; man vermehrt es zeitig im Früh. 
ling durch Wurzeltheilung; es verlangt einen zuten Boden, ohne 
frifchen Dünger. Ehedem fammelte man von dem weisen L.: Sa- 
ponariae albae radices. 


298. CERASTIUM, Hornkraut. 


a. Cap /ulis oblongis. 


1. C. VULGATUM, erectiusculum hirfutum fuperne 
fubvifeofum, foliis lanceolatis, calicibus acutiusculis 
petala fubaequantibus, caplalis pedicello brevioribus. 
‚(C. vulgatum Fl. taour.-.cauc. Willd. Perf. Roth, Hoffm. 
Fl. Wert. Spreng. Hoft, Gmel. Hell. Curt. Lond. t. 34. 
Gaertn. 2.1. 130. 1.6. C. vifoofum Smith.) 


" Gemerszs H.©.4 — 6. Die borltige Pflanze ilt grün und nur an 
der Spitze vou kurzen, drüligen Haaren weilsgrau. Gewöhnlich 
kommen mehrere Stengel aus einer Wurzel, die nur mit der Balıs 
liegen. Die längzlichen Wurzelblätter verlaufen fich in den Stiel 
und bilden einen Kreis; die entgegengeletzten des Stengels [ind 
verwachlen, falt lanzetförmig und Stumpf. Die Endrispe ilt nicht 
zerlireut. Die Kelchblätchen haben einen vertrockneten glänzen- 
den Ran, aber fie lind nicht zugefpitzt. Die Kronblätter lind ent- 
weder fo lang oder nur wenig länger als der Kelch. Die Frucht- 
ftiele find abwärts gerichtet. Die gekrümmte Kapfel ilt länger als 
. der Kelch: die Zähne find aufrecht. Auf Aeckern, angebauten 
Plätzen, in Baumgärten allenıhalben. (H, M.) 


2 


638  ° CLASSIS X. SPECIES. 


2. C. vıscosuMm, erectiusculum villofo - vilcofum 
fubincanum, foliis ovalibus, calicibus acutis petala ae- 
quantibus, capfulis pedicello longioribus. (C. vijcofum 
Fl. taur. - cauc. Willd. Perf. Hoffm. Fl. Wett. Spreng. 
Hoft, Gmel. Hell. Curt. L. u. 35. Fl, D. ız11. C. vulga- 
tum Smith.) | 
Scumientses H. ©, 4,5. Es hat das Anfehen des vorigen, doch 
ift es etwas aufrechter. Es unterfcheider fich von dem vorherge- 
henden : durch die blühenden Aelte, die durch wiederhohlte gabel- 
förmige Theilung mehr verlängert find; durch den auch abwärts 
häufigern Haarwuchs, der mit f[chmierigen Drüfen befetzt ilt; 
durch kürzere Blätter; kleinere Blüthen ; und fpitzigere Kelchblätr- 
chen, mit einem f[chmalen vertrockueten Rande; durch ‚kürzere 
Kronblätter; und vorzüglich durch die kurzen Stiele. Auf Wielen 
und Triften fait in ganz Deutlichl. ( M.) 

3. C. SEMIDECANDRUM, procumbens villofo - vifcofum 
fubincanum, foliis ovato-oblongig, calieibus acumina- 
tis petala aequantibus, caplulis pedicello brevioribus. 
(C. [emidecandrum Fl. taur. - cauc. Willd. Perf. Roth, 
Smith, Hoffın. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Ginel. Hell. Cart. 
L.t. 33. Fl, D. ı212. Centunculus femidecandrus Scop.) 


Kıaınes H. ©.4. 5. Es kommt mit dem vorigen in der vorzüglichen 
Schmierigkeit aller Theile überein; mir dem vorvorigen in Rück- 
ficht der weniger zerltreuten Rispe und der Stiele im Verbältnils 
_ zur Länge der Kapfel. Von beyden- unterfcheider es Üch: durch 
die gehäuften, liegenden Stengel, die nur mit der blühenden 
Spitze auflieigen; dureh weit [pitzigere Kelchbläuchen, deren 
Rand an der Spitee vertrocknet und glänzend ift; durch die Staub- 
fäden, deren [ehr oft weniger als ıofind; und durch kürzere, 
aber breitere Kapfeln. Auf Mauern, trockenen Feldern und Trif- 
ten falt überall, (H. M.) 

4: C. ARVENSE, caulibus declinatis, foliis lineari- 
lanceolatis Subpubelcentibus, petalis calice longioribus, 
capfula oblonga dentibus obliquis debifcente. (C, ar- 
ven/fe Fl. taur.-cauc. Willd. Perf. Rath, Smith, Hoffın. 
Fi. Wett. Spreng. Hoft, Gme!. Hell. Engl. b. 93. Fl. D. 
626. Schk. t. 125. Sturm 1.8. Centunculus arvenfis Scop.) 


Acker -H. 4.4 — 8. Es treibt mehrere verwickelte, liegende Sten- 
sel, die etwas behaart und an der Balis rötblich lind; die blühen- 
den fteigen in die Höhe und werden handhoch und höber. Die 
entgegengelerzten Blätter find verwachlen;; in ihren Winkeln findet 
fich ein Bülchel jüngerer Blätter; lie find ganzrandig und [tumpf. 
Die geltielten, grolsen Blüthen [tehen in der Theilung und an der 


ORDO iv. ° 639 


Spitze des Stengels; fie haben alpaltige, weilse und ftumpfe Blät- _ 
ser. Die Kapfel ilı an der Spitze eıwas krumın und har ungleiche 
Zähne. Auf Feldern, an Mauern, Wegen überall, (H.’M.) 


2, 8 TETRANDRUM, hirfutum fubvifcidum, flori- 
bus quadrifidis tetrandris, petalis bihidis calice brevio- 
ribus. (C. tetrandrum Smith, Hoffm. Sagina ceraftios. 
des Willd. Perl. Engl. bh. 166. C. dichotomum Krock.) 
Vreanäxnıces H. ©. 5.6, Die ältige Wurzel treibt mehrere ältige 
Stengel, die fıeifhbaarig und etwas [chmierig fiad; fie breiten [ich 
aus und lind gabeläftig. Die elliptifch -länglichen Blätter Stehen 
einander entgegen: die nberften find eyrund. Die aufrechten Blü- 
thenftiele find falı 3 Mahl länger als der Kelch und zuletzt abwärts 
gerichter. Der fteifhaarisen, zugefpitzten Kelchblättchen [ind 4; 
wovon die beyden innern [chmäler und am Rande vertrocknet [ind, 
Die 4 weilsen Kronblätter find verkehrt - herzförmig, Es finden 
lich felten 5 Staubfäden. Die walzenfürmige Kaplel ift nur wenig, 
länger als der Kelch und har g Zähne. In Schlelien auf Sandboden. 


6. C. aLpınum, foliis ellipticis ovato - Janceolatis 
fubnudis pilols, caule divifo bracteato, capfulis oblon- 
gis recurvis. (C. alpinum Willd. Perf. Smith, Hoffin. 
Engl. b. 472. Fl. D. 6 et 979.) . 
Arvıx-H.4.6— 8. Die kriechende Wurzel treibt aufrechte, 
einfache Stengel, die handhoch find. Die elliptifchen Blätter find 
etwas [tumpf: auf nallem Boden lind fie kahl; auf ırockenem, Ion- 
nizem mit lanıren, gesliederten, weichen, auflteigenden Haaren 
befetzt. Gewöhnlich finden fich 3 einblüthige Stiele. Die lanzer- 
förmizen Derkblütter [tehen einander gegenüber. Die Schönen, 
gtolsen Blütben find. weils. Die Kelchblättchen [ind am Rande 
vertrocknet. Die verkehrt- herzförmisen Kronblätter find ız Mahl 
länger als der Kelch. Der Fruchtk»oten ift eyrund. Die walzen- 
förmige ‚Kaplel ilı auch länger als der Kelch. Auf Alpen; Oefır. 
Schlel. 

7. C. PENTANDRUM, procumbens fubvifeidum, fo- 
liis radicalibus fpathulatis: caulinis ovali-orbiculatis, 
calicibus acuminatis petalis bidentatis longioribus, ca- 
pfulis pedicello brevioribus. (€. pentandrum Fl. taur.- 
cauc. Willd. Perf.) 
Fürrmänntoes H. ©. 3. 4. Es ilt eine [ehr kleine Pflanze und dem 
kleinen FH. älwlich; lie unterfcheider [ich aber: durch die Schr 
dünne falt fchmierige Haarbekleidung aller Theile, delswegen er- 
fcheint die Pflanze grün und nicht grau; durch breitere Blätter, 
von denen die Stengelblätter ganz fıumpf und fait kreisrund lind; 
durch kleinere Blüthen; durch die Kronblätier, die ganz deutlich 


ni 


640 CLASSIS X. SPECIES. 


und zuweilen doppelt kürzer [ind als der Kelch und die an der 
Spitze 2. kleine Zähne haben oder nur verloren gezähnt [ind. Die 
Rispe ift auch weniger zerltreut; die Kelche haben vertrockifete, 
‚glänzende Spitzen; es har 5 Staubfäden, wenigltens keine zehn. 
Es finder [ich zuweilen kaum Zoll hoch. An Wegen, auf Triften; 
Schlef. 

8. C. REPENS, caulibus repentibus foliisque linea- 
ri- ellipticis tomentolo-lanatis, petalis calice duplo lon- 
gioribus, caplulis oblongis, panicula erecta. (C. re- 
pens Fl. taur.-cauc. Willd. Perf. Roıh. Siellaria repens 
Scop. Zychnis incana tomentofa Morif. h. 2. [. 5. t. 22. 
44) , Zr 
Kaızcusnnpas H. 2,6. Die gelftreckte Pflanze kriecht und ift ganz 
mit einem dichten, weilsen Filz bekleidet: die blühenden Aelfte 
fteigen auf. Die untern Blätter find breiter, läuglich - elliptifch 
und ftumpf; die obern länger und [chmäler. Die Endrispe ilt 
gabelältig; lie enthält 3 — 9 Blütben ; an jeder Theilung befinden 
fich a umfaflende Deckblätter, die den Kelchblättchen gleich fied. 
Die Stiele find fo lang wie die Kapfeln, oder wenig länger. Der 
filzige Kelch hat einen mälsigen, vertrockneten Rand. Die ver 
kehrt- herzförmigen Kronbläuer [ind weils. Die falt walzenför- 
mige Kapfel ilt länger als der Kelch und aufrecht; fie öffnet lich 
mit gleichen, geraden Zähnen. In Krain, 


b. Capfulis fubglobofis. 


9. C. strictuM, foliis linearibus acuminatis gla- 

bris, pedunculis ünifloris fubtomentoüs, capfulis glo- 
bofis. (C. flriceum Willd. Perf. Jacq. coll. Certuncu- 
lus anguftifolius Scop. t. 19. f. ı.) 
Steirzs H. 2.6. Die lteifen Blätter find [ehr zugelpitzt. Die ge- 
Streckten Stengel find kahl. Der Blüchenftiel ilt ı-, auch ablüthig 
und hat in der Mitte 2 kurze, lauzetförmige Deckblätter; er ilt 
falt Alzig wie der Kelch. Auf Alpen; Oeltr. 

10. C. SUFFRUTICOSUM, caule perenni procumben- 

te, foliis lineari-lanceolatis fubbirfutis. (C. fuffruti- 
co/um Lin. Willd. Perf. Roth.) 
StraucHanrioas H. &. 6. 7. Der knotige Stengel ift fteifhaarig 
und gabeläftig. Die lteifen Blätter find verwachlen und am Rande 
und an der Kielrippe bewimpert. Es finden fich 5 Griffel. Die 
ausgerandeten Kronblätter lind grölser als die Kelchblätter. Die 
Kapfel ilt falt kugelrund. An Mauern bey Tübingen. 

11. C, AQUATICUM, pilofum, foliis cordatis fefhli- 
bus, pedunculis lateralibus folitariis, fructiferis refle- 


Er 


ORDO v. 66h 


capfulae ovatae ore guinquedentato: dentibus fil- 
(C.aquaticum Wild. Roth, Smith, Hoffm, Fl. Wetr. 
.. Hoft, Gmel. Hell. Engl. b.538. Schk. Wu Stel- 
Jaria aquatica Scop, Perf.) 
Wasser-H. 2.6—B. Es unter[cheidet fich von a Wald« 
Sternkraur, dem es [ehr ähnlich ift: durch höhere, äftigere, ausge- 
breitete Stengel, die nur nach oben zottig und falt fchmierig find; 
durch die Wurzel- und ünterften Stengel-Blätter, die lich in ein 
nen kurzen Stiel verlaufen: die übrigen lirfd herzförmig, ungeltielr, 
ftengelumfallend, und geben aus dem Eyrunden ins Lanzetförmige 
über: alte ird lebhaft grün und falt wellenförmig ; durch die ‚einzel- 
‚nen Blüthenitiele, die fowohl in den-Winkeln der Blätter, als an 
.der Spitze der Aelte fiehen und nach der Blüthe abwärts gerichtet 
find ; durch die Kronblätter, welche bis auf Jie Bafis gerheilt find; 
durch 5 Griffel; durch die eyrunde Kaplel, welche lich mit 5 ge- 
fpeltenen Zähnen öffnet. Auf fchattigen nallen Plätzen, an Gräben 


überall. (li. M.) 
12. C. LATIFOLIUM, foliis elliptieis pilofo- fahr, 


eduneulis terminalibus fimplicibus fubfolitariis, capfu- 


a ovata. (C. larifolium Willd. Perf. Smith, Hoffm. Jacq. 
Coll. ı. t. 20. Engl. b. 473.) 
-Brerrsiärtentses H. 4, 6— 8. Die Stengel lind weit niedriger 
als in dem Alpen -H., dicht beblättert, Scharf und einblüthig. Die 
Blätter ind mit kurzen, fteifen, oft gegliederten Haaren beletzt. 
» Die Blüthenitiele find falt von der Länge des Stengels, [charf, ein- 
blüthig’und ohne Deckblätter, Es bat die ‚Blütbe des ira H,. 
Die Kapiel it kurs, Auf Voralpen; Salzb, Tyrol. 
a. C. TOMENTosuUM, foliis oblongis. tomentoßs, pe+ 
dunculis ramofis, capfulis globofis. (C. tomontofum 


Wiitd. Perf.) 

Fırzıces H. 2.6. Diefes Gewächs breitet lich weit über dem Bo- 
den aus und ift Schönweils- filzig; feine blühenden Aelte erheben 
fich 5 — 6 Zoll hoch und tragen weilse, ziemlich grolse Blüthen 


auf der Spitze. In Granada, 





Diele letztere fäet man fogleich an Ort und Stelle; lie Kain | 
men alle i in jedem Boden fort, 4 


299. SPERGÜULA, Spark. 


2. Sp. arvensıs, pubelcens, foliis.verticillatis fub- 


 vicenis, [eminibus alperis. (Sp..arvenfis Willd. Perf. 
Scop. Smith, Hoffm. Fi. Wett. Spreng, Holt, Gmel, Hell. 
Fi. .D. arg Schk. t. 125. Gaertn. 2. t. 130. & 4.) 


x 


Aczern-S2.©. 5— 8. Aus der fallen Wursel kommen mehrere 
aufrechte, ältige Stengel, die knotig, handhoch und höher find, 
Die [chmalen Blätter find pfriemenförmig, gehurcht und kahl. Die 
häutigen Nebenblätter [ind weilslich und kurz, Die Endrispe ift 
ausgebreitet und enthälr gellielte, weilse Blüthen. Die feinbehaar- 
ten Stiele [ind einblüthig, etwas [chmierig und aufrecht; die der 
Frucht abwärts gerichtet, Die Kronblätter find kaum länger als der 
Kelch. Vergrölsert zeigen die [chwarzen Samen einen Ring. Er 
variirt mit 5— 7 Staubgefälsen. Auf l[andigen Aeckern überall. 
:(H. M.) 

a. SP. PENTANDRA, glabriuscula, foliis verticillatis 

fubdenis, feminibus margine alatis. (Sp. pentandrs 
willd. Perf. Smith, Hoffm. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel, 
Hell. Lamark ill. t. 392. f. 2. Sturm ı. ı2. Ötellaria pen- 
tandra Scop.) 
Fünrminnıcen Sp. ©.4— 6. Erilt dein vorhergehenden [ehr ähn- 
lich, aber er unterfcheiglet ich von ihm : durch die geringere Grö- 
{se aller Theile; durch die.dünnern und weniger äftigen Stengel, 
die gewöhnlich nach unten röthlich liad ; durch dieg— 10 borften- 
föürmigen, graugrünen Blätter, die in einem Quirl ftehen ; durch 
5 Staubfäden; und durch die mit einem \bäutigen Flügel umgebe- 
nen Samen, Er variirt mit so Staubgefälsen und, wie der vorber- 
gehende, "mit 5 — ro Samen. Auf fandigem, trockenem Boden 
falt in ganz Deutichl. (H, M.) 


3. Sr. nobosA, laevis, foliis imis oppofitis, fupe 

rioribus fafciculatis, ompibus fubulatis. (Sp. nodo/a 
Willd. Perf. Roth, Hoffin. Fl. Wett. Spreng. Hoft, Gmel, 
Fl. D. 96. Schk. t. 125. Stellaria nodofa $cop.) 
- Knorıcer Sr. 4.6—g. Es kommen mehrere zarte, einfache Sten- 
gel aus einer Wurzel, die 4— 6 Zoll hoch werden und knotig 
find. Die Wurzelblätter find ralenarıig vereinigt; die des Stengels 
- find kürzer und verwachlen ; aulserdem finden lich Blatibüfchel in 
denBlattwinkeln. Die einzelnen, langgeltielten Blüchen find grols, 
weils und Stehen fowohl in den Blattwinkeln als an der Spitze des 
Stengels. Die eyrunden Kelchblästchen haben einen Kiel, aber 
keine Nerven. Auf nallen Felders und Triften überall. (H. M.) 


4. Sp. suBULATA, foliis oppofitis fubfecundis linea- 
ri- -fobulatis carigatis ciliatis, horibur decandris. ‘ (Sp. 
fubulata Swartz nov. Act. bolm. 1789. tı 1. & 3. Willd. 
Perf. Roth, Smith, Hoffm, Gmel. $p. laricina Fl.D.858.) 
Feısneraanten SPr,23.6— 8. Die falerite Wurzel treibt liegande 
und wurzelnde Stengel, die ich dann haudhioch und höher heben. 

Die fleilchigen Blätter"ftiehen an den Gelenken in Bülchelu ; de 


ORDOV.VL. 0.0065" 
endigen Ach in Gtannen, find an der Balis verwach[en und mit 
drüligen Haaren bewimpert, Die einzelnen, einblüthigen Stiele 
fteben in den Winkeln der Blätter und an der Spitze des Stengels; 
fie find mehr oder weniger behaart; während der Blüthe hängen 
fie über; als Fruchtfiiele ftehen fie aufrecht, : Die eyrunden Kelch- 
blätter [ind behaart und haben einen weilsen Rand. Die weilsen 
"Kronblätter find kaum länger als der Kelch. Die Griffel ind Sehr 
ftark behaart. Die Kapfel öffnet lich mit 5 Zähnen und enthält 
eckige, mit einem gekerbten Rande verfehene Samen. Auf ganz 
een unfruchtbaren Sandfeldern;; Bremen, Oldenb. 

\ a 
Der Acker- Sp. ift. ein vorzügliches Futtergewächs; er nimmt 
mit dem fchlechteften Boden vorlieb; wird begierig von "dem 
Vieh gefreflen; vermehrt die Milch und verdient daher zum Anbau 
allgemein empfohlen su werden. Auch dieSamen find zu benutzen. 


DECAGYNIA, sTıLı 10. En 


PHYTOLACCA, Kermesbeere. 


Pa. DEcAnDRA, floribus decandris decagynis. (Pi 
decandra Lin. Willd. Perf. Lamark ill. t..393. £ ı. Du 
Roi, Schk. t. 126.) | 
Gemeine K. 2, 8. 9. : Derältige, ziemlich dicke Stamm wird 5—7 
Fufs hoch, Die fulslangen Blätter ftehen zerftreut, fie lind fpitzig, 
ganzrandig, Ichön grün und im Herbite roth. Die langen, geltiel- 
ten Trauben fiehen den Blättern gegenüber; Ge enthalten röthliche 
Blütben mit rundlichen, hoblen, bleibenden Blättchen und einem 
gefarchten, Nlachgedrückten Eruchtknoten, der lich zu einer gleich- 
geftalteten,, fleifchichten, rothen Frucht ausbildet. In Visginien, 
der Barbarey und der Schweiz, 

Die Frucht gibt eine Ichöne, rothe Farbe, womit man Weine 
_ und andere Sachen färbt, Die jungen Triebe können als Spinat 
genoflen werden, In den Apotheken führt man: Phytolaccae her- 
ba recens. 





» 


Ende der erf[ten Abtheilung. 


64.7 
: Zuflätze 
zur erften Abtheilung. 


Zu FRAXINUS, Seite 39. 


Von Fr. excelfior ilt gebräuchlich: Fraxini lignum, cortex, 
Folia, femina; von Fr. Ornus: Manna calabrina. 


Zu POTAMOGETON,. Seite 204. 


P. comrLanatus, foliis linearibus acutiusculis 
balı eglanduloßs, fpica multiflora, caule compreffo. 
(willd.) 
An der Öder, Sie ilt dem P, compre/Jus [ehr äbnlich. 


Zu DATURA, Siechapfel, Seite 264. 


‘ b. D. MersL, pericarpiis fpinohis nutantibus glo- 
bofis, foliis cordatis fubintegris pubefcentibus. (D. 
Metel Willd. Perf. Kniph. ı. t. 24.) 
Weisser St. © 6 — 9. Diele Art hat unter allen den widrigften 
Geruch. Der ältige, fileige Stengel wird oft 5 Fufs hoch. Die 
Blätter haben nur 2 — 5 feine Zähne. Der ftielrunde, etwas auf- 
geichwollene Kelch enthält eine grolse, weifse Blüthe mit einer 
grünlichen, siemlich langen Tiöhre, Auf den canarilchen Infeln, 
in Alien, Afrika. 


€. D. rasTuosa, pericarpiis taberoulstis nutanti- 
bus globofis, foliis ovatis angulatis. - (D. faftuofa 
Willd. Perf. Rumph amb. 5. t. 243. f, 2.) 

Scuönen Sr. ©.'7 — 10,° Der ältige Stengel 'ift [chön purpurroth 
mit kleinen weilsen Strichen und wird 4 Fufs hoch. Die unbe- 
haarten Blätter find gelüelt. Die Krone ilt äufserlich violet, in- 
wendig weils und beftehr oft aus 2 — 3 Röhren oder Trichtern ; 
ihr grolser Rand ill, wie bey dem vorhergehenden, ıveckig. In 
Aegypten. 

d. D. ARBOREA, pericarpiis glabris inermibus nu- 
tantibus, caule arboreo. (D. arborea Willd. Lin. 
D. fuaveolens Humboldt et Bonpland. ie ee 
 oandida Perf. Fl. per. 2.128.) 
Wonrnıecnknper St. 4. 8. Der dicke, unbehaarte aan hat 
- inwendig einen holzigen Ring, ift aufrecht und 6 — ı2 Filfs hoch. 
Die länglich-lanzerförmigen Blätter fliehen abwechlelnd und find 
fchief, 6 — ı2 Zoll lang und 4 — 8 Zoll breit; dabey ganzrandig 
und weichbehaart. Die einzelnen Blüchen in den Blatfwinkela 


Zufätze. . 644 


Stehen auf kablen ı — 2 Zoll langen Stielen; fie haben 8 — 5 
Zoll lange, einblätterige, aufgebläfene Kelche, die ander Balis 
eckig und 4- — Sipaltig ind, und enthalten 12 — 14 Zoll lange, 
überbängende, äulserlich filzige Kronen,. deren grüne Röhren ge- 
ftreift Gnd; die 6 — 8 Zoll breite Mündung ift [chneeweils, Zlap« 
' pig, mit auswärts gebogenen Einfchnitten. Die Autheren hängen 
in einem Cylinder zufammen. Die Narbe ilt keulenförmig. In 
Peru. Ei Re 





Der weise und /chöne Se. müllen ins Miftbeet geläet und 
denn verpllanzt werden. Sie verlangen einen guten, leichten, war- 
ınen Boden. Der wählriechende St. gehört ins temperirte Treib- 
haus, nur muls.man im Winter das Treiben verhüten. Er wird 
durch Stecklinge vermehrt und jährlich in frifche, lockere Er- 
de in grölsere Gefälse zeletzt, doch ohne Verletzung der Wurzel« 
Im Sommer liebt’ er Sonue und Feuchtigkeit. | 


Nach IPOMAEA, Seite 264. 
COBAEA, Cobäe. 2. 

Cal. inferus, perhltens, 3gonus: angulis bafı com- 
reffo - alatis. Cor. campanulata.. Scam. declinata. 
tigm. 3fıdum. Germ, cinctum corpore glandulofo. 

Capf. obovata, 3locularis, receptaculo 3gono diftincta. 
Sem. imbricata, marginata. | 
C. SCANDENS Car. ic. 1. tt. 16 et 17. 3. t. 500. r 
Kıerteanose C. 2.8. Diefer fchöne Strauch klimmt 8 — 12 Fuls 
empor. Seine kahlen Aelte [ind fchlank und die jüngern auf der _ 
einen Seite zöthlich, Die enigegengeferztien Blätter bejtehen aus 
3 Paar eyrund-lanzetförmigen geltielten Blättchen, die an der Ba- 
fis etwas üngleich, dabey ungezähnt find, und an der Spitze einen 
kleinen krautartigen Stachel haben; das unterlte Paar Blättchen ılk 
mit der Oberfläche nach dem Stengel gewandt: und auf der.innern 
Seite halb-geigenförmig. Der Hauptfüel endigt lich in [ehr lange 
fadenförmige, gabelältige, röthliche Gabeln.‘ Die jüngern Blätt- 
chen find braungrün. Die fehr grofsen, anfangs grüngelben, dan . 
violetten Kronen haben 5 rundliche, gewellte, auswärts umgebo- 
gene Lappen und Itehen einzeln auf [ehr langen Stielen in den 
Blattwinkeln; mit ihrer zulamınengezogenen, grünlichweilsen Ba- 
fis umfallen fie die 3furchigen Fruchtknoten und das ringförmige 
hin- und hergebogene Nektarium, das von den auflteigenden 
- Staubfäden mit ihrer Sehr: filzigen Balis gedeckt wird. Bey Mexie 
ko, bey Akapulko. ; | Ä 


Dieles fchöne Gewächs liebt einen warmen Standort und zei 





% 


6445 | Zulfätze. 


feine herrlichen Blürhen bis in den October. Es kann 2u Lauben 
und Bedeckung kahbler Wände benutzt werden. In dieler Ablicht 
durchwintert man mehrere Pflanzen im Glashaufe und fetzt fie 
dann an den beftimmten Ort, Sie treiben [ehr [chnell und klim- 
men mit ihren Ranken, [o weit lie reichen können. 


‚ Zu CINCHONA, Seite 307. 


CINCHONA CONDAMINEA, (Humb, et Bonp!. 1805). 
Ein Baum von 10 — 20 Fufs Höhe, aus welchem ein gelber, zu 
fammenziehender Saft überall  herausquill.. Die lanzetförmigen 
‚ Blätter [ind glänzend -und unten bis an die Höhlung der Rippe 
mit Grübchen beleızt. Die weilsen, oft auch rofenrothen Blütchen 
verbreiten einen angenehmen Geruch. Die Krone hat einen wol 
ligen Saft und [chlielst die Staubgefälse ein; fie hinterlälst eineey ' 
förmige Kapfel. Auf den Anden, in einer Höhe von 7692 Fuls. — 
Sie ilt die Cinchona officinalis. Lin. Vahl, Ruiz und nach Zad's 
Meinung auch .die C. rofea und glabra Fl. peruv.; fo wie’ auch 
C. tenuifolia Mutis, “ 


Zu OENANTHE, Seite 379. 


Oe. MeGaroLıTanA, (Willd. 1809). Folia fuprema 
pinnata, inferiora bipinnata: foliolis linearibus. Invo- 
ucrum paucifolium. Radix fafciculata. 
MeckLenguncıscur R,Y. Timm in prod. fl. megap. führt diele 
Pllanze unter Oe. pimpinelloides auf, von der lie durch die gleich- 
förmigen Wurzeibläuter hinlänglich verfchieden ift. Aehnlicher ilt 
fie der Oe. peucedanifolia, von der lie durch die Wurzel und die 
allgemeine Hülle abweicht. Diefe mufs daher unterichieden wer 
den involucro nullo, radice globofo - fafeiculata. 


‘ Zu JUNCUS, Seite 4gr. - 


28. J. saLrıcus, (Willd. 1809). Culmus nudus ftri- 
ctus, panicula lateralis triida, petala oblonga acuta 
capfula ovata acuta breviore. 

Ostsee -Sımse. 4. Sie har die gröfste Verwandtfchaft mit J. glau 
cus, für deflen Spielart man lie halten follte; aber fie unterfcheidet 
fich: durch die Farbe und Steifigkeit des Halıms; durch die ftei 
5fpaltige Rispe; durch die grofsen Nebenblätter; und durch die 
verf[chiedene Form der Kronblätier. Au der Ofllee, bey Warne 
münde, " | 





‘ 


Gewächfe, 


die fich in den Umgebungen von Meilsen 
finden. 


Callitriche verna, interme- 
dia, autumnalis, mini- 
. ına 
Liguftrum vulgare. 
Syringa vulgaris. | 
Veronica [picata, longifo- 
‚lia, [erpyllifolia, [cutella- 
ta, Anagallis, Beccabun- 
ga, officinalis, montana, 
Chamaedrys, ' latifolia, 
proftrata, acinifolia, ar- 
venfis, agreltis, hederae- 
folia, triphyllos, verna. 
Gratiola officinalis. 
 Pinguicula ‚vulgaris. 
Utricularia vulgaris, minor. 
Lycopus europaeus. 
Salvia [ylveltris, pratenlis, 
verticillata, 


Circaea lutetiana, interme- 


dia. 
- Fraxinus excelhior. 
Lemnä trilulca, minor, gib- 
"ba, polyrrhiza. 
Anthoxanthum odoratum, 
 Valeriana dioica, offcina- 
lis. 
‚Fedia olitoria, dentata. 
Gladiolus communis. 


Iris Pfeudacorus, fibirica, 


‚ Polycnemum arvenfe, 
, Schoenus albus, nigricans, 


fulcus. 
yperus Navelcens, fafcun, 
Scirpus Baeothryon, celpi- 
tolus, paluftris, ovatus, 
acicularis, caricinus, la- 
euftris, fetaceus, mariti-: 
mus, radicans. 
Eriophorum latifolium, an- 
guftifoliam, cefpitolum, 
triquetrum. | 
Nardus (tricta. 


‚ Alopecurus pratenfis, agre- 


ftis, geniculatus. ! 
Trichodium caninum. 
Syntheri/ma‘' vulgare. 
Leerfia oryzoides. 
Phalaris arundinacea. 
Phleum praten[e, Boehmeri. 
Milium effulum. | 
Arundo pfeudophragmites, 
Calamagroftis, arenaria, 
Phragmites. 
ÖSgroftis Spica venti, vulga- 
ris, alba, [ylvatica, are- 
naria,. 


Andropogon Höhe 


. Gewächfe 


Hordeum murinum. 

Lira aquatica, celpitola, 
flexuola, caryophyllea, 
praecox, canelcens, cri- 

.  [tata. 

'Melica ciliata, mutans, uni- 
fora, caerulea. 

Holcus avenaceus, lanatus, 
mollis. 

Panicum verticillatum, vi- 

. ride, glaucum, Crus gal- 
li, miliaceum. | 

Zolium perenne, temülen- 

. tum. 

Poa aquatica, fluitans, bul- 
bofa, trivialis, pratendis, 
nemoralis, compre[la, an- 
nua, decumbens. 

Dactylis glomerata. 

Feftuca ovina, glauca, du- 
_ riuscula, bromoides, My- 


urus, rubra, pratenlis, ela- - 


tior, Spadioea, pinnata, 
gracilis. | 
Zromus fecalinus, - mollis, 
arvenlis, erectus, iner- 
"mis, alper, giganteus, te- 
ctorum, Sterilis. 
Avena Strigola, fatua, fla- 
velcens, pubelcens, pra- 
. tenlis. 
Triticum repens, caninum, 
Briza minor, media. 
Elymus arenarius. 
‚Dipfacus [ylveftris, pilofus. 
Soabiofa [uccila, arvenlis, 
[ylvatica, columbaria. 
[4 


Sanguiforba officinalis. 

Centunculus minimus. 

Plantago major, media, lan- 
ceolata. 

Galium paluftre, auftria- 
cum, fcabrum, verum, 
‚Mollugo, [ylvaticum, [pu- 
rium, harcynicum, uligi- 
nofum, boreale, rotundi- 
- folium, Aparine. 

Alversia odorata, oynan- 

- chica, galioides. 

Skerardia arvends. 

Vaillantia cruciata. 

Trapa natans. 

Cornus [anguinea. 

“Alchemilla vulgaris, Apba« 

: nes. 

Parietaria ofhcinalis. 

Potamogeton natans, lucens, 
crilpus, l[erratus, com- 

_ pre[l[us, gramineus. 

Sagina procumbens, apeta- 
la, erecta.. > 

Radiola linoides. 

Echium vulgare. 

Myosotis paluftris, arvenfis, 
Lappula. 

Lithofpermum officinale, ar- 
venle. 


„Anchufa officinalis, angu- 


‚ ftifolia, arvenlis. 
Eysöglofie ofhicinale, fcor- 
pioides, 
Pulmonaria offieinalis, an- 
gultifolia. 


in den Umgebungen von Meifsen. 9 


Symplytum. RES tube- 


ro[um. 
Borago officinalis. 
“Ajperugo procumbens, 
wAndroface elongata. 
Primula veris, elatior, 
Menyanthes trifoliata. 
Hottonia palultris. 
Lyfimachia vulgaris, thyr- 
--Giälora, nemorum, Nyumu- 

larıa. j 
 Anagallis arvendis. 


'pium., 
Datura Stramonium. 
Hyoscyamus niger. 


WVerbafeum Thapfus, Ly-, 


chnitis, nigrum, Blatta- 
ria. 

Atropa Belladonna. 

Phyfalis Alkekengi. 

Solanum Dulcamara, 
grum, villofum. 

Chironi4 Centaureum, in» 
aperta. | 

Finca ıninor. 

Phyteuma [picatum. 

Campanula rotundifolia, 
patüla, rapunculus, per- 
Dcifolia, latifolia, Tra- 
chelium, rapunculoides, 
glomerata, Cervicaria. 

Lonicera Periclymenum, 

* Xylofteum. 

Rhamnus catharticus, Fran- 
gula.' 

Zuonymus europaeus, 


ni- 


Impatiens Noli tangere. _ 

Yiola birta, paluftris, odo- ‘ 
rata, canina; tricolor, ar- 
venfis. 

Rides rubrum,; alpinum, ni- 
grum, Groflfularia , uve 
crilpa. 


- Hedera Helix. 


Jafione montana. ’ 
Thefium. Linophyllum. 
Afclepias Vincetoxicum. 


 Gentiana Sans 
Convolvulus arvenlis, Se- - 
 Cufeuta suropaos, Epithy- 


campeftris. 


mum. 
Chenopodium Bonus Henri- 
cus, urbicum, rubrum, 
murale, album, hybri- 
dum, glaucum, vulvaria, 
polyfpermum. | 
Atriplex rolea, hortenlis, 
haftata, patula. Ä 
Herniaria glabra, hirfuta. 


' Ulmus campeltris, effula. 


Eryngium campeltre. 
Hydrocotyle vulgaris. 
Sanicula europaea. 
Caucalis daucoides, gran- 
diflora, Anthrilcus. ® 
Daucus Carota, 
Oenanthe filtulofa. | 
Bunium Carvi, Falcaria. 
Conium maculatum. 
Selinum paluftre,Carvifolla, 
Cervaria, Oreolelinum, 
“Athamanta Libanotis. 
Peucedanum officinale. 


nv 


Gewächfe in den Umgebungen von Meifsen. 


Loferpitium pruthenicum. 

Heracleum Sphondylium, 

' Ligufticum Levilticum. 

Angelica [ylveltris. 

Sium, angulftifolium, latifo- 

rkum, nodiflorum. 

Meum'Athamanta. 

Phellandrium aquaticum. 

Cicuta virofa. 

Aethufa Cynapium. 

Scandix odorata, Pecten. 

Anthrifeus vulgaris. ' 

Chaerophyllum £ylveltre, 
bulbo[um,, temulum , [a- 
tivurn, hirfutuın.. 

Sefeli annuum. 

Poftinaca [ativa. 

Anethum graveolens. 

Pimpinella Saxifraga, ni- 
gra, magna. 

Yiburnuin Lantana, Opulus. 


Sambucus Ebulus, nigra, ra- 


.cemofa. 
Carrigiola Nitoralis. 
Alfine media. 
Statice Armeria. 
‚Lirum catharticum. 
Drofera rotundifolia, inter- 
media, longifolia. 
Myosurus minmmus. 
Berberis vulgaris. 
Peplis Portula. 


Leucojum vernum. 

Galanthus nivalis. 

Allium carinatum, vineale, 
oleraceum, fenelcens, 
Schoenoprafum. 

Lilium Martagon. 

Ornithogalum luteum, mi- 
nimum, villofum, umbel- 
latum, nutanss 

Phalangium ramofum, Li- 
liago. 

Alparagus offcinalis. 

Conrvallaria majalis, Poly 
gonatum, multißlore, bi- 
folia. 

Acorus Calamus. 

Juncus conglomeratus, efft 
fus, glaucus, Aliformis, 
[quarrofus ,' ericetorum, 
articulatus, [ylvaticus, fu- 
pinus, bulbofus, bufonius, 
pilofus," albidus, campe 
ftris. 

Calla ‚paluftris. 

Rumex cri[pus, maritimus, 
acutus, obtußfolius, .aqua- 
ticus, Acetofa, Acetofella. 

Triglochin paluftre. 

Colchieum autumnale; 

Alifma Plantago. 

Oxycogcas paluftris. 


\ 


‘Anmerkung. Die Pflanzen der übrigen Klallen find im a Verfolg 


des Buches mit M, bezeichnet. 


————— N 


Druckfehler 
der erften Abtheilung. 


Seite 12 Zeile 6 von unten lefe man calceiforme, 
— 153 — 12 von oben I, m. involvente, 
Fer 5 — 3v.o.1l m. filus r. 
—- 1 _ ı3 v. u. ]l. m, gemeiner F4 
— 28.— ıgv. o. I. m. Anagalljlis, 
— 56 — ı19 v.o,1. m. Griffels. 
—.63 — aıv. oo. ilt das Fragezeichen zu ftreichens 
— 77% 5v.0, lm. 4A. urriculacus BEREeN, G. ı. Phalaris 
utriculata Willd. 
— 78 — 5v. 0 fehlt (H.) 
— 8: — ııvo.l.m. Crypfis. | 
— 83 — ı3vo.l m. 2-3 Blüthchen. 
— 86 — gv. u. |, m. calicina, 
— 88 — ı0 v.o.|. m. paniculae, 
— 92 letzte Zeile I. m, Harvelichude, 
— 93 Zeile 8 v. o. 1. m. fiechenden. 
— 104 — ı0 v. e. l. m, Poa glauca Schk. 
— ııı — ı4v. u. fehlt das Zeichen ©. 
— 120 — 20v. o. |. m. Schulau, 
— 184 — ıa2 v. u. l. m. kandhohe. 
— 215 — 22 Y. o, fällt nach claufa das Punkt weg- 
—.2140 — 15 v. u. 1. m. Mombach. 
— 245 — 4 v. u. l. m. inodora, 
— 246 — a0 v. u. l. m. Frühlings- -Schl., 
— 254 — ıv. oo. |]. m. falst. 
— 272 — ıg v. o. l. m. Blüthen. 
— 501 — 3v. o, fehlt das Vaterland, Virginiem, 
— 324 — ı0 v, o, |. m, blattwinkellt. Stiele. 
— 525 — 4 v. u. fehlt das Vaterland, Brafilien. 
— 372 — 17 v0. }). m. 6- — gftrahlig. 
— 414 —4v. 0, fehlt das Vaterl. Iıalien, Spanien, Ungarn, 
und Kbeera. | 


Seite 43ı Zeile 7 v. w. l. m. Blüthenkopf. 
— 494 — 4und6 v.o. l. m. ericetorum. 
— 555 letzte Zeile lele mau einmal Blätter. 
— 608 Zeile 7 v. o. l. m. weilsen Nagel. 
— 610 — 18 vr. 0.1, m. faft bis auf den Nagel, 
Auch findet fich wiederholt bey dem Cigat: Smith ic., med, anllart 
ind Ä Ar 


._ 


Regi fter | 
der erften Abtheilung. 


A. 

Acanthis mollis 394. 

Acer tatarıcum, pfeudo - plata« 
nus, 528. platanvides, Zaci- 
niatum, dalycarpum, rubrum 
mas, wirginianum, rubrum, 
529. lfacchafinum, penlylvani- 
cum, /triatum, opalus, 530. 
campelftre, 

 Nezunado, 531, 

Acetofa Romana 506. 

Achiar 501. 

Acorus Calamus 4go, 

Adoza Molchatellina 555. 
Acgilops incurvata 98. ovata, 
triuncialis, elongata, ı60. - 

Aegopodium podagraria 419. 

Achrenlilie, Sumpf-, 479. . , 

Aofculus Hippocaltanum, Pa- 
via, 516, 

. Aethufa Meum 400. 
404. 

Affodil, älliger, ‚byazintartiger, 


Cynapium 


Agapanthus umbellatus 454. 

Agave americana 488. ameri- 
kanilche 489. 

Agroftemma Githago,. nicaeen- 
-fis, coronaria, flos.Jovis, 634. 

. coeli rofa, 635. 

Agroftiis minima 75. canina, 
‚pallida, 77: ' alpina, zupe- 
firis, 78. aculeara 81. pa- 


Möfsler's Handb. d. Gewächsk. L[ıfie Abıh.] 


monspellulanum, 


nicea 85. auftralis 86. Spi« 
ca venti, ihterrupta, 37. pau- 
ciflora, vulgaris, divaricata, 
tenella, capillaris. ftolonife- 
ra, pumila, filvarica, alba, 

. goarctata, wvinealis, gigan- 

- tea, compre/Ja, 8%. ilvatica, 

‚ eapillaris, 89. arundinacea 
91. Calamagroftis 92. fero- | 
tina 135. : 

Ahorn, Ruflifcher, gemeiner, 
weilser, 525. Spitz-, rauher, 
roiber, 529. -Zucker-, pen« 
Sylvanilcher, italiänilcher, 530, 
Feid-, franzöllcher, 5721 
elchenblätteriger, 532. 

Aira criltata, 103. glauca, aque- 
tica, celpitofa, paludojfa. 104« 
flexuola, montana, caryophyl« 
lea, praecox, puftla, 105. 
canelcens, JSubipicara, 106, 
caerulaa 10% | | 

Aizoon peregrinum 627. 

Akajou, echter, 426. 

Alcanna Ipinola 526. 

Alchemilla vulgaris, .‚hybrida, 
‚Alpiva, Aphanes, arven/is, 200, 

Aletris capenfis 486. 

Alga ad mare 10. 

Alifına Plantago 512. parnalli- 

- folium, natans, ranunculoides, 

Alkanna, echte, 235. 526. 

(2) 


Regilter = 


Allium ampelopralum 456. por- 
rum, fuaveolens, rotuodum, 
ampeloprafum, 457. victoria- 
lis, rofeum, /ylveftre, fativum, 
fcorodopralum, 458. arenari- 


um, /corodopra/um, carina- _ 


tum, carinatum, 459. Iphbaero- 
cephalon, flavum ‚ panicula- 
tum, vineale, 460. oleraceum, 


alcalonicum, Senelcens, 46. 


narcijfifolium, illyricum, ro- 
feum, angulofum, nigrum, 462. 


-multibulbofug, urlinum, CGe- 


pa, filtulofum, 465. Schoe- 
nopralum, libiricum, Schoe- 
noprafuin, rofeum, 464. 
Aloe dichotoma, ramofa, per 
- foliata, arachnoides, 487. mar- 
' garitifera, pumila, Variegara, 
‘ hepatica, inccotrina, cabal- 
lina, 488. 
Alot, gabelältige, durchwach- 
“ fene, 487. _weichltachelige, 
'Perl-, [chäckige, 488. 
Alopecurus pratenlis, agrellis, 
geniculatus, panjceus, bulbo- 
us, 76. utriculatus 77. mans- 
pelienfis 85. paniceus 86. 


Alpbalfam, roftfarbiger, gefranz- 


ter, 480. drüfiger, gelber, 58t. 
Alpenglöckchen, gemeines, klein- 
ftes, 251. 
Alpinia Galanga, maior et mi. 
‚ nor, 7 | 
Alpinie, Galgant-, 8. 
Alfinaftrum galii folio 556. 
Alfine media, jegetalis, dag. 
alpina, glabra, 614. 
Alftroemeria Pelegrina, 489. 
Alftrömerie, bunte, 489. 
Amaryllis lutea, formohllima, 
oilindrasca, 455. vittata, Sar« 
nienfis, 456. 


Amaryllis, gelbe, ichönfte, 455. 
bandirte, japanifche, 456. 

Amethyftea caerulea, corymbo- 
fa, montana, 35. 

Ammannia 33. 

Anmi Visnaga, maius, daucifo- 
lium, 38r. | 

Ammi, glattlamiges, grolses, 
Möhrrübenblätteriges, 381. 

Amomum Zingiber, 5. Zerum- 
bet, Cardamomum, Granum 
Paradili, Zedoaria, Zatifolium, 
6. hirfurum 7: Curcuma $. 

Ampfer, Garten-, blutrother, 
505. kraufer, Ichmalblär- 
‚teriger, Ipitzblätteriger, 504. 
fiumpfblätteriger, [chöner 505. 
franzölifcher 508g. Waller-, 
fchildförmiger, rundblätreri- 
ger, 506. Alpen-, Sauer-, kler 
ner Sauer-, 507. 


‘ Anıfonia latifolia 287. 


Amyris Elemitera, 526. Kasal, 
gileadenfis, opoballamum, 537. 

Anacardium orientale 427. 

Anagallis ‘arvenlis, pboenices, 
caerulea, tenella, 246. Mo 
nelli 257. 

Ananas aculeatus, 446. 

Ananas, elsbare, 447- 

Anchujfa oflicinalis, angultifolia, 


234. italica, arvenlis, tincto- 
ria, 235. 


Andromeda polifolia 552. Da- 
boecia 538. 

Andromeda, Poleyblätterige, 582. 

Andropogon Ravennee 96. di- 
ftachyos, l[chaemon, Gryllus, 
99. arundinaceus 115, 

Androface maxima 243. elon- 
gata, obtulifolia, brevifolia, 
Lachenalii, lactea, villofa, 244, 
Chamaejasme, villo/a, [epten- 
trionalis, carnea, 245. 


Pr 


Anethum graveolens, foenicu- 
lum, :414. 

Angelica Archangelica, 395. fyl- 
veliris, verticillaris. 396. 

Angelica, echte, 395. gemeine, 
quirlförmige, 396. 

Angujtura- Rinde 326. 

Anıfum vulgare 417. 

Antherae Lilii albi 466. 

Anthericum cal ycaularum rt. 
Jerotinum 471. bifolium, au- 
t&umnale, 476. ramofum 477- 
Liliago, Liliaftrum, frute- 
fcens, 478. Annuum, olfifra- 
gum, 479: 

Antholyza Cunonia, ringens, 
plicata, bo. 

Anthozanthum odorarum 43. 
aculeatum. 81. paniculatum 
134- 

Anthrifeus vulgaris, nodola, 406. 

Aparine vulgaris 187. 
Aphanes arvenfis zoo. 

'Apium graveolens, Pettolelioum, 
ELLE 

Apocynum andröfaemifolium, 


cannabinum, 338.  virginia- 
num 287: . 
Apocynum, fliegenfangendes, 


hanfartiges, 338» 

Aquifolium Ilez 204. 

Aralia Ipinola 433. 

Aralie, lachelige, 435: _ 

Arbutus Unedo 583. alpina, 
uva urli, Andrachne, 583. 

Arenaria peploides 619, biflo- 
ra, multicaulis, lerpyllifolia, 
trinervia, 620, rubra, campe- 

ris, marina, rubra, marina, 

ee 621. verna, cae/pi- 
tofa, fazatilis, tenuifolia, la- 
ricifolia, 622, recurva, Hriata, 


fafciculata, 623, auftriaca, po- 


der erlten Abtheilung. 


Iygenoides, liniflora, 624. Ge 
rardi, Ziniflora, 625. | 

Aretia helvetica, alpina, 
Halleri 245. 

Aretie, ichweizerifche, Alpen-, 
243 


245. 


Arundo oolorara epigejos, 
litorea, 89. pleudophragmi« 


tes, Calamagroltis, itricta, ne- 
glecta, yo. varıa, acutiflora, 
Agroftis, lilvatica, gı. Ipe- 
ciofa, terlella, arenaria, 9 
baltica, Phragmites, Donax, 

93. Bambos 01. 


 Afa foetida 390. 


Afelepias Iyriaca, curallavica, 
gigantea, amoena, 339. 'nivea, 
allhmatica, vincetoxicum, 340% 

Afparagys ofheinälis 479. Acu- 
tifolius,# Corruda, 480. 

Afperugo procußfbens 241. 

A/perula odorata, arvenlis, tin« 
ctoria, 189. cynanchica, ga- 
lioides, 190. 


Afphodelus comofus 468: ra- 
molus, liburnicus, 475. 
Aftrantja Diapenfia 569. Epi- 


päctis, ınalor, nigra, carnioli» 
ca, minor, 370. minor 371. 

Afırantie, grüne, grolse, 370. 
krainilche, kleine, 371. 

Athamanta Cervaria 385. Oreo- 
Selinum, Libanotis, 386. py- 
renaica, . cretenlis, annua, 
Mauchioli,, 387-. 

Atriplexz Halimus, portulacoi- 
des, 358: rolea, tatarica, om 
tenfis, 359. ‚nitens, laciniara, 
baftata, patula, 360, angufti- 
folia, litoralis, pedunculata, 
361. 

Atropa Belladönna, mandrago- 
ra, 270. phylaloides a71, 

|  (a)a 


. Regifter 


Avena montana, caryophyllea, 
10%. canefcens 106. elatior 108. 
109. bulbofa 109. [trigola 144. 
brevis, fterilis, 145. orientalis, 
fativa,.nuda, 146. 
nuis,' dubia, fempervirens; 147- 
Navelcens, alpeltris, fesquiter- 
ia, 148. 
phylla, difticha, planiculmis, 
149. pubelcens, fesquitertia, 
verlicolor, 150. Scheuchzerä 
‚pratenlis, :bromoides, fragilis, 

ıa&ı, decorticara 142. 

Ayenia pullla 317, 

Ayenie, kleine, 318. 

Azalea procumbens, pontica, 
258. nudiflora, viloola, 249. 
Azalea, liegende, pontilche, 258. 
aacktblüchige, klebrige, 259. 


: B. 
‚Bärenklau, gemeine, gelbblü- 
. hende, [chmalblätterige, [chön- 
blätterige, 393. Oelträchifche, 
...Alpen-, echte, 394. e 
Bärwurz, echte, 400. 
Bacca Belladonnas [, Solani le- 
 thalis (eu furioli ayr. 
Baccae Alkekengi [. Halicacabi 
275. Caprifolii italiciZo5. Ca- 
' prif. germanici 306. Xyloltei 
506. Spinae Cervinae 31%, Fran- 
° gulae 314; Ribium rubrorum, 
Rib. nigrorum, 331. Hederae 


. arboreae %3%2. Brancae urli- 


nae 394. Viburni, Sambuei 
aquaticae dar. FEbuli 4a2. 
- Sambuci 423. Berberum 449. 
Lili Convallii 483. Paridis 


- 555. Lauri 561. Myruülli 585, 


. Vitis Idaeae 586. 
Bachbungen 24. 
Bacille, gemeiner, 389, 
Baldingera colorara 82. 


farua, te- 


brevifolia, difticho- ‘ 


Baldrian, kleiner, echter, sr. 
grolser, dreyblätteriger, Berg -, 
Stein-, celtilcher, 52. verlin. 
gerter, niedriger, rother, por» 
tugilifcher, 53. 

Balefjan 537. u 

Baljam, Copaiva-, 587. vonGi- 
lead, Mecca, 527. peruviani- 
. fcher 571. 

Balfamea meccanenfis 527. 

Baljamkolz, wohlriechendes, syı. 

Baljamine, wilde, 519, gemeine, 
320. 

Belfamfırauch, Blemi, arabi- 
fcher, gileadilcher, mekka- 
fcher, 527. 

Buljamum Mechae 537. Toluts- - 
num, peryvianum, 571. 


Bambos, gemeiner, 5oı, 


‚Bambufa arundinacea or. 


Bambuszucker 501. 

Barille 352. 

Bartgras, eylörmiges, PETSEE 
niges, ı60. zweyähriges, viel» 
ähriges, purpurrothes, 99. 

Bajella rubra 430. 


Daumöl 18. 
Beerblume, rothe, 430. 
Behenöl ı6. 


Beijsbeere, gemeine, 283, 

Belladonna trichotoma 270. 

Benzoe 586. 

Berberis vulgaris, rubra, wiola- 
cea, af/perna, canadenfis, 448- 


Beta vulgaris 364. Cicla, ma- 


ritima, 365. 

Bibernell, gemeine, Schwarze, 
grolse, 415. ftinkende, Ichlirs- 
blätterige, a 416. graue, 
Anis-, 4ı7. 

Bifolium EN 485. 

Biljenkraut, [chwarzes, 265. 
weilses, Skopoli's, goldfarbi- 
ges, 266, 


der erften Abtheilung . 


Binfe, Moor-, Torf-, 66, Sumpf-, 
eyförmige, nadelförmige, 
fchwimmende, 67. riedgrasarti- 
ge, braunrothe, See-, 68. knopf- 
grasartige, borltenartige, niedri- 
ge, 69. zugelpitate, dreykantige, 
Meeritrands-, 70. Meer-, jäh- 
zige, Wald-, 71. wurzelnde, 
Michelilche, 7a. 

Bifamkraut, echtes, 556. 

Bijchofshut, zweyblätteriger, 598. 

Bitterblarn fadenförmiges, lein- 
artiges, ı8r. 

Blaeria ericoides 182. 

Blärie, heideartige, 182. 

‚Bläuling, übirilcher, 33. 

Bleywur:, europäilche, rothblü- 
thige, 227. 

Blitum capitatumy virgatum, 
chenopodioides, st. 

Block - Ingwer 6. 

Blumenrohr, indilches, 5. 

Bluthirfe, gefranzte, gemeine, 
unbehaarte, 79. 

Blutholz, weltindilches, 572. 

Bocksdorn, gemeiner, europäi- 
fcher, afrikanilcher, 280. grau- 
blätteriger, 2a8ı, 

Boerhaavia erecta, [candens, 51 

Boerhaavie, aufrechte, klettern- 
de, 51. 

Bogenlilie, fehmalblätzerigi, 455. 

Bonplandia trifoliara 326. 


Bonplandie, dreyblätterige, 526. 


Borago ofhicinalis 240: 

Borer/ch, gemeiner, 24% 

Borftengras, lteifes, 75. 

Briza Eragrofiis 122. 

157. media,. tremula, maxi- 
ma, ıA8. 

Bromelia Ananas 446. 

Bromus glomeratus 128. lit- 
toreus, arundinaceus 134. tri- 


florus 155. pinnatus, 136. 137. 


minor 


gracilis, filvaticus, diftachy« 
os, 137. [ecalinus, velutinus, 
$fquarrofus, 138. mollis, na- 
nus,racemolus, pratenfis, 139. 
commutatus, multiflorus, ar- 
venlis, erectus, 140. monta- 
nus, agrefiis, pratenfis, in- 
ermis, alper, ramo/us , hirfu- 
tus, altiffimus, ı41. gigan- 
teus, triflorus, teciorum, 142. 
£erilis, madritenlis, diandrus, 
gynrandrus, rigidus, rubens, 
143. £runcatus 154. 
Bruchkraut, glattes, behaartes, 
562. 
Bruftbeere 313. 
Bubon Galbanum 4o2. 
Bubon, echtes Galbanum, 402, 
Buddleia globola, capitata, 18%» 
Budädleje, kopfblüthige, ıg0. 
Bunium Bulbocaltanum 381. 
Carvi, Falcaria, 332: 
Bupleurum rotundifolium, pe- 
traeum, 371. . graminifoli- 
üm, petraeum, longifolium, 
falcatum, odontites, 372. fe- 
-micompolitum, ranunculoides, 
rigidam, tenuiflimum, Polii- 
chii, Gerardi, « Jünceum, 
baldenfe, junceum,_ frutico- 
fum, 374- 
Burzeldorn, gemeiner, 575, 
Butomus umbellatus 562. 


©. 
Calamagroftis 
lanceolata 90. 
‚91. arenaria 92. 
Calceolaria pinnata 50. 
Calla palultris So. aethiopi- 
ca 502. 
Callicarpa americana 174. 
Calticocca Ipeeacuanha Zor. 
Callitriche verna,- intermedia, 


Epigejös 89. 
arundinaceı 


in 


Regitter 


autumnalis, dubia, autumna- 
lis, 10. minima, ce/pitofa, ı1. 
Calluna vulgaris 530. 
Campanula pulla, Zoyfii, ro- 
tundifolia, car/pitofa, 2gı. 
linifolia, uniflora, pubelcens, 
carpatbica, ‚pulfilla, rorundifo- 
lia, 292. patula, rapunculus, 
perhcifolia, 295. pyramidalis, 
rhomboidea, latifolia, rapun- 
culoides, 294. bononienlis, 
graminifolia, trachelium, 295, 
urticaefolia , glomerara, cer- 
vicaria, 296., thyrloidea, me- 
dium, barbata, [picata, 297. 
alpina, libirica, [peculum, hy» 
brida, 298. hederacea 299. 
Campkorata congener 62. Ä 
Camphorosma monspeliaca 357. 
. Canna indica 5. $. dutca, pa- 
‚ ten, rubra, 3 
Cane!,, Canel--Wachs, 560, 
Capficum aäunuum 287. 
Cardamomen 6. 


minus, 7. 

Carex uliginofa 68. 
di 74 

Carum carvi 382. 

Caffia tiltula, /enna, 569. mary- 

‚ landica 470. 

Cajfie, röhrenfrüchtige, 469. 
Sennen-, maryländilche, 570. 

Ca/fien- Rinde s6ı. 

Caucalis fanicula 369. ° gran- 
diflora, daucoi des, Zeptophyl- 
la, 375. latifolia, leptophylla, 
hu: ylis, arveulis, helvetica, 
dir: 'icata, infefla, 376. an- 
tbriicus, /tricra, nodola, 377. 
Caroti 378. Jeandicina, fcan- 
dix, job. 

Ceanothus americanus, amerika- 
nilcher, 314. 


Bellar- 


! 


Chamaenerion 


_Celafıer, windender, 514. 
Celaftrus leandens 314. 
Celofia argentea 335. erillata, 
. coccigea, 334 | 
Celtis aultralis 366, 
Cenchrus racemo/us 98- 
tatus 119 
Centaurium minus paluftre ra- 
mofijfimum, paluftre mini- 
mum, 282. 
Cetunculus minimus 176. 
\ midecandrus, arvenfis , 633 
angujiifolius 640: 
Cephaclis er zor. 
Cephalanthus eccidentalis 173. 


capi- 


- Ceraftium vulgatum, vijcofum, 


637. vilcolum, vulgatum, le 
midecandrum, arvenle, 638 
terrandrum,, diehortomum, ı- 
pinum, pentandrum, 639. T* 
pens, (trictum, fuffruticolum, 
aquaticum, 640, latifolium, 
tomentolum, bär, 


 Cercis Siliquafirum 569. 
Cardamomum maius, rotundum, 


Cerinshe maior 227.  minon, 
alpera, 228. echioides 24% 
Cervaria :Rivini, nigra, 555 
Ceftrum Paiqui, diurmuın, 284- 
Chaerophylium Iylvelire, bulbo- 
um, 407. temulum, [auvum, 
hirfutum, palujire, cerefo 
Ikım, 408. aromraricum, du 
reum, 409. 
anguftifolium 
421. puluftre. hirfutum, 52% 
montanum, rofeum, teirage* 
num, pälufire, 523: 
Chamaerops humilis 512 
Chamagrojtis minima 75- 
Chenopodium bonus Henricus 
352. urbicum, rubrum, murd 
le, 553. album, viride, fich- 
folium, hybridum, 354. Br. 
irys, ambroliodes, glaucum 


der erften Abtheilung. 


vulvaria, 355. olidum, poly- 
fpermum, altllimum, mariti- 
.mum, 356., arenarium 357: 
Jeoparia 358. 
Cherleria fedoides 63. 
Cherlerie, Sedumartige, 625. 
China, deutliche, 4o. officinelle, 
grolsfrüchtige, caribifche, 307. 
fchirmtraubenblüthige, Sanct- 
Luciea-, fchmalblätterige, 308, 
Chinarinde, braune, karaibilche, 
Jamaica-, 308, St.-Luzien-, 
Königs -gelbe, rothe, 309. 
Chionanthus virginica 19, 
Chironia leonides ıgı. cen- 
taurium 281. Gerardi, ra- 
mojiffima, pulchella, ioaper- 


ta, Vaillantü, angultifolia, 
282. frutefcens 283. 


Chironie, Taufendgüldenkraut, 
agı. Gerards., gefchloflene, 
fchmalblätterige, 2 282. ftrauch- 
artige 283: 


Chlora peıfoliata, ER TRDRN 


ne, 635. 

Chr yfo/plenium alternifolium 596. 
oppoltifolium 597. 

Cicuta virola 403. maculata 
383.  Zatifolia 397: 

Cinchona oflicinalis, Zancifolia, 
lanceolata, glabra, macrocar- 
pa, oflicinalis, caribaea, ja- 
maicenfis, corymbilera, 307. 


floribunda, angullilolia, 308. ' 


condaminea 644,5. 

- Circaea ‚luteriana 38. alpina, 
intermedia, 39. \ 

Ciftus virginiana 259. 

Cladium germanicum 42. 
Clethra alnıfolia, ellernblätte- 
rige, 877. 
Cneorum tricoccon 61, 
Cobaea [candens 644.a. 
Cobäz, kletterude, 6440, 


P ’ 


Coseys polonicus 598. 


-Coffea arabica, occidentalis, 306. 


Coffe, arabilcher, weltindilcher, 
306. 


. Colckicum le zıı, 


Collinfonia canadenlis 34. 
Gollinfonie, canadilche, 34. 


‚Commelina communis, polyga- 


ma, 60, africana, 61. 

Commeline, gemeine, 60, alri« 
kanilche 6r, 

Conium maculatum 2383. 

Convallaria majalis, verticilla- 
ta, 581. polygonatum, multiflo- 
ra, latifolia, 482. bifolia 483.- 

Convolvulus arvenlis 259. Je- 
pium, [cammonia, Syriacus, 
Batatas, Turpethum, 260. Ja- 
lapa, lineatus, Cneorum, ar 
genteus, cantabrica, terrefiris, 
fcoparius, 261. tricolor, edu-« 
lis, Soldanella, 262. “purpu- 
reus 264. 

Copaibabaum, genreiner, 586, 

Copaifera. officinalis 586. 

Copaiva-Balfam 587. 

Cordia Myxa, Sebeltena, 285. 

Cordie, ichwarze, Sebelten -, 285, 


Coriandrum maculatum 383. 
latifolium 397. : fativum, te- 


“ Riculatoni, Zor. 
Cynapium 404. 

Coris monspelienfis 242. 

Cornucopiae cucullatum 78. 

Cornus [uecica 195. mascula, 
florıda, fanguinea, 196. alba 
197. racemofa 526. 


cicuta 403. 


Corrigiola litoralis 428. 


Cortex Capritolii italici 305. 
Chinae, peruvianus, Chinas 
fulcus, Chinae naturalis, Chi- 
nae von Santa Fe, cari- 
baeus, Chinae Caribaeae, 
Chinae ‚corymbiferae, Chinae. 


> | Regilter 


anzultifoliae, 308. Spinae cer- 
vinae %1%. Frangulae 214. 
Sambuci aquaticae 421. inte 
rior Sambuci 423., Tamarifci 
428. Ananas exterior 447. 
Berberum medius 449. Cin- 


namomi,’Calliae ligneae, 560, _ 


Sallafras 561. Ligni fancıi, 
Guajaci, 572. Simarubae 573. 
Cortuja Marthioli 250. 
Cortufe, europäilche, 250, 
Cofius arabicus, glabratur, [pe- 
ciolus, dulcis, amarus, lü- 
(ser, bitterer, 7. 
Cofiwurz, arabifche, echte, fchö. 
he, 7. 
Cotinus Gopgygria 425. 
Co: yledan umbilicus 626. 
_Craffula coccinea, portulacea, 
rubens, 4%9. 
\ Crinum americanum, africanum, 
454 angufiifolium 455. 
Crichmum pyrenaicum 381. ma- 
ritimum 389. 
Crocus vernus, fativus, 55, 
Crucianella aogultifolia, mucro- 
nata. 192. 
Crypfis alopecuroides, [chenoi- 
des aculeata, 80, aculeata gu. 
Cucubalus baccifer 608. chlo- 
ranthus 609. wifco/us, Oui- 
tes, 610. italicus bıı. Be- 
hen 613. pumilio 6ız. 
Cuminum cyminum. 401. 
Curcuma rotunda, longa, 8, 
Cu cume. lange, runde, 8. 
Cufcura europaea 350 Epithy. 
muın, europaea. Epithyınum, 
mouogyna. luvuliformis, 351. 
FERN ruropaca 1509. 
Cyelamen europaeum 252. 
Cyclaminus europaeus 252. 
Cynanchum acutum 338  Ipe- 
ancuanha, vincetozicum, 340, 


Cynoglofjum oficinale, filvati- 
cum,. cheirifolium, fcorpioi- 
des, 236. Ompbralodes, apen- 
ninum, linifolium, 237. Lap- 
pula 232. 

Cynosurus caeruleus, ovatus, mi- 
crocephalus, capitatus, /[phae- 
rocephalus, 118 durus 120. 
eriltatus 128, echinatus, au- 
reus, 129. © 

Cypergras, füdliches, gelbliches, 
braunes, langes, 64. Monti- 
fches, ungarilches, [chönes, 
rundes, Papier-, 65, 

Cyperus auliralis, glomeratur, 
aquaticus italicus, 63. flave- 
fcens, fulcus, vireftens,, com- 
preffus, elculentus, longus, 64. 
Monti, paunonicus, elegans, 
rotundus, 'heza/tachyos, Päpy- 
rus, 65, 

Cyrtanthus angultilolius 454. 


D.- 
Dactylis glomerata, maritima, 
128. 


. Daphne Mezereum, pubelcens, 


alpına, laureola, 545. Cnco- 
rum 46. 

Datura Stramonium 264. tatu« ° 
la 205. Metel, fafiuola, af 
borea, 644. 

Daucus grandifiorne. leptophyl- 
lus. 375 Carota, polygamus, 
378: Visnaga 581. 

Dianthus faxifragus 600. bar- 
batus, Carıhulianorum, Arme- 
ria, boa. prolifer, Garyophyl- 
lus, 60%. Iylveliris, delroides, 
plumarius, 604. fuperbus, vir 
gineus, /ylvefiris, 605: chi- 
neofis, (vlvaticus, arerarius, 
606. caelus, alpinus, alpe-- 
üris, 607. | 


! 


der erften Abtheilung. 


Dickblatt, fchönrothes, por- 
tulakartiges, röibliches, 439. 


- Dieramnus albus, en 


. 571. 

Diervilla canadenfis, humilis, 
305. 

Digitaria fanguinalis, ftoloni- 
tera, 79. Dactylon 80. 

Dill, gemeiner, Fenchel, 414. 

Dio/ma oppolitifolie, ‚ericoides, 
birfura, ciliata, capitara, Z18. 


Dipfacus fullonum, ativus,. 
- filveltris, lacimiatus, 168. pi- 
lofus. 169g. | 
- Diptam „geilser, 571. 


Dirca paltılris 544» 


Dijandra prolitaia, liegende, 


s15. 

Dodecatheon Meadia 251. 

Doppelblatt, gemeines, 574: 

Dornengras, Fuchsfchwanzarti- 
ges, knopfgrasartiges, go. 
chendes 81. 

Dracaena Draco 480. 

Drachenbaum, ‚gemeiner, 480, 

Drachenblur 481. 

Drace arbor 480. 

Dreyblaıt, überhängendes, 410, 

Dr:yzack, Sumpf-, 509. 

Drofera rotundifolia 437. in- 
termedia, longifolia, longilo- 
lia, anglica,' 438. 

Drypis Ipinola 430. 

Diünkel 156. 


E, 


Eau de la Reine d’Hongrie 35. - . 


Echinophora Jpinofa 363, - 

 Echium italicum 228. altiffi- 
mum, rubrum, vulgare, viola- 
ceum, candicans, 229, gigan- 
teum, creticum, 230.  ” 


Ehrenpreis, ährenblüthiger, Ba- 


Ite- 


ftard-, mitler, 20, lang 
blätteriger, vielblätteriger, 21, ._ 
quendelbläueriger, virgini- 
fcher, enzianartiger, [laudiger, 

‚22. Stein-, Alpen-, mals 

_ Jiebblätteriger, 23. blattlofer, 

‚[childlamiger, Waller-, '24. 
echter, Berg-„, Gamander-, 
brenunneflelblätteriger, . breit- 
blätreriger, gezähnter, 25. g« 
ftreckter, öftreichifcher, thy- 
mianblätteriger, früber, 26. 
Feld-, Acker-, epheublätteri- 
ger, dregblätteriger, Frühlings-, 
27. fremder 28. 

Ehrhartia elandeltina 81. ‚ 

Einbeere, vierblätterige, 555. 

Einkorn 150. 

Elaeagnus angultifolia aoı. la- 

‚ tifolia 202, 

Elatine hydropiper, wiandra, al- 
finaftrum, 550. 

Elephantenläufe 437. 

Elfenich 386. 

Elymus caninus, dumetorum, 
153. arenarius, europaeus, 
159. 

Elyna [picata 74. 

Ely ‚ne ‚ährentörmige, 74. 

Emmerkorn. 156. 

Enzian - Geift 350» 

Enzian, gelber, öftreichifcher, 
punktirter ‚ glockenblütbiger, 
342.  lchwalbenwurzartiger, 
Kreutz -, gemeiner, 345. 
dürchfcheinender, häutiger, 
grofsblüthiger, - 344. Früh- 
lings-, bauchiger, bayerfcher, 
545. dichtblätteriger, Zwerg-, 
liegender, Schnee-. einblü=". 
thiger, 346, deutlicher, klei» 
ner, fiumpfblätteriger, 347. 
Sumpf-, Feld-, langlüieligers. 

- 5484 HERM: himmalblauen, 


’ 


 Regifter 


bewimperter, - 349, 

350. Ä 
Ephemerum phalangoides 447- 
Epheu, gemeiner, 731. 
Epilobium angultifolium, /pica- 

tum, 5%. angultillimum, an- 

guftifolium, rosmarinifolium, 

‚hirfutum, grandifleorum, pu- 

belcens, parviflorum, ville- 

Jum, 522. montanum, roleum, 

tetragonum, 523. palulire, al- 

pioum, 524. 

- Epimedium alpinum 194. 

Eppich, Sellerie, Peterlilge, 418+ 

Erdbeerfpinat, .kopfblüthiger, 
gemeiner, ıL. 

Erdkiefer, blaue, 24a. 

Erdkneten, gemeiner, 381. 
meiner Kümmel, Sichelkraut, 
582. 

Erdmandel 64. 

Erd/cheibe, europäilche, 252. 

Erica africana 318. Blaeria 
182. lutea, Halicacaba, 534. 

' urceolaris, pentaphyllia, cafra, 
marifolia, 435. tetralix, 'Part- 
terlonia, vulgaris, 536. cine- 
rea, aultralis, 5537. ramenta- 
cea, baccans; Dabvecia, 538, 
umbellata, taxifolia, ciliaris, 
529. concinna, abietina, gran- 
diflora, exfurgens,, grandiflo- 
ra longifolia et brevifolia, 
540, tubillora, lanata, Splen- 
‚dens, 541, conlpicua, cerin- 
thoides, mediterranea, 542. 
multillora, Jongipedicellata, 
herbacea, carnea, arborea, 
545. . 

Erynchium campelıre 366. ame- 
thyflinum, maritimum, alpi- 
num, 367. planum 268. 

Eriophorum alpinum 72, celpi- 
‚rofum, waginacum, capilatum, 


_zarter 


u 


ger 


'Scheuchzeri, triquetrum, gra- 
eile, angultifolium, 73., lati- 
folium, polyftachium, 74. 
Erythraea Centaurium2gı. ra- 
' mofi/fima, inaperta, angufü- 
folia, 282, 
Erythrönium dens ‚canis Fo 
E/fche, blühende, gemeine, 39, 
amerikanilche, 
do, 
Eucomis punctata 468. 
Euonymus europaeus, vulgaris, 
verrucolus, latifolius, 21%. 
Exacum filiforme, linoides, ı$:, 


carolinifche, 


F. - 
Färberräthe, kleine, ı90. 
Fagopyrum tataricum 553. 
Fedia echinata, olitoria, dentata, 

coronata, olitoria, Cornuco- 

piae, 54. 

Fennich, quirlblüchiger, ır1. grü- 
ner, gelbhaariger, behaarter, 
112, + Hahnfporn-, Hirfen-, 
deutfcher, 113. 

Ferula rablenlis, nodillora, 389. 
Ala foerida 390. | 

Feftuca Auitans 119. tenuifolia 
129. decumbens ı26. ovina, 
hirfuta, vivipara, amethyfli- 
na, glauca, 130. pallens, du- 
riuscula, varia, pumila, bro- 
moides, ftiuroides, Myurus, 
duriuscula, heterophylla, ne- 
morum, dumetorum, 132. Tu- 
bra, multiflora, pratenfis, la- 
xa, pratenfis, e/atior, 1373. 
elatior, arundinacea, Ipadicea, 
pulchella, 154. Alvatica, ca- 
lamaria, Serotina, phleoides, 
eriftata, 135. loliacea, elon- 
gata, fluitans, pinnara,. 136. 
gracilis, tenuillora, diltachyos, 


diandre, 137. ‚igantea 142. 


\ 
% 


Fettkraut, gemeines, 29. gelb- 

liches 30. \ 
Fieberklee, dreyblätteriger, 252. 
Fiebernufs, bittere, 285. 
Fieberrindenbaum. offlicineller, 

grolstrüchtiger, 307. 
Fingergras, wucherndes, 80. 
Flachs 433. 


Flachsfeide, europäilche, 'Thy- . 


mian-, einweibige, Z51.. 
Flaınmenblume, rispenblüthige, 
wellentörmige, wohlriechende, 
gefleckie, kahle, eyrundblätte- 
rige, 274: ‚ pfriemenförmige, 
boritenblätterige, 275. 
Flieder. gemeiner, perüilcher, 19. 
Flores Jasmivi ı6, Ligultri ı7. 
Roris marini hifpanici feu hor- 
tenlis 35. Spicae celticae 57. 
Cardui veneris 169. Scabiofae 
173. Galii lutei 158. Buglolfi 
255. Symphyti-f. Conlolidae 
majoris 240. Boraginis 241, 
Paralylfeos f. Primulae .veris 
a4g. Auriculae urli 250, Ver- 
balci, Verbalci nigri, 270. Ca- 
prifolii italici 305, Caprifolii 
germanici 506. Violae odora- 
tae [, Martiae 325. Trinitatis, 
Violae, feu Jaceae tricgloris 
336. Anerhi 414. Sambuci 
aquaticae 421. Ebuli 4aa. 
Sambuci 433. Sumach 425. 
Hepaticae albae, Seu Parnal- 
Dae 431. Narcifli 452. Lili 
albi 466. Phalangii ramoli, 
Phalangii non ramoli, 478. 
Lilii convallii 483. Saxifragae 
albae 596, Tunicae 608, 
. Flos cardinalis 263. globofus 
366. Manorae ı5. 
Foeniculum vulgare 414. 
Folia Ligultri 17. Pingniculae 
‚3% Circagae 39. Globula- 


der erften Abtheilung. 


riae ı68. Plantaginis latifolii, 
Planıaginis mediae, Plantagi- 
nis anzuftifoliae [eu mineris 
ıg0. Caflinae 204. 
pii a3r. Auriculae urli 250. 
Convolvuli majoris 263. Va- 
lerianae graecae 264. Verba- 
“ fei, Blattariae, 270. Nicotia- 
nae 273. Dulcamarae 279. 
Samoli 289. Cervicariae ma- 
joris, Cervicariae minoris, 299. 
‚Capritolii italici 304. Capri- 
folii germanieci 306. Vitis Z17° . 
Ribium nigrorum 331. Hede- 
rae arboreat 332. Pa«unno- 
nanthae 350. Arriplicis fati- 
vae 362. Viburni 4aı. Ebu- 
li 422. Sambuciı 423. Tama- 
rilci 428. Lapaibi erilpi, Hy- 
drolapathi f. herbae Eritan- 
nicae, 508. Lylimachiae Cha- 
‚maenerion 424. Sennae Alexan- 
drigae, Sennae italicae, 570. | 
Rhododendri Chrysenıhi 582, 
Urvae urli 584. ee. 
Folliculi "Sennae  Alexandrinae 
570. 
Franzofenholz, vierblätteriges, 
57%. ; 
Fraxinus Ornus, florifera, ex- 
cellior, Ornus, americana, 59. 
acuminata, caroliniana, lan 
ceolata, latifolia, 40. | 
Fritillaria imperialis, pyrenai- 
ca, Meleagris, latifolia, 467. 
Frofchlöffel, gemeiner, 512, pär- 
naflienblätteriger, Ichwimmen- 
der, ranunkelbläueriger, 513. 
Fructus Olivae .conditi ı9. Pi« 
peris nigri et albi, Piperis lon- 
gi, Cubebae, 44. Nucis aqua- 
ticae 195. Corsi ıgr. Alche+ 
millae 201. Piperis, bilpanich 


> 


Heliotro= ‘ 


f. indici 28%. Ananas 447. Car- 
poballami 527. 
Fuchfia cocciuea 527. 
Fuchfie, fcharlachrothe, 52}. 


# 


Fullhorngras, morgenländifches, 


78» 
Fungus (ambucinus 427. 


G. 


Gänfefufs, Dorf-, Stadt-, rother, 


555. Mauer-, weilser, fei- 
genblätteriger, 354. Baftard -, 


eichenblätteriger, wohlriechen- 


der, grauer, 355. ltinkender, 


vielfariger,  blattblüchiger, 
Meerftrapds-, 356. , 


‚Galanıhus nivalis 450. 
Galgant, wilder, 66. 


Galganı - Alpinie, Galgant-Wur- 


zel-, 8. 

Galium rubioides, Ayfjopifo- 
lium, paluftre, 183. 
num, fazatile, rubrum, uligi- 
nolum, harcynicum, fazracile, 
184. auftriacum,, glabrum, 
erectum, [cabrum, pufillum, 
Bocconi, filvejire, a/perum, 
28%. hierum, Mollugo, filva- 
ticum, 186. fpurium ; hifpi- 
dum, boreale, rotundifolium, 
87. decipiens, Aparine, 198. 
odoratum, Matri/ylva, tin- 
<torium, 189. cymanchicum, 
glaucum, campanularum, mon- 
‚zanım, altillimum, ı90. eru- 
eiatam,. cruciata, 192. Valan- 

. &ia, 192. 193. dricorne, /pu- 
rium, vernum, 193. 

Gardenia florida 309. 

Gardenie, prächtige, 309. 

Gauchheil, Acker-, blauer, 
zarter, 256. aufrechter 257. 

Gaura biennis 524. | 

Geijsfufs, gemeiner, 419. 


Regifter = 


monta- - 


u n. 


Gentiana Centaurium a8t. 282. 
lutea 541. pannonica, pun- 
ctata, punctata, campanulara, 
alclepiadea, 342. cruciata, 
‚Pneumonanthe, 343. frigida, 
algida, frigida, acaulis, ver- 
na, 344. terglovenfis, bava- 
rica, elongata, utriculofa, ba- 
varica, 345. imbricara, pumi- 
la, proftrata, nivalis, uniflora, 
346. germanica, Amarella, 
Amarella, Zancifolia, obtußifo- 
lia, uligioofa, 347. campeltris, 
glacialis, nana, rotundifolia, 
348. nana, carinthiaca, cilia- 
sa, 349. ‚tenella, 349. 350, te 
tragona, campeflris, 351: per- 
Ffoliata 535. Aliformis ıgr. 

Germer, weilser, Lobelifcher, 
[chwarzer, 5:0. 

Gerfie, Mäule-, Mauer-, Wie. 
.fen-, 100, Meerltrands-, ge- 
meine, zweyzeilige, Sommer-, 
101. lechszeilige, Bart-, 10% 

Gilbwurz 8. 

Gilgen, caraibilche, 452. Meer- 
ftrands-, illyrifche, 453. 

Glädiolus communis 55. tri- 
ftis 56. 

Glanzgras, canarilches, gr.‘ 
Waller-, benagtes, rohrblät- 
teriges, 82. 

Glaskraut, gemeines, jüdifches, 
202. 

Glasfchmalz, krautartiges, 
ftrauchartiges, Ar, 

Glaux maritima 334. 

Gleifse, Garten-, 404. : 


“ Globularia vulgaris, cordifolia, 


nudicaulis, 167. 
Glockenblume, dunkelblaue, 
zoylilche, rundblätterige, agı, 
leinblätterige, weichhaarige, 
carpathilche, kleige, 293. aus» 


der erften Abtheilung. 


| en, Rapunzel-, pfir- 
Johigblätterige, 293. pyrami- 
‘  denartige, rautenförmige, breit- 
blätterige, 294. rapunzelarti- 
ge, bologneler, grasblätterige, 
295. gemeine, 
ge, Hirfch-, 296. ftraulsblü- 
thige, grolsblürhige, gebartete, 
ährenblüthige, 297. Alpen-, 
übirifche, Venuslpiegel, 298. 
Baftard-, epheublätterige, 299. 
Gloriofa luperba 469. 
Göltergabe, virginifche, 251. 
Göttergeruch, paarblätteriger, 


heideartiger, rauher, gefranz- _ 


ter, 318. köpfiger 319. 
Goldmilz, wechlelblätterige, 596. 


knauelblürhi- 


H. ! 


Haar/firang, gemeiner, Wielen-, 
 elfaflilcher, 388. 
Haemazozylon . campechianum. 
LY Le 
‚Hafer, Raäuch-, 'Sand-, Pur-, 
kurzer, uber: 145. türki= 
fcher, ungarifcher, gemeinex, 
. weilser, fchwarzer, Augult-, 
englifcher, Winter-, nackter, 
‘ Spinnen-, 146. Wild-, Flug-y 
zarter, 147. immergrüner «4 
Gold-, Alpen-, 148. kurz 
'blätteriger, fächerblätteriger, 
149. platthalmiger, kurzhaa- 
riger, 150. bunter, Wielen- r- 
, zerbzechlicher, ı51. 


anigepenzeiaztbläitucige 597-. | Hafergrütze 152. 


Goldwurzel 475. 
Gomphrena globola 366. 
Graines d'Avignon 515 
Grana paradili 7. 


Grainelke, gemeine, weichbs- 


_ haarte, 431. Meerltrands-, 
Gmelinifche, breitblätterige, 
lanzerblätterige, 432, tatari« 
Iche, 433. ° | 

Graswurzeln 157. 

Gratiola oflicinalis 28. 

. Grofjularia rubra 337. 
329. 

Guajacum le 572. 

Gummi Sarcocollae 182. Hede- 

 rae 532. Refina Alae foetidae 
. 390. Galbani, Galbanı in 

. granis, joa. Opopanacis 413. 
Gopal 425., Refina Elemi, 

- Myrrbae 5 Guajacum 572. 
A EEE ris- 
penblüthiges, langfllieliges, 
Mauer-, fteinbrechartiges, 600, 

Gypfophila repens 598. 
culata, faftigiata, muralis, 599. 
faxifraga 6oo. 


x 





pani- 


ıHaftdolde, grolsblüchige, Mohr 

. rübenartige, 375. breitblärte 
rige, kleinbläuerige, Acker-, 
576. Wald-, feitenblüchige, 
577. 

Hahnenkamm, filberähriger, 333« 
gemeiner, rother, 534. 

Hakenlilie, amerikanifche, 454, 

Halskraut, blaues, 300. | 

Hammerftrauch, chillicher, Tag, 

Hamamelis virginians 205. 

Hartriegel, Ichwedilcher, 195« 
fchönblühender 196. a 
beeriger 197. 

Harz - Copal 425. 


. Hafenohr , gemeines, Fellen-, 


grolsblätteriges, lang- 
blätteriges, fichelblätteriges, 
 niedriges, 372. halbzulam- 
mengefetztes, ranunkelartiges, 
fteifes, zartes, 373. Gerardi- 
fches, baldifches, binfenarti- 
ges, [trauchartiges, 374. 

Hebelia allemannica 511, 


371. 


Regifter 


Hedera quinquefolia 317. He- 
lix 351, 

' Heide, gelbe, 534: judenkirlch- 
artige, becherförmige,. Ga- 
manderLlätterige, 435. Sumpf- 
heide, Paterlonifche; gemeine, 
graue, 556, düdliche 537. 
Splitterichte, beerenförmige, 

‚ärländilche, 538. Scbirmblü- 

ihige, taxusblätterige, 439. be- 
wimperte, nette, grolsblüchige, 

540. röhrenblüthige, wollige, 
glänzende, 541. langblüthi- 
ge, wachsblumenartige, mittel- 
Jändilche, vielblüthige, 342. 
‚ krautartige, baumartige, 543. 

544- 

#leidelbeere, gemeine, Raulch- 
beere, 584. Preulelbeere 585. 

Heilwurz, weilse, cretilche, 
fadigblätterige, 387- 

Heliotropium europaeum, peru- 
vianum, 231. 

Helonias borealis sı1. 
Hermerocaltis flava, fulva, 4go. 
Henna Alcanna 526. 
Heracleum Iphondylium, flave- 
‚ fSeens, anguftifolium, angulti- 

folium, Zongifolium, elegans, 
593. aultriacum, alpinum, 394.» 

Herba Veronicae Saxatilis, Ana- 
gallidis aquaticae, recens Bec- 
'cabungae, Chamaedrys [puriae 
feminae, Veronicae, Veronicae 
Teucrii folio, oder Chamae- 
drys [puriae maris, 28. Gra- 
tiolae 29, Marrubii aquwatici 
32. Monardae 34. Roris ma- 
fini bilpanici feu hortenfis 3% 
Salviae, Gallitrichi, Sclareae, 
58. Valerianae majoris 53. 
Valerianellae herba recens 55. 
Cardui Veneris 169. Morlus 
‚disboli, Scabiolas, 175, Galii 


lutei 188. Aparines 189. He- 


- paticae ftellatae, Matrilylvae, 


19r. Cruciatae f.  Alperulae 


aureae 194. Parietariae leu 


Helxzines 205. Echir f. Vi. 
perini 230.  Buglofli 235. 


Pulmonariae maculolae 239. 
Symphyü L Confolidae majo- 
ris 240. Boraginis 241. €o- 
reos 24a.  Paralyleos f. Pri- 
mulae veris 249.  Trifolii 
fibrioi [. aquatici 43. Lyl- 


. machise, luteae, Numulariae, 


256. Anagallidis flore phoe 
niceo 247. Spigeliae Anthel- 
micae, Spigeliae' marilandi. 
cae, 258. Convolvuli minoris 
262. Soldanellae I. Braflicas 
marinae 263. Daturae f. Sıra- 
monii 265. Hyoscyami 167. 
Belladonnae f. Solani leırhalis 
vel furiofiayı. Solanituberoß, 


‚Solani, 279. Centaurii mino- 


tis 285. Viocae pervincae 287. 
Violae odoratse [eu Martiae 
325. Violae, leu Jaceae tri- 
coloris 326. Gentianellae, 
Gentianae eruciatae, 350. Cu- 


feutae und Epithymi 35r. 


’ Boni‘ Heurici, Atriplicis fvk 


veltris, Botryos, Bovtryos me- 
xicanae, Vulvariae S, Artri- 
plicis olidae, 357. Atriplicis 
fativae, Herniariae, 362, Be- 
tae rubrae 565. Saniculae 370. . 
Perfoliatae, Bupleuri, 375. Co- | 
nii maculati, fl Cicurae macu- 
latae, [, Cicutae majoris Stoer- 
kii 383. Oreofelini 386. Bran- 
cae urlinae 394. Leviltici 395.- 
Angelicae latiyae 397. Beru- 
lae f, Sii 399. Cicutae aqua- 
ticae 404. Myrrhidis majoris 
l, Cicutariae odoramae 4ob, 


der erften Abtheilung. 


Cicutariae, 'CGerefolii recens, 
4ıo. Imperatoriae jır. Ane- 
thi, Foeniculi, 414. Pimpinel- 
lae albae et nigrae 417. -Apiü 
418. Perrofelini, Podagrariae, 


4ıg, Allines 429, Hepaticae 


albae [. Parnallise 451. Lini 
cathartici 437. Roris [olis’feu 
Rorellae 439. Caudae mu- 
rinae 440. Phalangii ramoß, 
Phalangii non ramoli, 478. 


. Unilolii 483. Lapatbi langui- | 
nei, Lapatbi acuti, Oxylapathi, ° 


Acetolae rotundifoliae f. ro- 
manae, Acetolae recens, 508. 
Scorodoniae 516. Nalturtii in- 
dici Zar. 
 Perficariae urentis [. Hydropi- 
'peris, Perhicariae mitis, Cen- 
tumnodiae [, Polygoni, 554. 
Paridis 555. Rutae hortenlis 
573. Rosmarini fylveltris 577. 


Pyrolae rotundifoliae, P.umbel- 


latae, P.uniflorae, 579. Saxifra- 


gae albae, Sedi Tridactylitis, 


596. Chrylolplenii [, Naftur- 


ui petraei 597. ' Saponariae 
6or. Sedi ‚minoris f. acris, 
Anacamplerotis virens, Sedi 
albi f. minoris recens 63a. 
 Acetolellae 633. Phytolaccae 
recens 643. : | 

Herniaria glabra, hirfuta, 362. 

Hezenkraut, gemeines, 38, Al- 
pen-, 39. 

Hippion Gentianella 346. azil- 
lare, obtufifolium, 347. lon- 
gepedunculatum 348. 

Hippuris vulgaris 9, 

Hirfegras, ährentragendes, viel- 
blüchiges, fremdartiges, 86. 
ausgebreitetes 87. 

Holcus avenaceus 108. »bulbo- 


us, mollis, lanatus, 109. dis 


Perlicariag acidae, 


\ 


ariftatus 147. borealis, odora- | 


tus, auftralis, rıo. Sorghum, 
bicolor, Jaccharatus, 114. ha- 
‚ lepenfis 115. 

Holeochloa alopecuroides, lee: 
noides, 80. 

Hollunder, Zwerg-, gemeiner, 
4at. Trauben-, canadilcher, 
4a2. 

Holofteum umbellatum ı6t. 

Honiggras, ‚haferartiges, 108. 
zwiebeltragendes, weiches, 
wollichtes,. 109. nördliches, 
füdliches, 110, 

Hordeum murinum, pratenle, 
‚fecalinum, nodofum, mariti- 
mum, 100, maritimum, rigi- 
dum, vulgare; diftichon, hexa- 
ftichon, ı01. Zeoecriton 102. 

‚, eilindrieum 159. 

Horukraut, gemeines, 637. 
Ichmieriges, kleines, Acker:, 
638. viermänniges, Alpen-, 
fünfmänniges, 639. kriechen- 
des, fteifes, ftrauchartiges, 640, 
Wafler-, breitblätteriges, hilzi- 
ges. 641. 

Hortenfia [peciola 625. 

Hortenfie, Ichöne, 625. 

Hottonia paluftris 254. 

Hulfen, gemeine, 204. \ | 

Hundswürger, Ipitziger, 339. 

Hundszahn, gemeiner, 469. 

Hundszunge, gemeine, it 

. levkojenblätterige, 236. - 


gilsmeinnichtartige, Frühlinge 


italifche, leinblätterige, 237. \. 
Hyacinthe, ametbyltfarbige, ge- 
‘meine, Muscat-, 484. Ichöpf- 
blüchige, monitrölfe, 4ieifblär- 
terige, Trauben-, 485: 
Hyacinthus non fcriptus 477. 
amethyltinus, orientalis, Mu- 


[cari, comolus, 484. manitıe- 


n 


Regilter 


Sas, paniculatus, botryoides, 


. .racemolus, borryoides, 485» 


orchioides 486. 

Hydrangea arborelcens, vulga- 
ris, 597. opuloides, hortien- 
fis, 63%. 

Hydrangea, baumartige, 597- 

‚Hydrocotyle vulgaris 368. inun- 
data 369. 

Hydrophyllum virginicam 242. 

‚Hyperanthera Moringa 16. 

‚Hyoscyamus niger 204. albus, 
Scopolia, aureus, abh. 


‚Hypopithys multi 'flora 576. 


Hypecoum litoraie 203. 
I. H 


_ Jasmin, arabilcher, azorilcher, 


Rrauchartiger, niedriger, 1%. 
wohlriechenditer, gemeiner, 
gro/sbiüthiger, ı6. 

Jasminöl 16. 


» Jasminum, Sambac, azoricum, 


_ Impatiens Nolitangere, 


fruticans, humile, Juteum, 15. 
‚ odoratillimuun, oflicinale, gran- 


diflorum, 16. arabicum 306. 
Jafione montana, Berg-, 332. 
Jatus 284- 

Ignatia amara 285. 

Ignaiii fabae 285. 

Ilex Aquitolium 205. ‘ 
Dlecebrum verticillatum 333. 
Balla- 


[ 


mins, 319. 
Imperatoria Angelica, [ylvellris, 
396. Oltruthium 410. 
Ingwer, echter, 5. Block-, wil- 
der, Cardamom-, 'Zättwer-, 6, 


Johannisbeere, gemeine, roth- 
blühende, 337. Alpen-, 


fchwarze, peniylvanifche, 328. 
rothe Stachelbeere, gemeine, 
529. wilde, paarltachelige, 
330. 


Izie, eurppäilche, 59. 


1 


Ipomaea (uamoclit, coccines, 
263. JZuteola, purpurea, 264. 

Iris pumila, ° germanica py- 
gmaea, variegara, 5b: germa- 
nica, [uliana, florevtina, Pfeu- 
dacorus, 57. fibirica, Ipuria, 
gramirmea, Xiphium, variega- 
ta, perlica, foetidillima, 58. 
tuberola 59. 

Isnardia paluftıis aor. 

Isnardie, Sumpf-, 201. 

‚Jtea virginica, virginifche, 3374 


. Judasbaum , europäiicher, 569, 


Judenkirfche, gemeine, 475. 

Jujubae 31%. 

Juncus acutus, pungens, maritis 
mus, Acutus, acutus anglicus, 
conglomeratus, alti/fimus, 49l.. 
effulus, glaucus, acurus, in 
flezus, 492 Aliformis, trif- 
dus, monantho», Iquarrofus, 
Sprengeliü, 493. ericetorum, 
capitatus, gracilis, articula- 
tus, aquaticus, obtufiflorus, . 
adjvendens, 494. JIylvaricus, 
acutiflorus, articularus, f[ub- 

“ verticillatus, wuliginofus bul- 
boft, lupinus, 495. Tenageja, 
bulbofus, bufonius,, 496. Jac- 
quini, n’gricans, triglumis, pi- 
lofus, 497. maximus, /ylva- 
'ticus, latifolius, nemorofus, 
fpadiceus, 498. albidus, ni- 
veus, anguftifolius, niveus, 
campeltris, [picatüs, 499. ü- 
deticus, glabratus, 500. bal- 
ticus 644 5. 

Jufticia coccinea, pieta, 3ı. Ads 
hatoda 32. 

Jufticie, Icharlachrothe,t. bunt 
te, treibende, 32. 


Izia Bulbocodium 59. 


der erften Abth eilung. 


K. 

" Kälberkropf, geweiner, knolli- 
ger, 407. berauichender, ge- 
meiner K-rbel; behaarter, 408. 
gewürzbafter, goldgelber, 409: 

Kümpferia rötunda 9. 

Kärmpferie, runde, 9. 

Kaffe, arabilcher, weltindifcher, 
Zob. 

Kali Tragus 352. ; ı . 

Kalınia laufolia, angullifolia, 
579. | 

Kalmie, breiblätterige, [chmal- 
blätterige, 580. 

Käalmus, gemeiner, 490. 


Karnpejche- Holz 572. 


Kammpgras, gemeines, 128. 
weichliacheliges, goldfarbiges, 
129. . 


Kampfer 561. 

Kaoutchouk, ollindilcher, a6; 
Kapuzinerkrej/fe, grolse, kleine, 
Zi. 
Kartendijtel, echte, wilde, be- 
derfpaltige, ı68. haarige 169. 
Kerbel, wollriechender, langla« 
miger, 408. | 
Kırmesbeere, gemeine, 643. 

Kleber 188. 
Kleinling, Wielen :, 175» 


Kletienkörbel, gemeiner, knoti- 


ger, 4cb. 
Knauel, jähriger, ausdauernder, 
58, _ | 
‚Knauelgras, EERaNeN Meer-, 
ı28. 
Knappia agroftidea 75. 
Knautia oriencalis 172. 
Knautie, orientalifche, 177%. 
Knöterig, Wielen-, zwiebeltra- 
gender, 548. ampferblätteri- 
ger, Wailer-, 549. Waller- 
pfeffer, gemeiner, 550. klei- 


ner, grauer, tabakhlärteriger, 


551. Meerltrands-, Vogel-, 
aufrechter, 552. Buchweizen, 
tatarılcher, Winden., 553. 
Hecken-, 554. 

Rnopfgras, braunes, weilsen, 
62. Ipitziges, [chwärzliches, 
roftfarbenes, 67. . 

Knotenblume, Frühlings -, 
Sommer -, 450. 

Knotenkraut, dorniges, 430. 

Knorpelblume, quirblüthige, 333. 

Knorpelkraut, Acker-, 62. | 

Kochia arenaria 357... Proßirata, 
Sconaria, 258. 


449» 


‚Kochie, Saud-, 357. gellreck- 


te, belenartige, 358. 
Korfbeere, eigemliche Ipecacu- 
anha, 301, | 
Kopfblume, amerikanilche, 175. 
Kornelkirjehbaum .ı96. 
‚ Koriander, nn 
go, 
Kofchenille, deutliche, 598. 
Krüherauge, gemeines, 284 u, 
285. 
Krapp 182. 


wilder, 


‚Kreutzblatt,. fchmalblätteriges, 


192. 
Kreutzdorn, gemeiner, Zwerg-, 
‘.Stein-, Zı0. Alpen-, niedri- 
ger, Faulbaum, Zı1, immer- 
grüner, Judendorn, Brultbee- 
ren, 312: Gurmmilack 513. 
Kreutzkummel, gemeiner, 4or. 
Kronfame , dünner, 192. 
Krummhals, Ichwarzbrauner, 
241. blafenfrüchtiger 242. 
Kugelblume, gemeine, herzblät 
terige, nackultielige, 167. 


L.. 
Labkraut, rörheartiges, Sumpf-, 
183. Berg-, rotbes, Moralt- , 


u Handb. d. Gewächsk. Lifte Abea.] | (b) 


RT 


Lappenblume, 


Harz-, 184. öftreichilches, auf- 
rechtes, fcharfes, 185. echtes, 
weilses, Wald-, ı86. Ba- 
ftard-, nördliches, 187. rund- 
blätteriges, klebendes, 188. 
Lachenalia orchioides 486. 
Lachenalie, orchisartige, 486. 


Lämmer/alat, weichitacheliger, 


Rapunzel-, gezähnter, ge 
ftrablter, ficililcher, 54. 
Lagurus cilindricus 96. OVv@- 


tus 97. ! 


Lapathum cri]pum, acutum, 504. 
Acetofä, Acetojella, 567. 

Lappago racemola 98. 

Meeritrands -, 
203. 

Larchea eoceinea 459. 

Lafer trilobum 391. 

Laferkraut, breitblätteriges, wei- 
{se Hirfchwurz, 390. akeley- 
blätteriges, dreylappiges, preu- 
Isifches, 391. filgeblätteriges, 


haarftrangartiges, gemeines, 
angelikblätteriges, einfaches, 
392. . 


Laferpitium latifolium, cervaria, 
390. aquilegifolium, trilobum, 
prurenicum, gallicum, Qlai- 
folium, 391. peugedanoides, 


Siler, 552. felinoides 384. an- 


Zuftifolium, Archangelica, 
Chironium, fimplex, 392. 
Lauch, breitblätteriger, gemei- 
ner, wohlriechender, runder, 
457. ‚netzwurzeliger, rolenfar- 
bener, Knoblauch, 458. Ro- 
kambollen, Sandlauch, Berg-, 
459. rundköpfiger, gelber, ris- 
peolörmiger, 460. Weinbergs-, 
Gemüfe-, Schalotten, 
grauwerdender,‚illyrilcher,ecki- 
ger, 462. [chwarzer, Bären-, ge- 


461. 


Regifter 


meine Zwiebel, röhriger, 463. 
Schnittlauch, Gibirifcher, 464. 

Laurus Cinnamomum, Caflia, 
Camphora, nobilis, 559. Ben- 
soin, Sallafras, 460. 

Law/fonia inermis, alba, Ipino- 
[a, 526, 

Leerfia oryzoides gr. 

Leerfie, reilsartige, gr. 

Lederblume, dreyblärterige, 194. 

Lederholz, Sumpf-, 3544. 

Ledum paluftre 576. 

Lein, gemeiner, 433. ausdan- 
ernder, klebriger, Reifhaari- 
ger, 434- franzöfifcher, fein- 
blätteriger, gallilcher, Meer- 
ftrands-, Alpen-, 435. öft- 
reichilcher, gelber, Iteifer, Pur- 
gier-, 436 

Leinblatt, Nachsblätteriges, deck- 
blattlofes, Alpen -, liegendes, 
356. | 

Lenina trilulca 4r. minor, gib- 
ba, polyırhiza, 4a. 

Lenticula trilulca, minor, 4a. 

Leucojum vernum 449. aelti- 


‚_ vum 45o. 


Libanotis Achamantina, Rivi- 
niana, cretenfis, rupejiris, 
397 

Liebftöckel. gemeiner. 394. pe- 
loponneilcher, öltreichifcher, 
395. 

Liefchgras, Wielen-, Alpen-, 
83. [charfes, Böhmerliches, 
Micheliiches, 84. Sand-, Ger- 
bardifches, zartes, 85. 

Lignum fantalinum album et ci- 
trinum 198. .rhodium 263. 
Hederae arboreae 332. Tama- 
rilci 42£. Xylobalfami 537. Sal- 

_ Iafras 561. Campelcanum 572. 
Quafliae, Simarubae, 575. " 

Ligufticum podagraria 419. le- 


x 


,: 


der eriten Abtheilung. 


vilticum, wulgare, 394. pe: 
loponenle, aultriacum, 3495. 

- Meum 400: Phellandrium 402. 
Foeniculum 414. Carvi 382. 
alpinum perenne 385. 

Liguftrum vulgare 16. 

Lilie, weilse, Feuer-, chalcedo- 
nilche, 465. Türkenbund, 
prächtige, canadilche, 466. 

Lilium candidum, bulbiferum ,. 
chalcedonicum, 465. Marta- 
gon, Superbum, canadenle, 
466. 

Limnopeuce vulgaris 9. _ 

Linum ufitatiflimum 433. per- 


enne, vilcofum, fi filvejftre, hir- 


futum, narbonenle, 434. Ra- 


diola 210 tenuifolium, gal- 
Jicum, maritimum, liburni- 
cum, alpinum, 435. aultria- 


cum, flavum, monopetalum, 

firictum, catharticum, 436. 
Lithofpermum oflicioale, arven- 

fe, purpureo-caeruleum, 233. 


Lobelia Dertmanna, cardinalis, 


‘fiphilitica, 300. 
Lobelie,, Waller:, 
geineine, %oo. 
Lolch, ausdauernder, Acker-, be- 

täubender, 116. Hallers, 117. 
Lolium perenne 115. 116. wul- 
gare, tenue, 115. arvenle, an- 


‚nuum, multiflorum, remo- 
tum, temulentym, 116. Halle- 
ri 117. 


Lonicera caprifolium, pericly- 
menum, dioica, pärviflora, 
302. fempervirens,' grata, ni- 
gra, 303, Xylofleum, alpige- 
na, caerulea, 304. tatarica, 
Symphoricarpos, Diervilla, 305. 

Lopezia racemola, mezicana, 
hirfuta, 9. 

Lopezie, mexikanilche, 9. 


Cardinals-, . 


Loranthus europaeus 448. 

Lorbeer, Zimmt-, Callien-, 
Kampher-, gemeiner, S5C: 
Benzoin-, Sallafras-, 560. 

Lorbeer - Beeren 561. 

Lotwurz, Nätterkopfartige, 240, 

Ludwigia repens aoı. 

Lungenkraut, gemeines, [chmal- 
. blätteriges, 238. 

EEE I feandens 608. 

Lychnidea 275: 

I,ychnis gypfophila 599. off- 
cinalis, vaccaria, 600. bacci- 
fera 608. wulnerata, cera- 
Sioides, 609. nutans, Ötites, 
610.‘ glabra annua 6ıı. cos 
nica, inaperta, [ylveftris, 612. 
alpefiris 613. quadridentata, 
quadrifida, 614. . faxifraga, 

„ minor Jazifraza, pumilio, 
acaulis, 615. Githago, coro- 
naria, 654. ‚ Segetum 635. 
chalcedonica, flos cuculi, 635. 
vilcaria, diurna, dioica, ['ylve- 
firis, velpertina, dioica, pra- 
tenfis, arvenfis, 636. alpina 

637. incana tomentofa 640. 
Icharlachrorbes, Kuckucks-, 
635. klebriges, rothes, wei- 
fses, 636. Alpen-, 637. 

Lycium barbarum, europaeum, 
afrum, 250. boerhaaviaefo- 
lium, heterophylium, 281: 

I.ycopfis pulla, velicaria, 241. 


'Lycopus europaeus, exaltatus, 


32. _ \ 
Lygeurı Ipartum 73. 
Lyfimachia vulzaris, thyrliflora, 

254. pPunctata, nemorum, nu- 

mularia, 255. 

Ly/fimachie, gemeine, ftrauls- 
blüchige, 254.  punktirte, 

Wald-, rundblätterige, 255. 


(b) 2 





Regilfter 


. M. 
Mahagoni, geimeiner, Fieberrin- 
den -, 573. 
Mahlerlack 183. 
Majanthemum Convallaria 483. 
Mandragora acaulis 271. 
Mangold, gemeier, 
Meerltrands -, 365. 
Mannagras 119. 
Mannagrütze (127. 
Mannsfchild, grolsbläthiges, 245. 
- verlängertes, flumpfblätteriges, 
milchweilses, 244. rauhes, ge- 
franztes, nördliches, fleilch- 
farbenes, 245. 
Mannstreue, Feld-, doppelge- 
fiederte, Meerlirands-, 367. 
Alpen-, Nlachblätteripe, 368. 
Maranta arundinacea $. Ga- 
langa7. 
Marante, he, 8 
Majtkraut, liegendes, 209. auf- 
rechtes, Blüthenblätterloles, 
2310. , 
Maujefchwanz, kleinlter, 440, 
Mausohr; Sumpf-, Vergilsmein- 
nicht, Acker-, zwergartiges, 
kleitenartiges, 252. 
Mayblume, gemeine, quirlförmi- 
ge, 481. MVeilswurz-, viel- 
‚blütbige, breitblätterige, 482, 
zweyblätterige 483. 
Meerfenchel 589. 
Meerkohl 263: 
Meifterwurz, gemeine, 
Melde, ftrauchartige, Portulak-, 
358. rolenartige, tatarifche, 
Garten-, 359. glänzende, ge- 
Jappıe, fpontonförmige, aus- 
gebreitete, 360. fchmalblätte- 
sige, Meerftrands-, gellielte, 
5b. 
Meiica ciliata, nutans, uniflora, 


* 


10, 





weilser, e 


Milchkraut, Meerltrands-, 


107, caerulea 108. decum- 
bens 126. 


. Menyanthes trifoliata 252. nyın- 


phoides 253. 

Menziefia polifolia 538. 

Merk, [chmalblätteriger, breit- 
blätteriger, 397. knotenblü- 
thiger, kriechender, 398. Zu- 
ckerwurzel 399. 

Meum Aıhamanta, athamanti- 
€eum, 400. Mutellina 405. 

Miere, gemeine, Saat-, 429. 

334. 

Miliumlendigerum, multiflorum, 
paradoxum, 56, effulum, 87. 

Mirabilis dichotoma, Jalapa 
longiflora, 226. 

Mitella diphylla 508. 

Mochringia muleola 547. 

Möhringie,: moosartige, 548. 

Moenchia yuaternella, erecta, 
glauca, 210. 

Mohrrübe, wilde, 378- 

Monarda fillulola, mollis, ob- 
longata, Clinopodia, 33, di- 
dyma, coccinea, 34. 

Monarde, purpurrothe, langblä- 
terige, Deilchfarbige, 33. Ichar- 
lachrothe 34.» 

Monötropa Hypopithys 576. 

Montia fontana, Aquatica ma- 
jor, ıdı. 

Montie, Quell-, ı6r. 


Moorhirfe, gemeine, zweylarbi- 


' ge, Zucker-, 
"fehe 115. 

Moosbeere, echte, 534 

Moraea chinenlis 6r. 

Moräs, bunte, 6ı. 

Morocarpus capitatus 11. 
Muja paradiliaca, cliffortiana, 
Sapientum, 446. 
Mutterharz 40a. 
Mutterzimmt 561. 


114. Aleppi- 


der erften Abtheilung. 


Myosotis paluliris, Scorpioides, 
25:1, arvenlis, nana, lappula, 
terglovenfi te, 232, 

Myosurus mimmus 440. . 

Myriophyllum [picarum, verti- 
cıillatum, 457» 

Myroxylon peruiferum 578 

Myrrhe 527. 

Myrrhis odorata 405. 

„ 48: aurea 409. 


N. 

Nabelkraut, gemeines, 626. 

Nachtkerze, zweyjährige, wohl- 
riechende,  weichblätierige, 
425. ‚rolenrothe 426, 

Nachtjchatten, Bitterlüls, Kar- 
toffel, gemeiaer, 276. zotti- 

ger, [chwarzbeefiger,.kahlro- 
ıher, niedriger, 277. Liebes- 

_ apfel, eyfrüchtiger, äthiopi- 
fcher, beilsbeerartiger, 278. fa- 
chelvoller, Sodoms-, 279- 

Nagelkraut, vierblätteriges, 162. 

Narcifje, roıhrandige, gemeine, 
zweylärbige, woblriechende, 
451. Tacette, Jonquille, 452. 

Nareijjus poäticus, pleudonar- 
cilJus, bicolor, odorus, 4ä1. 
Tazetta, Jonquilla, 452. ' 

Narden, celtifcher, 43. 

Nardus [tricta 75. arijtata 98. 

Narthecium ollitragum, vantheri- 
coides, 479: 

Natterkopf, italifcher,, rother, 
gemeiner, violetier, 229. weils- 
glänzender, höchlter, sandi- 
[cher, 230. 

Welke, Bart-, 
fchel-, 602. Sproflende, Gar- 


temula 


ten-,, 603. wilde, Heide-, 
604. Feder-, Praeht-, Jung- 
fern-, 605. chinelilche, Wald-, 


so, 


F4 


Sand-, grayblätterige, 


Karthäufer-, Bü- 


607. "Alpen-, Vorgebirgs-, 
608: “ 
Nelkengras, ‘ Schirmförmiges, 


Nerium Oleander 288. 

Nicandra hhyfalodes 271. 

Nicotiana Tabacum,  rultica, 
fruticola , Ze: 'glutino- 
fa, 272, 


Nolana nrecumbens: '242, 
Nolane, liegende, 242. 


Nufigras, pfrieraenförmigen, 75: 


0. 
Ochfenzunge,, gemeine, Ichmal- 
blätterige, 234.  italifche, 
Acker-, färbende, 235. | 
Oelbaum, gemeiner, wohlrie- 
cheader, ıg. wilder aoı. 
Oenanthe iliulola, erocata, peu- 
cedanifolia, Pollichü, 1379. . 
pimpinelloides, Lachenalü, 
zg0. Nlegapolitana 6445. 
Oenotherä biennis, [uaveolens, 
erandiflora, mollilima, 525. 
rolea, rubra, 526, 
Ohnblatt, Fichien-, u 
Olea europaca, fragrans, ı1$. 
Oleander, gemeiner, 288. 
Oleajter, Ichmalblätteriger, 201, 


'Oleum ligai rhodiüi 263. . > 


Onagra biennis 525. 


. Onofina echioides ‚240. 


Ophiorrhiza Mungos 258, . 
Orulus glandulo/a 420. 
Ornithogalum liiiatum, boliemi» 
‚cum, luteum, 471. pratenfe, 
Perfonsi, filvaticum, palillum, 
minimum, /patkaceum, Hay- 
nii:, villolum‘, minimum, ar- 
vien/e, Haynü, 472. Stera- 
bergii, umbellatum, pyrenai» 
cum, 475. narbonenle, nutans, 


comolum, 474: 





Regifter - 


Ornus europaea 39. 

Oryza lativa 502. 

Oxalis acerolella, cornicalate,. 
632. firieta, violacea, incar- 
nata, 633 


Ozymel Colebici ın 


Oxycoccus paluliris 533. 
Ozxrys acetojella 632. 
P. 
Paederota Ageria, lutca, Bona- 
rota, caerulea, 29. 
Paliurus auftralis 312. 
Pancratium carıbasum 442, ma- 
riuimum, carolinianum , illyri- 
cum, 453. 
Panicum ciliare, eiliatun, fan- 
auinale, Ijchaemum, Dacty- 


! 


ion, 79. - verticillarum, viride, _ 


1. Ürus: galli 112. 1172. 
glaucum, birtellum, Burman- 
ni, 112. miliaceum, germani- 
cum, 113%. 
Pantoffelblume, gehederte, 30, 
Paradieskörner 6, 
Paradieskorn 6. 
Parietaria oflcinalis, judaica, 
ramillora, 202. 
Paris quadrifolia.555. 
Parna/fia paluliris 430. 
Parna/fie, Sumpf-, 430. 
Pa/palum ftoloniferum, purpu- 
reum, ramo/um, 83. 
Pafjerina hlitormis. 547. 
Paftinaog,lativa, pratenfis, Opo- 
panax, 413. glauca 417. 
Paftinak, Re Ah he 413, 
Penaea mucronata ıßt. 
Peplis Portula, gerneine, 226. 
Periploca-graeca 337- 
Perlgras, gefranzıes, überhän- 
gendes, einblüthbiges, 107. 
- blaues 108. 


Pervinca minor, major, 286. 

Petiveria alliacea 4135. 

Petiverie, Knoblauchdufteode, 
515. 

Peucedanum ofhcinale, Silaus, 
alfaticum, 388- 

Pfeffer, [chwarzer, gemeiner, 
43. langer, Cubeben, beräu- 
bender,-44: I[panifcher 293. 

Phalangium ramolum 477. Li- 
liago, Lilialtrum, 478: Tas 
num 471. 

Phalaris oryzoides, canarienfis, 
81. aquatica, paradoxa, arun- 
dinacea, 82. a/pera, phleoi- 
des, alpina, arenaria, 84. 
ı bulbofa, tenuis, 85. 

Phernaceum cerviana 428. 

Pharnazie, ' kirlchwurzartige, 
428. 

Phellandrium „aquaticum den 
Mutellina 403. 

Phillyrea media, ligufirifolia, 
larifolia, anguftifolia, ı7. Zan- 
ceolata, rosmarinifolia, bra- 
chiata, 18. 

Phleum fchoenoides 
pratenfe, nodo/um, alpinum, 
83. alperum, paniculatum, 
Boehmeri, Michelii, arena- 
rium, 84. Gerhardi, tenue, 
erinitum, 85. 86. Aegilops 
160, criftatum 128. 

Phlox paniculata 273. undula- 
ta, [uaveolens, maculata, glas 
berrima, ovata, 274, lubulara, 
fetacea, 27%. 

Phoenix humilis 513; 

Phormium hyacintholdes 486. 

Phylica ericoides 332. 

Phylike, heideartige, 332. 

Phyfalis Alkekengi,  Halicaoa- 
bum, 275. 

Phyteuma paucillorum, hemi- 





80. B8r. 


-_ 


der eriten Abtheilung. 


fphaerieum, comolum, orbi- 
eulare, 289. migrum, Ipica- 
tum, ovatum, rapunculus, 
ovalis, 290. 

Phytolacca decandra 643. 

Pimpernujs, gemeine, virgini- 
che, 4a6. | 

Pimpinella officinalis 174. :fa- 
xifraga, rotundifolia, nigra, 


. faxifraga, magna, magna, 
major, 415. hircina, disfe- 
cta, dioica, pumila, 4ı6. 
glauca 417. 


Pinguicula vulgaris, alpina, fa- 
velcens, purpurea, 29. 30. 
Piper nigrum 43. longum, Cu- 
beba, methyfticum, 44. 
Pifäng, gemeiner, Bananen., 446. 
Plantago major 175. media, 
lanceolata, 176. alpina, atra- 

ta, märitima, dentata, mariti- 
ma, 177. fubulata, Wulffenii, 
coronopifolia, Coronopus, 178. 
Plyllium, pumila, ezigua, 
Cynops, 179. 
Plumbago europaea, rolea, 227. 
Poa criftata 103. nitens- 110. 


aquatica, fluitans, 119, ma- 


ritima, diftans, jfalina, ri- 
gida, ı20. dura, pilola, ver- 
tioillata, Eragrofiis, mega- 
ftachya, 121. fupina, alpina, 
laxa, flezuofa, ceniha, 122. 
alpina, badenfis, brizoides, 
bulbofa, -fudetica, 125. ru- 
bens, quadripedalis, trivialis, 
Seabra, pratenfis, dubia, pra- 


tenlis, anguftifolia, glabra, hu- 


milis, trivialis, fetacen, ftri- 
«ofa, ferotina, paluftris, pra- 
tenfis, 124. nemoralis, ıccm- 
preila, ı35. annua, decumbens, 
difticha, 126, trinervata, fil- 
watica, 135: loliacea 136. 


"Potamogeton natans 204. 


 Podalyria eußtralis 568. 
Podalyrie, carolinifche, 568. 


 Polemonium caeruleum 264. 


Polyanthes tuberola 483. 

Polycarpon tetraphylium 162» 

Polycnemum arvenle ba. wiati- 
cum 6ı. 

Polygonum Bistorta, viviparum, 
548: lapatbifolium, penfyl- 
vanicum, Seabrum, amphi- 
bium, 549. hydropiper, per- 
Gcaria, minus, 550. per/fioa- 
ria, anguftifolium, incanum, 
perficaria, tamento/um, orien- 
tale, maritimum, 551. avicus 
lare, Bellardi, 552. Fagopy- 
zum, tataricum, convolvulus, 

 Dumetorum, 555, 

Polypogon monspelienhs 85. 

Pombalia, Ipecacuanha 325. 

Pomum amoris 278. 

Porrum planifolium 459. 

Porft, Sumpt-, 576. 

fui- 
tans, perfoliarus, denfus, 204. : 
lucens, crilpus, ferratus, 206. 
complanarus €44. comprellus, 
gramineus, heterosphyllus, pu- 
Aillus, 207. marinus, pecrina- 
tus, zolteraefolius, Aexuofus, 
208. 

Prachtkerze, krautartige, 524. 

Prachtlilie, ftolze, 469. 

Primula vulgaris, elatior, veris, 
acaulis, [ylveftris, uniflora, 
veris, elatior, weris elatior, 
modora, 246. farinola, villo- 
fa, pubefoens, longillora, glu- 
tinola, 247. Auricula, mini- 
ma, integrifolia, 248. carnio- 
lica, cortuloides, 249, 

Protes conocarpa 198. lericen, 
[peciola, 199. 


 Pfychotria emetica gor. 


Regifter . 
Pfychotrie, ee graminis r&y. Cardui veneris, 
5or. Dipfaci, 169. Morfus diaboli 


Prelea. ırifoliara, pentaphylla, 


194. 
Pulmonaria officinalie, angufli- 
folia, 238. 
Pulpa Calliae Filtulae 570. 
Pungen, Salz-, 288, 
Purgierkraut, echtes, 28. 
Pyrola rotundifolia, 577. mi- 
nor, fecunda, umbellara, - 278, 
. uniflora 279. 


Q. . 
. Quaffia amara, Simaruba, 575, 
‚Quaffie, echte, Simarubo-, 575. 
Quecke, gemeine, 153. Quecken- 
wurzeln, Queckenhonig, 157. 


23 


Rachenlilie, Schönrothe, grols- 


blürhige, getaltete, Go. 
Rade, gemeine, Gatten-, 534. 
fchirmtraubige, kabibiätterige, 
655. 
Radiola linoides, millegrana, 
Radix Zingiberis communis, al- 
bi, Caluminae, 6. Zedoariae, 
7.9: Galangae majoris et mi- 


noris, Curcumae longae, Br 


Gratiolae 29.  Collinloniae 
54.  Valerianae minoris feu 
palultris, Pbu minoris, Vale- 
rianae fylveltris, Valerianae 
majoris, Spicae celticae, 57. 
Ircos florentinae, Acori palu- 
Iris f. adulterinn, -Xyridis 
feu fpathulae foetidae, Her- 
modactyli, 59. Cyperi longi, 
Cyperi rotundi, 66. Junci ma- 
ximi.f. Seirpi majoris 72. 


173. Pimpinellae italicae leu 
Sanzuilorbae „174: Planı2ginis 
laritolii, mediae, ı80. Rubise 
tinctorum 18%. Cynamchise 
ıgı> Alchemillae aoı, Echü 
. L viperini 250. Buglofli, Al- 
cannae (f{puriae), -235. Bu 
glofli Iyivettris 236. Gyno- 
glofli 258. Sympbytu f. Con- 
folidae majoris 240, Paraiy- 
feös [. Primulae veris. 249. 
Auriculae urli 250. Cyclami- 
nis Arthanicae 252. Lyhima- 
chiae luteae 256. Spigeliae 
Anthelmicae, Spigeliae ınar« 
landicae, Mungos [. Serpentuin, 
258. Turpetbi, Jalapae, 263, 
Hyoscyami 267. Verbalci, 
Verbalcinigri, 270. Belladon- 
nae-l. Solani lethalis vel furioli, 


Mandragorae, 271! Lobelize, 
Ipecacuanhbae, Ipecacuanlıae 


füfcae, 301. Violae odoratae 
‚f. Martiae 325. Violae caninae, 
Trinstatis, Violae [. Jaceae 
tricoloris, Ipecatuanhae albae, 
326, Hirundinariae, Alclepia- 


“ dis althmaröae, 341. Gentiar 


nae rubrae, Gentanae Alcle 
-piadig, Paeumonanthae, Gen- 
tianellae alpinae magno fore, 
Gentianae cruciatae,350, Be 
tae rubrae 36%. ° Altrantiad 
371. Bulbocaltani 353. Ols 


' nitii, Cervariae nigrae, Oreo- 


‘felini, 386. Peucedani 399. 
Gentianae albae 592. Levi» 
lüci 395.  Angelicae lativae 
397. Ninf 399, Meu dos. 
Mutellinae 403. Myrrhidis ma- 


joris [. Cicutariae odoratae 
406. 


Imperatoriae 4dı1, Pa 


- 


der erften Abtheilung. 


Rinacae /ı3. Foeniculi Pt 


Pimpinellae albae et nigrae, 


Pimpinellae albae majeris, 417. 
 Apii4ıg. Petrofelini 419. Ebu- 
li 422. Behen rubri 43ı. Leu- 
'coji bulboli 450. Narcifli, Pfeu- 
do-Narcifli feu Narcifüi ma- 
joris feu Bulbocodii,‘ 452. 
Vietorialis longae, Allii, Ce- 
pae, 465. Lilii albi, Marta- 
gon, 466. Ornithogali 474. 

‘ Alphodeli 475. Squillae 477. 
Alparagi 480, Sigilli Szlomo- 
nis, Unifolii, 480. Atori ve- 
ri 491. Patientiae, Laparhi 
fanzuinei, Lapathi erilpi, La- 
‚patbi acuti; Oxylapathi, Hy- 
drolapathi f. herbae Britan- 

“ micae, Rhabarbari Monacho- 
rum, Accetolae, 508. Hellebo- 
ri albi 510. Colchici zın. 
Lylimachiae * Chamaenerion 
524. Alcannae verae %26, 
Bistortae 454. Paridis 555. 
Molchatellinae 556. Rhapon- 
tici, Rhbabarbari veri, Juhci 
foridi, 562. Dictamni albi 

575. Saxifragae albae 506. 
Saponariae bot. Telephii 
632.' Saponariae albae 677. 

Rapunsulus pauciflorus, comio- 
Jus, orbieularis, 289. piea- 
tus 90. , * 

Rapunzel, wenigblütbige, halb- 
kugelrunde, blaugrüne, 289. 
fchwarze, ährenblüthige, ey- 
rundblüthige, 290. 

Raute, gemeine, 472, Ä 

Raygras, franzöfifches, 108, 

Rebendolde, röhrige, giftige, 
haarlirangblätterige, 379. bie- 
bernellartige, lachenulilche, 

Reifs, gemeiner, 503, 


Refina Hederae arboreae ‘37a, 
Camphorae 61. Storacis Ca- 
lamitae 556. 

Rhabarber, Rhapontik -, oausz 
 blätterige, 561. echte 562, 
Rhamnus catharticus 309. ia- 
fectorius, faratilis, /ycium, 
Saxatilis, alpinus, 310. pumis« 
lus, rupe/tris, frangula, Zır. 
alaternus, paliurus, zizyphus, 

312. Jujuba 313, 

Rheinweide, geweine, 17. 

Rheum rhaponticum, undulas 
tum, rhabarbarum, palmatum, 


Rhododendron ferrugineum, hir- 
futum, 3580. Chamaeciftus, 


Chrysanthum, 581. polifolium 
582. 

Rhus coriariz, N N 423. 
glabrum, copallinum, radi« 
cans, 424. Cotinus 425., 

Ribes rubrum,, petraeum, alpi- 
num, 327 nigrum, Horidum, 
americanum nigrum, penfyl- 
vanicum, 328. reclinatum, 

. groflularia, uva cri/pa, uva 
crifpa, 329. Diacanıha 330. 
Riemenblume, europäilche, 448. 


Rispengras, Wafler-, Fluls-, 
119. Strand-, entferntblü- 
thiges, d4ieifes, 1:0, hartes, 


haariges, [chönft:s, ı2ı1, grols- 
ähriges, niediiges, Ichlaffes, 

cenilifches, ' :22. Alpen-, 

zwiebeltragendes, 123. Schle- 

fifches, gemeines, Wielen-, 

12% f[pätes, Hain-, 12% 
jähriges, liegendes, ı26. er 
" zeiliges, 127. 


Rivina, humilis, niedrige, 200, 
Röthe, Färber-, 192. 


Rogzen, haariger, j102. gemei- 
ner, WVinter-, Sommer-, 1053, 


Regifter. 


Rohr, Land-, Ufer-, 80. unech- 
tes, Wielen-, Iteifähriges, 90. 
veränderliches, Ipitzblüthiges, 
Wald-, gı. _ Üilberfarbiges, 
zartes, Sand-, 9a. Olitee -, 
gemeines, zahmes, 95. 

Ros jolis feptentrionalis 437. 

Rosmarin, echter, 34. Rosma- 
sinöl 35. 

Rosmarinus oflicinalis, larifo- 
lia, anguftifolia, 35. 

Rofskaftanie, gemeine, rothe,s16. 

Rothe: ühe 304. 


Rottboellia incurvata, monan- 


dra, 98. 

Rottböllie, einwärtsgebogene, 
einfadige, 98. 

‘ Rubia tinctorum 182.. 

Ruchgras, gelbes, 43. 

Ruüjtern 362. Be: 

Runmex patientia, fanguineus, 
crifpus, Nemolapathum, 503. 
conglomeratus, paludo/us, 
maritimus, paluftris, acutus, 
504. obtufifolius, pulcher, aqua- 
ticus, 505. hydrolapathum, 
Britannica, [cutatus, glaucus, 
digynus, 506. alpinus, aceto- 
fa, acetofella, 507. 

Rıppia waritima 209, 

Ruppie, Meer-, 209. 

Ruta grawwolens 572. 


S. 

Saamkraut, fchwimmendes, 
Fluls-, durchwachfenes, 205. 
dichtblätteriges, glänzendes, 

‘ kraules, lägeartiga, a06. 
Nachsltengeliges, grasartiges, 
207. kleines, Meer-, waller- 
ziemenblätteriges, hin- und 
hergebogenes, 08. 

Sacoharum cilindricum, Raven- 
nae, officinarum, 06. 


Safran, Frühlings -, echter, 55. 

Saftgrün 313. 

Sagina procumbens 209 erecta, 
apetala, 210. veraftiades 639. 

Sal ellentiale acetolellae 633. 

Salbey, gemeine, Wald-, Wie 
fen-.35. Öltreichifche, quirl- 
blürbige, klebrige, Muskatel- 
ler-, ungarilche, 36. indıfche, 
prächtige, fchönrorhe, Schar- 
lach -, filberweilse, zweytarbi- 
8°. -37- 

Salicornia herbacea, proftrata, 
annua, acetaria, fruticola, 41, 

Salfola Kali, Tragus, rolacea, 
Kali, Soda, 353. alti/fima, 
trigyna, 356. arenaria 357. 
proftrata 358. - 

Salvia oficinalis, üilveftrig, ne- 
moro/a, pratenlis, 35. agre 

. flis, aultriaca, verticillata, 
glutinola, Sclarea, haemato- 
des, Aethiopis, 36. indica, 
formola, nodofa, coccinea, 
Horminum, argentea, bicolor, 
37- 

Salz, Sauerklee-, 635. 

Salzkraut, gemeines, geflügel- 
tes, langblätteriges, 352. 

Sambucus ebulus, nigra, 4ar, 

 racemola, canadenlis, 422. 

Sammtgras, eylörmiges, 97. 

Samolus Valerandi 288» 

Sanctpeterskorn 156. 

Sändbeere, erdbeerartige, 582. , 
Alpen-, gemeine, candilche, 
583- 

Sandkraut, dickblätteriges, 619. 
zweyblüchiges, vielllieliges, 
quendelblätteriges, dreynervi- 
ges, 620. rothblüchiges, Meer-, 
bayerfches, 621. Frühlings -, 
dünnblätteriges, 622. lerchen- 
baumblätteriges, krummblär- 





der erften Abtheilung. 


teriges, geftreiftes, bülcheli- 
j ges, 623. öftreichifches, knö- 
 terigartiges, leinblüthiges, 624. 
Gerardilches 635. 
“ Sanguis Draconis 4ßt. 
Sanguiforba ollicinalis 175. me- 
dia 174 
Sanickel, gemeiner, 369, 
 Sanicula europaea 369. 
‘ » Santalum album 197. 
Santel, weilser, 197. 
Santelholz, weilses und gelbes, 
198. 
Sapindus faponaria 555. 


Saponaria officinalis, vaccaria, 


600. ocymoides, orientalis, 
lutea, 6o1, 


Saponariae nuculae 545. 
Sarkokolle, echte, ı81. 

Sauerdorn, gemeiner, 448» 

Sauerklee, gemeiner, 632. 88 
hörnter, violetter, hellrochblit- 
teriger, 633. 

Sazifraga Cotyledon, Aizoon, 
487. mutata, androlacea, caelia, 
burferiana, 588. ledoides, eri- 
chodes, tenella, bryoides, ftel- 
laris, 589. crallifolia, farmen- 
tola, ftolonifera, punctata, 


590. umbrola, cuneifolia, 5gt. | 


bavarica 621. geum, oppoliti- 
folia, caerulea, 591. hbirculus, 
aizoides, autumnalis, rotun- 
difolia, 592. granulata, bul- 
bifera, rupeltris, petraea, 593- 

; geranioldes, petraca, widacty- 
lites, petraea,. adfoendens, 
hypnoides, 594. palmata, 
decipiens, adfoendens, mo- 
[chata, mufcoides, cae/pitofa, 
caefpitola, 595. groenlandica, 
hypnoides, /ponhemica et con- 
denfata, 596. 

Scabiofa leucantha,' srenta, 


‘ Schmucklilie, 


fuccila, 169. integrifolia, ar- 
venfis, 170. filvatica, gramini- . 
folia, columbaria, po/ymor- 
pha, ı7ı. ochroleuca, tenui- 
Folia, ellata, atropurpurea, 
172. 

Scammenta Iyriaca a6o. 

Scammonium crudum, aleppi- . 
fches, Imyrnifches, antiochi- 
Iches, 263. 

Scandix odorata, pecten, 405. 
Anthrifeus, nodo/a, 406. bul- 
bofa 407: temula, cerefo- 
lium, hirfuta, 408. tinctoria, 
aurea, 409. 

Schachblume, Kailerkrone,,. py- 
renäifche, gemeine, breitblät- 
terige, 467. 

Scharfkraut, liegendes, a4r. 


‘ Scheuchzeria palultris 508. pfeu- 


do - afphodelus 511. 
Scheuchzerie, Sumpf-, 508» 
Schierling, gelleckter, 383. 
Schlangenkraut, gemeines, 501. 

äthiopifches 502.. 
Schlangenwurz, oftiadifche, 258. 
Schlinge, griechilche, 337. 


-Schlüffelblume, gemeine, grolse, 


246. - mehlichte, behaarte, 
langröhrige, 247. klebrige, - 
Aurikel, kleinfte, 248. ganz- 
blätterige, krainilche, [chön« 


fie, 2199 
Schmiele, kammartige, 10% 


graugrüne, Waller-, Ralen-, 
204. gelchlängeltftielige, Qil- 
berglänzende, 105, graue, äh» 
 renträgende, 106. 
Schminkwurzel 235» 
fchirmblürhige, 
454. | 
Schneeball, laurus-tiaus, 4194 
birnenblätteriger, gezähnter, 
wolliger, gemeiner, 420. | 


Regifter 


f 


Schneeblüme, virginilche, 19. 

. Schneeglöckchen, gemeines, 450. 

Schönbeere, ameriWanilche, 174. 

Schoenus Marifcus 42. fulcus, 
albus, 62. mucronalus, nizri- 
cans, ferrugineus, 63. compref- 
Jus, rufus, by. aufıralis, ro- 
manus, b9. acıleatus St. 

Schollera oxycoccos 534. 

Schopflilie, punktirte,.468. 

‚Schwaden 127. 

Schwalbenwurz, [vrilche, oran- 
gelarbige, grolse, 339. Ichön- 
rothe, weilsblüthige, heillame, 
gemeine, 340. 

Schwertlilie, niedrige, bunte, 
46. deutfche, prächtige, o- 
zentiniiche, Waller-, 47- fibi- 
silche, Baltard-, grasblätteri- 
ge, Spanilche, perlifche, fün- 
kende, 58. knollige 59. 


Schweyckerta nymphoides 255. 


Schwingel 127: 

‚Scilla maritiima, amoena, 475. 
bitolia, autumnalis, mulaus, 
476. i 

Ay Easkila convallarioides 453. 

Seirpus maritimus 653. celpito 

 Sus, Baeothryon, campe/tris, 
66. palultris, acicularis, ova- 
tus, capitatus, actcularis, Hui- 
ıans, ftolonifer, 67. carici- 
nus, Caricis, rufus, lacuftris, 
Holofchoenus, Tabernaemon- 
tani, 68. Holofchoenus, leta- 
ceus, fupinus, 69. ‘mucrona- 
tus, glomeratus, triqueter, tri- 
gonus, muecronatus, litoralis, 
maritimus, 70. compactus, an- 

 zuus, lilvaricus, radicans, 71. 
Suvaricus, michelianus, 72. 

Scleranthus annuus 597. peren- 


nis 508- 
Scopola earniolica 66. 


Scorodoprafum montanum 460, 
Scribaea divarıcara 608. 
Sebejtena oliicinalis 295. 
Secale villolum, cereale, 
hiberoum, aeliivum, 10%. 
Scdum telephium 626. ana 
campleros, Aizoon, hybridum, 
liellatum, cepaea, annuum 
album, 627. dalyphyllum, re 
flexum, rupelire, 628. Saxati- 
le, rupefire, Osderi, hilpani- 
cum, rubens, ‚629. , album, 


102, 


acre, lexangulare, 630. - villo- 
fum, atratum, haematodes, 


Guettardi, 631. knolliges 526. ' 
rundblätteriges, gelbes, ga 
manderblätteriges, Ilerotörmi- 
ges, portulakblätteriges, 637. 
bereiftes, zurückgebogenes, 
b28. Fellen-, Stein-, Ipani- 
[ches, 629. ıöibliches, wei- 
Ises, [charles, 650. lechsecki- 
ges, zottives, ichwärzliches, 
Guetiatdilchies, 631. “ 

Seewier 10. 

Seidelbaft, gemeiner, weichbe- 
haarter, Alpen-, 3545. " lor- 
beerblätteriger, rosmarinblät- 
teriger, 546. 

Seifenbeerbaum, gemeiner, 555. 

Seifenkraut, gemmeines, Acker-, 
600. rundblätteriges, orien- 
talifches,. gelbes, 6oı. 

Seifennülle 555. 

Selinum palultre, Sylvefire, BB; 
[ylveltre, auftriacum, carvifo- 
lia, 384. Chabraei, Seguieri, 
Cervaria, Corv. Rivini, Cerv, 
nigra, 385. oreolelinum 386, 
Peucedanum, auftriacum, 388» 


angelica 7396. „imperatoria 
4ıo. pajlinaoa 413. ane” 
chum 414. 


Semecarpus smacandium 426. 


1; 


der erften Abtheilung. 


Semina T.elloariae 9.  Lilae, Sy- 


" fingae, 20, ‚Roris marini bi- 
Apanici feu hortenfis 35: Sal- 
viae, Horminr feu Salvise pra- 
tenhs, 38. ‘Junci maximi feu 
Scirpi majoris 72. Plantagi- 
nis latitolii, Plantaginis me- 


diae, ıg0. Echii f. Viperini — 
Heliotropii 251. Litho- 


230. 
‚[permt [. Milii lolis 234. Da- 
turae [, Stramonii 265. Hy- 
oscyami 267. Nicotianae 273. 
Violae odoratae leu Martiae 
524. Botryos 557: Perfolia- 
iae,- Bupleuri, 375. Dauri 
[ylveltris 379. Aminios vulga- 
ris 381. Carvi 393.  Cerva- 
riae nigrae, ÖOreoleliai, 386. 
Dauci cretici 387.  Sileris 
montanj 392. Levillici 395. 
Angelicae Jativae 747. Am- 
mios veri 400. Coriandri dor, 
Cumini 4n2. Phellandrii f. 
Foeniculi aquatiei 403. Myr- 
shidis majoris feu Cicutariae 
odloratae Aob.  Gerefolii re- 
cens 4to. Pallinacae 4ı3. 
Anuecthi, Foeniculi, 414. Pim- 
pinellae albae er nägrae, Aniß, 


417. Apüi 4ı8, Petrolelinigıg.. 


Samburi 423. Sumach 425. 
Lini fativi 437. Berberum 449. 
Porri A65. Phalangii ramoli, 
Phalangii non ramoli, 478. 
Alparagi 480. Orizae 402. La- 
pathi .acuti [, Oxylapathi, Ace- 


tolae, 508. Fagopyri 454. 
Junci floridi 562. Rutae hor- 


tenlis 473%. . Saxifragae albae 
556. Saponarike 6or. 
Sennesblä:ter 570. 
Sefel, grauer, Berg-, jähriger, 
41. Pferde., hoher, 412. 
Sefeli glaucum, montanum, mul- 


ticaule, annuum, dubium, tar- 
tuofum, J1iL meum 4oo, amo- 
mum 399. carum, falcaria, 
52. hippomarachrum, faxi- 


fragum, elatum, 4ı2, nodi- 
florum 397. 398. 
Sesleria elongata, tenuifolia, 


caerulea, ı1ı7, tenella, [phae- 
rocephala, rıg. echinata 119, 


Seslerie, langblürhige, zartblät- 


terige, 117.. blaue, zarte, kus 
gelblüthige, 118.  weichlia- 
chelige 119. 
Sherardia arvenlis ıgr, 
Sherardie, Acker-, ı9r. 
Silbaldia procumbens 437. 
Sibbaldie, liegende, 437 
Sibthorpia peregrina 515. _ 
Siegwurz, gemeine, traurige, 
56. . 
Silberbaum, kegelfrüchtiger, 198. 
feidenartiger, [chöner, 109. 
Silene anglica, .baccifera, 608. 
quinquevulnera, gallica, cera- 
lioides, chlotantha, 609.. nu- 
tans, vilcola, Otites, 610, ita- 
lica, conoidea, conica, 6rr. 
noctiflora, inaperta, polypbyl- 
la, .&ı2. Armeria, talpeltris, 
Behen, 61%. /nflata, quadti- 
dentata, quadrifida, rupeltris, 
614. Saxifraga, pumilio, acau- 





lis, 615. engländifche, fünf- 
fleckige, franzöliiche, horn- 


krautartige, grüne, 609. über- - 
hängende, klebrige, Ohrlöffel -, ' 
610. italiäniiche, kugellrüch- 
tize,&rn. kegelfrüchtige, nächt- 
liche, gefchloflene, 612, viel- 
blätrerige, Garten-, Alpen-, 
613. gemeine, vierzähnige, 
‚Fellen-, 614. dleinbrecharti+ 
‚ge, niedrige, fiellofe, 615. 


Regifter 


 Siler aquilegifolium, trilobum, 


391, montanum 39%. 

Si/ge, Sumpf , 333. Wald-, 
öltreichifche, kümmelblätteri- 
ge. 384. langfcheidige, [e- 
guierifche, Hirfchwurz, Berg- 
filge, 386. 


‚Simarouba amara 575. 


Simfe, Ipitzige, Meerltrands-, 
‘49%. Kopf-, Flatter-, graue, 
492. fadenlörmige, dreylpal- 
tige, einblüthige, [parrige, 493. 
Heide-, gegliederte, 494. 
Watd-, quirlblüthige, niedri- 
ge, 495. jährige, knollige, 
496. Kröten-, Jaquinilche, 
dreyblüchige, 497. haarige, 
grölste, braunblürhige, 498. 


weilsliche, [chneeweilse, Feld-, 


glatte, 


499: 
500. 
Sinngrin, kleines, grolses, 286. 
rolenfarbenes, 287. 

Sifarum germanorum, Ninft, 
399- | 

Sifon iaundatüm 369. 
mum 7399. ammi 400. gewürz- 
haftes, kleines, goo. 


ährentragende, 


aımo» 


Sium inundarum 369. falca- 
ria 383. sSilaus 358. angu- 


ftitolium, nodiflorum , latifo- 
lium, 397. nodiflorum, re- 
pens, 398. lilarum, amomum, 
399. annuum 4tı, hippoma- 
sarkrum, jaxifragum, 41a. 
 apium Z18: | 
Skabiofe, weilsblüchige, 169. 
Sumpf-, ganzblätterige, Acker-, 
170. Wald-, grasblätterige, 
171.. Tauben-, flernfederige, 
‚fchwarzrorhe, 172. 
Sımyrnium perfoliatum, durch. 
wachloues, 417. 


Sockenblume, Alpen-, 194. 

Solanum dulcamara, tuberofum, 
nigrum, 276. villofum, ni- 
grum, villofum, luteum, me 
lanocerafum, virginicum, ala- 
tum, minietum, humile, 277. 
Iycoperlicum, melongena, po- 
miferum, asethiopicum, toru- 
lofum, pleudocaplicum, acu- 
leatilimum, 278. fodomae- 
um 279. 

Soldanella alpina, minima, 251. 

Sonnenthau, rundblätteriger, 437. 
mittler, langblätteriger, 438. 

Sonnenwende, . europäilche, 
wohlriechende, 231. 

Sonnenhirfe 234. 

Sophora microphylla, zerrapee- 
ra, japanica, 468. 

Sophore, kleinblätterige, japa- 
nifche, 468. 

Sorghum vulgare, bicolor, [ac- 
charatum, 114. balepenfe ı 15. 


Spargel, gemeiner, 480. [pit- 
blätteriger, 48r. 
Spark, Acker-, künfmänniger, 


knotiger, feinbehaarter, 642. 
Spartgras, federiges, 94. haar- 
förmiges, fzähes, 95. | 

Spartina phleoides 80. 
Spatzenftrauch , ruchenförmiger, 
198. fchmalblärteriger, 547. 
Specklilie, Geisblatt, deutfche, 

graue, 302. immergräne, [chö- 
ne, fchwarze, 303. - Alpen-, 


blaue, 304, tatarifche, nie- 
'drige, canadilche, 30%. 
Spelz 156. 


Spergula arvenlis 641. pentan- 
dra, nodofa, Iubulata, larici- 


na, 642. 
Spermacoce tenuior 192. 
Sperrkraut, blaues, 264. 


der er[ten Abtheilung. 


Sphondylium branca 393. 
Striacum 394» . 

Spigelia .anıhelmia, marilandi- 
ca, 257. ı 

Spigelie, wurmtreibende, nord- 
amerikanilche, 257. 

Spik, celtilcher, 53. 

Spillbaum, gemeiner, warziger, 
breitblätteriger, 31%. . 

Spinnenkraut, ältiges, 477. l- 
lienartiges, grolses, 478. 

Sracheldolde, Meerlirands-, 368. 

' Stachelgras, twraubenblürhiges, 


au- 


98. . 

Stapelia ciliata 336. hirfuta, 
varıegata, 337. 

Stapelie, grfranzte, 336. haari- 
ge, bunte, 337. 

Staphylea pinnara, trifolia, 426. 

Staphylode:.dron pinnatum 426. 


Statice armeria 431. elonpgata, 
pube/cens, armeria, limo- 
nıum, 431. Gmelini, coria- 


ria, /atifolia, oleaefolia, tata- 
rica, 432. 

Stechapfel, gemeiner, blafeblau- 
er, 265. _ 

Stechpalme 204. 


Steckenkraut, kärnthifches, kno- 


tenblüthiges, 389. ftinkendes, 
590. 
Steinbreeh, nabelkrautartiger, 
"kleiner, 587. veränderter, 
mannslchildartiger, . meergrü- 
ner, Burferfcher, 588. ledum- 
artiger, Zarter, Imoosartiger, 
Iternförmiger, 589: di. kblät- 


teriger, rankender, punktirter, . 


590. Schatteniliebender, keil. 
blätteriger, nierenblätteriger, 
591. paarblätteriger, ciftblär- 
teriger, immergrüner, 592. 
rundblätieriger, körniger, 
zwiebeltragender, 5095. Fel- 


Ien-, dreytbeiliger, Klippen», 
594. handförmigblätteriger, bi- 
famduftender, lebersmoosarti- 
ger, 595. ralenarıiger, liegen- 
der, 596. 

Steinlinde, mittlere, breitblätte- 
rige, Ichmalblätterige, 17. 

Steinfame, gemieiner, Acker-, 
blaurother, 233. 

Stellaria repens 640. aquatioa 
641. pentandra, nodofa, 642. 
nemorum, dichotoma, holo- 
fiea, 616. bulbola, graminea, 


 arvenfis, Alline, graminea, 
uliginofa. Dilleniana, 6ı7. 


paluftris, graminea, Dillenia- 
na, crallifolıa, ceraltoides, 618. 
multicaulis, biflora, ciliara, 
619. Jerpyllifolia 620, Jari- 
eifolia 622. biflora, ciliaca, 
624: media 429. 

Stellera pallerina 547. 

Stellere, Ipatzenlirauchartige, 
547- 

Sternkraut, Wald-, gabeläfti- 


ges, grolsblüthiges, 616. zwie- 
beltragendes, grasartiges, mie- 
renartiges,617. Sumpf-, dick- 
blätteriges, hornkrautartiges, 


618. vielltieliges, zweyblüthi- 
ges, 619 


Stipa pennata 94. capillata, 
"juncea, tenaciflima, 95. | 
Stipites Dulcamarae 279. Ca- 
prifolii, germanici, Symphori- 
carpos, Diervillae, 306. Cea- 
nothi 314. Ribium nigrorum 
351. 
Storax, echter, echte Benzoe, 
586. u | 
Strändling, Sand -, 428. 
Strahlkraut, leinartiges, 210, 
Stramonium foetidum abs. ı 


Regifter 


Straufsgras, "gemeines, 77: Al- 
pen-, Fellen-, 78. \ 

Struthiola virgata 108. 

Sırychnos Nux vomica 285. | 

Sturmia minima 75- 

Sryrax olficinalis, Benzoin, ia 
granis, 586. 

Sumach, Gerber-, virginifcher, 
423. kahler, Copal-, wuszeln- 
‚der, 424. Perücken-, 425. 

* Sumpfgras, deutfches, 42. 

Svaeda alti/fima 356. | 

Swertia perennis 34r, carinthia- 

‚ca 349. ' 

Swertie, ausdauernde, Zr. 

Swietenia Mahagoni, febriluga, 
ZN 

Symphoricarpos vulgarke 305. 

Symphytum oficinale, tubero- 
fum, 239- 

Syntkeri/ma 
glabrum, 79- 

Syringa a. perlica, 19, 


ciliare, vulgare ’ 


„T. 
Tabak, gemeiner, Bauern-, 
ftrauchartiger, Jungferu-, 272. 
Soldaten -, 275 , 


‚Tabakir 501. 

Tabernacmontana amlonia 287. 

Tabernämontane » virginilche, 
Ban ° . 

Tagblume,’ gelbe, braunrorhe, 
490. 

‘Tamarisken, deutliche, franzö- 
filche, 427: | 

Tamariscus germanica 427. 

Tamarixz germanica, gallica, 
27. | 

Tannenwedel, gemeiner, 10. 

Taunel, Woallerpfefler-, drey- 


männiger, quirlblätteriger, 556. 


Taufendblatt, ähbrenblüthiges, 
guirlblüthiges, 557. 


Taujendgildenkraut 282. 
Tectona grandis 285. 
Tectone, hobe, 286. 
Terra merita $. 
Teufelsabbi/s' 170. 
Teufelsabbifskraut 173. 
Teufelsabbi/fswurzel 175. 


_ Teufelsdreck 390., 


Theckbaum 285: _ | 
Thee, mexikanticher, 557- 


- Theriakwurzel 53. 


Thefeum linopbyllum 334. pr&@- 
ten/fe 355: 356. intermedium, 
montanum, ebracteatum, co- 
mo/um, alpinum, 335. ramo- 
um, decumbens, 336. 

Timothy -grafs 85- 

Thymelaea Mezereum,. candida, 
545. laureola, Cneorum, LtCH 

Tillaea aquatica, profirata, 211. 

Tilläe, Wafler-, atı. 

Tofeldia paluftris zır. 

Tofieldie, Sumpf-, sur. 

Toltkirfche, gemeine, 270. Al- 
raun-, judenkirfchartige, 271. 

Tollkorn 116. 

Tolubaum, amerikanilcher, 570: 

Tolnifera ballamum 570. 

Tolubalfam 571. ’ 

Tord ylium maximum 377. Gi 
folium 378. anthrifcus, no- 
dofum, 577- 


 Torilis helvetica 376. anthri- 


feus 377. 406. Jeandicina 064 
Trachelium caeruleum 299. 
Tradejcantia virginica, disco- 

lor, 447- 
Tradefcantie, virginilche, vio- 

leıblätterige, 447. 

Trapa natäns 195. 

Trespe, Roggen-, feinhaarige, 
138. S[parrige, weichhaarige, 
traubenblütbige, 139. ” ver 
wechfelie, Acker-, 140, auf- 


“ 


der erften Abtheilung, 


."zechte, grannenlofe, ı4r. sau- 

. be, Futter-, Dach-, 142. un- 
fruchtbare, Madritifche, ftei- 
fe, 143. 

Tribulus terıeftris 575. 

Trichodium caninum 77. alpi- 
num, rupeltre, 78- 

Trichterwinde, gehederte, 262. 
fcharlachrothe, purpurroche, 


264. 
Trientale, europäilche, 515. 
Trientalis europaea 515. 


Triglachin palultre, maritimum, 


599. | 

Trillium cernuum &10. 

Trifetum ftriatum 147. prä- 
‚tenfe 148. 

Triticum pinnatum, bromoides, 
236. füvaticum, tenellum, 
137. _caninum, repens, 143. 

. rigidum, elongatum, junceum, 
giganteum, junceum, 154. lo- 
liaceum, unilaterale, lativun,, 
mulgare, sereale, asftivum, 
hibernum, turgidum, 155. Spel- 
ta, monococcum, dicoccon, 
156. 


 Tropaeolum majus, minus, 521% 


Tubera Solani tuberoli 279. 

Tuberofe, gemeine, 483- 

Tulipa Iylveltris, Gesneriana, 
470%. 

Tulpe, wilde, gemeine, ‚470. 

Tunica faxifraga 600. barba- 

. va, carthufianorum, 602. pro 


lifera 603. wirginea 605. 


U. 

Ulme, gemeine, 362, Kork-, 
Rüfter, langftielige, 363. ame- 
rikaniiche, 364, 

-Ulmus campeltris, nuda, 562. 

- f[uberola, zerrandra, Jativa, 

effuls, hollandica, campe/tris, 


Möfsler's Handb. d. Gewächsk. | [ıfte Abth.) 


‚ eiliata, octandra, mann. 


503. americana 364. 
Urceola elaltica 237. | 
Utricularia vulgaris, intermedig, 


30. minor 31. 
Uvularia amplexifolia 468. 


| V. 
Vaccaria pyramidata 6oo. 


* Vaccinium 0xycoccos 534. Myt- 


tillus, uliginofum, 584. Vitis 
ldaea 485. 

Vaillantia cruciata ıga. Apa- 
rine, tricornis, faccharata, 
glabra, 193. 

Vaillantie, gemeine, 192. kleb- 
krautartige, die rothilche, 198. 
glatte, 194. 4 

Valeriana dioica, offlicinalis, Zr. 
Phu, tripteris, montana, [axa- 
tilis, celrica, 52. elongata, [u- 
pina, rubra, Galcitwrapa, 5%. 

Veilchen, fiederlpaltiges, . rau- 
hes, 520. Ballard-, Sumpf-, 
Schlüflelblumenblätteriges, 
woblriechendes, 321. Alpen-, 
‚Hunde-, überfehenes, 322. 
Berg-, wunderbares, zweyblü- 
thiges, 325.  dreyfarbiges, 
Acker-, grolsblütbiges, 324. 
Zoyhilches, langgeiporntes, 
Ipekakuabn-, 325. 

Veilchenfyrup 326. 

Veilchenwurzel 59. : 

Verd de Veffie 313. 

Velthaimia vıridifolia 4g6. 

Veltheimie , grünblätterige, 486. 

Ventenata bromoides, aven@- 
cea, 147: 

Veratrum album 509. Lobelia- 
num, album, nigrum, 510. 
Verba/eum Wbaplus, phlomoi- 
des, 267. Lychnitis, album, 
Lyohnitis, pulverulentum (Smi- 


(c) 


5 


+ 


Regifter 


this), Lychnitis, 268. nigrum, 
phoeniceum, blattaria, 260, 

Veronica Ipicatä, hybrida; hibri- 

‘da, media, longifolia, 20. 
longilolia, marttima, tiliaris, 
/pwria, quadrifolia, foliols, 
Serpyllifolia, tenella, a1. vir- 
finica, gentianoides, feuticu- 
lola, frutefvens, Saxatilis, 22. 
Fruticulofa, alpina, integrifo- 
lia, rotundifolia, bellidioides, 
23. aphylla, Scutellata, Ana- 
gallis, Beccabunga, offtinalis, 
Tournefortii, 24. Allioniü, 
montana, Chamaedrys, urti- 
caetolia, latifolia, Teucrium, 

“pfeudochamasdrys, dentara, 
25. proltrata, aultriaca, multi- 
fida, acinifolia, minor, prae- 
co%, 26. artenlis, acinifolia, 
ägreltis, hederaefolia, triphyl- 
los, verna, Bellardi, 27. per- 
egrina, 2B. 

Viburnum Tinus, Lentago, 4rg. 
dehtatum, Lantana, Opulus, 
ao. 

Vinca minor, major, rofea, 286. 

"Yidla pinnata, hirta, uliginofa, 

320. Aybrida, palultris, pri- 

mulaefolia, odorata, 321. al- 
pina, canina, neglecta, cani- 
na, 322. montana, perficifo- 


lia, mirabilis, billora, 353. 
tricolor, arvenfis, grandiflora, 


Pallafii, 324. Zoyli, calca- 
rata, Ipecacuanha-, 325. 

Viscago hirta, gallica, ceraftil 
foliis, 609. laevis, 612. 

Vitis vinifera zı6. bederacea 
317. 

Vogelsmilch, gefreifte, böhmi«- 
fche, 4rr. gelbblürhige, klei- 
ne, kleinlie, behäarte, A7zz. 
fternbergifche, [chirmblüthige, 


"473.  pyrenäifche,' zarboni- 
--fche, rn überbän- 
gende, 474. 


W. 


Wachsblume, grolse, kleine, 
Icharfblätterige, 228. 

Waldmeifter 191. wohlriechender 
od. echter, Acker-, 1899. fär- 
bender, labkrautärtiger, rgo; 

Wald/chmidtia nymphoides 243. 


 Waldfchmidtie, Seerofenartige, 


253- 

Wallwurz; gemeine, koollentra- 
gende, 239° 

Wajjerblatt , virginilches, 243. 

Wajlferfeder, Sumpf-, 254% 

Wajjerfenchel, gemeiner ,- 40a, 
Alpen-, 402. 

Wajjerlinfe, dreyfpitzige, kleine, 
höekerige, vielwurselige, 42. 
Wafjernabel, gemeiner, [chwim- 

mender; 369. 

Wajjernufs, gemeine, 195. 

Wafferfchierling, giftiger, 403. 

Wajjerfchlauch, gemeinet, 50. 
mitıler, kleiner, Zr. 

Wafjerftern. Frühlings -; —_ 
ler, Herbit-, 10, 'kleinfter, ır. 

Wajjerviole, [cbirmblüthige, sin. 

Weberdifiel 168. 

Wegerich, grolser, mittler, 176. 
lanzettblätteriger, Alpen-, 
fchwatzähriger, Meerftrands-, 
gesähater, 177. pfriemenblät- 


teriger, fiederlpaltiger, 178. 
Flöhfamen-, klöiniter, ftrauch- 


artiger, 179. 


Weiderich, [chmalblätteriger, gar. 


rosmarinblätteriger, grolsblü- 
thiger, 522. kleinblürhiger, 
Bers-, rofenfarbiger, 525. vier- 
eckiger, Sumpf-, Alpen -, 524 


der erften Abtheilung. 


Weinftock, gemeiner, 316, epheu 


artiger, 317. 

Weizen, Hunde-, 153. fteifer, 
Binfen-, 154. lolchartiger, ge- 
meiner, Sommer-, Winter-, 


155. englilcher, 156. 


Wier ı0. 
 Wiefenhafer 108. 
Wiefenkopf, gemeiner, mittler, 
174: 


Wiefenpimpinelle, grolse, 174. 

Willemetia arenaria 357- 

Winde, Acker-, 259. Zaun, 
Skammonium - ,  Bataten -, 
Turbith-, 260. Jalappen », ge- 
ftrichelte, candilche, canta- 
brifche, a6ı. befenartige, drey- 
farbige, efsbare, Meerltrands -, 
a62. N i 

Windhalm, echter, unterbroche- 
ner, 87. wenigblüthiger, ge- 
meiner, 88. weilser, 89. 

Winterblume, kugelrunde, 366. 

Wintergrün, rundblätteriges, 
577. kleines, einleitigblühen- 
des, I[chirmblüthiges, 578. ein- 
blüthiges, 679: 

' Wolfsfufs, gemeiner, hohe; 32. 

Wollgras, Alpen-, 72. Ralen-, 
kopfförmiges, dreyleitiges, 75: 
fchmalblätteriges,, breitblätte- 
riges, 74.° 

Wollkraut, Königskerze, phlo- 
misähnliches, 267. lychnisarti- 
ges, weilses, kleinblüchiges, 
äftiges, gelbes, 268.  fchwar- 


zes, violettes, Mottenkraut, 
269. 

Wulfenia carinthiaca, Ageria, 
Buonarota, 29. 

Wulfenie, kärnthenfche, gelbe, 
blaue, 29. 


Wunderblume, zweytheilige, ge 


meine, langblüthige, 226, 


r ' 
Yucca gloriola 487. 
Yukke, prächtige, 487. / 


Z. 
Zapfenkraut, ltengelumfallen- 
des, 468. 


Zaubernu/s, virginilche, 202. 
Zaunblume, ftrauchartige, 478- 
jährige, 479. 
Zeiland, fpanilcher, 61. 
Zeitlofe, Herbit-, str. 
Zingiber conditum 6. 
Zirmet, grölster, 377- 
blätteriger, 378. 
Zittergras, kleines, mittleres, 
grölstes, 148. 
Zittwer - Ingwer 6. 
Zizyphus paliurus, vulgaris, 
fativa, 312. jujuba 217. 
Zoftera marina, oceanica, 10. 
Zuckerrohr, walzenförmiges, Ra- 
venna-, gemeines, 06. 
Zürgelbaum, gemeiner, 366. 


merk- 


‚Zwerggras, röthliches, 75. 


Zwergpalme, gemeine, 512. 
Zygophylium Fabago 574. 


Nachtrag. 


Brugmanfia candida 644. 
Datura fuaveolens 644. ı 
Henne - Wurzel, weis 


326. 
Oenanthe pimpinelloides 6446. 


re mecklenburgifche, 


644 

ey Oltfee-, 644. 
Stechapfel, weilser, 
wohlriechender, 644. 


ichöner, 





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