Warum Träume ich so viel Unsinn?

Träume sind Schäume? Von wegen. Träume sind Gefühle in bewegten Bildern. Wer sich mit dem nächtlichen Kopfkino auseinandersetzt, kann viel über sich selbst lernen.

Autor: zone35

  • Facebook
  • Twitter
  • Mail
  • Drucken

Lesezeit: 3 Minuten / veröffentlicht: 01. Dezember 2021

Ob wir es wollen oder nicht: Jede Nacht verabschieden wir uns aus dem Alltag, um in eine andere Realität abzutauchen. Wir erleben Buntes und Bizarres, Alltägliches und Banales. Naturgesetze und Logik gelten hier nicht. In Träumen können wir fliegen, durch Wände gehen oder Zeitsprünge machen.  Jeder Traum ist eine eigene Welt. Am Morgen wachen wir auf – und erinnern uns oft nicht. Doch die Stimmung unserer Träume begleitet uns in den Tag.

Viele Menschen behaupten, sie würden nie oder nur selten träumen. Das stimmt nicht. Alle Menschen träumen – jede Nacht. In ca. drei bis sechs Episoden, je nachdem, wie viele Schlafzyklen wir durchlaufen, produziert unser Gehirn ein buntes Unterhaltungsprogramm. Vom Liebesdrama bis zum Horrorstreifen ist alles drin – bewusst auswählen können wir jedoch nicht. Wir sind auch mehr als bloße Zuschauer: Wir sind Regisseure und Hauptdarsteller, mal distanziert, mal mittendrin.

Doch warum das alles? Und wo kommt er her „der Stoff, aus dem die Träume sind“? Träume – darin ist sich die Forschung einig, haben eine biologische Funktion, sie sind für unsere psychische Gesundheit und Stabilität wichtig. Über ihre genaue Bedeutung für Körper und Seele gibt es jedoch unterschiedliche Thesen. Für Sigmund Freud war der Traum eine Reise in das eigene Unterbewusstsein. Neue Erkenntnisse weisen eher darauf hin, dass wir im Traum Alltagserlebnisse aufarbeiten und kreative Lösungen finden. Künstler und Sportler berichten zum Beispiel, dass sie in ihren Träumen Bewegungsabläufe nochmals durcharbeiten und Kunstwerke erschaffen: Bilder von Salvador Dalí sowie der Beatles-Song „Yesterday“ sollen im Traum entstanden sein.

Gute Träume, schlechte Träume

In unseren Träumen herrscht, wie auch im realen Leben, nicht immer eitel Sonnenschein: Viele werden von Gefühlen wie Angst oder Stress begleitet. Wir fallen durch Prüfungen, stürzen in Abgründe, verpassen Züge, blamieren uns in der Öffentlichkeit oder fliehen vor Bedrohungen. Aggressive Begegnungen kommen häufiger vor als freundliche Kontakte. Die Mordrate ist wahrscheinlich höher als in jedem Land der realen Welt. Trotzdem geht es oft gut aus: Alpträume sind bei Erwachsenen eher selten.

Einiges deutet darauf hin, dass Träume unter anderem eine Art Training für emotional herausfordernde Situationen sind. Derart vorbereitet, können wir bei Bedrohung und Gefahr besonnener handeln. Fakt ist aber auch: (Innere) Konflikte, Stress und Belastungen schlagen sich 1:1 in den Träumen nieder – manchmal, bevor wir sie überhaupt bewusst wahrnehmen.

Träume - Sinn oder Unsinn?

Sind Träume bloß ein nettes Unterhaltungsprogramm, Spielzeit für unser Gehirn, oder haben sie eine tiefere Bedeutung? Es gibt überzeugte Anhänger beider Auffassungen. Als sicher gilt, dass Träume aktuelle Erlebnisse und Gefühle mit gespeicherten Erinnerungen verknüpfen und in Bilder übersetzen. Weil nicht immer alles zusammenpasst, kommen oft bizarre Dinge dabei heraus.

Träume sind Gefühle in Bildern. Sich mit ihnen auseinanderzusetzen, lohnt sich auf jeden Fall. Sie können helfen, sich der eigenen Gefühle bewusst zu werden. Immer wieder liefern sie kreative Anregungen und neue Sichtweisen.

So kann man viel über sich selbst lernen - zum Beispiel über Stärken und Schwächen, über die eigene Persönlichkeit und Dinge, die gerade Sorgen oder Ängste verursachen. Unsinn ist es jedoch, Träume nach allgemeingültigen Symbolen zu durchforsten, deren Sinn sich in einem Lexikon nachschlagen lässt. Man sollte sich eher fragen, welche Gefühle im Traum zum Ausdruck kommen und was das mit dem eigenen Leben zu tun haben könnte.

Tipps zum Träumen

Wer länger schläft und ausschlafen kann, hat mehr und längere REM-Phasen und damit mehr Traumzeit. Langschläfer haben außerdem die Chance auf besonders verrückte Träume. Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Träume im Laufe der Nacht immer bizarrer werden.

Wer sich nicht an seine Träume erinnern kann, kann das trainieren. So rufst du die nächtlichen Bilder zurück.

Intensives Träumen hat Ursachen, wie zum Beispiel einen längeren Schlaf mit mehr REM-Phasen oder auch starke Emotionen im Alltag. Erlebnisse werden nämlich durch die gespeicherten Gefühle verarbeitet. Die aufgenommenen Bilder spielen dabei eher eine Nebenrolle.

Ist es gut wenn man jede Nacht träumt?

Jeder Mensch träumt

Fest steht aber, dass wir träumen müssen, um körperlich und psychisch gesund zu bleiben um die Geschehnisse des Tages zu verarbeiten. Wir träumen jede Nacht, auch wenn wir uns nicht immer daran erinnern können. Allerdings träumen wir nicht die ganze Nacht über, sondern in der sog. REM-Phase.

Was tun wenn man zu viel träumt?

Sind die Albträume Ausdruck von Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen, hilft eine Psychotherapie. Wird das nächtliche Kopfkino durch besonders viele Traumschlafphasen ausgelöst, können Medikamente infrage kommen, die den Traumschlaf eindämmen.

Ist es normal viel zu träumen?

Wer also oft einen scheinbaren Halbschlaf erlebt oder gefühlt sehr viel und schlecht träumt, sollte dies als Warnzeichen für eine bestehende oder sich entwickelnde Schlafstörung betrachten. Das gilt vor allem, wenn sich die „Traumgewohnheiten“ zum Negativen verändern.

Warum Träume ich so viel Unsinn?

Woher kommen die komischen Sachen? Wenn wir schlafen, sind wir ja sozusagen stillgelegt. Wir liegen nur da und machen nichts und lassen unsere bewussten Gedanken los. So hat die Seele ganz andere Freiheiten und kann den Gedanken, die am Tag keine Chance hatten hochzukommen freien Lauf lassen.

10 Traumsymbole, die du niemals ignorieren solltest!

23 verwandte Fragen gefunden

Wer träumt viel?

Allerdings wurde auch festgestellt, dass 70 Prozent der Menschen, die viel träumen und somit häufige REM-Phasen haben, unter einer Art Mini-Depression leiden. Je kürzer der REM-Schlaf, desto besser sei die Stimmung.

Was sagen meine Träume über mich aus?

Träume spiegeln, was uns beschäftigt – mental wie emotional. In ihnen stecken Ängste, Sehnsüchte ebenso wie Lösungen für aktuelle Probleme. Denn während wir schlafen, arbeitet das Gehirn weiter. Es verknüpft Wissen und Erfahrungen und formt daraus (teils krude) Traumbilder.

Was bedeutet es wenn sich Träume real anfühlen?

Zunächst wird ein Traum als Wahrtraum bezeichnet, wenn er dem Träumenden etwas über seine konkrete Lebenssituation aussagt. Er zeichnet sich weiterhin durch den Eindruck eines realen Erlebens aus, wie es sonst nur im Wachzustand erfahren wird.

Was bedeutet es wenn man sehr lebhaft träumt?

Sind lebhafte Träume ein Grund zur Besorgnis? Normalerweise sind lebhafte Träume kein Grund zur Sorge. Obwohl Forscher die spezifische Funktion oder Bedeutung von Träumen noch nicht vollständig verstehen, vermuten einige, dass Träume ein natürlicher Teil der emotionalen Verarbeitung und Gedächtnisbildung sind.

Können Alpträume gefährlich werden?

Hin und wieder einen Albtraum zu haben kann erschreckend sein. Es ist jedoch aus psychologischer bzw. medizinischer Sicht nichts Ungewöhnliches. Wenn Albträume allerdings gehäuft auftreten und sie die Befindlichkeit und den Schlaf stärker beeinträchtigen, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Ist es gut oder schlecht zu Träumen?

Der Traum ist nicht nur ein Merkmal der menschlichen Existenz, er ist sogar überlebenswichtig – sowohl für den Körper als auch für die Psyche. Der Traum gehört zum Menschen. Kein Wunder, dass dieser sich seit der frühesten Antike mit seinen Träumen beschäftigt.

Ist es gut wenn man sich an seine Träume erinnern kann?

Man träumt doch eigentlich jede Nacht und warum erinnert man sich an so wenig Träume? Beim Träumen ist es so, dass es sinnvoll ist, sich schlecht an Träume zu erinnern. Wenn man sich an Träume genauso gut erinnern könnte wie an die Dinge, die man im Wachzustand erlebt hätte, gäbe es Chaos.

Was bedeuten wirre Träume?

Wer viel träumt, tendiert in der Regel zu leichten Depressionen, weniger Träume hingegen heben die Stimmung, so Weeß gegenüber dem Kurier. Besondere Stimmungskiller sind Albträume, vor allem dann, wenn sie regelmäßig auftreten. „Die meisten versuchen, es direkt wieder zu vergessen“, sagt Schredl.

Kann man im Traum Gefühle fühlen?

Sie können von dem träumen, was sie berührt oder gefühlt haben. Dabei kann es sich beispielsweise um einen alltäglichen Vorgang wie das Essen oder Trinken handeln oder aber auch um ein Erlebnis wie dem Ritt auf einem Pferd oder um erlebte Gefühle anderen Menschen gegenüber.

Kann Träumen anstrengend sein?

„Wer einmal pro Woche oder häufiger schlecht träumt, kann unter erheblichem Leidensdruck stehen“, sagt die Psychologin Dr. Annika Gieselmann von der Universität Düsseldorf. Häufig auftretende oder sehr belastende Albträume fallen in den Bereich der Angststörungen.

Wie kann man aus einem Traum aufwachen?

Probiere die folgenden Methoden aus, um aus einem luziden Traum aufzuwachen:

  1. Rufe um Hilfe: Es heißt, dass Schreien im Traum deinem Gehirn sagt, dass es Zeit ist, aufzuwachen. ...
  2. Blinzeln: Wiederholtes Blinzeln kann deinem Gehirn helfen, sich auf das Aufwachen vorzubereiten.

Was wollen uns Albträume sagen?

Alpträume lösen so starke, negative Gefühle aus, dass man davon aufwacht. Neben Angst kann das auch Trauer, Ärger oder Ekel sein, erklärt Prof. Michael Schredl. Er ist wissenschaftlicher Leiter der Schlafforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.

Wann träumt man am meisten?

Während wir schlafen, findet ungefähr alle 90 Minuten eine Traumphase statt; insgesamt sind es pro Nacht 4-6 Träume. So „verträumen“ wir in der Regel mehr als 2 Stunden pro Nacht und erleben unsere intensivsten Träume im REM-Schlaf.

Kann ein Traum warnen?

Schon seit der Antike gelten Träume als die Botschaften der Seele. Sie können Hinweise auf Erkenntnisse und Ereignisse sein, manchmal versuchen sie auch, dich zu warnen und zu schützen. Im Orient gibt es eine lange Tradition der Traumdeutung.

Was bedeutet es wenn man träumt jemanden zu küssen?

Aber was hat das Küssen in der Traumdeutung zu bedeuten? Ein Kuss im Traum kann von sexuellerNatur sein oder freundschaftlich gesehen werden. In der Traumdeutung ist es aber generell ein Zeichen für Sympathie. Außerdem steht das Traumsymbol auch dafür, dass man von seinen Mitmenschengeliebt werden möchte.

Was bedeutet es wenn man immer wieder von einer bestimmten Person träumt?

Laut Dr. John Mayer, der in einem Interview mit "Elite Daily" über das Thema sprach, erleben rund zwei Drittel aller Menschen wiederkehrende Träume. Personen oder Orte, die Sie im Traum sehen, können ein Symbol für Stress oder eine andere Emotion sein, die Sie gerade beschäftigt und die Sie im Traum verarbeiten.

Warum Träumen wir oft unmögliche Dinge c1?

Weil nicht immer alles auf Anhieb zusammenpasst, kommen oft bizarre Dinge dabei heraus. Der finnische Neurowissenschaftler Antti Revonsuo hält die Träume für ein Installationsprogramm unserer genetischen Software: Die im Erbgut codierten Überlebenstricks werden in der Ruhe der Nacht ins Gedächtnis übertragen.

Wie oft sind Alpträume normal?

Häufigkeit und Verlauf

Auch viele Erwachsene haben hin und wieder Alpträume, nämlich etwa 50 Prozent. Allerdings sind bei jungen Erwachsenen nur etwa drei Prozent und bei den Erwachsenen insgesamt nur ein Prozent von wiederholten, länger anhaltenden Alpträumen betroffen.

In welcher Phase des Schlafes träumt man?

Die REM-Phase gilt auch als Traumphase: Erfolgt das Aufwachen im REM-Schlaf, mag man sich meist lebhaft an seine Träume erinnern. Das liegt daran, dass das Gehirn im REM-Schlaf anders vernetzt ist als im Tiefschlaf, nämlich ähnlich wie im Wachzustand.

Wer nicht träumt?

Warum nicht zu träumen ein Gesundheitsrisiko anzeigen kann

Der Wissenschaftler meint, dass Menschen, die wenig oder gar nicht träumen, einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sein könnten. So zeigt die Studie, dass mangelndes oder ausbleibendes Träumen ein Anzeichen für REM-Schlafmangel sein könnte.

Was bedeutet es sehr viel zu Träumen?

Intensives Träumen hat Ursachen, wie zum Beispiel einen längeren Schlaf mit mehr REM-Phasen oder auch starke Emotionen im Alltag. Erlebnisse werden nämlich durch die gespeicherten Gefühle verarbeitet. Die aufgenommenen Bilder spielen dabei eher eine Nebenrolle.

Warum Träume ich so viel und intensiv?

Stress, Angst, Depressionen sowie traumatische Ereignisse können ebenfalls intensivere und lebhaftere Träume auslösen. Untersuchungen haben ergeben, dass Personen, die in ihrem täglichen Leben Stress und Ängste erleben, häufiger zu intensiven Träumen mit beunruhigenden und verstörenden Inhalten in der Nacht neigen.

Warum habe ich so komische Träume?

Zuallererst spiegeln sie unseren Alltag – wer gerade Stress hat oder belastende Erlebnisse durchmacht, wird davon meist auch im Traum nicht verschont und bekommt eher Alpträume. Aber auch Infektionskrankheiten führen bei vielen Menschen dazu, dass sie eher Angstträume haben.

Was sagen Träume über unsere Psyche aus?

Einig sind sich darin auch viele Experten für Schlaf- und Traumforschung: Träume spiegeln Erfahrungen aus dem Alltag wider, behaupten sie. Die Dinge, die uns wichtig seien, kämen auch im Traum vor, erklärt Prof. Michael Schredl vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.