Warum ist es auf einmal so kalt 2022

Klimatrend Oktober 2022: Oktober viel zu warm

Nur die ersten Tagen im Oktober 2022 fielen etwas zu´frisch aus. Danach lagen die Werte durchweg über dem Strich, also über dem Mittel aus den langjährigen Aufzeichnungen. Schon nach gut der Hälfte des Monats steht ein Plus von +1,9 Grad. Und laut Prognosen soll er am Ende noch wärmer ausfallen. Immerhin steht die Prognose für den gesamten Monat derzeit bei +2,8 Grad Abweichung nach oben. Der Oktober hat wohl bis zum Ende weiter fast nur Wärme für uns auf dem Programm.

Die Berechnung für das komplette Jahr 2022 steht derzeit weiter bei +2,4 Grad. Das sieht also immer noch nach einem neuen Rekordjahr aus. Die größte Abweichung beim wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen liegt bisher bei gut +2,25 Grad. Gemessen wurde diese im Jahr 2018.

Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2022

Warum ist es auf einmal so kalt 2022

Das Diagramm zeigt die Temperaturabweichung in Deutschland für das Jahr 2022 vom Durchschnitt.

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Klimatrend September 2022: Kalte Tage zeigen große Wirkung

Der September 2022 hat zwar so angefangen, wie der August aufgehört hat. Aber nachdem er nach knapp der Hälfte des Monats noch bei einem Plus von 3,0 Grad, sanken die Temperaturen in der zweiten Monatshälfte doch deutlich, so dass verglichen mit dem Klimamittel 1961 – 1990 nur noch ein minimales Plus von 0,2 Grad übrig blieben. Dadurch hat dieser Monat die kühlste Abweichung des Jahres erreicht. Der April hatte bisher die geringste Abweichung im Jahr 2022 mit +0,5 Grad. Dennoch bleibt festzuhalten, dass noch kein einziger Monat zu kalt ausgefallen ist.

Klimatrend August 2022: August fast 4 Grad zu warm

Der August 2022 war auf einem sehr heißem Kurs. Am Ende lag er bei einem Plus von 3,9 Grad – verglichen mit dem Klimamittel von 1961 bis 1990. Das ist die zweitgrößte Abweichung des gesamten Jahres. Die wurde bisher im Februar mit einem Plus von 4,1 Grad erreicht. Die größte klimatologische Abweichung in diesem Jahrhundert gab es im Dezember 2015 mit mehr als +5,5 Grad.

Der diesjährige August war nicht nur extrem warm, sondern auch sehr trocken und wie der komplette Sommer außergewöhnlich sonnenscheinreich. Dabei gab es beim Niederschlag regional große Unterschiede mit außergewöhnlcher Dürre und zugleich heftigem Starkregen. Bei der Sonnenscheinbilanz kam der Monat mit etwa 270 Sonnenstunden auf den zweiten Platz. Nur der August 2003 hatte mit 277 Stunden mehr zu bieten.

Klimatrend Juli 2022: Juli mehr als 2 Grad zu warm

Der Juli 2022 ist der siebte zu warme Monat im Jahr 2022. Er endete mit einem Wärmeüberschuss von +2,3 Grad und war mit dieser Abweichung der „drittkälteste Monat“. Nur im März und April gab es noch geringere Abweichungen.

Klimatrend Juni 2022: Juni über 3 Grad zu warm

Der Juni 2022 endet mit einem Plus von 3,1 Grad. Das ist enorm viel und die drittgrößte Abweichung im Jahr 2022. Nur der Januar (+3,5 Grad) und Februar (+4,1 Grad) hatten eine größere Abweichung. Die Berechnung für das komplette Jahr 2022 liegt weiter unverändert bei +2,4 Grad. Die größte Abweichung beim wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen lag bisher bei +2,25 Grad.

Aber der Juni endet nicht nur zu warm, sondern in vielen Teilen Deutschlands auch wieder zu trocken. Dementsprechend gab es auch überdurchschnittlich viel Sonnenschein.

Lese-Tipp: Alle Infos zum sechstwärmsten Juni seit Aufzeichnungsbeginn

Klimatrend Mai 2022: Trotz Kälte am Ende viel zu warm

Das war einer der kältesten Starts in einen 30. Mai seit Messbeginn an einigen Stationen! Dazu sagt unser wetter.de-Meteorologe Paul Heger: Morgens war es noch nie so kalt Ende Mai. Es gibt mehr als 10 neue Dekadenrekorde mit Schwerpunkt in Bayern und Baden-Württemberg." Darunter unter anderem auch Merklingen mit immerhin 72 Jahren Messreihe und einem vorläufigen Tiefstwert von -0,7 Grad.

Der Mai ist trotzdem mit einem satten Wärmeüberschuss zu Ende gegangen – und das trotz der kalten Tage am Ende des Monats. Sie halten die Abweichung nach oben noch einigermaßen in Grenzen.

Die heißen Tage sind gut an den Ausschlägen weit über die Durchschnittskurve hinaus zu erkennen. Der gesamte Mai endete schließlich bei einem Plus von +2,4 Grad. Das ist der Monat mit der drittstärksten positiven Abweichung im Jahr 2022. Der Januar war 3,5 Grad zu warm und der Februar sogar 4,1 Grad zu warm.

Der Weg zum wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, bisher +2,25 Grad aus dem Jahr 2018, ist weiter in Reichweite. Die Berechnung für das Jahr 2022 liegt derzeit bei +2,4 Grad.

Klimatrend April 2022: Erster normale Monat im Jahr 2022 bei den Temperaturen

Der April 2022 fing ähnlich an wie der März. Denn beide Monate starteten deutlich zu kalt. Nach der ersten Dekade (01.04. bis 10.04.) lag der April noch mit -1,6 Grad unter dem Klimamittel von 1961-1990. Jetzt nach der zweiten Dekade (01.04. bis 20.04.) ist der April dank der schönen Ostertage schon knapp über dem Klimamittel mit einem Plus von 0,1 Grad. Und am Ende wurde es ein leichtes Plus von 0,5 Grad. Somit ist der April der erste relativ normale Monat in diesem Jahr in Sachen Temperatur.

Bei der Sonne hat der April zwar im zweiten Drittel mächtig aufgeholt, aber im Durchschnitt bleiben wir knapp 20 Stunden im Minus.

Im ersten Drittel war schon eine Menge Regen gefallen und jetzt ist der April doch noch knapp zu nass (etwa 10 Liter mehr als Normal) geworden, auch wenn es regional große Unterschiede gibt. Trotzdem ist es der nasseste April seit 2016.

Den meisten Niederschlag gab es im Westen und Südwesten. Hier fiel teilweise fast das Doppelte an Regen. Auch der Norden wurde gut versorgt. Im Osten, vor allem in Sachsen und Thüringen, sah die Regenbilanz nicht so gut aus. Hier gab es örtlich weniger als die Hälfte des Niederschlags. Sehr wenig Regen oder Schnee fiel auch auf der Zugspitze, also direkt im Hochgebirge in den Alpen.

Klimatrend März 2022: Neuer Sonnenrekord, zu warm und bei den Frosttagen vor den Wintermonaten

Der Januar 2022 war 3,3 Grad zu warm, der Februar 2022 endete mit einem Temperaturplus von 4,1 Grad. Auch der dritte Monat im Jahr 2022 endete nach seinem Kaltstart am Anfang auch deutlich zu warm mit 1,7 Grad über dem Klimamittel von 1961-1990.

Auffällig am März waren noch zwei Dinge: Es gab deutschlandweit einen neuen Sonnenstunden-Rekord für den Monat März.

Und der März 2022 hat die Wintermonate in puncto Frost überholt. Die Anzahl der Frosttage, also Tage, an denen die Temperaturen binnen 24 Stunden unter den Gefrierpunkt sinkt, gliedert sich nämlich für ganz Deutschland im Durchschnitt wie folgt: Dezember 15,3, Januar 14,2, Februar 9,3 und der März hatte über 18,1 Frosttage!

Klimatrend Februar 2022: Über 4 Grad zu warm, beträchtliche Regenmengen in Norddeutschland

Der Februar 2022 weicht noch stärker vom Durchschnitt ab als der Januar – mit einem Temperaturplus von 4,1 Grad. Klar, wir sind Meldungen über zu hohe Temperaturen ein Stück weit gewöhnt, aber diese Zahlen haben es in sich.

Zum Vergleich: Das Jahr 2021 ist auch zu warm gestartet, allerdings war damals der Januar nur 1,2 Grad zu warm, und der Februar nur 1,6 Grad. Die aktuellen Abweichungen sind also mehr als doppelt so hoch!

Wenn das so weiter geht, könnte das Jahr 2022 einen denkwürdigen Rekord erreichen und das wärmste Jahr in Deutschland seit Aufzeichnung der Wetterdaten werden. Dafür müsste es über das gesamte Jahr „nur“ ein Wärmeplus von 2,25 Grad überbieten – da liegt der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2018. Derzeit liegt das Gesamtjahr bei einem Plus von 2,9 Grad!

Der Februar 2022 fällt neben seiner Wärme auch noch durch seine hohen Niederschlagssummen auf. Im Norden Deutschlands sind teils das drei- bis vierfache der Regenmengen eines durchschnittlichen Februars gefallen. In der Mitte und im Süden Deutschlands ist die Regen-Bilanz weniger auffällig und liegt oft in der Größenordnung eines durchschnittlichen Februars im Zeitraum 1991 bis 2020.

Zu dem Regen gehören natürlich auch viele Wolken. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Sonnenscheinbilanz dürftig ausfällt. Auffällig ist allerdings, dass der Süden Deutschlands deutlich besser wegkommt als der Rest. Dort gab es teilweise 100 Prozent der durchschnittlichen Sonnenscheindauer eines Februars.

Klimatrend: Der Januar startete schon viel zu warm

Temperatur:
Im Norden und Osten war es verbreitet 2-3 Grad zu warm, die deutschlandweite Abweichung liegt bei 1,7 Grad über den Durchschnittswerten von 1991-2020. Verglichen mit 1961-90 war der Januar sogar durchschnittlich 3,3 Grad zu warm.

Betrachtet man nur den Südwesten Deutschlands war es ein normal temperierter Januar.

Sonnenschein:
Vom Schwarzwald bis in die Alpen liegt die Sonnenausbeute vor allem in den höheren Lagen bei über 100%, im Rest Deutschlands gab es bis auf die Küstenregionen oft nur die Hälfte des üblichen Solls.

In Bad Lippspringe kamen weniger als 15 Stunden Sonnenschein zusammen, auf der Zugspitze waren es dagegen mehr als 150!

Niederschlag:
In der Mitte Deutschlands wurde der Niederschlagssoll erfüllt oder übertroffen. Am meisten kam vom Hunsrück bis nach Thüringen herunter, an den Stationen Mertendorf und Suhl-Heidersbach sogar mehr als das doppelte einer durchschnittlichen Januarmenge.

In Suhl fielen mehr als 165 l/qm. Das wurde nur von der Station Neuhaus-Steinheid am Rennweg mit rund 175 l/qm übertroffen. Dort ist allerdings auch die Durchschnittsmenge höher (prozentual waren es dort etwas über 160%, also 60% mehr als üblich).

Diagramm: Temperaturabweichung vom Durchschnitt in Deutschland aus dem Jahr 2021

Warum ist es auf einmal so kalt 2022

Das Diagramm zeigt die Temperaturabweichung in Deutschland vom Durchschnitt für das Jahr 2021. Es überwiegen die positiven Temperaturabweichungen.

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TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland

Hier sind die TOP 10 der wärmsten Jahre in Deutschland mit ihrer Abweichung gegenüber der Durchschnittstemperatur der Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 Grad):

  1. 2018: +2,25 Grad
  2. 2020: +2,23 Grad
  3. 2014: +2,13 Grad
  4. 2019: +2,08 Grad
  5. 2015: +1,74 Grad
  6. 2000: +1,67 Grad
  7. 2007: +1,65 Grad
  8. 1994: +1,50 Grad
  9. 2011: +1,44 Grad
  10. 2017: +1,38 Grad

Vorsicht! Klima ist nicht gleich Wetter - was ist der Unterschied?

Die Begriffe Klima und Wetter hängen zwar zusammen, sind aber natürlich nicht gleich zu setzen. Der Begriff Klima beschreibt das durchschnittliche Wetter über einen längeren Zeitraum. In der Regel sind es 30 Jahre. Hierzu wird bei unseren Grafiken noch das durchschnittliche Wetter, also das Klima, des Referenz-Zeitraumes von 1961 bis 1990 angezeigt. Hier erfolgt eine Umstellung in Kürze. Generell gilt aber: Die vergangenen 30 Jahre (1991 bis 2020) waren rund ein Grad wärmer als die davor liegenden Jahre im Zeitfenster von 1961 bis 1990.

Unsere Wettertrends und Themenseiten

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(oha, bal, cli)

Wann hört die Kälte auf 2022?

Das Wetter-Jahr 2022 in Zahlen.

Wann wird es wieder warm in Deutschland 2022?

Wetter August 2022: Trocken und heiß Wir starten in den August sehr wahrscheinlich mit einer erneuten Hitzewelle, die sich über viele Regionen in Deutschland ausrollen könnte. In Bayern rechnen die Wetterexperten in der ersten August-Woche mit Temperaturen von 35 bis zu 40 Grad.

Wann wird es warm 2022?

Für alle Regionen Deutschlands wird vom DWD ein wärmerer Sommer (Juni-August) 2022 im Vergleich zum vieljährigen Durchschnitt des Zeitraums 1991-2020 prognostiziert, allerdings nur mit einer mittleren Vorhersagegüte.

Wie warm wird es im März 2022?

Der Temperaturdurchschnitt lag im März 2022 mit 5,1 Grad Celsius (°C) um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +0,5 Grad.