Warum fühlt es sich so gut an zu Niesen?

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600 Teilnehmende und 90'000 Besuchende: St.Gallen möchte die Euro Skills 2029 austragen. Davor muss sich die Stadt aber erst noch gegen zwei andere Bewerber durchsetzen.

Manche Menschen denken an Sex – und prompt müssen sie niesen. Andere schauen ins Sonnenlicht, schon gibt es kein Halten mehr. Aber warum niesen wir überhaupt?

Haaaatschie … Manchmal reicht ein kleines Kitzeln in der Nase, schon brechen alle Dämme. Dann muss man einfach loslassen und niesen. Schräg: Bei manchen Menschen reicht der Gedanke an Sex, schon können sie mit dem Niesen nicht mehr aufhören. Das seltsame Phänomen haben zwei britische Forscher bereits 2008 beschrieben. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass lüsterne Gedanken helfen, wenn der Nieser nicht raus will, quasi in der Nase hängen bleibt? Wohl kaum. Mancher hilft sich in solch einer quälenden Situation mit einem Blick ins Sonnenlicht – und schon kommt er, der Nieser. FITBOOK erklärt den Zusammenhang.

Warum müssen manche Menschen niesen, wenn sie an Sex denken?

Für diesen etwas bizarren Zusammenhang könnten die Nerven verantwortlich sein. Der Hals-Nasen-Ohren-Spezialist Mahmood Bhutta und der Psychiater Harold Maxwell veröffentlichten dazu 2008 im Fachmagazin „Journal of the Royal Societey of Medicine“ eine Studie. Demnach entzieht das autonome Nervensystem dem Menschen beim Niesen die bewusste Kontrolle. Das ist der Grund, weshalb man nicht mehr an sich halten kann, wenn die Nase juckt. Mahmood Bhutta vermutet, dass die Signale im Hirn, die das Niesen auslösen, bei manchen Menschen durcheinander geraten. Aufmerksam auf das Phänomen wurde Bhutta, weil sich ein Patient bei ihm meldete, der immer niesen musste, wenn er an Sex dachte. Nach Veröffentlichung der Studie meldeten sich mehrere Menschen bei dem Wissenschaftler, denen es ähnlich ging. Übrigens: Nicht nur beim Gedanken an Sex, sondern auch nach dem Erleben eines Orgasmus soll dieses Phänomen laut der Studie auftreten.

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Gibt es einen Zusammenhang zwischen Helligkeit und dem Niesreflex?

Ja. Rund ein Viertel aller Menschen müssen tatsächlich niesen, wenn sie ins Helle schauen, beispielsweise ins Sonnenlicht. Frauen sollen dabei öfter betroffen sein. Mediziner nennen das Phänomen „Photischer Niesreflex“, bekannt ist das Phänomen auch unter dem Begriff „Achoo-Syndrom“. Man vermutet, dass zum einen die Gene eine Rolle spielen. So haben Wissenschaftler aus den USA festgestellt, dass zwei Genvarianten das sogenannte „Sonnenniesen“ begünstigen können. Zum anderen zeichnen sich nach Lehrmeinung zwei Nerventypen verantwortlich für das Niesen: der Sehnerv und der Trigeminus. Letzterer, der auch Drillingsnerv genannt wird, hat mehrere Verästelungen. Einer reicht zum Auge, ein anderer zum Oberkiefer und zur Nasenschleimhaut.

Auch beim Sonnenniesen könnte nach Meinung vieler Mediziner im Nervensystem etwas durcheinander geraten. Zu starke Reizung der Augen – etwa durch Licht – könnte sich auf den Oberkiefer auswirken. Als Folge wird der Niesreflex ausgelöst. Bei vielen Menschen mit dem Achoo-Syndrom tritt das Phänomen dann auf, wenn sie dem Licht spontan ausgesetzt sind. Sobald sich die Pupillen angepasst haben, hört der Reflex auf.

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Ist das spontane Niesen gefährlich?

Bislang gibt es keine Hinweise für eine Gesundheitsgefährdung. Es gibt jedoch Berufe, bei welchen die Neigung zum Sonnenniesen problematisch ist – beispielsweise bei dem des Kampfpiloten. Auch sollten Autofahrer mit dem Syndrom vorsichtig sein, sobald sie aus einem Tunnel herausfahren. Unter Forschern wird ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Achoo-Syndrom und einer Krümmung der Nasenscheide beobachtet. Und wer jetzt glaubt, es gäbe eine einfache Lösung für das Problem: Selbst eine Sonnenbrille bietet vielen Betroffenen kaum Linderung.

Da hilft nur loslassen und niesen. Was für alle gilt: Entweder in ein Papiertaschentuch niesen und wegwerfen. Oder in die Armbeuge. Niemals – schon gar nicht zu Coronazeiten – sollte man in die offene Handfläche niesen.

Hatschi! Hatschi! Hatschi! Wer oft hintereinander niesen muss, ist danach richtig erschöpft. Schaden solche Niesanfälle dem Körper? Und warum niesen wir überhaupt?

Es beginnt mit einem harmlosen Kribbeln, dann schießt mit einem lautstarken "Hatschi" explosionsartig Luft aus der Nase. Manchmal müssen wir zehnmal oder öfter hintereinander niesen. Das kann durchaus viel Kraft kosten - aber ist häufiges Niesen auch gefährlich?

"Für Menschen, die gesund sind, ist Niesen generell harmlos", sagt Hals-Nasen-Ohren-Arzt Michael Deeg aus Freiburg. "Allerdings kann ein ausgedehnter Niesanfall recht anstrengend sein, und einige Menschen müssen sich davon erst mal kurz erholen." Kein Wunder, schließlich verlangt die Schutzreaktion dem Körper einiges an Kraft ab. Nerven auf der Schleimhaut lösen den Niesreflex aus, wenn sie einen Fremdkörper in der Nase feststellen. Sind die Schleimhäute angeschwollen, beispielsweise wegen einer Erkältung, reicht schon ein Staubpartikel, um sie zu reizen.

Durch den Niesreflex hebt sich das Gaumensegel an und verschließt die Verbindung zwischen Nase und Rachen, das gesamte Luftvolumen in der Lunge und im Rachenraum wird komprimiert. Es entsteht ein erhöhter Druck, der dann plötzlich durch die Nase entweicht. Fremdkörper sollen so praktisch herausgepustet werden. "Dabei entstehen Windgeschwindigkeiten, die durchaus Orkanstärke erreichen", sagt Deeg.

Niemals Nase zuhalten beim Niesen

Aufgrund dieser hohen Kräfte können Niesanfälle deshalb für einige Menschen mit Vorschädigungen tatsächlich gefährlich werden, doch das ist die Ausnahme. "Durch den Niesreflex kann beispielsweise der Blutdruck kurzzeitig deutlich ansteigen. Für Menschen, die unter bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, könnte das ein Risiko bedeuten", betont Deeg.

Verhindern lässt sich der Nieser übrigens nur selten. "Wer ein Kribbeln spürt, kann die Nase leicht zuhalten und hochziehen. Damit lässt sich der Reflex eventuell noch unterbinden", sagt der Mediziner. Auf keinen Fall sollte die Nase allerdings beim eigentlichen Niesen zugehalten werden. "Dann könnte der Druck ins Mittelohr entweichen und dort unter Umständen Schäden verursachen", sagt Deeg. Gerüchte, dass Niesen mit zugehaltener Nase zu schweren Schäden im Gehirn führen kann, bestätigt der Arzt allerdings nicht. "Das hat sich im Volksmund so entwickelt. Allerdings besteht anatomisch gar keine Verbindung, über die der Druck von der Nase ins Gehirn entweichen könnte."

Warum fühlt sich Niesen so gut an?

Zweiter Unterschied: Die normale Atmung ist ruhig, das Niesen geschieht explosionsartig. Physiologisch passiert Folgendes: Es beginnt damit, dass die Nervenzellen in der Nasenschleimhaut irgendeinen Reiz empfangen. Das können Allergene sein, Pollen, Katzenhaare, die Exkremente von Hausstaubmilben.

Ist es gut viel zu Niesen?

Das Niesen ist eine komplexe Schutzfunktion des Körpers gegen Fremdkörper, Viren und Bakterien. Der oft störende Reflex beginnt mit einem kleinen Kribbeln in der Nase und endet oft mit einer Niesattacke. Entgegen vieler Mythen ist das Niesen selber (ohne es zu unterdrücken) ungefährlich und sogar gut für den Körper.

Kann beim Niesen das Gehirn platzen?

Es kommt aber gelegentlich vor, dass den Personen, die ein Niesen zurückhalten, das Trommelfell oder ein Blutgefäss im Gehirn platzt. Allgemein sind solche Vorfälle aber äusserst selten.

Was passiert beim Niesen mit dem Gehirn?

Gelangt ein Fremdkörper in die Nase, setzt eine Kettenreaktion ein: Der Reiz gelangt über die Nasenschleimhaut an einen Nerv. Er informiert das Gehirn, das das Signal ans Rückenmark weitergibt. Einatmen, Brustkorb zusammenziehen und dann geht's los: Wir niesen.

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