Warum billige produkte gleiche fabrik

Die Preise für Lebensmittel steigen. Auch deshalb greifen viele Verbraucherinnen und Verbraucher gezielt auf günstigere Produkte wie Milfina, Milbona, K-Classic oder Ja. Doch wer steckt dahinter und wie gut sind die Produkte? FOCUS Online sagt, wo Sie die Produkte finden und wie Sie den Marken-Hersteller entlarven können.

Wer sparen will, muss sich bücken!

Egal ob bei Rewe, Edeka, Kaufland, Real oder Hit: Im untersten Fach eines Supermarkt-Regals lauert für Kunden das meiste Sparpotential.

Die deutschen Supermärkte verstecken dort in der Regel ihre Eigenmarken. Direkt unter großen Markenprodukte stehen dort Marmelade, Schokolade, Chips, Kaffee, Tee oder Cola zum deutlich kleineren Preis.

Hinter Marken wie K-Classic, Ja, Milsani, Biscotto oder Milbona stecken beliebte Marken wie Müller, Leibniz, Milka oder Zott. Doch wie erkennt man, wer hinter dem No-Name-Produkt steckt?

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So entlarven Sie die großen Hersteller der No-Name-Marken

Ein einfacher Trick ist es, den Hersteller des No-Name-Produkts auf der Packung zu finden. In der Regel steht die zuständige Firma in der Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatums oder der Gramm- und Literangabe.

Notieren Sie sich die Adresse auf der Packung und suchen Sie diese dann im Netz. In vielen Fällen taucht dann der Markenhersteller in der Suche auf.

Auf der Packung Milchreis der Aldi-Eigenmarke „Milsani“ steht beispielsweise die „T.M.A. Handelsgesellschaft mbH“ mit Adresse „An den Breiten“ in 01454 Leppensdorf. Eine Internet-Suche ergibt, dass am gleichen Ort der Molkereibetrieb Sachsenmilch angedockt ist, die wiederum zu Markengigant „Müller“ gehört.

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Hinter diesen beliebten No-Name-Marken stecken beliebte Hersteller

In der Käse- und Joghurttheke

Hinter dem Schmelzkäse von „K-Classic“ (Kaufland), dem Allgäuer Schmelzkäse von „Ja!“ (Rewe) und dem „Hofburger“ Käse-Aufschnitt von Aldi Nord und Aldi Süd steckt der Großkonzern „Hochland“.

Die beliebten Marken-Salate aus der Schale von „Homann“ finden Lidl-Kunden auch hinter „Vitakrone“ und der fettarme BiActiv-Joghurt von Milsani kommt von Zott.

In der „Reinen Buttermilch“ von „Milbona“ von Lidl steckt in Wahrheit „Müller“.

Der Molkerei-Großkonzern „Bauer“ stellt auch Joghurt-Produkte der Eigenmarken „Gutes Land“ (Netto Marken-Discount), „Ja!“ (Rewe), „K-Classic“ (Kaufland) und „Gut und Günstig“ (Edeka) her. Darunter etwa den Erdbeer-Joghurt des Supermarkt-Riesen.

Die beliebte Marke „Karwendel“ produziert den Frischkäse von „Goldessa“ (Lidl), „K-Classic“ (Kaufland) und „Gutes Land“ (Netto Marken-Discount).

Den Französischen Weichkäse von Edeka ("Gut & Gunstig") und von Norma ("La Bonesse") produziert Président Camembert.

Im Schokoregal

Verbraucherinnen und Verbraucher können auch bei Schokokeksen sparen. Doppelkeks von „Biscotto“ (Aldi Nord) und „Sondey“ (Lidl) wird im Werk von Markengigant „Debeukelaer“ produziert. Das Unternehmen verkauft die bekannte „Prinzenrolle“ in jedem Supermarkt.

Wer sich die Schoko-Peanuts von „Chateau“ bei Aldi kauft, zahlt dafür derzeit 1,79 Euro. Hergestellt werden die Produkte in einem Mars Inc.-Werk. In der Packung stecken also Zutaten, die auch in den beliebten „M&M“-Peanuts stecken. Nur kostet das identische Marken-Produkt 2,99 Euro.

Die Butterkekse von Lidl (Eigenmarke „Sondey“) und Norma (Eigenmarke „Delicia“) kommen demnach von „Bahlsen“.

In der Tiefkühltheke

„Frosta“ stellt mehrere No-Name-Tiefkühlprodukte von Aldi, Lidl oder Rewe her. Unter anderem die Paella von „Culinea“ (Lidl) und die Paella von „Ja“ (Rewe).

Aldis Rahm-Spinat von „All Seasons“ sieht nicht nur aus wie die Packung von „der mit dem Blubb“-Rahmspinat von „Iglo“. Das No-Name-Produkt stammt auch vom Marken-Giganten.

In den fertigen Tiefkühlkuchen von Aldi Süd und Aldi Nord ("Meine Kuchenwelt") und von Kaufland ("Grotemeyer's Konditorei") steckt „Coppenrath & Wiese“.

Bei Konserven und Fertigprodukten

„Bonduelle“ ist vielen Menschen ein Begriff. Der beliebte Konserven-Hersteller verarbeitet in seinem Werk in Reutlingen auch die Erbsen und den Sonnenmais für die Aldi-Eigenmarke „King“s Crown".

Bei den Fertigprodukten finden Kundinnen und Kunden in der Ravioli Bolognese von Kauflands „K-Classic“ Zutaten und Gewürze, die im Werk von „Maggi“ verarbeitet werden. Im Schlemmerfilet Bordelaise der gleichen No-Name-Marke steckt kein geringerer als „Iglo“.

Hersteller und Supermärkte geben keine Auskunft

Verbraucherinnen und Verbraucher müssen keine Qualitätseinbußen fürchten, wenn sie zur günstigeren No-Name-Marke greifen.

Die Produkte der Eigenmarke unterscheiden sich nämlich nur minimal von den größeren Markenprodukten, wenn sie aus dem gleichen Werk kommen. Gespart wird lediglich bei der Verpackung und bei den Werbeausgaben.

Aber auch für die Hersteller ist das Modell lukrativ. Sie können die Rollbänder in ihrem Werk in mehreren Arbeitsschichten weiterlaufen lassen und beim Einkauf von Rohstoffen viel Geld sparen, weil sie durch die höhere Produktion mehr Ware abnehmen.

Bei den Konditionsverhandlungen spielen die Eigenmarken ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie können ein Druckmittel sein, damit der Hersteller einen besseren Regalplatz im Supermarkt bekommt. Alles was in Augenhöhe des Konsumenten liegt, steigert die Chance, dass die Ware gesehen und auch mitgenommen wird.

Obwohl das Geschäftsmodell für beide Seiten lukrativ ist, kommentieren Discounter, Supermärkte und auch die Hersteller Presseanfragen über Umsätze, Absätze und Herkunft der No-Name-Ware nicht.

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Was steckt hinter billigmarken?

So entdecken Sie die Marke hinter dem Billig-Produkt.
K-Classic Schmelzkäse (Kaufland): Hochland..
Pianola Joghurt (Lidl): Müller Milch/Sachsenmilch..
K-Classic XXL Schnitzel (Kaufland): Tillman's Convenience..
Söntner Sahne Joghurt (Aldi Nord): Zott..
Grotemeyer's Konditorei Käsekuchen (Kaufland): Coppenrath & Wiese..

Wer ist der Hersteller von Gut und günstig?

In der Käse- und Joghurttheke In der „Reinen Buttermilch“ von „Milbona“ von Lidl steckt in Wahrheit „Müller“. Der Molkerei-Großkonzern „Bauer“ stellt auch Joghurt-Produkte der Eigenmarken „Gutes Land“ (Netto Marken-Discount), „Ja! “ (Rewe), „K-Classic“ (Kaufland) und „Gut und Günstig“ (Edeka) her.

Welcher Hersteller steckt dahinter?

Bei „ja! “-Produkten handelt es sich um die Discounter-Marke von Rewe. „ja! “ wird häufig auch als „Billigmarke“ von Rewe bezeichnet, weil sich die Preise an denen von Discountern orientieren.

Warum Eigenmarken im Supermarkt?

Produkte decken Marktlücken ab Günstige Herstellermarken statt teurer Markenprodukte: Die Regale der heimischen Supermärkte sind immer öfter gefüllt mit Eigenmarken wie „Clever“, „DESPAR“ und „Ja! Natürlich“. Die Lebensmittelketten erwirtschaften bereits jetzt große Umsatzanteile über die hauseigenen Produkte.