Wann ist ein Stechen in der Brust gefährlich?

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Erstellt: 15.03.2022, 10:11 Uhr

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Wann ist ein Stechen in der Brust gefährlich?

Schmerzen in der Brust können auch von verspannter Muskulatur herrühren. © "AndreyPopov"/Imago

Schmerzen in der Brust lassen die Alarmglocken klingeln. Gerade ein tief sitzender Schmerz kann auf lebensgefährliche Krankheiten hindeuten. Doch es gibt auch harmlose Auslöser.

  • Den Brustschmerz eines Herzinfarkts beschreiben Betroffene als anhaltend, bedrückend oder beklemmend. 
  • Ist die Speiseröhre Ursache, ist der Brustschmerz meist brennend.
  • Bei einer Erkrankung der Lunge verstärkt sich der Schmerz oft beim Ein- oder Ausatmen.

Brustschmerzen sind beunruhigend. Sie können unterschiedliche Gründe haben, manche sind lebensgefährlich. Meist sind Herz, Lunge oder Speiseröhre betroffen.

Schmerzen im Brustkorb – Das sind Anzeichen für einen Herzinfarkt

Schmerzen, die in der Tiefe des Brustkorbs liegen, deuten häufig auf Erkrankungen des Herzens hin. Meist schmerzt es hinter dem Brustbein oder auf der linken Seite des Brustkorbs. Von dort kann der Schmerz auch in andere Körperteile ausstrahlen, zum Beispiel in den Oberbauch, Rücken, Hals, die linke Schulter oder den linken Arm. 

Bei einem Herzinfarkt* sind die Schmerzen anhaltend, drückend oder beklemmend. Manche Betroffenen sprechen von vernichtenden Schmerzen. Weitere Symptome sind Blässe, Übelkeit, Schweißausbrüche und Atemnot. Jetzt heißt es: Sofort den Notarzt rufen!

Doch nicht immer kündigt sich ein Herzinfarkt durch diese typischen Symptome an. Wählen Sie den Notruf lieber früher als später. Denn selbst wenn kein Herzinfarkt vorliegt, können Schmerzen im Brustbereich auf andere schwerwiegende Krankheiten hindeuten.

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Herzschmerzen – nicht immer ist ein Infarkt die Ursache

Die Symptome für eine koronare Herzkrankheit, bei der die Herzkranzgefäße verkalken, sind denen für einen Herzinfarkt sehr ähnlich. Meist halten die Schmerzen bei dieser Krankheit jedoch nur kurz an.

Außerdem können Schmerzen in der Brust auf weitere Krankheiten hindeuten:

  • Herzrhythmusstörungen (meist ein Engegefühl bis Schmerzgefühl)
  • Herzbeutelentzündung (meist ein stechender Schmerz)
  • Herzklappenerkrankungen
  • Herzmuskelentzündungen
  • Starker Bluthochdruck
  • Schilddrüsenüberfunktion (oft in Verbindung mit Kurzatmigkeit)

Ist die Gefäßwand der Hauptschlagader eingerissen, kann das zu starken Schmerzen zwischen den Schulterblättern führen. Diese können vorne oder hinten im Brustkorb spürbar sein. Sie werden ebenfalls oft als vernichtend erlebt. Bitte rufen Sie umgehend einen Notarzt!

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Brustschmerzen und Probleme mit der Speiseröhre

Auch Erkrankungen der Speiseröhre können Brustschmerzen auslösen. Ein Beispiel ist die Refluxkrankheit. Dabei funktioniert der Verschluss des Magens nicht richtig und Magensäure steigt in die Speiseröhre auf. Die Folge: häufiges oder starkes Sodbrennen. Auch eine Speiseröhrenentzündung, zum Beispiel als Folge der Refluxkrankheit, ruft Brustschmerzen hervor, ebenso eine Störung der Speiseröhrenbeweglichkeit. Hier haben Betroffene eventuell Probleme beim Schlucken, müssen aufstoßen und Nahrung kann in den Rachenraum zurückfließen. 

Weitere mögliche Ursachen sind ein Speiseröhrenriss, der zum Beispiel nach heftigem Erbrechen eintritt. Auch Speiseröhrenkrebs ist möglich.

Ist die Speiseröhre die Ursache, liegen die Schmerzen meist zentral hinter dem Brustbein und im unteren Brust- oder oberen Bauchbereich. Betroffene beschreiben den Schmerz oft als brennend und vom Bauch in Richtung Hals aufsteigend. Essen oder Trinken kann die Schmerzen auslösen oder verstärken.

Schmerzen in der Brust – wenn Lunge, Lungen- oder Brustfell betroffen sind

Begleitet den Brustschmerz Atemnot oder Husten, kann dies ein Hinweis sein, dass die Lunge, das Lungenfell oder das Brustfell beteiligt sind. Vorsicht ist vor allem bei blutigem Husten geboten. Außerdem verstärkt sich der Schmerz oft beim Ein- oder Ausatmen. Mögliche Auslöser sind:

  • Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Lungenembolie (Gefäßverschluss der Lunge)
  • Lungenkrebs

Rufen Sie bei einem Verdacht auf Lungenembolie sofort den Notarzt! Denn gelangt Luft in den Zwischenraum von Lunge und Lungenfell, kann die Lunge kollabieren. Anzeichen sind stechende Schmerzen in der Brust und Atemnot. Außerdem hebt und senkt sich der Brustkorb beim Atmen unsymmetrisch oder nur einseitig.

Lesen Sie auch: So beugen Sie lebensbedrohlichen Krankheiten vor.

Wenn die Schmerzen in der Brust oberflächlich liegen: Auch Muskelverspannungen können Auslöser sein

Lokalisiert sich der Schmerz oberflächlich am Brustkorb, ist eine Verletzung oder Krankheit des Brustkorbs selbst wahrscheinlich, wie ein Rippenbruch. Verstärken sich die Schmerzen bei Berührung oder Druck, ist das ein weiterer Hinweis. Auch Nervenirritationen oder Muskelverspannungen können Ursachen sein. Meist ändern sich die Schmerzen in ihrer Intensität je nach Körperhaltung und Bewegung. 

Bei Frauen können auch die Brustdrüsen erkrankt sein. Grund sind Hormonveränderungen während des Menstruationszyklus. Typisch sind Druckempfindlichkeit oder ziehende Schmerzen. Allerdings können auch Entzündungen, Abszesse oder gut- und bösartige Tumore in der Brustdrüse Ursache sein.

Wichtig: Schmerzen in der Brust können auch psychisch bedingt sein, zum Beispiel bei Panikattacken oder Depression berichten Patienten von einem Druckgefühl in der Brust. Mit professioneller ärztlicher Hilfe kann die Ursache für die Brustschmerzen gefunden und die richtige Therapie eingeleitet werden. (Franziska Schlögl) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Quellen: www.apotheken-umschau.de, www.deutsche-familienversicherung.de

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Ist Stechen in der Brust schlimm?

Schmerzen in der Brust: Beschreibung Plötzlich auftretende Schmerzen wie ein Ziehen, Brennen oder Stechen in der Brust können eine unbedenkliche Ursache haben wie beispielsweise eine harmlose Magenreizung. Manchmal stecken aber auch lebensbedrohliche Krankheiten hinter Schmerzen in der Brust, etwa ein Herzinfarkt.

Was tun gegen ein Stechen in der Brust?

Therapie bei Brustschmerzen.
Medikamentöse Therapie (z.B. bei Angina pectoris).
Hormongaben (z.B. bei Mastodynie).
Antibiotikagaben (z.B. bei Lungen- oder Rippenfellentzündung).
Ernährungsumstellung (z.B. bei Sodbrennen).
Physiotherapie (z.B. bei orthopädischen Ursachen).

Woher kommt plötzliches Stechen in der Brust?

1.1 Angina Pectoris („enge Brust“) Angina Pectoris bezeichnet ein anfallsartiges, starkes Stechen in der Brust im Bereich der Herzgegend. Hinzu kommen kann ein Druckgefühl, Engegefühl, Kurzatmigkeit, Atemnot und Übelkeit. Anstrengung oder Stress können dieses Symptom hervorrufen.

Wie kann man Brust und Herzschmerzen unterscheiden?

Wie kann ich Brustschmerzen, die nicht kardialen Ursprungs sind, überhaupt erkennen? Im Gegensatz zu den dumpfen Herzschmerzen sind Brustschmerzen extrakardialen Ursprungs meist brennend, stechend und oberflächlich. Die Diagnose muss sehr genau und durch einen Arzt erfolgen.